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Seven Keys to the Discomfort of Being

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Räuberische Leere kann so voll klingen! PREDATORY VOID kommen mit Mitgliedern von AMENRA aus Belgien zu Century Media und setzen mit Schreihälsin Lina R. (auch Teil der russischen Spiritual-Black-Metal-Band CROSS BRINGER) auf bewährte Rezepte: Langsam-hypnotische Parts wechseln mit hysterischen Krach-Attacken, wofür der zweite Song „*(struggling..)“ ein hervorragendes, richtig gelungenes Beispiel bringt. Nur: Der Opener „Grovel“ zerrt vorher so sehr an den Nerven, dass ungeübte Menschen die CD (also wenn sie dieses Medium noch benutzen) gegebenenfalls nicht nur aus dem Schacht nehmen, sondern gleich aus dem Fenster werfen. Wer den ersten Song aber übersteht, den belohnt ein vielschichtiges Album, das gewöhnlich mit dem Bastard-Prädikat „Mischung aus Blackened Sludge und Doom“ versehen ist. Die schnellen Parts aber gehen durchaus in eine kompromisslose Modern-Metal-Hardcore-Richtung – und das kann eben wirklich schmerzen. PREDATORY VOID gehen regelmäßig dorthin, wo es weh tut, aber richtig geil sind sie, wenn sie behäbiger werkeln. Die ruhigen, atmosphärischen Abschnitte mutieren dann zur postrockigen Horror-Story, zur unheimlichen Geschichte in musikalischer Form – wie „Endless Return to the Kingdom of Sleep“. Keine Ahnung, ob Century Media die Formation auch gesignt hätte ohne die Amenra-Vergangenheit. Die Story geht nämlich so: PREDATORY VOID entstand, als Lennart Bossu (AMENRA, OATHBREAKER) feststellte, dass geschriebenes Material nicht für Amenra geeignet war und seine zweite Bande Oathbreaker eine längere Pause einlegte. Also versammelte er Gleichgesinnte aus der Nähe von Gent, darunter Sängerin und Tattoo-Künstlerin Lina R. und so weiter... Jünger-Volk aus der Sekte Church of Ra dürfte neugierig sein.

 

 

 

Seven Keys to the Discomfort of Being


Cover - Seven Keys to the Discomfort of Being Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 42:57 ()
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Parasit

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Wilhelmshaven hat auf ewig einen warmen Platz im Herzen, denn von dort – also genauer gesagt aus Sande – kamen die legendären FACT. Die haben zwar musikalisch nix mit b.o.s.c.h. zu tun, es sei aber dennoch erwähnt. Aber Papa erzählt nicht nur vom Krieg, er mag auch Rammstein. Und das wiederum hat verdammt viel mit den Industrial-Metallern von b.o.s.c.h. zu tun. Die immer wieder und auf jegliche Weise das Berliner Monster rezitieren und kopieren. Dabei fehlt den Niedersachsen allerdings die volle Fülle im Sound – aber die fehlt jedem, verglichen mit Till und seinem Feuerwerk-Kommando. Fünf Jahre nach „Fleischwolf“ kommen b.o.s.c.h. nun also mit ihrem vierten Studioalbum „Parasit“ aus dem Knick und verbinden Industrial Rock mit Elementen aus NDH, Metal, Punk und Hardcore – oder andersherum. Über allem stehen aber die Hauptstadt-Weltstars, so sehr die Band ihre Eigenständigkeit auch betonen will. Okay: Der Song „Chaos“ beginnt mit fettem Prong-Riff, der Sprechgesang klingt zu sehr nach „Ich will“, aber PRONGSTEIN wäre ja mal was Neues. Und klingt „Pathogen“ ein paar Sekunden sogar nach The Cure? Aber nur kurz, denn eine Textzeile wie „Ich in ein alter Mann, ich fass mich gern an!“ könnte eben auch vom Lindemann stammen. Und das folgende Keyboard plus Gitarrenriffs von „Laut“, naja, ihr wisst schon. Rammstein, Gesang und Text sowieso.  Und nicht zu vergessen: Die „Willis“ verschaffen Joachim Witt mit dem sehr eigenen Cover dessen Hits „Der Goldene Reiter“ ein paar zusätzliche GEMA-Einnahmen. Macht Spaß, die b.o.s.c.h.-Version. Das in der Pandemie entstandene Album „Parasit“ kommt über das Label ZOUNDR und ist als CD im Bandshop und auf den bekannten Streaming-Kanälen verfügbar. Rammstein-Fans finden hier die wohl beste Ersatzdroge, abgesehen von echten Coverbands. So viel steht fest: Bleibt nur eine Frage: Stammt der Band-Name von Hieronymus oder dem Konzern ähnlichen Namens? Passen tät ja die zweite Möglichkeit. Schließlich ist b.o.s.c.h. ja Industrial – und live sicherlich ein noch größeres Vergnügen.

 

 

Parasit


Cover - Parasit Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:19 ()
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Alles anders

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Es ist ja einfach: Neue Deutsche Härte klingt öde, da passiert nix mehr, alle rühren ständig im gleichen Sud, eifern eh nur RAMMSTEIN nach, überhaupt ist NDH doof und die Fans sind noch schlimmer als Kegelklubs auf Wacken. Und dann ist da noch der latente Konservatismus-Vorwurf. Nun können weder MAERZFELD die wenigsten anderen Bands was für den Rechtsruck in der Gesellschaft oder die zu vielen erhobenen Zeigefinger. Fakt ist: „Alles anders“ ist richtig gut und professionell aufgenommen und eingespielt – fetter Sound und gute Songs für die reichlich vorhandene Zielgruppe.

Der Opener und Titeltrack beginnt rammsteinig mit den typischen Stakkato-Riffs und ebensolchen Vocals von Helfried (JAAAA!) Weißenweber. Ja, das ist der Heli, der mit einigen MAERZFELD-Mitgliedern im fetten Stahlzeit-Nightliner durch die Republik fährt und gekonnt eben jene große Blaupause covert – und vielleicht damit einer der besten Coverbands der Berliner stellt. Aber schon in der zweiten Hälfte des Songs und an dessen gefälligen Refrain ist eine Verpoppisierung des Sounds zu spüren. „Wach auf“ hingegen schielt wieder in Richtung Rammstein, wenngleich die Sätze des Kulmbacher Kneipenwirts nicht so verquer daherkommen wie die des Berliner Eulenspiegels. Insgesamt sind die zum Teil gesellschaftskritischen Texte weitestgehend unpeinlich. Ein paar sexistische Pseudo-Provokationen wie in „Bakkushan“ funzen nicht. Hier sei Kritikern Resilienz enmpfohlen.

2004 gestartet, schwankten die Musiker stets zwischen Stahlzeit und MAERZFELD, 2009 „gründeten“ die Franken ihre eigene Band quasi neu. Mit „Alles anders“ kommt das fünfte volle Album der Band, die ihren Namen als Metapher für das Leben deutet. Apropos: Name! Sie leiten ihn von den Merowingern ab, die dort ihr Heer versammelten und von einem Feld, dass alljährlich im März bestellt wird und sehen ihn laut Wikipedia als Protest gegen das Dritte Reich. Vielleicht wichtig zu bemerken auch in diesen Zeiten, nicht nur in der Weimarer Republik.

Zurück zur Musik: Das kommerzielle „Von 100 auf 0“ hätte wohl auch beim Songwettbewerb Chancen, ebenso wie das sehr cheesige „Plötzlich tut es weh“. Überhaupt kommen MAERZFELD in den sanfteren Parts rüber wie ein Bastard aus dem Grafen, Rammstein und vielen deutschen Jammer-Pop-Musikern, die gerade so in sind – und unhörbar. Die „Hübschler:in“, ein Song über ein Freudenmädchen, ist der vielleicht härteste und eine Neuaufnahme des 2012er-Stücks. Und zeigt am besten die Wandlung: Die sind gefälliger geworden, die Jungs. „… Eine Mischung auf Depression, Hoffnung, Mut, Verzweiflung, Freude und Mut…“ verspricht das Info – von allem etwas also. So verhält es sich auch mit der Musik. MAERZFELD haben eine deutlich breitere Spannweite bekommen – genau wie Helis Stimme, die viel mehr kann als nur Till nacheifern. Und das Ergebnis beim Hörer könnte somit das gleiche sein wie die Versprechungen des Infos. Fazit: Das Album ist super-professionell, abwechslungsreich, hat furchtbar kommerzielle, schlimme Momente, aber auch echt gute und taugt dank eingängiger Songs und klebriger Melodien als Unterhaltung nicht nur für die Zielgruppe richtig gut. Vielleicht darf es sogar ein bisschen mehr sein?

 

 

 

Alles anders


Cover - Alles anders Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 38:11 ()
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Danse Macabre (Box-Set)

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CELTIC FROST waren schon immer eine unglaublich fesselnde Schweizer Extrem-Metal-Band. Die Band hat in den Jahren 1984 - 1987 wegweisende Songs veröffentlicht, die in diesem schönen Box-Set in neuem Glanz erstrahlen. Bevor man sich auf die Musik konzentriert, wird man von dem Inhalt der Box überwältigt. Ein atemberaubendes 40-seitiges Buch voller Fotos und Linernotes etc. ist das Kernstück der Box. Das doppelseitige Poster kann eine gewisse Wertigkeit vorweisen und ist somit nicht als billige Beilage anzusehen. Auch das mitgelieferte Fanclub-Abzeichen ist von hervorragender Qualität, ebenso wie ein gewebter Aufnäher, der ebenfalls enthalten ist. Die CDs befinden sich in einer Papphülle mit dem Originalmotiv und einem eigenen Booklet. Sie sehen nicht nur gut aus, sie klingen auch verdammt gut. Besonders der Sound macht das Wiederendecken der Songs extrem spannend, und man kann sogar Feinheiten entdecken, die früher nicht wirklich hörbar waren.

"Emperors Return" ist in diesem Set zum ersten Mal auf CD mit Bonustracks enthalten, zusammen mit ein paar anderen Bonustracks, die in der Box verteilt wurden. CELTIC FROST Fans werden die "Grave Hill Bunker Rehearsals"-CD lieben. Sie enthält vier Songs und bietet Proberaumqualität, aber die CD ist ein Zeitdokument, welches einen Fan zum Heulen bringen kann. Die Box ist unglaublich hochwertig und wird der Band mehr als gerecht. Ich habe selten ein so wertiges Zeitdokument in der Hand gehabt, und um ehrlich zu sein, habe ich CELTIC FROST noch heftiger in mein Herz geschlossen. Die Entdeckungsreise in die Vergangenheit ist einfach unglaublich schön. Auch als Weihnachtsgeschenk ist das Box-Set definitiv zu empfehlen, da der Preis leider etwas höher ausfällt, was aber der hohen Wertigkeit geschuldet ist.

 

Inhalt "Danse Macabre":

  • "Morbid Tales" (komplettes Album, remastered)
  • "To Mega Therion" (komplettes Album plus Bonustracks von "Tragic Serenades", remastered)
  • "Into The Pandemonium" (komplettes Album plus Bonustracks von "I Won't Dance", remastered)
  • "Emperor's Return" (vollständige EP plus Bonustracks, remastered)
  • "Grave Hill Bunker Rehearsals" (1984 Probetracks)

 

Danse Macabre (Box-Set)


Cover - Danse Macabre (Box-Set) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 45
Länge: 0:0 ()
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Leave 'Em Bleeding

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Von RAVEN erscheint heuer eine Best Of der besonderen Art. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den letzten sieben Jahren, die für das Metal-Trio nicht immer einfach, aber enorm wichtig waren, wie John Gallagher (Gesang,Bass) erklärt. In dieser Zeit entstanden zwei Studio- und eine Livescheibe. Aus den Studioalben “ExtermiNation“ und “Metal City“ wurden jeweils drei Stücke ausgewählt, vom Livemitschnitt “Screaming Murder Death From Above: Live In Aalborg“ gibt’s den obligatorischen Schlussakkord “Crash Bang Wallop“.

Richtig interessant sind aber eigentlich die Bonustracks. “Necessary Evil“ und das Montrose-Cover “Space Station #5“ stammen beide vom Come Back “Walk Through Fire“. “Necessary Evil“ war nach dem schweren Unfall von Mark Gallagher (Gitarre) einer der ersten Songs für das Album und ist seltsamer Weise auf der Neuauflage der CD und auf den bekannten Streaming-Plattformen nicht mehr vorhanden.
“Malice In Geordieland“ wurde während der “ExtermiNation“ Session aufgenommen und als Bonus bereits veröffentlicht. Mit dem THIN LIZZY-Cover “Bad Reputation“ verneigen sich die Briten auf ihre Art vor ihren Idolen. “Rock This Town“ und “Stay Hard“ (live), die letzten beiden Stücke, haben eine eigentümliche Vorgeschichte. Erst genannte Nummer wurde 2018 live im Studio eingespielt und von Michael Wagner in Nashville produziert. Seitdem lag das gute Stück in der Schublade und erblickt nun das Licht der Öffentlichkeit. “Stay Hard“ fand relativ selten den Weg ins Set und ist aufgrund dessen schon etwas spezielles. Aber ähnlich wie beim Entstehen des o.g. Livealbums wurde der Track 2017 von einem Clubbetreiber in Tulsa (Oklahoma) während eines Gigs mitgeschnitten und der Band im Anschluss übergeben.

Just in diesem Jahr hab ich die Jungs das letzte Mal live erleben dürfen (Bang Your Head) und ich würde mich freuen die Speedmetal-Pioniere bald wieder in Aktion auf der Bühne zu sehen. Das neue Scheibchen macht jedenfalls Appetit.

 

 

Leave 'Em Bleeding


Cover - Leave 'Em Bleeding Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 47:48 ()
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Living Without Death's Permission

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Eintöpfe sind was Feines, und ich liebe es, für eine Party etwas im großen Topf zuzubereiten. Ob das nun ein Gulasch, Pichelsteiner, eine Soljanka o. Ä. ist. Zuweilen gönne ich mir auch gerne musikalische Eintöpfe, wenn die Zutaten passen.

RXPTRS (gesprochen: RAPTORS) ist ein Quintett aus Bristol (UK), das uns mit seinem ersten Longplayer nun ein leckeres Süppchen zubereitet hat. Die Jungs machen schon seit 2018 zusammen Musik (2019 gab´s eine 5-Track-EP mit dem Titel "I") und haben aktiv an der produktiven Musik- und Kunstszene ihrer Heimatstadt mitgewirkt, bevor sie sich gefunden haben. Da sie zuvor in zahlreichen Bands spielten, konnten sie die Quintessenz aus allem zusammentragen, und herausgekommen ist ein mannigfaltiges Album mit dem Titel "Living Without Death's Permission". Die Hauptkomponente ist moderner Metal, gepaart mit Punk, Rock und Hardcore, der aber nie die Melodie aus dem Focus verliert. Simon Roach (Gesang) erklärt hierzu "Wir kommen alle aus unterschiedlichen Bereichen und haben uns von so vielen verschiedenen Genres inspirieren lassen. Wir wollten einen Sound hören, der all diese Einflüsse vereint, also dachten wir: "Lasst uns diese Band sein". Ich verstehe vollkommen, dass Genres helfen, die Leute zu lenken, aber wir wollen diese Stabilität nicht. Ich habe das Gefühl, dass nichts Großartiges aus einer Komfortzone kommen kann."

Die CD startet furios mit dem punkigen "Burning Pages", im nächsten Track wähnt man sich jedoch schon fast in einem anderen Genre, wenn mit "Rock Bottom (Is A Stepping Stone)" das erste Highlight die Zunge schnalzen lässt. Nach zornigem Einstieg gelangt man an eine Schicht, die nahezu süßlich schmeckt, um im nächsten Moment angenehm scharfes Brennen zu verspüren. Hier geben sich hymnischer Rock und Metalcore gleichsam die Hände. Die Kombination der verschiedenen Zutaten gibt dem Ganzen einen individuellen Geschmack, der unter anderem die Spannung auf der Platte extrem hoch hält. Jede einzelne Nummer variiert mehrmals an Härte und Struktur und gleicht, durch den alternierenden Gesangsstil von Simon, gelegentlich einem Zwiegespräch, das er mit sich führt. "The Death Rattle" enthält außer bereits genannten Ingredienzien noch eine Prise Rockabilly und eine gute Portion Chorgesang, die diesen Song zu etwas ganz Besonderem macht, ja ich bin sogar versucht, hier einen Querverweis zu "Bohemian Rhapsody" (QUEEN) zu ziehen. Das letzte Drittel der Scheibe ist eine Spur leichter und wird mit der großartigen Ballade "Cold Ground" eingeleitet. "The Frail" hinterher, kommt zwar mit Metalcore aus den Startlöchern, mutiert aber zum Ende hin ebenfalls in eine wunderschöne Ballade. Das Sahnestückchen kredenzt uns RXPTRS allerdings zum Schluss. "Let Me Die How I Want" ist ein episches Stück über sieben Minuten, das nicht nur die Klasse und vor allem das gesamte Spektrum der Engländer sowie dieses Werkes widerspiegelt, sondern immer wieder auf´s Neue Gänsehaut zu erzeugen vermag.

"Living Without Death's Permission" ist unfassbar weit weg von einem Einheitsbrei und verhält sich ansonsten ebenso wie ein guter Eintopf, der nach jedem erneuten Aufwärmen immer besser wird. Was kann man erwarten von einer Band, die solch ein Debüt abliefert, das obendrein mit einem außerordentlich knackigen Sound punkten kann? Es könnte der Anfang von etwas ganz Großem sein, und mir schmeckt´s bereits jetzt schon vorzüglich!

 

Living Without Death's Permission


Cover - Living Without Death's Permission Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:49 ()
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Enduring Physicality

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Ups, Masken! Ganz was Neues! SUPREME UNBEING wollen mit dieser "Innovation" und noch nie da gewesenen Kostümierung sicher nur ihre Kunst unterstreichen und diese in den Fokus stellen. Also gut, Ironie aus. Sehen wir mal von dem mittlerweile im Metal / Hard Rock Überhand nehmenden Mummenschanz ab, was die fünf Schweden darüber hinaus anbieten.
 
Modernen, partiell mit Alternative-Anteil, klingenden Hard Rock, bzw. Metal. Sänger Zac Red ist mitverantwortlich, dass die musikalische Zuordnung nicht so simpel ist. "Face Of Evil" wird melancholisch, klar, fast sanft von ihm intoniert, und das hat so gar nichts mit Metal-Vocals zu tun, der Background rockt dafür amtlich. Das dunkel-schöne "Savior" könnte von der Gesangslinie her späte BLINK 182 oder auch STONE SOUR sein."The Darkness" ist gefälliger Rock, der sowohl moderne Momente als auch 80er-Jahre-Vibes stimmig miteinander verknüft; das Gitarrensolo darin ist klassisch und gelungen. Generell ist die Gitarrenarbeit flott und mitreißend. "I Prevail" würde ohne diesen starken Input zu einer Lagerfeuer-Schunkelnummer verkommen. Die Melodien und das Songwriting überzeugen größtenteils. Gegen Ende wird das Werk dünner, wie das verzichtbare und ausdruckslos vorgetragene "Judgment Day" zeigt. Gleichwohl ist das Album durch seinen Mix spannend und unterhält meist recht gut. "Enduring Physicality" ist ein Hybrid aus Metal, Modern Rock und Alternative. Wo genau die Reise der Band hingehen soll, bleibt - wie die Identitäten der Musiker - jedoch noch unklar.
 
 
 
 
 

Enduring Physicality


Cover - Enduring Physicality Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:45 ()
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Minnewar

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HARPYIE sind wieder da – der neue Silberling hört auf den schönen Namen „Minnewar“ und hält gewisse Überraschungen bereit. Denn die Herren haben sich etwas einfallen lassen, um den Mittelalter-Rock zu feiern und sich vor den Größen des Genres zu verneigen: „Minnewar“ ist ein Cover-Album, das Songs einiger der bekanntesten Bands der Szene vereint, in der Regel Klassiker und Dauerbrenner auf jedem Konzert. Mal mehr, mal weniger nah am Original, mal mehr, mal weniger mit eigener Note versehen, haben HARPYIE hier ihre eigenen Lieblingssongs des Genres neu vertont und interpretiert. Als Hintergrundstory dient ein Cyperpunk-Szenario, in dem in einer Stadt namens Megalopolis ein Sängerwettstreit stattfindet, für den bekannte Lieder neu aufgelegt werden.

Los geht es mit dem flott nach vorne gehenden LUNA LUNA-Song „Wenn Ich Tot Bin“, gefolgt von „Tanz Mit Mir“ von FAUN, für das auch gleich noch die Kollegen von MR. HURLEY UND DIE PULVERAFFEN mit ins Boot geholt wurden (Kalauer durchaus intendiert). Statt der von FAUN gewohnten eher sphärischen Klänge, dröhnt es hier bei HARYPIE nun recht metallisch aus den Boxen. Mit „Spielmannsschwur“ schließt sich ein absoluter Klassiker und Gassenhauer an, der trotz etwas gesteigerter Härte relativ nahe am Original der Spielleute von SALTATIO MORTIS bleibt, die hier übrigens auch selbst mitgewirkt haben. Mit dem melodischen „Krabat“ verneigen sich HARPYIE vor ASP, bevor sie sich mit „Es Gibt Nur Wasser“ (die Miteinbeziehung eines SANTIANO-Songs in die Zusammenstellung darf etwas verwundern) einer offenbar unvermeidlichen Sparte des Genres widmen: dem Sauflied. Da führt wohl einfach kein Weg daran vorbei. „Rapunzel“ (im Original von LETZTE INSTANZ) steht das metallischere Gewand durchaus gut zu Gesicht, das Cover von IN EXTREMOs „Vollmond“ hingegen gehört zu den schwächeren Tracks: die Stimme von Micha Rhein ist so unverkennbar und charakteristisch, dass jeder Versuch, sie nachzuahmen, zwangsläufig scheitern muss. Auch von „Willst Du“ (SCHANDMAUL) hätte man wohl besser die Finger gelassen – an dem Song scheiden sich tendenziell ohnehin die Geister, mancher liebt ihn, anderen ist er zu kitschig, aber die sich hier im Refrain dazu gesellende Brachial-Gitarre passt einfach nicht zum Lied und beißt sich mit dessen balladesker Essenz. Sehr viel besser dagegen macht sich die gitarrenlastige Version von SUBWAY TO SALLYs „Kleid aus Rosen“, auch der mehrstimmige Gesang am Anfang ist hier schön gelungen. Auch „Thekenmädchen“ (VERSENGOLD) präsentiert sich gewohnt flott und sorgt für Partystimmung.

Hätte es ein solches Cover-Album zwingend gebraucht? Sicherlich nicht unbedingt. Aber HARPYIE sind hörbar mit Spaß bei der Sache, und wer auf der Suche nach einer gutgelaunten, partytauglichen Zusammenstellung von Genre-Klassikern in etwas neuem Gewand ist, kann „Minnewar“ daher durchaus mal ein Ohr schenken.

 

Minnewar


Cover - Minnewar Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:13 ()
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Evil Or Divine – Live In New York City

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„Evil Or Divine – Live In New York City” wurde ursprünglich im Jahre 2005 veröffentlicht – die Aufnahmen selbst stammen von der „Killing The Dragon“-Tour aus 2002 und wurden für den Re-Release neu remastert (Roseland Ballroom, New York City, 13.12.2002). Zusätzlich wurden der damals weggelassene Titel „Lord Of The Last Day“ und das gute Drum-Solo von Simon Wright entsprechend der Original-Setlist hinzugefügt. Was dann Ergo zu einem 2-CD-Format führt. Dazu gibt es noch ein neues und richtig gutes DIO-typisches Cover und ein gut gemachtes Booklet. Da dann auch noch der Live-Sound passt, und der gute Ronny an diesem Tage wohl in Bestform war, kann man da nur sagen: „Gut gemacht“.
Die Setlist an sich selbst bietet kaum Überraschungen. Wenig Stoff vom neuen Album (besonders „Push“ macht dabei echt Laune) – die mehr oder minder zu erwartenden Klassiker aus Ronnies Diskografie (siehe unten). Dafür ist das überlange Gitarrensolo von Doug Aldrich ein echter Hinhörer. Im Vergleich zum zeitgleich wiederveröffentlichten „Holy Diver Live“ bietet DIO auf „Evil Or Divine – Live In New York City” aber die bessere Live-Vorstellung – fett und laut klingt‘s richtig gut. Als Highlights darf man zwischen den beiden echt endgeil gespielten Krachern „Killing The Dragon“ und „We Rock“ fast alles Dargebotene bezeichnen. Lohnt, nicht nur für die DIO-Fraktion.

 

CD 1

  1. Killing The Dragon
  2. Egypt (The Chains are On)
  3. Children Of The Sea
  4. Push
  5. Drum Solo
  6. Stand Up And Shout
  7. Rock And Roll
  8. Don't Talk To Strangers
  9. Man On The Silver Mountain
  10. Guitar Solo
  11. Long Live Rock And Roll
  12. Man On The Silver Mountain (Reprise)

CD 2

  1. Intro To Lord Of The Last Day
  2. Lord Of The Last Day
  3. Fever Dreams
  4. Holy Diver
  5. Heaven And Hell
  6. The Last In Line
  7. Cheers For An Encore
  8. Rainbow In The Dark
  9. We Rock

Evil Or Divine – Live In New York City


Cover - Evil Or Divine – Live In New York City Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 21
Länge: 94:0 ()
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Vertrieb:
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Holy Diver Live

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Im Original im Jahre 2006 erschienen und bereits seit geraumer Zeit vergriffen, gibt es nun einen schick aufgemachten Re-Release von DIOs „Holy Diver Live“. Und obwohl die damals Ende 2005 in London aufgenommene Live-Performance nicht gerade zum Besten gehört, was der Übersänger Ronny James Dio zu bieten hatte, lohnt der Erwerb allemal. Denn das Götterdebüt des ehemaligen RAINBOW- und BLACK SABBATH-Frontmannes hat ja ausschließlich Metal-Songs vom Feinsten zu bieten; mit dabei lauter Musiker der Extraklasse - was man den tight gespielten Stücken auch anhört: Gitarrist Doug Aldrich, Bassist Rudy Sarzo, Drummer Simon Wright und Keyboarder Scott Warren. Schlagzeug- und Gitarrensolo inklusive. Ob man den DIO-Klassiker überhaupt - „Holy Diver“ – bereits als zweiten Song eines Auftrittes verbraten darf, sei hier mal dahingestellt. Die Trackliste des Albums gibt es vor. Anyway: „Don’t Talk To Strangers“ oder auch „Rainbow In The Dark“ liefern da mehr als nur Entschädigung.
Die auf der zweiten CD enthaltenen Songs stellen den zweiten Teil des damaligen Konzertabends dar und bieten dann Klassiker aller drei Bands, welche von der Stimmgewalt eines DIO profitierten (ich sage nur mal „Sign Of The Southern Cross“, „One Night In The City“ oder „Heaven And Hell“) – und das finale „We Rock“.
„Holy Diver Live“ mag nicht die beste Live-Scheibe von DIO sein - aber sie zeigt ohne Wenn und Aber, was für eine Stimme dem Metal vor zehn Jahren verloren ging. Ich schwelge in Erinnerungen.

 

CD 1

1.             Intro

2.             Stand Up And Shout

3.             Holy Diver

4.             Gypsy

5.             Drum Solo – Simon Wright

6.             Caught In The Middle

7.             Don’t Talk To Strangers

8.             Straight Through The Heart

9.             Invisible

10.           Rainbow In The Dark

11.           Shame On The Night

12.           Guitar Solo – Doug Aldrich

13.           Holy Diver (Reprise)

 

CD 2

14.           Tarot Woman

15.           Sign Of The Southern Cross

16.           One Night In The City

17.           Gates Of Babylon

18.           Heaven And Hell

19.           Man On The Silver Mountain

20.           Catch The Rainbow

21.           Long Live Rock ‘N’ Roll

22.           Call For Encore

23.           We Rock

 

Holy Diver Live


Cover - Holy Diver Live Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 23
Länge: 115:0 ()
Label:
Vertrieb:

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