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Wolf Attack

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Das neue Album der Franzosen EXISTANCE ist mal wieder nach einem Wolf benannt, der „Loup“ kommt bei Bands aus unserem Nachbarland wie den Killers gefühlt 666-mal vor. Neu hingegen: Deutsche Szene-Mags feiern französische Bands wie Tentation oder Herzel regelrecht ab – endlich. Eine Situation, die Landsmännern genannter Newcomer zugutekommen könnte. Denn im Vergleich sind EXISTANCE geradezu Routiniers. Die Pariser gehen allerdings einen etwas anderen Weg, schlagen mit ihrem vierten Album nicht den Pfad in Richtung Speed- oder Kauzmetal ein, sondern geben sich konventioneller. Die Clermontoises sind dem klassischen Heavy Metal zugewandt und wagen sich gelegentlich auch in Richtung Hard Rock. Nach einem stadiontauglichen Bombast-Intro folgt mit „Highgate Vampire“ der Song zum ersten Video. Hohe Schreie tun nicht weh, diese Tonlage muss ein Sänger erstmal so dermaßen gekonnt beherrschen. Ist aber kein Wunder, denn Didier, der Vater von Julian Izard, war der tolle Sänger der legendären H-Bomb und ist leider viel zu früh verstorben. Zurück zu EXISTANCE und dem Opener: Stilistisch irgendwo zwischen Saxon und Maiden angesiedelt, bietet der Song scharfe Riffs und geile Melodien – guter Einstieg. Der „Death Bringer“ zitiert dann Priest, ohne peinlich zu kopieren, hier singt Izard in gemäßigter Höhe, kann aber auch das wirklich gut.  In den folgenden Songs rasiermessert sich EXISTANCE scharf an den Blaupausen entlang, die Band schafft aber mit gelungener Instrumentenbedienung, einem transparentem Sound, einprägsamen Tonfolgen und fetten Leads immer wieder prima Überraschungsmomente. „Power Of The Gods“ geht in Richtung Def Leppards Stadionrock, auch hier kommen EXISTANCE gut zurecht. Das Titelstück „Wolf Attack“ ist das energischste Stück, die Ballade „Tears Of Fire“ natürlich das langsamste und die Gelegenheit für Julian, seinem geliebten Vater zu gedenken – ein sehr emotionales Stück! Der Hommage an H-BOMB und seinen Pa setzt das Cover von „Gwendoline“ vom 84er-Album „Attaque“ die Krone. Was für ein königlicher Song, sehr gut interpretiert. Das neue Album biedert sich zudem nicht mit einer aufgesetzt old-schooligen Produktion an, sondern besticht mit genauso warmer wie zeitgemäßer Produktion. Ein enormer Fortschritt gegenüber „Breaking The Rock“, das ja auch schon fünf Jahre zurückliegt. Schade: Das Album kommt am 29. Oktober, rechtzeitig zum Festival Metal in Vouziers, die Veröffentlichung des Doppel-Vinyls (bei Grumpy) verzögert sich auf Januar 2022.

 

 

Wolf Attack


Cover - Wolf Attack Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:59 ()
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Bloody Bride

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Nachdem im Vorfeld des letzten Albums „Expose Your Emotions“ sich das Personalkarusell amtlich drehte und nur Bassistin Haru und Sängerin Kimi übriggeblieben sind, ist das Line-Up auf Album Nummer drei „Bloody Bride“ glücklicherweise stabil geblieben. BRIDEAR heben sich von vielen anderen japanischen Girlbands dahingehend ab, dass sie um einiges moderner klingen. Also eher als eine metalisierte Version von BAND MAID durchgehen und weniger als melodisches Power Metal Outfit wie ALDIOUS oder LOVEBITES.

Auf „Bloody Bride“ haben BRIDEAR nun endgültig sämtliche Scheuklappen abgelegt und wandeln zielsicher zwischen aggressiven Doublebass Nummern wie dem Opener „Daybreak“ und recht poppigem Alternative Metal wie bei „Fake World“.

Textlich springt man ständig zwischen englisch und japanisch hin und her. Das mag für ungeübte Ohren sich zwar zuerst merkwürdige anhören, sollte nach einer kurzen Eingewöhnungsphase aber kein Hindernis mehr darstellen.

Bei aller Eingängigkeit ist „Bloody Bride“ BRIDEARs technischstes Album geworden. Gerade was Haru am Bass abzieht ist schon ziemlich geil. Wie auch früher schon schreckt man vor gelegentlichen Growls nicht zurück, für die sich ebenfalls die zierliche Bassistin verantwortlich zeigt. Auch wenn sich BRIDEAR vieler unterschiedlicher Stilmittel bedienen, wirkt alles stimmig und wie aus einem Guss. Meine persönlichen Favoriten sind das extrem abwechslungsreiche und mit vielen Tempowechseln gespickte „Keshin“ sowie das flotte, recht metallische Titelstück „Bloody Bride“. Aber auch der -zugegeben etwas kitschige- Rausschmeißer „Starlight“ ist nicht ohne Reiz.

„Bloody Bride“ ist eine sehr moderne Metal Scheibe, die vor Lust Neues auszuprobieren und Konventionen einzureißen nur so strotzt und wenn man sich darauf einlassen kann, richtig Spaß macht.  

 

Bloody Bride


Cover - Bloody Bride Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:50 ()
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Tyrant's Rise

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Es gibt einfach Dinge, denen man niemals überdrüssig werden wird. Eines dieser Dinge ist unkommerzieller, kauziger, erhabener US Metal, welcher immer nur einem kleinen Kreis gefallen wird. Dieser verehrt seine Helden aber umso mehr.

Für diesen Kreis werden CERES mit einer ersten EP vorstellig, bei der sie sehr vieles richtig gemacht haben. Das farblich schlichte, aber stimmungsvolle Cover, die raue Produktion und die epischen, teils verschachtelten Hymnen, die Erinnerungen an MANILLA ROAD, (THE LORD WEIRD) SLOUGH FEG, ENCHANTER oder auch BROCAS HELM aufkommen lassen. Das KIT Publikum freut sich und alle anderen fragen sich, was das eigentlich soll. Genauso muss das sein. Songtitel wie „Blood Of The Warrior“ oder „Remnants Of Battle“ tun ihr Übriges, damit aus “Tyrant’s Rise“ eine runde Sache wird. Was soll man da noch lange schreiben? Schwerter ziehen und ab in die Schlacht, Ceres liefern den Soundtrack dazu.

Tyrant's Rise


Cover - Tyrant's Rise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 18:23 ()
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Magick

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Bis auf den umtriebigen Bassisten Dennis Hayes (u.a. WINTERS BANE, WRETCH, SEVEN WITCHES und BEYOND FEAR) sind BOOK OF NUMBERS ein bis dato eher unbeschriebenes Blatt. Eigentlich fand man zusammen um OZZY in Form der Tribute Band „I DON’T KNOW“ zu huldigen, beschloss dann aber doch sich auf eigenes Material zu verlagern. Lustigerweise findet sich mit „Children Of The Sea“ ein Track der DIO-Era auf Magick“.

Die restlichen 7 Tracks entpuppen sich als wuchtiger (US) Metal, der neben 80er SABBATH auch mit WARRIOR oder TYRANT kokettiert und dem Atmosphäre wichtiger ist als irgendwelche fancy Schnörkel und Spielereien.

Das treibende „We Rock“-Riff beim Opener „Magick“ setzt gleich schon mal eine gehörige Duftmarke. Aber auch das fies und langsam polternde „The Jester’s Crown“ und das schleppende „Yesterday’s Nightmare“ sind Paradebeispiele für doomigen, kraftvollen und vor allem zeitlosen Heavy Metal. Das BOOK OF NUMBERS auch anders können beweisen sie bei der wunderschönen aber absolut nicht kitschigen Akustik-Ballade „White Turns Black To Grey“. Richtig gute, erwachsene Musik.

Zum Schluss muss ich noch den Gesang von Kevin Schuhmacher erwähnen, der auch in den 80ern in der Top Liga erstklassiger US-Shouter eine gute Figur gemacht hätte. Wandlungsfähig, kraftvoll und dennoch mit sehr viel Gefühl.

„Magick“ ist ein rundum sehr guter Einstand geworden.

Magick


Cover - Magick Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 43:43 ()
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Sorrow Is The Cure

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LEGIONS OF THE NIGHT machen aus ihrer Vorliebe für Floridas Finest SAVATAGE keinen Hehl. So könnte der Opener „Train To Nowhere“ auch aus deren „The Wake Of Magellan“ Phase stammen, während der Basslauf des folgenden „Lie“ „I Am“ von Dead Winter Dead“ zitiert. Und solche Déjà Vus gibt es noch einige im Verlauf der Platte. Trotzdem verkommt „Sorrow Is The Cure“ nicht zu einer reinen Tributveranstaltung. Was in erster Linie dem wie immer herausragenden Gesang von Henning Basse (u.a. Ex-METALIUM, Ex-FIREWIND) zu verdanken ist. Aber auch in Sachen Songwriting kann man sich zumindest partiell von den großen Vorbildern lösen und geht düsterer und auch melancholischer zu Werke. Das Tempo bewegt sich größtenteils im wuchtigen Mid-Tempo, wobei die majestätischen Melodien besonders gut zur Geltung kommen.

LEGIONS OF THE NIGHT schaffen es immer wieder eigene Farbtupfer in den Songs unterzubringen und so die offenkundigen Einflüsse eine neue Richtung zu geben. Man höre den Refrain von „Find The Truth“ oder das mit latentem METAL CHURCH meets KING DIAMOND Vibe ausgestattete „Shoot And Safe“. Das Titelstück präsentiert sich als tieftraurige (Halb-)Ballade, die Henning noch einmal die Möglichkeit gibt seine imposante gesangliche Bandbreite zu zeigen. Von gefühlvoll zerbrechlich bis zu kraftvollem Belting ist alles dabei.

Eine faustdicke Überraschung gibt es dann gegen Ende: die Ballade „Pay The Price“ ist so ungewöhnlich wie schön und erinnert an kitschigste 80er Schnulzen. Und genau das finde ich absolut großartig. Mutig und geil. Das ganz am Ende mit „Sirens“ noch ein SAVATAGE Cover folgt, dürfte mittlerweile niemanden mehr überraschen. Allerdings fehlt der LEGION OF THE NIGHT Interpretation der wilde Wahnsinn des Originals, welches natürlich unerreicht bleibt.

LEGIONS OF THE NIGHT ist mit „Sorrow Is The Cure“ eine überraschende Platte gelungen, die sowohl als Hommage, als auch als eigenständiges Werk funktioniert und in der aktuellen Musiklandschaft heraussticht.   

Sorrow Is The Cure


Cover - Sorrow Is The Cure Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 56:28 ()
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A Journey Into The Unknown

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Normalerweise besteht die goldene Regel, dass das wichtigste Album einer Band der dritte Output sein muss. Tja, bei MENTALIST ist dies scheinbar nicht so, da sich die Band scheinbar vorgenommen hat diese Regel zu brechen. Mit „A Journey Into The Unknown“ überspringt die Band gleich 2-3 Qualitätslevel und lässt den Vorgänger meilenweit zurück. Wer das Debütalbum „Freedom Of Speech“ nicht kennt, dem sei gesagt, dass wir hier nicht von einem Rohrkrepierer sprechen, sondern von einem wirklich guten Powermetal-Album! „A Journey Into The Unknown“ beinhaltet zwar alle bekannten Trademarks des Debüts, aber legt bei jeder Note, jedem Drumschlag und bei jedem Gitarrensolo noch eine Schippe drauf.

Man bewegt sich stilsicher in HELLOWEEN, GAMMA RAY, PINK CREAM 69 Gefilden. Besonders Sänger Rob Lundgren erinnert oft an eine Mischung aus Kai Hansen und Michael Kiske und zeigt, dass er mit diesen Referenzsängern mehr als mithalten kann. Auch die Gitarrenfraktion um Kai Stringer und Peter Moog haben einige nette Kabinettstückchen aus dem Hut gezaubert und überzeugen sowohl im Songwriting als auch bei Soloparts. Über die Drumfraktion müssen wir nicht viel erzählen. Thomen Stauch scheint nach BLIND GUARDIAN eine neue Heimat gefunden zu haben und man hört bei jedem Schlag, dass der gute Mann mit Herz und Seele für MENTALIST brennt. Unscheinbar, aber grundsolide führt Florian Hertel die Bassfraktion durch die 11 Songs, welche für über eine Stunde beste Unterhaltung sorgen.

Gleich der Titelsong bleibt im Kopf. „A Journey Into The Unknown“ legt in bester HELLOWEEN-Manier los und Vocalist Rob bekräftigt sogleich seinen Anspruch auf einen Platz in der Metal-Elite. Ein wirklich toller Song, der mit einem Refrain beeindruckt, welcher locker auf einer frühen HELLOWEEN-Scheibe Platz gehabt hätte. Hier ist auch das Video empfohlen, welches die Band sehr sympathisch zeigt und eine Abwechslung von dem heutigen Einheitsbrei anbietet – mehr davon! Apropos HELLOWEEN – MENTALIST müssen sich in keinster Weise  vor dem Genremonster verstecken. Der neue Output der Kürbisköpfe ist zwar sehr gelungen, aber mir gefällt „A Journey Into The Unknown“ tatsächlich noch einen Tacken besser. Das liegt daran, dass MENTALIST einfach ehrlicher und direkter auf den Punkt kommen. Zwar weisen alle Songs eine Länge von über 4 Minuten auf (das Intro „Horizon mal ausgeschlossen), aber kein Stück wirkt künstlich überfrachtet und jede Passage hat ihre Daseinsberechtigung.

Das Songmaterial ist grundsätzlich bangkompatibel, aber immer noch so verspielt, dass für Feinheiten genug Platz eingeräumt wurde. Mal laden opulente Refrains und ruhige Rock-Passagen zum Verschnaufen ein, um dann wieder den Geschwindigkeitsregler auf Vollgas zu stellen. Bei dieser Abwechslung kommt definitiv keine Langeweile auf. Der Songtitel „Dentalist“ zeigt eine lustige Seite der Band auf. Ich habe bisher noch nicht auf den Text geachtet, aber dem Tempo nach könnte es sich um eine Flucht aus einem Wartezimmer handeln. „Live Forever“ zeigt eine deutliche Vorliebe zu IRON MAIDEN auf, was besonders durch eine zweistimmige Gitarrenarbeit untermauert wird. Zu Coverversionen mag man stehen wie man will. Mit „Manchild“ der Künstlerin Neneh Cherry hat man sich an einen gefährlichen Song gewagt, da das Original tatsächlich anbetungswürdig ist. METALIST übertreffen zwar nicht die Urfassung, aber blamieren sich auch nicht. Eine gelungene Version, welche natürlich als spaßvoller Bonustrack gewertet wird. Schlecht geht aber definitiv anders…

Ich fasse es mal zusammen. HELLOWEEN hat sauber abgeliefert, IRON MAIDEN wird sauber abliefern, aber MENTALIST liefern nicht nur ab, sie garnieren ihre Arbeit noch mit einer extragroßen Schleife. Wie wollen die Jungs das bei Album Nummer 3 noch toppen? Fazit: Das Teil ist ein Alleskönner! Kaufen!

 

 

 

A Journey Into The Unknown


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 60:29 ()
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Krachgeschichten

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Metal rules! Oder auch „Die ewige Faszination verzerrter Riffs“ (FS)

Frank Schäfer schrieb mit „Krachgeschichten“ ein kurzweiliges Buch über seine Faszination für Heavy Metal. Die Sammlung von Anekdoten ist unabhängig voneinander und nicht aufeinander bezogen. Einige sind amüsant, einige informativ und einige etwas belanglos. Schäfer ist als Schriftsteller, Musik- und Literaturkritiker tätig; wir kennen ihn zum Beispiel aus der „Rock Hard“, der „taz“ und dem „Rolling Stone“. Hier sind einige seiner Krachgeschichten bereits als Artikel erschienen und gebündelt ergibt sich ein Buch mit 240 Seiten, das ab dem 8. August in den Regalen steht oder per Klick im online-Versandhaus deines Vertrauens den Weg zu dir finden könnte. Vielleicht hat der ein oder andere auch sein Buch „Hear 'em All: Heavy Metal für die eiserne Insel“ gelesen, das 2018 erschien.

Ich habe das Buch entspannt im Urlaub unter französischen Pinien gelesen, untermalt vom leisen Rauschen des Atlantiks. Vielleicht wäre eine musikalische Lesebegleitung mit eingängigen AC/DC-Killerriffs, mit BLACK SABBATHs „Paranoid“, Lemmys E-Bass-Aufstand in MOTÖRHEADs „Iron Fist“ oder den gekonnten Percussive-Harmonics in VAN HALENs „Spanish Fly“ passender. Denn es geht Frank Schäfer immer wieder um diese Stilikonen vergangener Jahrzehnte. Bei der Beschreibung ihrer Musik, ist das Augenmerk insbesondere auf das Gitarrenspiel gerichtet. Gut gefällt mir auch, die Analyse der Stimme des AC/DC-Screamers Brian Johnson, der im Oberkörper eine „Kompressionshaltung“ einnimmt und der Kopf als „Resonanzraum oder vielmehr als Überdruckventil“ beteiligt ist. Vielleicht, so der Autor, sind die Gehörprobleme des charismatischen Rockers so zu erklären. Auch die Idee, das Clare Cunningham von THUNDERMOTHER die Vertretung für Johnson hätte übernehmen sollen, erachte ich als sinnvoll; Frauenpower! Schäfer berichtet von Konzertabenden bei ROSE TATOO, RAVEN, GUNS`N`ROSES und GOJIRA. Metal der härteren Gangart lässt Frank Schäfer in seinen „Krachgeschichten“ außen vor. Seine persönlichen Erinnerungen und Bekanntschaften stammen aus niedersächsischen Gefilden wie Braunschweig und Hannover. Der Autor erzählt auch, wie er beim Magazin „Rock Hard“ anfing und, dass man damals ob der guten Musik bierselig in Dortmunds Stripclubs versackte. Er erläutert die „ironische Imagekonstruktion“ des DANKO JONES als großmauliger Rockstar und huldigt die Phasen der Historie von MOTÖRHEAD bis hin zum letzten Wacken-Gig, als Lemmy entkräftet und krank auf der Bühne stand. Er prangert die Plattenverträge vom Label „Noise Records“ an und die zwiespältige Szeneperson K.-H. Walterbach, die trotz linker Hausbesetzervergangenheit zum Metal kam und dort dem Kapitalismus frönt. Die wohl amüsanteste Schilderung steht gleich zu Beginn des Buches, im Kapitel über die „Full Metal Cruise“. Bei der Beschreibung der Metal-Kreuzfahrt mit hoher „Alter-Sack-Dichte“ teilt Frank Schäfer ein paar böse Seitenhiebe aus: den Bontempi-Orgelist MAMBO KURT wäre er sehr gerne losgeworden und POWERWOLF werden als „infantil sakral aufgemandelter Sound-Mumenschanz“ beschrieben. Den frechen Stil dieses Kapitels hätte Frank Schäfer von mir aus gerne beibehalten oder an noch mehr Stellen im Buch aufblitzen lassen können. „Krachgeschichten“ ist kurzweilig und gut zu lesen.

Die Erzählungen erinnern an ein angeregtes nerdiges Gespräch über die eigene Lieblingsmusik: über Heavy Metal; vielleicht in einer Kneipe nach ein paar Bier. Es geht um die Fans, um die Szene, um Musiker und um Erinnerungen. Und es ist Platz für Ironie, Selbstironie, etwas Sarkasmus und viel Nostalgie.  

Krachgeschichten


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Genre: Nicht angegeben
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Länge: 0:0 ()
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Interview:

SHOK PARIS – Oldschool und keine Kompromisse

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Interview

Meinen Glückwunsch zu euren neuen Albun “Full Metal Jacket”. Meiner Meinung nach beinhaltet es den klassichen SHOK PARIS Sound mit einer kleinen modernen Note. War es für dich und Ken schwierig die Stimmung der 80er wiederzugeben?

Überhaupt nicht. Das ist SHOK PARIS! Das ist was wir tun und das ist alles was wir wissen. Die Zeit, die wir gebraucht haben um alles zusammen zu bringen -und sorry an dieser Stelle, das es so lange gedauert hat- nutzten wir um zusammen zu kommen und uns die Ideen zuzuspielen. Wir sind seit 2009 wieder als Band unterwegs und in dieser Zeit haben wir auch daran gearbeitet herauszufinden um was es bei SHOK PARIS wirklich geht. Und es geht um klassischen Old School Hard Rock / Metal.

Habt ihr Songideen verworfen, wo ihr dachtet sie klingen “zu modern” oder “nicht genug SHOK PARIS”? Oder ist es vielmehr so, dass alles was ihr komponiert automatisch nach SHOK PARIS klingt?

Alles was wir schreiben ist im klassischen Stil. Auf modernen Metal stehen wir nicht besonders, weil wir eben in den 70ern musikalisch sozialisiert wurden. Unserer bescheidenen Meinung nach stammen die weltbesten Hard Rock Bands und Songwriter aus dieser Zeit. Das hat unsere eigene Art und Weise Songs zu schreiben sehr geprägt. Unsere Generation hatte das Glück die ganzen Bands noch live zu sehen, die die Genrestandarts gesetzt haben. Wir leben für diese Art von Musik. Und der typische SHOK PARIS Stil ist alles was wir können und wollen. Es ist in unserem Blut.

Die “Neuen” sind nun auch seit fast 10 Jahren dabei. Wir groß war ihr Beitrag beim Songwriting?

Die “Neuen” sind mittlerweile auch schon wieder die “Alten”. 10 Jahre - unglaublich wie schnell die Zeit verfliegt. Ehrlich, sie kennen SHOK PARIS seit unseren Anfängen. Alle 3 Jungs sind aus Cleveland und als SHOK PARIS Fans aufgewachsen und kennen die Musik in- und auswendig. Sie kennen die Songs so gut wie wir Alten, können sie großartig spielen und leben ihren Traum in der sie in der Band spielen, von der sie als Kids Fans waren. Das ist schon extrem cool. Wenn es zum Songwriting kommt, wenn ihre Teile zum Ganzen beitragen, dann wissen sie genau, was der jeweilige Song braucht. Sie kennen den SHOK PARIS Stil verdammt gut und wir können uns keine besseren Mitmusiker wünschen.

“Those Eyes” wurde bereits 2012 als Single veröffentlicht. Warum hat es denn noch einmal 8 Jahre gedauert bis das komplette Album im Kasten war?

Das ist eine echt gute Frage. Nachdem wir 2010 auf dem Headbangers Open Air gespielt haben, nahmen wir uns vor eine E.P. aufzunehmen. Wir begannen Songs zu schreiben und als wir 5 oder 6 beisammenhatten, begannen wir sie aufzunehmen. Aber diese Aufnahmen klangen nicht gut. Also begannen wir ein Studio zu suchen, wo wir unsere Vorstellungen eines guten Sounds verwirklichen konnten. 2011 wurden wir dann eingeladen auf dem Up The Hammers Festival in Griechenland zu spielen. Also nahmen wir im Vorfeld “Full Metal Jacket” und “Those Eyes” als Appetithappen für die griechischen Fans auf. Wir veröffentlichten aber nur “Those Eyes”. Wir spielten jedoch beide Songs an diesem Abend. Danach bekamen wir ein tolles Feedback für die beiden neuen Stücke. Als wir in die Staaten zurückkamen entschieden wir uns die Pläne für die E.P. und auch die dafür geplanten Songs beiseite zu legen und ein volles Album aufzunehmen. In diesem Moment war klar, dass wir auch die Aufnahmen selbstständig erledigen werden, auch wenn wir wussten, dass es eine gewisse Zeit dauern würde. Wir haben uns stückweise das nötige Equipment -und das Wissen darüber wie man es benutzt- zugelegt.

Die Beziehung zwischen dir und Ken erinnert mich ein wenig an die von Rob und Lips von ANVIL (dass ein Song auf dem neuen Album „Metal On Metal“ heißt ist da nur ein lustiger Zufall). Ihr habt angefangen zusammen Musik zu machen als ihr sehr jung wart und rockt nun immer noch zusammen. Ihr scheint mehr zu sein als nur Bandkollegen. Das ist heutzutage eher selten. Wie würdest du eure Beziehung beschrieben?

Lass es mich so formulieren: Es ist eine Freundschaft innerhalb einer Band. Die Band hat uns zusammengeführt und daraus ist dann eine echte Freundschaft entstanden. Wir respektieren und gegenseitig sehr. Aktuell ist es außerdem eine „Fernbeziehung“. Wir kennen uns gegenseitig sehr gut und ich mag wie Ken arbeitet.  Ich mag seine Riffs, seine Ideen und wohin er mit einem Song möchte. Wenn ich ihn spielen höre, dann fühle ich den Song und entwickele sofort eigene Ideen dazu. Da kommt dann die Distanz ins Spiel. Ken lebt nach wie vor in Cleveland, während ich 200 km entfernt etwas außerhalb von Pittsburgh lebe. Natürlich würden wir Song am liebsten miteinander schreiben, was aber bei der Entfernung nicht geht. Dankenswerter Weise hilft uns hier das Internet. Wir können uns unsere Ideen hin und herschicken. Das hat bis jetzt sehr gut funktioniert.

Einer der Songtitel des neuen Albums sprang mir sofort ins Auge: „Up The Hammers“. Das ist der Name eines Festivals in Griechenland, auf dem ihr vor einigen Jahren gespielt habt. Kannst du uns erzählen was diesen Auftritt so speziell gemacht hat, dass es nun einen Song darüber gibt?

Also den Namen habe ich mir ausgesucht, weil sich daraus von allen Festivals wo wir gespielt haben, am besten ein Refrain hat bilden lassen. Auf der Reise zum UTH in Griechenland machte ich mir Gedanken darüber wie alt Europa schon ist, über die antiken Götter und über alle Menschen, die hier Leben und wie unsere Musik uns alle zusammenbringt. So war es in der Vergangenheit und so ist es auch jetzt. Es ist wie eine Religion, die Musik der Götter, wenn man so sagen möchte. Die Musik bringt uns alle zusammen und berührt unsere Seelen. Der Song basiert grob auf diesen Erfahrungen.

Bis jetzt hatte ich noch keine Chance die Texte zu lesen. Kannst du uns ein bisschen über die Themen der Songs erzählen? Welche liegen dir besonders am Herzen?

Ich habe keine eigenen Lieblingssongs. Sie sind mir alle gleich wichtig. Sie sind ein Teil von mir, ich investiere viel Zeit sie zu schreiben, stecke meine Gedanken und Gefühle in sie. Sie sind mein Herz und meine Seele. Mein wahres ICH. Ich glaube an jeden einzelnen von ihnen. Texte sind für mich nicht wie ein Buch, sie sind Gefühle, eine Kombination aus Ideen und Empfindungen. Wie ich schon gesagt habe, möchte ich mit meinen Songs eine Idee vermitteln und dass die Menschen, die den Song dann hören ihre eigenen Gedanken dazu entwickeln. Fantasie ist etwas wundervolles, sie gibt uns viel Freiheit. Ich finde es immer wieder total aufregend, wenn mir Menschen ihre Gedanken zu meinen Songs mitteilen. Sie kommen mitunter mit ganz unterschiedlichen Ideen zu den gleichen Songs und das finde extrem spannend.

Als ich mir das neue Album angehört habe, haben mich Teile an die Roth-Ära der SCORPIONS erinnert. Sind sie ein Einfluss? Das ist etwas, dass ich auch bei euren Mitstreitern BREAKER sehr mag. Beide Bands verstehen es den raueren US Metal mit melodischeren Einflüssen aus Europa zu verbinden. Normalerweise bildet die NWoBHM die Wurzel vieler US Bands, doch in Cleveland scheinen die Uhren etwas anders zu ticken. Bilde ich mir das nur ein oder spielen Bands aus Zentraleuropa wie ACCEPT, MSG oder eben die SCORPIONS eine tragende Rolle in eurer musikalischen Sozialisation?   

Du hast absolut Recht mit deiner Vermutung. Alle die von dir genannten Bands, plus UFO, DEEP PURPLE, RAINBOW und JUDAS PRIEST waren ein Teil dessen was wir gehört haben als wir aufwuchsen. Es mag an unserem Alter liegen aber sie haben auch einfach klasse Musik gemacht, die uns alle beeinflusste. Wir haben daraus dann unseren eigenen Stil entwickelt. Wir hören diese tollen europäischen Bands immer noch und wir werden nie vergessen wo unsere Wurzeln sind und wohin uns das geführt hat.

Lass uns mal über eure Anfänge sprechen: Nachdem ihr 1984 euer Debüt „Go For The Throat“ veröffentlicht habt, seid ihr mit eurem zweiten Album „Steel And Starlight“ an I.R.S. „verkauft“ worden. Wie fühlte sich das damals an? Auf der einen Seite hattet ihr plötzlich einen guten Vertrag bei einer großen Firma und konntet z.B. mit SAVATAGE touren aber auf der anderen Seite hatte eben diese Firma nun einen großen Einfluss auf „Steel And Starlight“ und rückte den Sound in eine kommerziellere Richtung. Hattet ihr damals das Gefühl die Kontrolle zu verlieren?

Wie der Name SHOK PARIS schon sagt, so ist auch das ein zweischneidiges Schwert. Es war großartig einen Vertrag bei einer großen Firma zu bekommen aber von Anfang an begannen wir die Kontrolle zu verlieren. Es ist ihr Geld und du hast das zu tun, was sie sagen. Wir kamen nach L.A. um die Label Chefs zu treffen und das erste was sie uns sagten war: „Ihr müsst mehr wie WHITESNAKE werden!“. Ich dachte mir „warum, zur Hölle, habt ihr dann SHOK PARIS unter Vertrag genommen, wenn ihr WHITESNAKE wollt?“ Nichts gegen WHITESNAKE, aber die gab es ja bereits. Ich wusste, dass etwas schiefläuft als sie uns einen neuen Produzenten vor die Nase setzten und nur Ken mit nach Chicago mitnahmen, während der Rest von uns in Cleveland blieb. Dann wurde „Steel And Starlight“ ordentlich poliert. Man konnte es nicht mehr ändern.

Bist du jetzt zufrieden, da 2015 „Steel And Starlight“ in seiner ursprünglichen Form veröffentlicht wurde?

Ja und Nein! Ich bin glücklich, dass die Fans jetzt beide Versionen hören können und für sich selbst entscheiden können welche die bessere ist. Mir gefällt auch, dass auf der 2015er Version, die Songs mit am Start sind, welche wir auf der Originalen Variante weglassen mussten. Was den Sound anbetrifft: An manchen Stellen mochte ich das etwas poliertere Klangbild, nicht so viel wie dann tatsächlich gemacht wurde, aber ein wenig hätte dem Album nicht geschadet. Alles in Allem bin ich aber sehr zufrieden damit, wie es heute ist. Es geht mir immer, um die Fans und je mehr sie zu hören bekommen, desto glücklicher bin ich, da sie es sind, die wirklich zählen. Für sie machen wir das in erster Linie nämlich alles.

1989 habt ihr euer drittes Album „Concrete Killers“ veröffentlicht, welches etwas kommerzieller als eure ersten beiden Alben klang. Allerdings ohne eure Wurzeln zu verleugnen. Warum habt ihr euch kurze Zeit später aufgelöst?

Hinter “Concrete Killers” steckt eine Geschichte: Es war ein bisschen ein Schnellschuss. Nachdem wir zu I.R.S. gewechselt waren und „Steel And Starlight“ veröffentlich haben, wollten I.R.S. einen Nachfolger und sie wollten ihn schnell. Nur, wir machen eigentlich nie etwas schnell. Unser neues Album zeigt dies ja recht deutlich. Wir lieben es Songs zu schreiben, die einzelnen Parts zusammenzusetzen, die passenden Lyrics zu schreiben und sie ausführlich zu proben, was zu weiteren Veränderungen in den Songs führen kann. Dann wollen wir sie live aufführen und schauen, wie die Fans darauf reagieren. Dieser Prozess braucht Zeit. Aber für „Concrete Killers“ hatten wir diese Zeit nicht. Die Songs haben nicht diesen langen Prozess durchlaufen. Um ehrlich zu sein, habe ich sowohl im Flug von Cleveland zum Studio nach L.A. und im Studio selbst noch an den Texten gearbeitet. Während die Band schon aufnahm, war ich noch am Schreiben. Dann entschied der Produzent auch noch Teile der Texte und der Songs eigenmächtig zu ändern. Das machte mich richtig sauer, denn das waren unsere Songs. Am Ende finde ich, dass dieses Album SHOK PARIS nicht sehr gut repräsentiert.

Nachdem du 10 Jahre komplett von der musikalischen Bildfläche verschwunden warst, hattest du eine Band namens AFTERSHOK am Start, mit der du denn klassischen SHOK PARIS Sound für den du bekannt bist fortgeführt hast. Was hast du denn in den 90ern gemacht und warum hast du AFTERSHOK nach 2 Alben wieder verlassen?

95 / 96 startete ich AFTERSHOK, nachdem ich einige Jahre komplett aus der Musik raus war. Ich war frustriert, wie die Dinge damals mit I.R.S. gelaufen sind. Wie sie mit uns umgegangen sind war nicht OK und dann kam noch hinzu, dass sich in den frühen 90ern die musikalische Welt komplett gewandelt hat. Unser Sound war nicht mehr angesagt und der Grunge kam in Mode. So um 95 / 96 herum war ich es wirklich leid nur noch solche Sounds zu hören und um nicht durchzudrehen musste ich etwas unternehmen. Deshalb gründete ich AFTERSHOK. Ich tat mich mit einigen Jungs zusammen, mit denen ich auch schon bei SHOK PARIS gespielt habe und wir begannen an unserem ersten Album „Unfinished Business“ zu arbeiten. Ich wählte diesen Titel, weil nach der ganzen Scheiße mit I.R.S. hatte ich das Gefühl, dass ich musikalisch noch einiges zu sagen habe. Ich bin in erster Linie ein Textschreiber. Und weil ich derjenige bin, der sie singt schreibe ich auch fast alles allein. Das Feedback zu „Unfinished Business“ war ziemlich gut, also entschlossen wir uns etwas Zeit zu nehmen und an unserem zweiten Album „Burning Chrome“ zu arbeiten. Der Gitarrist von AFTERSHOK George M. schrieb die ganze Musik, aber nun wollte er auch die Texte mit mir verfassen bzw. komplett allein schreiben. Das war der Moment wo es etwas krachte. Unsere Schreibstile sind recht unterschiedlich und da ich die Texte singen muss, bevorzuge ich auch diese zu schreiben. Das bedeutet nicht, dass ich nicht offen für Ideen oder Änderungen bin. Aber ich möchte es zuerst selbst versuchen und dann kann man mir zeigen, was man noch für Vorschläge hat. Dazu kam dann noch, dass die Musik sich nach „Burning Chrome“ begann vom klassischen Old School Metal Sound wegzubewegen. Was auch verständlich ist, denn die anderen Jungs in der Band sind alle ein Stück jünger als ich. Als Konsequenz daraus verließ ich 2008 AFTERSHOK und ging meiner Wege. Wir sind immer noch befreundet und es gibt keinen Ärger zwischen uns. Ich gab ihnen die Rechte am Namen AFTERSHOK und ab und zu spielen wir sogar kleine Re-Union Shows. Sie haben sogar ein drittes Album mit einem neuen Sänger aufgenommen. Ich wünsche ihnen wirklich alles Gute!!

2004 habt ihr ein klasse Livealbum mit dem Titel „Z Rock – Live In Dallas 1989“ veröffentlicht. Welches aber nur als Cardsleeve in einer Auflage von 500 Stück auf den Markt kam. Plant ihr das Album noch einmal richtig herauszubringen?

Das Album kam bei Auburn Records heraus. Was und ob sie damit etwas vorhaben kann ich dir aktuell nicht sagen. Ich denke, dass war eine einmalige Sache. Alles was ich dir sagen kann, ist dass wir Dallas, Texas in dieser Nacht wirklich gerockt haben. Danach gingen wir in einen Nachtclub, stürmten dort die Bühne und spielten die SHOK PARIS Version von „Lights Out“ von UFO. Wir hatten in dieser Nacht so viel Spaß. Normalerweise bereiteten wir immer ein Cover von einer unserer Lieblingsbands vor, um damit unsere Konzerte zu beschließen. Das hat uns und unseren Fans immer einen ziemlichen Spaß gemacht.

Aktuell gibt es immer noch ein 80er Metal Revival mit vielen jungen Bands, welches mittlerweile schon länger dauert als die 80er waren. Verfolgst du diese Szene?

Nein, das mache ich nicht. Ehrlicherweise hatte ich davon keine Ahnung. Ich hoffe nur, dass sie sich an den guten Bands dieser Ära orientieren und nicht an den kommerziellen Bands, die wir alle hören mussten. Das hat unserer Musik nicht gutgetan. Ich gebe keiner Band dafür die Schuld, ich gebe die Schuld den Plattenfirmen. Die haben es ruiniert, indem sie den Bands vorgeschrieben haben, wie sie ihre Songs schreiben sollen. Und leider wollten einige dann Rockstars sein, kümmerten sich nicht mehr um ihre Musik und hatten nur noch Dollarzeichen in den Augen. Wenn junge Musiker alte Musik spielen, dann finde ich das großartig. Am Ende wird sie das zu besseren Musikern machen. Ich habe immer an die Kampfsport-Philosophie geglaubt: „Meistere deinen Meister, bevor du selbst ein Meister werden kannst“ Das ist, was die jungen Musiker machen und das ist großartig für sie und die Musik.

Kommen wir ins Hier und Jetzt zurück. Welche Pläne und Hoffnungen habt ihr mit „Full Metal Jacket“?

Wir hoffen vor Allem, dass unsere Fans das neue Album lieben werden. Das Album ist für die, die uns so lange unterstützt haben und die Musik genauso lieben wie wir. Wenn „Full Metal Jacket“ gut ankommt, dann können wir vielleicht noch einen Nachfolger aufnehmen und eventuell können wir sogar einige junge Fans für diese Musik begeistern. Da ist alles, was wir hoffen.

Vielen Dank für deine Zeit und deinen Einsatz. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder einmal live.

Danke dir Fabian für die Unterstützung von SHOK PARIS. Wir fühlen uns wirklich geehrt und zu unseren Fans möchte ich sagen: Vielen Dank, dass ihr nach so vielen Jahren immer noch da seid, danke, dass ihr uns antreibt und dass ihr neue Musik hören wollt. Wie machen das Alles für euch. Bis wir uns wiedersehen: "Raise the Metal Hammers High!! Up the Hammers!! Metal Brothers and Sisters!!

Zum Review von "Full Metal Jacket" geht es hier: Shok Paris - Full Metal Jacket



Review:

Shadow Rising

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2020 und der klassische Metal ist so stark wie selten. Die Schweden STORMBURNER zeigen mit ihrem Debüt „Shadow Rising“ gleich mal wo der Hammer hängt. Die Mischung aus straightem Metal der JUDAS PRIEST-Schule, MANOWAR-Pathos und DOMINE-Epik weiß vom Stand weg zu begeistern. Einen großen Anteil daran haben die starken Vocals von EX-STARBLIND Sänger Mike Stark. Was der Mann an Screams vom Stapel lässt, dürfte auch die Herren Halford und Adams aufhorchen lassen. Vollgasveranstaltungen wie „We Burn“ stehen gleichberechtigt neben epischen Stampfern der Marke „Men At Arms“ und sollten jeden Headbanger glücklich machen.

STORMBURNER sind Vollprofis und servieren uns ein Füllhorn an memorablen Melodien und man erwischt sich selbst ein ums andere Mal ein lautes „Jawoll ja, genau so!“ brüllend. Alles fließt schlüssig ineinander und wandelt auch qualitativ auf den Spuren der großen Vorbilder aus den 80ern. Trotz dieser Vorbilder sind STORMBURNER zeitloser als viele andere Retro Metal Bands. Es ist klar, wo die Wurzeln liegen und trotzdem haben STORMBURNER das Rad weitergedreht und ihre ganz eigene Nische geschaffen. Da passt dann auch der fette Sound mit wunderbar pumpendem Bass.

Das alte SAVATAGE Motto „Raise The Fist Of The Metal Child” ist hier absolut zutreffend, denn die Faust zuckt hier ganz von alleine nach oben.

 

 

Shadow Rising


Cover - Shadow Rising Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:36 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Magica / Killing The Dragon

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Ronnie James Dio war eine der bedeutendsten und schillerndsten Figuren des klassischen Hard Rocks und des Heavy Metal. Der kleine Mann mit der großen Stimme ist Teil der DNA des harten Rocks und ist mit unzähligen Klassikern (RAINBOW, BLACK SABBATH, HEAVEN AND HELL, DIO) an der Entwicklung des Heavy Metal beteiligt. Darüber hinaus hat er mutmaßlich DAS SYMBOL des Metal kreiert, die “Pommesgabel“ (Metalhand/Mano Cornuta).

BMG hat nun in Zusammenarbeit mit Niji Entertainment Group Inc. DIOs letzte Studioalben von 1996 bis 2004 neu aufgelegt. Man hat das vorhandene Material neu gemastert und jedem Album ein schön gestaltetes Digibook mit allen Texten und diversen Grafiken sowie jeweils eine Bonus Live-CD spendiert.

“Magica“ erschien im Jahre 2000 und ist das einzig echte Konzeptalbum von DIO. RJD beschäftigte sich zwar oft mit irgendwelchen Sagengestalten aus der Feen- und Zwergenwelt, so kamen in seinen Songs Drachen, Kobolde und Zauberer vor, aber niemals zuvor hatte er eine komplette Geschichte auf einem seiner Alben erzählt. Es geht natürlich um den Kampf Gut gegen Böse, ein Zauberbuch, einen Helden, dem der Song “Eriel“ gewidmet ist, und dessen Widersacher. Die Musik ist, dem Thema geschuldet, größtenteils eher ruhiger und die Songs werden regelrecht von Dio's Stimme getragen. Craig Goldy's exzellentes Gitarrenspiel fügt dann noch die nötige Schwermut hinzu. Mich erinnert das Ganze stark an Ronny's Zeit bei BLACK SABBATH.
Konzeptalben muss man mögen, da sie häufig zwischen den richtigen Killern, wie “Lord Of The Last Day“, “Fever Dreams“, “Losing My Insanity“ und der wunderschönen Ballade “As Long As It's Not About Love“, ihre Längen haben. Ich jedenfalls mag es sehr und Dio selbst hattte ja bereits an einer Fortsetzung gearbeitet, von der es lediglich eine Nummer mit dem Titel “Electra“ gibt. Diesen Track findet man dann auch gegen Ende der Bonus-CD, bevor im Anschluss Dio mit eigenen Worten die Geschichte von “Magica“ erzählt. Die restlichen neun Stücke auf der Zugabe sind allesamt Liveversionen von “Magica“, selbstverständlich in chronologischer Reihenfolge, die auf der Tour 2001 aufgenommen wurden.

“Killing The Dragon“ erschien dann 2 Jahre später. Der im Vorgänger zurückgekehrte Craig Goldy wurde durch Doug Aldrich an der Gitarre ersetzt, der es an der ein oder anderen Stelle wieder so richtig krachen ließ. Die übrigen Musiker, Jimmy Bain (Bass/Keyboards) und Simon Wright (Drums) waren bereits auf "Magica" zu hören.
Mit diesem Album knüpften die Jungs um den Megashouter fraglos an längst vergangene Zeiten an. Hier wurde wieder Metal a la “Holy Diver“ zelebriert. Die ersten vier Nummern fegen einen echt weg. Kurzes Intro und dann geht die Post im Schweinsgallop ab. Für Headbanger bleibt da keine Zeit zum Luftholen. Erst bei “Rock & Roll“ geht es etwas gemäßigter zur Sache, das im Übrigen zum Teil aus der Feder von Craig Goldy stammt, ebenso wie das melancholische “Throw Away Children“. Zum Abschluss gibt’s dann noch was mit Keyboard im Deep Purple Stil “Before The Fall“ und das stampfende “Cold Feet“ geleitet uns Kopf wackelnd raus. Insgesamt ist es ein großartiges Werk wie aus einem Guss, ein weiteres Highlight in der DIO Diskographie ohne zu kopieren. Zusammen mit “Magica“ wirkt es beinahe wie eine Reunion, die damals aber leider zu leise vonstatten ging.

Die Bonus-CD enthält 6 Liveaufnahmen aus der dazugehörigen Tour. Selbst darauf wird deutlich, wie nahtlos die “neuen“ Stücke sich an Klassiker wie “Holy Diver“, “Heaven And Hell“ und “Stand Up And Shout“ schmiegen. Warum man aber zwischen den Livetracks jedes mal ein- und ausblenden muss, erschließt sich mir nicht ganz.

Der Sound der Studioalben ist klar, druckvoll und transparent, die Liveaufnahmen indes klingen wie Bootlegs, schmälern das Gesamtergebnis jedoch nicht im geringsten.

Magica / Killing The Dragon


Cover - Magica / Killing The Dragon Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13/10
Länge: 98:13 ()
Label:
Vertrieb:

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