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Das Seelenbrechen

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Zu Ihsahns Schwenk vom stilprägenden Black Metal früherer Tage hin zu avantgardistischen Klängen, viel Progressivität und Experimentierfreude muss man nicht mehr viel sagen; wer in diesem Jahrzehnt noch immer „In The Nightside Eclipse Part II“ erwartet, wird hoffnungslos vor einen Bus laufen. Das interessanterweise deutsch betitelte „Das Seelenbrechen“ ist schon sein fünftes Album innerhalb von sieben Jahren und die konsequente Weiterentwicklung von „Eremita“ und – das muss man einfach sagen – ein schwerer Happen. Mit der musikalischen Öffnung ist im Laufe der Jahre leider ein selbst auferlegter, meiner Ansicht nach gekünstelter Anspruch eingezogen, den Ihsahn, so gut er als Songwriter und Visionär sein mag, nicht erfüllen kann. Ähnliche Symptome hat man auch bei Devin Townsend („Ghost“ oder „Deconstruction“) oder OPETH („Heritage“) bemerkt, die gerne mal übers Ziel hinausschossen und vor lauter Freiheit die Zugänglichkeit aus den Augen verloren. Ein weiteres Indiz sind die pseudointellektuellen, viel- und nichts sagenden Titel auf „Das Seelenbrechen“: „Regen“, „NaCl“, „Rec“ oder „M“. Und warum „Tacit 2“ vor „Tacit“ kommt, weiß auch nur der Meister selbst. Besonders Ersteres (also Teil Zwei…) ist ein heftiges Krachmonument industrieller Prägung, das einem atmosphärischen Schmeichler wie „Pulse“ oder einer wenig essentiellen Noise-Orgie wie „See“ in starkem Kontrast gegenübersteht. Man kann das Album nicht als wirklich schwach einordnen, dafür ist es zu vielseitig und zu gut umgesetzt, aber es fehlt das Gesamtbild, der rote Faden, den Ihsahn bei seinen unterschiedlichsten Arbeiten stets in der Hand hielt – schon damals bei EMPEROR.

Das Seelenbrechen


Cover - Das Seelenbrechen Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:55 ()
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Natural Born Killers

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In Schweden erhebt sich gerade eine Welle von Nachwuchsbands in Sachen Traditionsstahl mit starkem 80er-Jahre-Einschlag; mit dabei sind unter Anderem DEAD LORD, SCREAMER, STEELWING oder WITCHGRAVE aus Växjö. Aus jener Stadt stammen auch AMBUSH, die sich letztes Jahr gründeten und bereits ein Vier-Song-Demo an den Start brachten, dem nun mit „Natural Born Killers“ diese 7“-Single folgt. Das Riff des hymnischen Titelsongs klingt dermaßen nach ACCEPTs „Princess Of The Dawn“, dass ich die Nummer nach den ersten Tönen sogar für eine Coverversion gehalten hatte. Im zweiten Song, „Heading East“, muss dann „Princess Of The Night“ von SAXON dran glauben. Sänger Oskar Jacobsson klingt dabei nicht wie eine Prinzessin, sondern eher wie GAMMA RAYs Kai Hansen (ja, ich weiß: das ist für viele Hörer das Selbe!), so dass ich die Sache lieber erstmal beschließe, darauf verweise, dass AMBUSH in dieser Form eher Zweitligisten sind und lieber auf das anstehende Album des Quintetts warte, das hoffentlich mehr bietet als einfallsloses Recycling.

Natural Born Killers


Cover - Natural Born Killers Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 2
Länge: 8:7 ()
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Lost In Life

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Hardcore New York Style! Jo, genug über die neue BACKTRACK-Platte gesagt? Nicht wirklich, denn auch wenn die Band auf "Lost In Life" extrem scheuklappig durch die New Yorker Wallachai rennt, macht der Zwölf-Tracker doch genug Spaß und bietet genug Moshpotential, um allen Hardcore-Kids empfohlen werden zu können. Mit Nick Jett (TERROR) an den Reglern konnte bei der Produktion schon mal nichts schiefgehen, entsprechend brachial und gleichzeitig differenziert kommen die zwölf Songs in das heimische Wohnzimmer. Dabei gehen BACKTRACK relativ berechenbar zu Werke und lassen die meiste Zeit fette Groove-Monster von der Leine, die mit eingängigen Textzeilen und jeder Menge Testosteron jedem MADBALL/ TERROR-Fan das Herz höher schlagen lassen. "Darker Half" mag etwas variabler gewesen sein, aber "Lost In Life" macht das mit noch stärkerer Intensität wett; positiv gesprochen ist die Scheibe zudem sehr homogen und kann locker am Stück gehört werden. Eine gute halbe Stunde New York Mosh ist ja auch was Feines. Live sowieso ein Garant für Abriss, zuhause für de richtigen Momente im Leben ebenso der perfekte Soundtrack.

Lost In Life


Cover - Lost In Life Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 29:26 ()
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Mindfinder

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RISING ANGER legen mit "Mindfinder" eine starke Hardcore-Platte vor, die zwar mit starkem THE GHOST INSIDE-Einschlag aufwartet, aber eigenständig genug klingt, um interessierte Hörer zu überzeugen. Beim Songwriting passt alles, die Songs sind durchweg auf hohem Niveau und homogen, so dass das Album als Gesamtwerk voll und ganz überzeugt. RISING ANGER wechseln dabei zwischen aggressiven Parts, in denen der aggressive Gesang und die starken Gitarren im Fokus stehen, und clean gesungenen, eher getragenen Abschnitten, bei denen der Gesang die Akzente setzen kann und ganz nebenbei die guten Texte zur Geltung kommen. Verpackt in eine moderne, druckvolle Produktion, macht "Mindfinder" so die kompletten knappen 40 Minuten Laune und unterhält auf hohem Niveau, irgendwo in der Schnittmenge von Hardcore und melodischem Metalcore. Der Band hat hier mit viel Liebe zum Detail und einem Gespür für atmosphärisch dichte Songs eine überzeugende Platte geschrieben, die sich im deutschen und internationalen Hardcore-Zirkus wird behaupten können.

Mindfinder


Cover - Mindfinder Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 38:58 ()
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Band:

Backtrack

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Gators Rumble, Chaos Unfurls

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by Gast
Zwei Jahre war es finster um die Franzosen GLORIOR BELLI – zwei Jahre währte die „Great Southern Darkness“. Nun ist es jedoch wieder soweit: „Die Alligatoren rumoren (und) Chaos breitet sich aus“ (So die Übersetzung des Titels der aktuellen Scheibe). Was will uns Billy Bayou uns damit sagen? Die spinnen, die Franzosen! Und das ist gut, stehen GLORIOR BELLI doch gar für den einzigartigen Mix aus Black Metal und Southern Rock.

Das die Band ihren eigenen Stil längst gefunden hat lässt sich nicht bestreiten und so setzt „Gators Rumble, Chaos Unfurls“ das fort, was einst mit „Meet Us At The Southern Sign“ begann: Räudiger Black’N’Roll mit harten Riffs und polternden Desert Rock Bassläufen. So vermag das Intro des Openers „Black Powder Roars“ gleich verdutzte Blicke in die Gesichter Black-Metal erwartender Hörer zaubern, klingt das Ganze doch wirklich mehr nach KYUSS und Konsorten. Glasklare Stoner Rock-Passagen lässt das Werk immer wieder aufwarten, auch das etwas schnellere „Wolves At My Door“, „Ain't No Pit Deep Enough“, „From One Rebel To Another“ und „Built For Discomfort“ glänzen durch dunkles Wüstenfeeling. „I Asked For Wine, He Gave Me Blood“ indes brettert direkt los und entpuppt sich als brachiale, schnelle BM-Nummer mit auflockernden Instrumentalparts und einem progressiven Touch. „A Hoax, A Croc!“ lässt sich da mit einem düster-atmosphärischem Intro mehr Zeit, wie auch „The South Will Always Know My Name“ und „Le Blackout Blues“.

Wie gut die eigentümliche Mischung aus sonniger Wüste und okkulter Finsternis harmoniert konnten GLORIOR BELLI mit „Gators Rumble, Chaos Unfurls“ auf jeden Fall erneut beweisen. Ein perfekter Spagat zwischen QUEENS OF THE STONEAGE, ORANGE GOBLIN, VISTA CHINO auf der einen und MORBID ANGEL und HELL MILITIA auf der anderen Seite. Interessant, in jeder Weise! Anspieltipps: Das gestonte „Blackpowder Roars”, das schwärzliche “I Asked For Wine, He Gave Me Blood”, “Built For Discomfort” und der namensgebende Titeltrack.

Gators Rumble, Chaos Unfurls


Cover - Gators Rumble, Chaos Unfurls Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:3 ()
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Transcend Into Oblivion

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by Gast
Aus der Zukunft oder aus dem All, einem fernen Ort voller Wirrwarr haben sich EMPIRE OF THE SCOURGED in den Niederlanden formiert und nun in blanker Eigenarbeit mit „Transcend Into Oblivion“ ihr Erstlingswerk auf den Markt gebracht. Optisch ansprechend besticht dieses zunächst durch ein dunkelrotes Artwork der Apokalypse, die Bandmitglieder glänzen durch sympathische wie menschliche Kürzel: E.O.T.S, das sind RM, RP, PR, FP und AW. Avantgarde Industrial Death Metal. Ein neues Zeitalter hat begonnen!
EMPIRE OF THE SCOURGED stilistisch einzuordnen fällt zunächst schwer: Ein etwas schwachbrüstiges Schlagzeug reiht sich an treibende, schreddernde Gitarren Riffs, synthetisches Geklimper und verlorene Stimmen. Gnadenloser Grindcore trifft auf seichte Ambient-Passagen, Gabber-ähnliche Klänge, Technical Death und Undefinierbares. Ja, die Vielseitigkeit der MiniCD „Transcend Into Oblivion“ ist wirklich beeindruckend. Nur an der Stimmigkeit mangelt es hier leider des Öfteren. Was komplex wirken sollte und Eindruck und Erhabenheit schinden sollte scheint oft wie eine Collage verschiedener Eindrücke zu sein, ein Misch-Masch verschiedenster Elemente ohne (mir) einleuchtenden Sinn und Verstand. So weiß man abschließend nicht so recht, was man davon halten soll – Die Niederländer beherrschen die Verwirrung. Songtitel wie „Der Wanderer Über Dem Nebelsee“ tragen das übrige dazu bei.
Doch auch Höhepunkte vermag man nach einiger Geißelung auf dem Wer zu finden: Tatsächlich findet man nach einigen Durchläufen immer mehr Passagen, die wirklich zu gefallen wissen. Vor allem in dem letzten Stück „A Scarred Horizon“ werden diese zu Hauf geboten. Hier erweist sich das geschriebene Material als stimmiger als bei den restlichen Liedern, die Gitarrenläufe und der Refrain wirken teils wie eine synthetische Wiederbelebung der Death Metal-Größe DEATH. Verglichen mit DEATH in jedem Sinne missglückt, aber der tiefe und getragene Sound steht EMPIRE OF THE SCOURGED wirklich gut. Hier sollte man anknüpfen und von sinnfreien Synthie-Einspielungen absehen.

Transcend Into Oblivion


Cover - Transcend Into Oblivion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 25:18 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Empire Of The Scourged

(Underdog)
KEINE BIO!Underdog
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News:

JENIX geben Vorgeschmack auf neues Album

Die Zittauer Formation JENIX wird am 07.03. via ein neues Album Namens "Circles" unter die Leute bringen.

Als Produzent fungierte H-BLOCKX-Bassist Stefan „Gudze“ Hintz.

Die Band hat bereits vorab hier
ein neues Video zum Song "We Are So Young" veröffentlicht.

Außerdem wird die Formation ab Anfang April diesen Jahres auf Deutschland-Tour gehen.



Termine:

11.04.2014 Chemnitz, Club Atomino

12.04.2014 Erfurt, Museumskeller

23.04.2014 Stuttgart, Keller Klub

24.04.2014 Frankfurt, Nachtleben

26.04.2014 Dresden, Puschkin

08.05.2014 Leipzig, Werk2 / Halle D

09.05.2014 Berlin, Franz

10.05.2014 Hamburg, Prinzenbar

15.05.2014 Krefeld, KuFa

16.05.2014 Köln, Underground 2

17.05.2014 Kaiserslautern, Kammgarn





News:

TIEFLADER schreien nach Vergeltung

Die Stuttgarter Schwermetaller von TIEFLADER um Gitarrist Alex Scholpp (u.a. FARMER BOYS, TARJAa TURUNEN) haben im Frühjahr 2013 an drei Abenden für das
Album "Schreit nach Vergeltung" komplett live aufgenommen. Als Gäste waren u.a. Max Lilja (Cello), Christian Kretschmar (Keyboard), The Wolfman (Hammond), Hans-Peter Ockert (Trompete), Hansmartin Eberhardt (Saxophon) dabei.

Jetzt erscheint dieses Album ganz offiziell am 07.03. via Ratzer Records (Soulfood) und passend dazu erfolgt am Samstag, 08. März im Universum in Stuttgart die CD Release Party dazu.

Ab Anfang April geht es dann auf große Tour zusammen mit EKTOMORF im Rahmen der "European Retribution Tour 2014.





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