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Space Is The Corpse Of Time

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ZEBULON SPIKE machen mit Bandnamen und Plattentitel klar, dass hier kein einfacher Kram zu erwarten ist. So ist es dann auch, fünf überlange Doomsongs werden von dem US-Haufen zum Besten gegeben. Dabei fällt natürlich der Verzicht auf Gesang auf, wodurch sich der Fokus noch mehr auf die Arbeit an den Instrumenten legen kann. ZEBULON PIKE zeigen sich da zwar im Doom verwurzelt, haben aber auch viele Einflüsse aus dem Progressive Rock verarbeitet. Sie halten sich dabei selten zu lange mit einem Part oder einer Idee auf, ohne dass der einzelne Song zu einer bloßen Ansammlung halbgarer Ideen wird – im Gegenteil, ZEBULON PIKE haben erkennbar viel Kreativität ins Songwriting gesteckt, um „Space Is The Corpse Of Time“ zu einer komplexen wie nachvollziehbaren Platte zu machen. Ist ihnen gelungen, auch wenn der Hörer einige Durchgänge brauchen wird, um mit dem Kram klarzukommen. Für Freunde doomiger und progressiver Töne ist das hier eine interessante Platte.

Space Is The Corpse Of Time


Cover - Space Is The Corpse Of Time Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 49:4 ()
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Omens

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Emilie Bresson – diesen Namen bitte ab sofort merken, wenn es um brutale Musik geht. Die Dame steht MONARCH vor, deren „Omens“-Scheibe in einer Liga mit Klangexperimenten wie SUNNO))) anzusiedeln ist und sich so jeder auch nur im Ansatz aufkommenden Occult Rock-Einordnung entzieht. MONARCH bedienen sich zwar beim Occult Rock, aber viel mehr noch bei Drone, Sludge und ein wenig beim Black Metal, was im Endeffekt drei intensive, abartig böse Songs ergibt. Extrem schleppend (gleich der Opener zieht sich über schlanke 13 Minuten), wird „Omens“ vom Drone geprägt, dem stellenweise unerträglich langsamen Anschlägen und dem Auskosten und Entfalten einer dichten Atmosphär durch die Rausnahme von Tempo. Kombiniert mit Frau Bressons Schreien und flüsternden Versprechungen dunkler Magie ergibt sich eine verstörende, unfassbar dunkle Atmosphäre, die so nur wenige Bands erzeugen können. THE DEVIL’S BLOOD wirken dagegen wie kleine Kinder, genauso wie die meisten Doom-Bands – „Omens“ ist beinharter Stoff für Southern Lord-Fans. Alle anderen können die Scheibe getrost im Regal stehen lassen, wie sie es auch mit SUNNO)))-Sachen machen würden. MONARCH machen Musik von Freaks für Freaks.

Omens


Cover - Omens Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 35:23 ()
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Pure Filth

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Der Bandname mag vielleicht irritieren, denn WIZARD´S BEARD spielen weder ausufernden Prog Rock noch Fantasy Metal noch völlig abgedrehte Raucherklänge, sondern (wobei dem Letzteres noch am Nächsten kommt) sludgigen Doom der dreckigeren Sorte, den der Titel dieses Debütalbums relativ gut umschreibt. Auf „Pure Filth“ regieren dröhnende Riffs, reichlich monotone Songstrukturen sowie der an den Nerven zerrende Kreischbrüll-„Gesang“ von Chris Hardy, der die fünf durchweg hörenswerten, wenn auch kompositorisch noch nicht herausragenden Songs zu echten Speckwürfeln anhebt, die Fans von CROWBAR, DOWN oder EYEHATEGOD mühelos ansprechen dürften. Wenn auch nicht musikalisch, gehören WIZARD´S BEARD zumindest in Sachen Veröffentlichungspolitik zur schnellen Truppe und haben demnächst sogar schon den Nachfolger von „Pure Filth“, „Four Tired Undertakers“, am Start, der den Haufen hoffentlich in noch bestechenderer Form präsentiert. Trotzdem ein hörenswerter Einstand.

Pure Filth


Cover - Pure Filth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 31:48 ()
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Empty Hand

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Aufgrund ihres recht eigenwilligen, kauzigen Stils und des sehr prägnanten Gesangs von Gründerin und Frontdame Josabeth Leidi möchte man die Stockholmer RISE AND SHINE fast schon in die Occult Rock-Ecke zusammen mit (ebenfalls weiblich angeführten) Bands wie THE DEVIL´S BLOOD, JEX THOTH oder BLOOD CEREMONY stellen, doch das 1993 in Lebens gerufene Quintett geht trotz seiner offensichtlichen 70er-, Doom- und Psychedelic-Einflüsse eine ganze Ecke metallischer und flotter zur Sache als seine Kollegen, obwohl – wie würde man es von dem sehr geschmacksicheren Label I Hate Records auch anders erwarten?! – hier nichts wirklich leicht zugänglich oder eingängig tönt. Die kraftvolle Röhre von Madame Leidi, die mich manchmal entfernt an eine Edelstahl-Variante von Janis Joplin erinnert, ist generell weit in den Vordergrund gemischt, was bisweilen an den Nerven zerrt; hier wäre weniger mehr gewesen. Ansonsten gibt sich die Band ganz ihrem schrägen „Flowerpowermetal“ (so auch der Titel des 1998er Debütalbums) hin, der zwar auch nicht gerade vor Lebensfreude erstrahlt, aber längst nicht so düster ist wie die Kompositionen der oben genannten Bands, was durchweg coole, gelungene, wenn auch anfangs gewöhnungsbedürftige Songs wie „Empty Words“, „In The Arms Of Death“, „Someone Else´s Share“ (klasse!) oder „Harmony And Noise“ ohne Umschweife klarmachen. Die Zielgruppe für dieses Kleinod ist eindeutig definiert, aber auch wer zwischen MASTODON und rockigeren RIOT noch ein Plätzchen freihat, könnte mit „Empty Hand“ eine echt gute Bereicherung seiner Sammlung entdecken.

Empty Hand


Cover - Empty Hand Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:8 ()
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Animus

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Nach dem Zusammenbruch seiner Band DWELL WITHIN rief Dennis Cornelius im Jahr 2008 MEMORY DRIVEN ins Leben und legte schon ein Jahr später mit „Relative Obscurity“ ein Debütalbum vor. Nun steht mit „Animus“ der Nachfolger ins Haus, der sich im wahrsten Sinne des Wortes als schwerer Brocken erweist. Die Liste der Einflüsse von Herrn Cornelius liest sich endlos, von Classic Rock über Progressive Metal bis hin zu verrauchten und doomigen Klängen, wobei Letztere hier eindeutig die Oberhand inne haben. Leicht verdaulich ist die grobe Mischung aus SAINT VITUS- und REVEREND BIZARRE-Lavaströmen, OPETH-Klangkino, wabernden PINK FLOYD-Strömen und Obskur-Metall der Marke MANILLA ROAD nicht; selbst nach zigmaliger Einfuhr sind der sehr schleppend beginnende Opener „Empty Gesture“, das melodisch erstklassige „So It Seems“, das hymnisch-progressive „A Tempt“ oder der psychedelische Abschluss „Unveiled“ weit davon entfernt, als eingängige Ohrwürmer durchzugehen. Wenn man MEMORY DRIVEN überhaupt etwas vorwerfen kann, ist es der Umstand, vielleicht ein wenig zu viel zu wollen und bei der Verarbeitung ihrer Einflüsse zu viele Zutaten zu verkochen. Andererseits ist es genau diese Offenheit, die „Animus“ zu einem sehr interessanten und musikalisch hochwertigen Album macht, da hier nichts wirklich wirr klingt und das Quartett am Ende einfach nur außergewöhnliches Doom-Album vorlegt, das man Fans von angeschrägten Düsterklängen bedenkenlos empfehlen kann!

Animus


Cover - Animus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 53:48 ()
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Disperse The Curse

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Warum lag denn das HAIL! HORNET-Zweitwerk so lange auf dem Review-Stapel? Ach ja, weil es langweilig ist. Der Opener von „Disperse The Curse“ geht zwar klar, aber das war es auch schon, die restlichen Songs sind zwar solide gespielter Sludge Metal, aber mehr auch nicht. Mit ihrem Shouter haben die Amis zudem eine massive Fehlbesetzung, viel zu dünn, kraftlos und eintönig ist sein Gekeife, womit er genau Null zum schweren Sludge passt. Einen schönen Groove haben HAIL! HORNET („Beast Of Bourbon“), aber das recith gegen die starke Konkurrenz aus dem eigenen Haus nicht aus. Mittelmaßscheibe, die so niemand braucht.

Disperse The Curse


Cover - Disperse The Curse Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:10 ()
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Rest

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RWAKE-Alben machen keinen Spaß, soviel steht mal fest. Die Amis fordern Nerven und Geduld des Hörers mit ihrer zähen, vertrackten Mischung aus Doom, Sludge und Postcore heraus, mit Easy Listening ist hier nichts. „Rest“ überrascht da mit einem relativ entspannten Einstieg, haut allerdings sehr schnell das volle Pfund Sperrigkeit raus. Wer NEUROSIS zum Frühstück hört, ist bei RWAKE auch weiterhin richtig; die Band hat sich auch nach mehr als einer Dekade nicht verändert. Und sie wissen mittlerweile, wie sie einen klassischen RWAKE-Song schreiben, was in Nummern wie dem starken „It Was Beautiful But Now It’s Sour“ oder dem fiesen, überlangen „The Culling“ mündet – beides Songs, die den Hörer fordern und fesseln. Stellenweise wollten RWAKE zwar zuviel des Guten und verzetteln sich ein wenig im Songaufbau, so dass der Spannungsbogen nicht immer da ist, aber im Großen und Ganzen macht „Rest“ eine gute Figur. Vorausgesetzt, es ist ein Faible für anstrengende, sich nach und nach erschließende Musik da.

Rest


Cover - Rest Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 52:47 ()
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ToKage

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Bei WHITE DARKNESS handelt es sich um ein Projekt von Jason Köhnen, der auch bei THE KILIMANJARO DARKJAZZ ENSEMBLE aktiv ist. „ToKage“ ist ein Ausflug in die düsteren, schwärzesten Abgründe der menschlichen Seele, so zumindest der Eindruck, der nach der guten Dreiviertelstunde bleibt. Wer einfach zu verarbeitende Musik sucht, ist bei WHITE DARKNESS fehl am Platz; richtig ist hier, wer verstörend nihilistische Klänge und Soundstrukturen sucht, denn genau die finden sich in den sieben Nummern. Interessenterweise setzt Mr. Köhnen dabei auf durchaus nachvollziehbare Songstrukturen, auch wenn innerhalb der Songs mehrere Schichten übereinander zu liegen scheinen. In der Instrumentierung setzt er auf Kontrabass, Cello, Piano und einen starken Einfluss elektronischer Klänge, was zusammen die verstörende Soundstrukturen schafft. „ToKage“ ist für Klangfreunde, Musiknihilisten und ähnliche Zielgruppen ein herausforderndes Album; der Rest der Musikwelt wird sich schnell wieder abwenden. Große, verstörende Kunst.

ToKage


Cover - ToKage Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 47:45 ()
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Paragon Of Dissonance

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Ja! Richtiges Wetter zur richtigen Platte! Kommt nicht häufig vor aber wenn, fällt es umso mehr auf. Tristesse, kalte Nässe, Nebel, Frost und vor allem Dunkelheit. So lassen sich getrost die Assoziationen beschreiben die man beim Hören, des mittlerweile schon sechsten Langspielers von ESOTERIC bekommt.
Es ist wieder ein Epos sondergleichen geworden. Es sind auch endlich wieder zwei CDs dabei rausgekommen und somit reiht sich „Paragon Of Dissonance“ an die beiden ersten Werke der britischen Funeral Doom-Band um Greg Chandler. Klar hat sich über die Jahre einiges getan und so sind die neuesten Soundlandschaften bzw. Abgründe, die ESOTERIC auf „Paragon Of Dissonance“ erschaffen, natürlich mit einem klareren Sound gesegnet und mit viel Liebe zum Detail und diversen Effekten versehen worden, was der Band Anno 2011 super steht. Da gibt es doch diese neue Schublade: Gjent… Einigen wir uns doch auf gjentigen Funeral Doom ohne den üblichen Gjent Klargesang…

Freunde von UNEARTHLY TRANCE bis AMENRA können sich also ohne Überlegung in den Wahnsinn von „Paragon Of Dissonance“ wagen. Durch die knapp 100 Minuten Laufzeit kann man wirklich auch von „wagen“ sprechen, sollte man sich solch ein Werk doch bitte am Stück, in Ruhe und am besten mit voran beschriebenem Wetter reinziehen. Sicher wird es danach nicht klarer. Im Gegenteil: eher diffuser, denn ESOTERIC hat es mal wieder geschafft so viel Schnörkelei einzubauen, dass der geneigte Hörer hier durchaus vier bis fünf Durchgänge anstreben sollte, um „Paragon Of Dissonance“ in Gänze erkunden und begreifen zu können. Ein schön schauriges Werk. Wohl bekommts!

Paragon Of Dissonance


Cover - Paragon Of Dissonance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 94:0 ()
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In The Devil's Days

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THE HOUSE OF CAPRICORN haben schon mit ihrem Debütalbum Neuseeland auf die Doom-Landkarte gebracht, mit dem Nachfolger „In The Devil’s Days“ markieren sie die Insel noch deutlicher. Auffällig ist der starke TYPE O NEGATIVE-Einschlag in den neuen Songs, gerade was Bass-Sound und Gesangslinien angeht („Les Innocents“). Wer will, kann gerade beim Gesang auch ein leichtes LIFE OF AGONY-Feeling entdecken, ja bei „Horns“ gibt es sogar ein SLAYER-Riff zu entdecken. Das heißt nicht, dass THE HOUSE OF CAPRICORN ihre großartige Doomigkeit aufgegeben hätten, die zehn Songs sind immer noch sehr stark vom Doom Metal plus BLACK SABBATH inspiriert, wie „Veils“ oder „Arcane Delve“ zeigen. Die Band versteht es, zwischen zäher, monolithischer Atmosphäre und eingängigen, im Doom-Kontext sicher schon poppigen, Parts zu wechseln, ohne dass ein Bruch in den Songs entsteht, was für das Songwriting-Talent aller Beteiligten spricht. Mit Sänger Marko ist zudem eine markante Stimme zu hören, die schon beim Debüt Akzente setzen konnte und sich auf „In The Devil’s Days“ gereifter und facettenreicher zeigt – die Anleihen an Pete Steele sind da nur eine weitere, wenn auch interessante, Facette im Repertoire. Es spricht für das Album, dass die Überlänge kaum auffällt, die 72 Minuten vergehen ohne große Längen. Alles in Allem ein bärenstarkes Doom-Album, mit dem THE HOUSE OF CAPRICORN mit etwas Glück auch in in TYPE O NEGATIVE-Fangemeinden ankommen werden. Zu wünschen wäre es ihnen, verdient hätten sie es.

In The Devil's Days


Cover - In The Devil's Days Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 72:28 ()
Label:
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