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Synchronized

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Die Alterspräsidenten des britischen AOR beehren uns mit ihrem zwölften Studioalbum. FM veröffentlichen “Synchronized” 36 Jahre nach der Bandgründung, und im Gegensatz zu eher mittelprächtig gealterten Mitstreitern stimmt hier der musikalische Output absolut.

Einer der großen Pluspunkte von FM ist die unverwechselbare und in diesem Genre ziemlich außergewöhnliche Stimme von Frontmann Steve Overland. Der Mann hat überhaupt nichts mit affigen Hair-Metal-Kaspern zu tun, sondern tonnenweise Soul in der Stimme. In dieser Hinsicht liegt er rein gesanglich ziemlich nah an Landsleuten wie Paul Young oder Mick Hucknall und trägt wesentlich dazu dabei, dass sich FM den größten Feind des AOR - das gefräßige Kitsch-Monster - weit vom Hals halten. Hervorzuheben ist ebenfalls das großartige Gitarrenspiel. Abwechslungsreich, oft bluesig, mit viel Gefühl. Da sind hervorragende Musiker am Werk.

Das alles würde aber nicht viel nützen, wenn FM keine Songs schreiben könnten, aber auch hier haben die alten Hasen alles richtig gemacht. Das durchgängig starke Liedgut übertrumpft die guten Alben der letzten Jahre nochmals deutlich. Ob es jetzt eher Uptempo-Geschichten wie der Opener “Synchronized” (mit tollen Bläsern!), der Hit “Broken” oder balladeske Nummern wie “The Ghosts Of You And I” und “Angels Cried” sind: alles Volltreffer, an denen sich jeder Fan anspruchsvoller, melodischer Rockmusik ergötzen kann. Und auch allen anderen sei gesagt: wer als echt trver Metaller nach dem allnächtlichen Ziegenopfer-Ritual auf dem Friedhof mal richtig schön die Seele baumeln lassen will, der lausche dem bunten FM´schen Melodienstrauß.

 

Synchronized


Cover - Synchronized Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 59:0 ()
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Neue Single "Crystal Blue" von LATE NIGHT LEGACY

Mit "Crystal Blue" haben die Jungs aus Leeds eine neue Single veröffentlicht.

Nach bisherigen Highlights wie der Tour mit DURAN DURAN und Auftritten auf diversen größeren Festivals wie dem Camden Rocks, hofft die Band, mit dem neuen Song kommerziell durchzustarten. 

Ihr könnt ihn hier anhören.



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Obsidian

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32 Jahre beglücken uns PARADISE LOST nun mit ihrer Musik, und irgendwie scheinen die Engländer nicht müde zu werden. Natürlich hat sich die Musik von PARADISE LOST in einer solchen Zeitspanne gewandelt, und von Großwerken wie „Lost Paradise“ und „Gothic“ ist nicht mehr viel übrig, obwohl man noch immer den ureigenen Stil der Band auch auf „Obsidian“ an einigen Stellen erahnen kann. Die Leidenschaft und die Affinität zu einer düsteren Atmosphäre sind trotz aller musikalischen Wandlungen immer die gleichen geblieben. Obisidian… dunkel, düster, schwarz… In den letzten Jahren lief es gut für PARADISE LOST, und man konnte auf verschiedenen Festivals auf den begehrten letzten Rängen spielen, was einer stetig gewachsenen Fanbase geschuldet ist. Und wie schlägt sich jetzt Album Nummer 16, „Obsidian“,  der METALLICAs des Gothic Metals?

Kommen wir also zur Musik und daher zum neuen Album, welches grandios mit dem Track „Darker Thoughts“ beginnt. Nick Holmes´ Stimme wird von einer cleanen Gitarre und einer Geige umschmeichelt. Eine wirklich tolle Stimmung wird aufgebaut um sich dann zu entladen. Holmes´ Stimme verwandelt sich in dominante Growls, und die Gitarren zaubern das typische PARADISE LOST-Feeling aus den Ärmeln. Ein genialer Auftakt für das Album, und ich garantiere eine Aufnahme in die Live-Setlist in den nächsten Jahren. Mit einem Klassiker zu beginnen kann natürlich für den Rest der Songs und des Albums gefährlich werden. „Fall From Grace“ kann aber das Level halten. Und das spielend! Ein typischer Song der Engländer, der auch auf „Shades Of God“ hätte stehen können. Ein toller Refrain, der leicht nach METALLICA auf Doom klingt. Gitarrist Mackintosh macht das, was er am Besten kann und kreiert eigene Riff-Welten und begeistert mit seinen Soli und Leads, die man wahrscheinlich unter tausend Bands raushören kann. Ok, Song Nummer Zwei sauber und bravourös abgeliefert, und auch ein kleiner Part, welcher an seelige „Gothic“-Zeiten erinnert, lässt das Herz mächtig hochschlagen.

Wer denkt, das geht jetzt so weiter, der liegt komplett falsch. Mit „Ghosts“ frönen die Engländer massiv ihrem Faible für den Gothic-Rock der achtziger Jahre. Man muss den Namen SISTERS OF MERCY in den Mund nehmen, und wenn Holmes „for Jesus Christ…“ ins Mikrofon singt, werden leichte Erinnerungen an Peter Steele und TYPE O NEGATIVE wach. Klingt gut? Ja, aber nach den ersten zwei Songs irgendwie unpassend im Gesamtkontext. Das hat aber nicht mit den Qualitäten des Songs zu tun, diese bleibt unbestritten sehr hoch, aber man hatte sich nach den ersten Songs irgendwie anders musikalisch vor der Stereoanlage eingerichtet.

„The Devils Embrace“ schlägt erstmal ruhige Piano-Klänge an um dann die fetten Gitarren so richtig zur Geltung kommen zu lassen. Holmes schaltet sich mit beschwörendem Gesang ein, der wieder mal ein wenig an James Hetfield erinnert, bis Holmes es nicht mehr aushält und die Growls aus dem Keller holt. Hier spielen sich die Musiker die Karten gegenseitig zu und können so gar nichts falsch machen. Das sind PARADISE LOST in Hochform, welches auch Drummer Väyrynen merkt und den Song mit druckvollem Spiel eindrucksvoll über die Runden bringt. Wir sammeln noch mehr Bonuspunkte und haben schon jetzt drei Volltreffer und einen sehr guten Song, der eigentlich nicht in die Wertung gehört.

„Forsaken“ beginnt wie ein Song von der Platte „Cyberpunk“ von Billy Idol und doomt sich mit tragenden Gitarren langsam ein. Sehr eingängig gestaltet und fast nicht sperrig genug. Es fehlt hier ein wenig die gewohnte Kauzigkeit, und mit eingestreuten Keyboards wirkt „Forsaken“ ein wenig zu glattgebügelt. Klar, ein guter Song, aber das vorgelegte Niveau konnte ja auch nicht auf Dauer haltbar sein. „Serenity“ beginnt mit überzeugenden Lead-Gitarren. Und trotz massivem Doom-Einschlag geht man sehr direkt zu Werke. Holmes holt aus seiner Stimme Töne, die man eigentlich aus der Anfangsphase der Band gewohnt war. Klingt alles in sich sehr stimmig und gut durchdacht, aber es fehlt ein klein wenig Eingängigkeit. Im Mittelpart trumpfen die typischen Lead-Gitarren auf, die PARADISE LOST so einzigartig machen. Insgesamt ein wirklich guter Song.

„Ending Days“ beginnt wie der Name vermuten lässt - langsam, traurig und verzweifelt. Man kann den tropfenden Regen quasi hören, und jedes geseufzte „Suffer“ von Holmes wird ihm sofort abgenommen. Da hätte es die traurige Geige gar nicht mehr gebraucht. Emotionen werden in diesem Song ganz hoch gehandelt, und hier hätte man definitiv auch keine lauten Töne von Holmes gebraucht. Dieser Song lebt von seiner unendlichen Traurigkeit. Fazit: Keiner kann so traurig doomen wie die Jungs von PARADISE LOST.

Und da die Hoffnung nie stirbt, klären uns die Jungs mit „Hope Dies Young“ über diese Fehlinformation auf. Ein typischer Song der Band, welcher auch auf „Draconian Times“ seinen Platz gefunden hätte. Eine pfiffige Keyboardmelodie und eine schöne Vocal-Line gestalten den Song sehr eingängig und liefern somit einen extrem hohen Wiedererkennungswert. Nach vier Minuten ist der Spuk vorbei, und Holmes konnte auch hier ohne Growls überzeugen. Mit „Ravenghast“ kommen wir zum Rausschmeißer von „Obidian“. Drückende Atmosphäre, brutale Riffs, geniale Leads. Alles vorhanden, Holmes mit einer Glanzleistung im Wechselgesang. Hier zeigen PARADISE LOST ganz klar, wer in diesem Genre das Zepter hochhält. „Ravenghast“ ist ein mehr als würdiger Abschluss einer großartigen Veröffentlichung und reiht sich in das Genialitätslevel der ersten beiden Songs ein.

„Obsidian“ zeigt die ganze Stärke der Band. Hier wurde ein Juwel geschliffen, an dem man sich noch in Jahren erfreuen kann. Wenn es nach mir ginge, könnte die Band auch in den nächsten 32 Jahren noch weiter solche Meilensteine veröffentlichen. Das Teil ist megastark und darf einfach nicht in einer Sammlung fehlen, in der noch ein Plätzchen für eine wahre Sternstunde der Musik ist. Großartig!

 

Obsidian


Cover - Obsidian Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 55:54 ()
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Songs Of Blood And Liberation

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Die Flensburger veröffentlichen mit „Songs Of Blood And Liberation“ in diesen Tagen ihr Debütalbum, nachdem es laut Info ganze 25 Jahre gedauert hat, die Band zusammen zu bekommen, die aus Mitgliedern diverser Post- und Noise Rock-, aber auch Death Metal- und Grindcore-Bands besteht. Und wie der Bandname bereits sehr subtil suggeriert, regiert hier eben jener GRIND in der absoluten Mehrheit. Mit Vorbildern wie NAPALM DEATH, CARCASS, NASUM oder LOCK UP, bläst das Quintett ziemlich genau eine halbe Stunde lang zum Angriff, wobei das Gaspedal gerne mal durchgetreten wird (im Opener „Gratitude In Red“ oder den kurzen Eruptionen „De-Arranged Bones“ und „Liberate“), aber auch Raum für fette Midtempo-Passagen bleibt (in „Exclusion“,  dem seinem Namen entsprechenden „Doomed“ oder dem Groover „Necklaces Of Death“), wobei das Quintett stets gelungene Übergänge schafft und ein druckvoller (wenn auch etwas steriler) Sound den zehn Geschossen zusätzlichen Dampf verleiht. Auch wenn GRIND an ihre oben erwähnten Idole – speziell in Sachen Songwriting - (noch) nicht heranreichen, so ist „Songs Of Blood And Liberation“ ein guter Einstand geworden, der in der Schnittmenge aus Grindcore (ca. zwei Drittel) und Death Metal (ca. ein Drittel) garantiert seine Fans finden wird, und ich bin mir sicher, dass die Jungs locker das Potential haben, hier beim nächsten Mal einen „Tipp“ einzufahren.  

 

Songs Of Blood And Liberation


Cover - Songs Of Blood And Liberation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 30:15 ()
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2020

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Adrian Vandenberg war Anfang der 80er mit seiner nach ihm benannten Band aktiv, aber so richtig in den Fokus der Öffentlichkeit kam der niederländische Gitarrist durch seine Liaison mit David Coverdales WHITESNAKE. Auch wenn er dort insgesamt 10 Jahre beschäftigt war, hören wir sein Spiel, abgesehen von zwei/drei Livescheiben, nur auf einem Studioalbum ("Restless Heart"). Zumindest seine Klasse als Songwriter (+ "Slip of the Tongue") durfte er bei zwei Alben unter Beweis stellen. Heuer kredenzt uns der blonde Hüne die Reinkarnation seiner VANDENBERG-Band, und die interessanteste Personalie bei dieser Neuaktivierung ist Sänger Ronnie Romero, der chilenische Tausendsassa, der längst zum Sanges-Söldner mutiert ist (RAINBOW, CORELEONI, MICHAEL SCHENKER FEST, THE FERRYMEN u.a.) und so sein Talent zwar finanziell vergoldet, sich dadurch aber künstlerisch eher beliebig macht. Hier ist aber Besserung in Sicht, ist er doch zu seiner Stammformation LORDS OF BLACK zurückgekehrt und hat sein Engagement bei CORELEONI beendet, wenn auch, so wurde es zumindest kommuniziert, nicht ganz freiwillig.

Kommen wir zum Album dieser vielversprechenden Zusammenarbeit. VANDENBERGs "2020" verortet sich im Classic Rock und orientiert sich wenig überraschend an Bands wie WHITESNAKE und RAINBOW. Es ist spürbar, dass hier viel Inspiration, Leidenschaft und Motivation in dem Longplayer stecken. Adrian Vandenberg will , so könnte man meinen, jedem nochmal zeigen, was er im Stande ist abzuliefern, wurde er doch zumindest bei WHITESNAKE seiner großen Chance durch Verletzung oder eben den Zeitgeist ausgebremst. Der dynamische Opener "Shadows Of The Night" erinnert dann auch an DEEP PURPLEs "Burn" und das darauffolgende, groovende "Freight Train" an WHITESNAKE. "Let it Rain" kredenzt uns eine Melodie, die mehr eigenes Profil zeigt und sich mit seiner zarten Melancholie durchaus zum Hit mausern könnte. Großartige Nummer! Das persönlich anmutende "Shitstorm" vermittelt Kämpfergeist und punktet einmal mehr mit einer kraftvollen und mitreißenden Performance von Ronnie Romero. Gegen Ende liefert uns das Quartett eine Neueinspielung des kleinen VANDENBERG-Hits "Burning Heart 2020", eine atmosphärische Nummer, die zwischen GREAT WHITE und RAINBOW zu Turners Zeiten plaziert werden kann.

"2020" ist ein Hard Rock-Album ohne songwriterische und handwerkliche Makel. Es geht in seiner Ausrichtung auf Nummer sicher und wagt keinerlei Experimente oder bietet gar Innovationen an. Aber wer hätte die schon erwartet bei zwei so geprägten Protagonisten? Wer auf Classic Rock der alten Schule steht, der kommt 2020 an diesem Werk nicht vorbei.

 

2020


Cover - 2020 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:11 ()
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Degradation Renewal

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Seit 15 Jahren rumpeln die Brüder Baylis durch den Underground von Auckland. Resultat sind ein Demo und zwei Studioalben. Mit „Degradation Renewal“ gibt es ein neues Lebenszeichen von WINTER DELUGE in Form einer EP, welche über Osmose Productions veröffentlicht wird. Nur, ist diese Veröffentlichung wirklich nötig? Nach knapp vier Jahren Funkstille hätte man mehr als 20 Minuten Musik erwarten können. Gut, das ist die Entscheidung von Band und Label und geht mich nichts an. WINTER DELUGE begreifen sich als Black Metal-Band mit Einflüssen aus Death- und Thrash Metal. Kann man so unterschreiben, wobei die Black Metal-Komponente nicht dominant im Vordergrund steht.

Auf „Degradation Renewal“ findet man viel Geschwindigkeitsrausch und High-Speed Riffing, welches immer sauber und filigran durch die Boxen wummert. Spielerisch ist hier alles im grünen Bereich, und auch die Vocals kommen abwechslungsreich und aggressiv rüber. Mir gefallen WINTER DELUGE am Besten, wenn die Geschwindigkeit ein wenig reduziert wird, und man tatsächlich Songstrukturen entdecken kann, die einen Song wie „What We Leave Behind“ deutlich abheben und Lust auf mehr machen. Ich hoffe, dass dieser Song die neue Marschrichtung von WINTER DELUGE markieren soll, und der Weg in dieser Form weiter beschritten wird, denn mit Songs dieser Qualität kann man sowohl live als auch auf Platte beim Hörer gut punkten. Leider wird es dann bei „Architects Of Extincion“ wieder sehr schnell ruppig und schnell, aber in der weiteren Hälfte des Songs besinnen sich WINTER DELUGE wieder und gefällige Soundstrukturen und teils thrashige Parts lassen aufhorchen.

Finalisierend kann man sagen, dass die Stärke der Band nicht im Geschwindigkeitsrausch zu finden ist, sondern eindeutig in brutalen und eingängigen Midtempo-Parts. Diesen Weg sollte die Band weiter verfolgen, und wenn diese EP ein Indikator für einen neuen musikalischen Weg sein soll, dann gehe ich diesen Schritt gerne mit, wenn man vor dem nächsten Aufenthalt im Studio einen Beruhigungstee trinkt und die Sache einfach mal gelassener angeht. Bis dahin behalte ich die CD als gute Durchschnittsware in Erinnerung.

 

Degradation Renewal


Cover - Degradation Renewal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 20:34 ()
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Sacraments Of Descension

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So muss das sein! So macht das Sinn, und so ist das gut! PERDITION TEMPLE haben es zwar nicht eilig damit, eine Veröffentlichung auf den Markt zu schmeißen (alle fünf Jahre ein Album), so dass wir uns nach diesem Turnus erst im Jahr 2025 auf ein neues Album freuen können, aber auf „Sacraments Of Descension“ haben sie es dafür ungleich eiliger, auf den Punkt zu kommen. Uns erwarten Hochgeschwindigkeit und Präzision, gefangen in einem Korsett aus feinstem Death Metal. Klar, die Bandmitglieder bestehen aus einer Truppe alter Haudegen, die sich ihre Sporen bei Bands wie ANGELCORPSE, MALEVOLENT CREATION, BRUTALITY oder AMON verdient haben. Und was kommt bei einer solchen Ansammlung von Death Metal-Profis raus? Klar, feinster Florida-Death, den man leider in dieser Form mittlerweile viel zu selten hört.

Gleich beim Opener „Nemesis Obsecration“ werden Träume von Fans alter Werke der Großmeister MORBID ANGEL wahr. Die Soli sitzen messerscharf, die Gitarren rollen sich wie eine Dampfwalze auf Speed durch den Song, und Sänger Alex Blume macht einen grundsoliden Job am Mikrofon. Dieses Schema zieht sich durch alle acht Songs. Hier gibt es keine Überraschungen, keine Keyboards, keine Spoken-Words, kein Firlefanz. Hier gibt es eine Death Metal-Walze, die Musiker aus dem Bereich Tampa wahrscheinlich schon mit der Muttermilch aufsaugen. Natürlich haben wir es durch den Geschwindigkeitsrausch mit keinen echten Hits zu tun, aber diese Intention steckt auch nicht hinter „Sacraments Of Descension“. Hier wird die Musik, welche wir so lieben, auf einem ganz hohen Level abgefeiert und den Leuten zum Fraß vorgeworfen. Natürlich reihen sich die Texte in das Gesamtkonzept perfekt rein. Gute-Laune-Lyrik ist hier fehl am Platze, und schon das Coverartwork stimmt auf eine düster-morbide Reise perfekt ein.

Mehr kann man zu „Sacrements Of Descension“ eigentlich nicht schreiben. Klar, kennt man einen Song, dann kennt man im Endeffekt alle, aber anders möchte man es auch nicht haben. Hier ist eine Blaupause für jede Newcomer-Band im Bereich Death Metal. So wird das gespielt, und nur so macht das Sinn. Leider ist die Band ein wenig spät dran mit ihrem Sound, da im Bereich Tampa-Death schon alles gesagt worden ist, aber in dieser Qualität lasse ich mir das auch in 2020 noch sehr gerne gefallen und bin einfach nur begeistert. Wenn mich jemand fragen würde, was die Band auf dem nächsten Album besser machen könnte, würde ich nur mit einem Wort antworten: Nichts!

 

Sacraments Of Descension


Cover - Sacraments Of Descension Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 34:18 ()
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Black Molten Essence

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Der Opener beginnt wie ein TOTENMOND-Stampfer und wandelt sich dann in ein verzweifelt-genöltes, altes MY-DYING-BRIDE-Statement – mit handgebremster Aggressivität und Vocals, die wehmütige Erinnerungen an TYPE O NEGATIVE und Peter Steele wecken. Nach gut drei Minuten legt „Occult Blood“ das monotone Stampfen zur Seite, gibt ein wenig mehr Gas – und macht kurz Angst um dann wieder schmerzlich zu klagen. Der erste Höhepunkt war zwar da, aber so richtig raus durfte „es“ noch nicht. Das passiert später, bei „In The Pouring Rain I Lie“ - episch, mit gutem, klarem Gesang, ANATHEMA schauen um die Ecke, mit Gothic-Gedöns und genauso viel Gefühl wie Abwechslung – ein vertontes Aufbegehren gegen den Tod. HRAUN grüßen mit einem harschen Black-Metal-Mittelteil ohrenscheinlich die verblichenen WOODS OF YPRES. Toller Song. Und es geht weiter, HRAUN kreuzen die Metal-Klingen in allerlei Genres. Wie „Hamarinn“ – das laut Info eine Ode an die isländische Natur ist (woher die Band auch ihren „Lava“ bedeutenden Namen hat), und das so sanft beginnt um dann umso harscher in schwärzeste Gefilde abzudriften. Selten traf ein Bandname mehr den Nerv der eigenen Musik; Schönheit und Zerstörung halten sich die Waage. Aber kaum einmal ist es so schwer, all die Facetten von „Black Molten Essence“ in Worte zu fassen. HRAUN wecken Emotionen, die die geistigen Brandstifter nicht mehr mit solcher Wirkung hinbekommen. Danke dafür. Das Duo M.S. (REVEL IN VOID, SYMBIONTIC, HURAKAN, MAYZE) und S.B. (HALPHAS) schuf ein tolles Werk, das aber bei oberflächlicher Hörgewohnheit verschenkt ist. Also, gebt Euch Mühe!

 

Black Molten Essence


Cover - Black Molten Essence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 39:29 ()
Label:
Vertrieb:
News:

WARDRUNA veröffentlichen neuen Song und Video "Lyfjaberg"

“Als uns die Umstände dazu gezwungen haben, die Veröffentlichung unseres neuen Albums "Kvitravn" zu verschieben, war uns sofort klar, dass wir trotzdem schnell neue Musik veröffentlichen wollten. In unsicheren Zeiten kann Musik - und Kunst im Allgemeinen – eine große Bedeutung zukommen. Daher entschlossen wir uns, dass jetzt nicht die Zeit des Schweigens ist und haben sofort in den Kreativmodus geschaltet, sind ins Studio gegangen und haben den Song "Lyfjaberg" aufgenommen.”, so das Statement der Band zu ihrem neuen Song "Lyfjaberg":

Das alte nordische Wort "Lyfjaberg" bedeutet laut Info "heilender Hügel" oder "heilender Berg" und ist bekannt aus der nordischen Mythologie und dem aus der Edda (Sammlung literarischer Werke in altisländischer Sprache) stammenden Gedicht "Fjörsvinnsmál". Er gilt als Ort des Trostes und der Heilung der Kranken und Verwundeten, die es schaffen, den Berg zu erklimmen und ihre Opfer im Schrein niederzulegen – denn jedes Geschenk erfordert ein anderes Geschenk im Gegenzug.

WARDRUNA-Mastermind Einar Selvik kommentiert:

Einen hohen Berg zu erklimmen, sei es in der Realität oder metaphorisch, ist eine gleichermaßen körperliche wie geistige Herausforderung – davon handelt "Lyfjaberg". Ich habe versucht, diese Reise auf den Gipfel des Berges als eine sowohl für Geist und Seele als auch für die Füße und den Körper zu begreifen und niederzuschreiben. Alles, was wirklich wertvoll ist, hat seinen Preis.

Das Video zu "Lyfjaberg" wurde größtenteils in den Bergen bei Tustna in Norwegen gedreht, Anfang Mai, als plötzlich der Winter beschloss, mit voller Kraft zurückzukehren, und wir uns in für drei Tage und Nächte durch einen halben Meter hohen Schnee kämpfen mussten. In vielerlei Hinsicht spiegelt der Entstehungsprozess des Videos die Bedeutung des Songs wider, denn wir mussten alle ein paar unserer inneren Hügel überwinden um das Video fertigzustellen. Ein großer Dank geht an Ragnarok Film und alle Mitwirkenden, die sich von Anfang an voll und ganz für dieses Projekt begeistert haben.”

 

Hier findet Ihr die englische Übersetzung des Textes:

Lyfjaberg

Healing-hill

Saddle your soul and let it ride

With blind eyes, you’ll surely find the way Draw your breath in – let your thoughts fly Let it out slowly – on winds you´ll bide

The spindle spins, the thoughts entwine revolving sight The enchantment song lures the soul from its shape Out through the door, through the cobweb-veil

Out borne on bare feet, a heavy burden

Out in your innermost, a steep trail ahead High upon Healing-Peak, nine maidens await

At the first stop where paths cross, you pause Leave clothes behind and all you own

Where you are heading, they´ll be of no use  The burden lightens, but heavy is the trail ahead

At the second stop where paths cross, you pause Leave time behind, and weighty thoughts Where you are headed, they´ll be of no use

The burden lightens, but heavy is the trail ahead

At the third stop where paths cross, you pause Leave fears behind, let fall all masks

Where you are headed, they´ll be of no use The burden lightens, but heavy is the trail ahead

Naked at the top, the mountain knows you North waves an eagle-wing, the wind it draws The shadow-women dance about you

They sing for you, chanting powerful runes

Wounds and sickness Of marrow and blood Of meat and bone

Of flesh and skin into weather and wind

you fade

I summon you into the mountain blue Where neither sun nor moonshine can reach you I summon you into the forest where no one dwells

and out to the sea where no man rows Deep beneath an earthbound stone out of harm’s way



News:

NINTH CIRCLE - offizielles Video zu "Riding The Storm"

NINTH CIRCLE haben ein neues Video zu "Riding The Storm" veröffentlicht. Der Song ist auf dem neuen Album "Echo Black" enthalten, welches am 26. Juni 2020 auf CD über Pure Underground Records veröffentlicht wird:

Der Vorverkauf beginnt am 12. Juni 2020.

 

Line-Up:

Dennis Brown – vocals, guitars
Frank Forray - bass
Richie “Captain Black” Brooks - drums

 

https://www.ninthcircle.us/

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