Review:

The Raven´s Shadow

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Seit 2009 betreibt der Multi-Instrumentalist Ron Merz sein Projekt BLOODRED, mit dem er dem angeschwärzten Death Metal huldigt. Rons permanenter Mitstreiter ist seit 2014 der Schlagzeuger Joris Nijenhuis, der auch bei ATROCITY und LEAVES´ EYES sehr kompetent die Stöcke schwingt. Nach einer EP (2014) und einem Album (“Nemesis”, 2016) folgt nun der neueste akustische Anschlag mit dem Titel “The Raven´s Shadow”. Produzent Alex Krull (ATROCITY, LEAVES´ EYES….) hat hier einen richtig guten Job abgeliefert und dem teilweise ziemlich wüsten Geballer einen differenzierten Klang verpasst.

Mit dem Titelsong und dem anschließenden “Immense Hall Of Agony” startet der Longplayer zwar heftig, aber auch mit ziemlich generischem Songwriting. Man hat so das Gefühl, dass jeder Skandinavier, den man nachts um halb drei aus dem Schlaf reißt, ad hoc griffigere Death Metal-Songs schreiben könnte. Mit der nächsten lieblichen Weise namens “Hör Den Tod” ändert sich jedoch nicht nur die Sprache, in der die Lyrics vorgetragen werden (temporär), sondern auch das Niveau (dauerhaft). Das Lied ist ein echter Hit, mehr Black Metal vom Schlage IMPERIUM DEKADENZ als Death Metal, aber mit wunderbaren Gitarrenharmonien versehen und etwas straighterem Schlagzeugspiel. Ganz stark. Das folgende Inferno “Blood On Thy Hands” hält voll dagegen mit Blastbeats und Doublebass galore. Kein Überhit, fügt sich aber gut an dieser Stelle ein.

Mit den anschließenden “Raise The Mound” und vor allem “We Who Ruled The North” treffen BLOODRED wieder voll ins Schwarze. Insbesondere das letztere Stück begeistert mit schleppender Strophe, die in ein Welt-Riff im Midtempo übergeht. Über den Qualitätssong “Shadow Warrior” steuert das Album nicht nur seinem Ende, sondern zwei weiteren herausragenden Stücken entgegen. “Under This Sun” verzückt mit einem brettharten, aber eingängigen Stakkato-Refrain, der dazu animiert, die Birne voller Ekstase gegen alle verfügbaren, härteren Gegenstände zu bangen. Derart ausgeknockt kommt der Schlusstrack “The Northstars Whispers” mit seinem sphärischen Intro gerade recht. Man sollte sich jedoch zügig berappeln um keines der epischen Riffs zu verpassen. Ein kleines Meisterwerk ist BLOODRED da gelungen, das trotz Überlänge zu keiner Sekunde langatmig ist.

Nach durchwachsenem Start überzeugt “The Raven´s Shadow” also auf ganzer Linie und platziert BLOODRED im oberen Drittel der Metal-Bundesliga.

 

The Raven´s Shadow


Cover - The Raven´s Shadow Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 49:55 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

BLOODRED

www
Review:

LEFT HAND BLACK

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Gabba Gabba Hey! RAMONES meets MISFITS meets Horror-Punk ist hier die Pogorichtung und wird die hungrige Meute nicht enttäuschen. Die Schweden reformierten sich aus der ad-acta gelegten Horrorpunkband THE DEAD NEXT DOOR und bleiben als LEFT HAND BLACK dem alten Gruselimage zu 100% treu. Also, Springerstiefel geschnürt, Karohemd angezogen, Glatze oder Irokesen in Stellung gebracht, und das Tanzbein kann wüst geschwungen werden. Auf 13 Liedern wird den Untoten, den Rachsüchtigen, diversen Zombieritualen, schlechten Horrorfilmen, Virenerkrankungen und anderen unschönen Dingen gehuldigt und gefrönt, dass es eine wahre Freude ist.

Die Songs werden melodisch und straight zelebriert und souverän von der markanten Stimme des Sängers sicher durch das Album getragen, die jeden Refrain zu einem eigenen Meisterstück macht. "Jaws", "Deep Rising“ und "Walking Dead" sind wahre Horrorperlen, die einfach nur gruseligen Spaß machen und die Szene entsprechend aufmischen werden. Da die Songs nicht gleichförmig aufgebaut sind und immer einen Freiraum für treibende Melodien lassen, kommt beim Hören der Scheibe so schnell keine Langeweile auf, zumal die Songlänge nur bei "Your Vice Is A Locked Room" die Drei-Minuten-Grenze überspringt.

Es gibt also keine Zeit zum Verschnaufen, und man kann sich in vollen Zügen und doch relaxt den vertonten Perversitäten von LEFT HAND BLACK hingeben. Ist natürlich alles nur Spaß und erinnert an einen C-Movie-Horrorfilm, der zufälligerweise einen kurzweiligen und einfach genialen Soundtrack genossen hat. Die Band darf und muss einfach solche Texte mit einer großen Spielfreude paaren und wird definitiv nicht nur Zombies, sondern auch geneigte Käuferschichten anlocken.

Live kann ich mir die Band sehr gut in kleinen, verrauchten Clubs vorstellen, aber blicken wir mal in die Zukunft: Solche Musik gehört eigentlich auf die ganz großen Bühnen dieser Welt. VOLBEAT haben dies vorgemacht, und ich wüsste keinen Grund, warum dies nicht auch bei LEFT HAND BLACK klappen sollte, zumal man mit Wolverine Records ein kleines, aber besonders feines Label im Rücken hat, das für einen extrem guten Geschmack im Bereich Rock`n`Roll birgt und sich bei so einer Veröffentlichung bestimmt alle Beine ausreißt (ganz im Sinne der Band…) um den Göteborgern den verdienten Erfolg zukommen zu lassen.

Von mir eine klare Empfehlung für alle Horrorpunks und die, die es mal werden wollen. Die Scheibe macht einfach Spaß und bitte mehr davon, sonst holt Euch "The Army Of Darkness" und befreit "The Devil In Miss Jones". Be careful!

 

LEFT HAND BLACK


Cover - LEFT HAND BLACK Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 26:42 ()
Label:
Vertrieb:
News:

NINTH CIRCLE mit neuem Album "Echo Black"

Am 26. Juni 2020 wird das neue Album der US Metal-Band NINTH CIRCLE, "Echo Black", via Pure Underground Records auf CD veröffentlicht. Der Vorverkauf beginnt am 12. Juni 2020.

NINTH CIRCLE sind zurück. Die neuen Kompositionen auf dem Album "Echo Black" sind laut Info "noch ohrwurmhafter geworden als auf dem Vorgänger. US-, Euro, NWoBHM - alles kann man heraushören, aber immer so, dass alles perfekt zusammenpasst. Wer ein melodisches Metal-Album sucht, das weit aus dem Einheitsbrei herausragt, der ist bei NINTH CIRCLE richtig! Die Produktion passt natürlich auch! Was will man mehr? Reinhören! Der "Wow"-Faktor kommt dann sofort! Anspieltipp? Album einlegen und es geht sofort so los, wie es sein soll!".


Tracklist:

1. Dance Of Swords
2. The Angel's Share
3. Echo Black
4. Forever More
5. Tokyo Nights
6. Prelude To Glory
7. Shadow Of Giants
8. Return Of The King
9. Riding The Storm
10. Then & There
11. Natural High
12. When The Sun Goes Down (Bonustrack)
13. Warrior


Line-Up:

Dennis Brown – vocals, guitars
Frank Forray - bass
Richie “Captain Black” Brooks - drums


Special guests:

Jeff Prentice - keyboards, string arrangements; Outro guitar solo on "Warrior"
Todd Michael Hall – vocals on Warrior
Mike Flyntz - guitar solo on Warrior
Frank Gilchriest - drums on Forever More


Cover-Artwork:

Dusan Markovic

 

https://www.ninthcircle.us/

https://www.facebook.com/NinthCircleBand/

https://twitter.com/ninth_circle

https://myspace.com/ninthcircleworld

https://www.reverbnation.com/ninthcircleworld

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Mehr über Echo Black



News:

KENZINER - neue Single "Tears Of Destiny" aus dem Album "Phoenix"

Die Singleauskopplung der Neoclassic/Prog Power Metal-Band KENZINER, "Tears Of Destiny", ist digital veröffentlicht worden. Das neue Album "Phoenix" wird offiziell am 26. Juni 2020 auf CD über Pure Steel Records erscheinen. 

Download der Single unter anderem bei:

Spotify

Deezer

Google Play

Youtube Music


Line-Up:

Jarno Keskinen - guitars
Peter "Zinny" Zalesky - vocals
Jupi Hjelt - bass
Ariel Perchuk - keyboards
Make Lievonen - drums

 

Cover-Artwork:

Gustavo Sazes


https://www.facebook.com/kenzinerofficial/

https://www.jarnokeskinen.fi/



Interview:

Interview mit Liesa und Alex (REVOLVING DOOR)

Band anzeigen
Interview

Hallo und Glückwunsch zu Eurem neuen Album, da ist euch ein Werk mit viel Potential gelungen!

Liesa: Vielen Dank für dein Kompliment! Wir sind auch verdammt stolz drauf!

Was sind Eure größten musikalischen Einflüsse und Vorbilder?

Liesa: Den größten Einfluss auf mich hatten 80´s-Rockbands, da die Musik in meiner Kindheit zu Hause hoch und runter gelaufen ist wie zum Beispiel QUEEN, BON JOVI, GUNS ‘N‘ ROSES, SCORPIONS, etc.. Mich persönlich hat dann in den 2000ern der Nu Metal gepackt und ist bis heute eins meiner Lieblingsgenres. Dazu zählen LIMP BIZKIT, LINKIN PARK, P.O.D., PUDDLE OF MUDD, STATIC X und natürlich Crossover von den GUANO APES. Später interessierte ich mich auch stark für NIRVANA, daran ist keiner vorbeigekommen, EVANESCENCE, RED HOT CHILI PEPPERS, SEETHER, FOO FIGHTERS - ich könnte hier noch ewig so weiter machen! Stimmlich haben mich Sandra Nasic, Amy Lee, Avril Lavigne, später dann Hayley Williams von PARAMORE, Lacey Sturm von FLYLEAF und Taylor Momsen geprägt. Dennoch höre ich privat bevorzugt Bands mit Frontmännern.

Erzählt doch mal von den Support-Gigs mit REVOLVERHELD, LIQUIDO und SILBERMOND...

Liesa: Die Supportgigs für REVOLVERHELD und LIQUIDO kamen durch die Bookingagentur ExtraTours zustande, mit denen wir zusammengearbeitet haben. Viel mit den Bands hatten wir aber leider nicht zu tun, ehrlich gesagt wollte ich persönlich niemandem auf den Sack gehen. Zusätzlich hatten wir meist getrennte Backstage-Bereiche und standen somit auch nicht wirklich in Kontakt. Oft hat man den Eindruck, dass die bekannten Bands sich nicht mit ihren Supportbands abgeben wollen. SILBERMOND war damals 2009 in der Thüringen-Halle in Erfurt vor 3000 Leuten über eine Ausschreibung der "Bild"-Zeitung - hier hatte ich das erste Mal Lampenfieber! Hier war ich positiv über das fachliche Feedback unseres Auftrittes von Stefanie Kloß (Sängerin und Frontfrau von SILBERMOND - Anm. d. Verf.) überrascht, die sich unsere Performance wohl tatsächlich angesehen hatte. Sie meinte, wir sollten unseren zweistimmigen Gesang besser ausfeilen - damals hatten wir noch eine weitere Sängerin mit in der Band. Alles in Allem haben wir von Silbermond einen herzlichen und authentischen Eindruck.

Wie kam es denn, dass Ihr in allen deutschen Hardrock-Cafés gespielt habt?

Liesa: Mein Vater hat sich damals um unser Booking gekümmert und hat ganz einfach angefragt, und folgend haben wir gespielt.

Ist für die Post-Corona-Zeit tourmäßig schon etwas in Planung!?

Liesa: Klar! Leider mussten dieses Jahr bereits die meisten Auftritte abgesagt werden, u.a. Support von SILBERMOND in Suhl und auf dem Zwiebelmarkt in Weimar. Unsere Release-Party haben wir vom 01.05.2020 auf den 30.05.2020 verschoben und werden das Konzert live auf Youtube übertragen. Eigentlich warten wir nur darauf, dass wir endlich wieder loslegen können!

Habt Ihr konkrete Ziele und Vorstellungen, wo Ihr als Band hinwollt, und was Ihr erreichen möchtet?

Liesa: Alle Welt soll unsere Musik kennen und im besten Fall auch hören! Mein größter Traum ist es, bei den großen Festivals zu spielen wie Highfield, Rock Im Park & Co.. Zum Deichbrand, Frequency und Area 4 haben wir es ja bereits geschafft!

Da Euer Heimatdorf einerseits Endzeitstimmung ausgelöst hat, auf der andern Seite aber auch Grundlage für Euer großartiges neues Album war... Käme nach erlangtem Weltruhm ein Umzug des Bandhauptquatiers in eine Weltmetrople in Frage?

Liesa: Ich bin absolut keine Großstadtpflanze und brauche den Wald direkt vor meiner Nase. Außerdem bin ich frischgebackene Mama und lerne das Leben in der Provinz noch mal mehr zu schätzen als zuvor. Ein Umzug in eine Großstadt ist für mich also keine Option und sollte der große Durchbruch kommen, zeigt die Coronakrise, dass man im digitalen Zeitalter Kontakt in alle Welt halten kann, und wir sind ja hier nicht aus der Welt und können jederzeit in die Metropolen fahren - bei unseren Gigs ist das ja auch kein Problem.

Zum Abschluss noch ein paar Gear-Fragen:
Röhre oder Kemper?

Alex: live Kemper, im Studio Röhre

In Ear oder Monitor Box?

Liesa: Beides! Auf größeren Bühnen In Ear und in kleinen Clubs Monitorboxen - hier sind wir flexibel und kommen mit Allem klar, was man uns hinstellt.

Fender oder Gibson?

Alex: PRS und ESP, haha!

Funk oder Kabel?

Liesa: Wir haben beides, aber cooler sind Kabelmikros, weil man eine lässigere Performance hinlegen kann, und es ist lustig, wenn mitten im Song aus Versehen das Kabel rausfliegt - man will ja auch mal was zum Lachen haben!

Danke, dass Ihr Euch die Zeit für unser Interview genommen habt. Bleibt gesund und vielleicht sehen wir euch ja bald mal auf Tour...



Review:

Wolves Of Thelema

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Wenn eine Band im Plattentitel schon den Namen „Thelema“ benutzt, kann man sich sicher sein, dass die italienischen Doomster sich schon intensiv mit dem britischen Okkultist Aleister Crowley, dessen System und den philosophischen Grundsätzen des „Thelema“ (Willen) auseinandergesetzt haben. Was liegt also näher, als CARONTE in die überlaufene und nervige Masse der Okkult-Bands einzuordnen und auf das nächste langweilige, sinnlose Ritual zu warten? Eigentlich nichts, aber keine Angst, wir haben es hier nicht mit einem THE DEVIL´S BLOOD- oder LUCIFER-Verschnitt zu tun. Dieser Kelch geht zum Glück an uns vorbei, und ich habe beste Voraussetzungen, ein nicht genervtes Review zu schreiben.

Und genervt bin ich von dem vierten Album von CARONTE garantiert nicht. „Wolves Of Thelema“ trifft mit seiner Mischung aus DANZIG, PARADISE LOST und TYPE O NEGATIVE genau meinen Geschmack. CARONTE (im Übrigen der italienische Fährmann, der die Toten über den Hades übersetzt) bieten eine äußerst gelungene Mischung aus Atmosphäre, Dunkelheit und einem überragenden Gespür für eingängige Doom Metal-Hymnen, die oftmals auch einen gewissen Rockfaktor nicht abstreiten können, aber niemals die gewünschte Härte vermissen lassen.

„Wolves Of Thelema“ beginnt gleich mit einem fetten Statement. Der gleichnamige Titelsong startet mit seichten Gitarrenriffs, tollen Leads und einem bombastischen Keyboard, bis die Stimme von Dorian Bones einsetzt. Und ja, hier kommt ein ganz starkes PARADISE LOST-Feeling auf und manifestiert sich in einem tollem Refrain. Ein klasse Einstand und eine extrem hohe Messlatte für die folgenden Songs. Weiter geht es mit „333“, welches mit beschwörenden Klängen beginnt und mit gut platzierten Chören aufwarten kann. Der Song ist für CARONTE-Verhältnisse fast schon im punkigen Bereich angesiedelt und legt tempotechnisch gegenüber dem Titelsong eine Schippe drauf, bleibt aber immer eingängig und sehr gefällig. „Hypnopyre“ beginnt mit einem BLACK SABBATH-Gedächtnisriff um dann in einen Refrain zu münden, den Glenn Danzig zu Glanzzeiten nicht besser hätte interpretieren können. Eindeutig der kleine Hit der Scheibe, der in jeder Rockdisco auf Dauerrotation stehen dürfte. Ganz stark abgeliefert!

Der Beginn von „Queen Oft The Sabbath“ erinnert mich sofort an den Song „Caligula“ von EX DEO um dann wieder in doomige Gefilde abzutauchen. Ein sehr eingängiger Song, der von einem Wah-Wah-Solo akkurat beendet wird. Ohne Gesang kommt „Amalantrah Sonata“ aus und hat eher einen Intro-Charakter, überzeugt aber spielend mit bombastischen Synthesizerklängen und macht den Weg für „Quantum Ecclesia frei, welches gleich wieder mit massiven Chorgesängen startet. Das Zepter wird aber sofort wieder an Dorian übergeben, dessen Message nur so herausgebrüllt wird, was die Dominanz der Vocals eindringlich unterstreicht. Ein sehr aggressives Stück, welches gleichzeitig böse und doch beschwörend aus den Boxen dröhnt. „Black Hole Dawn“ zeigt die rockige Seite von CARONTE, welches geschickt eingesetzte Hammond-Orgeln einleiten, und welches dann in einen leidenden Sängervortrag überschwenkt. Mir ist die ganze Geschichte hier ein wenig zu rockig und altbacken ausgefallen, aber am Ende findet man wenigstens wieder einen schön diabolischen Ausklang. Zum Glück der einzige Song auf der Scheibe, der mich nicht restlos überzeugen kann. Zum Ausklang betreten wir den Sternenweg mit „Starway To A Cosmic Fire“. Ein wenig kommen hier Erinnerungen an TIAMAT und Konsorten hoch, was ein ruhiger Mittelpart noch weiter ausweitet, und die Band dieses Intermezzo regelrecht zelebriert. Das klingt von der Komposition alles sehr ausgereift, und man merkt, dass die Combo eine ganz genaue Vorstellung von Spannungsbögen innerhalb des Songs verfolgt hat. Hier wird nichts langweilig, und man lässt sich gerne von allen Facetten des Sounds einlullen. Mehr als ein würdiger Abschluss eines tollen Albums.

Insgesamt kann man CARONTE bescheinigen, in ihrem Genre eine ganz eigene Nische besetzt zu haben. Die Hinzunahme und der bewusste Einsatz von elektronischen Effekten hat der Band hörbar gut getan und erweitert das Repertoire der Band immens. Die Songs bleiben im Ohr hängen und haben teilweise fast einen tanzbaren Charakter, welches für das Hitpotential auf „Wolves Of Thelema“ spricht und das Werk fast massenkompatibel macht. Der Zugang zu dem Album ist leicht gefunden, lässt einen danach so schnell nicht wieder los, und das sollte ja die Intention von jeder Veröffentlichung sein. CARONTE haben in dieser Hinsicht die Erwartungshaltung voll erfüllt und ein echtes Kleinod erschaffen, welches mir ein diabolisches Lächeln ins Gesicht gezaubert hat. Aleister Crowley wäre stolz auf Euch und Euer Schaffen und hätte die Fährmänner mit ihren Wölfen sofort auf den Einkaufszettel als ein Must-Buy geschrieben!

Das stimmungsvolle Cover-Artwork und der satte Sound, welcher in den Orgone Studios (u.a. PARADISE LOST, GHOST, CATHEDRAL) gezaubert wurde, runden das Gesamtkunstwerk perfekt ab und sollten niemanden von einem okkulten Trip in ein spannungsgeladenes Universum abhalten.

 

Wolves Of Thelema


Cover - Wolves Of Thelema Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 43:45 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Harmagedon

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Die Süddeutschen ASPIDIUM lärmen seit 2017 im deutschen Underground und frönen dem Black´n´Death Metal. Ursprünglich entstanden aus einem Soloprojekt von Kurt Jason Kelderer, der seine musikalischen Visionen verwirklichen wollte, wurde aus der Band nach Einstieg des Südtirolers Benni Leiter schnell eine deutsch-italienische Zusammenarbeit, die als Früchte der Arbeit das Album „Manifest“ in 2018 auf den Markt brachte. Jetzt erwartet uns mit „Harmagedon“ das zweite Album der Band, das mit seinen deutschsprachigen Texten, welche gerne auch gesellschaftskritisch sein können, das Tor zur großen Metal-Welt noch einen Spalt weiter öffnen möchte.

Ob dies gelingen wird, dies halte ich leider für sehr fraglich. Ich bin immer ein Freund von Underground-Bands und freue mich für jede Kombo, die den etablierten Bands ein Bein stellen kann und frischen Wind in die Szene bringt. Leider können ASPIDIUM hier kein Bein auf den Boden bekommen. Zu belanglos und austauschbar werden die acht Tracks, welche meistens im Midtempo gehalten sind, auf „Harmagedon“ präsentiert. Klar, es ist alles recht sauber gespielt, und der Gesang klingt auch schön räudig, aber es stellt sich bei mir einfach kein Aha-Effekt ein. Das, was ASPIDIUM hier kredenzen, wurde schon tausendfach besser und origineller gespielt, und auch die eingestreuten Keyboard-Effekte bekommen hier leider die Kuh nicht vom Eis. Natürlich ist dies alles lieb gemeint und mag auch im Freundeskreis oder in der Region beliebt sein, aber mit diesem Werk ernsthaft mit den großen Acts dieses Genres konkurrieren zu wollen, das ist einfach eine Hausnummer zu groß für ASPIDIUM. Mir persönlich gefällt hier gar nicht, was ich schreibe, da man alleine an den Texten merkt, dass hinter dem Bandprojekt schon jede Menge Herzblut fließt, aber es ist nun mal „Jugendzentrum-Black/Death“ (nichts gegen Jugendzentren und ihre Auftrittsmöglichkeiten – Ganz wichtige Sache!), und ich wüsste auch nicht, wie man aus dieser Einbahnstraße ausbrechen könnte. Irgendwie hat sich die Band mit ihrem Sound ein wenig selber limitiert, und es liegt auch nicht an den handwerklichen Leistungen, dass „Harmagedon“ den Hörer einfach nur zum Gähnen bringt. Für die Band hoffe ich, dass ich mit diesem Review völlig daneben liege, und sich doch eine Vielzahl von Abnehmern der Scheibe und deren Musik finden lassen wird. Ich gehöre leider nicht dazu. Sorry, Jungs und Mädels.

 

Harmagedon


Cover - Harmagedon Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 35:55 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

City Of Darkness

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Aus dem kleinen Dorf Lauscha in Thüringen machen sich REVOLVING DOOR auf, Schritt für Schritt die große weite Welt zu erobern. Dies könnte ihnen mit ihrem Album "City Of Darkness" durchaus gelingen. Eine stellenweise an GUANO APES erinnernde Mischung aus Alternative Rock und Nu Metal, die gefällt.
Das poppigste Stück der Platte, "Baby Goodbye", hat definitiv raudiotaugliches Hitpotential und ist laut Band "gedacht als Hymne für alle Frauen, die wissen, wie man Spaß hat und stolz darauf sind".

Dass die Vier auch anders können, hört man bereits im Opener "Sick Of It All", mit treibenden Drums und einer ziemlich rockigen Gitarre, die live sicherlich den einen order anderen Konzertzuschauer zum spontanen Hüpfen bringen werden.
Mit "Forever Alone" gibt es auch eine starke melancholische Ballade, bei welcher Sängerin Liesa schon anständig Emotionen rüberbringt.

Die sieben Songs des Albums bieten interessante und abwechslungsreiche 25 Minuten professionell produzierter Unterhaltung.
Gerne mehr davon!

 

City Of Darkness


Cover - City Of Darkness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 25:25 ()
Label:
Vertrieb:

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