Unsane, Insane and Mentally Deranged - diese Worte beschreiben den Zustand viel zu vieler Leute leider viel zu treffend. Keine Ahnung, welcher der vier Herren Schweden sich den Titel der Scheibe einfallen ließ und ob er damit auf den Geisteszustand der heutigen Jugend aufmerksam machen wollte, ein cooler Titel ist es alle Mal hehe. MURDER SQUADs Erstling hat bei mir lange gebraucht, bis er zündete und sich als großartige AUTOPSY-Hommage entpuppte. Beim neuen Werk, das nach drei Jahren endlich fertig ist (Dismember und Entombed nehmen doch mehr Zeit in Anspruch als man denkt…) gab sich dann auch Chris Reifert himself die Ehre "on vocals, drums and guitars". MURDER SQUAD sind auch mit "Ravenous, Murderous" keinen Millimeter von ihrer Linie abgewichen und haben die Scheibe konsequent bei AUTOPSY abgekupfert. Angefangen beim Artwork über die Titel bis zur Mucke ist alles 100% old school. AUTOPSY old school, damit hier keine Missverständnisse aufkommen. Verpackt in eine rohe Produktion kann man zwar Matti locker erkennen, aber der passt mit seiner Stimme zu einem solchen Projekt wie Arsch auf Eimer. Hin und wieder tauchen Entombed- oder Dismember-Riffs auf ("Rising From The Ashes" ist da die Ausnahme, das ist komplett von der "Massive Killing Capacity" geklaut), man merkt immer den Spaß der Jungs bei den Aufnahmen und kann das Grinsen beim Klauen der eigenen Riffs quasi sehen. Tempomäßig halten sich MURDER SQUAD zurück, man merkt eben, dass hier alte Männer am Werk sind. Nur selten gibt es Ausbrüche aus dem groovenden Mid Tempo, "Spunkslut" oder "Masterpiece In Morbidity" stehen gegen den Rest der Songs ziemlich allein da. Hoffentlich brauchen Matti, Uffe und der Rest der Bande nicht wieder drei Jahre bis zur Fortsetzung, "Ravenous, Murderous" macht einfach Laune und ist die beste Kopie einer Band, eines Idols, die mir in der letzten Zeit untergekommen ist.
JACOPO GALLI - wenn man so blumig heißt, kann man eigentlich nur aus Bella Italia stammen, stimmt zwar aber dieser gute Junge ist weder Pizzabäcker noch Eiskäufer sondern mach progressive Musik im absoluten künstlerischen Alleingang. Der im normalen Leben auch als Toningenieur tätige Musiker hat auf seinem Erstling "Timedrops" (das Cover ist übrigends spitzenmäßig geworden) nicht nur sämtliche Instrumente selbst eingespielt sondern auch die Produktion gleich mit übernommen. Von seiner eigentlichen Ausbildung her als Keyboarder (spielt u.a. bei den Italienern von BAD ATTITUDE) geprägt, hat er den Songs bei den ruhigeren Passagen fast schon so eine Art Soundtrack Feeling verpaßt. Stilistisch bietet "Timedrops" einen stellenweise etwas zu technisch anmutenden Progressive (Metal) Rock (besonders bei dem Überlangen aus vier Parts bestehenden Titeltrack, wo niemals so recht eine Gesamtstruktur zu erkennen ist, es wirkt schlicht zusammengeschustert!), der mir außerdem oftmals eine Spur zu kühl reserviert und konstruiert rüberkommt. Auch der bescheidene Gesang des Komponisten selbst ist doch etwas arg dünne ausgefallen und trägt ganz sicher nicht zu einem störungsfreien Hörvergnügen bei. Da hätte sich der gute "Jacob" lieber einen etwas voluminöseren Sänger suchen sollen, vielleicht hätte dies dann doch einige, der durchaus gelungen Kompositionen gerettet. Klar, hier ist wie schon erwähnt ein wahres Multitalent (die Musik wurde ebenfalls fast komplett von ihm geschrieben) am Werk und die Songs mit ihren teilweise recht ausgefeilten Arrangements sind jetzt auch nicht so schlecht im eigentlichen Sinne - nur, es kommt zu selten eine packende Atmosphäre auf, es fehlt einfach die Seele zumindestens in den meisten Songs. Es gibt zwar auch die bekannten Strickmuster des Genres mit dem Mix aus ruhigeren und härteren Passagen, wobei so mancher Lauf etwas zu oft wiederholt wird - positiver Weise übertreibt es Gallo aber wiederum nicht mit egozentrischen Frickelleien oder Breaks, besonders der gelungene Opener "Answer Me" kann hier überzeugen. Etwas mehr von dieser Ausprägung hätte dem Album ganz gut getan. Weiterhin zu loben sind natürlich die Keyboards mit einem sehr schön voluminösen Klang, sie bieten abwechslungsreiche Sounds. Die Gitarrenarbeit ist eher als Durchschnittlich zu betrachten, vor allem das ein oder andere schräge Solo na ja. Der Gesamtsound ist auch einigermaßen in Ordnung, wäre ja auch eine Schande für einen Vollprofi, alle Instrumente dürfen ziemlich gleichberechtigt ihre Passagen abspulen. Man hört stellenweise schon etwas heraus, daß hier ein SYMPHONY X Fan am Werke ist, besonders die schnelleren etwas heavmäßigen Parts hören sich auch leicht nach MALMSTEEN an, stört aber das Gesamtbild nicht. Mit "Keys To Imagination" gibt’s dann auch noch eine Coverversion eines YANNI-Songs (wer immer dass auch sein mag - bin für weitere Info’s übrigends dankbar?!) und schon sind knappe 60 Minuten Musik vorbei. Nicht schlecht gemacht Herr Galli, wenn auch nicht zwingend hörverpflichtend.
Die gemeinsame Tour von KATATONIA und END OF GREEN wurde ohne Angabe genauer Gründe komplett abgesagt. Das END OF GREEN Label Silverdust führt "businesstechnischen Gründe" oder "menschliches Versagen" an. Während END OF GREEN einige Einzeldates spielen wird, vergeht somit ein Jahr ohne KATATONIA in Deutschland...
Kirk Windstein von CROWBAR, hat in unserem Interview erstmals weitere Details zum VÖ Termin von "Life´s Blood For The Downtrodden" genannt: Nach der Deutschlandtour mit HATESPHERE wird es im August an das mixen des Albums gehen. Ein Release wäre so wohl schon im Herbst 2004 möglich, für realistischer hält er jedoch eine Veröffentlichung Anfang 2005. Ein Label steht ebenfalls noch nicht fest.
Nach über zehn Jahren wagen sich die legendären Splatter-Rocker wieder an ein neues Album. Laut Band handelt es sich um die besten Songs, die sie je geschrieben haben. Das neue Material sei "100 Prozent Splatter-Rock - von Kopf bis Fuss".