Konzert:

Mind Of Doll, Contracrash - Heidelberg, Schwimmbadclub

Konzert vom Beim Gedanken an den Vorabend zu Ostersonntag kommen einem in der Regel ja eher hübsch bunt verpackte Schokoladenostereier, possierliche Häschen und Osterglocken in den Sinn als dreckiger Rock ´n ´Roll. Wer letzterem aber dennoch huldigen und am nächsten Tag seine eigene, persönliche Wiederauferstehung nach einer langen Partynacht feiern wollte, der fand am Abend des Ostersamstages seinen Weg in den mittlerweile einen gewissen Kultstatus genießenden Heidelberger Schwimmbadclub. Allerdings brauchte der eine oder andere dafür zugegebenermaßen etwas länger, weshalb sich der offiziell für 22 Uhr angesetzte Beginn der Veranstaltung, wie in solchen Fällen gängige (und ja auch verständliche) Praxis, um eine satte Dreiviertelstunde nach hinten verschob, in der Hoffnung, es möge sich doch noch der eine oder andere zusätzliche Zuschauer in den Bühnenraum verirren. Dem Manöver war denn auch Erfolg beschieden und als sich die Sleaze-Kombo MIND OF DOLL aus dem südfinnischen Vantaa schließlich auf die Bühne begab, war das Publikum doch um ein ganzes Stück angewachsen und gierte darauf, von der Warterei erlöst zu werden.


Die Band, seit Erscheinen ihres Debütalbums "Lowlife Heroes" durch Line-Up-Wechsel vom Quartett zum Quintett angewachsen, kam dem gerne nach, gab gleich vom ersten Song an ordentlich Gas, und sollte das vorgelegte Tempo im Laufe des folgenden etwa einstündigen Auftritts kein einziges mal drosseln. Von einer tatsächlichen Moshpit vor der Bühne zu sprechen wäre zwar im Anbetracht der noch recht großzügig vorhandenen Platzverhältnisse im Bühnenraum doch etwas übertrieben, aber diesbezügliche Tendenzen waren durchaus auszumachen und zahlreiche enthusiastisch geschüttelte Häupter kündeten vom Wohlwollen des Publikums. Langweile kam bei dem energiegeladenen Programm definitiv keine auf. Das Set umfasste mit einer Ausnahme in Gestalt von "Lovers" (dessen Fehlen zwar bedauerlich, aber nichtsdestotrotz verständlich war, wäre der Song als melancholisch-minimalistische Ballade doch wirklich vollkommen aus dem restlichen Set herausgefallen) sämtliche Songs von "Lowlife Heroes", sowie einige sich nicht auf dem Album befindliche Stücke wie beispielsweise "Criminal". Und da es seit HANOI ROCKS im Sleaze/Glam- Metier ja schon fast zum guten Ton gehört, zumindest einmal im Laufe eines Gigs das Bühnenoutfit zu wechseln, verschwand Sänger Visa Heinonen nach etwa der Hälfte des Sets auch kurz in der Umkleide, um mit einer liebevoll mit Buttons und Peace-Zeichen versehenen Jacke auf die Bühne zurückzukehren. Ob es nun tatsächlich stimmt, was die Jungs behaupten, nämlich dass man bei ihnen zuhause praktisch nichts anderes machen könne als entweder Fußball zu spielen oder Musik zu machen, sei einmal dahingestellt, sollte dem aber tatsächlich so sein, wäre das eher ein Grund zur Dankbarkeit, denn MIND OF DOLL machen echt Spaß und es wäre doch schade gewesen, wenn sie vor lauter verschiedener Möglichkeiten ihr Glück in etwas anderem als der Musik gesucht hätten.


Nach dem Abgang der Finnen und einer erfreulich kurzen Umbaupause machte sich mit CONTRACRASH die zweite und letzte Band an die Beschallung des Publikums. Deutlich mehr im Metal- und Alternative-Bereich angesiedelt als ihre Vorgänger, legten auch die Balinger ein gutes Tempo vor, dass potentielle müdigkeitsbedingte Stimmungsabsacker der Zuhörerschaft von vorneherein im Keim erstickte. Die Mischung aus harten Elementen und melodiöseren Parts ging ins Ohr, dem eine anderen auch in die Beine respektive den Nacken, und kam ebenso gut an wie die dreckig-schillernde Rock-Attitüde der Kombo zuvor. Dröhnende Gitarren so viel das Herz begehrte, eingängige Melodien und auch das eine oder andere ausgedehntere Solo brachten sämtliche Anwesenden auf eingestandenermaßen nicht ganz so traditionelle, dadurch aber nicht minder gute Weise in die Osternacht, bevor dann gegen 1 Uhr der Spuk vorbei war und sich ein zufriedenes Publikum langsam auf den Weg in die anderen Etagen des Schwimmbadclubs oder hinaus in die Nacht machte.

News:

CHIMAIRA-Album als Stream

CHIMAIRA haben ihr neues Album "The Infection" als Stream bei MySpace gepostet.

News:

WAY OF DARKNESS FESTIVAL mit DEW-SCENTED

MALEVOLENT CREATION, DEW-SCENTED und GRAVEWORM sind neu zum Billing des Way Of Darkness Festivals am 02.-03.10. in Lichtenfels gekommen.

News:

Zwei neue Songs von MOLOTOV SOLUTION

MOLOTOV SOLUTION bringen am 09.06. ihr Debütalbum "The Harbinger" via Metal Blade in die Läden - "Living Proof" und "The Harbinger" geben bereits jetzt einen ersten Eindruck des Albums.

News:

KORPIKLAANI-Tourdaten stehen

KORPIKLAANI werden die Paganfest-Tour mit DIE APOKALYPTISCHEN REITER, UNLEASHED, ALESTORM, EX DEO und BLACKGUARD bestreiten - dafür wurden jetzt die Tourdaten bekanntgegeben:



Sep. 11 - Munich, Germany - Backstage

Sep. 12 - Leipzig, Germany - Hellraiser

Sep. 13 - Berlin, Germany - Columbia Club

Sep. 14 - Nürnberg, Germany - Hirsch

Sep. 15 - Hamburg, Germany - Markthalle

Sep. 16 - Haarlem, Netherlands - Patronaat

Sep. 17 - Frankfurt, Germany - Batschkapp

Sep. 18 - Erfurt, Germany - Stadtgarten

Sep. 19 - Dortmund, Germany - FZW (extended show)

Sep. 20 - Antwerpen, Belgium - Hof Ter Loo (extended show)

Sep. 21 - Paris, France - Elysee Montmartre

Sep. 22 - Lyon, France - Ninkasi Kao

Sep. 23 - Pratteln, Switzerland - Z7

Sep. 24 - Illingen, Germany - Illipse

Sep. 25 - Eindhoven, Netherlands - Effenaar

Sep. 26 - Stuttgart, Germany - LKA Longhorn (extended show)

Sep. 27 - Zlin, Czech Republic - Masters Of Rock Cafe

Sep. 28 - Budapest, Hungary - Diesel

Sep. 29 - Graz, Austria - Seifenfabrik

Sep. 30 - Milan, Italy - Music Drome

Oct. 01 - Innsbruck, Austria - Hafen

Oct. 02 - Wien, Austria - Arena

Oct. 03 - Linz, Austria - Posthof


News:

TRAIL OF TEARS posten neuen Song

TRAIL OF TEARS haben aus ihrem im Frühjahr erscheinendem sechstem Album "Bloodstained Endurance" mit "Once Kissed By The Serpent (Twice Bitten By Truth)" einen neuen Song bei MySpace gepostet.

Review:

Everest

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Die Schweizer Hardrocker von SHAKRA haben mal wieder einen neuen Longplayer (mittlerweile der sechste Silberling) am Start und wie könnte er heimatbezogen anderst auch heißen hat man das Teil „Everest“ benannt. Ich kann mich noch gut an meine erste Begegnung mit den sympathischen Eidgenossen erinnern, das war 1991 damals war gerade „Power Ride“ aktuell und die Scheibe setzte wirklich nur positive Maßstäbe. Diese klasse CD war nämlich unglaublich rockig, sehr dynamisch (nicht so hausbacken wie viele ähnliche Genrevertreter) ultra fett produziert, klingt sehr frisch und konnte mit klasse Refrains in Serie aufwarten. Der Nachfolger „Rising“ war dann zwar auch net schlecht, konnte aber „Power Ride“ qualitätsmäßig nicht mehr ganz erreichen. Damals steckten SHAKRA die internationale Konkurrenz insbesondere ihre stark verweichlichten Landsmänner von GOTTHARD locker in die Tasche. Mittlerweile haben sich Steve Lee & Co. wieder voll erholt bzw. ihre Hausfrauenrockphase überwunden und auch BONFIRE machen wieder richtig gute Alben. SHAKRA brauchen sich nun aber keinesfalls vor diesen Genrekollegen verstecken und liegen mit diesem aktuellen Werk absolut voll auf Augenhöhe. Insbesondere die Konstanz mit der die Band in den letzten Jahren mehr als nur solide sondern stets gutklassige Alben veröffentlicht hat, muß man ausdrücklich erwähnen und den Hut ziehen. Für mich war es das erste Album mit Sänger Mark Fox und der Junge hat schon wirklich ein tolles Organ, auch wenn er für mich stark nach jüngerem Bruder von Claus Lessman (BONFIRE) klingt, nur etwa rauchiger. „Everest“ wird bei allen Hardrock und den bisherigen eigenen Fans sowieso, ganz sicher sämtliche offenen Tore einrennen und bestens aufgenommen werden, da bin ich mir absolut sicher. Die Jungs haben erneut unheimlich fette Riffs am Start (manchmal stark an der Grenze zu Melodic Metal), einen hammermäßigen sehr vollen Sound (in Eigenregie produziert!) und dabei einige echt tolle Songs geschrieben. Die Scheibe besitzt eine klasse Groove der insbesondere durch eine sehr tighte rüberkommenden Rhythmusfraktion bestens unterstützt wird und SHAKRA haben erneut ihren typischen eigenständigen Klang beibehalten.

Bereits der mächtig abgehende Opener „Ashes To Ashes“ zeigt die Jungs geben Vollgas und wollen es nochmal richtig wissen, in die gleiche Kerbe hauen schnelle Sachen wie „Insanity“ oder „Dirty Money“. Insgesamt macht „Everest“ wirklich Spaß zu hören, Stampfer wie „Let Me Lie My Life To You“ zeugen von einer Spielfreude die allgegenwärtig zu spüren ist, die Band präsentiert sich als Einheit. Natürlich sind auch mal gefühlvolle Momente vertreten, die erste Single „Why“ ist zwar nicht so schlecht erinnert mich aber insbesondere auch musikalisch an alte BONFIRE Sachen. Da ist die Pianoballade „Hopeless“ schon ein etwas anderes Kaliber, gefällt mir atmosphärisch wesentlich besser, wirkt auch eigenständiger. Ich persönlich hätte mir an der in oder anderen Stelle noch etwas mehr Nummern jenseits des gängigen bzw. vorhersehbaren Songschemas gewünscht wie das über siebenminütige „The Journey“ ein kleines Epos mit wunderbaren Tempowechseln, etwas düsteren (Alternative)-Riffs zu Beginn, gelungenen Breaks und klasse Gitarrensolo, für mich der beste Track des Albums.

Aber dies ist eher ein subjektiver Kritikerwunsch und soll auch nicht irgendwie negativ klingen - alle anderen wollen sicher keine Experimente hören sondern halt „ihre „Band so wie man sie kennt. Daher sind SHAKRA auf die Spitze ihres „Everest“ ziemlich weit oben angelangt, viel mehr geht da in Sachen 80er Jahre geprägten HardRrock eigentlich nicht mehr.

Bleibt nur zu hoffen, dass man diesmal endlich auch den ganz großen Bekanntheitsdurchbruch und natürlich entsprechende CD-Verkäufe schafft, denn dies hätte diese starke Kapelle eigentlich schon seit längerem verdient.

Everest


Cover - Everest Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 51:39 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Bloodline

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So, jetzt setzen wir mal alle schön unsere Denkerkappen auf und versuchen zu ergründen, warum die Brüder John und Donald Tardy zusammen mit ihrem langjährigen Weggefährten Trevor Peres eine Schippe Songs unter dem Namen TARDY BROTHERS aufnehmen. Möglichkeit eins: die Songs passen stilistisch nicht auf eine OBITUARY-Platte. Möglichkeit zwei: die Songs sind aus irgendwelchen Sessions übrig geblieben, in die Schublade gesteckt worden und könnten womöglich aufgrund mangelnder Qualität nicht auf einem OBITUARY-Album stehen. Meiner Meinung nach ist es eine gesunde Mischung aus Beidem. Einerseits sind die Songs zu rockig für die Old School-Todesblei-Ausrichtung der Hauptband, andererseits aber auch größtenteils nicht allzu prall. Von einem Ausfall zu sprechen, wäre derbe übertrieben, aber Stücke wie „Bring You Down“, der Titelsong oder das völlig überflüssige Gitarreninstrumental „Wired“ hätten „Cause Of Death“ oder „The End Complete“ ganz sicher nicht zu Genre-Meilensteinen gemacht. Zugegeben: Groover wie „Deep Down“, „Fate´s Call“ oder „Scream Descendent“ gehen gut nach vorne los, und die Gitarrenarbeit ist erstklassig, aber das behebt nicht das Grundproblem von “Bloodline”: wenn einfach eine Band im Hintergrund steht, die zu den ganz Großen der Szene zählt, erwartet man einfach eine Schippe mehr, die man hier trotz aller objektiven Qualitäten nicht bekommt.

Bloodline


Cover - Bloodline Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 38:0 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Tardy Brothers

www
Review:

Metal Manifesto

()

Wenn eine Truppe wie DARKTHRONE einen Song über diese kanadische Kultband einspielt („Canadian Metal“), und illustre Herren wie David DeFeis und Eddie Pursino gar als Songwriter inkognito für ein ganzes Album einspringen („Stay Ugly“ von 1986 – den später recycelten Song „The Fire God“ dürften VIRGIN STEELE-Fans von deren erstem „House Of Atreus“-Meisterwerk kennen), dann muss es sich schon um eine ganz besondere Formation handeln. Das kommt nicht von ungefähr; Namensgeber PILEDRIVER trug nicht nur ständig eine nietenbesetzte Ledermaske, sondern die Band wusste auch musikalisch zu überzeugen, und der Slogan „If You ain´t a Metalhead, then you might as well be dead“ prägte das überragende 1984er Debüt „Metal Inquisition“, das sicher nicht nur für mich eine der besten Thrash/Power Metal-Mischungen aller Zeiten darstellt. Besagter Nachfolger „Stay Ugly“ war kaum schwächer, so dass PILEDRIVER mit ihrer seit Kurzem währenden Reunion (wobei außer dem Chef selbst keines der Originalmitglieder mehr dabei ist) eigentlich ein schweres „Erbe“ antreten. Doch „Metal Manifesto“ ist beileibe keine Enttäuschung, sondern abermals eine knackige Scheibe irgendwo in der gemeinsamen Schnittmenge aus Power und Thrash. Nur die grandiose, eingängige Hymnenhaftigkeit mit Perlen wie „Witch Hunt“, „Alien Rape“ (ein Jahrhunderwerk!) oder „Sex With Satan“ erreicht das Album leider nicht ganz. Zwar finden sich mit dem Titelsong, „Last Day Of The Weak“ oder „Unsuck My Cock“ (Killer und stärkster Song der Scheibe) einige schweinecoole Mitgrölstampfer, doch finden sich auch ein paar Füller wie „When I Saw Your Face“ oder „God You´re Stupid II“, die „Metal Manifesto“ unterm Strich leider den „Tipp“ kosten. Denn ansonsten gibt es nicht viel auszusetzen: das ultratrashige Coverartwork wirkt hier einfach sympathisch, und auch der Sound ist nicht unnötig auf Underground getrimmt worden, sondern böllert ordentlich aus der Buxe. Fans werden hier aber eh zuschlagen, während der Rest der Welt ruhig mal in das Album reinhören sollte und ganz sicher nicht enttäuscht wird. Eine geglückte Reunion, die ich von dieser Chaostruppe nicht unbedingt erwartet hätte!

Metal Manifesto


Cover - Metal Manifesto Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 43:37 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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