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Wolf God

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Mit "Iron Will" (2008) und "Hammer Of The North" (2010) haben die Schweden seinerzeit zwei echt starke Werke in der gemeinsamen Schnittmenge aus (größtenteils) Heavy- und (weniger) Doom Metal rausgehauen, deren hohes Niveau sie weder vorher noch danach jemals wieder zu erreichen vermochten. Seit "The Hunt" (2012) plätschern die Alben des Trio nur noch auf hörbarem bis stellenweise gutem Niveau dahin, und stilistisch hat man sich im mal flotteren, mal weniger flotten Midtempo festgebissen - mit dieser Arbeitsweise fahren auch Bands wie AMON AMARTH oder SABATON höchst erfolgreich. Daran gibt es grundsätzlich nichts auszusetzen, solange Songs auf durchweg hohem Niveau entstehen, und man die Selbstkopie nur in überschaubaren Dosen anwendet, was GRAND MAGUS (wie übrigens auch den anderen beiden genannten Kapellen) nicht gelingt. Im Falle von "Wolf God" ist es so, dass das Album niemandem wehtut, man es nicht wirklich verreißen möchte, es aber auch keinen Grund gibt, hier große Lobhudeleien auszupacken. Keine einzige der zehn Kompositionen (inklusive Intro "Gold And Glory") hallt nach oder bleibt nach Ende der Spielzeit hängen. "Brother Of The Storm", "Dawn Of Fire", "Glory To The Brave" oder "Untamed" wirken wie nach Kochrezept geschrieben, am Reißbrett entworfen und mit einer gehörigen Prise "Nummer sicher" gewürzt. Das macht, wie bereits erwähnt, aus "Wolf God" kein schlechtes Album, aber eben auch keines, das man Interessenten außerhalb der beinharten GRAND-MAGUS-Fangemeinde mit Herzblut empfehlen kann.

Wolf God


Cover - Wolf God Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:48 ()
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With Fire & Steel

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Heavy Metal anyone? Ich meine wirklich…so ernsthaft jetzt. Nicht so new Majesty-mäßig, sondern wirklich echten absolut reinen und mit meterdicken Scheuklappen behafteten Heavy Metal!!! Dann, meine Damen und Herren sind sie hier goldrichtig. STEEL SHOCK nennt sich passender Weise die holländische Kapelle um Sänger Nima Metalheart und VORTEX Saitenhexer Martjo Whirlewolf.

In etwas mehr als 50 Minuten gibt es im besten Sinne simplen Up-Tempo Heavy Metal auf die Lauschlappen, der vor Klischees nur so trieft und sofort zum Fistraisen und Mitsingen animiert, ohne jedoch zu platt zu sein. Auch wenn es inhaltlich um Hämmer, Äxte, Flammen und Stahl in allen Aggregatzuständen geht, haben die Niederländer nämlich auch einige echt feine Hooklines geschmiedet, welche STEEL SHOCK von vielen ähnlich gelagerten Echtmetalcombos abhebt. Das muss man erst mal über Albumlänge so hinbekommen. Denn einen Ausfall gibt es hier nicht, alles ist auf ähnlich hohem Niveau und erinnert nicht zuletzt auf Grund der Phrasierung von Sänger Nima immer wieder an die ersten beiden SOLEMNITY Alben. STEEL SHOCK sehen sich zwar als Act im Geiste der 80er, jedoch sind sie keine reine Retro Kapelle, sondern unterziehen ihre Mucke einem aktuellen Facelift, was sie ironischerweise schon wieder anachronistischer macht, als echte Retro Acts. Hier steckt jedenfalls mehr SACRED STEEL und WIZARD drin, als reiner 80er Sound. Was aber gar nicht verkehrt ist, den erstens macht es eine Mordslaune und zweitens hebt man sich so von aktuellen Trends ab. Denn Trends gehen gar nicht. Hier geht eine Gemeinschaft unbeirrbar ihren Weg und ich bin freudig gewillt diesen mit zu gehen.

Einmal jedoch schaffen es STEEL SHOCK es doch mich zumindest zu irritieren: Der Refrain von „Savage Retribution“ erinnert mich fatal an den Song des Goblin King aus dem Hobbit…

Clash, crash! Crush, smash!                                                                                                                                                                                          Hammer and tongs! Knocker and gongs!                                                                                                                                                                        Pound, pound, down underground….usw…

Würde aber auch super zum Gesamtkonzept passen. Alles in Allem ist „With Fire & Steel“ ein erstklassische Heavy Metal Scheibe, welche sich erbarmungslos in dein Hirn fräst und dort auch überwintert. In Steel we trust!

 

 

With Fire & Steel


Cover - With Fire & Steel Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 52:27 ()
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Chapitre II

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In Speed-Metal-Kreisen ist die 2016 gegründete finnische Formation schon längst kein Geheimtipp mehr, denn bereits ihre EP "Call To Arms" von 2017 hat aufhorchen lassen. Es folgten eine Split-Scheibe mit den Landsmännern- und Frauen von LEGIONNAIRE sowie die vorliegende zweite EP, die einen sehr guten Ausblick auf ein hoffentlich demnächst erscheinendes Debütalbum preisgibt. Stilistisch orientiert man sich am europäischen Speed Metal der 80er Jahre; "Walls Of Jericho" (HELLOWEEN) springt sofort ins Bewusstsein wie auch zum Beispiel die ersten beiden Alben von ANGEL DUST ("Into The Dark Past" und "To Dust You Will Decay") oder die Frühwerke von IRON ANGEL ("Hellish Crossfire" und "Winds Of War"). Sängerin Emma Grönqvist könnte Jamie Lee Curtis als neue "Scream Queen" ablösen, beim Songwriting wird bewusst auf simple, mitgrölkompatible Strukturen verzichtet, und die Produktion ist sehr kauzig-scheppernd (und für viele Ohren sicher gewöhnungsbedürftig) ausgefallen, was am Ende auch gut zur coolen BROCAS HELM-Coverversion "Fly High" passt. Von den Eigenkompositionen empfehle ich die Hymne "Wrath Of Steel" als Anspieltipp, aber schwache Momente sucht man auf "Chapitre II" vergeblich. CHEVALIER sind definitiv auf dem richtigen Weg!

Chapitre II


Cover - Chapitre II Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 22:59 ()
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Panopticum

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Seit über 20 Jahren sind die Koblenzer ein Garant für schnörkellosen Heavy Metal der Sonderklasse. Und obwohl es vielleicht langweilig ist: Auch dieses Mal gibt wieder keinen Anlass für einen Verriss. Ganz im Gegenteil. METAL INQUISITOR haben ihre Stärken noch mehr gebündelt und auf Album Nummer 5 wird jedweder Ballast von Bord geschmissen und sie kommen in beängstigender Art und Weise auf den Punkt. „Panopticum“ sprüht nur so vor jugendlicher Frische und bietet eine Vielzahl origineller Riffs eingebettet in eingängige jedoch niemals platte traditionelle Metal Songs. Trotz aller liebenswerter Rückwärtsgewandtheit sind METAL INQUISITOR mit allen Beinen auch fest im Jahr 2019 angekommen. Der oft speedige Heavy Metal wurde in ein fettes Soundgewand gegossen, welches dennoch transparent genug ist, um allen beteiligten Protagonisten genügend Raum zugeben. Die Drums bollern, der Bass pumpt, die Klampfen sägen und über allem thront die einzigartige Stimme El Rojos, welche manchmal leichte Erinnerungen an einen sehr jungen Blitz Ellsworth hervorruft. Uptempo Hymnen wie „Beyond Nightmares“ oder „War Of The Priests“ sind ganz typische METAL INQUISTOR Nummer, die live die Fäuste kollektiv nach oben schnellen lassen werden. Überhaupt schreit die ganze Scheibe danach auf die Bühne gebracht zu werden. Gerade die Thrasher „Discipline And Punish“ und „Shock Tactics“ oder der Opener „Free Fire Zone“ sind Granaten die auch die internationale Konkurrenz mehr als nur aufhorchen lassen werden. Das METAL INQUISITOR aber auch anders können zeigen sie mit dem sich bedrohlich aufbauenden 7-minüter „Re-Sworn The Oath“. Murray / Smith Harmonien Treffen auf Harris Galoppel in düster. Wie stimmig die verschiedenen Parts ineinander greifen ist schon mehr als geil gemacht.

Was soll ich noch lange schreiben: Wie eingangs gesagt, kein Verriss, sondern eine dicke Kaufempfehlung für alle Traditionsbanger. METAL INQUISITOR bleiben sich treu, ohne zu langweilen. Sie verneigen sich vor den Vätern, ohne abzukupfern und schaffen es ihrem reinen Metal Sound ein eigenes Gesicht zu geben. Ich kann es kaum erwarten die neuen Kracher live zu vernehmen, denn unter den ganzen METAL INQUISITOR Shows denen ich in den letzten beiwohnen durfte, war keine schlechte dabei. Auf die nächsten 20 Dekaden.

 


 

Panopticum


Cover - Panopticum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 42:45 ()
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Screaming Murder Death from Above: Live in Aalborg

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Über die Rolle der britischen NWOBHM-Band RAVEN zu schwadronieren, verbietet sich - NIE! In grauen Vorzeiten spielten sie auf einem Level mit heute zu absoluten Größen gewachsenen Kapellen, wurden sogar zu Vorbildern. Nur irgendwann blieben RAVEN auf der Strecke. Es mag an einigen miesen Business-Entscheidungen gelegen haben, an der Anbiederung an den amerikanischen Markt – und an der für viele Ignoranten zu anstrengenden, extrem hohen Stimme Johns. Sei’s drum, wer die drei alten Wilden im Vorprogramm von Dirkschneider gesehen hat oder auf der vorherigen Headlinertour durch kleine Klubs wie in Hannovers Ex-Capitol-Kneipe, der weiß, wie viel Energie die Brüder Gallagher noch haben, ob da nun ein neuer Schlagzeuger als Wacko-Ersatz sitzt oder nicht – die Band ist so sympathisch wie zu ihren Anfangstagen und vielleicht sogar besser (und schneller). Die elf Songs auf dieser Live-Scheibe, die sie hier laut Presse-Info mehr oder weniger aus Versehen aufgenommen haben, sind jedenfalls exquisit zusammen gestellt und allesamt richtig geil. Die Mischung aus alten und jungem Material passt wie der richtige Deckel auf den Suppentopf, mit „On and On“ ist RAVENs „Schlager“ vertreten, mit „Hung, Drawn and Quartered“ eher seltenes Material, mit „Destroy All Monsters“ frisches und mit „Break the Chain“ und Co. auch die absoluten Hits. Stimme stimmt, Mucke knackig, Sound druckvoll, Songs klasse. Um es in der Fußballtrainer-Sprache auszudrücken: „Es gibt keine alten und jungen Musiker, nur gute und schlechte.“ Und RAVEN gehört absolut in die Bundesliga. Schon immer. Allein schon wegen der enthaltenen Songs: „Destroy All Monsters“, “Hell Patrol”, “All For One”, “Hung Drawn and Quartered”,  “Rock Until You Drop”; “A.A.N.S.M.M.G.N., “Tank Treads (The Blood Runs Red), “Faster than the Speed of Light”, “On and On”, “BreaktThe Chain“ und „Crash Bang Wallop”!

Screaming Murder Death from Above: Live in Aalborg


Cover - Screaming Murder Death from Above: Live in Aalborg Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 55:1 ()
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Cannonball

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Hach, auf einer Zeitreise in die 80er begegnet der Metal-Historiker nicht nur wirklich ungewöhnlichen Scheiben, sondern auch Stilblüten einer vergangenen Zeit. Ein nicht ganz unbekannter Schreiber formulierte anno 84, dass das Songmaterial von „Vautors“ ganz gut sei, ihm das dämliche Gejaule des Sängers aber alle Nerven tötet, aber dennoch einige Songs ganz gut seien. Naja, heute hätte die Chose vermutlich unglaublichen Kauzcharakter... Wie dem auch sei: Die beiden Veröffentlichungen von DER KAISER, eben „Vautors“ und „La Griffe de l’Empire“ gehören neben den völlig anders gelagerten Morsüre vermutlich zu den wirklich ungewöhnlichen und wohl auch schwer verdaulichsten der vergangenen Franzosen-Metal-Zeit. Songs wie „Der Kaiser“ „Saga Des Fers“, „City Ferocé“, „Vengeance“ oder „Aberdeen“ gehören zu den absoluten Klassikern - für den Rezensenten. Warum erzählt der das aber bloß alles? Weil die Pariser 33 Jahre später tatsächlich eine neue Scheibe veröffentlichen: „Cannonball“.  Elf Songs im schicken Brennus-Digi-Pack.  Und es beginnt mal wieder überraschend, mit einem Dudelsack-Intro. Ebenso ungewöhnlich und zumindest für den Liebhaber der alten Zeiten – DER KAISER lässt den Sänger jetzt englisch singen. ENGLISCH! Eigentlich ein – ähem – NoGo! Und ein absoluter Eigenidentitätskiller. Aber alles ist ja nun mal Geschmackssache... Sei’s drum, der alten Liebe wegen wird doch genau hingehört. Bandgründer André Thierry ist genauso noch dabei wie Drummer Phillipe und Gitarrist P'tit Tchong, lediglich Sänger Pierre Placines startet neu. Musikalisch wirkt vieles vertraut. Vor allem der charismatische Bass erinnert an gute, alte Zeiten. Der Gesang kommt schon beim schnellen „San Monster“ nicht mehr so schräg wie bei den Vorgängern, dadurch wirkt das Material aber auch irgendwie auch konventioneller. Immer wieder erinnern die Franzosen an Iron Maiden, und dieses Gefühl verursacht nicht nur Kollege Thierry mit seinem Bass. Besonders deutlich klingt das durch bei „Ivory Tower, Pt 1“, dass in Grundzügen das Zeug zu einem Klassiker hat und in seiner choralen Verspieltheit sogar an Queen denken lässt. Interessant auch: „The Odyssey of Damned Souls“, das bisweilen gar „RIme of the Ancient Mariner“ zitiert. Maiden und sich selbst gedenken DER KAISER dann auch mit „Vengeance, Pt. 2“. Ihren mächtigsten Opus sparen sich die Pariser bis zum Schluss auf. „Cannonballs“ vereint über mehr als acht Minuten all das, was DER KAISER ausmacht. Progressiv-kauziger Heavy Metal! Schade bleibt, dass die Band den französischen Gesang zugunsten kompatibler Anglo-Zunge geopfert hat. Dennoch ist DER KAISER nach drei Jahrzehnten Abwesenheit vom Vinyl-Markt ein wirklich interessantes Album gelungen. Hach. Ja.

Cannonball


Cover - Cannonball Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 55:16 ()
Label:
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Steelfactory

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ACCEPT ist nur mit Udo D. wirklich ACCEPT – Punkt! Und sogar seine Cover-Formation trifft den Stahlnagel eher auf den Kopf als die musikalisch vermutlich hochgebildetere Kapelle, die den alten Namen trägt. Und dennoch rauschten die U.D.O.-Alben in jüngerer Vergangenheit öfter mal am Hörer vorbei, wie die Solinger Messer am Kaufverhalten pseudo-moderner Großstädter. Merke: Stahl-Strukturkrisen gab es in Europa und den USA in fast jedem Jahrzehnt. Musikalisch schlug jene vor allem in der Grunge-Zeitalter zu. Gründe: ruinöser Wettbewerb und weltweite Überkapazitäten. Eine Möglichkeit, Stahlkrisen zu begegnen, liegt laut Wikipedia „in der Spezialisierung auf anspruchsvolle und hochwertige Ware als Unterscheidungsmerkmal zu Billiganbietern“. Und, was sollste sagen? Macht er, der Udo Dirkschneider. Dass er sich und seine Ex-Band dabei mehrfach kopiert, ist völlig Lachs. Und es mag antiquiert sein, wenn Songs klingen, als stammten sie von „Russian Roulette“ („Blood on Fire“), von „Animal House“ („Hungry and Angry“) oder gar „Restless And Wild“ („Rising High“). Klar, mit gutem, dickem Sound, aber eben doch sehr traditionell und eben MIT Udos echter Reibeisenstimme. Auch die obligatorische und gelungene Ballade („The Way“) mit (Kinder-)Chor fehlt nicht. Obwohl hier alles klingt, wie schon mal gehört, wirkt es gleichzeitig auch extrem frisch. Gänsehautige Chöre, schneidende Riffs, wunderfeine Melodiebögen, hach... Keine Ahnung, wie der Meister das mit seinem Team hinbekommen hat, aber diese „Steelfactory“ hat jede Menge Aufträge verdient. Denn merke: Nicht das Ruhrgebiet, das Saarland, Eisenhüttenstadt oder Salzgitter, sondern Solingen erzeugt den stählernsten Stahl. Mit diesem Udo D. als Schichtführer.

Steelfactory


Cover - Steelfactory Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 58:6 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Thunderbolt - Special Tour Edition

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Zu der letzten SAXON-Scheibe „Thunderbolt“ gibt es wenig Neues zu schreiben – erschien die doch schon Anfang des Jahres und hat den „test of time“ bestanden. Live und auf den heimischen Anlagen. Das der gute Biff und seine Mannen zur Herbst-Tour das Teil nochmal um 2 Live-Bonus-Tracks erweitert in die Läden wuchten hat dann auch vor allem Marketing-Gründe und macht „Thunderbolt“ weder besser noch schlechter. Die beiden Live-Tracks – der Titeltrack „Thunderbolt“ vom 02.03.18 aus Frankfurt und „Nosferatu“ vom 22.04.18 aus Los Angeles sind dabei weder inhaltlich noch tontechnisch vom Original weit entfernt. Dazu gibt es noch ein 10” x 10” Poster mit Fotos der Band on Tour. Ergo – Live-Feeling vorhanden – Mehrwert gering. Damit ist die „Thunderbolt Special Tour Edition“ an sich nur für jene von Interesse, welche das Teil noch nicht erworben haben.

 

Thunderbolt – Special Tour Edition Track Listing:

1.       Olympus Rising

2.       Thunderbolt

3.       The Secret of Flight

4.       Nosferatu (The Vampire’s Waltz)

5.       They Played Rock and Roll

6.       Predator

7.       Sons of Odin

8.       Sniper

9.       A Wizard’s Tale

10.   Speed Merchants

11.   Roadie’s Song

12.   Nosferatu (Raw Version)

13.   Thunderbolt – Live in Frankfurt 02.03.18

14.   Nosferatu (The Vampire’s Waltz) – Live in Los Angeles 22.04.18

 

SAXON sind eine der letzten großen Überlebenden der guten alten Zeit des Heavy Metal und waren zu Tagen des NWOBHM nicht aus der Szene wegzudenken. Und daran hat sich bis heute auch nichts geändert. Trotz der einen oder anderen Schwächephase in der zweiten Hälfte der 80er und Ende der 90er liefern die Briten konstant gute Alben und klasse Live-Shows ab. Und da reiht sich ihr neustes Werk „Thunderbolt“ gut ein. Im direkten Vergleich zum Vorgänger „Battering Ram“ hat man die härte leicht zurückgenommen und wieder etwas mehr Raum für die stampfenden Parts und Melodien geschaffen – „Sacrifice“ von 2013 ist da ein gute Marke. Ansonsten setzen SAXON auf bewährtes: Die Produktion von „Thunderbolt“ hatte wiederum Andy Sneap in den Händen – was in einem fetten, glasklaren, fast schon steril harten Sound endet. Das kommt dem heutigen Soundgefüge von SAXON und dem Gesang von Byford ja klar entgegen – atmosphärisches kommt dabei aber meine Erachtens immer noch etwas zu kurz.
Letzteres – nämlich Atmosphäre – soll wohl das Intro „Olympus Rising“ verströmen; was aber so nicht funktioniert. Das Ding hätte man sich echt sparen können. Anders da schon der direkt folgende Titeltrack „Thunderbolt“, welcher im Midtempo vor allem durch Biff Byfords Gesang und die unverwechselbaren Gesanglinien zu überzeugen weis. Dann „The Secret Of Flight“ – der Song bietet dann eben genaus jenes, was ich so an SAXON liebe. Etwas komplexere Instrumentierung, fetter Rhythmus, Mitgrölparts und eine durchaus melancholische Grundstimmung setzen diesen Song sicher auf die Live-Playlist. Mit „Nosferatu (The Vampires Waltz)“ wird es dann noch etwas düsterer,  gesanglich legt hier Biff eine formidable Leistung hin. Toller Track. Das es diesen Song dann allerdings noch als Dreingabe in „Raw“-Version am Ende des Albums gibt ist an sich unnötig - der Unterschiede liegt hier ja doch eher im Detail. Das bereits vorab veröffentlichte „They Played Rock And Roll“ thematisiert die gemeinsame Vergangenheit mit Lemmy und MOTÖRHEAD – steht den Briten gut zu Gesicht und musikalisch weis SAXONHEAD / MOTÖRSAXON auf jeden Fall zu gefallen. Beim Song „Predator“ hat man sich dann Johan Hegg von AMON AMARTH für die tiefen Vocals mit dazu geholt – coole Sache – aber nicht der beste Song dafür – dieser klingt nicht so arg nach SAXON, sondern sol als hätte man bei der Konkurrenz gewildert. Zum nachfolgenden richtig guten melodisch-epischen „Sons of Odin“ hätte der gute Johan besser gepasst – aus meiner Sicht durchaus eine verpasste Chance. Mit dem in gewohnter SAXON-Manier nach vorne preschenden „Sniper“ und dem wieder im „Predator“-Fahrwasser daherkommenden „A Wizard’s Tale“ lassen es SAXON dann erst Mal solide angehen; bevor es mit dem temporeichen Bolzen „Speed Merchants“ (Killer) und dem fast schon klassischen melodischen Rocker „Roadie’s Song“ noch zwei starke Tracks zum Abschluss gibt.
Mit „Thunderbolt“ haben SAXON also wieder einmal ein für sie typisches Album abgeliefert, dass den Fans der Band ganz sicher gefallen wird und auch Live wieder neue Songs für neue Mitstreiter gewinnen kann. Tolle Leistung der Urgesteine.

Thunderbolt - Special Tour Edition


Cover - Thunderbolt - Special Tour Edition Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 56:10 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Denim & Leather, Power & The Glory, Crusader (Re-Release)

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SAXON, die Zweite! BMG schieben nach dem gelungenen Re-Release der ersten drei Alben im März nun im Mai die darauffolgenden drei Alben nach. Wobei das nicht die ganze Wahrheit ist, wurde doch bei dieser Wiederveröffentlichung das fantastische Live-Album "The Eagle Has Landed" (1982) leider übergangen.
 
"Denim and Leather" (1981) folgte dem überragenden "Strong Arm Of The Law", befindet sich durchaus auf Augenhöhe und wurde gar das bis dato erfolgreichste Album der Sachsen. Mit "Princess Of The Night", dem Titelsong und "Never Surrender" beinhaltet es drei must haves, darüber hinaus sind aber weitere Heavy Metal-Schmankerl darauf zu entdecken. Das Re-Release (CD) kommt mit Live Tracks von 2009 zum Händler, die mir allemal lieber sind als Demo- oder Remix-Nummern.
 
Album Nummer 5 "Power And The Glory" folgte 1983, das erste mit dem aktuellen Schlagzeuger Nigel Glockler. Das SAXON-Album mit dem vielleicht hässlichsten Cover. Was hat man sich nur bei dieser schrecklich billig wirkenden Komposition und der Farbgebung gedacht? Doch keine Angst, das Artwork färbt im wahrsten Sinne des Wortes nicht auf den Inhalt ab. Hier wird weiter hart und energisch gerockt, wobei schon eine kleine Weichenstellung Richtung Kommerz erkennbar wird, wenn auch nur partiell. Aber das mit leichtem AOR-Aroma anrockende "Nightmare" und das wunderbare mit Keybord-Pomp anschwebende "The Eagle Has Landed" schielen schon auf eine neue Käuferschicht. Hier sind die Beigaben (Bonus Tracks + Demos) qualitativ durchwachsen; einzig das überraschend starke, ehemals ausgemusterte "Turn Out The Lights" kann wirklich glänzen.
 
"Crusader" (1984) leitete die Meanstream-Phase der Briten ein. Man hatte sich den amerikanischen Markt zum Ziel gesetzt und wollte nun auch hier versuchen zu punkten. Wie nahezu immer bei solchen Unterfangen, wurde dabei aber der Blick von Europa und der Stammhörerschaft einfach abgewendet. Titel wie "Sailing To America" und "Bad Boys" deuten schon vielsagend und offen in eben diese Richtung. "Crusader" bietet dennoch einen der stärksten Titelsongs der Bandgeschichte, und auch das Artwork zählt wohl mit zu den besten und wurde so - mit Roß und Ritter - immer mal gerne bei SAXON wiederholt ("Dogs of War", "Heavy Metal Thunder"). Als Extras sind 10 Demo-Songs enthalten.
 
Alle drei CDs kommen im Glanzdruck, im schicken Digibook mit reich bebilderten Bookletts inkl. Texten zum Händler.
 
 
 

Denim & Leather, Power & The Glory, Crusader (Re-Release)


Cover - Denim & Leather, Power & The Glory, Crusader (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17+17+16
Länge: 180:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Armor Of Light

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Gastreview:

Eigentlich müsste die Band mit der Robbe in einem Atemzug mit den ganz Großen der Branche genannt werden, führt man sich das Schaffen der Amerikaner vor Augen, fällt es schwer einen Grund dafür auszumachen, warum das nicht so ist. Die Band hat in ihrer Vergangenheit ein herausragendes Album nach dem anderen veröffentlicht. 2016 starb der musikalische Kopf der Pelzträger und Ausnahmegitarrist Mark Reale an Morbus Cron. Es war aber nicht nur sein außergewöhnliches Spiel, sondern vor allem sein feines Gespür für Melodien, die er immer wieder in die verschieden gearteten Songs einstreute, wie ein Sternekoch seine geheime Würzmischung. Zusammen mit seinem kongenialen Partner Mike Flyntz war es mit das brillanteste Gitarrenduo, das der Heavy Metal je hervorgebracht hat.

2013 führten Donnie van Stavern (Bass) und Mike Flyntz (Gitarre), beide in den 80ern eingestiegen, das Erbe von Mark und RIOT als RIOT V fort und das mit einem Paukenschlag. Einmal mehr fanden sie in Todd Michael Hall, dem Nachfolger von Tony Moore, einen exzellenten Sänger, der hervorragend ins Line Up passte und brachten “Unleash The Fire“ heraus, eine der besten Metalscheiben des Jahres 2014.

Nun liegt uns das 16. Studioalbum vor, das Zweite als RIOT V. Es ist noch eine Spur härter als der Vorgänger ausgefallen und mit Chris „The Wizard“ Collier haben sich die Jungs einen Produzenten an die Seite geholt, der an den letzten drei PRONG Alben in div. Funktionen mitgewirkt und mit Bands, wie METAL CHURCH, FLOTSAM & JETSAM sowie KORN heißes Eisen geschmiedet hat. Das Songwriting wurde nun fast ausschließlich von Donnie übernommen und wie er selbst verlauten ließ, war das stark vom Erfolgsalbum "Thundersteel" inspiriert, bei dem er ebenfalls bereits an den Kompositionen mit gewirkt hat. Er knüpfte im Prinzip da an, wo RIOT mit "Immortal Soul" begannen. Optisch wird dies im übrigen durch das Bandlogo angedeutet, das sich über die Jahre ständig änderte, die Thundersteelversion ziert jedoch die letzten 3 Outputs. Das Album kommt mit einer epischen Doppelgitarrensalve aus den Startlöchern und tritt das Gaspedal dann erstmal voll durch. Tracks, wie "Victory", "Messiah" und "Raining Fire" sind reinrassige Speedgranaten mit Riffmonster und einem Todd Michael Hall der sich insgesamt in den oberen Tonlagen am wohlsten fühlt. Bei "End Of The World" oder "Heart Of A Lion" werden aber dann auch ein paar richtig schöne Melodiepassagen eingepflegt, wie man es von RIOT V gewohnt ist. Die wirklich ruhigen Töne sucht man aber vergebens, lediglich bei "Set The World Alight" kann man etwas Luft holen. Melodien sind reichlich vorhanden, man zelebriert den klassischen Metal auf "Angels Thunder", "Devils Reign", ja sogar Bläser (höre:"The Privileg Of Power") sind in "Caught In The Witches Eye" kurz auszumachen, obendrein harmonieren die beiden Gitarristen Flyntz und Lee perfekt miteinander. Herr Gilchriest bearbeitet jedoch seine Felle durchweg so gewaltig, dass man ihm an der ein oder anderen Stelle gerne einen Fuß fest tackern möchte. Das Doublebassgewitter ist häufig zu viel des Guten. Eigentlich hat der Titeltrack das Zeug zur Überhymne, wird jedoch in Grund und Boden getrommelt.

"Armor Of Light" ist unter dem Strich ein klasse Speed-/Powermetalalbum geworden, das jedem viel Freude bereiten wird, der es gerne zügig mag, die Fans der Band werden es allemal ins Herz schließen. Man bewegt sich nach wie vor auf sehr hohem Niveau, indes vermisse ich die RIOT-typischen Trademarks ein wenig. Es wurde an Härte und Aggressivität zugelegt, was bedauerlicherweise zu Lasten der Bandbreite führt, verbunden mit der recht trockenen Produktion fehlt mir einfach die geniale Balance zwischen Härte und Melodie, die RIOT (V) bisher so ausgezeichnet hat. Die Klasse des Vorgängers wird leider nicht erreicht.

Uns lag nur der Download vor, das neue Album wird aber auf farbigen Vinyl (schwarz, silber, rot) und als limitierte CD-Digipak-Edition erhältlich sein, beide Versionen enthalten zwei Bonus-Tracks "Unbelief" und den neu aufgenommene Klassiker "Thundersteel".

Autor der Rezension Michael Berghammer.(MiB.)

 

 

 

Armor Of Light


Cover - Armor Of Light Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 65:42 ()
Label:
Vertrieb:

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