Review:

Eternal Hails ......

()

Das Duo Fenriz und Nocturnal Culto ist Kult – das ist eine Faustformel des Metals! Aber sind wir mal ehrlich, der eigentliche Kultfaktor wurde nur durch den Bruch zwischen den Alben „Soulside Jorney“ und dem Black Metal-Klassiker „A Blaze In The Northern Sky“ ermöglicht. Was wurden damals für Diskussionen und Vermutungen angestellt, die für eine spannende und interessante Zeit sorgten. Lang, lang ist das her, und DARKTHRONE blieben ihrem Motto treu und sorgten für weitere gutklassige Outputs. Mit der Zeit kristallisierte sich immer mehr heraus, dass Fenriz, das Sprachrohr der Band, immer mehr in den medialen Vordergrund rückten wollte. Da das dunkle Image der Band seit Jahren kein Nährstoff mehr war, versuchte Fenriz seine Truppe und besonders seine Persönlichkeit immer mehr als Kultfigur des Undergrounds zu verkaufen. Es gibt bestimmt keine Kult-Combo aus Hintertupfingen, zu der Fenriz nicht eine unumstößliche Meinung hat… davon mag man halten, was man will, aber Fakt ist, dass die Musik von DARKTHRONE mit der wachsenden Popularität der Einzelperson Fenriz immer mehr in die Bedeutungslosigkeit abdriftete.

„Eternal Hails ......“ ist ein kauziger Output und wieder ein Versuch, den Freak-Faktor möglichst hochzuhalten. Hier ein wenig Black Metal, da ein wenig Einflüsse von BLACK SABBATH, und sogar ein wenig Hippie-Musik hat sich auf das Album verirrt (wenn auch in seiner diabolischen Form). Das Ganze wird, wie gewohnt, in ein fragwürdiges Soundkostüm gepresst und dem Käufer als das Nonplusultra angepriesen.

Fünf Songs haben es auf „Eternal Hails ......“ geschafft, und keiner unterschreitet die Zeitmarke von sieben Minuten. Entsprechend viel passiert in den Songs, aber leider sind dies zumeist Anreihungen von Riffs, die teilweise gar nicht zueinander passen wollen. Kann man wieder unter „Kauzfaktor“ verbuchen, aber macht das Hören der Scheibe nicht angenehmer. Ein Song wie „Wake Of The Awakened“ lebt natürlich von den unnachahmlichen Vocals, die jeden DARKTHRONE-Song enorm bereichern, aber musikalisch ist man dann doch eher auf dem Niveau einer Schülerband. Einige Riffs peitschen den Song nach vorne, aber verklingen in einer Endlosschleife oder enden zu abrupt. Der Mittelteil, der von orchestralen Keyboards untermalt wird, lässt kurz aufhorchen und baut ein wenig Stimmung auf. „His Master´s Voice“ ist von den technischen Möglichkeiten des Duos weit entfernt und regt fast zum Fremdschämen an. Die Riffs mögen ja Kult sein und in den Augen von Fenriz eine Hommage an die gute alte Zeit, aber ganz ehrlich, wenn dies der Anspruch ist, dann sollten sich DARKTHRONE wieder in den Proberaum verziehen, Demos aufnehmen und wirklich wie eine Underground-Band agieren. Einen teuren Longplayer mit dem Anspruch an ein gutklassiges Demotape braucht kein Mensch.

Fazit: DARKTHRONE haben sich ihren Platz in der Metal-Welt verdient, aber der Ofen ist aus. Schade, aber im wahren Underground gibt es genügend Bands, die es wahrlich mehr verdient hätten, im Mittelpunkt zu stehen.

 

Eternal Hails ......


Cover - Eternal Hails ...... Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 41:23 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Hellbound

()

Zehn Songs mit insgesamt 36 Minuten Spielzeit sprechen doch eine deutliche Spache. BUCKCHERRY kommen zügig auf den Punkt - direkt, schmutzig und lautstark. Sleaze Rock, Rock'n' Roll und eine Portion Punk werden auf "Hellbound" (Studioalbum Nummer neun) geboten. Die Band um Sänger Josh Todd hat das Genre nicht erfunden, bietet dafür aber eine sehr pure Form davon an. Anleihen an AEROSMITH ("Gun"), FASTER PUSSYCAT ("Wasting No More Time"), GUNS 'N' ROSES ("54321") und AC/DC ("Hellbound") sind unüberhörbar. Es macht Spaß, dem amerikanischen Kollektiv zu lauschen, auch wenn man doch häufiger das Gefühl hat, dass vieles davon bekannt erscheint - hier ein Solo, da ein Riff, dort eine Melodie. "Barricade" auf Sendeplatz zehn bildet da eine kleine Ausnahme und punktet mit dezentem Drama und starkem Refrain.
 
Authentizität und Leidenschaft prägen die Vorstellung, die abstrahlende Energie des Werkes ist positiv und belebend. BUCKCHERRY schwenken die Sleaze Rock-Fahne intensiv und glaubhaft, aber frei von Innovation.
 
 

Hellbound


Cover - Hellbound Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 35:58 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Resilienz

()

Resilienz ist in Lockdown-Zeiten gefragt!

Denn Resilienz bezeichnet sozusagen die Fähigkeit, psychisch gesund zu bleiben und Herausforderungen meistern zu können. Also setzte sich Tausendsassa Michael V. Wahntraum, der auch mit seiner zweiten Band HARAKIRI FOR THE SKY kürzlich releaste, hin und veröffentlichte letztes Jahr die so betitelte EP. 2020 brachten KARG zuerst ihr siebtes Studioalbum „Traktat“ heraus, welches in Deutschland sehr erfolgreich war.

Etwas Nachschlag gefällig?

Die EP „Resilienz“ folgte digital im selben Jahr und als Pressung auf Platte und CD im Januar dieses Jahres. Sie beinhaltet lediglich zwei Tracks, aber in bandtypischer Art und Weise kommt der Output trotzdem auf 35 Minuten Spieldauer. Eigentlich könnte man also sogar von einem Longplayer sprechen. Es gibt nicht viel Neues zu hören, vielmehr nutzt Wahntraum die Zutaten, die er schon seit 2008 im ersten Album „Von Den Winden Der Sehnsucht“ verarbeitet: verzweifelter heiserer Schreigesang, lyrisch anspruchsvolle Texte und melancholische post-metallische Gitarrenklänge mit Genre-Elementen aus Black Metal, Post Rock und Shoegaze. Der Stil ist mal nachdenklich, mal aggressiv und zugleich leidend. Man erahnt, dass das Thema „Resilienz“ unterm Strich bei KARG nicht viel mit Freude und Zuversicht am Hut hat. 

Der Track „Abbitte“ besitzt wunderschöne hypnotische Gitarrenarbeit. Der Gastsänger Nico Ziska (DER WEG EINER FREIHEIT, BAIT), ein Film-Sample und ein Klavierpart sorgen für Abwechslung. Die zweite ausschweifende Komposition des Salzburgers ist „Lorazepam“. Gegen Ende des Songs erscheint übereinanderliegender Gesang, und der traurig-verzweifelte Stil geht in eine zweiminütige fröhlich-melodiöse kontrastierende Endsequenz mit Clean-Gesang über. Dieser Abschluss könnte eine unechte gespielte Fröhlichkeit symbolisieren. Oder hören wir hier einen versöhnlichen Ausgang? Oder aber, nach der Einnahme des beruhigenden Medikamentes „Lorazepam“, stellt sich eine Art ruhigstellender Drogenrausch ein.

Kompositorisch sind es zwei klasse Songs mit komplexem Aufbau und einer interessanten Entwicklung sowie einer für KARG gewohnten intensiven Vertonung von Gefühlen wie Leid und Sorge. JJs Stimme ist markant und eigenwillig. Insgesamt ist die Platte wie ein gnadenloser Blick in die Abgründe der Seele. Warme Melodien treffen auf klagende Schreie. Das hat etwas von Optimismus und Depression als zwei Herzen in einer Brust.

Bei „Resilienz“ kriegt der Post Black Metal-affine Hörer, was er erwartet.

 

Resilienz


Cover - Resilienz Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 2
Länge: 35:10 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Katedralen

()

MORK sind qualitätstechnisch eine Bank und lassen auch bei Album Nummer fünf nichts anbrennen. Thomas Eriksen überzeugt mit klassischem norwegischem Black Metal, der aber immer wieder durch belebende Elemente aufgewertet wird. Die Melodieführung ist zwar immer negativ beeinflusst, aber man wagt auch einzelne Ausflüge in rockige Gefilde, und auch Folk-Elemente sich MORK nicht ganz unbekannt. MORK übertreiben es nie mit Geschwindigkeitsausbrüchen, sondern setzen auf starke Riffs und griffige Melodien, die in der guten Produktion wirklich exzellent zur Geltung kommen. Natürlich werden MORK mit „Katedralen“ den Black Metal nicht neu erfinden, aber sie setzen immer wieder kleine Stiche, die beim Hörer nicht unbemerkt bleiben. Klar, man setzt auf Epik, und natürlich nutzt man Klargesänge, aber im Gesamtbild hält man die Trademarks des Black Metals hoch – und der Mix funktioniert. Wenn selbst ein Nocturno Culto (DARKTHRONE) seine Gaststimme dem Album verleiht, dann ist man in bester Gesellschaft und hat seinen Ritterschlag verdient.

Besonders geschärft hat mich der Abschlusstrack „De Fortapte Sejelers Katedral“, welcher in über neun Minuten komplett überzeugen kann. Tolle Melodien treffen auf die Epik von MANOWAR und werden mit leichten Orgelklängen begleitet. Ein großes Stück Black Metal, welches das Highlight auf „Katedralen“ darstellt. Besonders gelungen ist, dass MORK niemals den Song aus den Augen verlieren und nicht unbedingt überall meinen, einen Hochgeschwindigkeitsrekord aufstellen zu müssen. Das macht die Truppe um Eriksen irgendwie sympathisch, und man bemerkt, dass hier keine Klischees bedient werden sollen, sondern dass der Song im Mittelpunkt steht. Eine starke Vorstellung von MORK, die man als Freund des Black Metals ruhig antesten sollte.

 

Katedralen


Cover - Katedralen Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 48:4 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Triebe

()

Im österreichischen Graz zelebriert L.G. mit seinem 2011 gegründeten Soloprojekt ELLENDE atmosphärischen Post Black Metal.

Was er uns hier serviert, ist jedoch nicht ganz neu: Die Scheibe „Triebe“ ist ein Re-Release der „Weltennacht“-EP anno 2013, soundtechnisch wurde hier einiges nachgebessert. Jedoch ist der Sound auch typisch für den derzeit angesagten Post Black Metal, und die Musik könnte hier und da eine ungehobeltere und garstigere Attitüde aufweisen. Die Produktion klingt aufgeräumt, und die Songs sind neu interpretiert und länger. „Triebe“ ist nicht trivial oder langweilig, sondern facettenreich, und Lukas Gosch setzt instrumentale Arrangements atmosphärisch ein.

Ähnlich wie bei den Vorgängerscheiben „Todbringer“ und „Lebensnehmer“ geht es misanthropisch und melancholisch zur Sache, ohne aggressive Black Metal-Parts zu vernachlässigen. Leider ist´s nach drei Liedern (ca. 30 Minuten) schon wieder vorbei. In „Triebe II“, dem ersten Song, flirrt die Melodie, der Song nimmt nach dem dreiminütigen akustischen Einstieg Fahrt auf und reißt mich mit. „Weltennacht“ zeigt ähnlich wie der Opener eine amtliche Klangwand. Die Gitarrenmelodie wiederholt sich tranceartig, der Schlagzeuger P.F. spielt teilweise mit dem Tempo. „Zwischen Sommer Und Herbst“ ist zuweilen balladesk und baut sich nach und nach weiter auf, klassische Streicherklänge lassen mich beinahe wonnevoll hin und her wiegen. Raserei gibt es erst kurz vor Ende.

Ein Tipp für die Schallplatten-affine Hörerschaft: Es gibt mehrere limitierte Vinyl-Editionen, z.B. die bernsteinfarbene Platte macht echt was her.

Die Musik von ELLENDE - der Name bezieht sich übrigens auf ein altdeutsches Wort für „fremd“ oder „verbannt“ - schafft es beim Hörer trotz ihrer depressiven und schmerzhaften Intensität, eine gewisse wohlige Entspannung zu erzeugen. Und deshalb wird man vom Multiinstrumentalisten L.G. noch einiges hören, und ELLENDEs Fanbase wird weiter wachsen und gedeihen.

 

Triebe


Cover - Triebe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 29:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Maere

()

Das dynamische Duo M. S. und vor allem J. J. kann sich über Langeweile sicher nicht beklagen: neben HARAKIRI FOR THE SKY ist Letztgenannter noch bei LÛS aktiv und betreibt im Alleingang SEAGRAVE und die ebenfalls sehr veröffentlichungsfreudigen KARG. Nach dem sehr geilen 2018er Werk „Arson“ legen die beiden Herren nun mit „Maere“ das inzwischen fünfte Album in zehn Jahren vor und haben es dieses Mal sogar auf eine derartige Überlänge gebracht, dass ein Doppelalbum daraus entstanden ist. Und tatsächlich hat man zuerst das Gefühl, dass den überlangen Stücken eine dezente Straffung gutgetan hätte, doch nach mehreren Durchläufen ist es gerade das extensive Auswalzen der Kompositionen, das ihre Intensität in Kombination mit J. J.s durchgängig leidendem Schreigesang ein großes Stückweit ausmacht. „Maere“ muss noch ausdauernder als seine Vorgänger erarbeitet werden, kurze Hörproben oder das krampfhafte Suchen nach dem „Hit“ machen keinen Sinn: „I, Pallbearer“, „Us Against December Skies“, „I´m All About The Dusk“, „Three Empty Words“, „Once Upon A Winter“ oder „Silver Needle // Golden Dawn“ wabern einmal mehr auf dem schmalen Grat zwischen unbehaglichen Emotionen und rasenden Aggressionen. Mir ist bewusst, dass die Jungs mit ihrem „Post“-Stil (ob man es nun als Black Metal durchgehen lassen will oder nicht) heftig polarisieren, und es sicher nicht wenige Leute gibt, die diese Art von Sub-Genre als „Emo-Kacke“ oder sonstwas abtun, aber es gibt dort draußen keine Band, die in diesem Bereich mehr aufwühlt. Und dass man sich nicht um Konventionen oder Meinungen schert, beweist das Duo zu guter Letzt mit einer „harakirisierten“ Version von PLACEBOs Klassiker „Song To Say Goodbye“, der hier auf ein extremes Level gehoben wird. Eine abendfüllende Lebensverneinung von großer Klasse!

 

Maere


Cover - Maere Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 84:37 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Metal Lightning Attack

()

Was für eine Zeitreise! Danke, Dying Victims!! Zum einen steht das Earthshaker-Vinyl hier sowieso (leider lange Zeit ungehört) im Keller, zum anderen erinnern MAD BUTCHER und Dying Victims damit an selige Zeiten. Kennt noch jemand die großartigen FACT um Patricia Huth? Die spielten 1984 nämlich im großen Hamburg mit MAD BUTCHER, genauer gesagt im kleinen Logo, und der Rezensent machte sich aus dem beschaulichen Niedersachsen auf in die Weltstadt. Was für Einflüsse! Und dann kam Harry Elbracht, nicht gerade der Name für einen Vollmetaller und Ruhrpott-Lemmy. Aber in seiner roten Lederhose mit Japan-Shirt (und Schnauzer) machte er damals richtig was her. Hach, watt war das ´ne Wucht. MAD BUTCHER begannen vor den ganzen Koryphäen der deutschen Metal-Szene, waren drauf und dran, als Support für SLAYER in ganz Europa zu spielen – und das Management verkackte es. Schwamm drüber, Zeitsprung: Jetzt kommt das Debüt-Album “Metal Lightning Attack” als Vinyl-LP neu heraus. MAD BUTCHER klingen wie ein Mix aus LIVING DEATH und MOTÖRHEAD, Speed Metal Rock´n´Roll! Und wie geil sind Songs wie „Burn It Down“ – was für eine Gitarre! Auf zehn Songs und 38 Minuten kommt die Metall-Attacke. Aber es ist nicht nur eine nostalgische Zeitreise, es ist richtig coole Musik. Wenn auch ein wenig antiquiert. Herrlich. 1990 löste sich die Band nach zwei Scheiben und einer dritten, posthum veröffentlichten (2020) auf. Nun kommt also die von Patrick Engel (Temple Of Disharmony) remasterte Version auf Vinyl wieder – als „Regular Edition“ in Schwarz mit Insert, Poster, Sticker und Download-Code. Oder als „Special Edition“ in farbigem Vinyl mit gleicher Ausstattung plus Patch. Ordern Sie hier oder hier. Außerdem gibt es hier lecker drei CDs („Eat The Rat“, „Metal Meat +5“ und „For Adults Only“). Kaufen und sich wieder wie in den Achtzigern fühlen: wild, roh und heiß.... „Night Of The Wuuuuuhhhhhhhuuuulf“!

 

Metal Lightning Attack


Cover - Metal Lightning Attack Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:30 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

No Cover

()

Es gibt verschieden Gründe, Cover-Alben aufzunehmen. Das kann die Erfüllung eines Plattenvertrages sein, Lieblingssongs von anderen Bands, die gerne zum Warmmachen im Proberaum gespielt werden, das schnelle Geld (es muss ja nichts mehr komponiert werden) oder aber wie in diesem Fall: ein kleines Quarantäne-Projekt! Eigentlich war geplant, das Ergebnis als limitierte Platte aufzulegen, die man zum Spaß mit ein paar Freunden zusammen geschustert hatte – so quasi als Lückenfüller, da man inmitten der Pandemie kein reguläres Album aufnehmen wollte. Hierfür hat sich die Combo um MEGADETH-Bassist David Ellefson 19 Tracks ausgesucht, die eine relativ große Bandbreite der Musikstile des harten Rock abdecken. Es wurde aus jeder Schublade etwas rausgekramt von Metal über Hardrock bis Progrock und zum Glück nicht die Top-Hits, die schon totgenudelt wurden. “Love Hurts“ (NAZARETH), “Beth“ (KISS) und “Rebel Yell“ (BILLY IDOL) nehme ich da raus.
Von MOTÖRHEAD, TWISTED SISTER, QUEEN, FASTWAY, FIGHT, den DEAD KENNEDYS, BACHMAN-TURNER OVERDRIVE, W.A.S.P und und und...hat man sich eher kleine aber feine Nummern ausgesucht und zu deren Umsetzung ein paar Kollegen (virtuell) eingeladen, die von überall auf der Welt ihren Senf dazu gegeben haben, wie z.B.: Gus G, Doro, Charlie Benante (ANTHRAX), Dave Lombardo (SLAYER, SUICIDAL TENDENCIES, MISFITS), Eddie Ojeda (TWISTED SISTER), Ron “Bumblefoot“ Thal (SONS OF APOLLO, YES, ASIA), Russ Parish (FIGHT), Al Jourgensen (MINISTRY) und noch ein paar mehr.
Ohne jetzt auf einzelne Songs eingehen zu wollen, finde ich die einzelnen Interpretationen instrumentell zum Teil nett umgesetzt, aber Thom Hazaerts Gesang passt nun mal an vielen Stellen nicht optimal. Hingegen stechen die Titel etwas hervor, für deren Lead-Vocals u.a. andere Künstler verantwortlich waren, wie z.B. Andrew Freeman (LAST IN LINE), der “Over The Mountain“ von OZZY äußerst inspiriert vorträgt.

“No Cover“ wurde produziert von David Ellefson, Thom Hazaert und Gitarrist Andy Martongelli, die auch gleichzeitig mit Ron “Bumblefoot“ Thal (Gesang, Gitarre) das musikalische Grundgerüst der Band bilden. Die drei Erstgenannten haben im Übrigen mit Drummer Paolo Caridi im April diesen Jahres die Single "Simple Truth" veröffentlicht, deren Reinerlös an das italienische Rote Kreuz im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie ging. Es ist zwar schon eine Weile her, aber bis dato sind solche Meldungen leider selten. Ich würde aus der Musikbranche gerne mehr solche News bringen. An diesem Projekt waren so viele namhafte Künstler beteiligt, da hätte doch einer mal den Hut rumgehen lassen können, auch virtuell.

Wem das Cover bekannt vorkommt... ja genau: es soll eine Hommage an das legendäre Debüt-Album “On Through The Night“ von DEF LEPPARD sein.

 

No Cover


Cover - No Cover Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 77:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Dead Air

()

Geschuldet der aktuellen Corona-Situation, konnten KATATONIA ihr neues Werk „City Burials“ leider nicht auf heimischen Bühnen aufführen. Was liegt also näher, als das Konzerterlebnis zu den Fans zu bringen und einen Mittschnitt eines Live-Streams zu veröffentlichen? Im Stockholmer Studio Grondahl wurde somit Anfang des Jahres ein zuschauerloses Konzert gegeben, welches nur interessierte Internetnutzer feiern konnten.

Mangels Alternativen wurde „Dead Air“ nun veröffentlicht und bietet einen gelungenen Überblick des Schaffens der Schweden. 20 Songs wurden von befragten Fans ausgewählt und schafften es auf „Dead Air“, tatsächlich eine gewisse Atmosphäre zu schaffen. Natürlich fehlen die Reaktionen eines Live-Publikums, aber KATATONIA retten die sterile Umgebung durch eine wahnsinnige, musikalische Präsenz. Ein großer Pluspunkt ist, dass man die Power der Songs sehr gut übernommen hat und es auch gerne mal krachen darf. Der Sound kommt energiegeladen und keineswegs steril aus den Boxen, was bei den letzten Albumveröffentlichungen gerne der Fall war. Somit bekommen die Songs eine ganz eigene Dynamik und klingen roher und unverfälschter. Klar, die Dankesreden von Sänger Jonas Renkse verhallen ein wenig im Nirvana, aber dies ist leider der Situation geschuldet und wird immerhin die Internethörer gefreut haben. Fakt ist, wir haben Songs wie „Forsaker“ oder „Leaders“ noch nie in besseren Versionen vernehmen können. Direkter und räudiger können diese Songs nicht präsentiert werden, was für mich eine klare Kaufempfehlung darstellt. „Dead Air“ ist ganz klar KATATONIA, aber echter und ehrlicher haben wir die Band noch nie hören können. Ganz klare Sache, die Doppel-CD ist eine lohnende Geschichte, die insbesondere KATATONIA-Einsteigern ans Herz gelegt ist. Einen besseren und direkteren Einblick in die Gefühlswelt der Band werdet Ihr nicht finden.

 

Dead Air


Cover - Dead Air Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 87:54 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Amahiru

()

AMAHIRU ist das neue Projekt von KREATOR-Bassist Frédéric Leclercq und der MARY’S BLOOD-Axewoman Saki. Leclercqs Vorliebe für extremere Klänge wird hier weniger ausgelebt, vielmehr gibt man sich einer sehr modernen Interpretation von Melodic Metal hin. Interessant ist, dass AMAHIRU dabei weder wie DRAGONFORCE (Leclercqs Ex-Arbeitgeber) noch wie MARY’S BLOOD tönen. Auch wenn Letztgenannte gerade auf den letzten beiden regulären Alben neben ihren Speed-Orkanen auch gerne mit japanischen Pop-Anleihen experimentiert haben. Woran ich bei AMAHIRU immer wieder denken muss, sind AMARANTHE mit nur einem Sänger und minus die starken elektronischen Elemente. Und während ich diesem Gedanken noch so nachhänge, taucht bei „Lucky Star“ dann auch schon AMARANTHE Sängerin Elize Ryd als Gastvocalistin auf.

Saki zeigt über weite Strecken, warum sie als Shredderin in Japan gefeiert wird und gibt sich auch hier keine Blöße. Die japanischen Einflüsse und typischen Leadharmonien, wie man sie eben bei MARY’S BLOOD oder auch ALDIOUS bzw. CYNTIA findet, werden auf diesem Album nur sehr dosiert eingesetzt. Am prominentesten sind sie im Instrumental „Ninja No Tamashii“.  Drummer Mike Heller hält sich hier im Gegensatz zur neuen RAVEN mehr zurück, und so liegt der Focus klar bei dem Gitarrendoppel. Auch wenn er wie in „Vanguard“ auch mal in bester Thrash-Manier die Füße fliegen lassen darf. Fronter Archie Wilson verfügt über eine extrem moderne Klangfarbe und schreckt auch vor gelegentlichen Growls nicht zurück. Ob das nun positiv oder negativ zu bewerten ist, ist wirklich eine Geschmacksfrage.

Meine persönlichen Highlights sind das mit einem feinen und im besten Wortsinne „poppigen“ Refrain ausgestattete „Hours“, das schon fast funkig groovige Gesangsduett „Luck Star“ sowie der brutal rasende Rausschmeißer „Samurai“.

Als bittersüßes Schmankerl gibt es den Song „Bringing Me Down“ noch als alternative Version mit dem dieses Jahr leider viel zu jung verstorbenen Sean Reinert (CYNIC, DEATH) an den Drums zu hören.

Alles in Allem ist AMAHIRU mit ihrem Einstand ein sehr solides Erstlingswerk gelungen, der den Namen Saki auch in Europa bekannter machen sollte. 

Amahiru


Cover - Amahiru Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 56:14 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - Edel