Interview:

Kongh

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InterviewIhr seit für den P3 Gold Award nominiert worden - hast du damit auch nur ein wenig gerechnet?


Ehrlich, wir hatten nie daran gedacht nominiert zu werden, dafür ist unsere Musik zu weit vom Massengeschmack entfernt. Deswegen sind wir sehr glücklich, da es auch bedeutet, dass die Jury nach der Qualität der Musik urteilt und nicht die Größe oder kommerziellen Möglichkeiten einer Band in Betracht zieht. Wir sind überrascht, beeindruckt und sehr dankbar!
KONGH bei einer Preisverleihung, die im größten schwedischen TV-Sender zu sehen ist –das ist verrückt!


Werdet ihr auch einen Song zum Besten geben?


Nein, wir werden nicht spielen, nur im Publikum sitzen (und hoffentlich unseren Preis auf der Bühne in Empfang nehmen *lacht*). Es wäre uns auch nicht möglich zu spielen. Ich meine, wie oft kann man eine Band einen 15-minütigen Song in einer Fernsehshow an einem Freitagabend spielen sehen?


Kommen wir zu dem Album, das euch die Nominierung eingebracht hat: „Counting Heartbeats“ ist seit einiger Zeit erhältlich und ihr habt sicher schon viel Feedback erhalten. Wie ist dessen Tenor?


Es hat viel Feedback gegeben, sowohl von Medien als auch von Fans und das meiste ist sehr, sehr gut. Wir können nur sagen, dass wir sehr glücklich sind, dass Leute unseren Kram mögen.


Bist du mit dem Album rundum zufrieden?


Vom Material sind wir sehr glücklich. Der Sound ist ebenfalls Spitzenklasse, aber es gibt immer kleine Dinge, die erst nach dem Mix gefunden werden und die anders hätten klingen sollen. Aber daraus lernt man für das nächste Mal. Der Sound des nächstes Albums wird beeidruckend sein!


Wie lange habt ihr den Songs gearbeitet? Jammt ihr dazu gemeinsam im Proberaum oder arbeitet jeder für sich?


Die Songs des Albums wurden in einem Zeitraum von eineinhalb Jahren geschrieben, wobei einige von ihnen in dieser Zeit stärker verändert wurden, sich stärker entwickelten, als andere.
Unsere Songs entstehen nicht beim Jammen. Normalerweise bringt einer von uns eine oder mehrere Ideen/ Riffs zum Proben mit und zeigt sie den anderen Jungs. Ein komplette Idee besteht meistens aus vier bis fünf Minuten fertiger Musik. Dann probieren wir es aus und spielen einfach die Musik, bis sich mehr, neue Ideen zeigen. So wird ein Song normalerweise zur Hälfte von einem Bandmitglied und zur Hälfte von der gesamten Band geschrieben. Auf diese Weise bekommt jeder die Chance, einen Song zu bearbeiten und zu beeinflussen, egal wer die Idee zum Song hatte. Im Durchschnitt brauchen wir irgendwas von einem Monat bis zu einem Jahr bis ein Song komplett fertig ist.


Wie lange habt ihr im Studio gesessen?


Da jeder in der Band (und die Studiotechniker) zu der Zeit Jobs hatte, konnten wir nur am Wochenende ins Studio. Und an einigen davon hatten wir einfach Pech. Merkwürdige Dinge sind andauernd passiert, so dass wir viele Studiosessions canceln mussten. Das nächste Mal wollen wir ein Studio für zwei Wochen am Stück mieten, das ist ein deutlich besserer Weg, um zu arbeiten. Für „Counting Heartbeats“ haben wir ungefähr zehn Wochenenden gebraucht, verteilt über Januar bis April 2007.


Benötigt ihr eine besondere Atmosphäre beim Aufnehmen?


Das Studio, dass sich mittlerweile für uns wie ein zweites Zuhause anfühlt, unser Studiotechniker und guter Freund Peter Lundin und viel schwedisches „Norrlands Guld“-Bier bringen uns in die richtige Stimmung! *lacht*


Worum geht es in den Texten? Wie wichtig sind sie für dich persönlich?


Die Texte beruhen auf persönlichen Reflektionen und Gedanken über das Leben im Allgemeinen. Nun, die Musik hat bei KONGH die Hauptpriorität. Ich hatte niemals das Verlangen, Texte zu schreiben – in meinen früheren Bands habe ich Texte nur geschrieben, um etwas zu haben, das ich Singen konnte, aber da uns KONGH so viel bedeutet, habe ich ein Interesse daran entwickelt, wirklich ernsthaft und beseelte Texte zu schreiben. Also ja, sie sind sehr wichtig für mich und es stecken viele Gedanken in ihnen.


Wer zeichnet sich für das Coverartwork verantwortlich?


Seldon Hunt hat es erschaffen, ein fantastischer Künstler, dessen Fans wir schon lange sind. Er hat schon mit vielen großartigen Bands gearbeitet, wie NEUROSIS, EARTH, KHANATE und Gott weiß wie vielen noch. Wir haben ihm sehr genau gesagt, was wir wollten, nachdem wir einige sehr dunkle und geisterhafte Bilder eines Waldes auf seiner Website gefunden hatten. Unser Artwork sollte in dem Stil sein. Wir sagten ihm, dass er einige Fotos schießen sollte, die die gleiche Atmosphäre haben, was er tat – und das Resultad gab unsere Vision perfekt wieder.


Arbeitet ihr bereits an einem neuen Album?


Ja, wir haben kürzlich begonnen, an Songs für unser zweites Album zu arbeiten. Wir haben viele Ideen und Riffs in unserem KONGH-Archiven, es wird viel großartiger Kram in die Songs kommen. Während des Frühjahrs und Sommers werden wir uns das Songschreiben konzentrieren (und natürlich Shows spielen) und versuchen, dass komplette Album zu schreiben. Wir werden dann hoffentlich am Ende des Sommers oder während des Herbstes ins Studio gehen und – wenn wir sehr effektiv arbeiten – das Album Ende 2008 veröffentlichen können. Aber ich schätze, dass wir bis Anfang 2009 brauchen werden.


Ihr seit durch Deutschland und Schweden getourt. Wie hat das Publikums jeweils auf eure Musik reagiert?


Die Reaktionen der Leute hin ein wenig vom Club und vom Land ab. In Deutschland sind wir auf der Bühne nach wenigen Minuten von einer dicken Cannabiswolke, die aus dem Publikum kommt, eingenebelt und die Leute sind stoned und entspannt. In Schweden trinken die Leute mehr Bier, wenn sie bei einer Show sind. Aber wo auch immer wir spielen gibt es immer Leue, die am headbangen sind, während andere „ritueller“ sind, also mit geschlossenen Augen bewegungslos dastehen. Es gibt Leute, die nach einer Show zu uns kommen und uns sagen, dass sie gerade die beste Erfahrung ihres Lebens gemacht haben. Das ist sehr cool.


Wer hat sich eigentlich den Albumtitel überlegt? Keiner von euch hat hoffentlich Herzschläge in der Langsamkeit, die eure Musik vermittelt.


Es war meine Idee *lacht* Aber nein, das ist nicht der Fall, glücklicherweise.


Was treibt ihr abseits von KONGH?


Tomas ist der einzige, der noch ein Projekt hat, er ist Drummer in einer Bluesband. Oskar und ich haben keine Nebenprojekte.
Im richtigen Leben arbeite ich als Verkäufer von Musikinstrumenten und als Grafikdesigner. Oskar hat bis vor Kurzem in einer Fabrik gearbeitet, in der Eisen geschmolzen wurde, hat da aber gekündigt. Zum Glück, denn es war sicherlich der gefährlichste Job der Welt. Tomas studiert.


Letzte Worte?


I could mention that there's some nice stuff coming out soon for the vinyl enthusiasts. A 2xLP gatefold edition of our album is out now on Sound Devastation Records. Thick, beautiful coloured vinyl. Also we recorded a new song this summer called "Drifting on waves". It will be released soon as a split LP with our friends Ocean Chief on Land O Smiles Records. Both bands doing a 25 minute track each. Total doom heaviness! Also, there's a cool split 7" with Kongh and Witch-Lord coming out on feburary 1st.


Thank you very much for doing this interview!

Review:

Unveiled

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Obwohl sich diese Formation erst im Jahr 2006 gefunden hat, können sämtliche Musiker von EXTORIAN bereits auf über 30 Jahre Erfahrung im Musikzirkus zurückblicken. So was klingt erstmal großspurig, aber wenn man sich das nur innerhalb eines Jahres entstandene Debüt "Unveiled" anhört, dann glaubt man der Band jedes Wort! Ich habe selten eine Band aus dem Underground gehört, die auf ihrem Debüt so zielstrebig zu Werke geht wie dieses Sextett um die beiden Hauptsongwriter Heike Funke (die auch für den sehr melodischen, teilweise verzerrten, aber jederzeit perfekt zur Musik passenden Gesang verantwortlich ist) und Gitarrist "O". Als Einflüsse könnte man traditionelle, epische Doom-Bands wie TROUBLE, COUNT RAVEN, CANDLEMASS oder SOLITUDE AETURNUS nennen, die man alle irgendwo im Sound von EXTORIAN wieder findet, doch da es sich hier nicht gerade um eine junge Band handelt, könnten auch die in diesem Genre allmächtigen, frühen BLACK SABBATH nicht unbeteiligt gewesen sein. Fünf Songs in 40 Minuten Spielzeit sprechen auch für sich, und da alle Stücke zwar die eine oder anderen Länge haben, aber dennoch erstklassig sind (besonders "Widows Weeds" ist ein echter Hammer!), kann man "Unveiled" jedem Fan der oben genannten Bands empfehlen. Zwar ist für kommende Werke noch eine Steigerung drin, trotzdem vergebe ich den "Tipp" aus dem Grund, dass hier ein erstklassiger Newcomer ins Rennen geht, der die Aufmerksamkeit aller Genre-Fans verdient hat. Stark!

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Cover - Unveiled Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 40:29 ()
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Witchcult Today

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Heute schon gekifft? Nee? Wenn’s denn sein muss und ihr Musik dazu braucht - hier ist definitiv die richtige. Definitiv? Naja. Ihr müsstet schon auf Equipment der 70er Jahre stehen und Black Sabbath - wenn nicht mit der Muttermilch aufgesogen - zumindest mögen. Denn ELECTRIC WIZARD machen doomigen Metal mit Jammerstimme und Retro-Sound - psychedelisch, okkult, britisch, dreckig, riffbetont, und ja, satanistisch. Endlich mal unchristlicher Doom… Hier dröhnt der Geist einer beinahe vergessenen Zeit und eigentlich habt ihr schon eure Stirnbänder um und eure Schlaghose an, oder? Brigitte Bardot ist geil und lila Texte auf ocker-farbenem Hintergrund cool? Dann braucht ihr "Witchcult Today". Okay, ihr habt das alles schon mal gehört, entweder von ELECTRIC WIZARD selber oder von anderen Blaupausen. Aber was soll’s, wenn ihr true seid, könnt ihr euch angesichts weggeflexter Hirnmasse eh nicht dran erinnern. "Black Magic Rituals & Perversions"? Na klar. Obwohl der Dope-Throne letztlich konventioneller klingt als man sich gemeinhin einen ultimativen Drogenrausch vorstellt. Aber: Wer auf letzteres steht, der kann auf den morbiden Sundtrack zum eigenen Untergang kaum verzichten. Und der kommt eben gerade aus Dorset, UK, von Justin und seinen Freunden. In diesem Sinne: Join(t) the ELECTRIC WIZARD. Oder auch R(K)iff on!

Witchcult Today


Cover - Witchcult Today Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 58:49 ()
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Tonques

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Was muss ich lesen? Gothic und Doom sollen VENI DOMINE gemacht haben. Für die neuen Zungen allerdings trifft das wohl kaum zu. Klar, Doom bildet immer noch die Basis, und zwar die langsame Spielart mit hohen Vocals, ein bisschen Sabbath, traditioneller Doom eben. Mit dieser typische leidenden, jammernden Stimme und viel Geduld. Die andere Hauptspeisung des musikalischen Quells aber ist progressiver Rock, von Stimmung und Timbre der Stimme erinnern VENI DOMINE ganz oft an QUEENSRYCHE. Nicht so genial wie zur "Operation Mindcrime", aber eben auch längst nicht so belanglos wie heutzutage. Für die erfahrene Band gilt es sich jede Menge Zeit zu nehmen, um die vielen Feinheiten der bis zu 16 Minuten langen Songs auch zu entdecken. Für reine Doomer ist das Gefrickel vielleicht ein wenig übertrieben, da gibt es anti-rhythmische Gitarrenarbeit, wahnwitzige Soli und jede Menge Breaks und Stimmungswechsel. Insgesamt ein anspruchsvolles, forderndes Werk und ein sehr trauriges, aber letzteres ist ja angesichts des christlichen Bekenntnisses der Kapelle kein Wunder.

Tonques


Cover - Tonques Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 67:24 ()
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Ghost

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Mutig! Selbst im Genre Prog oder wie hier bei einer Doom-Scheibe. Mutig ist es schon auf ein Album nur einen einzigen 30-minütigen Song zu packen. Vor allem, wenn es sich wie bei BURIED AT SEA eigentlich um das erste Lebenszeichen seit 2003 ("Migration") handelt, welches man veröffentlicht. Genregrößen jeglicher Ausprägung könnten sich das schon eher erlauben. Aber was die vier Amis mit "Ghost" abliefern ist trotzdem durchaus aller Ehren wert und dürfte Freunden außergewöhnlicher Klänge bestehend aus dunklen Vorahnungen und intensiver Trägheit mehr als nur gefallen. Auf "Ghost" mutieren hypnotisch langsame Parts Pink Floydscher Ausprägung zu aggressivem Doom um kurz darauf nur wieder in die Langsamkeit der epischen Dunkelheit zurückzukriechen. Fast ausschließlich instrumental spielt das Quartett recht gekonnt mit der schwarzen Seite der Vorstellungskraft. BURIED AT SEA werden mit "Ghost” weder offene Türen einrennen noch ein Fanprojekt starten, können aber in ihrem musikalischen Selbst zu jedweder Tageszeit in den Spiegel schauen. Und das ist grade heutzutage auch was wert.

Ghost


Cover - Ghost Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 1
Länge: 29:58 ()
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Death Is This Communion

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Zugegeben: Was die drei Kalifornier mit ihrem neuen und vierten Album abliefern, ist nicht von schlechten Eltern. Die Mischung aus Thrash `n Roll und Stoner fräst sich bedrohlich in die Gehörgänge. Einflüsse von SLAYER, MOTÖRHEAD und BLACK SABBATH sind nicht von der Hand zu weisen. Und trotzdem: Schon nach kurzer Zeit nervt die Scheibe kolossal. Das liegt zum einen an der stumpfen Produktion, die wahrscheinlich genauso gewollt ist - was sie aber kein Stück besser macht - und an Matt Pike’s lahmem Brüllgesang, zum anderen aber auch an den uninspirierten und eintönigen Songs. Den Fans wird’s vermutlich gefallen, ich find’s, zumindest auf Dauer, ziemlich dröge.

Death Is This Communion


Cover - Death Is This Communion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 56:46 ()
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Review:

Days Of Wrath

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Aus der Gegend von Bergen stammt diese norwegische Band, die jedoch wider Erwarten kein fieses Schwarzmetall auffährt, sondern fetten, finsteren Doom, der auch gelegentliche Ausflüge ins Doom-Death-Genre zulässt. Der Grundsound von SYRACH erinnert zuweilen auch an diverse Bands aus dem Funeral Doom-Sektor, kommt aber für deren Verhältnisse eindeutig zu schnell daher, denn auch Doublebase und gehobenes Midtempo sind dem Quintett nicht fremd. Bei "Days Of Wrath" handelt es sich nebenbei erst um das zweite Album der bereits seit 1993 existenten Band, da man außer dem 1996er Streich "Silent Seas" lediglich Demos veröffentlicht hat. Dafür konnte man für diesen zweiten Streich die beiden Gastmusiker Grutle Kjellson (ENSLAVED) und Silje Wergeland (OCTAVIA SPERATI) gewinnen, wobei sich besonders letztgenannte Sängerin äußerst ansprechend in Szene setzt und Stücke wie "Semper Ardens" oder das sehr geile, abschließende "The Silent Enigma" noch weiter aufwertet. Der einzige echte Schwachpunkt dieses Albums ist der meiner Meinung nach recht ausdrucks- und farblose Growlgesang von Fronter Ripper (nein, nicht der Sklave mit Mütze von Jon Schaffer), der den durchweg sehr guten Kompositionen ein wenig die Atmosphäre stiehlt und im Gegensatz zur Musik recht oberflächlich klingt. Bei einer Funeral Doom-Band wäre er vielleicht besser aufgehoben als bei SYRACH, zu denen trotz ihrer eher tiefer gestimmten Ausrichtung eher ein Rob Lowe oder Messiah Marcolin passen würde. Trotzdem ist "Days Of Wrath" alles andere als eine Enttäuschung und sollte von Doomern aller Richtungen mal angecheckt werden, die hier vielleicht eine starke Entdeckung machen.

Days Of Wrath


Cover - Days Of Wrath Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 64:30 ()
Label:
Vertrieb:
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Visions

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Kaum hat Doom-Götterstimme und hauptamtlicher SOLITUDE AETURNUS-Frontmann Rob Lowe mit seinen neuen Arbeitgebern CANDLEMASS eine erstklassige neue Scheibe an den Mann gebracht, da ist er schon wieder zu hören, und zwar bei einer Band, die sicher niemand auf der Rechnung gehabt hat. CONCEPT OF GOD wurden bereits 1999 gegründet, schafften es jedoch bisher nicht, ihr mittlerweile sieben Jahre altes Debütalbum angemessen zu veröffentlichen. Das nun erhältliche Resultat kann sich aber absolut hören lassen und knüpft stilistisch erwartungsgemäß eher an die texanische, denn an die schwedische Band Lowe´s an, wobei das Gleichgewicht von Doom ein wenig mehr in Richtung (Stoner) Rock verlagert wird. Das überragende Niveau beider Bands wird dabei aber leider nicht ganz erreicht, was relativ schnell deutlich wird, wenn man "Visions" mit "Alone" oder "King Of The Grey Islands" vergleicht. Das liegt nicht etwa an Rob´s einmal mehr sagenhafter Gesangsleistung (von der die Platte zu großen Teilen lebt), sondern meiner Meinung nach schlicht an der Tatsache, dass hier Leif Edling oder John Perez als Songwriter fehlen, die bei den beiden anderen Bands maßgeblichen Einfluss genießen. Außerdem ist die Produktion etwas dröge geraten, die den Songs hörbar Luft zum Atmen nimmt. Trotz der genannten unüberwindbaren Referenzen ist "Visions" jedoch eine wirklich gute Scheibe geworden, die etwa mit "Hearing Voices", "Traces", "Fires Of Life" oder der gelungenen RAINBOW-Coverversion "Man On The Silver Mountain" (logischerweise vergleichbar mit "Heaven & Hell" von "Adagio" - der Herr scheint Dio zu mögen…) einige Stücke enthält, bei denen viele Genre-Bands einfach nur doom aus der Wäsche gucken würden. Nicht nur für Fans der anderen "Lowe-Bands" empfehlenswert!

Visions


Cover - Visions Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 48:42 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

III - So Long Suckers

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Only the good die young. REVEREND BIZARRE gehören dazu. Und kurz vorher setzen sie sich vielleicht ein Denkmal mit sieben Songs auf zwei CDs. Wie diese finnischen Doom-Größen mit ihrem definitiv letzten Album "III: So Long Suckers". Mehr als zwei Stunden laden die Skandinavier dich ein, der Band das letzte Geleit zu geben. Doom, alter Doom, wie ihn weiland Saint Vitus, oder auch ganz früher Black Sabbath zelebrierten, dem huldigen auch die Referenten. Was wiederum alles andere als bizarr ist. Aber während die meisten aktuellen Bands dieser Richtung lediglich aufwärmen, was dann immerhin gut schmeckt, so schaffen REVEREND BIZARRE echte Leckereien. Doch was so gut zu munden scheint, das entfaltet tief im Innern eine düstere Mischung, qualvolles Warten auf den nächsten, wiederum genialen Kniff durchzieht die gesamte Doppel-Scheibe. Die Suomi-Psychedeliker schaffen eine einmalige Atmosphäre, kreieren mit Songs wie "Sorrow" die Begleitmusik für den Vorhof des Suizids - doch selbst dieser morbide Song versprüht durch seine Stimmungsänderung gegen Ende sogar wieder Hoffnung. So muss Doom sein: Schwermütig und dennoch nicht ausschließlich depressiv und vor allen Dingen zu keiner Zeit langweilig. Es ist schade, dass die Jungs "Tschüss" sagen, aber irgendwie glaubhaft und konsequent. Wie ihre Musik. Wiedersehen - und wehe, irgendwer pisst auf EUER Grab!

III - So Long Suckers


Cover - III - So Long Suckers Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 130:2 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Doomsword

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InterviewMit eurem "neuen" Line-Up bist du wohl ganz zufrieden?

Amazing! Außerdem ist es auch das dauerhafteste. Und wir sind als Musiker gewachsen, gleichzeitig eben auch als Band - das hält die Moral sehr hoch. Um genau zu sein, haben wir zwei relativ neue Jungs dabei - Geilt und Sacred Heart. Relativ deshalb, weil wir in dieser Besetzung seit dem Bang-Your-Head-Festival 2004 zugange sind. Aber klar, das war ihr Debüt mit uns im Studio. Letztlich: Wir sind sehr glücklich über ihre Verpflichtung und DOOMSWORDs Sound hat große Fortschritte gemacht. Dank ihrer Fähigkeiten und ihres Geschmacks waren wir in der Lage, ein krachendes Stück Epic Metal loszulassen - und sind es auch in den kommenden Jahren



Die Reaktionen scheinen ja auch recht in Ordnung?

Wir sind sehr glücklich mit dem Feedback auf "My Name Will Live On". Nach vier Jahren Stille sind die Fans enorm zufrieden. Klar, wir haben jetzt den Punkt erreicht, an dem die Leute diskutieren, welches denn nun das beste ist. Aber das ist normal. Ich bevorzuge vielleicht "Crystal Logic" gegenüber "Open the Gates", aber das halt mich ja nicht davon ab, "Open The Gates" zu mögen oder sich die Lautsprecher damit ordentlich durchzupusten.



Du machst Musik und ziehst durch die Weltgeschichte, Italien, Norwegen, zuletzt Irland. Wie machst Du das?

Naja, ich arbeite in den Ländern auch immer. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass es einige Länder gibt, die besser zu meiner Persönlichkeit passen als Italien: Irland ist fantastisch und ein unendlicher Quell an Inspiration. Und so spielte das Land sicherlich auch eine große Rolle im Entstehungsprozess der neuen Scheibe. Naja: Und eine rothaarige Frau war tatsächlich der Grund für mich, auf die grüne Insel zu ziehen. Italien ist allerdings auch nicht so schlecht. Alles voller Seen und Berge ? und sehr inspirierend im Winter. Wenn der Schnee alles für Monate überdeckt und unsere allgegenwärtiger Freund, der Nebel, alles geheimnisvoll und episch erscheinen lässt? Was? Das ist nicht das Bild, das Du von Italien hast? Nun gut, DOOMSWORD stammen nun mal vom Fuß der Alpen?



Spielte die ständige Suche nach dem Lebensmittelpunkt auch bei der langen Wartezeit auf´s neue Album eine Rolle?

Eigentlich ist es sogar der einzige. Ich brauchte eine Weile, bis ich neue Routinen gefunden hatte, um die Ideen mit dem Rest der Band in Italien auszutauschen. Es war alles ziemlich schwierig, weil ich keine Aufnahme-Ausrüstung dabei hatte. Ich begann, das Album mit einer akustischen Gitarre zu schreiben. Die musste ich mir von einem Kumpel in Irland ausleihen.



Dennoch ist die Musik auf "My Name Will Live On" irgendwie relaxter, oder?

Ich weiß nicht, vielleicht klingt das so, weil wir wieder näher zu unseren Wurzeln wollten und zu unserer Leidenschaft, dem klassischen Heavy Metal. "Let Battle Commence" wird wahrscheinlich unser aggressivstes Album bleiben, weil einige von uns ihre Wikinger- und Bathory-Instinkte in Gjallarhorn ausleben können. Wobei: Den Namen werden wir wohl aus rechtlichen Gründen nicht mehr nutzen können. Im vorliegenden Album haben die Meister des Genres große Rollen gespielt ? und das sind Warlord, Manowar, Omen, Cirith Ungol und Manilla Road So klingt das Album doch auch, oder? Und zum Thema "relaxt": Es war schon merkwürdig: Die meiste Zeit war ich nicht im Studio, eigentlich nur für die Vocals und beim Überwachen des Mixes. Das akustische Intro des achten Songs "Once Glorious" habe ich in Irland erledigt, ohne professionelles Equipment mit einem Mikro, für das ich 50 Euro bezahlt habe.



Manowar war doch wohl diesmal der allerwichtigste Einfluss, oder?

Das stimmt, es ist zu hören, wenngleich es nicht wirklich absichtlich passiert ist. "Steel Of My Axe" klingt beispielsweise ziemlich nach Manowar, die Band war aber keine Inspiration für diesen Song.



Eine wichtige Inspiration ist aber schon immer Moorcocks Novelle "Stormbringer" und ebenso Keltisches. Warum?

Moorcock ist einfach ein Genie. Seine Vision vom mehrschichtigen Universum, dem Multiverse sind einfach dermaßen abgehoben, geil. Nun ja und Symbole wie das "Sword Of Light", eine Klinge, die das Schicksal steuert, keltische Legende und all das sind unerschöpliche Quellen der Inspiration, Nuada, King Arthur, Excalibur?



Ohne Schwert, aber mit Trinkhorn geht´s dann hoffentlich auf Tour?

Nach dem Konzert zum zehnjährigen Bestehen der Band am 27. Oktober in Mailand mit Wotan stehen das Swordbrothers-Festival in Andernach und das zehnte KIT im April fest - in Sachen Tour hat sich nichts ergeben.



Ergeben haben sich aber vielleicht Kontakte mit Bands in Irland.

So richtig viel geht hier nicht im klassischen Metal. Es geht extremer zu. Und da gibt es im Untergrund einige coole Sachen, wie Steel Tormentor, Celtic Legacy, Old Season, Nemesis.



Was machen eigentlich deine Kollegen, wenn Du mal wieder in der Weltgeschichte unterwegs bist oder eins deiner Bücher aus den Bereichen Geschichte, Mythologie und Fantasy schmökerst?

Eigentlich rede ich da ja nicht drüber, aber nun gut: Sacred Heart ist Gitarrenlehrer mit vielen Schülern. Geilt gehört das Conquest Studio (wo DOOMSWORD alle Alben aufnahm zusammen mit Alex Festa, Andrea Testa (die Produzenten von "My Name Will Live On") und Jon of Midryasi. Und Geilt ist Bass-Player und Sänger bei Midryasi as well und sonst eine alter Schamane. Und was The Forger macht, versteht sich fast von selbst: Er arbeitet gern mit Eisen.



Womit wir wieder beim Thema "Schwerter" wären?



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