Review:

Drifa

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Nach dem Kaffeesatz-Album „Wiedergang“, das sich munter in die (leider sehr große) Riege der nichts sagenden Viking/Pagan-Veröffentlichungen der letzten Jahre eingereiht hat, fallen die Bayern HELFAHRT nun mit „Drifa“, ihrem inzwischen dritten Longplayer, bei uns ein und wissen in der Tat zu überraschen: das Quintett hat sich anscheinend – und zum Glück! – vom Unterholz-Kinderliedchen entfernt und liefert nun nahezu puren Metal ab, der nicht selten an AMON AMARTH oder auch ihre starken Label-Kollegen TARABAS (die für mich bislang beste Band bei Trollzorn) erinnert. Dabei wissen besonders die passenden, mitunter fast schon thrashigen Breaks zu gefallen, die durchweg gelungene Stücke wie „Drudnhax“, „Wenn Kälte Wärmt“, den Titelsong oder „Der Zeit Entstellt“ angenehm bereichern. Nicht ganz so gelungen wie die Übergänge zwischen nordischer Raserei und heftigem Midtempo ist das etwas einfallslose, wenn auch gegenüber dem Vorgänger stark verbesserte Songwriting, das manchmal wirkt, als habe die Band ihre Songs aus altbekannten Versatzstücken am Reißbrett zusammengewürfelt. Auch die Produktion hat gegenüber „Wiedergang“ deutlich zugelegt und tönt jetzt ordentlich druckvoll, wenn auch etwas trocken. Wikinger, die ihre Mucke gerne ohne folkigen Ballast genießen, sollten sich „Drifa“ ruhig mal anhören, aber trotz aller Verbesserungen wird man am Ende das Gefühl nicht los, alles schon mal woanders und noch um Einiges besser vernommen zu haben. So werden HELFAHRT auch mit diesem Werk noch lange nicht in die erste Liga aufsteigen und weiterhin vom immer noch laufenden Genre-Motor zehren müssen.

Drifa


Cover - Drifa Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 52:23 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Overstand

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HITMAN sind ein Vierer aus Belgrad. Seit 1994 gibt es die Band, und nach zwei Tapes (!), und einer Split-CD steht jetzt ihr Debüt-Album „Overstand“ in den Läden. Wer einen gewissen Balkan-Faktor erwartet, wird aber enttäuscht werden. Vielmehr haben sich die Jungs dem US-Old-School-Hardcore verschrieben, wie man ihn vor zwanzig, dreißig Jahren in New York gespielt hat. Das machen sie allerdings gar nicht mal schlecht. Wütend und mit jeder Menge Energie knüppeln sie die 15 Songs durchgehend nach vorne, wobei der Punk-Einfluss groß und die Hymnen-Dichte hoch ist. Die Songs sind kurz und knackig, dazu wird ausgewogen zwischen Mid- und Uptempo variiert. Abzüge gibt es allerdings für die Texte, die dann doch ein wenig zu klischeehaft ausgefallen sind. Sänger Aca singt nämlich viel über „unity“, am meisten aber über sich selbst bzw. darüber, was für eine arme Sau er doch ist. Ein richtig großer Wurf ist diese Scheibe zwar nicht. Wer auf solide gemachten Hardcore der alten Schule steht, sollte aber mal reinhören.

Overstand


Cover - Overstand Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 40:5 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Hitman

KEINE BIO! www
Konzert:

Sick Of It All, Comadre, Punch - Bremen, Tower/ Sielwallhaus

Konzert vom

Hardcore-Tag in Bremen: während im Tower SICK OF IT ALL zu Gast waren, hatten sich COMADRE und PUNCH im Sielwallhaus angekündigt. Unauflösbares Dilemma? Von wegen. Im Sielwallhaus muss in der Woche spätestens um 22 Uhr Schluss sein, wenn SICK OF IT ALL gerade im Tower beginnen würden. Die Strecke zwischen beiden Clubs lässt sich zudem per Taxi in fünf Minuten zurücklegen, also alles easy.



Im Sielwallhaus sammelten sich erwartungsgemäß Punks, viele Edger und ein paar altgewordene HC-Kids, die sich sonst auf Shows rar machen. Dazu das oder andere überraschend auftauchende Gesicht und fertig war ein pickepacke volles Haus. PUNCH legten relativ pünktlich los und ließen in einer schweißtreibenden Show knapp 25 Minuten einen wütenden Bastard aus Grindcore und BLACK FLAG auf die Zuschauer los. Angetrieben von Sängerin Meghan, gab die Band genau so wie die ersten Reihen Vollgas, was das Innere des Clubs langsam in eine tropische Region verwandelte. Die PUNCH-Songs waren kurzweilig, kamen auf den Punkt und nutzten sich nicht ab, also alles gut, ganz wie bei den ähnlich gelagerten GLASSES.



COMADRE stellten vor Beginn ihres gut halbstündigen Sets erstmal sicher, dass auch jeder was sehen konnte, was dazu führte, dass die Band quasi umzingelt war. Aber bevor nicht auch der letzte freie Platz direkt vor dem Sänger ausgefüllt war, legten die sympathischen Amis nicht los. Als sie das aber taten, gab es im Publikum kein Halten, die ersten Reihen waren noch aktiver als bei PUNCH. Wer dicht gedrängt weiter hinten stand, nickte zumindest mit dem Kopf, kalt ließ der komplexe Hardcore der Kalifornier niemanden. Die bedankten sich dann auch artig für die bisher gut gelaufene Tour und das volle Haus an diesem Abend, bevor es mit einem alten Song weiterging. Selbst ein kurzzeitig defektes Mikro hielt die Band nicht auf, da wurde einfach nach Leibeskräften gebrüllt und der Song so zu Ende gebracht. Als um kurz vor 22 Uhr der letzte der zwei Zugabensongs verklungen war, ging jeder nassgeschwitzt, aber hochzufrieden in die Sommernacht.



Raus, zack ins Taxi und ab zum Tower, der sich als beinahe ausverkauft präsentierte. SICK OF IT ALL hatten die ersten Songs schon durch und den Club schon auf Betriebtemperatur gebracht, in der vorderen Hälfte war ein großer Pit zu sehen, aus dem immer wieder Crowdsurfer emporstiegen. Das Publikum war anders gestrickt als bei COMADRE, hier gab es mehr ältere Semester, dazu ein paar verdächtig nach BÖHSE ONKELZ-Fans aussehende Nasen und natürlich jede Menge HC-Kids. Die machten auch am meisten Stimmung und kamen nach ein paar Songs endlich auch zum Stagediven auf die Bühne. Die wie immer hochsympathischen New Yorker zockten sich durch ihre mittlerweile 24jährige Historie und stellten ältere Songs Marke „Build To Last“ neben Sachen des aktuellen Albums „Based On A True Story“ – kam alles wie erwartet bestens an, in einem kleinen Club aber auch keine Überraschung. Anders als beim letzten SICK OF IT ALL-Gastspiel in Bremen, das im Aladin über die Bühne ging, was nicht nur ein prollig-schlimmer Laden ist, sondern auch eine viel zu hohe Bühne hat, durch die kein Kontakt mit dem Publikum zustande kommen kann und kam. Im Tower funktionierte das wesentlich besser, was ja auch den Reiz einer SICK OF IT ALL-Show ausmacht und was genau das ist, was die Koller-Brüder und ihre Mitstreiter wollen. Am Ende war es im Tower wie im Sielwallhaus: die Fans gingen komplett durchgeweicht, aber sehr zufrieden nach Hause, in der Gewissheit, eine verdammt gute Hardcore-Show gesehen zu haben. Da sag’ noch einer, in Bremen geht nichts.



Mehr Infos:

Band:

Punch

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BLINK 182: Tour und neues Album

Zunächst kommen BLINK 182 ab August auf Sommer-Europatour, dann folgen noch ein paar Gigs in Kalifornien und dann geht es ins Studio.

Mark Hoppus und Co. werden zum erstnmal seit 2003 wieder neues Material aufnehmen, dieses sechste Album der Amerikaner wird wohl erst in 2011 ercheinen.



Termine:

20.-22.08.2010 Lüdinghausen - Area4 Festival

20.-22.08.2010 Großpösna - Highfield Festival

24.08.2010 Hamburg - Alsterdorfer Sporthalle

25.08.2010 Übersee - Chiemsee Rocks




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Addicts: Black Meddle Pt. II

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Spätestens seit der Veröffentlichung ihrer starken Scheibe „Assassins: Black Meddle Pt. I“ genießen die Chicagoer Black Metaller zumindest hierzulande etwas mehr Aufmerksamkeit, manchmal sogar zu viel: wenn sich die Hirnkomapatienten der „Antifa“ erst einmal auf eine Band eingeschossen haben, dann gibt´s auch schon mal Auftrittsverbote. Wenn man dann nicht beichten geht und mindestens dreimal täglich das „Deutschland Verrecke!“ betet, wird man höchstens rot vor Wut, aber egal… ähnlich wie NACHTMYSTIUM-Mastermind Blake Judd erging es seinerzeit ja auch seinem großen Idol Peter Steele, und wenn man genau hinschaut, haben der kürzlich verstorbene Gothic-Gott und der Hippie-Black Metaller eine ganze Menge gemeinsam. Auch Blake Judd verfolgt mit seiner Band eine ganz eigene Philosophie, eine musikalische Vision, die ihn auch in einen erlesenen Kreis mit etwa Tom Warrior, Alex Meilenwald, Selim Lemouchi oder meinetwegen auch Varg Vikernes stellt. Egal, wie die Musik stilistisch variiert, bereichert oder dargeboten wird, es ergibt sich immer ein klares Bild, das zumindest dem nicht-oberflächlichen Hörer nicht verborgen bleibt. NACHTMYSTIUM spielen auf das Nötigste reduzierten Black Metal, dessen psychedelische Grundstimmung nahezu perfekt mit den 70er-Jahre-Melodien (die zum Teil einfach nur göttlich sind!) harmoniert. Auf „Addicts: Black Meddle Pt II“ finden sich ausschließlich Stücke erster Güteklasse, die süchtig machen und deren Intensität regelrechte Gänsehautmomente erzeugt. Allein schon der Übergang vom schreddernden Opener „High On Hate“ zum Ohrwurm-Stampfer „Nightfall“ ist Weltklasse, aber auch das epische „Then Fires“, der tatsächlich etwas an TYPE O NEGATIVE erinnernde Titelsong, das wüste „The End Is Eternal“ oder der überragende, vernebelte Abschlusstrip „Every Last Drop“ sind einfach viel zu geil für diese Welt und werden von einem Großteil der Black Metal-Szene wahrscheinlich gar nicht ernst genommen werden, weil sie nicht ins engstirnige Weltbild des unterbelichteten, immer Camouflage-Hosen tragenden True-Black Metallers passen. Keine Frage: NACHTMYSTIUM sind in dieser Form eine der besten und authentischsten schwarzen Bands der Welt!

Addicts: Black Meddle Pt. II


Cover - Addicts: Black Meddle Pt. II Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:5 ()
Label:
Vertrieb:
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DICE: Neues Album in Arbeit

Glück im Unglück hatte Sänger und Komponist Christian Nóvé der Space Progformation DICE. Im Mai diesen Jahres erlitt er einen Schlaganfall aber zum Glück ohne bleibenden Auswirkungen.

Er arbeitet gerade schon wieder in seinem Studio an der neuen 17'ten CD der Band, die sich folgerichtig "Newborn" nennen wird. Fans der Prog-Band dürfen auf weitere Alben hoffen nur Live-Auftritte wird es wohl keine mehr geben.


Band:

Tauthr

www
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Rotation bei HATESPHERE

HATESPHERE haben mit Esbe "Esse" Hansen (AS WE FIGHT) nicht nur einen neuen Sänger gefunden, sondern mit dem alten Bassist Mikael auch einen vorübergehenden Ersatzmann für den überraschend ausgestiegenen Mixen. Beide werden auf der anstehenden US-Tour (als Support von NEVERMORE) dabei sein.

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