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Darkest Horrors

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Classic Metal, Schweden und kein Ende. Auch STARBLIND kommen aus dem schier unerschöpflichen Reservoir an schwedischen Classic Metal Combos. Wer SCREAMER, AMBUSH oder die amerikanischen HIGH SPIRITS favorisiert, der kommt eigentlich auch nicht an STARBLIND vorbei. Die Haupteinflüsse der Schweden sind ohrenscheinlich IRON MAIDEN zwischen '83 und '88. STARBLIND geizen nicht mit vielen hochmelodischen Gitarrenleads und setzen diese auch gerne mal zweistimmig in Szene. Überhaupt ist hier Melodie Trumpf, das geht zwar manchmal zu Lasten der schieren Metal-Power, macht das Ganze aber sehr angenehm zu hören. Ähnlich wie das SLINGBLADE Debut, läuft auch „Darkest Horrors“ dank der starken Melodien und des angenehmen Gesangs extrem schnell ins Ohr und geht da dann auch nicht mehr raus. Abwechslung wird aber trotz des engen stilistischen Korsetts groß geschrieben. Treibende Headbanger wie „Blood In The Night“ (mit fast BULLET-verdächtigen Screams) wechseln sich mit epischen Großtaten vom Schlage eines „Temple Of Set“ ab. Wer also Bock auf eine MAIDEN-lastige Scheibe mit Drive und Esprit hat, der ist mit STARBLIND bestens bedient. Macht echt Laune.

Darkest Horrors


Cover - Darkest Horrors Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 45:19 ()
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Resist Or Serve

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CLOVEN HOOF haben eine lange und vor allem auch bewegte Geschichte hinter sich. Mit dem Line-Up wechselte auch immer mal wieder die musikalische Ausrichtung, was es extrem schwer macht CLOVEN HOOF zu kategorisieren. Will man es versuchen kommt man unweigerlich zu dem Punkt wo man anfängt die Bandgeschichte in Phasen zu unterteilen. Als klassischer NWoBHM Act '79 gegründet, so klingt man Ende der 80er eher nach amerikanischem Power Metal und heute scheint man an dem Punkt angekommen zu sein, wo man versucht all' diese Stile zu einer homogenen Mischung zu vermengen. Was CLOVEN HOOF mit Sicherheit aber nicht sind: Eine nostalgische Inselband, die versucht wie '81 zu klingen und dabei kläglich scheitert. „Resist Or Serve“ ist ein modernes Heavy Metal Album, welches aus den 80ern maximal das nach wie vor grandiose Melodieverständnis und das Wissen um zwingende Refrains mitgebracht hat. Treibende Power Tracks wie „Hell Diver“ oder das derbe „Mutilator“ klingen eher -und das meine ich positiv- nach einem Newcomer, denn nach einer seit 34 Jahren aktiven Formation. Neu-Sänger Joseph Whelan macht einen super Job und man weint Russ North keine Träne nach. Darüber hinaus scheint er ein bedeutend einfacherer Charakter zu sein als Troublemaker North. Hoffen wir, dass das trotz der Popularität von Whelan durch die UK Ausgabe von „The X-Factor“ auch so bleiben wird. Das oben angesprochene Melodieverständnis äußert sich besonders gut bei den hintereinander angeordneten „Deliverance“ und „Brimstone And Fire“. Gerade letztgenannter hat das Zeug zu einem neuen „Highlander“ (Hit vom '89er „A Sultan's Ransom“ Album) zu werden. Bei „Valhalla“ und „Anti Matter Man“ blitzen dann beim Riffing die NWoBHM Wurzeln auf. Als einzige Kritik mag herhalten, dass eben genau diese NWoBHM-lastigen Tracks mitunter etwas zu „laidback“ klingen und etwas den Biss der anderen Songs missen lassen. Aber das ist Meckern auf verdammt hohem Niveau. Alles in allem ist „Resist Or Serve“ ein sehr gutes Album, welches die Band wieder in die Köpfe der Fans bringen sollte. Persönlich freue ich mich schon auf den nächsten „Austrian Assault“.

Resist Or Serve


Cover - Resist Or Serve Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:20 ()
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Change

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SHEZOO sind eine richtige „Inklusions-Band“, nicht nur dass ihre MitgliederInnen aus den unterschiedlichsten Ländern Europas kommen, auch die Besetzung aus Frontdame, weiblicher Rhythmussektion und männlichem Gitarristen kommt einem nicht wirklich oft unter. Die Homebase von SHEZOO liegt allerdings in der Schweiz und damit ziemlich zentral. Wie aber klingt die Musik dieser bunten Zusammenstellung? SHEZOO haben sich auf eine straighte und ziemlich nach vorne gehende Version des Melodic Metals geeinigt. Auf Grund der eher tiefen und rauhen Vocals von Sängerin Natacha kommen einem immer wieder THE MYSTERY in den Sinn, auch wenn SHEZOO nicht so Power Metallisch daherkommen, sondern eine ziemliche 80er Schlagseite mitbringen. Diese äußert sich aber eher kompositorisch, in den catchy Hooks und in langlebigen Harmonien. Denn Sound und Ausdruck sind eindeutig 2014. SHEZOO fühlen sich aber nicht nur bei Vollgas-Rocknummern wohl, sie überzeugen auch mit melodischen, getrageneren Stücken, wie z. B. „Remember Me“ beweist. Die große Stärke von SHEZOO ist es, dass die Stücke auf „Change“ kaum Ballast mit sich führen, sondern ohne Umschweife gut auf den Punkt kommen. Und selbst wenn es einmal über die 6-Minutengrenze geht, wie beim Rausschmeißer „Lost And Dissipated“, dann wird es nicht langweilig.

Kurzum: „Change“ ist ein starkes und modernes Melodic Metal Album ohne Kitsch, dafür aber mit sehr eigenständigen Vocals und Melodien mit Langzeitwirkung.

Change


Cover - Change Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:35 ()
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Return Of The Reaper

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GRAVE DIGGER sind eine Konstante. Seit 1980 dabei, inkl. des nun kommenden „Return Of The Reaper“-Albums 18 Studioalben in vorhersagbarer Frequenz auf den Markt gebracht – und irgendwie auch selten mit Qualitätsmängeln, weder Live noch auf Platte.

„Return Of The Reaper“ stellt da keine Ausnahme dar. Mit 12 Songs brettern die Jungs wieder mit aller Kraft nach vorne und zocken ihren bodenstätigen Heavy Metal als ob sie nie etwas anderes gemacht hätten. …gut, haben sie vermutlich auch nicht, aber darum geht es ja gerade nicht.

Einige Songs stechen hier erwartungsgemäß heraus und bieten die von GRAVE DIGGER so lieb gewonnene Kombination aus Ohrwurm und Live-Mitgröhl-Charakter – auf „Return Of The Reaper“ vorne weg mit „Grave Descrator“ und seinem griffigen Chorus.

Der Song „Hell Funeral“ hat direkt ein Musikvideo spendiert gekriegt und ist außerdem der Opener der Platte – klassisches GRAVE DIGGER mit einem charakteristischen Chris Boltendahl am Mikrofon, schnellem Gitarrensolo und stark Riff-lastigem Soundwriting und ohne angezogene Speed-Handbremse. Etwas in Richtung Mid-Tempo mit simplem Riffing, aufgehübscht durch einige Pinch-Haromincs und einigen Chor-Hall-Einlagen oder der obligatorischen, leicht angekitschten Ballade am Ende, „Nothing To Believe“.

Das Problem, dass eine Band wie GRAVE DIGGER hat ist natürlich das Gleiche wie das Problem was eine Band wie MOTÖRHEAD hat: Nach 18 Alben ist die Fangemeinde groß, die Erwartungen gehen ins Konservative – und das bedient „Return Of The Reaper“ auch.

Fazit: Grundsolider, mit dem bekannten Charme der Band gezockter Heavy Metal den sich jeder Fan gerne in den Schrank stellen kann, den aber auch jeder Neu-Hörer der auf klassischen, deutschen Metal steht auf jeden Fall geben kann. Erwartungen erfüllt, wir sehen uns beim nächsten Live-Auftritt!

Release: 11.07.2014

Return Of The Reaper


Cover - Return Of The Reaper Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 43:27 ()
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Black Moon Rising

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FALCONER schrauben sich seit mittlerweile 13 Jahren durch die Metal-Szene – die Band aus dem tiefen Schweden zockt eine Mischung aus Heavy Metal mit Folk-Elementen, meiner Meinung nach auch mit dezentem Pagan-Einschlag. 2014 geht’s mit FALCONERs neuer Platte, „Black Moon Rising“, weiter. Frontmann Mathias Blad singt auf wieder auf Englisch, nachdem im 2011er Album „Armod“ vor allem Folk und schwedische Vocals das Grundgerüst angaben – und einher damit geht auch ein musikalischer Fokus der mehr Richtung Metal driftet.

Daraus entsteht dann eine Symphonie aus schnellem Metal, inkl. Double Bass und Pagan-artigen Melodien in Kombination mit gefühlvollen, fast schon ruhigen Vocals ist charakteristisch für „Black Moon Rising“ – das wird direkt im Opener, „Locust Swarm“ deutlich. Nicht zu kurz kommen auch einige Power Metal-artige, epische Elemente mit dezentem Hall („Ruins“) oder ruhige, balladenartige Songs mit langsamen Powerchords („Scoundrel And The Squire“, ein Anspieltipp!).

Weitere Highlights sind sicher das militärische „The Priory“, welches großartig treibende Drums mit knallhart auf Takt gehaltenen Vocals kombiniert, nicht ohne die melodische Seite auszulassen. Oder auch das Speed-Monstrum „There’s A Crow On The Barrow“, welches nicht nur einen großartigen Titel hat, sondern auch kaum zur Ruhe kommt – wäre da nicht Blads Stimme, welche in aller Ruhe seine Hymne vorträgt… während er Rest der Band mit Double-Bass, 16tel Hooks und zweistimmigen Melodien ein absolutes Metal-Feuerwerk loslässt und das Studio abreißt. Diese Kombination ist nicht nur charakteristisch, sie ist auch ausgesprochen stark umgesetzt.

FALCONERs neue schafft es bei jedem Song aufs Neue wirklich dichte Atmosphäre zu schaffen – insbesondere Mathias Blad an den Vocals kontrastiert einerseits, passt andererseits aber vermutlich genau deswegen hervorragend in die Soundkulisse. Lange, blonde Haare die episch im Wind wehen während der Rest der Truppe mit böser Mine in die Saiten und Drums knüppelt würden da – rein musikalisch sprechend – durchaus passen. Ob er sich dafür wohl begeistern kann? Bis wir darauf eine Antwort haben kann ich euch „Black Moon Rising“ durchaus empfehlen.

Black Moon Rising


Cover - Black Moon Rising Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:20 ()
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King For A Day

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Krone und Ruhm im Bandnamen schließen auf Pathos getränkten Heavy Metal. Und in der Tat, beim ersten Hören wird diese Vermutung bestätigt. Das muss aber nicht immer etwas Schlechtes bedeuten. Die Schweizer CROWN OF GLORY mischen zu ihrem Sound noch zusätzlich eine Portion AOR. Fans von DIO, EDGUY, AXEL RUDI PELL, MASTERPLAN und PRETTY MAIDS könnten Gefallen an der Musik finden. Sänger Hene Muther muss sich dabei vor den genannten Bands und deren Sänger nicht verstecken. Auch die Gitarristen Markus Muther und Hungi Berglas machen mit ihrem melodischen Spiel eine gute Figur.
Mit einem Gewittereinbruch beginnt der Albumopener „Strom“ und geht auch gleich gut ins Ohr. Teilweise fühlt man sich ein wenig an RAINBOW erinnert. Dieser positive Eindruck zieht sich über die gesamte Albumlänge. Das einzige was „King For A Day“ fehlt, sind ein paar Hits, die nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Nichts desto trotz kann das Album Fans oben genannter Band ans Herz gelegt werden.

 

King For A Day


Cover - King For A Day Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 66:15 ()
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Bestias Del Poder

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ZARPA sind ein Phänomen: Seit fast 40 Jahren sind sie in wechselnden Besetzungen mal mehr mal weniger aktiv. Seit „Infierno“ (2003) jedoch sind sie unglaublich konstant und hauen regelmäßig ein Hammeralbum nach dem anderen heraus. Dabei verlassen ZARPA nie den Pfad des klassischen Metals, schaffen es aber zeitgleich immer eigenständig und originell zu klingen. Dieser melancholische Pathos, welcher viele ihrer Songs durchzieht, wurde dieses Mal sogar noch etwas ausgebaut (nachzuhören z.B. bei „El Reino De La Verdad“) und auch härtere und doublebass-lastige Tracks lassen niemals ein tiefes Gespür für bewegende Melodien vermissen. Auch wenn ZARPA sich selber sehr treu bleiben, ist immer noch genug Platz für eine gesunde Weiterentwicklung und trotz der Länge von über einer Stunde kommt auch bei „Bestias Del Poder“ zu keiner Sekunde Langeweile auf. Vicente Feijóo's Gesang ist emotional und kraftvoll und zu jeder Sekunde unter Tausenden zu identifizieren. Die spanische Sprache passt dabei zu dem oben beschriebenen Pathos wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. In englisch würde das Ganze nur halb so gut funktionieren. Treibende Heavy Metal Tracks wie „Jaque Al Rey“ sind dazu prädestiniert auf die Bühne gebracht zu werden, während eher epische Smasher wie das abschließende „Torres Des Babel“ unter dem Kopfhörer entdeckt werden wollen. Ich versuche ständig zu ergründen, was ZARPA nun so sehr von ähnlichen Bands abhebt, und ich glaube es ist schlicht diese 100 %ige Leidenschaft für die eigene Musik und die Tatsache, dass bei ZARPA nichts aus Berechnung, sondern nur aus Gefühl heraus entsteht und dies spürt und hört man einfach und macht auch nach vielen Alben immer noch einen unglaublichen Spaß und so kann ich nur hoffen, dass sich ZARPA auch bald mal in unseren Kreisen blicken lassen. 

Bestias Del Poder


Cover - Bestias Del Poder Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 63:38 ()
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The Soundchaser Archives

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RAGE, die deutsche Metal-Kombo rund um Peavy Wagner, Victor Smolski und André Hilgers bringen uns nach ihrem letzten Album, „21“, eine besonderes Geburtstagsgeschenk zum 30. Bandjubiläum: Mit „The Soundchaser Archives“ veröffentlicht die Band 30 Songs aus dem letzten Vierteljahrundert – allerdings nicht als schnödes „Best Of“, sondern als Sammlung seltener Songs, Demo-Aufnahmen, unveröffentliche Nummern und andere Raritäten.

Keine Frage – was dabei rumkommt ist kein Studioalbum für die masse, sondern eine bunte Zusammenstellung für Fans von RAGE. Auf 2 CDs tummeln sich Titel wie die unglaublich ranzig, dafür 100%ig nach Proberaum klingende Demoaufnahmen von „Nevermore“, „Lost In The Void“ von den „Carved In Stone“ Demos oder „Dirty Wings“ – das ist nerdiges Fanmaterial, dafür aber durchaus interessant Profimusiker mal ohne Studio-Kosmetik zu hören.

Dazu gibt es noch Songs von Smolskis „Majesty And Passion“ Soloalbum, auf welchem einige Bach-Klassiker mit Metal interpretiert worden sind – einige von euch kennen da sicherlich „French Bourrée“, da der Song sich bereits auf dem „Soundchaser“-Album von 2003 als Bonustrack wiederfand.

Wem das nicht genug ist, der findet neben Demos, unfertigen Aufnahmen und Sonderprojekten auch noch den bis dato unveröffentlichten Song „Waterfalls“ oder der bis dato nur in Japan erhältliche Bonustrack von Unity, „Darkness Turns To Light“.

Fazit: Für Fans von RAGE eine spaßige Sammlung – man muss nur wissen, dass alte Demoaufnahmen aus dem Proberaum keine B&W Nautilus -Boxen mit High-End Röhren-Vollverstärker in Freude versetzen.

The Soundchaser Archives


Cover - The Soundchaser Archives Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 30
Länge: 135:24 ()
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Erdentempel

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EQUILIBRIUM haben vor 4 Jahren einen Schritt gemacht, die damals relativ junge Band in den Augen vieler – inklusive meiner – so gar nicht gut tan: Sie haben Sänger Helge Stang durch Robert „Robse“ Dahn sowie Drummer Manuel durch Tuval Refaeli ersetzt. Das 2010er Album „Rekreatur“ war dann (zu mindestens für Robse, Tuval war noch nicht auf der Platte zu hören) quasi das Debut der neuen EQULIBRIUM. Selbiges Album wurde von der Fachpresse eher zerrissen, von den Fans (höchst subjektiv betrachtet), vorsichtig gesagt, „gemischt“ aufgenommen – so richtig wollte dieser Wechsel der Truppe nicht gut tun, der Stil der Band wich einfach zu krass von „Turis Frytyr“ und „Sagas“ ab ohne sein eigenes Fahrwasser zu finden. Und wenn ich ehrlich bin lache ich immer noch darüber, dass ein Titel ernsthaft „Affeninsel“ hieß…

Mit „Erdentempel“ weicht dieser Stil immer noch recht krass ab – schrecklich viele Parallelen zu den frühen Stücken wird der geneigte Hörer nicht finden – hat sich dafür aber in seiner Art und Weise (im Gegensatz zum halbgaren „Rekreatur“) mehr oder weniger selber gefunden und wirkt authentischer und passender.

EQUILIBRIUM haben sich mittlerweile von dem eher von Wikinger-Geschichten geprägten, selber als „episch“ bezeichneten Metal wegbewegt und  streuen auf „Erdentempel“, ungeniert gesagt, einfach mehr stumpfe Sauflieder ein. Songs wie „Met“ („Turis Fratyr“ von 2005) oder BLACK MESSIAHs „Sauflied“ kann jeder Depp auch noch bei knapp vor einer 50-50% Blut-Alkohol-Mischung auswendig mitgröhlen – und offenbar versucht EQUILIBRIUM mit Titeln wie „Uns’rer Flöten Klang“ oder „Wirtshaus Gaudi“ direkt an den eigenen, mittlerweile 9 Jahre alten Erfolg von „Met“ anzuknüpfen.

Streckenweise gelingt das ganz sympathisch, teilweise sorgt es für eine gewisse Form von Fremdscham bei den Lyrics – und das sagt jemand, der sich sonst ganz unkompliziert in die gröhlende „MET! MET! MET“-Menge einreiht. Ich meine, ernsthaft – stumpfes Sauflied mit Allüren an ONKEL TOM oder TANKARD, gerne – aber Reim-dich-oder-ich-fress-dich-Lyrics muss ich mir nicht geben, erst recht wenn sie nur pseudo-böse gegrowlt sind und man alles gut versteht („Hallo lieber Wirt mach mir den Bierkrug voll / ganz Randvoll / so ist’s toll“). In anderen Worten: Wegen solchen Songs haben Leute wie wir einen beschissenen Ruf. Auch darum schere ich mich für gewöhnlich nicht – bei dem Chorus gebe ich der selbsternannten Musik-Elite, welche so gerne abwertend auf unkomplizierten Metal starrt, ausnahmsweise einfach mal recht.

Ob ich so einen Titel wie „Was Lange Währt“, ein Opener der nach dem Instrumental-Intro „Ankunft“ (wie passend…) im Endeffekt nur das Comeback Band beweihräuchert,  brauche – das ist gelinde gesagt diskutabel. Gleiches gilt für „Freiflug“. Ich will ja nicht sagen, dass das in Richtung Deutschrock geht… aber eigentlich will ich’s schon sagen.

Ein weniger ernster und mehr in Richtung Metal statt Schlager machen dann die stärkeren Titel der Platte, vorne weg das von der EP bekannte „Waldschrein“, wahlweise auch „Stein Meiner Ahnen“ oder „Karawane“. Hier merkt man, dass die (eigentlich nicht mehr neuen) Mitmusiker in der Band angekommen sind und wieder schlicht und ergreifend guten, deutschsprachigen Pagan Metal zocken können.

Positiv weiterentwickelt hat sich die Band auch insofern, dass einige Songs thematisch angenehm, wenngleich passend, vom sonstigen Schema abweichen und einen frischen Wind in die Musik bringen („Karawane“, „Wellengang“). Man mag mir da widersprechen, aber bei deutschem Metal haben die Lyrics durchaus ihren erhöhten Stellenwert.

Was mache ich mir also nun aus „Erdentempel“? Nun: Es ist meiner Meinung nach besser als „Rekreatur“, alleine schon weil es stimmiger wird. Es hat aber auch mehr als einen verzichtbaren Titel – dennoch hat es mein arg remponiertes Vertrauen in die Band (welche, das gilt noch anzumerken, ich seit dem 2005er Debut verfolgt) teilweise wiederhergestellt. „Erdentempel“ kann man hören – muss man aber nicht gerade vorbestellen.

Release: 06.06.2014

Erdentempel


Cover - Erdentempel Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 56:12 ()
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Live From Hell

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Aus dem sonnigen Italien kommen die metallo compositors ARTHEMIS. Unlängst sind sie in ihrer Heimat längst keine Unbekannten mehr, blicken die sympathischen Schwermetaller doch gar auf sieben Alben und eine EP zurück. In der Hölle, dem siebten HARD ROCK HELL FESTIVAL in Nord Wales, sollte es dann auch endlich aufgenommen werden: Das erste Live-Album. ARTHEMIS spielen einen flotten Heavy Metal, der vor Speed-, Power-, aber auch Trash Metal-Elementen nicht zurück schreckt. Schnelle und gut gespielte Solis hat man hier, jede Menge ungebremste Energie und eingängige Refrains. „Live From Hell“ setzt sich aus den Hits der letzten drei Alben und dem älteren Stück „Electri-Fire“ von dem „Black Society“ Album aus 2008 zusammen, welches die „Neuen Musiker von ARTHEMIS“ auch gut umsetzen. Zu bemängeln bleibt an der Song-Auswahl nichts, sind die Nummern doch allesamt mitreißender Natur. Lediglich hätten die Italiener ruhig noch ein bis zwei weitere Stücke aus früheren Jahren spielen können, gibt das Songmaterial doch gar so viel her! Klanglich ist die Scheibe gut, wirkt aber durch die Live-Aufnahmen etwas rauer als die Studioaufnahmen. Apropos Live: Live zu erleben ist das Quintett metallischer Töne 2014 auf dem W:O:A.

Live From Hell


Cover - Live From Hell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 08
Länge: 44:2623 ()
Label:
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