VENGINCE waren auf Tour mit PRO-PAIN anno 2009 ganz gefällig, ohne wirklich neue Akzente setzen zu können. Das lässt sich auch für ihr neues Album sagen. „A Turn For The Worse“ ist etwas mehr als eine halbe Stunde gefälliger Metalcore, der irgendwo zwischen MAROON, SWORN ENEMY und BIOHAZARD anzusiedeln ist, sich mit der Hinzunahme eines Kebyboards um neue Akzente bemüht (gelingt so gut wie nie) und unter einem merkwürdig klinischem Drumsound leidet. Soweit die Eckdaten. Handwerklich ist das alles ebenfalls nur gefällig, da VENGINCE weder beim bemüht-wütenden Gesang noch beim Runtergeschrubbe der Genre-Standard-Riffs mehr als Mittelmaß zustande bringen. Das setzt sich im Songaufbau fort (wenigstens ist die Scheibe konsequent mittelmäßig), wo sich zu oft Gehörtes aneinander reiht. „A Turn For The Worse“ ist nicht so schlecht, dass sich Spielchen mit dem Titel anböten, aber auch weit entfernt von richtig gut. Mittelmaß halt.
STARKWEATHER haben schon immer den unbedarften Hörer verstört, was sich auch mit ihrem neuesten Release „This Sheltering Night“ nicht geändert hat. So merkwürdig (und für viele Fans zu langsam) ihre Outpout-Geschwindigkeit auch ist, so gut sind die Scheiben bisher gewesen, vorausgesetzt eine Affinität für noisige Töne ist da. Denn genau in das Genre fallen STARKWEATHER immer wieder, wenn sich an disharmonische Töne wagen und die Gitarren richtig weit weg vom Hardcore bringen. Aber bevor es zu dissonant, zu noisig wird, kriegen die Herren immer noch die Kurve – „All Creatures Damned And Divine“ macht das in den beinahe neun Minuten klar. Dabei scheint der Song, wie so viele andere auf „This Sheltering Night“ keiner wirklichen Struktur zu folgen, was aber einen merkwürdigen Reiz ausübt, gerade wenn sich Shouter Rennie an leidende Töne wagt. Alles in Allem ist „This Sheltering Night“ ein erwartet nervenzehrendes Album geworden, das mit simplem Hardcore nicht viel zu tun und gleichzeitig dem modernen Hardcore zeigt, wie noisig-verstört die ganze Chose werden kann. Definitiv ein Album das Zeit braucht und nicht für jedermann gemacht ist.
Der zweiten Headliner (neben CRIMSON GLORY) für die 14'te Auflage des KEEP IT TRUE Festivals am 29./30. April 2011 in Lauda-Königshofen in der Tauberfrankenhalle steht fest:
AGENT STEEL mit ihrem legendären Originalsänger John Cyriis werden diese Stelle einnehmen. Es wird dabei eine exklusive deutsche Headlinershow stattfinden. Damit ist das Billing jetzt komplett.
Diesesmal steht Festival auch unter keinem richtigen Motto sondern ist den verstorbenen Sängern Ronnie James Dio und Midnight gewidmet.
Billing:
AGENT STEEL (USA)
(With John Cyriis exclusive German Headlining Show)
Die Prog Rocker von PORCUPINE TREE werden mit der aktuellen Scheibe "The Incident" im kommenden Herbst nochmal kurz in Deutschland live vorbeischauen.
Da es anscheinend ein anderes Konzept geben wird, sind wohl vornehmlich kleine Locations ausgewählt worden die außerdem größtenteils nur bestuhlt sind.
Die Karten sollen dabei zwischen 30 und 40 EUR plus Gebühren kosten. Der Vorverkauf beginnt am Samstag, den 26. Juni 2010.
Mit superben Alben wie “Drugs, God And The New Republic” oder “Last Decade Dead Century” haben sich WARRIOR SOUL in den frühen 90er Jahren in die Herzen der alternativen Rock´n´Roll-Szene gespielt. Und obwohl das Potential durchaus vorhanden war, brachte es die Truppe um Gründer Kory Clarke, ähnlich wie die Kollegen FAITH NO MORE, trotz einer großen Fanbasis nie zur Stadionband und löste sich 1995 auf. Nun liegt nach der Wiederveröffentlichung der frühen Werke ein Comeback-Album vor, das stilistisch problemlos in die Kerbe der Klassiker haut. Ganze 14 Jahre nach dem letzten regulären Werk „Space Age Playboys“ besinnt sich die Band auf ihre alten Stärken und veröffentlicht mit „Chinese Democracy“ eine saustarke Platte, die jedoch aufgrund der strunzüblen neuen GUNS N´ROSES-Platte in „Destroy The War Machine“ umbenannt und erneut herausgebracht werden muss. Der Ergebnis ist wahrlich gelungen und enthält mit dem ruppigen Opener „Fuck The Pigs“, dem geilen Groover und Quasi-Titelsong „The Fourth Reich“, dem treibenden „Motor City“ (mein persönliches Highlight!), dem rauen Stampfer „Bad News (Rock´n´Roll Boyfriend)“ oder der Hymne „She´s Glaswegian“ eine ganze Schippe an Hits, die ebenso eingängig wie authentisch aus den Boxen dröhnen. Alte Fans der Band werden mit „Destroy The War Machine“ erstklassig bedient, und es ist müßig, darüber zu diskutieren, ob das Album an die Klassiker herankommt, während auch Leute, die WARRIOR SOUL bislang nicht kannten und auf rotzigen, modernen Rock´n´Roll stehen, hier unbedingt mal reinhören sollten. Eine echt starke Leistung!