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The Paradox

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Zum 20-jährigen Bandjubiläum schenken ERADICATOR sich selbst und ihren Fans das mittlerweile sechste Studioalbum. Das Artwork von "The Paradox" hebt sich mit seinem schwarz-weißen Thema wohltuend von einigem künstlerischen Einerlei ab, das der Thrash Metal mitunter so bietet. Und auch musikalisch startet man mit dem vielschichtigen "Beyond The Shadow's Void" nicht mit der vielzitierten und unvermeidlichen "Abrissbirne", sondern Midtempo-lastig, düster und fast schon etwas progressiv. Im ersten Moment vielleicht eine ungewöhnliche Wahl, aber der Track hat es wirklich in sich und wächst mit jedem Durchlauf. Mit dem folgenden "Drown In Chaos" wird dann aber wie gewohnt Gas gegeben. Dabei müssen sich die Sauerländer auf keinen Fall hinter der europäischen Thrash Metal-Speerspitze der jüngeren Vergangenheit verstecken. Zu Bands wie etwa ANGELUS APATRIDA hat man spätestens mit "The Paradox" aufgeschlossen. Die messerscharfen Riffs von Sebastian Stöber und Robert Wied werden von der unnachgiebigen Rhythmusgruppe aus Sebastian Zoppe (Bass) und Jan-Peter Stöber (Drums) vorangetrieben, ohne Gefangene zu machen. Der Gesang erinnert an eine leicht tiefergelegte Version von Schmier und könnte aufgrund der fein ausgearbeiteten Kompositionen zwar hier und da einen Tick mehr Melodie vertragen, ist aber klar besser als vieles, was Shouter aus deutschen Landen so im Allgemeinen in die Mikrofone röcheln. Insgesamt haben ERADICATOR über die Jahre ein tolles Gespür für hervorragendes Songwriting entwickelt. Der grandiose Titeltrack glänzt zum Beispiel mit einem ruhigen Break im Mittelteil, und mit "The Eleventh Hour (Ramble On)" ist sogar eine überaus gelungene Halbballade am Start. Kontrastiert wird das ganze durch klassische Thrash-Gewitter wie "Hell Smiles Back" oder "Fake Dealer". 

ERADICATOR haben mit "The Paradox" ihr bislang reifstes und homogenstes Werk abgeliefert, das in diesem Jahr nur schwer von einer deutschen Thrash Metal-Band getoppt werden kann. Dazu trägt auch die tolle Produktion von Sebastian Levermann bei, der schon musikalisch ganz anders gelagerten Bands wie BRAINSTORM oder ASPHYX zu brillant klingenden Werken verholfen hat. Fans von gleichermaßen energischem wie kultiviertem und abwechslungsreichem Thrash Metal haben hier einen Pflichtkauf vor sich! Oder wie "Perpetual Sacrifice" bereits angekündigt: "The next victim is you!".

 

The Paradox


Cover - The Paradox Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:13 ()
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Anthems For The Queen

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Pünktlich zum groß aufgeblasenen Comeback von Stefan Raab am letzten Wochenende bringt DORO eine Hommage an ihre gute Freundin und ehemalige Boxweltmeisterin Regina Halmich heraus. Diese stieg nun nach 17 Jahren wieder in den Ring, um dem Kölner Comedy-Metzger ein drittes Mal den Rüssel zu verbiegen. Dies gelang ihr nach Punkten, und nun stellt sich die Frage, ob das ihrer Freundin DORO mit dieser Veröffentlichung auch gelingt. Ehrlich gesagt bin ich etwas ratlos. "Anthems For The Queen" besteht aus Reginas "Walk In"-Musik "Justice For The Queen", was quasi ein Remix von "Time For Justice" vom letzten Album darstellt. Das Original folgt dann auf dem Fuße. Danach kommen die Songs der EP von 2007 gleichen Namens und vier Songs des 2006er Albums "Warrior Soul". Macht im Endeffekt null unveröffentlichte Musik. Wer die EP von damals nicht hat und großer DORO-Fan ist, kann hier natürlich zuschlagen und diese Lücke schließen, und ich verstehe auch, dass man den Hype um Raab (DORO war auch live anwesend) natürlich mitnehmen möchte, allerdings hätte ich mir dann doch ein wenig musikalischen Mehrwert gewünscht und die Gimmicks des limitierten Boxsets (Karabinerhaken mit DORO-Logo und Mini-Boxhandschuhe) reißen es jetzt auch nicht gerade raus. Versteht mich nicht falsch: Auch wenn es in Mode ist, über Frau Pesch zu lästern, bezeichne ich mich immer noch als Fan und hatte gerade live in letzter Zeit echt viel Spaß, nur diese Nummer hier ist mir schlicht zu dünn.

 

Anthems For The Queen


Cover - Anthems For The Queen Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 44:24 ()
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EARTH LUX

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Die beiden Gründer, und Kern der "Band" EARTH LUX Steph Honde, französischer Komponist, Sänger und Multiinstrumentalist, und Fred Mika, brasilianischer Schlagzeuger, sagen mir erstmal nicht viel. Ob das der Grund war, bekannte und etablierte Künstler wie Michael Voss und Steve Mann mit dazu zu buchen, ist Spekulation. Und hätte wie geplant auch Robin McAuley den Posten des Sängers tatsächlich übernommen, so wäre dieses Debüt sicher mit viel Erwartung und Vorschusslorbeeren aus dem Startblock gekommen. Letztendlich wurde der Sänger Mark Boals (YNGWIE MALMSTEEN, ULI JON ROTH) als Ersatz für den wieder zu MSG berufenen McAuley verpflichtet.

Hard Rock der eher klassischen Art wird auf dem Debüt des Kollektivs geboten. Sowohl die Stimme als auch die Performance von Mark Boals sind gefällig und solide, aber ohne profilgebende Skills. Gleichwohl gelingt es ihm, hin und wieder emotional zu punkten ("In Your Heart"). Das Songwriting schafft es leider zu wenig, sich über das bekannte Mittelmaß zu strecken. Das gefühlvolle "What A Day, What A Life" und das halbakustische und leicht dramatische "Lorraine" stechen heraus. Handwerklich ist dem Longplayer wenig vorzuwerfen. Der erfahrene Steve Mann setzt die Nummern produktionstechnisch ansprechend in Szene.

Unter'm Strich bleibt ein Hard Rock-Album ohne große Makel, aber leider fehlen auch die Ausrufezeichen. Ich prognostiziere: EARTH LUX werden mit ihrem Debüt keine große Langzeitwirkung in der Hard Rock-Landschaft hinterlassen.

 

 

EARTH LUX


Cover - EARTH LUX Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 55:5 ()
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Coming Home

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Lee Small schlüpfte schon einmal in die Fußstapfen von GLENN HUGHES. Hier meine ich sein Engagement bei PHENOMENA ("Psycho Fantasy"); nun geht er noch einen Schritt weiter und veröffentlicht mit FALCON TRAILS ein Vintage Classic Rock-Album, das quasi an allen Ecken und Enden nach der Sanges-Legende klingt. Aber schlecht oder billig abgekupfert ist "Coming Home" deswegen noch lange nicht. Die dreiköpfige Band, bestehend aus Lee Small, dem finnischen Songwriter und Multi-Instrumentalisten Mika Grönholm und seinem Landsmann Tom Rask am Schlagzeug, steckt viel Herzblut und Können in ihr Projekt.

"Fastlane" ist bluesig geprägter Classic Rock, der durch den Einsatz der Mundharmonika noch ursprünglicher und naturbelassen klingt. "Feel" ist dann der funkige Song, der neben Lee Smalls Timbre und Stil, zusätzlich Parallelen zu GLENN HUGHES herstellt. Nicht nur, dass ein Album nach der Nummer von ihm titelt, nein, auch der ganze Song folgt unzweifelhaft den Spuren des Wahlkaliforniers. Stark, wie das Kollektiv hier die funkigen 70er mit Hard Rock vereint, und Lee Small punktet mit Hingabe und Fähigkeit. Das melancholische, balladeske "The Way We Want" hat 80er Hard Rock, Soul und Blues inside und berührt mit seiner Intensität. Das mit Gospel-Soul, im schwülstigen Südstaaten-Sumpf versinkende "Safe in my Arms" hätte es tatsächlich nicht gebraucht. Mit Ausnahme des lässigen Titelsongs wird das Werk gegen Ende etwas zu rührselig. Gleichwohl hat Songwriter Mika Grönholm auf dem Longplayer einige wunderbare Songs geschaffen, die Lee Small mit viel Gefühl füllt und zum Leben erweckt. Die ständige Korrelation mit "The Voice of Rock" soll somit nicht despektierlich verstanden, sondern darf hier als Tadelung gewertet werden.

"Coming Home" positioniert sich gekonnt zwischen Classic Rock mit Blues und viel Soul und Funk. FALCON TRAILS Debüt ist für Fans von GLENN HUGHES, aber auch generell für Anhänger von 70er Jahre geprägtem Vintage Rock ein feines Angebot.

 

 

 

 

 

 

Coming Home


Cover - Coming Home Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:49 ()
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Tattoo Me

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Karen Lynn Greening alias LEE AARON hat weiß Gott in ihrem Leben schon viel ausprobiert. Sie startete als eine der ersten Frauen, die sich im Metal behaupten konnten, produzierte und schrieb im folgenden haufenweise Songs, etablierte sich als beste Rocksängerin Kanadas und veröffentlichte bis heute 16 Alben (ohne Kompilationen und Liveaufnahmen). Zwischendurch unternahm sie Ausflüge in den Jazz, Blues und wagte sich sogar an die Oper. „Das Einzige, was ich noch nicht gemacht habe, ist ein komplettes Cover-Album“ sagt sie selbst und es erscheint einem fast logisch, dass sie das nun umsetzen musste.

So mannigfaltig, wie sie selbst aufgestellt ist, liest sich nun auch die Tracklist der elf Nummern, die es auf “Tattoo Me“ geschafft haben. Hier werden sowohl Epochen als auch Genre in einer Art und Weise gemischt, wie dies kaum jemand vor ihr gewagt hätte. Aus den 60ern finden wir Blues-Rock von NINA SIMONE's “The Puscher“, hoch energetische Rebelltracks wie “It's My Body“ von ALICE COOPER aus dem Jahre 1972 oder LED ZEPPELIN's “What Is And What Should Never Be“ ebenfalls aus den 70ern. Die 80er werden mit HEART's “Even It Up“ und die 90er mit “Malibu“ von HOLE zitiert. Das punkig angehauchte “Are You Gonna Be My Girl“ von JET (ich habe den Song im Original schon geliebt) gefällt mir persönlich besonders gut und “Go Your Own Way“ von FLEEDWOOD MAC hat schlicht und ergreifend eine Frischzellenkur erfahren. Aus dem Bereich Brit-Pop wird etwas von ELASTICA und den kalifornischen 77's zum Besten gegeben. Erwähnenswert ist zu guter Letzt unbedingt noch die Interpretation von ELTON JOHN's “Someone Saved My Life Tonight“. Dieser Track hat für die kanadische Rockröhre eine ganz besondere Bedeutung. “Ich habe stundenlang auf dem Kellerboden gelegen und mir diese Nummer immer wieder angehört. Ich wollte unbedingt, dass mich jemand aus meinem langweiligen Leben rettet, als ich Teenager war...und die Musik war das für mich“ erinnert sie sich. Die Gesangsdarbietung fällt ebenda besonders leidenschaftlich und herzergreifend aus, eingebettet in Sean Kellys grandiosem, von Streichern flankiertem Akkustikgitarrenspiel.

Eines haben allerdings alle Versionen gemein, sie klingen ohne wenn und aber nach LEE AARON, die jedem einzelnen Song durch ihre unfaßbar vielseitige und kraftvolle Stimme ihren eigenen feurigen Geist einhaucht. Produziert wurde diese großartige Homage an LEE AARON's musikalische Wegbereiter von ihr selbst in ihrem Studio in Vancouver, das sie aus der Not heraus während der Pandemie aufgerüstet hat und von Frank Gryner abgemischt (hat auch bei beiden Videos Regie geführt), der u.a. mit ROB ZOMBIE und DEF LEPPARD bereits zusammen gearbeitet hat.

Da es sich erfreulicher Weise bei den ausgewählten Titeln nicht um jene handelt, die im Laufe der Zeit bereits hunderte Male gecovert und abgenudelt wurden, könnte man tatsächlich annehmen, dass mit “Tattoo Me“ ein weiteres eigenes, das 17. Album vor liegt.

 

 

 

 

Tattoo Me


Cover - Tattoo Me Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:27 ()
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Wheel of Illusion

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Die schwedischen Hardrocker von THE QUILL scheinen zurzeit recht veröffentlichungsfreudig. Nach "Earthrise" in 2021 und der Compilation "Live, New, Borrowed, Blue" in 2022 kommt jetzt Anfang 2024 mit "Wheel Of Illusion" wieder ein neuer Longplayer in die Läden. Die Band ist so stabil wie lange nicht, keine Personal-Querelen oder anderer Unfug bringen die Vier aus dem Trab. Also wenn's läuft, sollte man es auch laufen lassen.

Der Titelsong, der das Album startet, kommt direkt aus der Oldschool of Stoner Rock. BLACK SABBATH tief in den 70ern ist der Unterrichtsstoff und kompetent und originalgetreu vorgetragen, würde ich sagen. "We Burn" folgt darauf eher hardrockig, gewürzt mit 90er Jahre Grunge-Pessimismus. Ich finde, das Album hat seine Stärken gerade im dynamischen Hardrock-Sound ("Elephant Head") und wird eher monoton ("Hawks & Hounds"), wenn die Vier vom Gas gehen. Das war schon anders. Tatsächlich, gerade hinten heraus, ist eine gewisse Eintönigkeit nicht von der Hand zu weisen. Aber zur Ehrenrettung haben die Nordmänner noch einen Trumpf im Ärmel. "Wild Mustang" heißt die berauschende Schönheit und steht auf dem letzten Sendeplatz. Hier zeigen THE QUILL, was möglich ist. Gerade das üppige, atmosphärische Ende des Songs begeistert und überzeugt.

"Wheel of Illusion" ist ein Hybrid aus 70er Doom, Stoner Rock und Hard Rock. Gerade mit diesem Mix gibt es unzählige Bands; sich hier hervorzuheben und prominent zu platzieren, ist nicht einfach. THE QUILL können das, mit dem neuen Album gelingt es aber leider zu wenig.

 

 


 

Wheel of Illusion


Cover - Wheel of Illusion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 44:43 ()
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Relapse

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Schnell sind sie ja, die Jungs von VLAD IN TEARS, das muss man ihnen lassen: gerade mal anderthalb Jahre sind seit dem letzten Album „Porpora“ vergangen, da legen sie mit „Relapse“ schon nach. Und das Ergebnis kann sich durchaus sehen bzw. hören lassen, denn nach zwischenzeitlichen Ausflügen in elektronischer angehauchte Gefilde, die den einen oder anderen Hörer eher mit hochgezogenen Augenbrauen zurückließen,  markiert „Relapse“ eindeutig eine Rückkehr zum ursprünglichen Dark Rock-Sound. Besonders deutlich wird das direkt beim Opener „Break Away“, der gesanglich stellenweise an die raueren Momente von NEGATIVEs Jonne Aaron erinnert. Auch „Broken Bones“ kommt schön düsterrockig daher, ebenso das schnell ins Ohr gehende „Hear Me Out“, dessen dunkle Cellos in Intro und Outro einen an APOCALYPTICA denken lassen. „Goodbye“ dagegen präsentiert sich balladesker und gleichzeitig elektronischer, „Hallo“ überrascht mit teilweise deutschen Lyrics (schließlich sind die Jungs ja Wahlberliner). Die Songs sind allesamt eingängig und gehen gut nach vorne, die gefühlten Längen, die die Songs der letzten Veröffentlichungen teilweise aufwiesen, fehlen. Fazit: VLAD IN TEARS sind wieder auf Kurs und haben mit „Relapse“ ein vielversprechendes Dark Rock-Album vorgelegt.

 

Relapse


Cover - Relapse Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 38:22 ()
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The Grace Of A Dragonfly

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Dass eine AOR- bzw. Melodic Rock-Band ein Konzeptalbum veröffentlicht, ist eher selten. LIONHEART haben sich genau das für ihr viertes Studiowerk "The Grace Of A Dragonfly" vorgenommen. Thematisch steht der Zweite Weltkrieg im Mittelpunkt. Dieses Menschheitsverbrechen und, bis dato, letzter Weltenbrand beschweren selbstredend zumindest textlich das Album. Musikalisch hingegen bleiben LIONHEART ihrer Linie treu, auch wenn es zuweilen etwas bewölkter und dramatischer zu Werke geht.

"Declaration", also die Kriegserklärung, startet das Album; das unheilvoll klingende Keyboard wird dieser ganzen Tragik gerecht, während der starke Refrain durchaus tanzbar und beschwingt daher groovt. Ein mitreißender und packender Beginn. Sänger Lee Small, inklusive der mächtigen Chöre, stellt wie gewohnt eine Nähe zu PHENOMENA und zum 80er Jahre GLENN HUGHES her. "Flight 19" ist dann um einiges leichter, um nicht zu sagen flugfähiger. Wobei es schon irgendwie seltsam anmutet, zu einem Anti-Kriegs-Song mitzuwippen. Die Güte der Melodien von LIONHEART, das gehaltvolle Songwriting, das handwerkliche Können und nicht zuletzt die starke Gesangleistung gewährleisten erneut ein überaus gelungenes AOR-Album. "V is for Victory" ist eine schnittige, nach vorne preschende Hard Rock-Nummer mit allem, was sich ein Genre-Fan hier wünscht. "The Eagle's Nest" ist eine fluffig-geschmeidige Halbballade mit einer bärenstarken Melodie; einzig der zuweilen etwas heroische Text im Zusammenhang des Themas schmälert etwas den Genuss.

Alles in allem ein mutiges und leider auch aktuelles Thema - gerade für ein eher sonnig angelegtes Genre. Von den Texten aber mal abgesehen, funktionieren die Songs wunderbar und sind typisch LIONHEART. Das am Ende sehr schwülstige und fast schon sakrale "Remembrance, Praying For World Peace" hätte es aber nicht gebraucht.

 

 

 

 

The Grace Of A Dragonfly


Cover - The Grace Of A Dragonfly Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:42 ()
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Lost Tapes Vol.1

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Ich bin kein großer Fan von solchen "Giftschrank"-Veröffentlichungen, wobei die von GARY MOORE ("How Blue Can You Get") tatsächlich wertvoll war und ist. Mel Galleys (R.I.P.) TRAPEZE ist eine erstklassige Band, die sicher nicht viele auf dem Schirm haben - und das, obwohl solche Größen wie der eben genannte Mel Galley (WHITESNAKE und PHENOMENA), GLENN HUGHES, Dave Holland (JUDAS PRIEST), Geoff Downes (YES und ASIA) sowie Peter Goalby (URIAH HEEP) an Bord waren. Mit der Einschränkung, dass die Band nach GLENN HUGHES Weggang zu DEEP PURPLE durch ständig wechselnde Besetzungen an Relevanz verlor. Metallville bringt heuer mit "Lost Tapes Vol.1" eben ein solches Release unters Volk, und ich gestehe gerne, dass ich Freude mit dem Album habe.

"Cool Water" ist früher Heavy Rock, der GRAND FUNK RAILROAD und URIAH HEEP in sich trägt und, wie der Titel schon impliziert, relaxt aus den Speakern groovt. TRAPEZE war eine Band, die gerade in den 70ern von sich Reden machte und hier ihre stärkste Phase hatte; somit ist der Sound der Scheibe durchtränkt von Schlaghosen und Plateauschuhen-Moves. Eine Nummer wie "Breakdown" könnte sich aber durchaus auch heute auf THE DEAD DAISIES oder BLACK COUNTRY COMMUNION drehen, da es eine reine GLENN HUGHES dominierte funky-Heavy Rocknummer ist, die typisch und unverkennbar für den Wahl-Kalifornier steht. Hier, bei solchen energischen Songs, ist auch "Lost Tapes Vol.1" am stärksten. "So in Love" als Kontrast dazu gesungen von Mel Galley kann sich dagegen nicht ganz behaupten. Indes setzt seine Gitarre immer mal wieder starke Akzente ("Who Do you Run To" und "Going Home"), und auch sein Songwriting hält die Qualität.

Das Album versprüht puren 70er-Jahre-Flavor, ist soundmäßig nicht immer homogen, was natürlich den verschiedenen Aufnahmezeiträumen geschuldet ist. Im Großen und Ganzen ein spannendes, sehr authentisches, wertiges und schön aufgemachtes Zeitdokument.

 

 

Lost Tapes Vol.1


Cover - Lost Tapes Vol.1 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 56:50 ()
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Sonic Mojo

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Ich gebe unumwunden zu, dass ich es schade finde, dass Charlie Huhn nun nicht mehr bei FOGHAT ist. Seine Vocals waren mir schon bei GARY MOORE und VICTORY ein Ohrenschmaus. Diese Position bedient nun zum ersten Mal Scott Holt, der auch noch die zweite Gitarre beisteuert. Neben Schlagzeuger und Gründungsmitglied Roger Earl ist nur noch sein Sidekick Bryan Bassett (Guitars), vom Vorgänger-Album dabei. Die Position am Bass bedient heuer Rodney O'Quinn.

"Sonic Mojo" ist das erste Studioalbum seit 7 Jahren. Ihre Rezeptur, Boogie, Blues und Hard Rock in einer coolen Melange zu verrühren, haben FOGHAT indes nicht verändert. Der Longplayer hat eine sehr gechillte Ausrichtung. Mir ist das Werk etwas zu ausgeruht, was auch an Neusänger Scott Holt liegt; ihm fehlt leider die Dynamik seines Vorgängers in den Stimmbändern. "I Don't Appreciate You" ist da eine willkommene Ausnahme. Auch die Coverversion(en), u.a. "Let me Love you Baby" (von WILLI DIXON), kommen ganz gut aus dem Startblock. Aber ansonsten ist mir das Album größtenteils zu bummelig. Zum Runterkommen eignet sich "Sonic Mojo" ohne Frage, man muss nur aufpassen, dass man nicht gleich in ein Nickerchen verfällt.

Ein Album für Bluse Rock-Fans, die ihren Blues gerne bequem serviert haben möchten.

Sonic Mojo


Cover - Sonic Mojo Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 41:14 ()
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