Review:

Disarm The Descent

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KILLSWITCH ENGAGE haben sich im vergangenen Jahr von Howard Jones getrennt, mit dem sie ja einige durchaus erfolgreiche Alben gemacht haben. Dass sie dann auf ihren ursprünglichen Shouter Jesse Leach zurückkamen, dürfte viele überrascht haben – und warf die Frage auf, wie weit sich das neue Album am Debüt und an „Alive Or Just Breathing“ orientieren würde, das ja die einzigen Sachen sind, die mit Leach zusammen aufgenommen wurde. Mit „The Hell In Me“ wird „Disarm The Descent“ dann auch durchaus knackig eingeleitet; Jesse Leach zeigt hier, was für Aggression in seiner Stimme steckt, da sind die klar gesungenen Passagen fast vergessen. „Beyond The Flames“ legt dann härtemäßig noch einen Zacken zu und schlägt in der Tat die Brücke zu den Frühwerken. Aber auch hier: clean gesungene Passagen, deren Chorus zudem nicht richtig zündet. Im weiteren Verlauf wird deutlich, dass das das Muster ist, dessen KILLSWITCH ENGAGE sich für ihr neues Album bedient haben. Es wird versucht, die Balance zwischen aggressiven („All That We Have“, bei dem Jesse Leach richtig zur Sache geht) und melodischen („In Due Time“) Parts ausgeglichen zu halten, was den erfahrenen Musikern natürlich gelingt - aber gleichzeitig nicht immer zündet und schon gar nicht die Ausnahmestellung rechtfertigt, die die Band immer noch im Metalcore innehat. Andererseits macht „Disarm The Descent“ dann doch durchgehend genug Spaß, um nicht zu enttäuschen, auch wenn immer wieder der Wunsch aufkommt, dass Jesse Leach von den Howard Jones-Gedächtnisparts ablässt (wie das bei „Turning Point“ so gut gelungen ist). Der Rest der Mannschaft liefert indes sehr gute Leistung ab und über die Produktion gibt es sowieso nur Gutes zu sagen, also kann „Disarm The Descent“ allen Interessierten empfohlen werden. (lh)

Disarm The Descent


Cover - Disarm The Descent Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 40:36 ()
Label:
Vertrieb:
News:

THE OCEAN posten Studioreport

THE OCEAN haben den ersten Teil hres Studioreports zu den Aufnahmen von "Pelagial" hochgeladen, hier gibt's das Ganze zu sehen. In die Läden kommt das Album am 26.04.

Konzert:

Long Distance Calling, Sólstafir, Audrey Horne - Berlin, Festsaal Kreuzberg

Konzert vom Willkommen zum zweiten Tag der "The Flood Inside"-Tour. Für die Bands war es bereits der dritte - aber wir hatten erst gestern Blut geleckt und der Weg von Hamburg nach Berlin ist an einem Wochenende ja nicht so weit. Also los! Hatte ich schon erwähnt, dass das meiner Meinung nach die Tour des jungen Jahres ist?!
Heute spielt die Musik im Festsaal Kreuzberg. Dem Erstbesucher fällt der komische Eingangsbereich des ehemaligen türkischen Hochzeitssalons auf. Innen drin ist der Konzertbereich schon gut aufgeteilt. Wer für den fast quadratischen Innenraum zu klein ist, kann auf den umlaufenden Balkon gehen.


Spielten AUDREY HORNE heute mit noch mehr Energie auf als gestern - oder kam mir das nur so vor, weil die Berliner ab dem ersten Song steil gingen? Stolz wie Oskar erzählte Sänger Toschie, dass ihre Merchandiserin die Norweger als "Cock Rock" bezeichnet habe. Doch, das passt. Da der Laden nicht so verwinkelt ist wie gestern, bleibt den Axtschwingern Ice Dale und Thomas Tofthagen mehr Platz, ihre doppelläufigen Gitarren auch nebeneinander zu choreografieren - wenn sie nicht gerade damit beschäftigt sind, jeden einzelnen Fan in den ersten Reihen anzufeuern und immer wieder anzufeuern. Bassist Espen Lien stolpert dagegen heute ein bißchen wie Balou der Bär über die Bühne - und Toschie springt wie ein Flummi durchs Publikum und tanzt mit der Damenwelt, während er singt und zum Mitsingen animiert. Die Setlist war die gleiche wie gestern - guckt also dort.


SOLSTAFIR hatten sich gestern zurückgehalten - heute gab es auf der Bühne Whiskey aus der Flasche für Aðalbjörn Tryggvason - der auch an Bassist Svavar servierte. Die Isländer vertonen große Weiten in ihren Liedern. Bis Berlin dachte ich nicht, dass man dazu tanzen könnte - aber die Berliner gehen dazu ab. Inzwischen merkt man: Es ist auch ein bißchen zu voll, das nächste Mal müssen mindestens SOLSTAFIR und LONG DISTANCE CALLING in einem größeren Club spielen. Die anscheinend verschlossenen Nordlichter haben Sabbelwasser - in Berlin hatten sie ihren ersten Gig außerhalb Islands, das muss gefeiert werden. Prost.
Da die Setlist auch hier die gleiche war wie in Hamburg, lest es hier noch mal nach.


Auch LONG DISTANCE CALLING hatten heute Spaß in den Backen: Zwischen den Songs wird "Temple of Love" angespielt, später folgt noch Iron Maiden. Und die eineinhalb Stunden vergehen wie im Fluge: Faszinierend, wie sehr sich die Saitenfraktion David Jordan, Jan Hoffmann und Janosch Rathmer ehrlich über das Mitgehen der Fans freut - und das auch zeigt. So pushen sich Fans und Band weiter und weiter. Auch Neu-Sänger Martin Fischer hat heute einen besseren Tag als gestern erwischt, in den besten Momenten klingt seine Stimme wie die von Mike Patton. Und dann ist auch schon dieser Abend vorbei - und wir hören auf der Autobahn nach Hamburg immer wieder diese Songs:

Setlist LONG DISTANCE CALLING

Nucleus

The Figrin D'an Boogie

Inside The Flood

Black Paper Planes

Ductus

Tell The End

Arecibo (Long Distance Calling)

Aurora

The Man Within

Metulsky Curse Revisited

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Apparitions



Konzert:

Long Distance Calling, Sólstafir, Audrey Horne - Hamburg, Klubsen

Konzert vom Für mich stand schon fest, dass das die Tour des Jahres werden könnte, da hörte ich nur Gerüchte, sie würde gebucht werden. Aber mal ehrlich: AUDREY HORNE sind die aufstrebenden Rocker, SÓLSTAFIR beglücken mit isländischer Sprödigkeit und erobern zur Zeit Europa wie weiland die Wikinger, und LONG DISTANCE CALLING sind die German Wunderkinder selbst im europäischen Ausland. All Killers, no Fillers. Oder?!



Nix oder, und das fängt schon mit dem eher außergewöhnlichen Club an: Das Klubsen ist eine ehemalige Großraum-Disse im Industriegebiet Hammerbrooklyn. Hier mieten sich immer mal wieder Künstler in ein leeres Bürogebäude in der Umgebung - und dann ist die Schlange an der Tür auch so lang... Aber gemach: Der Klub kann was. Und durch die nachdrängenden Massen von draußen ist die Fläche vor der Bühne ordentlich gefüllt, als AUDREY HORNE mit "Redemption Blues" anfangen. Die Band ist ebenfalls ab dem ersten Song voll dabei - und die 30 oder 40 Minuten werden zu einer Werbeveranstaltung für das neue Album "Youngblood". Schade, dass sie von den doch auch so guten vergangenen Alben nur "Blaze of Ashes" spielen. Ein guter Grund, sich die Norweger zur nächsten Tour so schnell wie möglich wieder in die Stadt zu holen!



Setlist AUDREY HORNE

Redemption Blues

Youngblood

Pretty Little Sunshine

This Ends Here

There Goes A Lady

The King Is Dead

Straight Into Your Grave

Blaze of Ashes



SOLSTAFIR zeigen als nächstes, wie wenig Effekte es doch manchmal zu einer einnehmenden Show braucht. Ein paar wenige rote LEDs blinken hinter den Musikern - und schon geht die Reise in die Klanglandschaft los. Wer bei AUDREY HORNE schon sein ganzes Pulver verschossen hat, kann sich die Isländer bequem von den verschiedenen Rängen angucken. Denn - so viel Energie wie Svavar Austmann, Guðmundur Óli Pálmason, Sæþór Maríus Sæþórsson und Aðalbjörn Tryggvason in ihre Songs stecken, so wenig tanzbar sind sie dennoch. Da man nicht versteht, was Aðalbjörn Tryggvason singt (lasst euch allein mal die Namen auf der Zunge zergehen! - laetti), ist es auch egal, ob tatsächlich das erste Mal seit Monaten die Sonne aufgegangen ist, oder ob ihnen ein Islandpferdchen weggelaufen ist. Da die Songs im Schnitt zehn Minuten lang ist, reicht es nur für vier - und man möchte mehr:



Setlist SOLSTAFIR

Ljós í Stormi

Svartir Sandar

Fjara

Goddess of the Ages



Der Abend war bisher schon toll - LONG DISTANCE CALLING setzen ihm die Kirsche auf und sind der Headliner, wegen dem alle hier gekommen sind. Mit dem eher ruhigen "Nucleus" spinnen die Münsteraner die Hamburger in ihren Song-Kokkon ein - und lassen sie nur zum "Yeah"-Schreien raus. Die LEDs kommen jetzt zu ihrem eigentlichen Auftrag und verstärken die hypnotische Wirkung des Konzertes. Dabei fällt auf: LONG DISTANCE CALLING funktionieren ohne Gesang am Besten. Der Song "Middleville" vom 2011er-Album ist eine Ausnahme - John Bushs Stimme ist so außergewöhnlich, dass man ihn auf wahrscheinlich jeder Bühne dieser Welt mit Mikro aussetzen könnte. Aber John Bush ist nicht heir und Middleville wird nicht gespielt. Auf Platte klingt Neu-Keyboarder Martin Fischer auch am Mikro gut - live sind das nicht die stärksten Momente. Die längere Spielzeit mit dem dreifachen der Vorbands haben sich Jan, David, Janosch, Florian und Martin hart erarbeitet - ein bißchen weniger als 1 Stunde, 39 Minuten wäre mehr gewesen. Auch für Bassist Jan Hoffmann, der sich am Tag zuvor beim Tourauftakt in Münster das Knie verdreht hatte.



Setlist LONG DISTANCE CALLING
Nucleus

The Figrin D'an Boogie

Inside The Flood

Black Paper Planes

Ductus

Tell The End

Arecibo (Long Distance Calling)

Aurora

The Man Within

Metulsky Curse Revisited

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Apparitions




Konzert:

Stratovarius, Amaranthe, Seven Kingdoms - Nürnberg, Hirsch

Konzert vom Eigentlich sollten im Hirsch in Nürnberg STRATOVARIUS, AMARANTHE und SEVEN KINGDOMS auftreten. Doch kurz vor dem Einlass um 19 Uhr fiel die Entscheidung, dass STRATOVARIUS diesmal nicht auf der Bühne stehen können, da Sänger Timo zu schwer erkrankt war. Also stockten AMARANTHE und SEVEN KINGDOMS ihre Setlists auf, um die in der Kälte wartenden Fans zu entschädigen. Einige zogen es dennoch vor, das Konzert komplett sausen zu lassen. Hätten sie besser nicht getan.



Die aus Florida stammenden Power Metaller SEVEN KINGDOMS präsentierten sich als Anheizer mit viel Spielfreude und einem erfrischend unbekümmerten Auftreten. Auch wenn die meisten Zuschauer die Band nicht kannten, kam der Fünfer mit der sympathischen Frontfrau Sabrina Valentine sofort gut an. Gespielt wurden bis auf eine Ausnahme nur Songs des aktuellen Albums "The Fire Is Mine", das etwas melodischer als seine Vorgänger ausfiel. Von "Seven Kingdoms" gab es nur "Into The Darkness" zu hören, der die Speed-/ Thrash-Metal-Wurzeln der Band offen legte. Vom Debüt "Brothers Of The Night" gab es nichts zu hören, was verständlich ist, da darauf noch der erste Sänger Bryan Edwards grölte, was gar nicht zur klaren, kraftvollen Stimme Sabrinas gepasst hätte. SEVEN KINGDOMS waren für mich eine echte Neuentdeckung und für Fans von schnellem Power Metal ein gefundenes Fressen. Das Hirsch-Publikum feierte die Band auffallend lautstark, denn in Nürnberg ist es alles andere als selbstverständlich, dass bei der ersten Vorband die Halle gut gefühlt und die Stimmung gut ist.



Nachdem AMARANTHE durch den Ausfall von STRATOVARIUS alleiniger Headliner waren, stieg auch die Erwartungshaltung unter den Fans. Und wurde nicht enttäuscht: Allen kontroversen Album-Rezensionen zum Trotz kam die schwedisch-dänische Combo mit KAMELOT-Sängerin Elize Ryd von der ersten bis zur letzten Minute bestens an. Die poppige Metal-Mixtur wurde schon mit dem ersten Song "Invincible" vom aktuellen Album "The Nexus" mitgesungen und mitgetanzt, was wohl auch dem sehr guten Sound zu verdanken war, der fett und transparent aus den Lautsprechern donnerte. AMARANTHE hatten offensichtlich Spaß an den Reaktionen der Nürnberger Fans und suchten immer wieder den Blick- und Handkontakt mit den Zuschauern, während sie im wilden Wechsel Songs von "The Nexus" und dem Debüt "Amaranthe" spielten. Nach 16 Songs gab es eine kurze Pause, dann folgten die beiden bejubelten Zugaben "Automatic" und "Hunger". Auch wenn einige Metaller STRATOVARIUS arg vermissten, entschädigten SEVEN KINGDOMS und AMARANTHE alle, die dennoch in den Hirsch gekommen waren.


Konzert:

Kvelertak, Truckfighters, El Doom & The Born Electric - Hamburg, Markthalle

Konzert vom

Am Nachmittag bin ich noch darüber belehrt worden, es gäbe gar kein "Tanzverbot" am Karfreitag, sondern nur eine Feiertagsschutzverordnung. Verboten sind zum Beispiel "der Unterhaltung dienende öffentliche Veranstaltungen". Bei diesem Konzert konnte wohl nachgewiesen werden, dass KVELERTAG es ernst meinen. Ernst genug, um eine Ausnahmegenehmigung zu erhalten. (Nein, ich gewöhne mir nicht an, Emoticons zu setzen - laetti)



EL DOOM & THE BORN ELECTRIC wurden dann schlankweg verpasst: auf der Website der Markthalle war 21:00 als Stagetime der ersten Band angegeben, nur wurde das spontan geändert. Wer, wie Frau Lattwesen und ich, pünktlich (lies: zu spät) kam, schaute in die Röhre. (lh)



Die TRUCKFIGHTERS aus Örebro in Schweden haben schon an jeder Milchkanne gehalten und gespielt. Komisch nur, dass man fast immer denkt, man sähe eine neue Band, die dort den Wüstenrock so heiß runterzockt, dass man trockene Grasbüschel über den Sand wehen sieht. Aber, das erklärt sich dann bei einem Blick auf die Bandhomepage von selbst: Die TRUCKFIGHTERS haben schon wieder ihr Line-Up gewechselt. Schon wieder ein neuer Schlagzeuger, Gitarrist Dango und Sänger/Bassist Ozo sind die letzten Mohikaner. Das erklärt auch, warum Ozo noch immer singt, obwohl er seit über zehn Jahren konsequent neben der Spur jault. Aber, wie gesagt: Irgendwie schadet das nicht, sondern ist trotzdem mitreißend. Die ersten Haare fliegen durch die Markthalle. (laetti)



... durch die volle Markthalle! Dass KVELERTAK fürs Logo zu groß sind, haben sie schon auf der letzten Tour bewiesen. Eine Nummer größer wurde diese Tour gebucht, ins Knust. Das konnten die Booker nur zwei Wochen durchhalten, dann wäre das auch ausverkauft gewesen. Also ab in die Markthalle! Auf der Straße kamen uns Menschen entgegen, die nach Karten fragten, aber es gab noch einen kleinen Stapel Restkarten an der Abendkasse. Und dann? Ja, was passierte dann eigentlich?! Die Norweger sind nicht sonderlich gut aussehend, Norwegisch ist keine Sprache, die einfach im Ohr bleibt - aber diese Band walzt mit ihrer Energie alle sonstigen Patentrezepte für den Erfolg im Musikbusiness einfach weg. Sänger Erlend Hjelvik kommt zum ersten Song - zu deutsch "Offenbarung" - noch mit einer ausgestopften Eule auf dem Kopf auf der Bühne, aber bei dem Bewegungsdrang dieser Band ist das nur bis zur zweiten Bridge des Songs aufrecht zu erhalten. Dann läßt er sich die Eule abnehmen und gibt den drei Gitarristen und dem Bassisten Marvin Nygaard damit quasi das Signal zum wilden durcheinander springen. Er selbst ist nicht weniger wild und surft ab der zweiten Gighälfte fast mehr auf den Händen des Publikums herum als auf der Bühne zu stehen. Wenn er dort steht, spielt er serve and volley mit seinen eigenen Gelben (Bäh! - laetti) - und heizt das Publikum an. Er selbst schmeißt Bierbecher, sein T-Shirt und Wasserflaschen in die Menge. Und dort kann man gar nicht alles gleichzeitig - also den Haaren des Nachbarn ausweichen, die eigenen Haare schütteln, den Gitarristen dabei zugucken, wie sie schon wieder die Boxentürme raufklettern, runterspringen oder die Gitarren hochwerfen und wieder auffangen. Hochenergie-Konzert! (laetti)



Setlist KVELERTAK:

Åpenbaring

Spring

Mjød

Fossegrim

Ulvetid

Bruane Brenn

Nekrokosmos

Sjøhyenar

Evig Vandrar

Nekroskop

Månelyst

Offernatt

Blodtørst

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Kvelertak

Utrydd
 



Mehr Infos:

Review:

Roots And Branches

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In den 70ern sahen viele Bewunderer ROBIN TROWER als legitimen Nachfolger von JIMI HENDRIX. Und auch 2013 bleibt einem nichts anderes übrig, als den Hut vor dem 68-jährigen Ausnahmekünstler zu ziehen, welcher mit PROCOL HARUM zu Weltruhm gelang und sich mit "Bridge Of Sighs" unsterblich machte.

Auf "Roots And Branches" interpretiert er eigene sowie Klassiker der Blues-Gitarre. Ich könnte Euch jetzt einen vom Blues erzählen, unterstelle aber mal, dass doch die meisten Leser eher dem Rock oder gar dem gepflegten Geschruppe und Gekloppe huldigen - und das meine ich nicht despektierlich. Trotzdem kann ich Euch dieses Album ans Herz legen. Denn ich meine, dem Zauber einer solch erdigen Klangoase, welche dem Zuhörer die Essenz dessen, was Gitarre ist, aufzeigt, kann sich kein Anhänger dieses Seiteninstrumentes entziehen.

Warm, akzentuiert, mal zornig, mal betrübt jaulend, mal knurrend, langsam grollend erzählt uns Robin Trowers Gitarre die elf Nummern. Begleitet von (einer) starken unspektakulären Stimme(n), welche im Verbund immer den Song im Kern leuchten lässt. Die Produktion des Teils ist so kristallklar, dass ich meine zu merken, ob ROBIN TROWR sich vor dem Spiel die Hände gewaschen oder Schmutz unter den Nägeln hatte.
Zurücklehnen und gleich einem guten Tropfen die Songs auf die Zunge legen und erblühen lassen. Viel von dem Ursprung unserer Liebe zum harten Rock ist hier spürbar. "Roots And Branches" ist ein Blues-Album ohne Wenn und Aber, langsam mit zuweilen leicht souligem Touch - dennoch musikgenetisch ist es auch ein Vorfahre dessen, was Heuer "unsere" Musik ist. Das Teil entschleunigt einen, bringt einen runter und entspannt bis in die Tiefen des Organismus. Vielen Dank ROBIN TROWER!

Roots And Branches


Cover - Roots And Branches Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 53:35 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Robin Trower

KEINE BIO! www
Review:

Motherland

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PRETTY MAIDS hatten schon mit ihrem letzten Werk „Pandemonium“ (2010) ein echtes Hammeralbum hingelegt, das man den alten Männern aus dem Norden so kompakt nicht mehr zugetraut hätte. Insofern war es für mich eigentlich eher unwahrscheinlich, dass diese starke Leistung nochmals zu wiederholen oder gar zu toppen wäre.

Aber die hübschen Mädels aus Dänemark um ihre beiden Masterminds Ronnie Atkins (Vocals) und Gitarrist Ken Hammer zeigen sich auch auf diesem neuen Werk „Motherland“ bestens in Form und bieten Melodic Metal/ Hardrock vom Feinsten – gar keine Frage. Sogar zu einem, im Gegensatz des optischen Mülls der Vorgängerwerke, richtig guten Coverartwork hat es diesmal gereicht – Respekt. Nur insgesamt vielleicht einen Tick weniger brillant wie der Vorgänger ist der Output ausgefallen, da sich doch mindestens ein/ zwei „nur“ Durchschnittssongs (u.a. "To Fool A Nation“ oder das in Sachen Refrain etwas zu lasche „I See Ghosts“) eingeschlichen haben und auch das Tempo nicht durchgehend hochgehalten wird. Aber die CD ist immer noch mehr als gut genug, um sich in der Reihe, angefangen bei den Klassikern "Red, Hot & Heavy" und "Future World", über die Neunziger-Scheibe "Spooked" und den schon erwähnten Vorgänger ganz klar unter die Top fünf ihrer bisherigen Albenhistorie einzureihen.

Allen ewig gestrigen Hörern sie hier nochmals geraten, löst euch bitte mal von von alten Krachern, die Jungs hätten es wirklich verdient. Erneut sind hier wieder einige klasse Hitsingles im Gepäck zu finden. Die stellenweise perfekte Mischung aus Atkins Reibeisenstimme zusammen mit den krachenden Riffs von Meister Hammer erzeugen Hooklines für die Ewigkeit. Die nie zu dominierenden Tastensounds sorgen auf "Motherland" erneut für beste Stimmung, runden die Songs perfekt ab und ja so muß moderner Heavy Rock (ähnlich wie die neue Scheibe der Kollegen von PINK CREAM 69) einfach klingen. Apropos, erneut haben die Dänen einen derart fetten Sound zusammengebastelt, dass es eine wahre Freude ist, die Boxen aufzudrehen, dies war ja beileibe nicht immer so. Es gibt tolle Gitarrensoli, auch mal Doppelleads; die typischen Abgehnummern zum gepflegten Mattenkreisen sind genauso vorhanden wie animierende AOR-Rocker und natürlich auch melodramatische Balladen. Wobei das bombastisch-melancholische „Infinity“ nur um Nuancen gegenüber dem halbballadesken „Wasted“ verliert. Die Band macht stilistisch konsequent da weiter wo „Pandemonium“ aufgehört hat aber ohne etwa sich nur zu kopieren. Wobei dies bei PRETTY MAIDS natürlich schwierig ist, da man halt einfach eine typisch charakteristischen Klang gefunden hat, der auch hier wieder bestens funktioniert.

Es werden meist im Wechsel (nicht immer ganz glücklich bei der Reihenfolge auf der CD) etwas langsamere Midtemposongs mit den kernigeren Doublebasskracher erste Kajüte wie „The Iceman“ (mit schönem, leicht düsterem Intro „Confession“), „Mother Of All Lies“, das relativ aggressive, aber mit mächtigem Chorus versehene, „Hooligan“ oder auch „Motherland“ (mit klasse Doppel-Gitarrenleads) geboten - hier werden die Fans der härten Seite jubeln. Aber auch Sachen wie der AOR-Metal von „Bullet For You“ mit einer Mörderhookline oder „Sad To See You Suffer“ sind hochwertiges Mid-Tempo Liedgutmit viel Power, dass einfach begeistert.

Letztlich lassen PRETTY MAIDS auf "Motherland" keinerlei Zweifel aufkommen, dass mit ihnen auch Anno 2013 noch zu rechnen ist. Die Scheibe ist ein wirklich starkes Heavy-Rock-Album geworden – hier werden alle alten Fans blind begeistert sein und auch jüngere Anhänger dieses Genres müssen hier mindestens reinhören. Auf die kommende Tour darf man sich ob soviel hochklassigem Materials sicherlich auch freuen.

Motherland


Cover - Motherland Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 52:9 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Kvelertak

Band anzeigen
Interview KVELERTAK caught my attention when I noticed that there are three guitar players in the line-up three years ago; not very common in heavy music. Did you decide to do so right from the start or did it evolve over the years?



*laughs* It evolved… in the beginning of the band there have been so many back and forth considering stwiching between the instruments. Our guitar player used to play base, our base player used to play guitar….But as long as I can remember, there’s been three guitars. I’ve joined the band in 2009…just after the demo. One of the guitar players quit to focus on his other band, PURIFIED IN BLOOD, and I joined.

But three guitars is a very conscious choice, there was even a time when we talked about having four guitars.



That would be awesome!


*laughs* It would awesome, yes! It would probably be really hard: it took us a long time to play together and to really understand how the guitar players fill the sound. Each of us has his own style to play and it took us some time to get to know how it works.



And to give each one equally importance.



We also try to broad the perspective on the guitar base, that’s why we have the three guitars.



Did you expect the success you had with your debut album?



No, not at all. I knew when we flew over to the US to record the album that we’re gonna make a good album, but for it to explode the way it did and to have all the things happening that happened after the release. I never thought any of it would happen on such a massive scale. None of us was prepared to tour the world for three years. But when you get the chance, you have to take it. And now we are here.



Did you plan to make KVELERTAK a full-time band?



No, no, no. It wasn’t planned, it wasn’t a goal. It wasn’t like “Ok, we need to do this.” The mentality has always been that we’re friends playing the music we love and apprecitate it as far as it goes.

It hasn’t been a plan to make a living off it. We always just did what we thought was cool for the band and for us. Take this tour, take that tour, stuff like that. Things worked out in a good way. *laughs*



Many bands from the US seem to follow a straighter plan; founding a band with the sole goal to make if their full-time job.



I don’t want fun to get the backseat. You know, this is fun and it’s cool. We’re taking it serious now, of course, since it’s our main occupation and our job. You try to take care of yourself and your friends. We never tried to start a band to make a living off it.



Did your relationship with the other band members changed after you’ve decided to make KVELERTAK your full-time job?



Yeah, we’ve become more like a family. I see these people 300 days a year and that turned our relationship into a very strong one. I guess it’s only like that it changed for the better. I guess we are a really lucky band when you hear all the stories about shitheads in other bands. *laughs*



That shows when you’re doing your first or second tour as a band…



Ja. Jake of CONVERGE told us, when we did our first tour as their support act in 2010, that he has seen so many bands break up on their first tour.



No surprise here.



No, not at all. The guys in CONVERGE are excited to see what’s happening to us. *laughs* It’s running good.



Did you plan to switch the label, going from Indie Records to Roadrunner Records after your debut album?



No, it wasn’t a plan. Go with the flow. *laughs*. Roadrunner is a huge label and we wanted to have the album out in physical form through every channel possible. Not just have it available on the surrounding Skynet that is controlling our world. *laughs*. We are a touring band and we want the music to be everywhere. That’s what we want: to have the music be everywhere so we can go and play in every city.



How long did you need for the songwriting of “Meir”?



Well… we released the first album in 2010 and have been on tour until early 2012. We’ve played an awesome show here in Logo at our last headliner tour.



Yeah, that was an amazing show.



One of the best of that tour. We could have been on tour throughout 2012, but we decided to hit the brakes and gonna see what we’ll do on the second album. So we took four months off and worked on the songs. We met in the rehearsal room every day for like six hours and worked hard.



Sounds like a true day job.



Basically it was one, yes. But the songs have been created during the touring, after one year in the touring we already had a couple of songs ready. “Spring Fra Livet” and “Trepan” in example. They had been pretty much done, we even played them on the headliner tour. The Hamburg show was cool, it was warm. *laughs* After the tour we worked on the songs, trying to figuring out how to broaden them up and in the end it all worked out and I’m super excited how the album turned out.



“Meir” sounds like you know how to write a trademark KVELERTAK-song, while at the same time you expanded your sound and influences – conscious decision or did it simply happen?



No. *laughs* There’s a pattern in it.



A true pattern….



*laughs* Yeah, a true pattern. Don’t make plans. *laughs* What can I say? It was gonna turn out the way it turns out, you know? It just happened. You know, it’s fun that way. I know that’s a pretty happy-go-lucky word, but it’s a good word.



You’ve recorded “Meir” with Kurt Ballout (CONVERGE) in his God City Studios again, so I guess you’ve been satisfied with his work on your debut album?



Yeah, absolutely. He’s a pretty cool guy. The album is a continuation of the first one, that’s another reason for us to chose Kurt again and have the BARONESS-guy John do the artwork again. We didn’t intentionally went into the songwriting and all the classic rock influences, but we just followed our feelings there. That is just more, the songs are way bigger. You can still hear that it’s KVELERTAK even though we did stuff we haven’t done before. It also feels like a natural continuation of the first album.



Any thoughts about changing the pattern with your third album, even if it’s still far away?



Well, we’ll see. No plans so far, but that’s no surprise. *laughs*



How much influence did Kurt had during the recording sessions?



The songs are pretty much done when we enter the studio. We recorded demo versions and sent them to Kurt, so he could get a grip on them. It’s more like sound-wise he has a major influence. If I’m laying down a track and tell him how it should sound, play it, crank it, turn on distortion, he stops me and tells me which guitar to chose to make it sound even better. The guy is amazing. A genius.



And a total nerd.


*laughs* Yes, of course. But also a very smart and talented person, while he still has huge respect for my opinion. Something he didn’t need to have seeing his work with his bands and his studio.



Maciek, thank you so much for the interview, it was a pleasure.



It was a pleasure talking to you. Enjoy the show tonight, I’ll wave you when I’m on stage. *laughs*


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