Konzert:
Ragnarök Festival 2013 - Samstag
Konzert vom Tag 2 des Ragnarök Festivals 2013 begann für mich gemütlich am Mittag, weil ich erst noch die Kameras wieder auf Vordermann bringen wollte – soll ja auch vom zweiten Tag gute Fotos geben. Also war ich erst nach RABENWOLF, ASENBLUT und NORTHLAND in der Stadthalle Lichtenfels.
MIDNATTSOL waren die erste Truppe, die ich auf der Bühne zu sehen bekam. Da hat sich das frühe Aufstehen (relativ gesehen^^) gelohnt, denn der Auftritt war richtig gut. Die deutsch-norwegische Band erwischte einen guten Sound und gefiel mir durch viel Spielfreude und ihre gewohnt melodischen Songs. Dass Sängerin Carmen Elise Espenæs mit ihrem tief ausgeschnittenen Kleid zudem ein echter Blickfang war, hat sicher nicht geschadet.
UNDER THAT SPELL boten anschließend sehr geilen und flotten Black Metal der klassischen Sorte und einen überaus interessant anzusehenden Sänger Abyss, der seine Rolle als Frontmann mit theatralischen Gesten auslebte. Der Rest der Band stand ihm in Sachen Engagement nicht nach und wütete sich durch die Songs, die vor allem vom letzten Album „Black.Sun.Zenith“ stammten. Schön zu sehen, dass UNDER THAT SPELL wie zuvor MIDNATTSOL es schafften, Licht und Nebel so zu kombinieren, dass eine schöne Stimmung entstand und die Band auch noch zu sehen war.
Die darauffolgenden IN VAIN sahen das offenbar anders und ließen sich im dichten Nebel lieber überwiegend von hinten ausleuchten – Scherenschnitt-Theater, Teil 1. Optisch nicht unbedingt spannend, auch akustisch verschwand der Extreme Metal der Norweger im Sound-Brei. Da gefielen mir MALADIE deutlich besser, die gleich mit drei Sängern ihren „PlagueMetal“ auslebten. Die Band geriert sich als Überbringer von Krankheiten und gab sich alle Mühe, das auch optisch zu vermitteln. Wilde Blicke, groteske Gesten und irre Posen waren echte Hingucker und passten gut zum Black Metal der Ludwigshafener. Stilgerecht ging der Auftritt mit dem langsamen Dahinsiechen eines der Sänger zu Ende – ungewöhnlich, da nur von Pianoklängen begleitet, aber eine schöne Abwechslung
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Mit melodischem Schwarzmetall á la DIMMU BORGIR oder EMPEROR ging es weiter: EÏS (ehemals als GEÏST unterwegs und jetzt im neuen Line-Up) bolzten sich durch ein Best Of ihrer fünf bisherigen CDs und EPs, bei dem „Galeere“ und „Wetterkreuz“ im Fokus standen. Ein toller Auftritt mit engagierten Musikern, die es schnell schafften, das Publikum auf ihre Seite zu ziehen.
Danach konnten OBSCURITY aber noch einen drauf legen. Zur Feier ihres 15-jährigen Bestehens holten sich die bergischen Löwen nicht nur fünf Fans auf die Bühne, die mitgrölen durften, sondern zündelten auch ihr komplettes Set über wie die Pyromanen. Bei jedem Song gab es meterhohe Flammensäulen und immer wieder Rauchfontänen, was nicht ganz unschuldig daran gewesen sein dürfte, dass es in der Stadthalle immer heißer wurde. Dazu kam, dass der Death Metal-lastige Viking Metal der Truppe aus Velbert enorm gut bei den Fans ankam und von Beginn an eine Bombenstimmung herrschte.
Danach versteckten sich die Pagan Metal-Veteranen von RIGER im dichten Nebel, was schade war, da man so die tolle Performance der Brandenburger nicht wirklich gut sehen konnte. Musikalisch war der Auftritt der schon 1996 gegründeten Band astrein, sie spielten vor allem Songs von „Streyf“ und „Gjallar“. Der Gesang hätte aber lauter sein dürfen, die Bass Drum dagegen etwas leiser. Erfreulich war, dass es diesmal keine Idioten im Publikum gab, die mit Hitlergrüßen oder ähnlichem Schwachsinn für Aufsehen sorgten, so wie es vom RIGER-Auftritt während des 2007er-Ragnarök-Festivals überliefert ist. Die Veranstalter hatten im Vorfeld erneut und zu Recht deutlich gemacht, dass sie keinerlei Verbindung zur rechten Szene wünschen.
Die Münsteraner Pagan-Metaller HELRUNAR setzten im Vergleich zu RIGER & Co. eher auf Understatement. Schlichtes, aber stimmungsvolles Licht umrahmte eine musikalische Performance, die bis dahin die intensivste des Tages war. Frontmann SkaldDraugir schien in seiner eigenen Welt versunken zu sein, aus der immer wieder ausbrach, um seine interessanten Texte dem begeisterten Publikum entgegenzuschreien, dass auffallend textsicher zurück schrie. Stimmungstechnisch hätten HELRUNAR auch Headliner sein können. Apropos Stimmung: Die von MENHIR-Sänger und –Gitarrist Heiko Gerull war offensichtlich nicht so gut. Immer wieder hatte er etwas an der Technik auszusetzen. Oder lag es am intensiven Weihrauch-Geruch, mit dem die Band vor ihrem Auftritt die Bühne räucherte? Man weiß es nicht. Ist auch egal, denn die Probleme bekam das Publikum nicht mit, Sound und Show der Thüringer waren sehr gut und mitreißend. Das anscheinend von Kelten inspirierte Outfit und die große Statue vor dem Drumset sorgten zusammen mit dem Licht und dichtem Nebel für ein stimmungsvolles Bild, das gut zum Pagan Metal passte.
Der Auftritt von NOCTE OBDUCTA war dann ein Paradebeispiel dafür, wie man Musik, Licht und Nebel so gut kombiniert, dass daraus ein stimmiges Gesamtkunstwerk entsteht. Die zweite Band von AGRYPNIE-Sänger Torsten passte ebenfalls nicht ins „Fotos nur während der ersten Songs“-Konzept der Security, die bei Liedlängen um die 14 Minuten wie bei „Leere“ vom aktuellen Album „Umbriel (Das Schweigen zwischen den Sternen)“ die Fotografen erneut zu früh aus dem Fotograben scheuchten. NOCTE OBDUCTA blieben davon natürlich unbeeindruckt und lieferten ein tolles Set ab, das zwischen wütenden Metal-Attacken und ruhigeren Passagen wechselte.
Mit SOLEFAD, die überwiegend aus IN VAIN-Musikern bestehen, wurde ich dagegen nicht warm. Die Musik war mir zu uninspiriert, es fehlte mir der rote Faden – sicher ist alles schön experimentell und geht über die Grenzen des Gewohnten hinaus, aber wenn man die Songs zum ersten Mal hört, dann bleibt nichts hängen. Zumal der Sound extrem matschig war. Und die Beleuchtung bescheiden – Scherenschnitt-Theater, Teil 2. Am interessantesten fand ich noch den Anfang, als einer der Musiker stumm und verkleidet auf einem Stuhl mitten auf der Bühne saß und sich Notizen machte.
Umso genialer war der Auftritt von CARPATHIAN FOREST im Anschluss. Die Black Metal-Helden aus Norwegen haben sich schon seit 1990 dem ungeschönten, rohen Ursprung der Musik verschrieben und zelebrieren ihren ebenso einfachen wie effektiven Sound bis heute weitgehend unverändert. Auch wenn Sänger Nattefrost etwas wackelig wirkte und wahrscheinlich unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stand, war seine Präsenz dennoch eindrucksvoll. CARPATHIAN FOREST boten keine große Show, keine Pyro- oder sonstigen Effekte. Stattdessen gefielen sie mir besonders durch die geradlinige Einfachheit ihrer Songs, die sie auf den Punkt in die Stadthalle Lichtenfels hämmerten (kleine Timing-Schwankungen bei den Drums mal außen vor gelassen). Dass dies auch beim Publikum gut ankam, bewiesen die Crowdsurfer, die erstmals zu CARPATHIAN FOREST unterwegs waren. Noch besser wurde die Stimmung nur noch, als Nattefrost in den Graben sprang und die ersten Reihen persönlich begrüßte. Saustarker Auftritt.
Abschluss des Abends (die als letzte spielenden SECRET OF THE MOON schenkte ich mir) waren VREID, ebenfalls aus Norwegen. Deren neues Album „Welcome Farewell“ finde ich genial, so dass ich mich darauf freute, VREID nach ihrem Auftritt beim Niflheim-Festival erneut live zu sehen. Allerdings war es meist auf der Bühne zu dunkel und zu neblig, um überhaupt etwas erkennen zu können – Scherenschnitt-Theater, Teil 3. Dazu war der Sound mies, so dass von den alten und neuen Songs wenig übrig blieb. Schade.
Konzert:
Helloween, Gamma Ray, Shadowside - Bochum, Ruhrcongress
Konzert vom
Es fanden sich wieder ein mal schwarz gewandete Kreaturen im Ruhrgebiet- genauergesagt in Bochum – ein. Jene Kreaturen hatten eigentlich nur zwei Wünsche: Einmal GAMMA RAY, einmal HELLOWEEN bitte. Zweimal mit neuem Release, zwei mal zum hier hören bitte.
Glücklicherweise ist Bochum ja eine nette Stadt und erwähnte Bands sind nette Musiker, denn sowohl HELLOWEEN (“Straigt Out Of Hell”, Release Anfang 2013) sowie GAMMA RAY (“Masters Of Confusion”, ganzes Album Ende 2013) konnten im Ruhrcongress Bochum zocken.
Den Anfang machten jedoch SHADOWSIDE aus Brasilien. Ich versaue mir vermutlich jegliche Seriösität wenn ich euch erzähle, dass ich die Band nicht kenne, trotzdem: Für mich war die Truppe mit weiblicher Frontfrau neu, trotzdem wussten sie mich zu überzeugen: Extrem technisch versierte Gitarre (ernsthaft – der Gitarrist hat die Jungs der Hauptakts in Grund und Boden gespielt), eine charmante Sängerin die die (gar nicht so kleine) Menge zu bewegen wusste und Musik, die sich so erst mal als etwas härterer, nicht besonders auffälliger Mörtel beschreiben ließe. Besonders Freude machte das “Ace Of Spades”-Cover von MOTÖRHEAD – da konnten auch so Wesen wie ich (welche SHADOWSIDE nichts sagt) mitgehen. Allerdings: Der verantwortliche Lichtingenieur verdient Tritte. Die Stroboskop-Lightshow tat nicht nur beim Blick durchs Objektiv weh, sondern war generell vor allem eines: Nervtötend.
Auch wenn ich das jedes mal schreibe: Die Hauptacts heißen nun mal nicht umsonst so. Dementsprechend füllte sich die (nicht gerade als “klein” zu bezeichnende) Halle des Ruhrcongresses (während ich gedankenverloren in mein Krefelder starrte) – denn auf ein mal waren GAMMA RAY am Start. Über ihre “Maxi-EP” mit dem Namen “Master Of Confusion” wusste ich ja bereits zu berichten, dennoch: Die Jungs haben es geschafft, das ganze Konzert über stetig mehr Party zu machen. Ja, sicherlich: Der Bierkonsum steigt bei einem Metal-Konzer proportional zur Zeit, trotzdem verstand es die Truppe um Kai Hansen erst ein paar Klassiker, dann die beiden neuen Tracks, dann ein Gitarrensoli und DANN erst “Future World” von den Kollegen von HELLOWEEN raus zu hauen – Gitarrensound wurde am Ende auch voller Enthusiasmus knieend erzeugt und das Publikum war dementsprechend wilder als am Anfang. Zwar finde ich es (mal wieder) lustig, dass eine alte HELLOWEEN-Nummer so viel Bewegung erzeugt, aber, hey: Die beiden Bands sind ja bekanntlich wieder dicke und daher ist ja alles nur eine Art Symbiose. Jedenfalls hatten alle ihre verdienten Spaß – GAMMA RAY live sind immer noch cool!
HELLOWEEN kriegten dann die gesamte Bühne inkl. Deko-Tribüne im Ruinen-Look. Mit Songs vom neuen Album (vorn weg die Solo-Auskopplung “Nabatea”), altem Klassikern “I'm alive”, “If I Could Fly”) und so Späßchen wie die Menge beim Mitsingen zu teilen (“Live Now”, übrigens strategisch clever auch von “Straight Out Of Hell”) oder gefühlt hundert Jahre dauerndenden, gar nicht geplanten (hihi!) Zugaben (“Dr. Stein”, “Are You Metal”), die Menge war beschäftigt. Besonders gut sag man es daran, dass ein offenbar auf Krücken gehender Fan die ganze Zeit die Dinger in die Luft hielt – spontane Genesung durch deutschen Power Metal, das ist doch was!
Richtig fett wurde es ganz am Ende als HELLOWEEN mit Support von Herrn Hansen (GAMMA RAY, falls es jemand noch nicht gemerkt hat), einem Bassolo sowie beim Outro-Song (“I Want Out”) mit der gesamten Besetzung von GAMMA RAY (gut, ohne 2 Drummer) gespielt hat – symbolisch und musikalisch gleichermaßen scharf.
Fazit: Beide Bands haben es gleichermaßen raus, die Stimmung war gut, wenngleich man ob des Publikums eventuell etwas mehr Party erwarten hätte können – trotzdem gab es genug Chöre, Headbaner und Leute die offenbar vergessen, dass irgendjemand sie sieht und total ausrasten. Das ist cool, das macht Stimmung – ein stimmiges Duo mit guter Vorband!
Übrigens: Ja, es gibt berechtigite Kritik zur Stimmleistung von HELLOWEEN. Frontmensch Andi Deris lässt zum Ende der Show gerade im Hochton-Bereich nach und weiß das auch. Aber bis dahin sind (beide Bands) zwar nicht umbedingt CD-identisch, dafür authentisch und gut – Kiritk dürfen sie einfahren, das Gesamterlebnis von Livemusik war aber trotzdem gut, daher von mir keinen Abzug. Rockt immer noch, so!
Sonstige Infos: Tour-Kartenpreis um 42¤, Bier, Radler und co. in Bochum 3.00¤.
Mehr Infos:
Review: The Mystery Of Time
Er hat's doch wieder getan und das ist auch gut so - die Rede ist von AVANTASIA-Mastermind Tobias Sammet, denn mit "The Mystery Of Time" wird trotz aller Bekundungen vor knapp zwei Jahren in Wacken dem Fantasy-Projekt AVANTASIA ein weiteres Kapitel hinzugefügt.
Bereits die optische Aufmachung ist schlichtweg Weltklasse gemacht: ich empfehle nicht nur deshalb das schicke Digibook (es bietet außerdem noch zwei Tracks mehr als die normale Version). Das Coverarwork wurde von Rodney Matthews (u.a. MARILLION, MAGNUM) gestaltet und der hat mit seiner Märchenkulisse Londons mit Gnomen, Hexen und Zeitmaschine auch den Nerv dieses Albums klasse getroffen.
Die Scheibe ist erneut eine wunderbar episches Rock-/ Metaloper geworden und die Musik die Herr Sammet sich dazu ausgedacht hat ist immer noch relevant, bietet genügend neue Ideen und hat ganz viel musikalische Substanz, um in diesem Genre locker als einer der Topacts zu bestehen. Dabei wird nicht nur stilistisch sondern auch inhaltlich an die ersten beiden "Metal Opera"-Alben von AVANTASIA angeknüpft und sollte ganz sicher die Fans der frühen Werke des Projekts ansprechen. Im direkten Vergleich muss sich dieses sechste Werk der Historie dann auch nur dem überragenden Debüt „Avantasia“ geschlagen geben, mit allen anderen Werken steht es mindesten auf Augenhöhe, oder sogar besser da.
Ich muss zugeben, trotz aller Eingängigkeit brauchte es ein paar Durchläufe, bis das Album als Ganzes gezündet hat. Zunächst könnte man meinen, es sind nicht die großen Knaller vorhanden - aber weit gefehlt! Hammersongs wie z.B. die Speed-Granate "Where Clock Hands Freeze" (natürlich mit Michael Kiske (ex-HELLOWEEN, UNISONIC) am Mikro) werden „Keeper Of ..“ Fans die Tränen in die Augen treiben. Genauso klasse kommt dass treibend-düstere „Black Orchid“ mit Metalriffs und Bangergarantie daher, hier setzt der geniale Biff Byford (SAXON) mit seinem mächtigen Organ und einer packender Hookline mit Tobi im Duett für ein Ausrufezeichen - könnte ein neuer Klassiker von AVANTASIA werden.
Der Chef hast sich diesmal auch ein echtes Orchester gegönnt, was mancher vermeintlich etwas (un)modern finden mag, aber für ein Quäntchen mehr originalen Bombast sorgt und unterstützt den eher traditionell sowie handgemacht klingende Soundcharakter des Albums perfekt. Der Streichereinsatz ist stets songdienlich, nicht zu kleisterhaft oder mit zuviel Fläche, die anderen Instrumente haben genügend Raum und sind mindestens gleichberechtigt eingesetzt. Das hatten wird da bei anderen Kapellen schon deutlich schlechter wie u.a. bei BLIND GUARDIAN's eher mittelmäßigen „A Night At The Opera". Den diversen Sängern lässt Sammet ohnehin genügend Platz zur Entfaltung und jedem hat er seinen Song quasi auf den Leib geschrieben. Neben Stammgästen wie Bob Catley (MAGNUM) erfüllte sich Sammet langjährige Wünsche und konnte den bärenstarken Ronnie Atkins (PRETTY MAIDS) oder Hammerstimmen wie Joe Lynn Turner (ex-DEEP PURPLE, ex-RAINBOW) oder Eric Martin (MR. BIG) für AVANTASIA gewinnen.
Das Songwriting ist diesmal vielleicht eine Tick mehr Melodic Hardrock denn Metal und ja auch mal etwas Musicalartig ausgefallen (aber nie so zuckrig wie etwa TRANS SIBIRIAN ORCHESTRA) und es gibt manchmal auch fast poppigen Refrains, aber die Scheibe ist insgesamt einfach klasse gemacht. Apropos die im Fernsehen beworbene erste Single "Sleepwalking" mit Sängerin Cloudy Yang ist ein astreiner Popsong - und klar recht mainstreamig - Live singt dies Amanda Somerville im Duett, da rockt der Song deutlich mehr. Die andere Ballade "What's Left Of Me" mit Beteiligung von Eric Martin ist dagegen über jeden Zweifel erhaben. Als einen der vielen Höhepunkt des Album ist ganz klar der Temprokracher „Invoke The Machine“ mit dem rauen Organ von Ronnie Atkins nennen. Aber auch der 10-Minüter „Savior In The Clockwork“ (der dunkle Anfang hat was von der Filmmusik von „Das Boot“) mit diversen Double-Bass und Speed Metal-Einschüben sowie etwas weniger Tempo - wenn sich die Gesangstimmen austoben dürfen, bietet ein in sich absolut stimmiges Gesamtpaket. Der abschließende Titeltrack ist ein Bombasthammer vor dem Herrn und bietet alles was Fans solcher Mucke lieben: ein (Musical) Song mit vielen unterschiedlichen Parts durch vielschichtiges Songwriting, abwechslungsreich, gefühlvoll, voller großartiger Melodien mit Hammerchören, packend, (melo)dramatisch und trotzdem mit viel Power sowie diesem klasse John Miles („Music“) Gedächtnis-Ende.
Auch Bandkopf Tobias Sammet zeigt, neben seinem Händchen für packendes Songwriting, eine bemerkenswerte Gesangsleistung und sollte nicht mehr länger als Sänger unterschätzt werden. Die hochkarätigen Gastmusiker geben den Songs ansonsten einen recht individuellen Charakter und sorgen dafür dass „Mystery Of Time“ ein melodisches Rock-Album mit vielen großartigen Gesangspassagen geworden ist.
Auch wenn „The Metal Opera“ wohl unerreicht bleibt, kann „The Mystery Of Time“ einen hochklassig Widerpart liefern und dabei voll und ganz überzeugen.
The Mystery Of Time
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
79:24 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten