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Vorgeschmack von MALEVOLENT CREATION

MALEVOLENT CREATION werden im August ihre neue Scheibe "Invidious Dominion" bei Massacre Records veröffentlichen - mit "Slaughterhouse" gibt es einen ersten Song daraus bei MySpace zu hören.

Review:

Fables Of The Reconstruction (Re-Release)

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Mit den ersten drei Alben von R.E.M. veröffentlichen Capitol/EMI wahre Schatzkästchen des US-Alternative Rock. R.E.M. formierten sich Ende der 70er in Athens (Georgia), wobei der Bandname R.E.M. für jene Schlafphase des Menschen steht, in der sich die Augen unter den Liedern sehr schnell bewegen, eben R.E.M. - Rapid Eye Movement. Michael Stipe (Gesang), Mike Mill (Bass), Bill Berry (Schlagzeug) und Peter Buck (Gitarre) gelang es Anfang der 80er gekonnt sich von dem damals in der College-Szene vorherrschenden Sound des Post-Punk abzusetzen und mit recht deutlichen Folk- und Popeinflüssen handgemachte Rockmusik zu präsentieren, welche die intellektuellen Zuhörer genauso in ihren Bann zog wie die nach neuen Stoff hungrigen Rockfans. Ihr eigener Drum- und Gitarrensound sowie Stipes unnachahmlich schüchterner, fast schon unverständlicher Gesang taten ein übriges. „Murmur“, „Reckoning“ und „Fables Of The Reconstruction” erschienen 1983 bis 1985 und gelangten sogar als „fast“ Indie Scheiben in die Top 40 der US-Charts. Nicht nur Kritiker erahnten bereits hier das Können des Quartetts. Wer bisher nur die Überfliegerhits der Band aus den internationalen Charts kennt (die ja erst deutlich später entstanden), dem wird auffallen das R.E.M. schon damals ein unheimliches Gespür für eingängige Melodien und große Gefühle entwickelt hatten, welches für so manches Déjà-vu gut ist.

R.E.M. blieben sich dann auch 1985 treu. Wieder verging nur ein Jahr bis es für die immer zahlreicheren Fans der Band mit „Fables Of The Reconstruction” ein neues Album gab (den Jahresrhythmus hielten R.E.M. dann bis 1988 durch). „Fables Of The Reconstruction” ist sicher die düsterste Scheibe der R.E.M. Diskografie. Die Aussage von Michael Stipe, dass die Band das Album hassen würde lassen wir mal unkommentiert. Unzweifelhaft spiegelt sich in der Atmosphäre von „Fables Of The Reconstruction” die nicht ganz einfache Situation bei den Aufnahmen im verregneten London wieder. Den Bandmitgliedern wurde bewusst, dass sie langsam den Underground und Indie Bereich verließen, die melancholische Leichtigkeit der ersten beiden Werke war so etwas wie Schwermut gewichen, das viele Touren kam dann noch dazu. Trotzdem lieben viele Fans gerade diese traurig sehnsüchtige Grundstimmung des Albums, welches auch recht viele Folk und Country Querverweise beinhaltet. Das schräg, harte „Feeling Gravity’s Pull“, das wehmütig, folkige „Maps And Legends“ sowie die ruhig-traurigen Überflieger „Driver 8“ und „Green Grow The Rushes“ hat sicher mancher R.E.M. Fan auf seiner Hitlist.

„Fables Of The Reconstruction” wird zum 25-jährigen Jubiläum in einer schicken Box veröffentlicht, mit großen Faltplakat, vier Posterkarten und neuen Linernotes sowie ergänzt durch die CD „The Athens Demos”, welche neben den bisher unveröffentlichten Vorab-Demos zum Album auch einige Bonussongs enthält. Das Originalalbum wird auch als Vinyl zu erwerben sein. Für die Fans der Band ist diese doch eher etwas ungewöhnlicher Platte ein Muss.



CD I

1. Feeling Gravity’s Pull

2. Maps And Legends

3. Driver 8

4. Life And How To Live It

5. Old Man Kensey

6. Can’t Get There From Here

7. Green Grow The Rushes

8. Kohoutek

9. Auctioneer (Another Engine)

10. Good Advices

11. Wendell Gee



CD II

1. Auctioneer (Another Engine)

2. Bandwagon

3. Can’t Get There From Here

4. Driver 8

5. Feeling Gravity’s Pull

6. Good Advices

7. Green Grow The Rushes

8. Hyena

9. Kohoutek

10. Life And How To Live It

11. Maps And Legends

12. Old Man Kensey

13. Throw Those Trolls Away

14. Wendell Gee


Fables Of The Reconstruction (Re-Release)


Cover - Fables Of The Reconstruction (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 35
Länge: 90:0 ()
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Erste DVD von WHILE HEAVEN WEPT kommt

WHILE HEAVEN WEPT arbeiten gerade an einem im kommenden November erscheinenden Livealbum "Triumph: Tragedy: Transcendence - Live At The Hammer Of Doom Festival".

Das Ganze kommt als opulentes CD/DVD Package via Cruz Del Sur Music sowie als Doppel-LP in Kooperation zwischen Cruz Del Sur Music, Iron Kodex sowie High Roller Records heraus.

Die DVD wird verschiedene Bonusfeatures beinhalten, die Audio-CD handelt beinhaltet einen 24 Songs umfassenden Mitschnitt den While Heaven Wept während eines Gigs in der Posthalle Würzburg am 06. Februar 2010 aufgenommen haben. Die Audiospur wird später mit dem Mehrkamera-Pro-Shoot Filmmaterial zur allerersten DVD der Band synchronisiert.



Band:

One Soul

(Underdog)
KEINE BIO!Underdog
Kontakt
Anschrift
www
Band:

Angelus Apatrida

KEINE BIO! www
Band:

Skeletonwitch

www
Konzert:

With Full Force 2010 - Samstag

Konzert vom GRAND MAGUS

Es ist Samstag, die Deutschland-Kopfbedeckug sitzt und die Fahne weht (kaum). Es sind 36 Grad Celsius im Schatten, nur ist Schatten hier eine hoch gehandelte Währung. WALLS OF JERICHO und FREI.WILD wurden verschoben, nur GRAND MAGUS beginnen kurz vor dem Einlaufen der deutschen Mannschaft und müssen da jetzt durch: Vor der Hauptbühne stehen etwa 50 Leute im Schatten und gucken auf der Leinwand direkt neben der Bühne das Spiel - äh, gucken natürlich auf die schwedischen Supermetaller, die anno 2010 endlich ihren verdienten Erfolg einfahren sollten. Stattdessen leihen GRAND MAGUS ihr Glück der Schlaand-Euphorie.
Während JB gerade beim Solo von "Hammer of The North" alles gibt, schießt Thomas Müller das 1:0. "Entweder habe ich eben das beste Gitarrensolo meiner Karriere gespielt, oder da ist eben ein Tor gefallen," stellt JB nüchtern fest. GRAND MAGUS sind selbst viel zu sehr Fußballfans, als dass sie das kalt lassen könnte. Bassist Fox spielt in er "magischen" Huldigungsband BAJEN DEATH CULT für seinen Club Hammarby IF und geht verdächtig oft an den Bühnenrand, von wo aus man die Wiederholung sehen kann. Zu "Iron Will" haben wir im Publikum noch mal kurz die Befürchtung, dass Argentinien zurück in dieses Spiel finden könnte, aber mit "Wolf's Return" ist klar, dass in dieser Halbzeit die Argentinier allerhöchstens das Schienbein von Schweinsteiger treffen. Als GRAND MAGUS zur 20. Minute mit ihrem Set durch sind und sich selbst zum Public Viewing in den Backstage-Bereich begeben, fällt unangenehm auf, wie viel besser der Soundtrack von GRAND MAGUS zu dem Spiel passte als der Kommentar von Bela Rethy. Wir schalten rüber zur Zeltbühne.(laetti)



NEAERA

Da mussten NEAERA vor dem Viertelfinale gegen Argentinen noch eben fix auf die Bühne im Zelt und beeilten sich in der Ansage, bis 16 Uhr und damit zum Anstoß fertig zu sein. Das schafften sie nicht ganz, aber angesichts der sehr überzeugenden Show war das zu verschmerzen. Wie schon beim Vainstream eine Woche vorher überzeugte Shouter Benny als Stimmungskanone und brachte das Publikum dazu, den bis dato größten Circle Pit in der Hardbowl zu laufen, bis hinter den Mischer ging es mit einem sehr großen Radius. Die Setlist ging wieder quer durch alle Alben, „Armamentarium“ entpuppte sich auch hier wieder als Live-Granate erster Güte. Es war fast schon schade, dass die Münsteraner nach etwas mehr als 30 Minuten von der Bühne gingen, in der Form können und dürfen sie gerne länger spielen! (lh)



WAR FROM A HARLOTS MOUTH

Die Berliner WAR FROM A HARLOTS MOUTH hatten den ungünstigen Slot erwischt und spielten quasi die erste Halbzeit. Dementsprechend leer war es, nur direkt vor der Bühne waren die Die-Hard-Fans und die Fußballverweigerer zu finden, die sich vom dem frickeligen Sound die Ohren durchpusten lassen wollten. Immer wieder wurde von der Bühne runter auf das Spiel verwiesen, aber trotzdem gnadenlos eingeheizt – die Songs von „In Shoals“ sind spätestens der Beweis, wie gut die Berliner geworden sind. (lh)



EXODUS

Die Bay-Area-Thrasher von EXODUS sind eine Chaos-Kapelle. Die alten Herren veranstalteten Good friendly violent fun auf und vor der Hauptbühne. Und zwar von A-Z mit jeder Konsequenz. Als EXODUS mit ihrer Spielzeit durch sind, könnten sie noch einen Song spielen. Machen sie aber nicht, weil an Gary Holts Gitarre der Gurt gerissen ist. (Gut, ob da noch der Sender dran hing, sieht man nicht.) (laetti)



YUPPICIDE

Wie schon am Vortag bei DOWN BY LAW war auch bei YUPPICIDE die Hardbowl sehr leer. Mit neuem Drummer war Ami-Legende zum WFF gekommen, Hauptaugenmerk der Show lag aber wie erwartet beim Sänger, der in einem seltsamen Outfit über die Bühne zuckelte und wenig bis gar nicht mit seinen Kollegen kommunizierte. Die Ansagen schwankten von gar nicht vorhanden bis zu einigermaßen sinnig (politisch wie soziale Themen anreißend), aber trotzdem war das Ganze skurril. Die Songs, roh und ungeschliffen, waren wie erwartet gut und wurden solide gespielt, aber trotzdem wollte der Funkte nicht auf das Publikum überspringen. Vielleicht ist es manchmal besser, Tote nicht wieder auferstehen zu lassen... (lh)



HEAVEN SHALL BURN

HEAVEN SHALL BURN hatten die größte Lightshow, das größte Backdrop (mit coolen LEDs), die größte Zuschauermenge des Tages – und die größte Staubwolke. Für solche war das WFF in seiner Anfangszeit berühmt-berüchtigt, aber seitdem vor einigen Jahren Kunststoffplatten vor die Bühne gelegt wurden, ist es aus damit. Dass mit einem enorm großen Circle Pit, der um den Mischerturm rumging und von mindestens der Hälfte der Anwesenden mitgelaufen wurde, eine fulminante Wolke erzeugt werden kann, bewiesen HEAVEN SHALL BURN an diesem Abend. Vorher hatten die Saalfelder das Publikum mit einer kraftvollen Performance und motivierenden Ansagen angeheizt, bevor es dann zum Grande Finale in Form des Cirlce Pits kam. Der wurde so gewaltig, dass sich sprichwörtlich der Himmel verdunkelte, was weithin zu sehen war. Optisch war die Show somit nicht nur auf, sondern auch vor der Bühne ein Highlight. Dass die Setlist alle Klassiker der Band beinhaltete und die Songs der neuen Scheibe sich da nahtlos einfügten, ist eh klar, oder? HEAVEN SHALL BURN waren ein mehr als würdiger Headliner, die den Samstagabend mit einem Knalleffekt beendeten.



WALLS OF JERICHO

Na gut, so ganz stimmt das nicht, im Zelt warteten die wegen des WM-Spiels verschobenen WALLS OF JERICHO auf die Kids, die keinen Bock auf alte Männer und VENOM hatten. Im Ergebnis bedeutete das ein bombenvolles Zelt, in dem vom ersten Song beste Stimmung herrschte. Candice hatten leichtes Spiel, die Massen zu immer größeren Moshpits anzutreiben und natürlich war der Cirlce Pit obligatorisch und so groß wie der von NEAERA. Derweil machte die Instrumentalfraktion keine Pause und ging ganz im Stile von SICK OF IT ALL weite Wege, länger als drei Sekunden steht von denen keiner still. Wie erwartet war die einstündige Show eine Lehrstunde in Sachen Hardcore-Show, wobei WALLS OF JERICHO natürlich die Uhrzeit und die nicht vorhandene Konkurrenz zu Gute kamen. Ursprünglich wären sie gegen 16 Uhr auf der Main Stage angesetzt gewesen, was totale Verschwendung gewesen wäre. In einem relativ kleinen Rahmen kommen die Detroiter viel besser zur Geltung und können ihre Stärken in der Kommunikation ausspielen. WALLS OF JERICHO können Live einfach nicht schlecht sein, was dieser Gig erneut unter Beweis stellte. Definitiv eine der ganz großen Live-Bands! (lh)



VENOM

Ist es nun traurig oder bezeichnend, wie sehr eine Band zur Karikatur ihrer selbst werden kann? VENOM könnten auch in "Cronos-Band" umbenannt werden - und das seine neuen Sidekicks deutlich jünger, hübscher und besser an den Instrumenten sind als die Originalmitglieder stört da eher. Obwohl man diesen musikalischen Zugewinn in keiner Hinsicht genießen konnte, denn VENOM hatten den bei weitem vermatschtesten, lautesten ud basslastigsten Sound des gesamten Festivals. Aber auch das musste mit Sicherheit so, um das Ego des Bassisten darzustellen. Ja, genug Dekorationselemente standen auch auf der Bühne herum. Aber ansonsten? VENOM sind legendär für anarchische und rumpelnde Musik. Das war nix halbes und nix ganzes. Ein mit wenigen Tausend Zuschauern besprenkeltes Gelände spricht dazu Bände...(laetti)



SKINDRED
Der Bus von SKINDRED ist relativ früh am Abend auf der Autobahn
verreckt. Aber jetzt war guter Rat teuer, und die Busfirma der Band auch nicht clever. Von Seiten der Band und ihrer Busfirma wurde die Geschichte so gelöst, dass SKINDRED nach Wartezeit mit einigem Hin und Her zum nächsten Festival in Tschechien weitergefahren wurden - obwohl von Seiten des With Full Force
noch extra 4 Shuttles organisiert wurden, die Band und Instrumente hätten abholen können. Dadurch rückten GWAR und THE MAHONES auf und konnten zu "zivileren" Zeiten auf die Bretter des "Saturday Night Fever". War vielleicht ganz gut für diejenigen, die schon müde in den Seilen hingen.... (laetti)


Band:

Yuppicide

www
Review:

Reckoning (Re-Release)

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Mit den ersten drei Alben von R.E.M. veröffentlichen Capitol/EMI wahre Schatzkästchen des US-Alternative Rock. R.E.M. formierten sich Ende der 70er in Athens (Georgia), wobei der Bandname R.E.M. für jene Schlafphase des Menschen steht, in der sich die Augen unter den Liedern sehr schnell bewegen, eben R.E.M. - Rapid Eye Movement. Michael Stipe (Gesang), Mike Mill (Bass), Bill Berry (Schlagzeug) und Peter Buck (Gitarre) gelang es Anfang der 80er gekonnt sich von dem damals in der College-Szene vorherrschenden Sound des Post-Punk abzusetzen und mit recht deutlichen Folk- und Popeinflüssen handgemachte Rockmusik zu präsentieren, welche die intellektuellen Zuhörer genauso in ihren Bann zog wie die nach neuen Stoff hungrigen Rockfans. Ihr eigener Drum- und Gitarrensound sowie Stipes unnachahmlich schüchterner, fast schon unverständlicher Gesang taten ein übriges. „Murmur“, „Reckoning“ und „Fables Of The Reconstruction” erschienen 1983 bis 1985 und gelangten sogar als „fast“ Indie Scheiben in die Top 40 der US-Charts. Nicht nur Kritiker erahnten bereits hier das Können des Quartetts. Wer bisher nur die Überfliegerhits der Band aus den internationalen Charts kennt (die ja erst deutlich später entstanden), dem wird auffallen das R.E.M. schon damals ein unheimliches Gespür für eingängige Melodien und große Gefühle entwickelt hatten, welches für so manches Déjà-vu gut ist.

Nur ein Jahr nach dem überragenden Debüt „Murmur“ legten R.E.M. mit „Reckoning“ in 1984 ein starkes Zweitwerk nach. Stillstand ist Rückschritt – ein Motto das R.E.M. wohl schon immer im Petto hatten – trifft auch hier zu. Die Weiterentwicklung des Quartetts ist hörbar, Jangle-Pop nennt sich das nun – fast schon Pop-mäßige Melodien in rauer Schale, dazu Folk- und Country-Einflüsse - diesmal mit zum Teil noch deutlicheren Bezügen zu des BYRDS. Zwar kann man kompositorisch und atmosphärisch nicht ganz zum Vorgänger aufschließen, ein paar unauffälliger Songs liefern die Jungs hier auch ab, aber mit Tracks wie dem intensiven Opener „Harborcoat“, dem schön melodischen „7 Chinese Bros“, der Übernummer „So. Central Rain“ und dem folkigen „Camera“ hat man einige Lieblinge der weltweiten R.E.M. Gemeinde an Bord. Dabei agiert man noch mit Ecken und Kante die den besonderen Charme mancher der genannten Songs ausmachen, statt bewusst eingesetzter lauter Zwischentöne ist die Affinität zum üblichen US-Rock noch hörbar.

Was „Reckoning“ in seiner „neuen“ Fassung auch sehr gut zu Gesicht steht, ist die digitale, soundtechnische Überarbeitung, welche das Album deutlich aufwertet – toller Sound. Als Bonus der wieder mal hochwertig aufgemachten Doppel-Digi „Reckoning" Deluxe Ausgabe gibt es einen Livemitschnitt aus dem „Aragon Ballroom” in Chicago, aufgezeichnet am 07.07.1984. Das R.E.M. auch Live was zu sagen haben ist hier überdeutlich zu hören, der Sound echt klasse. Neben den Songs aus der bisherigen Schaffensphase gibt es mit „Driver 8“ und „Hyena“ sogar zum damaligen Zeitpunkt unveröffentlichtes. Fazit: auch wenn „Reckoning“ leicht schwächelt (auf hohem Niveau) holt der die Live-Scheibe locker wieder raus. Schöne Sache das.



CD I

1. Harborcoat

2. 7 Chinese Bros

3. So. Central Rain

4. Pretty Persuasion

5. Time After Time (Annelise)

6. Second Guessing

7. Letter Never Sent

8. Camera

9. (Don’t Go Back To) Rockville

10. Little America



CD II

1. Femme Fatale

2. Radio Free Europe

3. Gardening At Night

4. 9-9

5. Windout

6. Letter Never Sent

7. Sitting Still

8. Driver 8

9. So. Central Rain

10. 7 Chinese Bros

11. Harborcoat

12. Hyena

13. Pretty Persuasion

14. Little America

15. Second Guessing

16. (Don’t Go Back To) Rockville


Reckoning (Re-Release)


Cover - Reckoning (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 36
Länge: 100:0 ()
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Interview:

Dew-Scented

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Interview "Invocation" erscheint dieser Tage - hast du immer noch Lampenfieber vor dem Release eines neuen Albums?



M.: Obwohl es für mich das erste Mal ist, dass ein DEW-SCENTED Album mit meiner Beteiligung veröffentlicht wird, kann ich eigentlich nicht sagen, dass ich Lampenfieber hatte. Ich habe natürlich gehofft, dass das Album gut ankommt, gerade weil 3/5 der Band aus neuen Musikern besteht und man vorher überhaupt nicht einschätzen konnte, wie ein DEW-SCENTED Album mit neuen Gitarristen und einem neuen Drummer aufgenommen wird. Immerhin waren die Hauptsongwriter der vorangegangenen Alben nicht mehr dabei. Im Großen und Ganzen war ich aber (wie wir alle) überzeugt davon, dass wir starke Songs geschrieben haben, die den Vergleich mit den alten DEW-SCENTED Songs nicht zu scheuen brauchen. Von daher habe ich dem Release-Date relativ gelassen entgegen geschaut.


L.: Ich war gespannt, ja. Wir haben schließlich sehr hart an „Invocation“ gearbeitet und sind selber auch sehr von dem Material begeistert, also war es natürlicherweise spannend zu beobachten, wie andere Leute das Album empfangen! Das ist von Album zu Album immer wieder spannend und eher kein Thema für Routine, haha!



Wie sind die bisherigen Reaktionen, wie sind die Reviews ausgefallen?



M.: Die Reaktionen und Reviews sind bislang sehr gut ausgefallen. Die Leute scheinen „Invocation“ wirklich zu mögen. Viele finden sogar, dass sich die Band mit den neuen Musiker in eine positive Richtung weiterentwickelt hat, was mich als neuem Mitglied natürlich sehr freut. Als langjährigem regelmäßigem ROCKHARD-Leser (ich glaube seit mittlerweile fast 19 Jahren) freut mich besonders der dortige vierte Platz im Soundcheck.



Nach "Incinerate" gab es einige Wechsel im Line-Up: warum haben die beiden Gitarristen aufgehört, warum ist Uwe (dr.) ausgestiegen?



M.: DEW-SCENTED ist eine Band, die viel Zeit in Anspruch nimmt und damit verbunden den einzelnen Bandmitgliedern auch viel Aufopferung abverlangt. Gerade das ist der Punkt, weshalb Uwe nicht mehr in der Band ist. Soweit ich weiß, hatte er einfach keine Lust mehr und auch beruflich nicht mehr die Möglichkeit, so viel Zeit in die Band zu investieren. Das ist auch einer der Gründe, warum Florian und Hendrik nicht mehr in der Band sind. Zudem wollten sie auch mal etwas anderes machen, bzw. etwas Neues ausprobieren, was sie jetzt mit NEMESIS LOVE CULT machen. Ich kann jedem nur empfehlen, sich die Band mal reinzuziehen. Wirklich sehr empfehlenswert!


L.: Ja, wir kamen nach jahrelangen Bemühungen einfach an den Punkt, wo es so nicht mehr für alle weiterging, denn es war auch zwischenmenschlich und vom Fokus her etwas die Luft raus. Die Band hätte einfach (noch mehr) drunter gelitten und so war es an der Zeit, ein paar grundlegende Veränderungen zu machen. Glücklicherweise haben Alex und ich relativ schnell ein tolles neues Team gefunden und konnten recht reibungslos mit Shows weitermachen, aber auch recht direkt bereits neue Songs schreiben. Das war eine ziemlich heftige Phase am Anfang des Jahres 2008, aber auf der anderen Seite war es auch sehr motivierend und erfrischend für uns alle…



Hattest du schnell neue Leute an der Hand oder sogar mit dem Gedanken gespielt, die Band ad acta zu legen?



M.: Ich denke schon, dass Leif und Alex zwischenzeitlich schon mal kurz darüber nachgedacht haben, die Flinte ins Korn zu schmeißen. Im Endeffekt ging die Neubesetzung der Band aber recht schnell über die Bühne. Soweit ich mich recht entsinne, standen zweite Monate nach dem Split mit Florian und Hendrik schon Michael (Gitarre) und ich zum ersten Mal mit Alex im Proberaum, um Songs für die kommenden Live-Auftritte zu lernen. Martin (Gitarre) war dann einen Monat später zum ersten Mal am Start. Da wir eigentlich von Anfang an sehr gut miteinander ausgekommen sind und viel Spaß zusammen haben, waren die Auflösungsgedanken sicherlich recht schnell aus Leifs und Alex Köpfen gewischt. Spätestens seitdem wir die ersten Songs zusammen geschrieben hatten, war klar, dass DEW-SCENTED noch einiges zu sagen haben und eine Auflösung nicht zur Debatte steht.


L.: Ja, es war sicherlich eine der Optionen, die wir uns eine Weile lang vor Augen halten mussten. Auf der anderen Seite empfand ich es aber auch wieder als „zu einfach“. Aufgeben in schweren Zeiten ist leicht im Vergleich zum erneuten Aufstehen und „von Vorne“ anzufangen. Aber wie Marc schon sagte…es ging zum Glück recht schnell kreativ und mit neuen Zielen vor Augen weiter, so dass wir auch keine Zeit mehr für solche Überlegungen mehr hatten, hahaha. Ich denke „Invocation“ beweist auch sehr klar, dass es die Mühe wert war…



Wie sehr konnten sich die Neuen in das Songwriting zu "Invocation" einbringen?



M.: Die Songs von „Invocation“ sind komplett als Band entstanden. Der Großteil der Riffs stammt von Michael und Martin, die wir dann im Proberaum mit alle Mann zu Songs zusammengesetzt haben. Von daher würde ich sagen, dass sich jeder wirklich zu mehr oder weniger 20% am Songwriting beteiligt hat. Wir haben auch eigentlich gar nicht darüber nachgedacht, wie wir es hinbekommen, dass die Songs nach DEW-SCENTED klingen. Die einzige Maßgabe war, dass am Ende Thrash-Metal rauskommt. Und das ist es geworden, denke ich. ;-)



Welcher Song der Scheibe ist der Trademark-Song des Albums geworden und warum?



M.: Schwer zu sagen, dass sieht wahrscheinlich jeder in der Band anders. „The Invocation“ ist in der Hinsicht ein Trademark-Song geworden, weil er am ehesten nach den alten DEW-SCENTED Sachen klingt, wie ich finde. Auf der anderen Seite ist gerade „Arise From Decay“ für mich ein essentieller Song, da er einer der ersten war, die wir fertig gestellt haben und uns in dem Sinne Selbstvertrauen gegeben hat, da er uns aufgezeigt hat, zu was wir in dieser Bandbesetzung in der Lage sind.


L.: Ja, ich denke „Arise From Decay“ bringt es in der Kombination der band-typischen Elementen ganz gut auf den Punkt und bezieht auch textlich Stellung. Außerdem haben wir bewusst gerade diesen Song als Album-Opener (nach dem „Downfall“-Intro), als ersten Promo Song und auch als ersten neuen Track ins Live-Set integriert…ich denke das spricht ja eine eindeutige Sprache!?



An welchem Song habt ihr am Längsten gefeilt?



M.: An „Slaves Of Consent“ haben wir sehr lange rumgewerkelt. Wir haben im letzten Sommer eine Vorproduktion / Demo-CD aufgenommen und eigentlich wollten wir den Song dort mit drauf haben. Im Endeffekt ist der Song aber erst sehr viel später fertig geworden, da wir immer wieder einiges geändert haben, bis wir alle zu 100% zufrieden waren. Dafür ist er im Endeffekt einer meiner Lieblingssongs geworden.



Ihr wart wieder im Soundlodge Studio - wie lange und wie war das erste Mal Studioarbeit in dem Line-Up?



M.: Wir waren im Endeffekt ein wenig mehr als einen Monat im Studio. Wir waren eigentlich nie alle zeitgleich vor Ort. Als ich die Drums eingespielt habe, waren nur Michael und Martin zugegen. Ich hatte auf jeden Fall eine sehr gute und kreative Zeit mit den beiden. Ich denke das gilt für alle. Natürlich kommen auch mal Diskussionen auf, wenn man intensiv und fokussiert an einem Gegenstand arbeitet, vor allem wenn die Zeit limitiert ist. Im Großen und Ganzen hat der Studioaufenthalt aber allen sehr gut gefallen.


L.: Naja, streng genommen war es ja nicht das erste Mal, dass wir zusammen im Studio waren, denn wir hatten ja bereits auch im Soundlodge eine Vorproduktion von 5 Tracks des Albums im Sommer 2009 gemacht. Dies war ja extra so geplant, um das Line-Up, die neuen Songs, aber auch das Studio und unsere Chemie dort anzutesten. Das Demo hat super funktioniert, also haben wir damals als Folge den Studiotermin für das Album quasi festgemacht.



Wieviel Einfluss hat Jörg auf die Songs (wenn überhaupt)?



M.: Auf die Songs an sich hatte Jörg keinen Einfluss bezüglich des Songwritings. Er hat aber durchaus seine Ideen bezüglich Takten, Sounds, etc. kundgetan, die oft sehr hilfreich waren und in vielen Fällen auch angenommen wurden.


L.: Ich denke Jörg hat einen motivierenden Einfluss auf jeden einzelnen von uns, denn er kennt uns bereits länger und witzigerweise auch aus verschiedenen Perspektiven. Mir ist später erst aufgefallen, dass er quasi das „Bindeglied“ des neuen Line-Up’s darstellt, denn jeder einzelne von uns hatte schon mal vorher (in einer anderen Konstellation) bereits mal mit Jörg gearbeitet, bzw. aufgenommen. Jörg kennt DEW-SCENTED außerdem bereits seit einigen Jahren sehr gut und konnte somit am besten versuchen, 110% aus uns rauszuholen. Wir sind extrem glücklich mit dem Resultat des Albums und ich denke Jörg hat einen Hammer-Sound für „Invocation“ hinbekommen!



Wovon handeln die Texte des Albums? Fällt es dir nach den ganzen Jahren und Songs mittlerweile leichter, Texte zu einem Song zu schreiben?



L.: Naja, immer wieder schwer eine solche Frage pauschal zu beantworten! Die Texte sind immer noch bissig und aggressiv, weil das ja am besten zur Musik passt und es weiterhin wie ein Ventil für mich ist, für DEW-SCENTED zu texten. Die Inspirationen kommen durch Erlebnisse oder Frust aus dem Alltag, oder manchmal auch durch Bücher und Filme, die man sich noch mal durch den Kopf gehen lässt. Da ist aber jeder Song anders und steht auch für sich alleine, so dass es einfacher wäre, nach bestimmten Tracks oder Passagen eines Textes zu fragen. Aber grob gesagt: Es geht stets um die dunkle Seite, haha! Fällt es mir leichter mit dem Texten nach so vielen Releases? Nee, nicht wirklich…es ist zwar durchaus gut schon Erfahrungen zu haben, aber irgendwie fängt man doch immer wieder bei Null an. Außerdem muss man höllisch aufpassen, dass man sich in der Themenwahl nicht wiederholt (nach fast 100 Songs inzwischen ist das ja nicht gerade leicht…) und darüber hinaus hilft es mir persönlich als Inspiration immer, wenn ich nicht besonders gut drauf bin…Dann schreibt es sich um einiges leichter! Also muss man die richtigen Augenblicke abpassen, hahaha!



Bei dem Titel hätte ich ein etwas anderes Cover erwartet... warum habt ihr euch für das vorliegende entschieden? Wieweit ist es mit den Texten verbunden?



M.: Unser langjähriger Freund Björn Gosses (Killustrations) hat das Cover angefertigt. Er hat auch schon die Artworks zu „Impact“, „Issue VI“ und „Incinerate“ gemacht. Von daher weiß er genau, was wir visuell cool finden und was zu uns passt. Ich denke, das Cover kann man in verschiedene Richtungen interpretieren. Für mich zeigt es die Konsequenzen der Gier von Geschäftsleuten und Managern, denen es scheißegal ist, ob sie die Umwelt oder die Leben von Menschen zerstören, solange sie Profit machen, womit sie ihr kurzsichtiges und dekadentes Leben fortführen können. Ich denke, das Cover zeigt in überspitztem Maßstab den letzten Schritt des heutigen Neo-Liberalismus / Haifisch-Kapitalismus, in dem die Menschen als sogenanntes Humankapital betrachtet werden und dem Markt zu dienen haben und nicht der Markt im Sinne der sozialen Marktwirtschaft jedem Teil der Bevölkerung (nicht nur der Oberschicht) zugute kommt. So sieht man im Hintergrund die zerstörte Welt, im Vordergrund fahren Manager fort, den letzten Cent aus der Wirtschaft zu pressen, auch wenn alles in Trümmern liegt und das Geld eigentlich seine Bedeutung verloren hat. Von daher ist der Albumtitel im Sinne von einer Beschwörung des Weltuntergangs zu interpretieren, der durch die Geldgeilheit der Menschheit hervorgerufen wird. Da sich apokalyptische Themenbereiche wie ein roter Faden durch Leifs Texte ziehen, kann man das Cover schon mit den Texten in Verbindung setzten, denke ich.



Werdet ihr zur Scheibe auch touren? Sind euch längere Touren generell möglich?



M.: Wir werden mit Sicherheit zur neuen Scheibe touren. Bis jetzt gibt es noch keine konkreten Pläne. Da wir alle berufstätig sind, bzw. studieren, können wir natürlich nicht einen halbes Jahr pausenlos unterwegs sein. Wenn man vernünftig plant, ist es uns aber durchaus möglich ein oder zwei Touren pro Jahr zu spielen.

Wir haben im letzten Monat sechs Shows mit BOLT THROWER gespielt und eigentlich war für diese Woche eine Minitour mit ATHEIST geplant, die leider ausgefallen ist. Für Neuigkeiten schaut bitte auf www.dew-scented.de und www.myspace.com/dewscented vorbei.



Wie hat sich deine Sichtweise auf das Metal-Business in den Jahren verändert? Tummeln sich heute andere Leute in der Szene und bei den Labels als vor zehn, fünfzehn Jahren?



L.: Ja, kann schon sein. Es gibt immer Veränderungen innerhalb der Szene, aber auch sehr viele Konstanten. Dadurch, dass wir ja schon einige Jahre sehr aktiv gewesen sind mit Veröffentlichungen und Tourneen, wissen wir zum Glück, mit welchen Leuten man am besten arbeiten kann und haben uns auch einige sehr gute Freundschaften unter Musikern und im „Bizz“ aufgebaut. Einer der Gründe, weshalb wir auch nun in Europa bei Metal Blade neu unterschrieben haben war es zum Beispiel, dass wir die Mitarbeiter dort seit langen Jahren gut kennen und das Gefühl haben, dass sie die Band musikalisch verstehen und auch eindeutig hinter uns stehen! Ansonsten lassen wir uns aber musikalisch nicht wirklich vom „Metal-Business“ beeindrucken oder beeinflussen. Wir ziehen ja recht konsequent ‚unser Ding’ durch, egal ob es nun sonderlich angesagt ist, oder nicht…und auch ohne Rücksicht darauf, was andere Leute ‚besser machen würden’. Ich denke diese kompromisslose und sture Haltung macht die längjährige Beständigkeit der Band zum Teil irgendwie auch aus!?



Wird "Invocation" auch als Vinyl erscheinen?



M.: Ich hoffe es, da ich selbst Vinyl-Sammler bin. Bis jetzt gibt es aber kein konkretes Label, welches ich Dir nennen könnte. Wir arbeiten aber daran.



Letzte Worte?



M.: Vielen Dank für das Interview bei Metal-Inside. An alle Thrasher da draußen: Checkt „Invocation“ an! Ihr werdet nicht enttäuscht sein!


L.: Ja, vielen Dank für eure Zeit und Unterstützung. Man sieht sich auf Tour…




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