"Hirntot an der Lahn" lautet das Motto dieser Thrasher der ganz alten Schule. Allein die Aufmachung mit selbstgepinseltem Cover, die Namen der Titel wie "Violator" oder "Thrashattack", der Bandname, vor allem aber die Mucke lässt auf eine tiefe Verwurzelung der Band in den 80ern schließen. Da klingt der olle Schmier nicht selten bei den Vocals durch, musikalisch hört sich das Ganze an wie eine Outtake von den begnadeten "Metal-Massacre"-Samplern. Nun ist das Produkt ein Demo und so hört es sich auch an, zwar sind die einzelnen Songs recht gut zu hören, insgesamt aber könnte alles ein wenig dicker sein. Macht aber im Grunde auch nichts, denn Liebhaber von Scheiben wie "Sentence of Death", "Kill Èm All" oder "Endless Pain" sollten hier unbedingt zugreifen. Nun finde ich aber doch ein Haar in der Suppe. Bei aller Freude über den Retro-Sound der Jungens gefällt mir eine Scheibe wie die von Hatred doch besser. Sie bewahren sich den traditionellen Spirit, schaffen aber den Spagat in die Neuzeit gleichzeitig und ebenfalls. Das ist es, was BRAINDEADZ ein wenig fehlt. Nun denn, Fans der traditionellen Machart wird�s nicht stören und genau für die ist diese Scheiblette auch schmackhaft. Die müssen nicht mal hirntot sein, um die sieben Euro zu investieren.
Geheimtipps sind toll. Geheimtipps sind schick. COHEED AND CAMBRIA sind einer und zeichnen sich eben dadurch aus, dass sie noch fast keiner kennt. Sie sind schick, nicht nur weil sie aus New York kommen und einen klasse Sänger haben. Sie sind toll, weil sie Musik machen, die bereits seit 30 Jahren stets unter der Oberfläche kocht ohne jemals der breiten Masse zu schmecken. Ihr ahnt es, genau das macht sie aber für die Delikatessenjäger noch spannender. COHEED AND CAMBRIA bringen mit "In Keeping Secrets Of Silent Earth: 3" den zweiten Teil ihrer Trilogie, endlich mit einem starken Vertrieb im Rücken auf den europäischen Markt. Man marschiert unter dem Banner Emorock, verarbeitet in einem vielseitigen und gekonnt lässigen Songwriting alles von Rock bis Pop, eine gehörige, wenn auch nie frickelige Portion Prog, eine treibende, wenn auch nie übertrieben harte Note Metal. Emo muss nicht zwangsläufig in Jammern enden und Prog muss keine vergeistigte Kopfhörermusik sein. CAC sind beides nicht und sind beides dann doch. Das vielschichtige Album hat genug Substanz um auch für detailverliebte Technikanhänger ausreichend Stoff zu bieten aber bei weitem auch soviel Tiefgang um beim berühmten Glas Rotwein die Musik zu fühlen. Brian Molko trifft auf Hardcorepassagen, poppiger Flair auf komplexe Soundstrukturen - Großartige, nachvollziehbare Melodien und der oft zerbrechliche Gesang schaffen den Spagat zwischen Zerbrechlichkeit und modernen Hymnen.