Konzert:

With Full Force 2004 - Samstag

Konzert vom Der Samstag stand bei mir persönlich ganz im Zeichen von FEAR FACTORY. Es spielten zwar noch ein paar andere coole Bands, aber hauptsächlich freute ich mich auf Burton und Co., die endlich wieder in Europa spielen und mit "Archetype" ein fettes Comeback-Album am Start hatten.


I DEFY aus Ibbenbüren (für Bayern: Hannover) machten den Auftakt der Hardbowl an diesem Tag. Auf der Hauptbühne gab’s A.O.K. - aber mal ehrlich, wer will nüchtern sehen? Dann doch viel lieber ballernden Hardcore wie ihn I DEFY versprachen. Die Jungs machten weder Mätzchen noch Gefangene und hauten ihre Granaten in das gut gefüllte Zelt und gingen dabei selbst gut ab. Ein vernünftiger Opener, der einem die letzten Schlafsandkörner aus den Augen haute.


Da es den Rest der Meute dann rüber zu EKTOMORF zog, schloss ich mich ihnen kurz an. Mir gefallen die Typen ja nicht sonderlich, aber mit der Meinung war ich in dem Moment verdammt allein. Unglaublich, wie viele Leute bereits vor der Bühne wartete, die Menge ging locker bis zum Mischerturm und bot EKTOMORF einen überwältigenden Empfang. Die Ungarn knallten zu Beginn zwei Songs ihres letzten Albums in die Menge (wenn ich mich irre, seht es mir bitte nach…), die begeistert aufgenommen wurden und zu einer tobenden, hüpfenden, mitsingenden Meute führten. EKTOMORF hätten aufgrund der Fan-Reaktionen viel weiter vorne im Billing stehen müssen, Hammer!


MAD SIN rockten dann die Hardbowl. Mal keine Band, in deren Beschreibung irgendwo "core" vorkommt, sondern rotziger Psychobilly. Wie schon Kollege Ferber im Bericht zur kürzlich gelaufenen AGNOSTIC FRONT/ MAD SIN-Tour anmerkte, war der Kontrabass wie ein Weihnachtsbaum geschmückt und wurde während der Show nicht sonderlich pfleglich behandelt. MAD SIN verbreiteten respektlos gute Laune, spielten einen Gassenhauer nach dem anderen und coverten irgendwann auch noch Norways Finest, TURBONEGRO. Da kann man doch nur gewinnen, oder?


Pünktlich zu Beginn der BORN FROM PAIN-Show füllte sich das Zelt der Hardbowl bis in die letzten Ecken. Die Qualitäten der Holländer dürften sich schon rumgesprochen haben, aber ich denke, dass der einsetzende Platzregen seinen Teil dazu betrug, einige Leute in die überdachte Behaglichkeit der Hardbowl zu bringen. Außerdem bestand das Kontrastprogramm zu feinstem holländischem Metalcore aus ILL NINO und GRAVE DIGGER. Mal ehrlich, da fällt die Wahl doch nicht schwer... BORN FROM PAIN rockten dann auch das Haus, wurden von einem riesigen Moshpit gefeiert und brachten ihre ganze Routine in Sachen Live-Show zum Vorschein. Hier gab’s saubrutalen Metalcore, der anders als bei MAROON am Vortag, eher im Mid Tempo verwurzelt ist, aber trotzdem (oder gerade deswegen?) eine unglaubliche Wucht und Intensität versprühte. BORN FROM PAIN waren einer meiner Gründe, das WFF aufzusuchen und sie haben mich nicht enttäuscht. Groß, ganz groß.


Der Regen machte danach leider keine Pause, also flugs zum Zelt, Regenjacke geholt, Bier eingepackt und ab vor die Bühne, denn gleich würde es soweit sein: FEAR FACTORY!
Der heftige Regen verhinderte leider eine ähnlich große Menschenansammlung wie noch bei EKTOMORF, aber sei’s drum. FEAR FACTORY ließen sich davon nicht beirren und legten gleich mit zwei Tracks vom neuen Album los. "Slave Labor" und "Cyberwaste" knallten ohne Ende, ließen Christian Olde Wolbers seine HipHop-Eskapaden vergessen und ordentlich bangen, während sich Burton stimmlich in Topfrom zeigte und wie immer in der Vergangenheit eine grandiose Bühnenshow hinlegte. Zur Mitte des Sets hörte der Regen auch auf und es kam ein Regenbogen auf - ein Zeichen? Wer weiß. FEAR FACTORY hatten nur knapp 45 Minuten Zeit und nutzten diese bis zum Letzen aus. Hier wurde ein Best Of-Programm gespielt, das es in sich hatte. "Shock", "New Breed", Edgecrusher", "Martyr", "Replica". There Is No Love? Von wegen! FEAR FACTORY sind zurück, zurück in alter Stärke!


Tja, zum fünfzigsten Mal SIX FEET UNDER oder lieber IGNITE? Kein langes Überlegen, IGNITE in der Hardbowl. Alte PC-Hardcore-Helden, die sich die Butter nicht so leicht vom Brot nehmen lassen und das Zelt vom ersten Ton an in der Hand hatten. Zwischen den Songs gegen Amerika, George Bush und den Krieg wettern, dann mit einem Grinsen den nächsten melodischen Hardcore-Song anspielen und die Kids zum Circle Pit anstiften. Geil!


Danach war Ende Gelände, AGNOSTIC FRONT und DIMMU BORGIR tauschten wir gegen einen Platz beim Cocktailbus und einige Tequilla Sunrise. Gut, da gab’s als Beschallung lahmen Reggae, aber man kann nicht alles haben, oder? Dafür war der Tocotronic-Verschnitt drollig, der die ganze Zeit über mit einer Schnitte tanzte, wie bekloppt baggerte und vier Meter großen Buchstaben "ich will ficken!" auf der Stirn stehen hatte. So klang der Abend aus… Eigentlich. Denn beim Zelt angekommen, entschloss man sich, noch mal aufs Gelände zu latschen und backstage zu schauen.


Dort angekommen, sah man ihn: ein Mann und seine Heimorgel, allein gegen die versammelte Meute aus Hardcorlern und Metalheads, verstärkt durch die MAD SIN-Posse. Wie das dann so ist, trinkt man ein wenig was und irgendwann singt man "Daylight In You Eyes" mit, tanzt und schaut dem CROWBAR-Gitarristen beim wilden Pogo zu. Nachdem MAMBO KURT mit einer Endlosschleife es grausamen Pop-Reggae-Songs die Massen in die Flucht schlug, ging es für uns kurz zu FIREBALL MINISTRY, die auf jeden Fall mit zwei Promille massig Spaß machen und sich wie Black Sabbath anhören. Der Abend klang dann endgültig im schlecht besuchten Disco-Zelt aus, wo zwei Typen völlig schlechte Mucke auflegten. Aber egal, man tanzte und freute sich.



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Squalor

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News:

SODOM beim Earthshaker Festival

Heute wurden SODOM als Ersatz für die ausgefallenen DRAGONLORD bestätigt. SODOM werden für eine derbe Packung Thrash am 23./24.07. sorgen. Sollten sie genau den Slot von DRAGONLORD einnehmen, wären sie am Samstag Nachmittag um 16.20 Uhr zu sehen. Checkt in den nächsten Tagen mal die EARTHSHAKER Homepage nach einer aktuellen Running Order!


News:

SLIPKNOT auf dem ROSKILDE

Kaum zu glauben aber wahr - SLIPKNOT springen heute tatsächlich für den erkrankten DAVID BOWIE ein! Bei dem am heutigen Freitag bereits startenden dänischen "Kultfestival" in ROSKILDE mußte ja DAVID BOWIE wg. Rückenproblemen Gründen (wir berichteten) leider kurzfristig absagen. Dafür sind jetzt die Maskenträger in das aktuelle Billing des Roskilde Festivals reingerutscht. Nun ja, die David Bowie Fans werden hinterher sicher begeistert sein!


Dort wird man am Freitag, den 02. Juli um 19 Uhr spielen. Danach geht es gleich in den Flieger, um rechtzeitig gegen 23.30 Uhr auf dem With Full Force-Festival die Bühne zu entern.

News:

Tourabsage bei DAVID BOWIE

Nach der zunächst einmaligen Absage seines Gigs beim SOUTHSIDE-Festival am vergangenen Samstag, hat DAVID BOWIE nun auch alle weiteren Tourdaten im Juli komplett abgesagen müssen - die Volkskrankheit "Rückenprobleme" hat auch ihn ganz schwer erwischt.

Auf der offiziellen Homepage kann man hierzu Folgendes detailiert erfahren:

"Due to the continuing pain and extreme discomfort from a trapped/pinched nerve in his shoulder and to prevent possible further injury, David Bowie has been advised by his doctors to cancel his performances at the eleven remaining European festival dates throughout July. Due to the unpredictable nature of the condition and in an effort to give fans as much warning as possible, (and indeed, to aid promoters in finding a replacement headliner in time for the festival dates) David Bowie very reluctantly agreed to take the advice. David, and everybody involved with the tour, is very sorry for the hardship that this difficult decision may have caused. We realise that many of you will have lost money on non-refundable travel and festival tickets. But, anybody that knows David will understand that he doesn´t take these decisions lightly and I´m sure you all realise how bad he will be feeling about not being able to complete the tour. Thank you all for your kind words on the message boards and for your continued understanding that had there been an alternative to this course of action, it would have been taken."

News:

THE RODS Reunion in Wacken

Die 80er Metalband THE RODS um David "Rock"
Feinstein, wird auf dem Wacken 2004 am 6.August eine Reunionshow performen. Außerdem steht Feinstein mit seiner neuen Band FEINSTEIN (mit ROYAL HUNT Sänger John West)ebenfalls auf der Bühne.

News:

FINNUGOR schwärzeln mit Genre-Größen

FINNUGOR haben schon im Namen, was sie sind, nämlich Ungarn - aber mit finnischen Gästen. Bei den Puszta-Blackmetallern singt Attila Csihar, zu seiner norwegischen Phase Sänger bei MAYHEM, drum wundert es auch nicht, dass Leute von WINDIR auf dem Album vertreten sind, außerdem wurden neun weitere Gäste beschäftigt, darunter Mitglieder von Aborym, Moonsorrow, Siebenburgen, Anorexia Nervosa und Dimension F3h. FINNUGOR haben frisch bei Karmageddon unterschrieben, die Plattenfirma erwartet im August ein Album.

News:

Brasilianer SIEGE OF HATE grinden

Die brasilianischen Grinder SIEGE OF HATE konnten einen Plattenvertrag mit der holländischen Karmageddon Media an Land ziehen. Die Plattenfirma freut sich über "exotischen Grind mit Groove, Thrash- und anderen Elementen".

Konzert:

With Full Force 2004 - Freitag

Konzert vom Endlich wieder WITH FULL FORCE! Der Zusatz "Summer Festival" ist zwar dieses Jahr ein wenig vermessen, aber das war schon vorher klar. Bei grauem Himmel ging es am Donnerstag los, auf in den Osten. Irgendwann findet man sich auf einer Bundesstraße wieder, die nach Bad Düben führt (das tun sie um Leipzig wohl alle…) und ist auch schon beim Flughafen angelangt.



Kein Stau und die freundliche Security kontrolliert nur flugs den Kofferraum, schon wird man zu seinem Parkplatz gelotst, neben dem man praktischerweise auch gleich campen darf. Zelt aufgebaut, das erste Bier aus Plastikflaschen getrunken (bäh!) und mal die Nachbarn angeschaut. Hm, die einen haben einen Generator mit. Super. Es stellt sich aber heraus, dass das Teil superleise ist und die daran angeschlossene Anlage ganz gute Töne ausspuckt. Nicht wie die Vertreter vor zwei Jahren, die nur drei CDs mithatten…. Auf der anderen Seite sind wohl die Trichter-Säufer vom FUCK THE COMMERCE wieder da. Wenn ich noch einmal eine Gruppe Leute "Jaja, er lebt noch, er lebt noch, er lebt noch!" gröhlen höre, gibt es Tote!
Das war aber auch das einzige Tröpfchen Bitterkeit im Bier, mit dem Gelände konnten wir mehr als zufrieden sein und die fünf Minuten Fußweg bis zum Festival schmerzten auch kaum - fragt mal die Typen, die weit hinter dem Turbojugend-Camp waren… Also noch ein paar Bierchen, mal kurz übers Gelände gestreift und sich auf drei Tage Wein, Wind und Gesang gefreut. Von alten Helden wie FEAR FACTORY, TERROR und CROWBAR bis zu Hopefuls Marke SHADOWS FALL und HATESPHERE (die kurzfristig für EXHUMED dabei waren - die Herren Amis waren nämlich nach 105 gespielten Shows seit Februar ausgelaugt…) war für jeden Freund harter Kost was dabei. Und nicht zu vergessen TURBONGEGRO, MONSTER MAGNET und endlich mal wieder DARK TRANQUILLITY.




Den Opener des diesjährigen WITH FULL FORCE machten SIDEKICK in der Tentstage. Mir war die Band bisher nicht bekannt, was ich im nachhinein aber bereute, denn die Stuttgarter ballerten ein heftiges Stück Hardcore in die Menge. Das Zelt war gut gefüllt und SIDEKICK konnten für einen Opener sehr gute Reaktionen ernten. Starker Auftakt.
Danach wurde erstmal der Rest des Geländes erkundet und den ersten Skatern bei ihren Kunstücken auf dem Straßenparcour zugeschaut (die Halfpipe war noch im Bau). Wenn man drei Schritte aus dem Hardbowl-Zelt rausmachte, stand man zwei Meter von der Skateanlange weg, was sich als verdammt praktisch erwies, da so die Leute zwischen zwei Bands einfach in der Nähe des Zeltes blieben, was sie zu sehen bekamen und pünktlich zur neuen Band wieder reinkamen. Dadurch war die Hardbowl immer gut gefüllt und selbst kleinere Bands konnten mit viel Publikum rechnen.



So auch MAROON, die Edger aus Nordhausen. Verstärkt um zwei (mehr oder wenige langhaarige) Aushilfen an den Gitarren machten MAROON klar, dass es neben HEAVEN SHALL BURN und CALIBAN noch viel mehr verdammt gute deutsche Metalcore-Bands gibt! Das war nicht einfach Hardcore mit ein wenig Death Metal vermischt, das war stellenweise reinster Schwedentod vom Feinsten. MAROON waren saubrutal, unglaublich intensiv und immer sympathisch. Die Band spielte sich den Arsch ab, konnte mit einem guten Fronter punkten und eine Menge Leute zu ersten Tanzbewegungen und einem kleinen Moshpit animieren. Ganz fetter Auftritt und für mich eine der Überraschungen beim WFF!
Interessierte es da jemanden, dass TAPE gerade die Hautpbühne eröffnet hatten? Nein. Na ok, Darcia ist schon ein netter Anblick, also nach dem Ende vom MAROON-Inferno noch mal die fünf Meter gelatscht und TAPE angeguckt. Aber wie immer nix dolles und auch im Publikum recht wenig los.



Die Zeit bis zu THE REAL MC KENZIES wurde mit Nahrungsaufnahme beim Hamburger-Stand überbrückt. Und einem Bier, um den Geschmack des kalten Hamburgers aus dem Mund zu bekommen. Für 3€ erwarte ich mindestens ein warmes Brötchen und nicht so eine kalte Pappe! In den nächsten beiden Tage zeigte sich aber, das das der einzige Aussetzer beim Essensangebot war, die anderen Stände lieferten beste Qualität und Festival-typische Preise. Richtig geil war der Chinese, der von Bratnudeln bis zu gebackener Ente alles im Angebot hatte und ordentliche Portionen verteilte.


Irgendwann fingen dann THE REAL MC KENZIES an, natürlich mit ihrem typischen Dudelsack-Intro (irgendwann muss mir noch mal einer erklären, was irische Bostoner mit Dudelsäcken zu tun haben…), gefolgt vom ersten runtergerotzten Punksong. Ich hab die Kerle schon öfter gesehen und sie machen jedes Mal wieder Spaß, auch wenn sich die Show (oder die Songs) seit Jahren anscheinend nicht mehr groß verändern.


Den Rest des Nachmittags verbrachte man dann vorm Bierstand oder beim Zelt und ließ Kapellen wie SOILWORK oder DEATH ANGEL links liegen. SOILWORK waren für uns nicht außergewöhnlich genug, um uns vom Konsum mitgebrachter Biere aus Plastikflaschen abzubringen und DEATH ANGEL? Nun, ich bin unter 35, deswegen verstehe ich die Hysterie um diese lahme Thrash-Band mit Eierkneifer-Gesang sowieso nicht hehe.


Wie auch immer, THE EXPLOITED zog uns dann mal wieder (kurz) vor die Bühne. Wattie, der alte Schotte, wie immer mit roten Socken, roten Dreads und mächtig Wut im Bauch, diesmal aber nüchtern. THE EXPLOITED stehen ja nicht gerade für technisch anspruchsvolle Mucke, von daher waren keine Überraschungen zu erwarten. Den Fans war’s egal, die feierten Wattie und seine Truppe gut ab.


HYPOCRISY standen als nächste Band auf dem Plan, aber mal ehrlich: Wer hat noch Bock, die zu sehen? Da hat sich bei mir das VADER-Syndrom eingeschlichen. Also lieber noch mal kurz zu CALIBAN rüber, aber auch da keine Überraschungen im Metalcore-Sound der Jungs.


Während DONOTS und BEATSTEAKS im Zelt die Headliner für heute waren (und für mich ungefähr so interessant wie GAMMA RAY…), stand auf der Main Stage LIFE OF AGONY an. Eigentlich finde ich die ja nicht sonderlich toll, aber einmal wollte ich Keith Caputo auch mal live gesehen haben - vielleicht eine unterbewusste Form der Selbstbestrafung. Als wir wieder vor der Bühne eintrafen, war ich erstmal überrascht, wie viele Leute LOA sehen wollten. Dann war’s so weit, unter frenetischem Jubel betraten ein paar Typen die Bühne. Der Kleinste schnappt sich den Mikroständer (der fast größer ist) und legt los. Keith Caputo ist mal echt ein Zwerg, der dazu noch die Hälfte seines Gesichtes hinter einer riesigen 70er Jahre-Sonnenbrille versteckt. Aber was für ein großartiger Entertainer steckt in diesem Mann! Er war nicht sonderlich kommunikativ mit dem Publikum (dass haben Burton (FF) oder Jacob (HATESPHERE) viiiiel besser hinbekommen an diesem Wochenende), aber lebt seine Mucke. Der geht in den Song richtig auf, legt viel Gefühl darein. Unterstützt wird der gute Mann dabei von seiner erfahrenen Band, die augenscheinlich richtig Bock auf Spielen hat und - zu meiner großen Überraschung - verdammt heftig ballert. Mit dem Songmaterial der Band bin ich nicht im Mindesten vertraut (ich kenne nur "Weeds" vom Namen), von daher kann ich nicht sagen, was LOA so spielten. Aber eins kann ich sagen: den Leuten hat’s gefallen, tausende Kehlen sangen lauthals mit, tausende Arme streckten sich bis weit hinter den Mischerturm in die Höhe, tausende Leute hüpften auf Kommando eines kleinen Mannes mit großer Brille. Das ist Rock’n’Roll!


HATEBREED würden sich von einem solchen Vorgänger nicht beeindrucken lassen, das wäre definitiv nicht tough guy Hardcore oder so. Keine Band hatte an dem Wochenende mehr Shirtträger aufzubieten als die neuen Helden des brutalen Hardcores, dementsprechend voll war es auch bei der Show der Amis. HATEBREED boten eine solide und brutale Hardcore-Show, die zu einem fiesen Pit vor der Bühne führte und voll und ganz überzeugen konnte. Ich hab sie mir nicht lange aus Nähe angeschaut, sondern lieber aus der Ferne mit einem Bierchen in der Hand, deswegen auch nur ein allgemeiner Eindruck. Das Problem bei HATEBREED ist für mich die mangelnde Abwechslung, die Songs klingen alle ziemlich ähnlich, jedenfalls für nicht-eingeweihte Ohren. Das war auch an dem kalten Freitagabend in der Leipziger Pampa nicht anders. Und trotzdem wurden HATEBREED gefeiert.


Dann nur noch SLIPKNOT, dann rüber zur Knüppelnacht. Beim "Fury Fest" in Frankreich eine Woche zuvor wurde die Show der Maskennasen nach knapp 40 Minuten abgebrochen - nachdem die Band die Fans 45 Minuten warten ließ und dafür unschöne Bemerkungen den ganzen Gig über erntete. Wie war das mit Wind säen? In Leipzig waren SLIPKNOT handzahm, beinahe pünktlich. Es war mein erstes Mal SLIPKNOT - und sie haben mich überzeugt. Richtig brutal, mit einem fetten Sound und cooler (wenn auch sicher routinierter) Show brachten die Jungs die Menge zum Kochen. Bis auf die neue Single hab ich keinen Song erkannt, aber trotzdem fleißig den Kopf bewegt. SLIPKNOT sind live echt eine Macht, es ist schon beeindruckend wenn sieben Leute auf der Bühne gleichzeitig moshen, während der Drummer sein Kit komplett zerlegt (vor allem die Fußmaschine musste leiden). Viel viel besser als ich erwartet hatte und ein würdiger Headliner!


Die Knüppelnacht ist jedes Jahr wieder die ultimative Herausforderung für Freunde des Death Metals. Dieses Jahr sollte sie für mich eigentlich mit BENEDICTION um halb drei beginnen, aber das schaffte ich aus diversen Gründen (Bier, Schlaf, Wecker nicht gehört…) nicht ganz. Pünktlich zu NAGLFAR war ich dann wach und wankte noch mal Richtung Zelt, aber wirklich was mitbekommen habe ich nicht. Also zurück und pennen gelegt für den Samstag.



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Eure Meinung zum WITH FULL FORCE 2004


Review:

9th Order Extinct

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Alles Wissenswerte zu den schwedischen Elchtod - Thrashern hat Kollege Memme schon in seinem Review vom Vorgängeralbum "Chaos Complete" verwurstet. INCAPACITY fahren auch auf ihrem zweiten Streich "9th Order Extinct" im Fahrwasser ihrer Kollegen von IN FLAMES oder AT THE GATES (R.I.P.). Auf die mittlerweile in die Mode gekommenen Gesangsvariationen, wie sie etwa SOILWORK oder DARK AGE betreiben, verzichten die Nordlichter leider ganz, was sicher für mehr Abwechselung beim etwas farblosen Songmaterial gesorgt hätte, denn hier zeigen INCAPACITY ihre größten Schwächen. Zwar bewegt sich alles auf gutem Niveau und einige Gitarrensoli sind technisch sehr hochwertig, die Kompositionen wirken im Vergleich zur oben genannten Konkurrenz jedoch eher farblos und statisch. Echte Höhepunkte sucht man vergeblich, am Nächsten ist noch "Shadow Of The Watcher" dran, das mit einem schön treibenden Refrain aufwartet. Vielleicht kommt das Material auf der Bühne beim diesjährigen "Party San" - Festival besser zur Geltung?! Man darf gespannt sein.

9th Order Extinct


Cover - 9th Order Extinct Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:21 ()
Label:
Vertrieb:

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