Zuerst war da diese EP: „Sections“ kam 2009 raus, nur im Internet erhältlich und keiner wusste so recht ob da jemals was nach kommen würde. Geheimtipp hin oder her, erst drei Jahre später war es soweit und THE SAFETY FIRE legten fett nach. Zwischen diversen Touren in ihrer Heimat Großbritannien wurde ihr erster Longplayer „Grind The Ocean“ bei dem deutschen Label InsideOutMusic veröffentlicht. Danach ging alles ganz schnell: Jetzt, gut ein Jahr danach, kommt schon gleich der nächste Streich. „Mouth Of Swords“ zeigt den charakteristischen Sound der Band, dazuzählend zu der aufkeimenden, sogenannten Djent-Bewegung inmitten von unzähligen Bands die mit ihrem technischen Gewichse doch recht ähnlich klingen. Es ist vor allem wieder der melodische Gesang von Sean McWeeney, der die meiste Zeit raussticht, auch wenn es sich merkwürdig anhören vermag.: er könnte genau so gut eine smoothe, zweistimmige R&B-Jazz-Nummer singen - aber das hier ist nun Mal Metal, wenn man das so nennen mag. Dieser ist nämlich überraschend eingängig und vor allem zugänglich. Während „Red Hatchet“ mit seinem Refrain zum mit grölen einlädt, ist „Wise Hand“ das angenehme, ruhige und jazzig anmutende Intermezzo. Kurz entspannen. Mr McWeeney schreit dann doch noch ein bisschen ins Mikrofon im nachfolgenden „The Ghosts That Wait For Spring“, neben „Yellowism“ und dem Titeltrack „Mouth Of Swords“ die Songs die wohl am meisten abgehen. Gegrowlte Unterstützung gibs auch noch von BETWEEN THE BURIED AND ME-Sänger und -Mastermind Tommy Rogers (dessen Musik bei weiten anstrengender, unzugänglich ist, was SAFETY FIRE's Sonderstellung in der ganzen Progressive-Djent-Geschichte mehr herauskristallisiert) bei „Beware The Leopard (Jagwar)“. THE SAFETY FIRE ist mir ihren neusten Veröffentlichung gelungen, ihren selbst kreierten Stil weiter fortbestehen zu lassen. Zwar muten manche Elemente recht poppig zu, wie die nervigen „whoohooo“ Gerufe bei „Glass Crush“, doch verzeiht man das den Jungs gerne. Ah ja, und Djent muss kein Schimpfwort sein!
Freudenschreie und Jubelsprünge quer durch die Wohnung waren das Resultat nachdem ich das Päckchen öffnete und mir neben dem neuen TRANS SIBERIAN ORCHESTRA-Best Of-Album "Tales Of Winter" auch noch die neuen Tourdaten für Europa in die Augen sprangen. Nun also doch – das TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA kehrt zurück. Zum zweiten mal in Europa, das erste mal auch mit ihrem Christmas Programm. Unglaublich! Zu diesem Anlass also präsentieren die US Symphonic Rocker eine Zusammenstellung von 15 Songs ihrer bisherigen Diskografie um Neueinsteiger zumindest mal einen kleinen Überblick geben zu können. Dazu gehören vor allem bombastische Rockhymnen mit abwechselnden Sängerinnen, Sängern und Chören sowie klassischen Streichinstrumenten. Mal geht es etwas flotter voran wie beim Opener „Night Enchanted“ mal wird es balladesk wie beim wunderschönen „I`ll Keep Your Secrets“.
Auch reine Instrumentalstücke sowohl von den Christmas Alben sowie von „Night Castle“ und „Beethovens Last Night“ finden auf dem Silberling Platz. Also tauchen zwischenzeitlich auch mal Elemente aus „Freude Schöner Götterfunken“ auf ebenso wie eigene Kompositionen wie das großartige „Christmas Eve/Sarajevo 12/24“ sowie die Gänsehautballade „Believe“ auf. Beide Songs übrigens original zu finden auf Alben von SAVATAGE, der ursprünglichen Bombast Metal Band, aus denen Mitte der Neunziger das TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA entstanden ist. Das aus diesem Projekt irgendwann mal ein Megaseller entsteht (10 Mio Alben in der USA), daran haben die Produzenten Paul O’ Neil sowie SAVATAGE-Mastermind Jon Oliva damals sicherlich auch noch nicht gedacht. Heute gibt es in den Staaten das TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA East und das TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA West, die Jahr für Jahr in der Vorweihnachtszeit durch die Bundesstaaten ziehen um dort in großen Arenen ihren durchaus für die breite Masse zugeschnittenen Klassischen Musical Bombast Rock ganzen Familiengenerationen zu präsentieren. 2012 kam ich selbst in den Genuss zwei dieser Konzerte in L.A. und Las Vegas miterleben zu können. Musikalisch ist das ein Meisterwerk mit hervorragend aufeinander abgestimmten Livemusikern. Dazu gibt es eine abgefahrene Licht, Pyro und Feuershow die seines gleichen sucht. Spätestens wenn ein paar Millionen Leute den Auftritt des TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA bei der diesjährigen Sylvesterfeier am Brandenburger Tor sehen werden, sollte sich ein ähnlicher Erfolg auch in Europa einstellen lassen und es beginnt ein Run auf die Tickets für die Europakonzerte die ab Mitte Januar steigen werden. Ich jedenfalls bin dabei.
Am 24.01.2014 erscheint mit "Nostalgie Für Die Zukunft" (RYL NKR Recordings/ Rough Trade) das Debütalbum von ERIK COHEN, hiter dem u.a. Jack Letten von SMOKE BLOW steckt. Die erste Single hört auf "Dirigent" und ist seit gestern erhältlich; der Release wird mit einem Video versüßt.
GLORIOR BELLI haben zu "Backwood Bayou" ein Video gedreht, das hier angeschaut werden kann und einen Eindruck des aktuellen Albums "Gators Rumble, Chaos Unfurls" gibt.
Wenn man nur den Bandnamen liest, denkt man sofort an eine hornbebrillte Zusammenrottung aus Mathematik- und Informatik-Nerds, doch mit pseudointellektuellem Studentenrock hat das Quartett aus Portland wenig am Hut. Auf diesem Debütalbum regiert die harte Keule, nachdem man sich bereits auf einer EP und – völlig genretypisch - einer Handvoll Splits gehörig austoben konnte. Kein einziger Song von „Transient“ - ebenfalls genretypisch - sprengt die Zwei-Minuten-Marke, so dass den Hörer ein sehr kurzweiliges und höllisch intensives Energiemassaker überfällt. Wenn man es nicht weiß, hört man nicht heraus, dass mit Krysta Martinez eine Dame das Mikro schwingt, so sehr kotzt sich Madame die Seele aus dem Leib, während sich die männliche Belegschaft zu frühen NAPALM DEATH, TERRORIZER oder CONVERGE einen abschrubbt. Anspieltipps zu nennen macht nicht viel Sinn, denn hier kreist ausschließlich der Dampfhammer und das auf hohem Niveau. Wer etwa „Scum“ zu seinen absoluten Lieblingsscheiben zählt, sollte sich „Transient“ unbedingt anhören!
Dass bei SPARKLANDS Musiker am Werke sind, welche die Musik von TOTO und ähnlichen Melodic Rock-Größen schon mit der Muttermilch aufgesogen haben, ist schon nach wenigen Minuten von „Tomocyclus“ klar. Und wie sich das im Genre gehört, liefern sie denn auch solides Handwerk ab: hübsche Melodien, sauber umgesetzte Kompositionen. Leider rutschen die Niederländer dabei häufig in eher seichte Gefilde ab: die überpräsenten Keyboards plätschern mitunter arg vor sich und im Großen und Ganzen fehlt ein wenig der Biss. Die E-Gitarren werden an einer sehr kurzen Leine gehalten und wenn sie doch mal raus dürfen, dann meist eher kurz und nach wie vor verhalten, wie bei „Oasis“ und „The Feeling Has Gone“. Erfrischend anders wirkt dagegen der Titeltrack „Tomocyclus“, benannt nach dem Boot des verstorbenen Vaters der beiden Songwriterbrüder Thomas und Robert Riekerk : der Song wird komplett von Gesang und Akustikgitarre getragen und kommt völlig ohne überladene Synthesizer aus, lediglich eine sehr dezente Hammondorgel und Percussions finden sich im Hintergrund. Fazit: solide Arbeit für Genrefreunde, der jedoch noch das gewisse Etwas fehlt.