Konzert:
Protest The Hero, Tesseract, The Safety Fire, Intervals - Hamburg, Logo
Konzert vom
Kanada und Great Britian vereint. Wenigstens an diesem Abend. Für eine erneute Tour in Folge ihres neusten Releases „Volition“ nehmen PROTEST THE HERO jeweils INVERVALS mit, ebenfalls aus Ontario, Kanada, die Durchstarter TESSERACT und THE SAFETY FIRE aus England. Alle vier natürlich dabei, um ihre neusten Stücke zu promoten und den Djent zu zelebrieren.
INTERVALS fangen pünktlich um 1930 an -20 Minuten Spielzeit, die so schnell vorbeifliegt, dass man nach den vierten, letzten Lied nicht glauben kann, dass die Jungs sich verabschieden. Kein Geheimnis, dass so ein kurzer Auftritt niemanden gerecht wird. Etwas, was auch verwundert: Vocals! Als instrumentale Progressive Metal Band oder, ja, Vertreter des Djent angefangen, taten INVERVALS es z.B PERIPHERY nach und sind nun mit Gesang unterwegs. Ob's gefällt wohl auch eine Frage des Geschmacks. Wo anfangs ihre EP „The Space Between“ vor allem eben durch verdammt technisch und genial einprägsame Riffs auffiel für die auch ANIMALS AS LEADERS bekannt sind, gehen diese nun durch den hohen, theatralischen Gesang teilweise unter.
THE SAFETY FIRE aus London schließen direkt an, auch hier fällt der kurze Auftritt auf. Ist ja auch verständlich bei vier Bands, doch bevor man richtig Bock kriegt, ist es schon wieder vorbei. Das Neuste aus „Mouth Of Swords“, ein Lied vom letzten Album und zwischendurch das übliche heiß machen auf die folgenden „Headliner“, die hoffentlich mehr Präsenz zeigen dürfen. Sean McWeeney brüllt sich erst die Seele aus dem Leib, dann wieder rum lullt er einen mit seinen klaren, melodischen Gesang ein. Alles wird gut! Schwer zu sagen, ob die auf der Bühne auch Spaß haben, alles läuft aber nach Plan und ein paar im Publikum hüpfen auch. Was sich nicht verheimlichen lässt: die Ungeduld auf das was danach kommt.
Nun, das wäre zu einem Mal TESSERACT. In den letzten Monaten viel von gehört, nie wirklich reingezogen und auch davon ausgegangen, dass es instrumental wäre. Aber nein, auch hier ein (ohne Frage guter) Sänger, der auch ordentlich auf Tumult aus ist, oder wenigstens so tut, indem er ganz ohne Vorwarnung Wasserflaschen explodieren lässt. Die Menge tobt, Ashe O`Hara grinst, trällert und kreischt abwechselnd. Wäre ohne Vocals auch überzeugender.
Songs über Star Trek; Witzbolde waren sie ja schon immer. Dass der Auftritt diesen Abend irgendwo zwischen Power Progressive Metal und Stand Up Comedy-Auftritt von Rody Walker endet, das gibt einem vielleicht doch zu denken. PROTEST THE HERO lieben sichtlich was sie tun. Wenn Walker doch nicht immer soviel labbern würde. Man kriegt zu hören, wie super toll und günstig das Bier ist in Deutschland, Unterschiede zwischen USA und Kanada. Oder auch: Kanada und die Provinz Quebec, weil französisch und so. Bilanz: höchstens sechs Lieder gespielt, Rest Monologe. Zwischendurch wird noch der „most handsome guy in the fucking room“ gekürt, welcher dann völlig hacke seinen Triumph feiert. Mission der Masse: den Hübschen ein ganzen Song beim Crowsurfen nicht runterfallen lassen. So kann gewinnt man die Leute heutzutage. Aber auch nicht jeden. Von daher: shut up and play, man!
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Review: A Life To DIe For
Nach dem die ROYAL HUNT-Fangemeinde 2011 mit dem Wiedereinstieg von "the one and only" D.C. Cooper endlich ihren Willen erfüllt bekam und dass gleich mitgelieferte Reunion-Album mit dem lange vermißten Sänger "Show me how to Live" wirklich bärenstark ausgefallen war, durfte man schon etwas gespannt sein, wie sich wohl das direkte Nachfolgewerk schlagen würde.
Die dänischen Symphonic Metaller legen nun knapp zwei Jahre später mit "A Life to die For" ihr mittlerweile zwölftes Studioalbum vor und setzen stilistisch den eingeschlagenen Weg unbeirrt fort. Die typischen Trademarks, die seit den 90er Jahren von Mastermind und Tastenschwinger Andre Andersen vorgegeben werden, tragen die Musik: bombastisch-symphonischer Metal mit starker Keyboardbetonung und etwas Gitarrenverzierung a la MALMSTEEN. Obwohl die Gitarren dürfen diesmal, rein subjektiv, sogar vermeintlich etwas mehr Soli als sonst zum Besten geben als sonst.
ROYAL HUNT kann man insgesamt bescheinigen, dass die Scheibe gewohnt gelungen ausgefallen ist, wenn auch nicht so uneingeschränkt super wie der direkte Vorgänger. Dafür gibt es aktuell den ein oder anderen leichten kompositorischen Hänger bzw. sind die nur sieben Songs bei 45 Minuten Spieldauer mitunter 1-2 Minuten zu lange gestreckt.
Ansonsten hat man sich diesmal, um den episch dramatischen Touch (mitunter aber auch den Kitschfaktor) wohl noch etwas zu steigern, sogar echte Streicher sowie einen Chor gegönnt. Das Ergebnis ist nicht mal zu überladen, die mitunter etwas schwülstig aufgebauschten Parts gab es vorher auch schon nur vom Kollegen Digital, jetzt halt original und ja es verleiht dem Sound noch etwas mehr Fülle bzw. auch Dramatik. Der Einsteig mit dem knapp zehnminütigen "Hell comes down from Heaven" nimmt, nach dem etwas zu pathetisch-dick aufgetragenen Intro, deutlich Fahrt auf und entwickelt sich zu einem typischen Ohrwurm mit schöner Melodielinie. Ein typischer Tempokracher im neoklassischen Gewande folgt mit "A Bullet's Tale", ja das sind ROYAL HUNT, das macht keiner so wie diese Band. "Running out of Tears" kommt relativ poppig daher, die Hookline ist mir etwas zu süsslich-cheesy, klingt eher nach flachem AOR, paßt nicht so richtig zu dieser Band. Bei "Sign Of Yesterday" kommt die Hookline fast schon etwas schlagermäßig daher, diese beiden Tracks fallen gegen den Rest schon etwas ab. Die beiden Saitenhexer André Andersen und Jonas Larsen retten mit gelungenen Gitarren diese Songs dann vor dem ganz Banalen, wenn die noch mal öfter losgelassen würden - etwas mehr Riffs könnten net schaden.
"One Minute left to Live", die packende Halbballade 'Won't trust, won't fear, Won't beg“ und die episch-melodramatische Schlussnummer "A Life to die for" (mit einem genialen D.C. COOPER am Mikro) sind die herausragenden Songs des Albums. Melodic-Metal as it's best da können die Herren was die Hitdichte angeht sogar an ihre beiden Meilenstein Alben aus den 90ern „Moving Target“ und „Paradox“ anschließen.
Trotz der erwähnten ein oder andren etwas zu laxen Ausrichtung (das nächste Mal bitte etwas mehr Tiefgang) liefern die Herren ein solides Werk ab. ROYAL HUNT beweisen so auch mit „A Life to die for“, dass sie immer noch zu den führenden Genrebands gehören. Wer auf Sachen wie RHAPSODY mit und ohne FIRE oder AVANTASIA abfährt, sollte hier ebenfalls fündig werden.
A Life To DIe For
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
7
Länge:
48:0 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten