Review:

Psalms For The Dead

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Ein weiteres Urgestein nimmt seinen Hut und sagt "Good Bye": die Epic Doomer von CANDLEMASS, zumindest vorerst (wir wissen ja, wie kurzlebig solche Aussagen sein können). Das "Aufhören" soll sich auch erst einmal nur auf die Konserve beschränken, das heißt Live bleibt uns die Band erhalten.

Zum (Studio-) Abschied knallen uns die Schweden noch mal ordentlich eine ins Gesicht - "Psalms For Dead" heißt das finale Werk und geht musikalisch zu den Wurzeln, welche den Doom-Metal groß gemacht haben. Mit einem gewaltigen Riffgewitter, begleitet von grollendem Donner beginnt der musikalische Schwanengesang. "Prophet" prescht zornig, fast schnell aus den Boxen und begießt uns mit Metal bis auf die Haut. Nr. 2 („The Sound Of Dying Demons“) beginnt atmosphärisch düster und erobert mein Herz mit Bitternis und Verzagtheit. Auffällig schiebt sich immer mal wieder ein gespenstig wimmerndes Keyboard in den Song. Die Inszenierung der Doom Messe ist Weltklasse, viel Atmosphäre und Liebe zum Detail steckt in jeder einzelnen Nummer. Manchmal verbreitet sich fast 70er-Jahre-Fair, dazu trägt vor allem die starke Keyboard-/Orgelarbeit bei. Erwähnung muss auch das klasse Gitarrenspiel von Lars Johansson finden, der mit seinen Soli zum Retro/Klassik-Doom-Gefühl beiträgt. Tony Iommi's Schatten war nie dunkler und mächtiger bei der schwedischen Messe. Wie gewohnt macht auch Rob Lowe einen super Job und veredelt die Scheibe mit Inbrunst und Emotion. Apropos Robert Lowe: und hier kommen wir zum unangenehmen Teil der Review. Ich kann Leif Edling´s "Personalpolitik" nicht nachvollziehen, wie kann man einen so starken und verdienten Sänger quasi zeitgleich mit der Veröffentlichung des neuen und "letzten" Albums feuern? Und dann noch als Begründung mangelnde Live-Qualität des Vocalisten anführen, mit dem man klaglos 5 Jahre zusammengearbeitet hat. Solches Verhalten beschädigt die Band und spricht dafür, dass Stil wohl nur in der CANDLEMASS-Musik zu finden ist.

Für mich ist "Psalms For Dead" ohne Zweifel die stärkste Scheibe der Lowe-Ära. Es scheint, als ob sich eine Band gefunden hat (ob es je eine Band war oder nur angestellte Musiker, ist die Frage) - alle Stärken vereint, gebündelt und gänzlich offenbart zum stimmigen Gesamtwerk. Nur leider ist es das letzte Feuer, der finale Brand: nie leuchtet es heller, strahlt es mehr Wärme aus, ehe es in Asche und Rauch versinkt.

Psalms For The Dead


Cover - Psalms For The Dead Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 50:18 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Giant

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Geil, wer auch immer auf die Genre-Bezeichnung „Nautik Doom Metal“ gekommen, hat ganz große Arbeit abgeliefert. Klar, Ahab und so. Weißer Wal, Meer, da passt auch Nautik. Egal. Kollege Dennis hat sich bei den Besprechungen der ersten beiden AHAB-Werke nicht davon beeindrucken lassen, das soll auch dieses Mal so sein. „The Giant“ steht ganz in der Tradition der beiden Vorgänger, allerdings ist es AHAB gelungen, die auf „The Divinity Of Oceans“ zu findenden Längen in den Songs zu vermeiden; „The Giant“ entpuppt sich als kompakter. Natürlich geht es auch in den sieben neuen Songs schleppend, majestätisch und unaufhaltsam zu wie gehabt, quasi die Vertonung eines sich langsam aufbauenden Sturms in den Weiten des Ozeans. Das Ende, wenn die Welle hereinbricht, ist nicht so verstörend wie bei SUNNO))) (die ja der Soundtrack für den Moment sind, in dem man in einem Rettungsboots im Eismeer treibt und feststellt, dass das Ding ein Leck hat…), aber fröhlich ist auch hier nichts. Da kann die verstärkt eingesetzte klare Stimme auch nichts ändern, die sich im Sound-Kontext aber gut macht und eine willkommene Erweiterung des AHAB-Sounds darstellt. „The Giant“ zeigt die Band facettenreicher, ohne die Grundstimmung und die Grundausrichtung ihres Sounds zu sehr zu verändern, die Platte ist somit uneingeschränkt empfehlenswert für alle AHAB-Fans, Doomster und Freunde früher englischer Doom/ Death-Werke.

The Giant


Cover - The Giant Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 62:2 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Swallow The Sun

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Interview Euer neues Album „Emerald Forest And The Blackbird“ ist vor kurzem veröffentlicht worden – wie ist das Feebdack dazu bislang?



Es ist unglaublich gut. Das Album ist ja unser sechstes und noch immer lieben die Fans und die Presse es, ich kann also nicht glücklicher sein. Was uns wirklich glücklich macht, ist unser starken Backkatalog – ich hoffe wirklich, dass die Leute über „Emerald Forest And The Blackbird“ auch unsere ersten beiden Alben hören wollen, die ja bei einem kleineren Label [Firebox Records – lh] erschienen sind. Viele Leute halten „Hope“ oder „New Moon“ immer noch für unser erstes Album.



Bist du denn vor einem Release noch aufgeregt? Es könnte sich ja bei sechs Alben schon etwas Routine eingeschlichen haben.



Ich war noch nie aufgeregt und werde es nie sein, da ich hinter jeder Note und jedem Wort eines Albums stehe. So lange ich zufrieden mit der Musik bin, zählt ja nichts anderes. Ich denke, dass es für eine Band schlecht ist, auf die Meinung anderer Leute zu hören, wenn es um ihre Musik geht. Man muss seinem Herzen vertrauen bei der Musik, die man schreibt – und wenn man die einzige Person ist, die die Musik mag, dann ist das genug. Ich würde lieber für meine Musik gehasst werden als mich selbst für die Musik, die ich zum Gefallen anderer Leute mache, zu hassen.



Wie lange habt ihr an den Songs für „Emerald Forest And The Blackbird“ gearbeitet? Fällt es euch mittlerweile leichter, einen SWALLOW THE SUN-Song zu schreiben?




Die letzten drei Alben haben sich sehr leicht geschrieben. Nachdem wir von der „New Moon“-Tour zurück waren, die 150 Shows in 27 Länder hatte, hatte ich gedacht, dass es lange dauern würde, bevor das neue Album geschrieben werden würde, aber tatsächlich habe ich nach einem Monat angefangen, an „Emerald Forest And The Blackbird“ zu arbeiten. Es hat dann auch nur einige Monate gedauert.



Dann bist du auch derjenige, der die meisten Songs schreibt?



Ja. Ich habe bisher gut 90% der Musik und der Texte geschrieben. Wir proben mittlerweile nur noch vor Studioterminen oder bevor wir auf Tour gehen. Ich schreibe die Musik zuhause mit einer kleinen Vierspurmaschine, um es danach mit unserem zweiten Gitarristen bei ihm in dessen Homestudio aufzunehmen. Danach bekommen die anderen Jungs die Songs zum Proben und wir gehen ins Studio. Für das letzte Album haben wir drei Tage geprobt, bevor wir ins Studio sind, weswegen ich ziemlich nervös war. Die Aufnahmen würden uns viel abverlangen, dachte ich, aber am Ende lief es großartig und wir hatten die Songs in diesen drei Tagen fertig.



Wie ist denn der Titel des Albums mit den Lyrics verbunden?



Ich habe die Idee von einem alten finnischen Kinderlied genommen, „Sininen Uni”. Es ist ein wunderschöner Song, dessen Text mich für die Story und die ganze Atmosphäre des neuen Albums inspiriert hat. „ Emerald Forest And The Blackbird” handelt von einem Vater, der seinem sterbenden Kind eine Geschichte vorliest, um dem Kind damit zu sagen, wo es hingehen wird. Es ist eine etwas bedrückende und traurige Geschichte, aber gleichzeitig auch sehr schön – ganz wie unsere Musik.



Gibt es in den Texten ein übergeordnetes Thema?



Das ganze Album behandelt den Versuch, sich selbst zu vergessen. Es ist ein Limbo zwischen Abend- und Morgendämmerung, in dem Moment, wenn die Welt kurz vor dem Sonnenaufgang stillzustehen scheint. In diesem Moment ist es nicht einfach zu wissen, ob man zurück in die Nacht kehren oder den neuen Morgen begrüßen soll.



Wie wichtig sind die Texte für dich?



Die Musik ist immer an erster Stelle, aber die Texte sind auch sehr wichtig, da sie die Atmosphäre eines Albums vertiefen können. Allerdings muss jedes Wort mit der Musik verbunden sein. Für mich das Schreiben von Musik und Texten sehr reinigend und ich könnte nicht ohne es leben.



Wo siehst du denn Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen „New Moon“ und „Emerald Forest And The Blackbird“?



„New Moon“ ist ein sehr viel kälteres und schwärzeres Album, sowohl musikalisch als auch textlich. Ich denke, dass „Ghost Of Loss“ da noch etwas heftiger ist, aber „New Moon“ kommt ihm bei Dunkelheit und Verzweiflung sehr nahe. „Emerald Forest And The Blackbird“ ist milder und hat etwas mehr Licht, es macht einen Schritt hin, unsere Musik schöner und gleichzeitig dunkler zu machen. Es ist eine niemals endende Reise.



Das Album ist ja auch in verschiedenen Vinylfarben erschienen, von denen eine nur Finnland zu haben war – wessen Idee war das?



Das wundervolle finnische Label Svart kontaktierte uns deswegen und wollte das Album auf Vinyl rausbringen. Sie haben das auch mit „New Moon“ gemacht und beide Alben sehen fantastisch aus. Ich beinahe 40 Jahre alt, von daher bin ich ein großer Vinylfan und denke immer noch, dass es der beste Weg ist, um Musik zu hören. Ein Vinyl ist wie ein Gemälde, es ist ein Kunstwerk. Ich bin sehr glücklich, dass Vinyl ein Comeback erlebt und die Leute es tatsächlich wieder kaufen und nutzen. Wer will denn schon ein mp3 besitzen, was doch nur eine langweilige Kombination von Zahlen und Buchstaben auf einem Monitor ist?



Dann sammelst du also selbst auch Vinyls?



Ja, wenn auch nicht mehr so sehr wie in meiner Jugend. Ich versuche immer, Originalpressungen zu haben und bin da wirklich stolz auf meine Scheiben von RUSH, MARILLION, IRON MAIDEN und TYPE O NEGATIVE.



Ihr werdet ja im Mai mit PARADISE LOST touren – was erwartest du von der Tour?



Es ist für uns immer schwierig, passende Bands für eine Tour zu finden, da unsere Musik für die Standard-Metal-Fans zu langsam ist; die wollen es ja immer schnell, mit vielen Solis und hohem Gesang. Wenn wir also mit Bands wie PARADISE LOST oder KATATONIA touren, ist das Publikum bereits in der richtigen Stimmung. Ich bin sehr aufgeregt, was die kommende Tour angeht, wir werden ein sehr starkes Package sein und die Nächte mit emotionaler Musik zelebrieren. It will be shows of real doom and gloom.



Bist du ein Fan von PARADISE LOST? Eher ihrer frühen Werke oder ihrer neueren Alben?



Ich bin in großer Fan von ihnen und mag tatsächlich mehr die neueren Sachen. Sogar das „Host“-Album gefällt mir, das viele Leute ja hart zu schlucken fanden. Ich kann es kaum erwarten, das neue Album zu hören.



Werdet ihr auch als Headliner touren?



Wir haben für den Rest des Jahres einige starke Touren als Support geplant, in Europa wie in Nordamerika, von daher kann es sein, dass wir unsere Headliner-Tour erst 2013 spielen.



Gehst du noch as Fan zu Shows? Kannst du dir das noch geben oder bist du da immer zu sehr Musiker und Profi?



Ich gehe kaum noch zu Konzerten – ich bin so viel auf Tour und sehe so viele großartige Bands, dass es für mich genug ist. Wenn ich mal so zu einem Konzert gehe, dann von einer der alten Bands, die ich liebe.



Weise Worte zum Abschluss?



No wise words from here, because I’m from Finland!!






Review:

Year Of The Burial

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Mein Kollege Marco hat den Stil dieses Trios aus Oslo (den die Band selbst “Norweedian Doom“ nennt) bereits in seinem Review zum Vorgänger „II“ ausreichend beschrieben: hier wird nicht groß um den heißen Brei herum gedoomt, sondern komplett monoton, komplett dröhnend-verzerrt und nahezu komplett abwechselungsfrei dahingelavastromt. „Year Of The Burial“ ist ein an den Nerven zerrendes Zeitlupendokument, das auch noch weit in den Hintergrund gemischten Schreigesang auffährt und insgesamt so packend und mitreißend ist wie eine Standbild-Übertragung der Schach-Weltmeisterschaft. Anspieltipps kann man sich auch schenken, da keines der sechs Sücke aus dem brummenden Soundeinerlei herausragt. An die erhabene, düstere und vor allem höchst atmosphärische Kompromisslosigkeit von Kollegen wie SUNN O))), BORIS oder ESOTERIC reichen TOMBSTONES bei Weitem nicht heran.

Year Of The Burial


Cover - Year Of The Burial Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 39:33 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Dusk... Subside

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Bei INVERLOCH tummeln sich zwei der drei DISEMBOWELMENT-Leute, die auch schon Material ihrer früheren Band mit INVERLOCH gezockt haben. „Dusk… Subside“ ist die erste INVERLOCH-Veröffentlichung und bringt es mit drei Songs auf gute 22 Minuten. 22 Minuten, in denen es mächtig düster zur Sache geht, ganz wie bei der Vorgeschichte der beiden Bandchefs zu erwarten. mit einer fetten Produktion ausgestatett, lässt die EP keinen Stein auf dem anderen, was sich im nach einer der nihilistischsten Schlachten des Ersten Weltkrieges betitelten „The Menin Road“ endgültig zeigt. Extrem reduziertes Tempo, fiese Growls und eine Gitarrenarbeit, die eine verstörend-beklemmende Stimmung erschafft, wie sie nur wenige Bands hinbekommen, sorgen dafür, dass INVERLOCH dem durchschnittlichen Metal-Hörer echt herausfordern wird. Beinharte Doomster sind mit dem Stoff gut bedient, besonders natürlich, wenn sie mit DISEMBOWELMENT was anfangen können. „Dusk… Subside“ ist eine extreme Doom/ Death-EP, die so nur von wenigen Bands kommen kann und Lust auf ein komplettes INVERLOCH-Album macht.

Dusk... Subside


Cover - Dusk... Subside Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 21:57 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Live Recordings 8.10.11

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Bei der Live-Scheibe von LENTO kommt die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer solchen Veröffentlichung auf, immerhin haben die Italiener erst zwei Alben in der Hinterhand. Wie dem auch sei, das bei einer gemeinsamen Show mit THE SECRET und CELESTE (schickes Billing) mitgeschnittene Tondokument ist mit neun Songs und gut 40 Minuten nicht einmal sonderlich umfangreich ausgefallen. Die Band zeigt sich zwar handwerklich topfit und zockt ihr rein instrumentalen Songs sehr gut runter, aber Live-Atmosphäre kommt selten auf. Keine Ansagen, kaum einmal wahrnehmbares Publikum, das ist nix. Klar sind Songs wie „Hymen“ ein Knaller, aber wirklich überzeugend ist diese Live-Scheibe nicht.

Live Recordings 8.10.11


Cover - Live Recordings 8.10.11 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 39:57 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

For His Satanic Majesty´s Glory

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Es ist immer wieder verblüffend, aus welchen Ecken der Welt sich teilweise erstklassige, selbst von vielen Genre-Fans bisweilen völlig unentdeckte Bands zu Wort melden. In diesem Fall handelt es sich um ein Duo aus Indiana, das eine reichlich verwobene Mischung aus Old School-Death Metal, (Drone-) Doom, einem Schuss Schwarzwurzel und reichlich dreckigem Groove der Marke CROWBAR und Co. zockt. Dabei wissen J. Mhaghnuis und D. Luathca vor allem, wie man mächtige Hymnen mittels simpler Riffs und sogar Bombast von sich gibt, wobei man erwähnen muss, dass es sich bei „For His Satanic Majesty´s Glory“ erst um das Debüt (nach ein paar Demos und EPs) des Duos handelt. Für das in bester Gangshout-Manier rausgerotzte „Hail The Opposing Force!“ aus dem geilen Opener „The Great Satan“ würde manche Vorstadt-Punktruppe töten, und mit dem wütend vor sich hinbollernden Titelsong, dem ASPHYX´ „The Rack“ zitierenden „Lilitu“, dem noisigen „Regards Foreman Exu“, dem superben Rumpelstampfer „Deathwish“ oder dem neunminütigen Abschlussmassaker „The Gate To The Kliphotic Anti-World“ haben die Herren jede Menge weitere Volltreffer gelandet, die neben den erwähnten Shouts auch des Öfteren finsteren Klargesang auffahren. Für Genre-übergreifende und scheuklappenfreie Düsterfanatiker einer der größten Geheimtipps der letzten Zeit!

For His Satanic Majesty´s Glory


Cover - For His Satanic Majesty´s Glory Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 45:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Born From Shadows

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Spätestens seit dem erstklassigen Werk „Bliss Of Solitude“ gehören die Schweden ISOLE zu den beachtenswertesten Bands des traditionellen Epic Doom-Genres und – so viel kann man schon verraten – liefern rund drei Jahre nach dem ebenfalls saustarken „Silent Ruins“ erneut ein Album der Güteklasse A ab. „Born From Shadows“ kann sich zwar wie seine Vorgänger nicht völlig der einen oder anderen doch etwas langatmigen Passage entziehen, überzeugt am Ende aber durch seine durchgehend starken Songs, die nicht selten an eine verwegene Mischung aus der Breitwand-Power von SOLITUDE AETURNUS und der zerbrechlichen Melancholie der besten Momente von KATATONIA erinnern. Speziell das zutiefst traurige „Black Hours“, das monumentale Titelstück, das eingängige „Come To Me“ sowie das überragende, über zehnminütige und einen Gänsehautrefrain auffahrende „My Angel“ markieren in Kombination mit Daniel Bryntses noch einmal gesteigerten, glasklaren Klagegesängen die Höhepunkte von „Born From Shadows“, das einen weiteren Beweis liefert, dass man ISOLE als Fan melodischen Dooms definitiv auf dem Schirm haben sollte. Geile Platte!

Born From Shadows


Cover - Born From Shadows Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 55:29 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Misery Wizard

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Alles klar: Krolg The Splinterfist, Slayer Of Men (Drums), Count Elric The Soothsayer (Bass) und The Wizard (Gitarre und Gesang) stammen aus Rhode Island, haben sich coole Pseudonyme zugelegt und spielen traditionellen Doom Metal der im wahrsten Sinne des Wortes altbewährten Schule. Hier sind – fast schon natürlicherweise – die frühen BLACK SABBATH ebenso präsent wie SAINT VITUS, REVEREND BIZARRE, PENTAGRAM oder auch CATHEDRAL, wobei sich PILGRIM aber etwas schwerer tun, mitreißende Lavaströme zu kreieren. Die sechs Songs dieses Debütalbums, die bis auf das flotte „Adventurer“ durchweg Überlänge haben, sind relativ langatmig ausgefallen, wirken müde und kommen irgendwie nicht so richtig auf den Punkt. Auch der klare, epische, aber über weite Strecken gepresste Gesang von The Wizard ist mehr als gewöhnungsbedürftig und mitunter sogar nervig, nachzuhören etwa im über zehnminütigen, grausigen Titelsong, der mit seiner zerfahrenen Struktur einfach nicht enden will oder im ähnlich gearteten „Quest“. PILGRIM müssen sich daher noch mächtig ins Zeug legen, damit sie zu anderen, deutlich stärkeren Neulingen der Szene (BLACK OATH oder ORCHID) aufschließen können. „Misery Wizard“ ist alles andere als ein Pflichtkauf.

Misery Wizard


Cover - Misery Wizard Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 55:29 ()
Label:
Vertrieb:
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Carnal Philosophy

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Schon nach ein paar Tönen von ANGEL OF DAMNATION-Sänger Doomcult Messiah ist klar, wer bei den seit 2004 aktiven Occult-Doomern das Mikro schwingt – niemand anders als SACRED STEEL- und DAWN OF WINTER-Fronter Gerrit P. Mutz, der auch hier diejenigen, die bei seinem hohen, eigentümlichen, an alte US-Obskur-Metal-Sänger angelehnten Gesang sofort Reißaus nehmen, nicht wird umstimmen können. Aber genau das erwarten wir von einer solchen Band, deren zwei andere Mitglieder, Hellbastard und Avenger, unter Anderem bei FRONT BEAST, NOCTURNAL und NECROSLAUGHTER lärmen! Ich will gar nicht leugnen, dass ANGEL OF DAMNATION durchaus von der aufkeimendem Welle an ähnlich gestrickten Bands wie GHOST, DEVIL oder YEAR OF THE GOAT profitieren könnten, aber ein besseres Fahrwasser wird sich für durchweg sehr gute Songs wie „Doomed Forevermore“, „Bow Before The Goat“, das fantastische „Into The Coven Of The Damned“ oder „Cleansed By The Fires Of Satan“ (mit zugegebenermaßen recht „inspiriertem“ Gitarrenspiel von GHOSTs Megahymne „Ritual“) kaum finden lassen. Zwar bin ich mir sicher, dass ANGEL OF DAMNATION noch längst nicht auf ihrem Höhepunkt angekommen sind, aber ich vergebe hier den „Tipp“, weil die Zielgruppe, die etwa auch die oben genannten Bands verehrt, „Carnal Philosophy“ einfach kennen muss. Ein mehr als überzeugender Einstand!

Carnal Philosophy


Cover - Carnal Philosophy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 36:55 ()
Label:
Vertrieb:

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