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As A Metal Of Fact

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Die Londoner Rocker CAVALAR haben sich nach einem Begriff aus der portugiesischen Sprache benannt, der soviel bedeutet wie "aufgeladen", im mechanischen Sinne. Nun, mit Abgasturboladern hat das Quartett, das anscheinend auch (zumindest teilweise) portugiesischer Abstammung ist, nicht viel am Hut, aber druckvoll geht es auf seinem selbst produzierten Debüt "As A Metal Of Fact" dennoch zu. Die Jungs spielen Stoner Rock der alten Schule mit ordentlichem Groove und erinnern nicht selten an die göttlichen TROUBLE, was besonders Twitch´s recht hohem, leicht weinerlichen Gesang zuzuschreiben ist. Auch die alten BLACK SABBATH mit Ozzy gehören zu den großen Helden der Band, was mit einer sehr hörenswerten Coverversion von "Hole In The Sky" bewiesen wird. Wenn man sich "As A Metal Of Fact" anhört, kommt man nur schwerlich darauf, dass es sich hierbei um eine Eigenproduktion handelt, denn der Sound ist echt fett, was besonders Tadeu Dias´ herrlich schmutzig bratendem Gitarrensound zu Gute kommt. Lediglich beim Songwriting können CAVALAR noch nicht zu 100% überzeugen, denn leider bleiben nicht alle Songs so gut im Ohr hängen wie das erstklassige "Deadman" (das man sich unter Anderem auch auf der Homepage anhören kann). Aber auch der Stampfer "Us", das treibende "Blind Eye" oder das mit einem coolen Riff versehene "Watch Me From The Sky" fallen kaum ab, so dass "As A Metal Of Fact" nicht allzu weit vom "Tipp" entfernt ist. Stoner Rocker, aber auch Doom-Freaks und Freunde von kernigem Groove können hier kaum was verkehrt machen!

As A Metal Of Fact


Cover - As A Metal Of Fact Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 48:43 ()
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Angels To Some, Demons To Others

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Ich bezweifele, dass noch viele Leute die Schweizer EXCRUCIATION kennen, denn die Band löste sich 1991 wegen der üblichen persönlichen und musikalischen Differenzen auf. 2005 entschied man sich zu einem Neubeginn, der in zwei limitierten CDs gipfelte, denen sich nun mit "Angels To Some, Demons To Others" der erste Longplayer nach der Reunion anschließt und der gleich in drei Versionen (Jewelcase, Digipak und Limited Edition mit Vinyl-Single) erscheinen soll. Zu behaupten, dass EXCRUCIATION irgendeine Band kopieren, wäre nicht ganz korrekt, denn zwar erinnert man schon ein wenig an alte CELTIC FROST / HELLHAMMER, dennoch gründete sich das Sextett bereits 1984 und damit in etwa in dem Zeitraum, als sich die Landsleute gerade umformierten. Hört man sich das Album aber mal genauer an, erkennt man schnell, warum es für die Jungs nie zum großen Wurf oder zumindest zum Kultact gereicht hat: der stampfende Doom Metal (der etwa SOLITUDE AETURNUS, - oder COUNT RAVEN - Härtegrade erreicht) wirkt sehr durchwachsen und bleibt kaum hängen. Zudem bewegt sich der Gesang von Fronter Euginio irgendwo zwischen Death-Growls und normalem, kraftvollem Shouting, was ihn immer so klingen lässt, als habe er eine seltene Form von Verstopfung. Mit zumindest besserem Gesang wäre die Band gleich viel besser positioniert, aber auch so sind hier echte Perlen rar gesät und ein Stück wie der Ohrwurm "Like Hyde In Jekyll" leider in der Minderheit. Daher glaube ich kaum, dass EXCRUCIATION damit aus der zweiten Liga ausbrechen können. Doom-Freaks sollten aber probeweise mal ein Ohr riskieren!

Angels To Some, Demons To Others


Cover - Angels To Some, Demons To Others Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 55:18 ()
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New Life

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GOLGOTHA kommen aus Spanien, bringen es jetzt auf sechs Veröffentlichungen, die letzte aber liegt acht Jahre zurück - der Album-Titel ist also Programm. Die Band um Johnny Rottens Namensvetter Dave (der sich übrigens sehr arg um sehr tief liegende Growls bemüht) macht Doom Death mit gehöriger Gothic-Schlagseite. Doom: weil langsam, höchstens Mid-Tempo, Death wegen des gurgeligen Gegrunzes und Gothic wegen des Keyboards und oftmals recht klebriger Melodien. Das Album bewegt sich durchaus solide in den Genregrenzen, bisweilen steckt die grausam-schöne Melancholie so richtig an. Allerdings ist das neue Leben kein besonders anspruchsvolles, denn vieles lebt hier von der Wiederholung, vieles vom Klischee, die Strukturen sind einfach, die Trotzdem - oder gerade deswegen - hat die Scheibe echte Hits auf Lager wie "I Am Lost" oder den Klassiker vom Debüt in neuem Gewand "Lake Of Memories". Wie gesagt, Melancholie-Profis sollten mal reinhören, man muss sich ja nicht allzu tiefgehend mit GOLGOTHA beschäftigen. Rein oberflächlich betrachtet findet sich hier eine hohe Ohrwurmdichte, und härter als die ganzen Goten-Zoten sind die Iberer allemal. Und für echt anspruchsvollen Doom-Death gibt es ja schließlich andere Bands wie Swallow The Sun zum Beispiel. Ach: Auf der CD befindet sich auch noch ein professioneller Video-Clip von "Trapped In Two Worlds".

New Life


Cover - New Life Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:38 ()
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Invocation Of Magick

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Cthulhu! Unbeschreiblicher Horror, äonenaltes Grauen, das nukleare Chaos im Zentrum des Universums. RUNEMAGICK liefern bereits seit einigen Alben einen erstklassigen Soundtrack für die Welt des H.P. Lovecraft, mit "Invocation Of Magick" setzen sie ihrem bisherigen Schaffen die Krone auf. In knapp 70 Minuten zelebrieren die drei Schweden eine düstere Melange aus Death und Doom, die sich langsam im Raum ausbreitet. Die Temperatur fällt, das Licht wird dunkler und das Grauen scheint in jedem Schatten zu lauern. Perfekt für kalte, neblige Wintertage oder dunkle, lange Winternächte. Das ist natürlich nur was für Freaks, aber das ist bei so einer Scheibe klar. RUNEMAGICK sind dunkler, böser Death/ Doom, der seinen eigenen Charme hat und sicher nichts für Easy Listening ist. Dafür sorgen schon die Lava-Riffs und der hingekotzte Gesang, die endlosen Songs und die bedrohliche Stimmung tragen ihr Übriges dazu bei. Eine dunkle Scheibe für die dunkle Jahreszeit. Perfekt.

Invocation Of Magick


Cover - Invocation Of Magick Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 69:58 ()
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Vertrieb:
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Shards

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Spätestens seit ihrem letzten Album "Foregone" gehören die Göppinger Doom Metaller zur Spitze der nationalen Szene. Die knackige Mischung aus alten BLACK SABBATH zu Ozzy - Zeiten und kraftvollem Epic Doom der COUNT RAVEN - Schiene (auch gesanglich) wird auf dem neuen Werk "Shards" fortgesetzt, wobei MIRROR OF DECEPTION nicht immer nur langsam vorgehen und auch schon mal fixere Passagen einbauen (nachzuhören etwa bei "The Capital New", das am Ende sogar einen fetten Chor auffährt). Spektakulär oder originell ist die Band nach wie vor nicht, legt darauf aber auch keinen Wert, sondern konzentriert sich vornehmlich auf die Songs, die auf "Shards" fast durchweg überzeugen. Lediglich gegen Ende hat man mit "Frozen Fortune" und "Enigma" zwei Stücke an Bord, die das sehr hohe Gesamtniveau inklusive Gänsehautfaktor nicht ganz halten können, aber ansonsten dominieren erstklassige Doom - Hymnen der Marke "Haunted", "Swamped" (Hammer!), "Insomnia" oder "The Dead Pledge", die sich nicht hinter den großen Vorbildern verstecken müssen, obwohl man etwa an ein "High On Infinity" oder "Destruction Of The Void" noch nicht ganz anknüpfen kann. Trotzdem ist "Shards" ein Pflichtkauf für Doomer der alten Schule und ein weiteres sehr starkes Werk im Schaffen dieser Band!

Shards


Cover - Shards Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 55:55 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

My Dying Bride

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InterviewHi! Wie schaut´s?



Mit geht´s gut, ich komme gerade von der Arbeit. Ich bin ein wenig müde, aber ansonsten ok.



Ach so! Was arbeitest Du denn?



Als IT - Spezialist, ich arbeite mit Computern, Netzwerken und solchen Dingen.



Zuerst einmal: es scheint, als habt Ihr einen neuen Drummer: John Bennett von THE PROPHECY aus Yorkshire. Was war denn der Grund, ihn in die Band zu holen?



Die Antwort ist ganz simpel! Man muss gleich klarstellen, dass er sich MY DYING BRIDE nicht angeschlossen hat. Er spielt immer noch bei THE PROPHECY. Unser alter Drummer Shaun Steels hatte sehr lange Zeit mit Verletzungen zu kämpfen, und während dieser Zeit fragten wir John, ob er nicht für ein paar Shows bei uns aushelfen könne. Aus den paar Shows wurden aber mehr Shows und noch mehr Shows, dann beteiligte er sich auch am Songwriting für das neue Album und so weiter… er ist aber nach wie vor kein Bandmitglied, sondern nur ein Sessionmusiker, aber das bereits seit einigen Jahren. Wir haben kürzlich erst mit Shaun gesprochen, wie es aussieht, und ob er bald wieder bei uns am Schlagzeug sitzen könne, aber er konnte uns noch keine Antwort geben. Solange wird John noch kurzfristig für uns tätig sein, und im neuen Jahr schauen wir uns möglicherweise nach einem neuen, permanenten Drummer um. Vielleicht wird auch John diesen Job übernehmen, denn die Band ist sehr glücklich mit ihm, weil er ein großartiger Drummer ist.



Euer neues Album nennt sich "A Line Of Deathless Kings". Das ist schon ein sehr merkwürdiger Titel. Was steckt genau dahinter?



Die Bedeutung des Titels ist unterschiedlich, und Du würdest von jedem Bandmitglied eine andere Interpretation hören. Als wir nach einem Titel für das Album suchten, mussten wir uns mit vielen Ideen auseinandersetzen. Wir mochten einfach den Sound von "A Line Of Deathless Kings", und der Titel passt auch zu keinem Song von der neuen Scheibe. Außerdem ist es unser letztes Album für Peaceville, und daher markiert es einen Stopp in diesem Segment in der Geschichte von MY DYING BRIDE. Fast unser gesamter Backkatalog ist ja dort erschienen, und der Titel bezieht sich auch auf unser Lebenswerk. Das mag einigen Leuten vielleicht etwas zu romantisch erscheinen, aber wir haben diese Platten nun einmal gemacht. Wenn wir einmal tot sind, wird es die Scheiben immer noch geben. Sie machen uns, so gesehen, unsterblich, und daher kommt die Sache mit dem "Tod". Mit den "Königen" sind wir gemeint, denn es sind alles großartige CDs für uns, von "As The Flower Withers", über "Turn Loose The Swans" und "The Angel And The Dark River". Für uns ist "A Line Of Deathless Kings" buchstäblich ein Statement von uns an uns selbst. Wir denken, es ist einfach eine gute LP, die dieses Kapitel in der Karriere von MY DYING BRIDE zu Ende bringt. Das macht auch Sinn, denn von nun an können wir nach vorne blicken, vielleicht bei einem neuen Label unterschreiben und dann irgendwann mit der nächsten Platte anfangen. "A Line Of Deathless Kings" ist also sehr persönlich für die Band und sehr relevant in Bezug auf das Album!



Ist es denn Euer bislang persönlichstes Album geworden?



Nicht für mich, aber das sieht bei uns jeder anders. Speziell die Lyrics und die Vocals sind immer sehr persönlich für unseren Sänger Aaron. Für mich ist das Album einfach ein großer Erfolg innerhalb der Band, weil wir alles aus uns herausgeholt und beim Schreiben der Musik umgesetzt haben. Für mich ist es nicht unsere persönlichste Scheibe; ich denke zwar, dass sie etwas besonders ist, aber es gibt auf "The Angel And The Dark River" einige Parts, die mir heute noch sehr nahe gehen, und mein persönliches Flaggschiff ist nach wie vor "The Light At The End Of The World".



Du hast eben schon angesprochen, dass "A Line Of Deathless Kings" Euer letztes Album für Peaceville Records ist. Trotzdem ist es ungewöhnlich, dass eine Band über so lange Zeit hinweg bei einem einzigen Label unter Vertag steht. Warum wechselt Ihr das Label denn gerade jetzt? Ist Euer Vertrag ausgelaufen?



Oh, lass mich das erklären! Der Vertrag ist ausgelaufen, und nun versuchen wir, diese Zeit zu nutzen um mit Peaceville zu verhandeln. Wir haben auch schon mit anderen Labels gesprochen und wollen einfach den besten Deal für MY DYING BRIDE haben. Das ist ganz normal, und so war es auch, als wir vor drei Alben ebenfalls ohne Vertrag waren. Wir haben das immer so gemacht! Bisher kamen Peaceville am Ende immer mit dem besten Vertrag für die Band an, aber wir sind nicht so dumm, dort zu unterschreiben, weil wir das immer tun. Wir möchten einfach nur den finanziell besten Weg gehen und möglichst viel Freiheit haben und nicht unter Druck gesetzt werden, etwas Bestimmtes zu tun. Diese Freiheit, unsere eigene Musik zu schreiben, ist uns sehr wichtig! MY DYING BRIDE stehen dafür, keine kommerziellen Hits zu schreiben, kein spezielles Artwork zu haben und keine Touren durchziehen zu müssen. Viele Bands müssen da mitziehen, ansonsten werden sie gedroppt. Darum mögen wir es lieber auf unsere Art, uns wir schauen uns nach einem ausgelaufenen Vertrag gerne sehr genau um, damit wir das Beste für die Band bekommen.



Dann ist es also sehr gut möglich, dass die nächsten Alben von MY DYING BRIDE ebenfalls wieder bei Peaceville erscheinen werden?!



Das ist sehr gut möglich, denn sie sprachen jedes Mal sehr ausführlich mit uns und wollten uns in der Vergangenheit gerne zurückhaben. Daher ist es genauso gut möglich, dass wir dorthin zurückkehren, wie auch bei einem anderen Label zu unterschreiben. Dabei zählt meine persönliche Einstellung nicht viel, sondern es geht dabei um den besten Deal für die Band.



Ihr habt in der Vergangenheit auch mehr Death Metal gespielt als heute. Wieso hat sich Euer Stil zu diesem Mix aus Doom, - und Gothic Metal entwickelt?



Ich denke, Gothic Metal ist einfach viel bekannter geworden, darum haben wir bereits seit Jahren dieses "Gothic Metal" - Label auf uns kleben, haha! Aber ich denke, das ist ein Fehler, denn wir spielen keinen Gothic Metal. Jeder, der sich schwarz kleidet und den Namen MY DYING BRIDE in den Mund nimmt, assoziiert uns mit Gothc Metal. Meiner Meinung nach ist es aber eher ein Mix aus Death, - und Doom Metal. Ich habe aber nichts gegen das "Gothic - Label", denn ich finde, das steht uns echt sehr gut. Jede Band, die 15 Jahre existiert, macht eine musikalische Entwicklung durch; es ist gar nicht möglich, so lange auf derselben Stelle zu treten. Als wir 1990 mit den Rehearsals unserer ersten Demos und dem ersten Album anfingen, liebten wir Death Metal, genauso wie Doom Metal in der Form von CANDLEMASS. Wir waren einfach das, was wir hörten, wenn Du verstehst, wie ich das meine. Die Veränderung über all die Jahre ist offensichtlich, aber ich denke, wir sind immer noch deathmetallisch, auch wenn sich der Gesang verändert hat. Auf dem neuen Album sind die Vocals mehr gesungen als im typischen Death Metal - Stil, aber auf dem nächsten Album werden wir das wieder ändern und das Gleichgewicht wieder herstellen. Ich denke nicht, dass es eine bewusste Änderung des Stils ist, denn dieses Album klingt danach, wie wir uns gerade fühlen. Die nächste Scheibe wird wieder anders klingen, und dann fragen uns die Leute: "Wieso seid Ihr denn zurück zu den deathmetallischen Vocals gegangen???", hahaha! Ich selbst sehe mich immer noch als Mitglied einer Death Metal - Band, und ich mag auch Black Metal sehr gerne, aber ich glaube nicht, dass ich das sehr gut spielen kann, darum lasse ich das lieber. Ich fühle mich seit damals als Teil einer Underground - Szene, und diese ganzen so genannten Gothic - Bands mag ich bis heute nicht wirklich. Sie brennen sehr hell, aber nicht sehr lange!



Die stilistische Entwicklung von MY DYING BRIDE erinnert mich an zwei andere Bands, die einen ähnlichen Weg beschritten haben: PARADISE LOST und KATATONIA, die ebenfalls aus dem Death Metal heraus einen eigenen, genreübergreifenden Stil etabliert haben…



Ja, ich verstehe den Vergleich, den Du meinst. PARADISE LOST waren bereits von MY DYING BRIDE aktiv, und KATATONIA ziehen bereits seit 13 Jahren ihr eigenes Ding durch. Man muss sich die Bands aber individuell anschauen; ich habe PARADISE LOST beim Gig erlebt und weiß, wie sie aussehen und klingen, und sie waren Kids, als sie anfingen, genau wie wir. Sie wollten einfach großen Krach machen und das haben sie auch! Aber je länger man dabei ist, desto mehr will man Musik machen. Du willst weiterhin brutal sein, aber dabei auch etwas darstellen. Daher kommt diese Entwicklung. KATATONIA haben mit einem sehr ähnlichen Sound wie MY DYING BRIDE angefangen, aber dann ihr eigenes Ding daraus entwickelt. Das ist mit PARADISE LOST genau so, aber sie alle haben verschiedene Wege beschritten. Aber ich denke, dass sich MY DYING BRIDE nicht so weit weg von ihren Wurzeln bewegt haben wie die beiden anderen Bands. Beide Bands sind heute noch klasse, das ist keine Frage. Ich habe KATATONIA lange Zeit geliebt, und PARADISE LOST bringen auch heute noch sehr gute Scheiben raus.



Der Song "And I Walk With Them" vom neuen Album erinnert mich auch stark an die schwedischen Doom Metaller COUNT RAVEN.



Ich weiß von der Band, kenne sie aber nur vom Namen her. Ich habe aber noch nie etwas von ihnen gehört! Ich höre mir aber vorsätzlich keine Doom Metal - Bands an, außer CANDLEMASS. Das hat genau den Grund, dass ich mich vielleicht unbewusst inspirieren lasse und die Leute dann sagen, dass bei uns etwas nach einer anderen Band klingt.



Na ja, aber wenn man möchte, dann könnte man bei Euch auch Vergleiche zu zumindest CANDLEMASS´ erstem Album "Epicus Doomicus Metallicus" heraushören.



Ich liebe CANDLEMASS, aber ich versuche nicht bewusst, Musik wie sie zu schreiben. Diese COUNT RAVEN höre ich mir aber mal an, denn wenn es heißt, dass wir etwas nach ihnen klingen… ich möchte sowas gerne vermeiden. Das ist ja der Grund, warum ich mir keine Doom Metal - Bands anhöre, denn ich möchte sie nicht kopieren, nicht einmal aus Versehen. Das kann eben schnell passieren, wenn man etwas hört und es klasse findet. Du spielst dann etwas, und es klingt nach der anderen Band. Wir versuchen, von diesen offensichtlichen Bands, mit denen wir dann in einen Topf geworfen werden könnten, fernzubleiben. Wir wollen nicht bezichtigt werden, Ideen geklaut zu haben, das ist nicht unsere Art zu arbeiten!



Ist denn zum neuen Album auch eine Tour geplant?



Wir haben ein paar Festivals und ein paar einzelne Gigs gespielt. Es sieht so aus, als spielten wir gar keine Gigs, aber wir haben eine Show in Holland im Dezember. Wir touren aber generell nicht so wie eine normale Band, wir sind also nicht mal für ein paar Monate "on the road". Es ist nicht so, dass gar nichts passiert, aber wir suchen uns ein paar spezielle Dates raus, die uns gut passen.



Hmm… spielt Ihr denn nicht gerne live???



Ja und nein! Ich gehe gerne zu Konzerten und spiel auch gerne live, aber es ist sehr nervenaufreibend. Es geht dabei nicht um das Vergnügen, sondern um die Praktikabilität. Es sind immer zwei Dinge: eine einfache Person und Mitglied von MY DYING BRIDE zu sein. Eine Tour würde meine Rechnungen nicht begleichen, denn ich lebe ja ganz normal. Ich muss darauf achten, dass sich die Band meinem Leben anpasst, und genau so ist es auch mit den anderen Mitgliedern. Versteh mich nicht falsch, denn wir lieben es, live zu spielen. Und wenn wir öfter auftreten könnten, würden wir es auch tun! Im Moment sieht es aber leider anders aus. In einer Band wie MY DYING BRIDE kann man auch kein Vollzeitmusiker sein. Die Leute denken immer, wir haben einen Plattenvertrag, werden in zig Magazinen erwähnt und sind daher Millionäre. Das ist nun nicht so! Viele Bands versuchen, von ihrer Musik zu leben, aber das ist schwierig. Ich möchte so nicht mehr leben, daher ist es meine Einstellung, mein Leben regulär zu finanzieren. Darum kann ich einfach in meinem Herzen Gitarrist der Band sein, muss mir aber keine Gedanken machen, wie viele Platten wir nun genau verkaufen oder ob wir kommerziell genug sind. Ich kann die Musik spielen, die ich liebe und muss mir dabei keinen Kopf um die Finanzen machen. Ja, klar, wenn wir mal eben 50 Millionen Scheiben verkaufen würden, wäre ich sofort dabei, haha, aber das ist bei uns nicht denkbar!




Review:

A Line Of Deathless Kings

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Die Engländer MY DYING BRIDE gelten schon seit Jahren als perfektes Bindeglied zwischen traditionellem Doom (mehr), - und romantischem Gothic Metal (weniger), auch wenn in den Anfangstagen noch verstärkt Deathmetallisches aufgefahren wurde. Somit kann man MY DYING BRIDE in etwa in einen Topf mit Bands wie PARADISE LOST oder KATATONIA werfen, die sich im Laufe der Zeit ähnlich entwickelt haben. Vom einstigen Todesblei ist nicht mehr allzu viel vorhanden, sondern es geht meist episch, schleppend und wie immer melancholisch zur Sache, wobei es das Quintett schafft, zu keiner Sekunde kitschig oder typisch gotisch - heulsusenhaft zu klingen. "A Line Of Deathless Kings" steht für mich eher in der Tradition von Genre - Meilensteinen wie "Epicus Doomicus Metallicus" oder "High On Infinity" und dürfte jeden Doomer mühelos überzeugen, zumal der Gänsehautfaktor von erstklassigen Stücken wie "L´Amour Detruit", "I Cannot Be Loved", "My Raven Wings" (super!!!), "The Blood, The Wine, The Roses" oder der stark an COUNT RAVEN erinnernden Übernummer "And I Walk With Them" gnadenlos hoch ist! "A Line Of Deathless Kings" ist wieder mal ein Paradebeispiel dafür, wie fähige Doom Metaller alle pseudotraurigen Schmerz - Schmalz - Kapellen in den Staub treten können - zumindest, wenn sie ein Hammeralbum wie dieses hier vorlegen!

A Line Of Deathless Kings


Cover - A Line Of Deathless Kings Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 61:10 ()
Label:
Vertrieb:
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The Call Of The Wretched Sea

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Wenn sich Mitglieder bekannter oder auch weniger bekannter Bands zu Side - Projects oder Zweitbands entschließen, deutet es oft darauf hin, dass sie ihre "Kreativität" nicht in ihren Hauptbands ausleben können, was nicht selten nach hinten losgeht. Ganz und gar nicht pfui ist hingegen das neue Kind AHAB der beiden MIDNATTSOL - Recken Chris R. Hector und Daniel Droste, zu denen sich mit Stephan Adolph noch ein dritter Walfänger gesellt. Herman Melvilles weltberühmter Kapitän aus "Moby Dick" steht nicht nur beim Bandnamen Pate, sondern "The Call Of The Wretched Sea" erzählt in unglaublich intensiver Weise die Geschichte des Buches und die hasserfüllte Jagd des Kapitäns auf das Meeresungeheuer, das ihn nicht nur körperlich zum Krüppel werden ließ. Dabei ist es dem Trio gelungen, einen wahren Wutklumpen des Funeral Doom zu erschaffen, der vor majestätischer Erhabenheit nur so strotzt! Im Gegensatz zu ähnlichen Vertretern des Genres (PANTHEIST, SHAPE OF DESPAIR oder ESOTERIC) verstehen es AHAB jedoch, den zähnen Lavastrom nicht nur mit fast minutenlangen, kellertiefen Riffs und Growls, sondern auch mit albtraumhaften, bombastischen (Keyboard -) Melodien zu würzen, die den Hörer wahrlich schaudern lassen (hört Euch nur mal den Anfang von "Old Thunder" an!). "The Call Of The Wretched Sea" entfaltet seine düstere Wucht besonders am Stück genossen, da man auch einen gewissen Anlauf benötigt, um mit dem zeitlupenartigen, gigantischen Soundberg, der auch keine dezenten Chöre scheut, fertig zu werden. Hat man sich aber erst einmal in dieses Meisterwerk, das garantiert nicht Jedermanns Sache sein dürfte, hineingehört, wird man feststellen, dass AHAB hier einen echten Meilenstein ihres Genres abgeliefert haben, dem hoffentlich noch einige folgen werden!

The Call Of The Wretched Sea


Cover - The Call Of The Wretched Sea Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 67:43 ()
Label:
Vertrieb:
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If Thine Enemy Hunger

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Je größer eine Band, desto schwieriger und für alle Beteiligten unzureichender ist der gemeinsame Konsens (in WGs ist es nicht anders). JUCIFER umschiffen diese Klippe, indem sie einfach zu zwei Musik machen. Sängerin Amber haucht ins Mikro, kann aber auch wie eine wütende Punk-Lady keifen ("Antietam"), während Partner Edgar Drums und Gitarre eingespielt hat (letztere wird von Amber bei Shows gespielt) und JUCIFER mal in Richtung Noise, Doom oder Punkrock zieht. Ganz klar überwiegt dabei der Doom mit tiiief gestimmter Gitarre und sich ewig wiederholenden Riffs und Drumbeats. Durch Ambers Stimme pendelt die Musik aber ziwschen Düsternis und Hoffnung, unerbrochen von den wütenden Protesten in Form der punkig-rockigen Abschnitte ("Pontius Of Palia"). Um sich auf dieses Album einstellen zu können, muss man sich Zeit nehmen, für Esay Listening ist das nichts. JUCIFER offerbaren sich wie eine schöne, intelligente Frau erst nach einiger Zeit. Und ist ebenso komplex und vielschichtig.

If Thine Enemy Hunger


Cover - If Thine Enemy Hunger Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 56:34 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Kingdom Of Unrealizable Hopes

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Es scheint da so eine NWORDDMB ("New Wave Of Russian Doom Death Metal Bands") - Bewegung zu geben, denn neben den Landsmännern NON IMMEMOR MEI zelebrieren auch LETHARGIA eine äußerst schleppende Mischung aus epischem, bombastischem Doom Metal und kellertief gestimmtem Death Metal mit fiesen Growl / Kreisch - Vocals. Das Ganze ist, wie bei den Kollegen, sehr atmosphärisch und düster geraten, doch in diesem Fall nicht ganz so überzeugend. LETHARGIA schreiben deutlich kürzere Songs und können daher keine so großen Tiefen aufbauen, obwohl man auch "The Kingdom Of Unrealizable Hopes" als Gesamtwerk am Stück genießen sollte. Über die gesamte Spielzeit hinweg baut sich trotz des schönen, melancholischen Sound - Teppichs doch eine gewisse Langeweile auf, die hier leider nicht durch Gastgesänge oder Ähnliches kaschiert werden kann. Eingefleischten Doom - Deathern dürfte das Album sicherlich zusagen, aber wer schon beim bloßen Gedanken an solche Genres eher die Nase rümpft, sollte einen großen Bogen um diese "NWORDDMB" machen!

The Kingdom Of Unrealizable Hopes


Cover - The Kingdom Of Unrealizable Hopes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 42:58 ()
Label:
Vertrieb:

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