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KANSAS - Video "The Absence Of Presence"

Amerikas legendäre Progressive Rock-Band KANSAS hat ein offizielles Musikvideo zu ihrem Song "The Absence of Presence" veröffentlicht, dem Titeltrack ihres letzten Albums, das diesen Sommer veröffentlicht wurde:



Review:

Black Heart

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Drei EPs und fünf Full-Length-Alben hat es gedauert, und nun haben es WITHIN THE RUINS auch in meine Gehörgänge geschafft. Keine Ahnung, ob ich die letzten 15 Bandjahre einfach verschlafen habe, aber mir ist hier eine Band durch die Lappen gegangen, die mit halsbrecherischer Präzision ihre Version des Deathcores präsentiert. Und diese Version hat es in sich. Hier wird nicht nur stur nach Klischeestrukturen heruntergebolzt, nein, die Band zeigt wahre kompositorische und auch technische Größe. Die progressive Note, die atemberaubenden Gitarrensoli und die genialen Gitarrenharmonien (teilweise Zitate aus Kirchentonleitern) zeigen allen verwandten Bands, wer im Bereich des technischen Cores in 2020 die Nase meilenweit vorne hat. Gerne rückt man auch vom starren Songwriting ab und bedient sich schonungslos in den Bereichen Thrash und Hardcore, welches „Black Heart“ eine unheimliche Sound-Bandbreite beschert.

Eins haben alle zehn Songs gemeinsam, der Langweilefaktor kommt zu keiner Sekunde auf. Im Rausschmeißer „Ataxia V“ wird sogar die spanische Akustikgitarre von der Wand genommen und hinterlässt eine staunende Hörerschaft. Aber natürlich kann WITHIN THE RUINS auch die Straßenköterversion. „Deliverance“ überzeugt mit räudigen Vocals, gekonnten Breakdowns und einer gnadenlosen Geschwindigkeit. Der Titelsong „Black Heart“ schlägt in die gleiche Kerbe, aber überrascht mit cleanen Vocal-Einschüben, die aber nicht aufgesetzt wirken, sondern songdienlich eingesetzt werden. Epic-Fans werden bestens mit „Outlander“ bedient. Man könnte hier fast von MANOWAR auf einem Coretrip sprechen, wobei es den Jungs von MANOWAR dann doch eher schnell die Fellhöschen ausziehen würde. Hier sitzt einfach jeder Ton - keine technische Spielerei erfüllt den Zweck der Angeberei und wirkt deplatziert. Hier wird das Dynamit einfach an den richtigen Stellen gezündet, und dieses bringt erstaunliche Soundfontänen an die Oberfläche.

Ich habe mich mit „Black Heart“ bestens unterhalten gefühlt. Langeweile ist auf dieser Scheibe ein Fremdwort, weswegen ich besonders Technik-Freaks das Machwerk besonders ans Herz legen möchte. Die Gitarren sind teilweise nicht von dieser Welt. Das Songwriting zeigt die spielerische Reife der Band gut auf, die bei Touren mit KILLWITCH ENGAGE, AS I LAY DYING und Konsorten einfach eine sehr solide musikalische Basis schaffen konnte und diese konsequent ausspielt. Da Produktion und Aufmachung der CD genauso stimmig wie der Inhalt sind, gibt es von mir eine uneingeschränkte Kaufempfehlung.

 

Black Heart


Cover - Black Heart Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:30 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Amahiru

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AMAHIRU ist das neue Projekt von KREATOR-Bassist Frédéric Leclercq und der MARY’S BLOOD-Axewoman Saki. Leclercqs Vorliebe für extremere Klänge wird hier weniger ausgelebt, vielmehr gibt man sich einer sehr modernen Interpretation von Melodic Metal hin. Interessant ist, dass AMAHIRU dabei weder wie DRAGONFORCE (Leclercqs Ex-Arbeitgeber) noch wie MARY’S BLOOD tönen. Auch wenn Letztgenannte gerade auf den letzten beiden regulären Alben neben ihren Speed-Orkanen auch gerne mit japanischen Pop-Anleihen experimentiert haben. Woran ich bei AMAHIRU immer wieder denken muss, sind AMARANTHE mit nur einem Sänger und minus die starken elektronischen Elemente. Und während ich diesem Gedanken noch so nachhänge, taucht bei „Lucky Star“ dann auch schon AMARANTHE Sängerin Elize Ryd als Gastvocalistin auf.

Saki zeigt über weite Strecken, warum sie als Shredderin in Japan gefeiert wird und gibt sich auch hier keine Blöße. Die japanischen Einflüsse und typischen Leadharmonien, wie man sie eben bei MARY’S BLOOD oder auch ALDIOUS bzw. CYNTIA findet, werden auf diesem Album nur sehr dosiert eingesetzt. Am prominentesten sind sie im Instrumental „Ninja No Tamashii“.  Drummer Mike Heller hält sich hier im Gegensatz zur neuen RAVEN mehr zurück, und so liegt der Focus klar bei dem Gitarrendoppel. Auch wenn er wie in „Vanguard“ auch mal in bester Thrash-Manier die Füße fliegen lassen darf. Fronter Archie Wilson verfügt über eine extrem moderne Klangfarbe und schreckt auch vor gelegentlichen Growls nicht zurück. Ob das nun positiv oder negativ zu bewerten ist, ist wirklich eine Geschmacksfrage.

Meine persönlichen Highlights sind das mit einem feinen und im besten Wortsinne „poppigen“ Refrain ausgestattete „Hours“, das schon fast funkig groovige Gesangsduett „Luck Star“ sowie der brutal rasende Rausschmeißer „Samurai“.

Als bittersüßes Schmankerl gibt es den Song „Bringing Me Down“ noch als alternative Version mit dem dieses Jahr leider viel zu jung verstorbenen Sean Reinert (CYNIC, DEATH) an den Drums zu hören.

Alles in Allem ist AMAHIRU mit ihrem Einstand ein sehr solides Erstlingswerk gelungen, der den Namen Saki auch in Europa bekannter machen sollte. 

Amahiru


Cover - Amahiru Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 56:14 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Re>Animator

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Bevor Gitarristin Saki mit Frédéric Leclercq und ihrem gemeinsamen Projekt AMAHIRU in Europa für Furore sorgen will, kommt ihre Stammformation MARY’S BLOOD mit „Re>Animator“ aus dem Kreuz. Wobei es sich hier mitnichten um ein reguläres neues Album der Power Metal-Ladies handelt. Vielmehr ist „Re>Animator“ ein Cover-Album mit Songs aus diversen Anime-Serien. Aber im Gegensatz zu Formationen wie ANIMETAL (in all ihren Versionen) oder AISENSHI werden nicht die Titelsongs gecovert, sondern Songs, die andere berühmte japanische Künstler für diverse Anime-Serien geschrieben haben. So finden sich unter Anderem Songs von MAKE-UP, X-JAPAN oder L’ARC EN CIEL unter den 11 Tracks von „Re>Animation“.

Die stilistische Bandbreite reicht dabei von rasenden Doublebass-Nummern wie „ペガサス幻想” oder „Battler”, tanzbarem J-Rock wie “魂のルフラン” bis hin zur X-JAPAN-Ballade „Forever Love”, die mit acht Minuten wahrlich epische Ausmaße errreicht. Neben dem formidablen Spiel der Instrumentalistinnen ist es vor Allem der Gesang von Fronterin Eye, die sich noch einmal weiterentwickelt hat und mittlerweile eine beeindruckende Power und Reife aufweist. Aber auch keine Angst vor leisen und Gefühlvollen Tönen hat. Um dieses Album vollends genießen zu können, sollte man schon eine Affinität zu J-Rock im Allgemeinen oder Anime-Serien im Speziellen haben. Für MARY’S BLOOD Fans ist das Album natürlich eine schöne Ergänzung der Sammlung (nicht nur, aber auch wegen des extra Foto-Booklets der limiterten Variante), alle anderen greifen erstmal zu Alben wie „Fate” oder auch dem letztjährigen „Confessions”

 

Re>Animator


Cover - Re>Animator Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:29 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Geinitz & Friends

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Holger Geinitz, Szene-Urgestein und Inhaber von GOM Records, trat in den vergangenen Dekaden auch immer mal wieder selbst ans Mikro. Das nun vorliegende neue Werk soll sein Schwanengesang werden, und Holger haut nochmal einen raus, und die Underground-Prominenz gibt sich die Klinke in die Hand. So sind neben Doug Piercy (Ex-HEATHEN, BLIND ILLUSION), Petra Maier (SARCASM SYNDROME), Holger Ziegler (ABANDONED und ROXXCALIBUR) und Terry Gorle (HEIR APPARENT) auch Kenny Powell (OMEN) und Christian „Zouille“ Augustin (SORTILÈGE) zu hören.

Musikalisch stellt sich Holger extrem breit auf. Allein die Auswahl der drei Cover-Songs deutet auf die stilistische Vielfalt des Albums hin. So huldigt Holger nicht nur seinen Alltime-Faves THIN LIZZY („Renegade“) sondern auch ROSE TATTOO („Rock´n´Roll Outlaw“) und den SISTERS OF MERCY (!) („This Corrosion“). Die eigenen Songs wandeln zwischen straightem Deutsch-Rock („Ich bin wieder da“), lupenreinem Speed / Thrash („Into The Abyss“) oder auch mal ganz sanften Klängen (z.B. die absolut rührende Ode an seine Frau „Auf Ewig – Sylvie“). Dass ein Song mit dem Titel „Vergangenheit“ Assoziationen zu einer gewissen Frankfurter Combo weckt, ist da mit Sicherheit kein Versehen. Gesanglich bewegt sich Geinitz irgendwo zwischen Knopfler und Rio Reiser / Lindenberg. Sicherlich kein Heldentenor, aber immer zu 100 % authentisch und echt. Was übrigens für die gesamte Platte gilt: Man spürt das Herzblut und wie viel von der Person Holger in den Songs steckt. Das Album ist weniger einer normale Rockplatte, als vielmehr eine Autobiographie in Noten, die ein an Erfahrungen unheimlich reiches Leben zusammenfasst. Sowohl lyrisch als auch musikalisch.

Das Album wird sicherlich nicht everybodys Darling, sondern eckt an und kann mit seiner stilistischen Vielfalt auch überfordern. Aber nichts anderes würde zu der Person Geinitz passen: Ein Original, geliebt von vielen, aber durchaus streitbar und mit vielen Ecken und Kanten versehen. So gesehen: Alles Richtig gemacht.

 

Geinitz & Friends


Cover - Geinitz & Friends Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 50:10 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Scepter Of Domination

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Michalis Rinakakis is back! Die Stimme, die einen großen Anteil daran hatte, dass aus den ersten AIR RAID-Veröffentlichungen kleine Klassiker geworden sind.

Mit der jordanischen Formation DRAGONRIDER hat Michalis nun ein Album aufgenommen, welches sich vom 80er Stahl AIR RAIDs doch recht deutlich unterscheidet. Zu hören gibt es knackigen Euro Power Metal, der an ältere CRYONIC TEMPLE, IRON FIRE oder auch an GUARDIANS OF TIME erinnert. Also eher die etwas deftigere Variante ohne großartige Ausflüge gen Kitsch- und Regenbogenland. Was nicht heißen soll, dass sich nicht auch DRAGONRIDER darin gefallen, diverse Klischees mit Freuden zu bedienen. Heldenchöre, viel Doublebass (vom leider etwas arg künstlich klingenden Schlagzeug), Flitzefinger-Soli und ein entfesselter Rinakakis, der die Tonleiter auf und ab sprintet wie ein Hochleistungssportler. Führt man sich die Herkunft von DRAGONRIDER vor Augen, dann ist es schon bemerkenswert, wie sehr sie den Euro Power / Melodic Speed Metal verinnerlicht haben. Ich hätte die Formation, ohne zu zögern, nach Skandinavien gesteckt.

Im Gegensatz zum wirklich formidablen AIR RAID-Debüt haben wir es hier mit keinem Klassiker zu tun, Genre-Fans sollten an speedigen Abrissbirnen wie „Where Lightning Forever Strikes“ oder Testosteron-lastigen Stampfern wie „Master Of Thunder“ aber absolut ihren Spaß haben.  

 

Scepter Of Domination


Cover - Scepter Of Domination Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:36 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

AMAHIRU

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Band:

DRAGONRIDER

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Band:

GEINITZ & FRIENDS

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Review:

Live At The Hollywood Palladium

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1988 standen die ROLLING STONES so kurz vor der Trennung wie nie. Das Verhältnis zwischen Mick Jagger und Keith Richards war zerrüttet, da Mick sich schon während der Aufnahmen zu “Dirty Works“ überwiegend um seine eigene Solokarriere kümmerte. Dies führte zum einen dazu, dass die Qualität des Albums unter diesem Zwist litt, zum anderen übernahm Keith Richards zum ersten Mal auf zwei der Songs den Leadgesang und fand Gefallen daran. Kurzerhand kontaktierte Keith ein paar befreundete Musiker, u.a. den Gitarristen Waddy Wachtel und seinen langjährigen Mitarbeiter Steve Jordan (Schlagzeug, Produktion), Keyboarder Ivan Neville und Saxophonist Bobby Keys (beide Sidemen der STONES) sowie den Bassisten Charly Drayton und die Sängerin Sarah Dash. Heraus kam eine fantastische Bluesrock-Scheibe: “Talk Is Cheap“ (siehe Review). Mit dieser Truppe ging er dann auch auf Tour und nannte sie THE X-PENSIVE WINOS, da man gerne Wein aus dem Weingut Rothschild konsumierte.

Einer dieser legendären Gigs wurde im Hollywood Palladium in LA aufgenommen und nun neu aufgelegt (1991 erstmals veröffentlicht).
An diesem Abend bestand die Setlist zum größten Teil aus Titeln des Solowerks, es wurden aber auch STONES-Klassiker wie “Happy“, “Time Is On My Side“ (wunderbar von Sarah Dash vorgetragen), “Connection“, sowie “Too Rude“, eine Lieblingsnummer von Keith (er liebt Reggae) aus “Dirty Works“, zum Besten gegeben. Warum man die bis dato unveröffentlichen Titel “Little T&A“, “You Don't Move Me“ und den BEATLES-Hit “I Wanna Be Your Man“, bei der nahezu die komplette Band (herrlich schräg) singt, nur im Box-Set (als 10" Vinyl) und auf digitalen Formaten anbietet, entzieht sich jedoch meinem Verständnis.....auf die CD hätten sie noch gepasst.

Das Konzert selbst ist einer dieser authentischen, rohen, ungeschliffenen Club-Auftritte (obwohl das Palladium ein großer Club ist), bei der weder die große Lightshow noch Bühnenoutfit oder Choreo eine Rolle spielen. Es geht dabei um puren Rock mit Roll, den Keith oft vermisst hat, Blues, Reggae und Soul. Hier ist eine verschworene Garagenband am Werk, die mit Leib und Seele musiziert, und in die Mr. Richards als Bestandteil eines Ganzen integriert ist. Wenn man irgendwas bemängeln möchte, dann vielleicht, dass man den Gesang vom guten Keith, an der einen oder anderen Stelle, ruhig etwas nach vorne hätte mischen können. Schließt man die Augen, spürt man jedoch förmlich die Club-Atmosphäre... den engen, vollen Saal, die niedrige Decke, die Nähe zur Band, die wabernde, tanzende Menschenmenge... den Geruch von Schweiß, Rauch (in den 80ern war das noch erlaubt) und Bier... wer weiß, wann wir solche Konzerte wieder erleben dürfen?

 

Live At The Hollywood Palladium


Cover - Live At The Hollywood Palladium Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 67:22 ()
Label:
Vertrieb:

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