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Wanted

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Das letzte Album „Beyond Man And Time“ der deutschen Prog-Institution RPWL war ein Gourmet-Happen für Freunde des gepflegten Artrock, mit gelungenen Verweisen auf GENESIS und vor allem PINK FLOYD. Aber RPWL wären nicht RPWL, wenn sie als Nachfolger einfach eine Kopie des gelobten 2012er-Albums abliefern würden. „Wanted“, das sechste Studioalbum der Bayern, setzt auf die bekannten Stärken der Band, tönt dabei in Gänze betrachtete aber härter, ja rockiger; ohne die beiden o.g. Vorbilder zu verleugnen und setzt vom Songwriting her auf reichlich Abwechslung. Das Erstgenannte (mehr Härte) wird bereits beim 5-minütigen instrumentalen Intro („Revelation“) deutlich, welches das Album mit einigen deftigeren Parts und komplexen Arrangements eröffnet, „Hide And Seek“ mit seiner „Metal“-Schlagseite, seinem verzerrten Gesang und kurzen akustischen Verschnaufpausen ist einfach nur klasse. Der längste Track des Albums, das 11-minütige „The Attack“ offenbart vor allem zu Beginn melancholische Dunkelheit, wird aber gegen Ende des Songs, dem Titel zum Widerspruch, doch etwas ruhig. Als Appetizer für das Zweitgenannte (Abwechslung) möchte ich mal den fast schon poppigen Titeltrack „Wanted“ nennen, aber auch das düster drückende „.Swords and Guns“ - ein teilweise typischer RPWL-Song bei dem die fast 9 Minuten Spielzeit durch elektronische Spielereien und einem Moog-Solo wie im Flug vergeht. „Perfect Day“ vermengt dann Elektronik, Rock und Pop zu einem anspruchsvolleren Ausflug auf die Tanzfläche. Die abschließende recht entspannte Artrock-Ballade „A New Dawn“ glänzt durch hervorragendes Gitarrenspiel und offenbart nochmals, was für tolle Songs Yogi Lang, Kalle Wallner & Co. schreiben können. Alles in allem haben RPWL sich nicht neu erfunden, aber sie bringen auf „Wanted“ auf höchstem Niveau neue Facetten ins Spiel. Fans können hier bedenkenlos zugreifen, aber auch für Neulinge in Sachen Progressive ist „Wanted“ eine gute Wahl.

Wanted


Cover - Wanted Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 61:42 ()
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MELECHESH wechseln aus

MELECHESH und Gitarrist Sirius haben sich getrennt, außerdem ist mit Sasha "Sin" Horn ein neuer Drummer an Bord. MELECHESH arbeiten zurzeit an einem neuen Album, alle Gitarren werden nun vom verblieben Gitarristen Ashmedi eingespielt.

News:

AMENRA posten neues Video

AMENRA haben einen Clip zu "A Mon Ame" gedreht, der hier angeschaut werden kann.

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Nightmare

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by Gast
Horrender Albtraum oder triefende Freude? Die italienische Blackend Thrash-Combo SATANIKA verübten just mit „Nightmare“ einen weiteren satanischen Angriff auf den schwarz-Metall-Markt. Der Schock hat getroffen, SATANIKA arbeiten plakativer, denn sie nicht könnten: Keine Zweifel, hier gibt es von „Satan“, „Blut“ und „schmutzigen Weibern“ zu hören: Aggression, pure Härte – Thrash Metal meets the Devil. Musik für den Blutdruck wird hier geboten, nicht für den Geist.

Wo das geklärt ist, bleibt SATANIKA ein gewisser Wohlklang auf dieser primitiv-rohen Ebene keinen Falls abzustreiten: Schön heftig schreddern die Gitarren, verüben das ein oder andere Soli und auch Pervertor beweist sich mit extremen, fiesen Vokals. Hervortun und absetzen kann sich da die „Mask Of Satan“ mit hohem Klargesang. Ein old-schooliger Sound haftet den Italienern an, der stark nach deutschen Größen wie SODOM oder DESASTER, auch aber nach (alten) VENOM klingt. Ordentlich, in der Tat! Und auch das den Tod verbildlichende Artwork weiß noch zu gefallen. Der Albtraum letztlich beginnt ganz weit vorn und das bei jedem noch so guten und knallharten astreinem Song: Es sind die allwiederkehrenden Intro-Sampler, die es in ihrem Kitsch und ihrer Geschmacklosigkeit leider immerzu das vernichten, was zuvor aufgebaut wurde. Schade, davon abgesehen sind SATANIKA nämlicher stärker als der Name und die sonnige Herkunft glauben lassen.

Nightmare


Cover - Nightmare Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:49 ()
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Satanika

KEINE BIO! www
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Broken Crown Halo

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Mit „Broken Crown Halo” präsentieren die Italiener von LACUNA COIL ihr mittlerweile siebtes Studiowerk – und gleichzeitig das letzte, das mit Gitarrist Cris Migliore und Drummer Cristiano Mozzati aufgenommen wurde, denn beide verließen die Band im Frühjahr aus privaten Gründen und schweren Herzens, wie es hieß. Die weitere Entwicklung des Line-Ups ist also momentan noch offen, musikalisch bleibt man dem bewährten Rezept jedoch treu. Der Opener „Nothing Stands In Our Way“ stellt einen ebenso rockigen wie eingängigen Einstieg in das Album dar, dessen „Die Schöne und das Biest“-Konzept der beiden Gesangspartner Cristina Scabbia und Andrea Ferro schöne Kontraste ergibt, „I Burn In You“ ist deutlich ruhiger, aber nicht weniger melodiös geraten. Ähnliches gilt für das im Midtempo angesiedelte, schon fast etwas poppige „I Forgive (But I Won´t Forget Your Name)“. „Die And Rise“, bei dem Andrea Ferros Gesangsparts überwiegen, kommt ausgesprochen hart und düster daher, „In The End I Feel Alive“ glänzt an der Schnittstelle aus Gothic und Alternative Metal. Fazit: auch wenn gnadenlose Ohrwürmer mit sofortiger Wirkung rar sind, ist LACUNA COIL mit „Broken Crown Halo“ ein stimmungsvolles Album gelungen, dessen Melodien sich zwar nicht immer sofort festsetzen, nach mehrmaligem Anhören dann aber durchaus ihre Wirkung entfalten.

Broken Crown Halo


Cover - Broken Crown Halo Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:35 ()
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Wicked Temptation

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by Gast
Das der duftig-dreckige Sleaze-Rock der Achziger wieder auferstanden ist und gerade fernab des sonnigen Kaliforniens im etwas kühleren Skandinavien wieder zum Leben erwacht, dürfte unlängst dank Szene-Größen wie HARDCORE SUPERSTAR, RECKLESS LOVE und CRASHDIET kein Geheimnis mehr sein. Doch etwas fehlt - etwas war besser in den 80’ern - gab es da doch Rock-Göttinnen wie JOAN JETT oder LITA FORD in blutjunger Frische.

Und wieder sind es die Schweden, die diese Lücke füllen: Denn VANITY BLVD haben mit Frontröhre Anna Savage Atemberaubendes aus dem eisigen Wasser gefischt. Mal mit etwas ruhigerer Stimme (wie in der Ballade „Falling Down“) oder etwas knackigerer (wie in „Dirty Rat“) trifft die obendrein noch hübsche Dame immer mit Feuer ins Korn.

Die Gitarrenarbeit der Schweden ist hart und ehrlich. Ein kräftiger, zeitgemäßer Sound aus den Black Lounge Studios (PAIN, OVERKILL) bringt dabei den Hörspaß zum Retro-Feeling. So klingt „Wicked Temptation“ so durchtrieben und gleichzeitig kraftvoll und frisch aus den Boxen, dass es doch tatsächlich eine Verführung ist, alte LITA FORD-Sachen aus- und VANITY BLVD in den Player rein- zu schieben. „Wicked Temptation“ ist definitiv eine Scheibe voller guter Rock-Nummern ohne große Schwächen, die sich nicht zu verstecken braucht. Hervorgehoben seinen hier vor allem das rebellische „Do Or Die“, das erwachsenere „Desperate Hearts“ oder das wunderschöne gefühlvolle „Had Enough“. Doch auch das ein wenig plakative „Miss Dangerous“ im MÖTLY CRÜE-Stil kann sich sehen lassen!

Für alle Glam-/Sleaze-/Hard Rock-Fans, Verstorbene und Neuerwachte.

Wicked Temptation


Cover - Wicked Temptation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:56 ()
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Band:

Vanity BLVD

KEINE BIO! www
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Antagonise

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by Gast
MAYAN heißt Mark Jansens todesmetallischer Ausgleich zu Erst-Band EPICA. Nicht weniger als drei Jahre sind nun seit dem Erstschuss namens „Quarterpast: Symphonic Death Metal Opera“ vergangen. Ein Debüt-Titel, der Stil-beschreibend ist – wobei das „Death“ wirklich in Klammern gehalten werden sollte, findet man Elemente des Death Metal doch tatsächlich nur in den Grunts der Herren wieder. Der Rest lässt sich größtenteils als symphonisch, operesk, progressiv und teils sogar „modern“ bezeichnen: MAYAN – ein Wirrwarr aus allem, eine Mischung aus vielem.

Nicht weniger als fünf Mitglieder teilen sich hier den Platz hinter dem Mikro und auch für die Orchestrierung zeigten sich gleich zwei Herren verantwortlich (Driessen und Janson). Tatsächlich fragt man sich bei so mancher Instrumental-Passage, ob diese lediglich dem Erreichen einer epischen Spielzeit von über 62 Minuten dient und auch die Vocals harmonieren in meinen Ohren nicht immer bestens miteinander (Das Ende von „Burn The Witches“ oder Herr Basse in „Lone Wolf“ seien hier genannt). Dabei beweisen MAYAN stellenweise, dass sie auch anders können, kommt doch der Opener mit überraschender Eingängigkeit daher, weiß Frau Macrí ihre schöne Stimme im akustischen Intermezzo „Insano“ perfekt zu präsentieren und sind auch in „Human Sacrifice“ und „Capital Punishment“ viele gute Ansätze dabei, bis MAYAN es letztlich gen Ende wieder übertreiben und die Songs überladen – mit Background-Opera-Gesang, Bombast und Zwischenparts.

Ein Faustschlag ins Gesicht jedoch ist das Songwriting, sieht man hier von epischen Märchen und Heldentaten einmal ab und widmet sich der Politik: MAYAN hinterfragen auf „Antagonise“ unsere „Demokratie“ und die uns gewährte „Freiheit“ („Eniemies Of Freedom“, „Capital Punishment“). Spannend und eigentlich gradlinig – hätte man es nur auch so verpackt. Wirre Songstrukturen verschachteln diese Aussagen hier nämlich leider zu sehr …

Wer nun aber komplexen, kryptischen und mit Sopran-Gesang und Orchester durchzogene Stücke mit einem Hauch Härte in Form von Grunting und E-Gitarren mag, sollte „Antagonise“ ruhig mal antesten. Eher jedoch sollten Fans von EPICA, AFTER FOREVER und WITHIN TEMPTATION denn die von HYPOCRYSY oder EX DEO diesen Kampf wagen – MAYAN machen es einem nicht leicht.

Antagonise


Cover - Antagonise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 62:17 ()
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Fragile Immortality

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by Gast
THE UNGUIED – oder die führerlosen Ex-SONIC SYNDICATEler Richard Sjunnesson und Roland Johannsson und Anhängsel – sind zwei Jahre nach ihrem Debüt „Hell Frost“ zurückgekehrt und testen nun mit dem Nachfolger namens „Fragile Immortality“ die Grenzen ihrer Unsterblichkeit.

Verleugnen lässt sich die Ähnlichkeit der Schweden zu SONIC SYNDICATE mitnichten, haben wir es auch hier mit modernem, „peppigen“, melodischem Death Metal zu tun. Auch THE UNGUIDED setzen auf gute, markante Gitarrenarbeit, ein hämmerndes Schlagzeug, einen Mix aus Klar-Gesang und Grunts und ein tragendes Keyboard – steril und perfektionistisch gehalten, mit glasklarer Produktion. Fast könnte man sagen, dass alles perfekt (ja fast sogar zu perfekt) klingt, doch genau hier liegt das Manko: Was die Schweden mit „Fragile Immortality“ abliefern ist so gut wie der Vorgänger, klingt wie der Vorgänger und ist eben nicht unsterblich. Auf „Fragile Immortality“ gibt es keinen wirklich schlechten Song, doch auch eben keinen, der sich hervorhebt. Schade! Gut hörbar und doch irgendwie belanglos versinkt das Album letztlich in seiner Kurzlebigkeit.

Fragile Immortality


Cover - Fragile Immortality Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:28 ()
Label:
Vertrieb:

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