Interview Ende Januar wird euer neues Album "Delivering The Black" erscheinen. Hast du bei Album Nummer 10 noch immer Lampenfieber und Nervosität, je näher der Release-Termin rückt?
Nee, eigentlich nicht - ich bin mir ganz sicher, dass die PRIMAL FEAR-Fans diese Produktion lieben werden. Wir haben uns in sämtlichen Bereichen gesteigert und ich bin richtig stolz auf das Team und die Platte!
Liest du Reviews und Kommentare zu euren Alben?
Nicht alle, aber wenn ich auf eine Review aufmerksam gemacht werde oder zufällig ein Magazin lese, in dem eine Kritik drin ist, lese ich die schon. Nur meine Rage gegenüber meiner empfundenen evtl. Fehleinschätzung oder Ungerechtigkeit hält sich mittlerweile schwer in Grenzen!
Wo sind Unterschiede, wo sind Gemeinsamkeiten von "Delivering The Black" und "Unbreakable“?
"Delivering The Black" soll eine Weiterentwicklung von "Unbreakable" sein. "Unbreakable" war charttechnisch weltweit unser erfolgreichstes Album. Also warum sollen wir die Band neu erfinden? Gibt keinen Grund. Unser Ziel war in jedem Bereich eine Schippe draufzulegen, an Spannung, Intensität, Passion, Performance, Riffs, Melodien, Power und Sound und den fans exakt die Platte zu geben, auf die sie warten. So sind wir ans Songwriting rangegangen über die Pre-Production, zu den richtigen Aufnahmen im Studio und dem Mix & Mastering. Ich bin überzeugt, dass wir uns in jedem Bereich etwas gesteigert haben und unser Ziel intern erreicht haben!
Wie würdest du "Delivering The Black" beschreiben? Sind neue Einflüsse in eure Songs gekommen?
Ein typischen PRIMAL FEAR-Album auf dem Stand von 2014 - mit allen PRIMAL FEAR-Trademarks & Elementen, die man von uns hören will. Dazu ausreichend Platz für musikalische Ausflüge und Verwirklichungen. Es gibt keine neuen Einflüsse, sondern wirklich rein persönliche Weiterentwicklungen, Spass an der Sache und persönliche Ziele.
Wie lange habt ihr für das Songwriting gebraucht? Geht euch das leicht von der Hand, habt ihr mittlerweile eine gewisse Routine entwickelt?
Das Songwriting war von Anfang an eher ein kreativer Wahnsinn, der viel Spass gemacht hat, anstatt irgendein Druck noch besser zu werden. Manche Songs waren in 3 Stunden von der Grundstruktur im Kasten, an anderen Songs wie z.B. „One Night In December“ haben wir 6 Monate getüftelt, bis uns die musikalische Reise 100% überzeugt hat. Also man kann das nicht pauschalieren, jeder Song hat eine andere Story!
Wie lange wart ihr im Studio? Macht dir die Studioarbeit Spaß?
Eigentlich muss das jeder Musiker für sich selbst entscheiden. Ich persönlich bin ein Typ, dem es unheimlich Spass macht im Studio zu arbeiten und die einzelnen Puzzlesteinchen zusammenzufügen. Ich kenne andere Musiker die hassen das Studio und sind viel lieber auf der Bühne. Die reinen Recordings und der Mix haben sich mit kleinen Pausen über 3 Monate gestreckt.
Ihr werdet im Frühjahr auch ausgiebig touren, was ja mittlerweile eine essentiell wichtige Aufgabe für eine Band geworden ist. Ist das eine positive Entwicklung in deinen Augen?
Natürlich wissen wir, wenn eine neue PRIMAL FEAR-CD veröffentlicht wird, dass Tourneen ein ganz wichtiger Faktor sind - wir werden 2014 in fast allen Kontinenten touren und haben die grösste und längste Tour vor uns. Wenn wir heutzutage das Level der Band halten wollen, dann müssen wir unseren Allerwertesten lupfen und touren was das Zeug hält. Wenn wir die kleine Chance wahrnehmen wollen unser Level zu steigern, dann müssen wir noch mehr touren und das werden wir tun!
Tourst du gerne? Was gefällt dir am Tourleben?
Hauptsächlich die Show! Ich habe mich mittlerweile so eingerichtet, dass ich mich gut arrangieren kann. Ich kann mit den Möglichkeiten des Internets auch während der Tour arbeiten oder mir in Ruhe einen Film anschauen. Die Zeit zwischen Soundcheck und Show ist natürlich immer lang - die Kunst ist Langeweile erst mal gar nicht aufkommen zu lassen!
Gibt es Orte, an denen du gerne mal spielen würdest? Könntest du dir z.B. eine China-Tour vorstellen?
Ich bin sehr zufrieden mit unserem Tourplan und unseren Zielen. Wir werden zum ersten mal nach Australien gehen, das ist spannend und jede US/Canada Tournee in einem coolen Bus ist ein Erlebnis, es ist super wieder eine längere Südamerika-Tournee zu spielen und wir gehen wieder nach 6 Jahren zurück nach Japan - von meiner Seite aus, alles prima!
Was machst du während einer Tour, wenn dir die anderen auf die Nerven gehen?
Vielleicht bin ich während einer Tournee nicht der unternehmungsfreundlichste Kollege, der andauernd in der jeweiligen Stadt rumrennt, sondern lieber den Fokus auf die Show legt, aber ansonsten kommen wir alle super miteinander klar und sind ein eingespieltes Team!
Wieviel vom "Sex, drugs & rock'n'roll"-Klischee lebt ihr bei euren Touren (noch) aus?
Ich bin eigentlich ein mit mir und meiner Arbeit zufriedener Mensch. Da ich permanent auf Tour oder im Studio bin, habe ich nicht den grössten Drang die Sau raus zu lassen, nur weil ich mal unterwegs sein darf. Ich bin kein Freund von Drogen und trinke ganz in Maßen Alkohol, also ist mein momentanes Image nicht gerade der permanent besoffene Partyonkel mit 2 Mädels im Arm *lacht*
Wie war 2013 für PRIMAL FEAR? War es ein gutes Jahr?
Eher ruhig und geprägt von der neuen Produktion, über 2014 werde ich sicherlich anderes berichten können.
Und wie sieht es für dich persönlich aus?
Ich habe im Prinzip an 6 spannenden und qualitativ hochwertigen Produktionen gearbeitet - VODOO CIRCLE, HELKER, SINNER, Rüssel Allen/Mat Sinner, SILENT FORCE und PRIMAL FEAR. Also war ich 100% ausgelastet und freue mich über so viele Klassejobs. Dazu hatten wir im Februar/März wieder eine grandiose Rock Meets Classic-Tournee und ich hatte riesigen Spass mit solchen grandiosen Künstlern & Legenden wie Paul Rodgers oder Eric Bazilian gemeinsam auf der Bühne zu stehen.
Welche 5 Alben haben dich in diesem Jahr beeindruckt?
FIVE FINGER DEATH PUNCH - The Wong Side Of Heaven
Anneke Van Giersbergen - Drive
David Hause- Devour
DAFT PUNK - RAM
STING - The Last Ship
Mein momentaner Lieblingssong ist von Ed Sheeran - I See Fire
Die letzten Worte gehören dir.
Happy New Year an alle Metal Inside-Freunde und ich hoffe unser neues Album haut rain und wir sehen uns auf den Shows im Jan & Feb 2014!
Interview
You released videos for the songs „Milk Leg“ and „Harmonomicon“ from your new album „Habitual Levitations“. How much have you been involved in the production? Who came up with the ideas for those two?
„Milk Leg“ was made by a guy, Rob, who works at our record label. He came up with all of this, he actually just did his own thing. „Harmonomicon“, which just recently came out was done by a guy called Burke Roberts who also used to do the visuals for our live shows. And here we also didn't have that much to do with the concept or planning of that at all. Both are good video artists that do their own thing, basically. We can rely on them and they always come up with something cool.
Since you are having a long tour now in Europe, any special plans on what you really need to see or do?
Always! We try to do all of this sight seeing things when we can. We went to Stonehenge just a couple days ago. When we have days off we just want to see things that are worth to be seen. While on tour, it is sometimes tough to do all of this. We have been here a lot, though, so we already have experience most of it.
Still, one place you really wish to play at?
We have been lucky to be able to play at a lot of places but still: we never performed in Sweden! We have done Norway, Denmark but never Sweden or Finland, for that matter. Or Russia. Basically, the places we haven't hit yet are the ones that are bit further out.
And one last question: why the black metal dolphin shirt?
The dolphin had become an inside joke within our band and fans. We had a series of dolphin shirts from the beginning. Different artists worked on those, for instance my former roommate Christopher Waldrep. He is a really great; we just told him what we wanted: a shirt with a dolphin with corpse paint, on a couch with a bunch of junk food, smoking a bong. And we just thought, what black metal shirt could the dolphin be wearing? GORGOROTH!
Nach einem etwas säuselnden (weil der Gesang etwas von Steve Hogarth von MARILLION hat) typisch spacig-artrockendem Opener gehen SOUND OF CONTACT mit dem tollen Instrumental „Cosmic Distance Ladder“ gleich in die Vollen. Die Band zeigt kraftvoll-riffbetonten sowie virtuos vorgetragenen Progrock mit viel Power und Spielwitz. Diese neue Formation besteht u.a. aus tollen Musikern wie Dave Kerzner (Keyboard) von GIRAFFE, Matt Dorsey (Bass/Gitarre), John Wesley (PORCUPINE TREE, FISH) an der Gitarre und Jonathan Schang (DISTRICT 97) an den Drums sowie Simon Collins (Vocals, Drums) als die Stimme und einer der Masterminds der Prog-Newcomer.
Auch klar dieser Name ist nicht immer hilfreich (man hätte sich ja auch einen neuen Künstlernamen zulegen können), er hat es nicht gemacht und so muß er sich natürlich ständig mit Vergleichen seines berühmten Erzeugers PHIL COLLINS herumschlagen. Nun stimmlich sind auch ganz klar Gemeinsamkeiten auszumachen, er besitzt schon ein recht ähnlich warmes Timbre aber versucht bestimmt sein Organ betont etwas mehr zu zu variieren. Dies gelingt eindrucksvoll und dabei kommen auch die ein oder Assoziation an PETER GABRIEL hoch, vorallem wenn es in die hymnisch höheren Sphären geht.
Musikalisch bricht der Kanadier nach drei Solowerken mit diesem Debütalbum „Dimensionaut“ mit dem progressive (Pop)-Rock von SOUND OF CONTACT jetzt in etwas andere Gefilde auf und lehnt sich dabei aber deutlich stärker an die Tradition des GENESIS-Sounds der 70 er Jahre an.
Dies gelingt absolut überzeugend, der Mann weiß wie man eingängige Melodiebögen in ein anspruchsvolles (ohne zu übertriebene Kopflastigkeit) Korsett verpackt.
„Dimensionaut“ ist Sience-Fiction Konzeptalbum über einen dimensionalen Zeit- und Raum-Reisenden namens Dimo. Er startet eine Mission um die Grenzen menschlicher Erfahrung zu erweitern. Klingt kryptischer als die Musik letztlich rüber kommt aber die komplette CD bietet eine packende Atmosphäre, ist super klar produziert und ist eher so eine Art reduzierter Spacerock mit gewissen leichten Mainstreamattacken bei so manchen Songpassagen – aber dies paßt absolut ins Gesamtkonzept der Musik. Die kommt durchaus vielseitig, verspielt und abwechslungsreich daher ohne diese bei vielen anderen Progbands vorkommende technisch-kunstvolle Betonung. Die Songs sind durchaus unterschiedlich mit viel Progbetonung und sehr eingängig, hier gelingt durchaus der schmale Grad zwischen den frühen (proggigeren) und den etwas poppigeren GENESIS der 80er Jahre. Alles Hand und Fuß - bei dem eher etwas reduzierteren „Pale Blue Dot“ darf sich Collins Stimme mit einem wunderbaren Megahookline in den Vordergrund stellen. Das eher etwas sphärisch melodramatische „I am Dimensionaut“ mit diesem hymnischen Refrain, hat was von PETER GABRIEL – toll gemacht. „Not coming down“, die erste Single, ist dann tatsächlich eher eine Pop-Rock-Ballade aber mit einem gewissen dunklen Wechsel, so dass es doch nicht zu glatt wirkt. „Beyond Illumination“ wird getragen von klasse Keyboardeinlagen bzw. Streichersamples sowie weiblichen Vocals in bester KATE BUSH-Manier hier wunderbar gesungen von Hannah Stobard.
Das Album gewinnt insgesamt bei jedem Durchgang an Eindringlichkeit und macht einfach Spaß. „Closer to you“ ist wieder so ein Beispiele, ein balladesker Ohrwurm vor dem Herrn sehr gefühlvoll aber nie zu fluffig, da ist es wieder, dass Collins-Gehn für Hammermelodien. Für alle Progfreaks bietet dann die knapp 20-minütige Übernummer „Moebius Slip“ (unterteilt in vier Akte) passend zum Artwork eine echtes Progepos mit vielen opulent-elegischen Momenten die u.a. an PINK FLOYD erinnern, ein sehr würdiges Finale.
Simon Collins hat hier mit seinem kongenialen (Keyboard)-Partner Dave Kerzner ein wirklich vielschichtiges Werk geschaffen, dass allen Fans von spacigem Progrock gefallen dürfte. Auf über 70 Minuten gelingt es die Spannung mit intelligentem Songwriting aufrecht zu erhalten, besitzt einen durchgehenden homogenen Fluss ohne Brüche und zu aufgesetzt oder gar einfältig zu klingen. Leider ist der Tastenmann jetzt vor kurzem ausgestiegen - bleibt abzuwarten wie dies die junge Band künstlerisch verkraftet.
„Dimensionaut“ ist jedenfalls trotz aller genanter Einflüsse ein höchst eigenständiges Stück Musik geworden, und verdient eine Fortsetzung auf diesem Niveau.
Dimensionaut
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
73:45 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Life, Love & Hope
Ein besserer Zeitpunkt für Tom Scholz als heuer bietet sich wohl kaum mehr für seine Band BOSTON. Giert die AOR-Gemeinde doch nach neuem Futter gerade von etablierten, alten Bands. Sind Festivals wie Hi Rock, Rock the Nation, Schweden Rock oder Rock of Ages nicht gerade dafür ein Indiz, dass sogar große Festivals mit den alten AOR- und Hardrock-Recken zu füllen sind, zumindest in Europa.
Also mir lief das Wasser schon im Gehörsegment zusammen als ich las, BOSTON kommt mit was Neuem ums Eck. Umso ernüchternder fühle ich mich jetzt, da das neue Album sich in meinem Player "dreht". Hat Tom Scholz verlernt, gute Melodien zu schreiben? Nö, das ist es nicht. Viel mehr ist es die lieblose Art, wie diese Melodien sprich Songs präsentiert, um nicht zu sagen gestört werden.
Es fehlt der rote Faden auf "Life, Love & Hope". 3 Nummern stammen aus dem "Corporate America"-Album, das völlig zu recht untergegangene Vorgängerwerk, auf dem der leider 2007 verstorbene Original-Sänger Brad Delp noch gesungen hat. Die restlichen 8 Songs sind mit verschiedenen Sängern bzw. Sängerinnen bestückt, unter denen keine/r dem verstorbenen Original-Sänger das Wasser reichen kann. Dieser Umstand lässt das Album inhomogen wirken.
Außerdem kommt eine dermaßen unterirdische Produktion hinzu, welche mit Drum-Computer, dilettantisch wirkenden Ein- und Ausblendungen von Sounds und Chören und zu guter Letzt mit einem Gitarrensound aufwartet, der nach Lichtjahren Entfernung klingt. Das hätte ich wahrlich nicht von einem Musiker des Schlages wie Tom Scholz erwartet. Und dabei - und das ist jetzt wirklich traurig - sind Songs auf dem Album, welche in ihren Genen große Anlagen erahnen lassen. Da wäre das melancholische "Didn`t Mean To Fall In Love" mit dem starken Gesang von Delp und wenn man das schreckliche Intro von "Sail Away" überstanden hat, bietet auch dieser Song eine starke Melodie.
Umso ratloser stehe ich vor diesem Werk. Herr Scholz lehnt es ab, sich helfen zu lassen, alles muss er allein machen: Instrumente, Produktion, ja sogar phasenweise den Gesang. Sorry Astronaut Major Tom, da draußen gibt es Leben, das kann - nein, das muss man besser machen.
Life, Love & Hope
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
44:36 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten