Am 31. Juli 2020 wird das neue Album der schwedischen Heavy Metal-Band STARBLIND, "Black Bubbling Ooze", via Pure Steel Records auf CD veröffentlicht. Der Vorverkauf beginnt am 17. Juli 2020.
Nach zwei Alben mussten die Schweden STARBLIND 2016 einen Sängerwechsel verkraften. Das dritte Werk mit Marcus S. Olkerud zeigte laut Info "bereits die Richtung des Quintetts auf, die sie nun mit dem vierten Werk "Black Bubbling Ooze" in Richtung Perfektion treiben. Wunderbare Gitarrenläufe des Duos Björn Rosenblad und Johan "J.J" Jonasson, gerne auch im Twin-Modus, zeigen den melodischen Metal-Ansatz auf. Der hämmernde Bass von Daniel Tillberg bildet zusammen mit den Trommelkünsten von Zakarias Wikner eine solide und schwere Grundlage, die Ihr Herz höherschlagen lässt. Dazu darf ein Sänger zu Gehör kommen, der es schafft, die acht Kompositionen in die klassischen Bahnen des Heavy Metal zu lenken. Natürlich bleiben auch dieses Mal Vergleiche zu IRON MAIDEN nicht aus, doch auf diesem Qualitätslevel müssen andere, ähnlich geartete Formationen erst einmal agieren. STARBLIND werden mit "Black Bubbling Ooze" ganz gewiss viele neue Freunde finden.".
Tracklist:
1. One Of Us
2. At The Mountain Of Madness
3. Here I Am
4. Crystal Tears
5. The Man Of The Crowd
6. Room 101
7. The Reckoning
8. The Young Man
Line-Up:
Marcus Sannefjord Olkerud - vocals
Björn Rosenblad – guitars
Johan Jonasson – guitars, keyboards
Daniel Tillberg – bass
Zakarias Wikner – drums
HIGH SPIRITS melden sich mit einem brandneuen Album zurück. "Hard To Stop" wird am 31. Juli 2020 über High Roller Records veröffentlicht.
Es wurde wie üblich von Chris Black in Chicago aufgenommen und im Anschluss von Dan Swanö im berühmten Unisound Studio zu voller Power gemischt.
Das neue Bündel von laut Info "neun unvergesslichen Songs zeigt, warum HIGH SPIRITS nach wie vor der erste Name in Sachen 100% High-Energy-Rock ist. Ebenso wie das Album-Cover ist es ein leuchtender Strahl des Lichts durch die Dunkelheit. Hört es Euch an, denn "Hard To Stop" wird über die ganze Welt hallen".
Vorab gibt es mit "Restless" einen offiziellen Track-Stream:
Die PRETTY MAIDS gibt es gefühlt eigentlich schon immer. Mit den Größen der Hard Rock / Heavy Metal-Szene stand man auf den Bühnen dieser Welt und konnte einen beachtlichen Bekanntheitsstatus aufbauen, aber man konnte nie ganz aus der zweiten Liga aufsteigen. Warum? Keine Ahnung, an dem angesammelten Songmaterial hat es in jedem Fall nie gelegen. Leider warfen in der Vergangenheit zwei Krebserkrankungen die MAIDS ein wenig weiter zurück, und deswegen ist es umso erfreulicher, dieses Live-Album in der Hand zu halten.
„Maid In Japan“ wurde an zwei Konzerttagen in Tokio aufgenommen, und als Anlass wurde das dreißigjährige Jubiläum von „Future World“ gefeiert. Dieser Klassiker wurde in Japan komplett gespielt und mit diversen weiteren Hits gewürzt. Eine Konstellation, bei der eigentlich nichts schief gehen dürfte, und dies ist auch nicht passiert.
Ein kurzes Intro stimmt den Hörer auf das Album „Future World“ ein, welches dann in Gänze zum Besten gegeben wird. Verglichen mit dem Studioalbum fällt einem sofort der direktere und klarere Sound auf. Hier müssen die Boxen schon auf Höchstleistung arbeiten, und ich muss sagen, das ich selten ein Live-Album mit einer solch grandiosen Soundwand gehört habe. Ich habe keine Ahnung, in wie weit hier im Studio nachgedreht worden ist, aber das ist auch egal. Den Songs tut der Sound wirklich sehr gut und macht das Live-Erlebnis auf dem heimischen Sofa zu einem wahren Ohrenschmaus.
Auf die Songs von „Future World“ hier einzugehen, das wäre Unsinn und langweilend. Die Songs sind allesamt Klassiker und sollten allgemein bekannt sein. Wenn nicht, dann ist dies jetzt der beste Zeitpunkt, diese Lücke aufzufüllen, denn für PRETTY MAIDS-Neulinge ist das Album wie geschaffen. Weiter aufgewertet wird „Future World“ durch weitere Perlen aus dem Repertoire der Band. „Kingmaker“, „Sin-Decade“ und weitere Songs reihen sich nahtlos ein und dürften für die eine oder andere Freudenträne sorgen.
Musikalisch und soundtechnisch wird hier also alles geboten, was man von einem Live-Album verlangen kann. Gerüchten zufolge sollen die Japaner ja ein sehr höfliches und zurückhaltendes Volk sein. Dies scheint sich aber auch auf die Bühnenansagen der Band auszuwirken, die eher an die Ansagen einer elitären Jazz-Band erinnern und nicht an eine Hard´n´Heavy-Legende. Schwamm drüber, eventuell war dies so auch geplant, da das Publikum die Bühne reaktionstechnisch ein wenig spiegelt. Reaktionen kommen auf Aufforderung, sind dann gut hörbar und fallen linear sofort wieder ab. Abgemischt wurde das Publikum auch ein wenig zu leise, und so kommt keine dreckige Livestimmung auf. Ok, das ist Meckern auf höchstem Niveau und schmälert den Genuss der Songs nur im minimalen Promillebereich.
Ein Album, welches band- und fanseitig zum genau richtigen Zeitpunkt veröffentlich worden ist und bei mir und allen Hörern ein Lächeln ins Gesicht zaubern wird. Tolle Musik, toller Sound, tolle Band. Was will man mehr?
Ein lang erwartetes Album der Thüringer EISREGEN gilt es zu feiern. 25 Jahre Bandgeschichte sind eine lange Zeit, die mit dem vorliegenden Album begangen werden soll. Keine extreme Bandformation hat es in ihrer Geschichte geschafft, die Hörerschaft so zu spalten. Von den Einen mit ihrem Vorgängeralbum „Fegefeuer“ auf einen beachtlichen 17. Platz in den Charts gepusht, und von den Anderen belächelt und verteufelt. Und so werden EISREGEN auch mit Album Nummer 14 die Metal-Gemeinde mit ihren morbiden Texten und ihrer radikalen Tonkunst nicht einen können. „Leblos“ kommt zum Bandjubiläum mit einer Bonus CD, die wir später genauer (oder auch nicht) betrachten werden.
„Leblos“ beginnt“ mit dem Song „Ruhet Sanft“, welcher ganz entfernt an das „Schlaflied“ von den Ärzten erinnert. Mit dieser Formation wurden EISREGEN bestimmt noch nie verglichen. Natürlich ist die Stimme von Herrn Roth wieder mit einem rollenden rrr-Ton verheiratet, und der morbide Text passt gut zu dem mit Keyboard und leisen Gitarren begleiteten Song. Am Ende wird der Song ein wenig härter, bleibt aber immer noch sehr episch und trägt eine ganz eigene Stimmungslage in sich. Gefällt mir als Opener sehr gut.
Weiter geht es mit „Pechschwarz“, das sehr abwechslungsreich gestaltet ist. Klassische Metal-Gitarren treiben den Song gut nach vorne, und der typische EISREGEN-Gesang macht ihn zu einem typischen Song der Marke EISREGEN, obwohl der Refrain auch gerne von den APOKALYPTISCHEN REITERN hätte sein können. Ein sehr direkt ausgeführter Track, der sich als gutklassiger EISREGEN-Song platzieren kann.
Jetzt wird einen Gang hochgeschaltet. „Erstschlag“ bedient sich bei den Black Metal-Wurzeln der Band, die scheinbar nicht vergessen hat, aus welchem Loch sie vor 25 Jahren gekrochen ist. Hier wird nach Herzenslust geblastet und geprügelt. Hier muss man aber auch ein wenig kritisch werden und nicht alles durch die rosafarbene EISREGEN-Brille sehen. Echten Black Metal können andere Bands wesentlich besser, und eine volle Scheibe mit Songs wie „Erstschlag“ von einer Newcomer-Band wäre in der Presse keine Erwähnung wert. Leider ein ärgerlicher und unnötiger Song.
Besser wird es mit „1000 Jahre Nacht“. Schöne Piano- und Geigenklänge bilden einen passenden Songeinstieg. Ein feines Songkonzept macht das Lied hörenswert und einzigartig. Oder kennt Ihr eine Band, welche das Thema Vampir aus der Sicht eines solchen beschreibt? Dazu noch, hat der Vampir keine Lust mehr auf sein düsteres Dasein und wählt den Freitod in der Sonne. Wirklich sehr interessanter Ansatz und fernab aller Klischees. „1000 Jahre Nacht“ bleibt im Ohr hängen, der Refrain ist überaus gelungen, und somit kann man EISEREGEN hier einen echten Hit bescheinigen. Wirklich sehr gut gemacht.
Kommen wir zum Titeltrack der Scheibe. „Leblos“ kommt gitarrenseitig eher wie ein Hardrock-Song rüber, der von hübschen Geigenmelodien begleitet wird. Ansonsten kann man zu dem Song nicht viel sagen. Hier bleibt einfach zu wenig hängen, und musikalisch passiert auch nur Belangloses. Definitiv kein Stück für die Ewigkeit.
In „Schlachtraum“ wird textlich wieder alles gegeben. Ein typisch provozierender EISREGEN-Text, der grob an den Kannibalen von Rotenburg angelehnt ist. Die Geschmäcker können verschieden sein, und Lyrikästhetiker sollten den Genuss des Textes besser vermeiden. Musikalisch tut sich in „Schlachtraum“ nicht viel, aber der Refrain kann überzeugen und trägt den Song souverän durch die Spielzeit.
Es wird wieder ein wenig ruhiger. „Atme Asche“ fängt melancholisch an um dann in einen Black Metal-Part überzugehen. Die Geige übernimmt den Part der Leadgitarre und führt so den Song. Mich kann der Song nicht wirklich überzeugen. Ein typischer Durchschnittssong.
„Mein Leichenwerk“ ist textlich an Frankenstein angelegt. Stampfende Drums und schöne Piano-/Gitarrenmelodien weisen den Weg durch den Song. Ganz hübsch gemacht, aber leider wieder kein Volltreffer. Der Wiedererkennungswert tendiert leider in Richtung Null, und das kann auch ein kurzer Blastbeat-Einsatz nicht mehr ändern.
Wird „Wangenrot“ das zwischenzeitliche Tief wieder hinbiegen können? Leichte Gothic-Einflüsse sind nicht zu leugnen. Der Refrain kommt erschreckend kitschig durch die Boxen und auch gelegentlich schnellere Parts können den Song nicht mehr retten. Das ist alles mehr gewollt als gekonnt. „Wangenrot“ zieht das Album leider auch nicht aus der Talsohle.
„Mutter Schneidet“ beginnt extrem düster. Der Text ist gut verständlich und offenbart uns das düstere Universum von EISREGEN. Und ja, der Song kann durchaus überzeugen. Man kann immer wieder leichte Parallelen zu RAMMSTEIN raushören, welche aber gut zum Stil der Band passen. Der Hook ist fein gewählt und sehr gefällig arrangiert. Zwar spät, aber die Talsohle wird mit „Mutter Schneidet“ endlich durchschritten.
Der Songtitel wird wohl jedem zu einer Assoziation mit einem wohlbekannten Weihnachtslied treiben. „Drauss Vom Häuten Komm Ich Her“ bedient sich wieder der gewollten Provokation und gibt textlich natürlich alles. Der Song hat im Refrain einen leicht orientalischen Charakter, aber ansonsten haben wir es mit einem guten, aber nicht über die ganze Zeit überzeugenden Schlusstrack zu tun. Nur über provokante Texte kann man halt noch immer keinen guten Song kreieren. Und damit endet „Leblos“ genauso wie sich die Platte nennt: Ein wenig leblos…
Kommen wir zur Manöverkritik von „Leblos“. Schlecht ist die Platte nicht. Wirklich nicht. Aber leider gibt es zu viel Schatten. Zu wenig potentielle Hits oder gefälliges Songmaterial wurden hier komponiert. Das EISREGEN es ja eigentlich können, das wird ja bewiesen, aber für ein Full-Length-Album ist das einfach zu wenig. Auch mit dieser CD werde ich kein Fan der Band werden, obwohl das eine oder andere Lied bestimmt noch öfter gespielt wird. Trotzdem wird hier im Ganzen durchschnittliche Metalkunst angeboten, die aber ihre Käufer und Bewunderer finden wird.
Als Bonus wird „Leblos“ mit einer zweiten CD ausgeliefert. Als DIE RÄUDIGEN RENNSTEIG REBELLEN versuchen sich EISREGEN an vier Saufliedern. Was der Unsinn soll, das müsst ihr die Band schon selber fragen. ONKEL TOM auf EISREGEN getrimmt braucht kein Mensch, und auch meine Tastatur hat keine Lust mehr, über dieses musikalische Verbrechen zu schreiben. EISREGEN goes Ballermann? Ohne mich!
Die Rückkehr von MESSIAH rückt näher. 26 Jahre nach ihrem letzten Studioalbum lassen die legendären Schweizer Death-Thrasher den Nachfolger ihrer Scheibe "Underground" aus dem Jahr 1994 von der Leine. Das neue Album nennt sich "Fracmont" und wird am 11. September 2020 über High Roller Records veröffentlicht.
Vorab und um das Warten auf das Album zu verkürzen, bieten MESSIAH eine EP mit drei Songs an, die nicht auf dem Album stehen werden.
"Fatal Grotesque Symbols - Darken Universe" wird einen brandneuen Song sowie neu aufgenommene Versionen von "Space Invaders" vom 1986er Debütalbum "Hymn To Abramelin" und vom Titeltrack des zweiten Albums "Extreme Cold Weather" (1987) enthalten. Die EP wird ab dem 07. August 2020 auf CD und Vinyl erhältlich sein. Sie wurde aufgenommen, gemixt und gemastert von V.O. Pulver im Little Creek Studio in der Schweiz im März/April 2020 und kommt mit einem Cover-Artwork von Björn Gooßes / Killustrations.com daher.
Das ist ja mal ein rezensentenfreundlicher Titel. “Doomed Heavy Metal” haben KHEMMIS ihren neuesten Output genannt und damit die stilistische Ausrichtung der EP bereits ziemlich exakt definiert. Das Quartett aus Denver, Colorado hat mit seinen bisherigen drei Alben ordentlich Staub aufgewirbelt und sich zu sowas wie Underground-Lieblingen gemausert. Durchaus zurecht. Die Melange aus Achtziger-Kauz-Metal, Doom und modernen Elementen á la MASTODON (Letztere eher im Klangbild) ist originell und wird kompetent vorgetragen. Die Vocals sind dankenswerterweise überwiegend clean und sehr melodisch, nur gelegentlich unterbrochen von harschen Einwürfen.
Das Mini-Album, mit der stattlichen Spielzeit von über 38 Minuten, startet mit einem Cover von DIOs unsterblichem Gassenhauer “Rainbow In The Dark”. Die tragende Keyboard-Melodie wird hier auf die Gitarre übertragen und das ganze Stück mal flugs ein paar Töne tiefer gelegt. Das gibt dem Song einen richtig frischen und superfetten Sound. Alle Daumen nach oben! KHEMMIS legen mit “Empty Throne” nach, einer Nummer, die bislang nur auf einer raren Flexi-Disc erhältlich war und eindrucksvoll beweist, warum die Band in den letzten Jahren so viel Aufmerksamkeit auf sich lenken konnte. Insbesondere dieser Track erinnert stark an das völlig unterbewertete Album “Yet So Far….” von REVELATION. Beim dritten Song handelt es sich erneut um ein Cover, diesmal der wirklich obskuren Art. “A Conversation With Death” stammt im Original von LLOYD CHANDLER, einem Folk-Musiker und Baptistenprediger, Jahrgang 1896. Selbst dieses maximal Genre-ferne Ausgangsmaterial vereinnahmen KHEMMIS vollkommen für sich und machen daraus einen düsteren und zähen Groover. Beeindruckend.
Abgerundet wird die EP mit drei Live-Version von Stücken der bisherigen Studioalben. Kann man gut hören, doch die Musik spielt (sic!) tatsächlich in der ersten Hälfte der Scheibe. Sollten KHEMMIS dieses Niveau auf ihrem nächsten Longplayer durchgehend halten können, steht uns Großes bevor.
Mit "Phoenix" erscheint nun das vierte Album der Finnen, denen man vom Stil her schon eine sehr deutliche Nähe zu SYMPHONY X anmerkt. Da ich großer SYMPHONY X-Fan bin, stört mich das natürlich nicht, man solllte es aber schon erwähnen. Es kommt mit Peter Zalesky ein neuer Sänger zum Einsatz, der seinen Job ganz hervorragend macht, bei den Ausflügen in höhere Gefilde jedoch an seine Grenzen stößt.
Absolut Genre-typisch beginnt das Album mit "Eye Of Horus", der Song hätte auch auf einem (guten) SYMPHONY X-Album aus den 90ern sein können. Ist jetzt nicht wirklich innovativ, lässt sich aber wunderbar anhören.
"Listen To The Devil" setzt das Schema genauso fort, nicht schlecht, aber auch eben nichts Neues dabei. Ich fürchtete schon, dass jetzt Langeweile aufkommen könnte.
Doch Track Nummer Drei, "Shadow Of The Moon", verbreitet eine wunderbare Stimmung und ist von der Gesamtstruktur so aufgebaut, dass man tatsächlich emotionale Stimmungswechsel erlebt, und es ist für mich mit das interessanteste Stück auf der Platte.
Weitere Abwechslung bringt auch das orientalisch angehauchte "Osiris Rising". Etwas schwerere Drums und eine etwas dünner instrumentierte Strophe bauen eine schöne Spannung auf, ergänzt von ein paar orientalischen Klängen. Mit einem besseren Refrain hätte etwas aus dem Song werden können, der fehlt jedoch leider.
"Curse Of The Pharao" macht das deutlich besser und hat für mich alle Zutaten (in guter Qualität) um mein Lieblingstrack des Albums zu sein. Jetzt nicht erschrecken, aber bei "To Hell And Back" fühle ich mich zunächst musikalisch doch sehr deutlich an QUEENSRYCHE erinnert. Passt nicht wirklich hier hin, dazu noch furchtbare Drums. Ein schönes Lick auf dem Keyboard hebt "Phoenix Rising" dann positiv ab, zündet bei mir aber irgendwie auch nicht so richtig.
"The Miracle" beschert uns dann zum Ende erstmals ein paar sanftere Töne in Form einer Ballade.
Im Vergleich zu Genre-Größen wie DREAM THEATER oder SYMPHONY X merkt man, dass sowohl im Bereich des Gesanges als auch in der Gitarrenarbeit, die individuelle Klasse nicht erreicht werden kann. Die Produktion ist soundtechnisch erste Sahne, allerdings sind mir die Drums ein wenig zu dominant. Die Platte offenbart mir insgesamt zu viele Schwächen und zu wenig Eigenständigkeit, so dass es dieses Mal nicht für einen "Tipp" reicht.
Ein Live-Album von DESTRUCTION, laut Bandkopf Schmier die „spontanste Idee, die wir je realisiert haben“, macht das Sinn? Jawohl, das macht tatsächlich in der heutigen Zeit mehr als Sinn. Viele Punkte sprechen dafür. Die Corona-Krise (gähn!) wird Liveshows von DESTRUCTION in Zukunft mächtig erschweren, die Aufnahmen vom Party.San-Open Air waren einfach zu gut, um nicht verwendet zu werden, und außerdem liegt das letzte Live-Lebenszeichen von Schmier und seinen Mitstreitern mit „Curse Of The Antichrist“ elf Jahre zurück. Im Übrigen hat sich der Sound von DESTRUCTION mit der Verpflichtung eines zweiten Gitarristen vor zwei Jahren maßgeblich auf den Druck der Band ausgewirkt. Gitarrensoli schwirren jetzt nicht mehr einsam in der Luft umher, sondern werden druckvoll untermauert. Für Soundlücken ist bei DESTRUCTION in der jetzigen Konstellation einfach kein Platz mehr.
Obwohl „Born To Thrash“ eine spontane Bestandsaufnahme ist, zeigt sich der Sound immens druckvoll und satt. Wenn man aber einige von Schmiers Aussagen für bare Münze nimmt, ist er kein großer Freund von Studionachbearbeitung, und somit gehen wir davon aus, dass die Band einfach einen verdammt guten Tag hatte, und die Finger und die Stimmbänder immer an der richtigen Stelle ihren Job erledigten. Zusammengefasst sind also am Sound und Zusammenspiel nichts zu meckern, und da auch das Publikum und Schmier sich gegenseitig die Bälle zuspielen, kommt ein ehrliches und überzeugendes Live-Feeling auf, welches nach Bier, Kutten und Schweiß riecht. So muss das sein!
Kommen wir zu der Besonderheit von „Born To Thrash“. Die digitale Variante des Albums wird über zwei Monate vor der Digipak- und Vinyl-Version veröffentlicht. Kommt selten vor, aber macht hier auch Sinn, da DESTRUCTION sich für die physischen Veröffentlichungen (Stichtag: 17. Juli 2020) etwas Besonderes ausgedacht haben. Zu Vinyl und CD wird eine herausnehmbare Weltkarte mitgeliefert, auf der Fans ihr erstes DESTRUCTION-Konzert markieren konnten. Eine feine und interessante Aktion, und ich bin tatsächlich auf das Endresultat gespannt. Dies macht die Wartezeit erträglich und spannend zugleich und gibt den Presswerken noch ein wenig Zeit zum Druck der Scheiben.
Über die Songauswahl müssen wir nicht viel reden. Hier reiht sich Klassiker an Klassiker. Ob „Mad Butcher“, „Thrash Till Death“, „Total Desaster“… Hier bleibt kein Auge trocken und kein Nacken geschont. Leider befinden sich unter den zehn Songs nur zwei Stücke aus dem Album „Born To Perish“, welches auf dem Party.San eigentlich vorgestellt werden sollte. Ok, wenn man zu viele Klassiker in der Hinterhand hat und diese vom Publikum auch gefordert werden, dann muss eine Band eben Kompromisse eingehen. Dafür kommt der Titeltrack der vorzustellenden Scheibe „Born To Perish“ gleich doppelt brutal rüber, und man merkt, dass jeder der Musiker stolz den neuen Song der Masse vor den Latz haut.
Insgesamt wird dem Fan in den fast 54 Minuten alles geboten, was man von einem DESTRUCTION-Konzert erwarten kann. Geniales Zusammenspiel, feinster Sound und ein gut aufgelegtes Publikum. Wegen mir hätte die Live-Dröhnung noch wesentlich länger dauern können, aber an der Spielzeit der Party.San-Macher können wir jetzt auch nichts mehr drehen.
Wer es nicht mehr abwarten kann, besorgt sich den Download oder wartet eben auf die kommenden Veröffentlichungen. Für jeden Thrash-Fan ein ziemliches „Must-Have“ und für DESTRUCTION-Neulinge eine Scheibe, die den Einstieg in die Welt des Butchers einfach und kompromisslos gestalten wird. Eine feine und runde Sache.
Dass Franzosen in musikalischer Hinsicht gerne mal den komplizierteren Weg einschlagen, bewiesen in der Vergangenheit schon (geniale) Truppen wie DEATHSPELL OMEGA, BLUT AUS NORD, ALCEST, GOJIRA oder auch weniger dem härteren Lager zuzurechnende Klangzauberer wie MAGMA oder JACK DUPON. TEMNEIN reihen zwar nicht zwischen diesen Referenzbands ein, sind jedoch ebenfalls alles andere als leicht verdaulich. Ihr progressiver Melodic Death Metal, den sie auf ihrem inzwischen dritten Album seit der Bandgründung 2009 auffahren, will auch nach einem Dutzend Hördurchläufe kaum zünden. Die im Info genannten Referenzen DARK TRANQUILLITY, OPETH oder INSOMNIUM mögen in stilistischer Hinsicht passend sein, aber TEMNEIN schaffen es auf „Tales: Of Humanity And Greed“ nicht, nachhaltig wirkende Songs zu schreiben und/oder eine durchgehend mitreißende Atmosphäre zu schaffen. Sauber und druckvoll produzierte Stücke wie der Opener „The Blind And The Greedy“ (nach dem Intro „The Storyteller“), „I Am Davy Jones“, „City Of Gold“, „Dirge For Termina“ oder das abschließende, überlange „Scums Of Hamelin“ sind dabei keineswegs schlecht, fahren mitunter fette Grooves und einschmeichelnde Melodien auf, und Frontmann Morgan Rappe gibt sich mit seinen Screams und Growls ebenfalls keine Blöße, aber am Ende des Tages, beziehungsweise des Albums, bleibt von den zehn Kompositionen leider zu wenig bis gar nichts hängen. Und das ist schade bei dem durchaus vorhandenen und nicht gerade niedrigen Potential der Band.
Am 20. Juni - zum Record Store day - erscheint eine exklusive Deep Purple-EP bei ausgewählten Indie-Fachhändlern.
Diese limitierte 10” Vinyl ist nicht nur die erste physische Veröffentlichung des kommenden Studioalbums, sie birgt auch eine weitere Überraschung in sich. Zusätzlich zu den bisher veröffentlichten Singles „Throw My Bones” und „Man Alive” enthält die Vinyl ein dritten, bisher ungehörten Song des neuen Studioalbums „Whoosh!”, der bis zum offiziellen Album-Release am 07. August ausschließlich auf dieser physischen Single zu hören ist.
Der Name des Songs wird in den kommenden Tagen auf den Social Media-Profilen der Band verkündet!
Fans aus den UK and Skandinavien werden die EP ab dem 17. Juli erwerben können.
„Whoosh!" ist der Nachfolger der weltweiten Chart-Erfolge „inFinite" (2017) und „NOW What?!" (2013).
Auf „Whoosh!“ vereinen Deep Purple zum dritten Mal ihre Kräfte mit Produzent Bob Ezrin. Gemeinsam schrieben und nahmen sie in Nashville die neuen Songs auf und kreierten das bislang vielseitigste Werk ihrer Zusammenarbeit. Deep Purple lassen sich in ihrem Schaffen nicht eingrenzen, strecken sich in alle Richtungen aus und lassen ihrer Kreativität freien Lauf.
„Putting the Deep back into Purple" wurde im Studio schnell zum inoffiziellen Motto. Bereits mit den ersten Songs war klar: Deep Purple und Bob Ezrin waren auf dem Weg ein neues Album zu schaffen, das die Grenzen der Zeit überschreitet, während sie sich mit ihrem Unmut über die aktuelle Situation der Welt an alle Generationen richten.
Whoosh ist ein onomatopoetisches Wort, das, wenn man es durch das eine Ende eines Radioteleskops betrachtet, die vorübergehende Natur der Menschheit auf der Erde beschreibt, und vom anderen Ende, aus einer näheren Perspektive, die Karriere von Deep Purple illustriert.” - ig
„Whoosh!" erscheint als limitiertes CD+DVD Mediabook (inkl. 1h Video „Roger Glover and Bob Ezrin in Conversation" und der erstmaligen Veröffentlichung der vollständigen Perfomance der Band beim Hellfest 2017), 2LP+DVD Edition, limitiertes Boxset und als digitale Version am 07. August 2020 über earMUSIC.