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Into The Catacombs Of Flesh

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Es gibt Bands, da sind wenige Dinge wichtig. FLESHCRAWL sind so eine. Kritiker sagen, die machen immer die gleiche Scheibe. Na und? Natürlich waren, sind und werden die Süddeutschen immer die schwedischste aller nicht-schwedischsten Bands sein. Und ja, sie sind stilistisch total eindimensional. Natürlich stinkt es hier an allen Ecken nach DISMEMBER, natürlich sucht hier ein Jeder jegliche Innovation vergeblich. Nun könnte man was vom walzenden „Ossuary Rituals“, dem schleppenderen „Grave Monger“ oder sehr flotten „Of Frozen Bloody Grounds“, von der großen Stimme Svens, vom perfekten HM2-Sound, vom schicken Spiel des neuen Gitarristen Slobo Stupar schreiben. Kann man machen, stimmt ja auch. Aber, viel wichtiger ist hier das einmalige Gefühl, dass FLESHCRAWL auslösen. Es gibt nun mal wenige Bands, die es in so kurzer Zeit schaffen, dass der Hörer total ausflippt, nur noch „FLESH“-irgendwas brüllt und die Faust in die Luft reckt und bangt und bangt und bangt und alles. Und das können FLESHCRAWL auch zwölf Jahre nach ihrem bis dato letzten Longplayer „Structures Of Death“ immer noch. Himmel, was wird das für eine Festivalsaison, wenn DISMEMBER und FLESHCRAWL auch live in Hochform sind? Geiler geht kaum.

Into The Catacombs Of Flesh


Cover - Into The Catacombs Of Flesh Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 39:14 ()
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Double Vison: Then And Now

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Klar stellt man sich die Frage: "Braucht die Welt noch ein weiteres FOREIGNER Best Of Livealbum?" Meine Antwort ist, wenn schon, dann aber bitte genau so wie bei diesem schönen, akustischen und visuellen Doppel (CD/DVD), das sinnigerweise auch noch "Double Vision: Then And Now" getauft wurde. Zu sehen und zu hören ist die neue, gut eingespielte Band mit frischem Blut und Top-Musikern, gefrontet von Kelly Hansen, aber auch die legendäre Besetzung des Debüts oder des Mega-Albums "4" und der wunderbare und FOREIGNER so prägende LOU GRAMM. Und zum Finale der Show, beim unbändigen und harten "Hot Blooded" performen natürlich alle zusammen, brüderlich vereint auf der Bühne und runden so den überzeugenden Gig ab.
 
Es gelingt auf "Double Vison: Then And Now", die großartigen und unsterblichen Jahrhundert-Songs so aufzubereiten bzw. leicht abzuwandeln, dass scheinbar neues Leben durch die Rockklassiker fließt. Ob durch eine rein akustische Einlage, durch LOU GRAMMs unverkennbare, aber doch gealterte Stimme oder eben durch die überragende, spielfreudige Live-Band inklusive des gesanglich makellosen Kelly Hansen - alles klingt vertraut, aber doch irgendwie frisch, und das ist der Mehrwert dieser Veröffentlichung.
 
Das Bild der DVD ist scharf (24 Kamerapositionen), die Schnitte unterhaltsam und nachvollziehbar. Die Bühnenshow ist eher unspektakulär, aber ansehnlich und kurzweilig. Der Auftritt lebt durch die Musiker, ihre offensichtliche Freude an der Perfomance und die großartigen Songs. Die Reihenfolge der Nummern stimmt bei CD (14 Titel) und DVD (17 Titel) überein, nur fehlt eben mancher Song auf der CD.
 
 

Double Vison: Then And Now


Cover - Double Vison: Then And Now Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14/17
Länge: 74:47 ()
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The Guitars That Destroyed The World: Live In China

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STEVE VAI, YNGWIE MALMSTEEN, ZAKK WYLDE, TOSIN ABASI und NUNO BETTENCOURT sind für sich genommen erfolgreiche, beeinflussende und großartige Gitarristen. Funktioniert das auch, wenn alle zusammen auf der Bühne stehen und gemeinsam eine Tour unternehmen? Der Erfolg der von STEVE VAI initiierten Tour durch Nordamerika und Asien, unter dem Projektnamen "GENERATION AXE", gibt ihnen recht.
 
Unter dem wenig griffigen Titel "The Guitars That Destroyed The World: Live In China" wird nun ein Album der Tour durch China veröffentlicht. 11 Songs mit fast 90 Minuten Spielzeit ist ein recht umfängliches Angebot. Darunter sind 8 Instrumental-Nummern, die anspruchsvoll und abwechslungsreich komponiert sind, manches Mal aber auch Melodien und Tempiwechsel für 3 Songs ("A Side Of Mash") in einem vereinen und so den Hörer überfordern.
 
Derek Sherinian an den Keyboards hingegen ist eine Bereicherung, bindet manche Nummer und transportiert sie ("Tempting Time") in progressive, gar jazzige Sound-Gebilde. "Sideways" ist ein gefühlvoller Bluessong, gesungen von ZAKK WYLDE und ein Highlight ohne überbordende Saitenkunst. Das Album beschließt das Kollektiv mit DEEP PURPLEs "Highway Star", dessen Interpretation selbstredend Gitarren-dominiert ist, zwischenzeitlich nicht zu erkennen ist, aber gegen Ende doch noch die Classic Rock-Kurve bekommt. Alles in allem ist dieses Werk für Gitarren-Fans und Hörer geeignet, die sich gerne mal ein pures Instrumental-Album reinziehen. Alle anderen sollten vorher doch mal reinhören. 
 

The Guitars That Destroyed The World: Live In China


Cover - The Guitars That Destroyed The World: Live In China Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 89:20 ()
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One Of A Kind

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Wo hat dieser Typ nicht schon überall in die Tasten gehauen...BLACK SABBATH, OZZY OSBOURNE, RAINBOW, WHITESNAKE, JETHRO TULL, GARY MOORE, THIN LIZZY, MICHAEL SCHENKER (GROUP)... ja sogar JUDAS PRIEST und SAXON haben seine Fähigkeiten genutzt. Diese Liste ist natürlich längst nicht vollständig. Ich habe beinahe das Gefühl, es wäre einfacher, die großen Bands aufzuzählen, bei denen er nicht gespielt hat. Dennoch scheint der Engländer mit dem breiten Grinsen letztendlich seine Heimat bei DEEP PURPLE gefunden zu haben, gehört er doch seit 2002 fest zum Line Up. Nachdem er letztes Jahr mit Gillan & Co ein überragendes Album eingespielt hatte, beschreitet er nun mit “One Of A Kind“ zum 5. Mal Solopfade.
Man könnte jetzt ein Release erwartet, bei dem man sich in virtuosen Keyboard- oder Klavierpassagen verliert, ggf. mit klassischen Einflüssen – weit gefehlt. Es ist ein erdiges überaus eingängiges Stück Hard Rock geworden.
 
Der erste Song kommt mit dem Titel “Respect“ daher, erzeugt auch selbigen und holt einen direkt ab. Diese Nummer hätte auch prima auf die letzte DEEP PURPLE gepasst. Hier wird so richtig schön in Lord-Blackmore-Manier ein Gitarren-Orgel-Duell ausgetragen. Gleichwohl dominiert das Tasteninstrument nie über Gebühr und fügt sich songdienlich in die Kompositionen ein. Das Output ist weit von einem Alterswerk entfernt, es klingt herrlich erfrischend und nach mehr. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle einmal den brillanten Sänger Carl Sentance (NAZARETH) mit dem er bereits 2008 eine Platte aufgenommen hat, und zum anderen den irischen Ausnahmegitarristen Simon McBride. Verglichen mit den ganz Großen der Branche, hat Simon McBride zwar noch nicht den Namen, aber sehr wohl deren Klasse. So ist es folglich auch wenig verwunderlich, dass das einzige Instrumentalstück “Remember To Call“ nicht etwa für die Keys, sondern für die Gitarre geschrieben wurde. Gemäß Booklet wurde es zwar dem Nachwuchs von Don Airey gewidmet, verneigt sich musikalisch aber eindeutig vor GARY MOORE, dem Simon von seinem Spiel her sehr nahe kommt. Lediglich im letzten Song der CD “Stay The Night“ tritt Mr. Airey mit einem längeren Solo ins Rampenlicht.
 
Alles in allem wird jeder der mit DEEP PURPLE, URIAH HEEP und ähnlich gearteter Musik etwas anfangen kann, seine Freude mit "One Of A Kind" haben. Uns liegt die Veröffentlichung als schicker Digipack vor, angereichert mit einer Bonus-CD, auf der sich 4 Live-Tracks vom Konzert 2017 in Hamburg befinden. Dabei handelt es sich um Coverversionen von RAINBOW, DEEP PURPLE und GARY MOORE.

One Of A Kind


Cover - One Of A Kind Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 69:59 ()
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Under The Fragmented Sky

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Gerade mal sieben Monate sind nach dem beeindruckenden "Fractured"-Album vergangen und doch gibt es schon wieder neue Ware von LUNATIC SOUL. Dieses neue Album ist eher eine Ergänzung, ein Zu-Ende-Erzählen und ist, wie der Künstler berichtet, eigentlich eine so nicht geplante, sondern eher spontane Veröffentlichung. Daraus resultierend ist sicher die relativ kurze Spielzeit (35 Minuten). Mariusz Duda bleibt seinem atmosphärischen, melancholisch-empfindsamen und überwiegend elektronischen Art Rock auch auf Album Nr. 6 treu. Ungemein gekonnt und inspiriert verknüpft er wieder elektronische mit organischen Tonfarben und schafft so seinen ganz eigenen Klang-Kosmos. Mariusz sensibler Gesang rückt ein Stück weiter in den Hintergrund und dient teilweise gar nur als Zierde, quasi als weiteres Instrument ("Trials", "The Art of Repairing"). Dem polnischen Musiker ist mit "Under The Fragmented Sky" wieder ein hervorragendes Album gelungen. Beeindruckend, welch hohes Niveau er mit RIVERSIDE und nun auch mit LUNATIC SOUL kontinuierlich in der Lage ist abzuliefern. Großartiger Künstler!
 

Under The Fragmented Sky


Cover - Under The Fragmented Sky Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 35:40 ()
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Night Goes On For Day

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Fleißige Leser unseres Online-Magazins wissen: ich stehe auf KORITNI und halte die Band und allen voran den Namensgeber und dessen Stimmbänder für die Reinkarnation von Kevin DuBrow - und somit für die einzigen legitimen Nachfolger von QUIET RIOT. Und auch das vierte Studioalbum "Night Goes On For Day" macht mich wieder an mancher Stelle glücklich.

"Rock`n´Roll Ain´t No Crime" klingt zu Beginn nach deren Landsmännern AC/DC, um dann im Chorus pure KORITNI-Gene zu zeigen. Der Titelsong rockt breitbeinig und beschwingt vom Startplatz fünf, trägt aber auf unnachahmliche Weise eine leise Melancholie in sich, welche dem Ding Tiefe und Mehrwert gibt. Mit "Carousel", "Woman In Love", "Little Man" und "Water of Life" haben sich gleich vier an TESLAs Akkustik-Werk "Five Man Acoustical Jam" erinnernde Nummern auf´s Album geschlichen, wobei ich hier mit TESLA auch den zweiten amerikanischen Bandnamen untergebracht habe, an den mich KORITNI immer mal wieder erinnern.

Mir persönlich sind das ein, zwei zuviel unplugged Songs, ich mag es dann doch eher, wenn die Gitarre an der Steckdose hängt. So kann "Night Goes On For Day" es nicht ganz mit dem starken Vorgänger "Welcome To The Crossroads" aufnehmen. Gleichwohl ist KORITNI ein weiteres gutes, doch irgendwie sehr amerikanisches Album gelungen.

Night Goes On For Day


Cover - Night Goes On For Day Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:7 ()
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We’re Here Because We’re Here

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ANATHEMA haben schlanke sieben Jahre für ihr neues Werk gebraucht, von der zwischenzeitlichen Verwurstung eigener Songs auf “Hindsight” einmal abgesehen. Anno 2010 also endlich neues Material der ex-Death Metaller, was wie erwartet verträumt, melancholisch und progressiv ausgefallen ist. Selten, dass etwas mehr Tempo und Härte in einem Song zu finden sind („Angels Walk Among Us“), zu sehr haben Vince Cavanagh und Co. mittlerweile Gefallen an den ruhigeren Tönen gefunden. Getragen von der charismatischen Stimme des Masterminds Vince, die sich seit ihren unbeholfenen Anfängen zu einer kraftvollen und gleichzeitig zerbrechlichen Stimme entwickelt hat, bauen die Songs von „We’re Here Because We’re Here“ problemlos die träumerische, melancholische Stimmung auf, für die ANATHEMA so geliebt werden. „Thin Air“ ist der perfekte Einstieg in das Album, welches sehr homogen ausgefallen ist und am Besten am Stück gehört werden sollte, um die Atmosphäre zur vollen Entfaltung kommen zu lassen. Natürlich besteht die Gefahr, dass ANATHEMA sich zu sehr auf den sanften Kurs einschießen und beim nächsten Langeisen die kraftvollen Passagen gänzlich unter den Tisch fallen lassen, aber soweit sind wir ja noch nicht. „We’re Here Because We’re Here” vereint Vergangenheit und Gegenwart des künstlerischen Schaffens der Briten in gekonnter Art und Weise, was das Album zu einem Pflichkauf für Fans der Band macht. Ob sich beinharte Metaller damit anfreunden können, bleibt abzuwarten. Und ob im Popbereich neue Fans gewonnen werden können, ebenso. Zu wünschen wäre ANATHEMA beides, denn dieses Album ist viel zu gut, um als Geheimtip zu versauern!

We’re Here Because We’re Here


Cover - We’re Here Because We’re Here Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 58:3 ()
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Level Headed-Alternate Mixes & Demos

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Wer will, kann über den Stilwechsel schwadronieren, da das 1978er Album "Level Headed" THE SWEET (oder SWEET) eben jenen bescherte – iihr wisst schon Glam-Bubblegum vs. Albumorientierung. Oder wir labern über die eigene SWEET-Geschichte, die mit den bekannten Hits begann – „Teenage Rampage“, „Fox on the Run“ und so weiter – und mit dem Besitz von „Level Headed“ als Musikcassette endete. Jedenfalls fühlte sich der kleine Meisenkaiser wie ein harter Rocker, kaufte sogar die Single „Good Time Fanny“ von Copycats wie Angel (von Mick Tucker gemanagt) und fand „Level Headed“ früher richtig scheiße. Und ging seinen Weg über Status Quo und AC/DC zum Heavy Metal. Tun wir aber alles nicht ausführlich. Wer THE SWEET und „Level Headed“ mag (was in der Retroperspektive leichtfällt), der muss das Album haben, weil es einfach interessant ist, die zwischenzeitlichen Versionen oder anderen Varianten der Songs (siehe unten) zu hören. Wer mit dem Material nicht vertraut ist und nur die noch älteren Hits aus dem Radio kennt, den wird diese Compilation verwundern, wenn nicht sogar abschrecken. Ein paar Fakten: "Level Headed-Alternate Mixes & Demos"  erschien zum Record Store Day auf Vinyl lediglich in den USA und jetzt als CD und Pladde weltweit. Das Original Album war das letzte mit Sänger Brian Connolly, von der Originalbesetzung lebt lediglich noch Andy Scott. Und „Love Is Like Oyxgen“ war der letzte Top-10-Hit der Band. Da ist der Stilwechsel letztlich nicht geglückt. Und doch steht eins fest: Dieses Album macht Bock mal wieder das Original zu hören, wie damals, im Kassettenrekorder! Und das gibt es auf "Level Headed-Alternate Mixes & Demos" zu hören:

Andy Scott Talking About Level Headed (Interview-Schnipsel)

Dream On (No Strings)

Love is Like Oxygen (Andy Vocal)

California Nights (Clearwell Castle Demo)

Strong Love (Alt. Mix)

Fountain (Band Rehearsal)

Lady Of The Lake (Instrumental)

Silverbird (Band Demo)

Lettres D'Amour (Band Demo)

Air On Tape Loop (Band Rehearsal)

Unused Idea

Cover Girl (Band Demo)

 

 

Level Headed-Alternate Mixes & Demos


Cover - Level Headed-Alternate Mixes & Demos Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 39:56 ()
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Wiederveröffentlichungen von 1994 - 1997 + Bonus-CD

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Was soll man über eine Band wie ANNIHILATOR schreiben, was nicht schon längst geschrieben worden ist? Sie sind der erfolgreichste kanadische Export im Bereich Heavy Metal und Thrash. Musikalisch platzieren sie sich wohl genau dazwischen – ich persönlich verorte die Combo nicht im Thrash. Mit legendären Werken wie "Alice In Hell“ und dem alles überstrahlenden "Never, Neverland“ haben sie sich Denkmale für die Ewigkeit gesetzt. Coburn Pharr, der Sänger auf "Never, Neverland“, ist übrigens Anfang dieses Jahres im Alter von 62 Jahren verstorben – R.I.P.

Nach diversen Personalrotationen entschied Jeff Waters, alle Positionen bis auf das Schlagzeug, das von Randy Black gespielt wurde, selbst zu besetzen. Es war so eine Art Comeback, als das Album "King Of The Kill“ 1994 erschien – just zu einer Zeit, als der Metal kaum noch einen Fuß auf den Boden brachte.

"King Of The Kill“ knüpft genau dort an, wo "Never, Neverland“ aufgehört hatte. Die Platte hat keinen Ausfall, und es ist diese Symbiose zwischen harten und ruhigeren Passagen, die das Output zu etwas überaus Besonderem macht. Songs wie "21“, "Second To None“, "Speed“ und der Titeltrack haben nicht nur richtig Schmackes, sondern entfalten sich auch als wahre Groove-Perlen. "Bad Child“ und vor allem das starke "In The Blood“ unterstreichen die Vielseitigkeit von Waters, dem man auch die ruhigeren Stücke abnimmt. Überdies wurde die ursprüngliche Reihenfolge der Titel verändert.

"Refresh The Demon“ (1996) haut stilistisch in die gleiche Kerbe wie der Vorgänger, die Hitdichte ist allerdings lange nicht so hoch. "Ultraparanoia“, "Syn. Kill“, der Titeltrack und das progressive "A Man Called Nothing“ überstrahlen den Rest. Letzterer ist allein den Kauf der Scheibe wert.

Auf "Remains“ verfolgt der nun vollständig solo agierende Jeff Waters (die Drums kommen vom Computer) einen etwas anderen Ansatz. Es ist die Zeit, in der sich der New- und Industrialmetal breit zu machen begannen, und ich habe den Eindruck, dass diese Stilrichtungen Jeff etwas beeinflusst haben. Jeff selbst sagt heute, dass diese CD ein Experiment war und er im Nachhinein bedauert, sie ohne einen echten Schlagzeuger aufgenommen zu haben. Zweifellos sind auf diesem Output überragende Songs enthalten. Auf Tracks wie "Murder“, "Sexecution“ und dem Einstieg "Tricks And Traps“ zeigt Mr. Waters, was er an der Klampfe alles draufhat. An dieser Stelle muss ich für den Gitarrengott Jeff Waters unbedingt eine Lanze brechen. In letzter Zeit sind mir einige Rankings begegnet, in denen die Gitarrenhelden der letzten 50 Jahre gefeiert wurden und nie war der Kanadier dabei - zu Unrecht, wie ich finde!

Nun komme ich zur vierten CD, bei der ich nicht weiß, was ich davon halten soll. Das Ding nennt sich "More Noise Vol. 1“, und der Name ist in diesem Fall leider zum Teil Programm. Neben den Bonustracks, die zu den oben genannten Alben gehören, befindet sich darauf außerdem diverses Demomaterial, wie z.B. "Slates“, zu dem vermutlich nur der eingefleischte Anhänger Zugang findet. "King Of The Kill“ enthält bereits sechs Bonussongs – "Jeff Demos“ –, die anderen beiden haben keinen einzigen. So stellt sich mir die Frage, warum man die zugehörigen Zugaben nicht gleich mit auf die CDs gepackt hat.

Nichtsdestotrotz sind auch hier ein paar nette Nummern am Start, wie z.B. die beiden Balladen "Only Be Lonely“ (King Of The Kill – Bonus) und "It’s You“ (Remains – Bonus). Die Liveversion von "The Box“ und das AC/DC-Cover "Riff Raff“ (Refresh The Demon – Bonus) gefallen mir persönlich noch am besten.

Die Ausstattung der ersten drei CDs ist recht gut. Das Digipack enthält jeweils ein Booklet mit einer Einführung vom Musikjournalisten Alex Milas, sämtliche Texte und ein paar Fotos von Jeff Waters. Im Digipack selbst sind auf der Innenseite die Linernotes von Jeff abgedruckt. "More Noise Vol. 1“ hingegen hat kein Booklet, und auch sonst sind dort nur die Titel zu lesen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Wiederveröffentlichungen von 1994 - 1997 + Bonus-CD


Cover - Wiederveröffentlichungen von 1994 - 1997 + Bonus-CD Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 52
Länge: 226:42 ()
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Destination

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Ja, ich habe mir das neue Album „Destination“ von CREMATORY ganz bewusst ausgesucht – aus Nostalgie, aus Hoffnung. Vor über 25 Jahren war ich großer Fan, doch spätestens seit "Illusions" wurde ich nur noch enttäuscht. Trotzdem blieb ein kleiner Funken Hoffnung auf Besserung – vielleicht diesmal?

Der Opener und Titeltrack „Destination“ macht sogar einen ordentlichen Einstieg. Der Sound ist druckvoll, die Produktion solide, und Sänger Felix growlt wie eh und je – das kann er, das ist seine Stärke. Doch schon beim zweiten Song „The Future Is a Lonely Place“ schlägt das Pendel wieder in Richtung Ernüchterung. Die cleanen Vocals von Felix wirken deplatziert, beinahe fremd im Gesamtbild.

Spätestens bei Songs wie „Welt aus Glas“ wird es schwierig – deutsche Texte voller Plattitüden, Reime, die man kaum ertragen kann, und eine lyrische Peinlichkeit, die sich wie ein Schleier über das Album legt. Dazu kommen Keyboards, deren billig anmutender Sound zum Markenzeichen von CREMATORY geworden ist – wohl wissentlich. Es scheint fast, als sei es der Band egal. Die Fans lieben dieses Wish-meets-Metal-Konstrukt, dieses Baukastensystem, das keine Überraschungen zulässt.

CREMATORY sind Profis, das merkt man. Sie wissen, dass sie nicht jeden überzeugen müssen. Ihre Zielgruppe ist klar definiert – klein, aber treu. Und diese wird auch „Destination“ lieben. Jeder Song klingt vertraut, vorhersehbar, fast schon formelhaft. Einzig die nervigen Elektropassagen bieten „Abwechslung“, wenn man das so nennen will.

Ein besonderes Ärgernis: das Cover von TYPE O NEGATIVEs „My Girlfriend’s Girlfriend“. Zu nah am Original, ohne ihm auch nur ansatzweise gerecht zu werden – TYPE O NEGATIVE im Kirmesmetal-Gewand funktioniert einfach nicht.

Fazit: Nach dem zehnten Bier mag „Destination“ ein unterhaltsames Album sein, und für Hardcore-Fans liefert es genau das, was sie wollen. Für mich bleibt wieder nur das Warten – auf das nächste Album, auf die nächste Hoffnung. Vielleicht wird ja doch noch mal alles besser.

 

 

Destination


Cover - Destination Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:33 ()
Label:
Vertrieb:

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