Review:

Live Evil – 40th Anniversary (Box-Set)

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Als der gute Ozzy 1979 auf Grund von Drogen und Alkohol bei BLACK SABBATH rausflog, stand der gute Ronny gerade zur Verfügung. Der Weg von R.J. Dio über RAINBOW zu BLACK SABBATH in Anbetracht der folgenden Klassikeralben „Heaven And Hell“ und „Mob Rules“ war da nur zu folgerichtig. Eine 10-monatige Tour welche die schwachen letzten Ozzy-Jahre von BLACK SABBATH vergessen ließ war der nächste Schritt, dem das vorliegende erste Live-Album der Band „Live Evil“ folgte. Und – so die Geschichte – bei dessen Mix es zum Streit zwischen Band und Sänger kam. Die Band warf Ronny vor seinen Gesang zu arg in den Vordergrund gerückt zu haben. Der nahm daraufhin Neu-Drummer Vinny Appice mit und bescherte uns DIO.

Die Live-Performance der 15 Tracks auf „Live Evil” merkt man das alles nicht an (auch wenn der Gesang im Original-Mix tatsächlich mit mehr Power kommt als Iommi’s Gitarre). Neben den Highlights der beiden letzten Platten intonierte Dio auch einige Songs der Ozzy-Ära; und Songs wie „N.I.B.“, „Iron Man“ oder „Paranoid“ erhalten in der Dio-Live-Version einige neue Akzente, kommen cool und mit gehörig Wumms aus den Boxen. Sollte man als Dio-Fan haben. Aufgenommen wurde an verschiedenen Auftrittsorten in den USA (also kein zusammenhängendes Konzert), der Live-Atmosphäre tut das keinen Abbruch.

Von „Live Evil“ gibt es nun ja auch schon bereits unzählige Versionen – wobei das vorliegende Boxset „40th Anniversary Deluxe Edition“ sicher mit die wertigste ist. Die Kollektion umfasst zwei Versionen des Albums: eine neu remasterte Version von Andy Pearce und einem Mix von Wyn Davis, der aus den analogen Multi-Tracks entstanden ist (wobei m.E. nach hier die Gitarrenspuren gut wegkommen). Hier gilt, der neue Remix hat mehr Wucht, weniger Vibes. Der Release kommt zusätzlich mit einem illustrierten Hardcover Buch mit Liner Notes und das Replikat des Konzertbuches zusammen mit einem Poster der Mob Rules Tour. Volles Programm also und aller Ehren Wert – zeitlos geniale Mucke halt.

 

CD Track Listing

 

1.    “E5150”

2.    “Neon Knights”

3.    “N.I.B.”

4.    “Children of the Sea”

5.    “Voodoo”

6.    “Black Sabbath”

7.    “War Pigs”

8.    “Iron Man”

 

1.    “The Mob Rules”

2.    “Heaven and Hell”

3.    “The Sign of the Southern Cross”

4.    “Heaven and Hell” (Reprise)

5.    “Paranoid”

6.    “Children of the Grave”

7.    “Fluff”

Live Evil – 40th Anniversary (Box-Set)


Cover - Live Evil – 40th Anniversary (Box-Set) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 30
Länge: 170:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Rock’n Roll Speed Attack!

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Diese Scheibe von MDD Records / Black Sunset macht alles, aber gewiss keine Gefangenen. „Sadistic Nightmares“ stinkt nach Bier, Schweiß und durchgemachten Nächten und macht richtig Laune. INTÖXICATED gewinnen mit ihrer Mischung aus Black, Thrash und einer Prise Rock ´n´Roll sicherlich keinen Innovationspreis, aber befinden sich mit ihrer Musik in guter Gesellschaft von Bands wie SODOM, KNIFE und natürlich MIDNIGHT. Da diese Stilrichtung derzeit sehr beliebt ist und besonders auf Konzerten für ordentlich Stimmung sorgt, werden Fans der obigen Bands den Output von INTÖXICATED sofort in ihr Herz schließen. Die Osnabrücker  präsentieren einen eindringlichen und aggressiven Sound, der von wütenden Gitarrenriffs, donnerndem Schlagzeug und brutalen Gesangslinien geprägt ist. Von Anfang an zieht die Band die Zuhörer in ihren Bann und an keiner Stelle der Scheibe lässt die Intensität der musikalischen Ausbrüche auch nur einen Zentimeter nach. Die Gitarrenarbeit ist technisch anspruchsvoll und beeindruckt mit schweren Riffs, die eine Welle der Zerstörung entfesseln. Das Schlagzeug donnert mit einer beispiellosen Geschwindigkeit und Präzision, während der Bass den Klangteppich mit tiefen und drückenden Tönen verstärkt. Die Band zeigt eine bemerkenswerte Fähigkeit zur Koordination und schafft es, ein explosives musikalisches Feuerwerk zu entfachen. Klar, „Sadistic Nightmares“ ist kein Album, welches an Omas Geburtstag gespielt werden sollte, aber für eine bierselige Metalsause ist die Scheibe wie geschaffen. Ich drücke den Jungs die Daumen, dass „Sadistic Nightmares“ ein Volltreffer wird und viele Veranstalter den Metal-Wahnsinn auf die Bühne holen – denn dort gehört diese Musik hin! Leider ist die Scheibe mit 30 Minuten arg knapp bemessen, aber beim nächsten Durchlauf schmeckt das Bier doppelt so gut. Prost!

 

 

Rock’n Roll Speed Attack!


Cover - Rock’n Roll Speed Attack! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 30:26 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

More Inspirations

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Fast auf den Tag genau zwei Jahre nach „Inspirations“ veröffentlichen die Metal-Urgesteine von SAXON nun Part Two ihrer Cover-Sammlung unter dem sinnigen Titel „More Inspirations“. Und auch dieses Mal liefert man mal mehr oder weniger gelungenen Versionen von Songs ab, welche SAXON nach eigener Aussage geprägt haben. Wobei mir es vor allem das eröffnete Trio aus „We’ve Gotta Get Out Of This Place“ (THE ANIMALS, Ohrwurm mit Langzeitwirkung), „The Faith Healer“ (The Sensational Alex Harvey Band, intensiver Track) und „From The Inside” (ALICE COOPER rockt) angetan hat. Den Dreier kann man sich gerne mehrmals hintereinander anhören. Die totgenudelten „Gypsy“, „Man On The Silver Mountain“ oder auch „Detroit Rock City“ hätte ich jetzt aber nicht unbedingt gebraucht; typisch nach SAXON klingen die Tracks nicht, auch wenn Biff das alles gut hinbekommt. Mit einer fetten Version von „Razamanaz“ (NAZARETH) und einem melancholischen „Tales of Brave Ulysses“ (CREAM) wird es hinten raus wieder besser – hier drücken SAXON den Songs ihren Stempel auf, ohne den Flair der 60er / 70er zu verwässern. So geht das! Warum nicht immer so?

Als Fazit zu „More Inspirations“ bleibt mir dann nichts weiter übrig als den Schluss der Review zu Teil 1 zu wiederholen: „Für SAXON mag „More Inspiration“ (wie sie ja selbst sagen) ein wenig Spaß bedeuten, ein „must-have“ ist die CD in Gänze nicht.

p.s.: Davon abgesehen durfte ich Biff & Co. Anfang März Live in Mannheim erleben. Gut bei Stimme, klasse Show, tolle Performance, gelungene Songauswahl (keine Coversongs).

 

1.             We’ve Gotta Get Out of This Place

2.             The Faith Healer

3.             From the Inside

4.             Chevrolet

5.             Substitute

6.             Gypsy

7.             Man On the Silver Mountain

8.             Detroit Rock City

9.             Razamanaz

10.           Tales of Brave Ulysses

 

 

 

More Inspirations


Cover - More Inspirations Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:11 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Mob Rules Deluxe

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Nachdem BLACK SABBATH mit “Heaven And Hell“ einen nicht unbedingt in dieser Art erwarteten Metal-Meilenstein veröffentlicht hatten, brachten sie es tatsächlich fertig mit dem Nachfolgealbum „Mob Rules“ das hohe Niveau zu halten. Auch wenn der Sound weniger episch und deutlich rauer daherkam als auf „Heaven And Hell“. Kompositionen, Instrumentalfraktion und natürlich Sänger Ronnie James Dio überzeugten auch auf dem 1981er Werk auf ganzer Länge. Gitarrist Tony Iommi, Bassist Geezer Butler und Drummer Vinny Appice (ersetzte Originaldrummer Bill Ward) wurden dabei noch von Keyboarder Geoff Nichols unterstützt. Der Sound gibt bereits erste Hinweise auf die späteren DIO-Soloscheiben.
Aber hier ist (noch) BLACK SABBATH. Und der Doom von „The Sign Of The Southern Cross”, „Voodoo” und „Over And Over” ist ganz großes, dunkles Kino – der Opener „Turn Up The Night” oder auch „Falling Off The Edge Of The World” sind dann First-Class-Power-Tracks. Und bereits das Originalalbum – produziert von Martin Birch (DEEP PURPLE- und IRON MAIDEN-Producer) – hatte einen fetten Sound. Die 2021er-Remaster-Version setzt da noch einen drauf.
Dazu kommt die „Mob Rules Deluxe Edition“ noch mit einer Sammlung rarer und unveröffentlichter Aufnahmen daher – siehe unten. Neben zusätzlichen Tracks aus den damaligen Veröffentlichungen und „Live At Hammersmith Odeon“ beinhaltet die Kollektion eine neue Mixversion von “The Mob Rules.” Aber vor allem der bis auf „Intro“ und „Neon Knights“ (Schönheitsfehler) auf der Bonus-CD enthaltene Livemitschnitt „Live At Portland Memorial Coliseum“ vom April 1982 macht weitere Laune. BLACK SABBATH waren selten so gut. Ronnie hatte die „alte“ Ozzy-Songs drauf; wenn auch hörbar anders. Einen DIO zu seinen besten Zeiten bei dieser Songauswahl zu lauschen; das ist der „Mob Rules“-Doppeldecker allein Wert. Die damalige reguläre Live-Scheibe „Live Evil“ bringt das nicht besser rüber. Dazu noch ein aufwändiges Booklet mit reichlich Pics und Text. Tolle Sache!
Mit „Mob Rules“ war die Zusammenarbeit zwischen Ronnie James Dio und Tony Iommi & Co. dann aber auch beendet (fürs Erste wie die Geschichte zeigt). „Live Evil“ führte zum Split. Dafür bekam die Metal-Welt in Folge aber erst Mal einige überragende DIO-Solo-Alben serviert.
 

Disc One: Original Album (2021 Remaster)

1.             “Turn Up The Night”

2.             “Voodoo”

3.             “The Sign Of The Southern Cross”

4.             “E5150”

5.             “The Mob Rules”

6.             “Country Girl”

7.             “Slipping Away”

8.             “Falling Off The Edge Of The World”

9.             “Over And Over”

Bonus Tracks

10.           “The Mob Rules” – Heavy Metal Soundtrack Version

11.           “Die Young” – Live B-Side Of “Mob Rules” 7”

12.           “The Mob Rules” – New 2021 Mix *

Live At The Hammersmith Odeon London (31/12/81 - 2/1/82)

13.           “Country Girl”

14.           “Slipping Away”

15.           “The Mob Rules”

16.           “Voodoo”

Live At Portland Memorial Coliseum, Portland, OR, April 22, 1982

17.           Intro *

18.           “Neon Knights” *

 

Disc Two: Bonus Tracks

Live At Portland Memorial Coliseum, Portland, OR, April 22, 1982

1.             “N.I.B.” *

2.             “Children Of The Sea” *

3.             “Voodoo” *

4.             “Black Sabbath” *

5.             “War Pigs” *

6.             Drum Solo *

7.             “Iron Man” *

8.             “The Mob Rules” *

9.             “Heaven And Hell” *

10.           Guitar Solo *

11.           “Sign Of The Southern Cross/Heaven And Hell” – Reprise *

12.           “Paranoid” *

13.           “Children Of The Grave” *

Mob Rules Deluxe


Cover - Mob Rules Deluxe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18 + 13
Länge: 128:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Heaven And Hell Deluxe

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Über „Heaven And Hell“ – dem ersten Album von BLACK SABBATH ohne OZZY braucht man kaum Worte zu verlieren – oder man kann Romane darüber schreiben. Ich belasse es bei Ersterem – denn die acht von Nachfolger RONNIE JAMES DIO eingesungenen Tracks sind Legende und mehr wie einmal kommentiert. Anyway! Dieses Album aus dem Jahre 1980 darf man durchaus als Wegbereiter des epischen Metals benennen – der Einfluss von Ronnie gemischt mit dem Doom seiner neuen Band brachte Göttergaben wie den fetten-flotten Opener „Neon Knights“ oder die melancholisch-epische Ballade „Children Of The Sea“ hervor. Und natürlich den nicht nur bei seinem einleitenden Gesang Gänsehaut erzeugenden Titeltrack „Heaven And Hell“. Dazu auch noch typischen 80er-Metal mit AOR-Schlagseite wie das unterbewertete „Walk Away“ oder den Schlusspunkt mit dem harten Blues-Rocker „Lonely Is The Word“ in welchem jeder Protagonist seine eigenen Szenen hat.
Die „Heaven And Hell“-Deluxe-Edition kommt mit zahlreichen Bonus Tracks, wie zum Beispiel „Children Of The Sea” und „Die Young” (live aufgenommen 1980 in Hartford, CT). Dazu kommen noch vier Live aufgenommene Tracks wie „E5150”, „Neon Knights”, „Childrean Of The Sea“ und natürlich „Heaven And Hell“ aus dem altehrwürdigen Hammersmith Odeon vom Jahreswechsel 19811/1982. Die wertige Aufmachung mit reichlich Fotos, Cover und Linernotes im 20-seitigen Booklet vervollständigen ein tolles Package.
 

Disc One: Original Album (2021 Remaster)

1.             “Neon Knights”

2.             “Children Of The Sea”

3.             “Lady Evil”

4.             “Heaven And Hell”

5.             “Wishing Well”

6.             “Die Young”

7.             “Walk Away”

8.             “Lonely Is The Word”

 

Disc Two: Bonus Tracks

1.             “Children Of The Sea” – Live B-Side Of “Neon Knights”

2.             “Heaven And Hell” – Live B-Side Of “Die Young”

3.             “Lady Evil” – 7” Mono Edit (unreleased on CD)

Hartford Civic Center, Hartford, CT (August 10, 1980)

4.             “Neon Knights”

5.             “Children Of The Sea”

6.             “Heaven And Hell”

7.             “Die Young”

Hammersmith Odeon, London (Dec 31, 1981- Jan 2, 1982)

8.             “E5150”

9.             “Neon Knights”

10.           “Children Of The Sea”

11.           “Heaven And Hell”

Heaven And Hell Deluxe


Cover - Heaven And Hell Deluxe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8+11
Länge: 113:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Noeuds de Têtes

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Mit „Noeuds De Têtes“ kommt das 16. Album (plus unzählige Versionen selbiger, Live-Scheibe etc.) von den französischen Basken KILLERS. Fest steht: Wer einmal infiziert ist, den lassen KILLERS nie wieder los. Das mag an der langjährigen Praxis der totalen DIY-Mentalität liegen, denn seit vielen Jahren macht die seit 1982 ununterbrochen tätige Band alles selbst. So gibt es sämtliche Scheiben zu Spottpreisen bei Mastermind Bruno zu erstehen. Wie die aktuelle CD im Digipak für 12 Euro (inklusive Porto und mit Cover von Stan Decker). Vor allem aber liegt es an der Musik. Heavy Speed Metal, wie ihn ausschließlich die KILLERS fabrizieren. Schon die ersten Klänge des Openers ,Je Le Vis Mal‘ zaubern Gänsehaut auf die schrumpelige Fan-Haut. Mit langem, intensivem Instrumental-Anlauf hauen Bruno, Titi, Thierry und Zusatz-Drummer Vincent dem geneigten Zuhörer wundervolle Melodien mit Mörderenergie um die Ohren. Wie immer agieren die Jungs aus Bidache mit viel Tempo, pflegen aber vermehrt spannende Tempowechseln ein. Mit ,Profitons-En‘ haben die Jungs ihren „Rime Of The Ancient Mariner“ geschrieben, einen äußerst vielschichtigen Song, der immer wieder mit Drehungen und Wendungen überrascht. Von akustischer Zauberei hin zu tüchtiger Gehölz-Thrasherei spannen KILLERS den Bogen., ,Nos Chères Années‘ beweist die Achterbahnfahrt zwischen Speed-Ballerei und fantastischen Melodien. Interessant die versteckten Zitate alter Songs, die Erinnerungen an die Anfangszeiten erwecken – der Song hat Klassiker-Format! Das anschließende Intro von ‚Il Vaut Mieux Se Taire‘ lässt wieder an Maiden denken (Hallowed Be Killers Name!), bevor Bruno mit seiner heiseren Stimme daran erinnert, worum es geht. Überhaupt diese Vocals: Wie Mega-Dave hat der Südwestfranzose sicherlich keine ausgebildete Opernstimme, aber eine mit viel Charisma. Der schleppende Song jedenfalls ist ungewöhnlich für die KILLERS passt aber dennoch ins Bild. ,Dis Moi‘ und ‚La Vie‘ hauen dann wieder straighter und schneller in ihre Kerbe, die typischen Melodien und Hooks prägen aber dennoch alles. Der Sound hat gegenüber vorherigen Alben viel mehr Dampf, zudem ist der Bass des kleinen Titi ganz groß (,Comprenne Qui Pourra‘!). Wer kann, der kann! Sich auch eine verhaltene Melancholie leisten, die die Texte und damit auch die Musik prägt. Die Zeit des Lebens zu nutzen, ist ein dringender Appell – vielleicht sogar, um KILLERS zu hören und sie zu unterstützen. Denn sie sind Metal-Idealisten. Selbst, wenn alles bald zu Ende ist – die Freude überwiegt, dass die Band wieder fünf Jahre nach ,Trajets-dits‘ wieder da ist. Denn: Tu sens que tu vas triompher – Killers! Bestellen: www.killers.fr/merchandising/merchandising.htm! Zum Anchecken ein Song vom Vorgänger!

 

 

Noeuds de Têtes


Cover - Noeuds de Têtes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:46 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Donington ’83 + Donington ’87 (Re-Release)

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Es ist ja nicht so, dass es von DIO zu wenig Material zu erwerben gäbe; und auch an Livemitschnitten mangelt es nicht. Andererseits gibt es neben den „normalen“ Metalheads auch diejenigen, welche sich über jeglichen Output ihres Heroen freuen. Und für jene sind die beiden Donington-Auftritten als Re-Releases aus den Anfangsjahren der Solo-Karriere von Ronny James Dio durchaus ein genaueres hinhören wert. Auch wenn es die schon mal gab – denn das hatte Kollege Dennis ja schon in seiner Review Anno 2010 verlauten lassen und ist dort nachzulesen. Deswegen hier in Kürze:
In 1983 war das Original Line-Up zu „Holy Diver“ am Start – jung, hungrig und durchaus ungestüm – der Opener „Stand Up And Shout“ stand Pate. Natürlich stand das Debüt-Album im Mittelpunkt, ergänzt von seltene Perlen wie „Stargazer“ und „Starstruck“. Man spürt förmlich wie Ronnie in seiner Solo-Karriere aufgeht, die Spielfreude der Band tut ein Übriges. Ein tolles Zeitdokument. Während der erste Auftritt von der Performance also noch etwas ungelenk rüberkam (was nicht am damaligen Star-Gitarristen Vivian Campbell lag, der später zu WHITESNAKE und DEF LEPPARD abwanderte), klingt die Band in 1987 deutlich gereifter und legt einen weiteren hörenswerten Auftritt hin. Bis auf den Gitarristen (DIO hatte jetzt den ehemaligen ROUGH CUTT und GIUFFRIA Saitenhexer Craig Goldie an Bord) war es die gleiche Besetzung, aber ein deutlich fetterer Auftritt als Jahre zuvor. Auch hatte DIO mehr eigenes Material zur Auswahl, was zusammen mit Klassikern aus früheren Tagen („Neon Knights“ von Black Sabbath zum Beispiel) und des überraschend guten Sounds dazu führt, das Level dieses Mitschnittes als sehr hoch einzustufen. Hier wurde die Stimmung des goldenen Jahrzehnts des Metal hervorragend eingefangen (inklusive Metal-typischer Ansagen und Instrumental-Soli) – und natürlich DIO als zentraler Protagonist. Sollte man hören.
Noch zur Info: Die Alben gibt es in limitierter Auflage als 2LP & CD Konfiguration, jeweils mit 3D / Lenticular Art Print des Covers. Die beiden Vinyl haben eine Audio A,B,C Seite - Seite D hat nur eine Zeichnung auf der Rückseite.
 

DIO AT DONINGTON ’83

Ronnie James Dio – Vocals

Vivian Campbell – Guitar

Jimmy Bain – Bass

Vinny Appice – Drums

Claude Schnell – Keyboards

 

Tracklist:

1. Stand Up and Shout

2. Straight Through The Heart

3. Children Of The Sea

4. Rainbow In The Dark

5. Holy Diver

6. Drum Solo

7. Stargazer

8. Guitar Solo

9. Heaven and Hell

10. Man On The Silver Mountain

11. Starstruck

12. Man On The Silver Mountain (Reprise)

 

DIO AT DONINGTON ‘87

Ronnie James Dio – Vocals

Craig Goldy – Guitar

Jimmy Bain – Bass

Vinny Appice – Drums

Claude Schnell – Keyboards

 

Tracklist:

1. Dream Evil

2. Neon Knights

3. Naked In The Rain

4. Rock ‘n’ Roll Children

5. Long Live Rock ‘n’ Roll

6. The Last In Line

7. Children Of The Sea

8. Holy Diver

9. Heaven and Hell

10. Man On The Silver Mountain

11. All The Fools Sailed Away

12. The Last In Line (Reprise)

13. Rainbow In The Dark

Donington ’83 + Donington ’87 (Re-Release)


Cover - Donington ’83 + Donington ’87 (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12+13
Länge: 96:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Where There Is Decay, Live Would Thrive

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“Multilingual heavy metal from Bavaria”

„Where There Is Decay, Live Would Thrive“ wurde selbst produziert; Bandleader Marco Graffio spielt mehrere Instrumente und singt. Unterstützt wird der Rosenheimer von Nadine Weinmann und Santos Huesso (Vocals), Max Weidner (Synthesizer) und den Gastmusikern Roland Kraus und Florian Rottmayr. Als Ein-Mann Soloprojekt besteht GRAFFIO bereits seit 2014 und neben den klassischen Metal-Instrumenten greift man auch schon mal gerne zur Mandoline und zum Cello.

Stilistisch wird eine Art Experimental Metal mit Black Metal Elementen gespielt. Die Musik agiert dabei aber weit weg von den nordischen Szenegrößen und stimmlich wird nur teilweise aggressives Screaming eingesetzt. Mitunter sind Einflüsse von Bands wie ROTTING CHRIST oder KATATONIA zu vernehmen. Dem Hörer werden Texte in verschiedenen Sprachen dargeboten, und auch der Gesangsstil variiert ständig: eine musikalische Wundertüte!

Nach einem kurzen Intro legen GRAFFIO mit „Choreographie“ los und die unterschiedlichen Gesangsarten werden sofort präsentiert: einige kehlige Growls, ein paar Screams und Klargesang. Die Produktion kommt undergroundmäßig daher. Mit „Glemt“ folgt der beste Song der Platte und GRAFFIO verteilen ordentlich Arschtritte. Der Sound wirkt hier druckvoller und der Track geht gut nach vorne. „Ogni Nemico“ startet mit einem Orgel-Intro (Huch kommt denn gleich der Undertaker rein?) und es ertönt Marschtrommel und italiensicher Klargesang (zum Teil in Spoken-Word-Form). Ich muss zwischenzeitig an LACRIMOSA denken. Das Stück ist beinahe neun Minuten lang und besitzt eine Doom-Schlagseite. „Nord Og Syd Af Bjergene“ ist ein Seemannslied-affines Instrumentalstück und „Sonne Untertan“ wirkt wie ein etwas schräger Folksong, mit einem orientalisch anmutendem Gitarrenspiel. Auf der einen Seite schätze ich die variationsreiche Herangehensweise der Band, auf der anderen Seite vermisse ich einen roten Faden. „Where There Is Decay, Live Would Thrive“ entwickelt sich zum bunten Potpourri. „This Apex, This Suffering“ punktet mit inbrünstig vorgetragenem mehrstimmigem Gesang und guter Gitarrenmelodie. Der chorartige Gesang im späteren Verlauf des Tracks erscheint allerdings etwas fehlplatziert. Es folgt die Ballade „Wading In Deeper“ mit Frauengesangsunterstützung, bei „My Cells“ wird’s wieder flotter. „Victoria Mihi Est“ ist ein weiteres Instrumental und beim energiegeladenen „Clamoris Eos“ gibt’s noch einmal ein gutes Gitarrenbrett, kräftige Drums und beschwörende Rufe.

Resümierend gibt es auf der Scheibe viel zu entdecken, „Where There Is Decay, Live Would Thrive” ist abwechslungs- und facettenreich und besitzt schöne Gitarrenmelodien. Hier und da kann es mich stimmlich nicht begeistern und für meinen persönlichen Geschmack könnte der Black Metal-Anteil ausgebaut und vermehrt auf bratzig-krächzendes Screaming gesetzt werden. GRAFFIO beweisen aber, und das ist zu betonen, Kreativität und sind „nicht von der Stange“.

 

 

 

 

 

Where There Is Decay, Live Would Thrive


Cover - Where There Is Decay, Live Would Thrive Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:34 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Millenium In Darkness

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Metal aus Puerto Rico hört man nicht alle Tage, aber LEVT-ÖVR überzeugen vor allem durch Qualität und nicht durch einen Underground- oder Exoten-Bonus!

LEFT-ÖVR aus Puerto Rico gibt es seit 2018. Die Truppe ist der Zusammenschluss der Mitglieder einer Thrash/Groove Metal- und einer Southern Rock Band, nachdem deren Gründungsmitglieder verstarben. Diese Stilrichtungen verschmelzen auf ihrem Debüt „Millennium In Darkness“ zu einem kraftvoll-schwitzigem Southern Metal. Die Jungs mussten einige düstere Jahre verkraften, denn der karibische Inselstaat wurde von Hurricane „Maria“, mehreren Erdbeben und politischen Unruhen getroffen. Das alles spielen sich LEFT-ÖVR jetzt hochmotiviert von der Seele und zwischendurch flackern wütende und wilde Momente auf.

Der Opener „Not for the Masses” sitzt direkt wie ein gezielter Schlag auf die Zwölf, oder vielleicht besser gesagt wie ein wuchtvoller Arschtritt. Fans von DOWN und PANTERA fühlen sich sofort angesprochen. Die Südamerikaner wissen mitzureißen und brettern bassbetont drauf los. Ein ausgestreckter Mittelfinger Richtung Trends, Plastik-Influencer und moderne Musik- und Medienindustrie. Ganz ähnlich rockt auch „Millennium In Darkness“ und „Unlawful“, bei dem kräftig zur Talk-Box gegriffen wird. Bei „Turning The Pages“ wird`s langsamer und groovt ordentlich. In „Gator Season“ wird das Banjo rausgeholt und dem Blues Sound gefrönt. Letzter Track ist „Glory Road“, er versprüht eine lässige 70er Jahre Highway Rock-Südstaaten-Atmosphäre; eine Hauch LYNYRD SKYNYRD liegt in der Luft.

Für meinen ganz persönlichen Geschmack hätte die Band die Daumenschrauben eine Spur fester anziehen und im PANTERA-Groove Metal-Stil noch härtere Riffs und Drums dazupacken können. Die Scheibe ist sauber produziert und auch das Artworking überzeugt. Der ein oder andere Song hätte sich übrigens gut in der Rockerserie „Sons of Anarchy“ gemacht.

LEFT-ÖVR veröffentlichen „Millennium In Darkness“ am 5.11.21 via Label „SAOL“, hört mal rein!

Millenium In Darkness


Cover - Millenium In Darkness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 43:24 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Divine Horsemen

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„Halt mal das Didgeridoo, ich spiel jetzt die Maultrommel“

Zum 25-jährigen Bandjubiläum erschien das Doppelalbum „The Divine Horsemen“ und die REITER haben an zwei Herbsttagen über 500 Minuten Soundmaterial aufgenommen. Produzent Alexander Dietz (HEAVEN SHALL BURN) hat aus dieser Proberaum-Ekstase das 80-Minuten-Album zusammengezimmert.

Funktioniert das: eine Platte ohne Üben und mit Verzicht aufs Komponieren?

Das Ergebnis sorgt für unterschiedliche Reaktionen und polarisiert. Um eins vorweg zu nehmen: es ist kein „Hit-Album“, es fehlen die knackigen Hymnen die man als Zugabe auspackt. Aber die Jungs aus Weimar schaffen etwas ganz Bedeutendes: sie zocken mit arschtretender Spielfreude und Leidenschaft! Sie erfinden sich dabei (wieder einmal) neu und beweisen Kreativität. Dabei geht die Truppe um Sänger Fuchs erfrischender Weise nicht „auf Nummer sicher“. „The Divine Horsemen“ ist ein wilder ritueller Ritt, vollgepackt mit unterschiedlichen Stilrichtungen und Themen wie multikulturelle Mythologie und Voodoo-Zeremonien.

Die kürzeren Tracks treten brachial die Tür ein, die längeren Stücke sind zumeist atmosphärische Ambient-Collagen. Das auf dem neuen Silberling wieder mehr Härte und Rohheit zu finden ist, gefällt mir und steht den APOKALYPTISCHEN REITERN sehr gut zu Gesicht! Musikalisch bewegen wir uns auf diversen Baustellen: eben lauschen wir noch Weltmusik-Klängen mitten aus dem stickigen Regenwalddickicht, dann bunten psychodelischen Impro-Sounds und ehe man sich versieht, werden wir mittenreingezogen ins düstere Extreme Metal-Inferno.

Der Opener „Tiki“ und Song Nummer Zwei „Salus“ könnten auch auf SEPULTURAs „Roots“ oder einem SOULFLY-Album zu hören sein. Ein wilder seltsamer Silbengesang trifft auf den Knüppel aus dem Sack: hier rattert es temporeich und ohne Rücksicht auf Verluste. „Amma Guru“ ist wütend, mitreißend, mit rauem Sound versehen und man will die Faust Richtung Himmel recken. Kontrastierend kommt „Inka“ daher: eine lange meditative Psychedelic Post Rock-Nummer, die mich zwischenzeitig an SOLSTAFIR denken lässt. „Nachtblume“ ist schön, aber zu kurz. Der Text ist, so das Label Nuclear Blast, ein Gedicht von Joseph von Eichendorff. „Duir“ ist mit 12:14 Minuten der längste Track und ist progressiv-ausufernd. Bei der schönen atmosphärischen Nummer „Children of Mother Night“ sind Jazznuancen zu hören (jetzt nicht im Sinne von vertonter Mathematik). „Uelewa“ startet ruhig und ambienthaft mit ein paar Längen und entwickelt sich überraschend rockig. „Simbi Makya” erscheint zwischen zwei stärkeren Songs („Haka“ und „Wa He Gu Ru“) zu langatmig und experimentell. Ein Kurswechsel jagt den nächsten. In „Akhi” wirds arabisch und „Ymir” ist ein frostiger Black Metal-orientierter Song mit melancholischen Klavierparts. Insgesamt fällt mir auf „The Divine Horsemen“ immer wieder das coole versierte Schlagzeugspiel von Sir G. auf.

Zeit für ein Fazit: Die APOKALYPTISCHEN REITER machen ihrem Ruf als Chamäleon alle Ehre und setzen mutig und vom Wahnsinn gekitzelt noch einen drauf: Sie bieten uns zügellose Vielseitigkeit. „The Divine Horsemen“ ist ein aufregendes Jubiläumsalbum!

The Divine Horsemen


Cover - The Divine Horsemen Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 78:34 ()
Label:
Vertrieb:

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