Jetzt wird es ärgerlich. NINTH CIRCLE hauen mit „Echo Black“ ihre vierte Veröffentlichung raus, aber gelernt haben Plattenlabel und Band leider nichts. Wie kann man bitte eine solche Produktion anbieten? Klar, die Band ist ein Trio und bringt eventuell live nicht den gewöhnlichen Druck, aber auf einer Veröffentlichung? Was soll das? Der Sound ist matschig, dumpf und völlig ohne Druck. Die einen werden OLD SCHOOL rufen, nein, das ist nicht Old School, das ist die Mischung aus Unvermögen im Studio, schlechten Musikerohren und einem Label, welchem das wohl alles egal ist. Lauf Info-Flyer soll die Produktion sogar passen und die Band einen schönen Mix aus US-EU und NWOBHM spielen. Tja, ohne Produktion ist in dem Sektor aber nichts los! Und ohne gute Musik auch nicht!
Die Band kann spielen, aber es fehlt trotzdem an Allem. Das Songwriting hat das Niveau einer drittklassigen Kirmeskapelle (obwohl die meistens Kapellen dieser Art noch mehr Stimmung rüberbringen). Die Riffs sind alle altbekannt, der Gesang ist harmlos und langweilig. Liebe Band, wenn man im Hardrock/Metal erfolgreich etwas erreichen will, dann hört Euch vorher mal ein paar Referenzalben an. Wirklich, was will die Band hier erreichen, und warum wird das auch noch veröffentlicht?
Der Titelsong „Echo Black“ beginnt wie ein eingestaubtes MAIDEN-Lied, aber lässt trotzdem aufhorchen. Geht da noch was? Nein, Dennis Brown an den Vocals versagt komplett und liegt mit dem Gesang nicht immer ganz auf den geplanten Vocal-Lines. Das hat alles Proberaumniveau und wird nur von einem Lied negativ getoppt: „Tokyo Nights“ geht zu 100% als billiger AOR und Poser-Rock durch. Alleine der Text sorgt für Freudentränen oder auch schamloses Rumgeheule. Der Refrain ist Fremdschämen pur, und die Produktion knallt den Song in die Null-Punkte-Region.
Jetzt mal ehrlich, wir haben eine Veröffentlichungsschwemme, aber warum muss diese Band wirklich ernsthaft bewertet werden? Gerne soll sie Band in Rockerkneipen usw. auftreten und wird den einen oder anderen Fan finden, aber bitte doch nicht mit Plattenfirma und solchen Songs… Ich habe fertig und knall mit jetzt lieber HAMMERFALL rein. Die sind zwar scheiße, aber haben eine gute Produktion.
Und als ich so bei Instagram rumscrollte... So beginnt keine Sonntagspredigt, sondern mein Fund der neuen CRO-MAGS Scheibe "In The Beginning". Okay, es mag daran liegen, dass meine Aufmerksamkeit auf die Band in den letzten 20 Studioalbum-losen Jahren etwas gelitten hatte, aber es war mir doch tatsächlich entgangen, dass heute das Album veröffentlicht wurde.
Umso größer natürlich meine Freude darüber, beim Entdecken des Posts zum Release von Arising Empire. Und die Freude wuchs Song um Song, als ich das Album angehört habe.
Ein KNALLER!
Soviel Punch und Energie, davon können sich viele der jungen Nachwuchsbands mal eine gehörige Portion abschneiden.
Los geht's mit "Don't Give In". Gut eine Minute wird man introhaft auf die kommende Dampfwalze einigermaßen ruhig eingestimmt, ab 01:08 Minuten ist das aber schlagartig vorbei :
Keine Kompromisse, und als wäre kaum Zeit zwischen diesem und dem letzten Album vergangen, gibt es wieder voll auf die Zwölf.
Oder wie es Sänger Harley Flanagan ausdrückt: "Hardcore ist der Arschtritt, den Mancher anscheinend braucht.".
Spätestens bei "Drag You Under" dürfte jetzt niemand mehr still halten. Und was bei der Nummer beim Konzert los sein wird, kann ich mir bildhaft vorstellen.
Genauso wild bleibt es auch bei "No One's Victim" und "From The Grave".
Einen fast dominanten Bass erleben wir dann bei "No One's Coming", der als Track auch mit einer Songlänge von 4:38 Minuten überrascht. Ein wohl recht autobiographischer Song über das Leben in NYC.
Sehr aus der Reihe tanzt stilistisch "The Final Test". Hier kommen nun nämlich cleane Gothic-Vocals ins Spiel, gesungen von keinem Geringeren als Harley Flanagan selbst.
BIOHAZARD, SUICIDAL TENDENCIES, PANTERA, und was man nicht noch alles für musikalische Wurzeln (und Weggefährten) heraushören kann, machen die Platte abwechslungsreich und interessant. 13 knackige Songs und eine für dieses Genre herausragende Produktion mit wirklich exzellentem Sound!
Textlich geht man hier, neben den bekannten gesellschaftskritischen Themen, auch um das für den Frontmann sehr persönliche Thema der geistigen Gesundheit (PTSD). Ein Novum mit sehr viel Tiefe, das einen auch zum Grübeln bringen kann.
Ich kann diese Scheibe wirklich nur empfehlen und hoffe, der geneigte Leser teilt dann meinen Enthusiasmus.
Und weil ich natürlich einige Fragen an die Band habe, gibt es in Kürze natürlich auch das Interview zum Release.
AXEL RUDI PELL veröffentlicht heute mit "Bad Reputation (single edit)" eine neue Digital-Single und Video. Der Song stammt vom aktuellen Studioalbum "Sign Of The Times".
Axel Rudi Pell: “Bad Reputation” ist einer der melodischsten Songs, den wir jemals aufgenommen haben, mit einem coolen Riff und einem Chorus, der im Ohr hängen bleibt, so war es für uns einfach, dieses Lied für einen Videoclip auszusuchen. Jeder hat sich selber zuhause gefilmt oder filmen lassen und wir hatten trotz der schwierigen Corona Zeit jede Menge Spaß dabei, wie man sehen kann. Dieses ist die „Single Edit“ Version, die ein wenig kürzer ist als die Album Version!"
News:
PRIMAL FEAR veröffentlichen Single und Videoclip 'I Am Alive'!
PRIMAL FEAR veröffentlichen ihr 13. Studioalbum „Metal Commando“ am 24. Juli. Der Titel spricht Bände, denn „Metal Commando“ ist 110% PRIMAL FEAR und strotz nur so vor Power und Energie.
Vergangenen Monat hat die Band ein Video zur ersten Single 'Along Came The Devil' von "Metal Commando"veröffentlicht und gleichzeitig den Vorverkauf aller physischen Produkte gestartet.
Heute erscheint bereits die zweite Single 'I Am Alive' digital zusammen mit einem Videoclip.
"'I Am Alive' ist der Opener des neuen Albums und auch ein Statement in der heutigen Zeit. Zwischen Double Bass Drum Speed und Groove, mit fetten Gitarren Riffs und einem des besten PRIMAL FEAR Hooklines ever. Freut euch auf einen richtigen Kracher der wirklich repräsentativ für unser neues Album, „Metal Commando“, ist.“, kommentiert Bassist und Produzent Mat Sinner.
Die aus NRW stammende Metalcore-Band DEATHWEIGHT hatte schon mit der Veröffentlichung ihrer Single "Ambivalence" meine Aufmerksamkeit gewonnen. Nun ist die komplette Debüt-EP "Here To Now" im Kasten.
Eingefangen und in die richtige Stimmung gebracht wird man mit dem Intro "Lost", in welchem man schon erste härtere Rhythmusgitarren über sphärische Klänge vernimmt, und auch die Art der kommenden Vocals kurz angedeutet wird.
Richtig los geht es dann aber mit dem Opener "The Night"! Hier wird bereits in den ersten Sekunden klar, dass DEATHWEIGHT keine Gefangenen machen, und es gibt ein Brett aus knüppelnden Drums, bösen Rhythmusgitarren und den fiesen Screams und Growls von Sänger Paul Zimmermann.
Extrem giftig geht es mit "Dark Grey" weiter, hier liegt ein besonderes Augenmerk auf der Kombination von abgehackten Rhythmusgitarren und den daruberliegenden wütenden Vocals, die sich bis zum Chorus in der Intensität steigern.
Der Titeltrack "Here To Now" verfügt über eine sehr gut im Ohr bleiben Hookline der Gitarre, um welche herum der Song aufgebaut ist. Diese eingängige Melodie wird mit den gewohnt harten Drums und den Vocals perfekt kombiniert. Das gefällt!
Bei der bereits zuvor veröffentlichten Single "Ambivalence" ist der Titel auch im Sinne des Songwritings Programm. Hier spielt man mit den Gegensätzen von cleanem Gesang, melodiösen Parts und den extremen Growls.
Geschwindigkeitsmäßig wird hier ein Gang zurückgeschaltet, und es ist mit Sicherheit der raudiotauglichste Song auf dem Album.
In "When Will This End" werden zum Abschluss noch einmal alle Facetten der bisherigen Songs eingebracht, und sphärische Klänge entlassen uns sanft aus den Klauen des Albums in die Realität.
Ein sehr gelungenes Debüt mit einem sehr schönen konzeptionellen Songwriting. Hier wurde mit viel Liebe bis ins letzte Detail gearbeitet.
Die Produktion ist, vermutlich dem üblichen Budget einer Debüt-EP geschuldet, eher durchschnittlich. Hier hätte ich mir insbesondere im Mastering doch etwas mehr Finesse gewünscht um den Sound noch etwas mehr von der Masse abzuheben und mehr eigene Identität zu erreichen und auch bei der Klarheit der einzelnen Instrumente hätte noch etwas besser abgemischt werden können.
Für Anhänger von Bands wie PARKWAY DRIVE ist diese EP fast schon Pflicht, aber auch für alle Anderen eine klare Empfehlung!
Zur kommenden Tour bin ich eingeladen und werde dann natürlich auch vom Konzert berichten.
Unheimlich beginnt das Titelstück mit düsteren Chorgesängen, gefolgt von einer mächtigen Mitmachwalze. Apokalyptische Zeilen künden aus der Sangeskanzel vom drohenden Unheil, bevor das Stück in eine wilde Black-Metal-Keilerei ausartet. Es folgt ein voller Stopp mit Pianospielereien und diabolischem Geflüster um dann den genialen Groove vom Anfang wieder aufzunehmen. Schon dieser von leider nur fünf Songs beweist, dass das Trio aus Musikern von UNLIGHT, VREDEHAMMER und TRIUMPH OF DEATH sich wenige Grenzen gesetzt hat, aber ein bisschen okkult muss es dann doch schon sein. In der Tat wirkt “Serpent Uncoiling” bedrohlich in seiner Gesamtheit, die fünf mächtigen Tracks paaren Death- und Black Metal mit dunkeln Elementen und Einflüssen aus der Klassik. Und obwohl diese Versatzstücke in jedem einzelnen Song vorkommen, wirkt nichts auf diesem Debüt-Album auch nur ansatzweise zusammengestückelt und unpassend. Im Gegenteil, die sehr verschiedenen Puzzle-Teile fügen sich harmonisch zusammen zu einer wundervollen Ode der schwarzen Kunst. Und dennoch wirken manche – vermutlich als Überraschung geplante –Parts wie der Paukeneinsatz oder der weibliche Gesang in „Where Nothingness Precedes In Cosmos“ beliebiger als gewollt. Diese linken Könige nehmen sich einfach die Freiheit, zu machen, was sie wollen. Und das ist ein äußerst professionelles, dick produziertes, aber nie anmaßendes Album voller Atmosphäre, gleichzeitig betörend und verstörend, sehr düster und dennoch voller Hoffnung. Wer Bandnamen braucht: Kombiniert CELTIC FROST und alte DIMMU BORGIR mit NECROS CHRISTOS – und Ihr habt immer noch keine Idee, wie SINISTRAL KING klingen. Aber soviel ist sicher: Sie klingen mächtig gut.
Vom laut Info "hymnischen Rausch von “Born Cold” bis zum ergreifenden “All My Friends” haben CREEPER demonstriert, dass ihr kommendes, zweites Album „Sex, Death & The Infinite Void“ sowohl in seinen Ambitionen als auch auf der erzählerischen Ebene einen riesigen Satz nach vorn macht. Der neue Track „Be My End“ unterstreicht diesen Anspruch weiter." Begleitet wird die heutige Veröffentlichung von einem animierten Musikvideo:
Nach "einer cineastischen Piano-Eröffnung stürmt „Be My End“ mit schwindelerregenden Gesangsharmonien und einer explosiven Glam-Goth-Hook aus der Kabine, gewürzt mit Breitbild-Americana. Die Lyrics von Frontmann Will Gould malen in poetischen Worten das Bild zweier Liebender, die ihrem Leben gegenseitig Sinn geben, während die Welt um sie herum zerbröckelt. Gleich die erste Zeile bereitet die Bühne: „Would you be my Armageddon as we fall out of heaven?”."
„Be My End“ kommt in Begleitung eines animierten Videos, das unter der Regie vonMarco Pavone entstanden ist, der zuvor unter anderem mit Dua Lipa arbeitete. Seine Crime-Noir-Animation erweckt CREEPERs Geschichte eines Paares und seiner unglückseligen Liebe inmitten der sündigen Bewohner der fiktionalen Stadt Calvary Falls zum Leben.
Will Gould kommentiert: „Be My End“ ist der Eröffnungssong unseres neuen Albums„Sex, Death & The Infinite Void“. Thematisch führt er in die „apokalyptische Liebesgeschichte” ein, von der das Album handelt. Das Musikvideo ist das erste Mal, dass wir mithilfe von Animation eine Geschichte erzählen. Calvary Falls kommt in seiner ganzen Pracht zur Entfaltung, wenn die Erzählung auf ihr Ende zurast. In dieser Art und Weise habt Ihr die Band nie zuvor gesehen.“
Der Nachfolger ihres Debütalbums „Eternity, In Your Arms” ist "ein Konzeptalbum, das lose auf Goulds Leben basiert: Junge zieht in neue Stadt, gerät auf die schiefe Bahn, verliebt sich – und die Welt, wie er sie kannte, endet. Die Band hat die Freude und den Geist von CREEPER neu geformt und blickt durch die Linse eines farbenfrohen und sentimentalen Americana eines Bruce Springsteen und Roy Orbison, mit dem theatralischen Glamour von Marc Bolan und T-Rex.".
Schön, dass es das noch gibt. Eine Band, die sich als Death Metal anpreist und dann tatsächlich auch Death Metal spielt. Das kommt nicht alle Tage vor! Keine großartigen Ausflüge in andere Spielarten; die Jungs können spielen, der Name und der Plattentitel werden einer Death Metal-Band gerecht, und das ganze Ding ist auch noch humorlos produziert! So muss Death Metal sein, und die ganz dezenten Chöre und Effekte schmälern hier auch nicht das Gesamtkunstwerk, sondern sind, besonders im Song „The Sun And The Serpent“ zu bewundern, einfach nur ein leckerer Beilagensalat, der dem Song die gewisse Würze gibt.
SOUL GRINDER sind mit Gründung im Jahr 2018 eine noch recht frische Band, die aber auf der EP „Sadistic Paradise“, welche auch gleich im Gründungsjahr erschien, die Marschrichtung vorgab. Lupenreiner Death Metal ohne Humor und Schnickschnack. Auf „Chronicles Of Decay“ gibt sich die Band auch keine Mühe, den Sound zu verwässern. Ob technisch, Groove-betont oder mal in schnelleren Gefilden – der Grundtenor ist Death Metal. Und das tut einfach gut und schmeckt wie ein blutiges Steak. Das Trio hat natürlich Vorbilder wie Bands der Marke SOUL DEMISE, VADER, BOLT THROWER und Konsorten im Vorfeld genau studiert und aus den überzeugendsten Parts eben mal „Chronicals Of Decay“ gezaubert, welches in einer Schulstunde Spielzeit keinen einzigen Ausfall zu bieten hat. Die Scheibe fängt stark an und endet genauso, und danach kann man mit gutem Gewissen wieder von vorne anfangen.
Interessant ist, dass die Band beim Sound ein gewisses Risiko eingegangen ist. Die Scheibe wurde im Alleingang produziert und aufgenommen. Und dies mit vollem Erfolg. Der Hörgenuss ist satt und aggressiv. Genau so muss das sein. Nur die Bassdrum geht ein wenig unter. Das kann aber auch daran liegen, das ich mittlerweile (leider und nochmals leider) das Klicken von getriggerten Drums gewohnt bin und dieser teuflische Sound mein Hörverständnis langsam aber sicher zerstört.
Insgesamt haben wir hier eine durch und durch sehr gute Veröffentlichung, die alles bietet, was der geneigte Todesmetaller braucht. Die kleinen Effekte schmälern nie den Gesamtsound, und somit bleibt das Werk zu 100% ehrlicher Todesblei. Sehr fein gemacht!
Erst trifft PRIEST zu „Point Of Entry”-Zeiten (oder früher) beim Opener „Love Of The Damned“ auf QUEENSRYCHE – AC/DC und DEEP PURPLE rock´n´metallern aber auch mit. Dann nimmt das Titelstück MANOWAR´sche Reize und BLACK SABBATH-Einflüsse mit auf eine Reise in die finnischen Seenlandschaft – hymnisch as fuck. Schaut der geneigte Interessent aber auf die Fakten zu RÄMLORD, dann reibt und wäscht er sich verwundert die Augen. Da haben sich tatsächlich Musiker oder Ex-Musikanten von IMPALED NAZARENE, BELIAL, VAASANKATU SS, SENTENCED und anderen Krachmaten zusammengetan – und machen jetzt RÄMLORD, aber keinen Black Metal mehr und auch keinen Punk! Sondern eben astreinen Heavy Metal. Und zwar die recht reine Lehre mit mächtig Nieten auf der Kutte. RÄMLORD wären eine 1A-Kapelle für das Keep It True – auch, wenn sie eben nicht auf eine zweitklassige Karriere vor zig Jahren zurückblicken können. Im Gegenteil, der neue Sänger Timo Salmenkivi beherrscht viele, viele Facetten Heavy Metal-typischen Gesangs – ohne sich irgendwo auch nur im Geringsten anzubiedern geschweige denn zu versagen. Da hätte es Taneli Jarvas Gastvocals im Titelstück gar nicht gebraucht. Der krass-mächtige Sound lässt jedwede Unterstellung, man leide an einer ewigen Metal-Nostalgie-Krankheit, verstummen. Zu frisch klingen die Songs, zu schneidig sind die Riffs, zu eingängig die Metal-Hymnen wie das abschließende „To The Battle“, das zwar phasenweise die Klischee-Kelle schwingt, aber dennoch den Peinlichkeits-Pool clever umschifft. So lange der PRIEST nicht back is´ mit Ozzy auf der Bühne, könnte diese hittige Scheibe die Zeit gut überbrücken!
Es ist schon erstaunlich, wie verschieden doch Bands im gleichen Genre sein können, ein Schaffensgebiet, dem Kritiker enge Grenzen und stilistische Begrenzungen vorhalten, und in dem sogar manche Bands nicht über den Tellerrand schauen wollen/sollen/dürfen. Vergleicht der geneigte Slow-Ear-Foodler die großartigen ADVERSVM und ihr aktuelles Album „Dysangelion“ mit dem vorliegenden der Finnen SOLOTHUS, so wird er feststellen, wie unterschiedlich diese beide Doom-Death-Scheiben sind. Denn ADVERSVM lassen jegliche Emotionen vermissen, sind brutal, apokalyptisch, fies – aber eben auch wunderbar. SOLOTHUS klingen demgegenüber viel gemäßigter. Weil Melancholie irgendwie „schöner“ und harmloser klingt als die gelebte Endzeitstimmung ADVERSVMs. Wenn Finnen aber nun etwas können, dann ist das eben die absolute, vertonte Traurigkeit. Dabei gießen sie NATÜRLICH keinen Pathos-Schleim über uns aus. Im Gegenteil: Brettharte Riffs – wie bei „A Rain Of Ash“ meisterlich präsentiert – sorgen für eine echte, metallische Note, immer mal wieder kommen ruhige, akustische Parts für Entspannung auf, während sich Sänger Kari Kankaanpää in Tiefen rau und heiser grunzt – und wohlige Erinnerungen an Massenmörder-MACABRE auslöst. Natürlich klingt das alles nicht so eindimensional. Im Gegenteil, sogar das Tempo variiert, schnellere, harte Phasen hauen Dir vor den Kopp, traurige Abschnitte lassen Dich weinen, wenn Du ersteres ausgehalten hast. Unterm Strich haben die Finnen mit ihrem dritten Album eine wirklich gute Scheibe vorgelegt, die der eh schon starken Doom-Death-Streitmacht eine weitere Division hinzufügt - welche Bündnis-Beziehungen zu SEPULCHRAL CURSE und YAWNING VOID unterhält und kleine Blümchen auf dem Panzer mitbringt.