Review:

7th Symphony

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Auf stolze anderthalb Dekaden Bandgeschichte kann die finnische Ausnahmekombo mittlerweile zurückblicken und nun naht die Veröffentlichung des siebten Studioalbums. Treffend mit „7th Symphony“ betitelt, regieren auch dort natürlich wieder die Cellos, und doch setzt sich das Album zunehmend von seinen Vorgängern ab. Zwar waren die rein klassischen Zeiten schon vorher lange vorbei, doch auf „7th Symphony“ sind die Cellos zum Teil so stark angezerrt, dass sie schon mehr nach E-Gitarren denn nach klassischen Streichinstrumenten klingen- der Metal fordert zunehmend seinen Tribut. Die Band zeigt sich vielseitig, experimentiert beim vertrackten, siebenminütigen Opener „At The Gates Of Manala“ mit Progressive-Elementen, bei „Bring Them To Light“ (geschrieben und eingespielt mit Joe Duplantier von GOJIRA) gibt es gar Thrash-Metal um die Ohren, dazwischen finden sich klassischere Perlen wie „Beautiful“ und das wunderbar stimmungsvoll-melancholische „Sacra“. Mit „End Of Me“ mit Gavin Rossdale (BUSH) am Mikrofon ist ein klasse Rocksong gelungen, auch die angehende zweite Single „Not Strong Enough“ mit Brent Smith von SHINEDOWN ist so eingängig, dass sie ohne weiteres den Weg ins Radio finden dürfte. APOCALYPTICA weigern sich, auf der Stelle zu treten und das daraus resultierende Album kann sich sehen lassen.

7th Symphony


Cover - 7th Symphony Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:41 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Ritual

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"Ritual" heißt das Werk von ASTRUM ET ABYSSUM und gemeint ist nicht die satanische Variante, sondern vielmehr ein Flirt mit gelegentlichen Ethno-Klängen, wie beispielsweise Anklänge an Schamanengesänge im Intro von "Dornennaht" oder Percussion-Didgeridoo-Intros bei unter anderem "Vergessenes Land" und "Jagdblut". So ganz "Heile Welt"-verklärt, wie man vielleicht meinen könnte, klingt das dann aber doch nicht, wenn man dem Text einmal Gehör schenkt, erweckt doch "Dornennaht" verdächtig den Eindruck, sich thematisch gegen weibliche Beschneidung oder ähnliches zu wenden (oder ist das nun überinterpretiert?). Gedacht hat man sich bei "Ritual" also etwas, was man leider dennoch ein wenig vermisst, sind große Melodien, die sich im Ohr festsetzen. Die Gitarren dröhnen ordentlich, an Druck mangelt es also nicht, Sängerin Beate Scherers Gesang wirkt jedoch manchmal etwas angestrengt und alles in allem hätte ein bisschen mehr Abwechslung der Platte nicht schlecht zu Gesicht gestanden. In dieser Hinsicht sticht die Ballade "Nacht Ohne Zeugen" hervor, die etwas merkwürdig anmutenden Schlachtrufe (?) im Mittelteil von "Vergessenes Land" dagegen wirken eher befremdlich. Fazit: eher für dezent ethnisch angehauchte Experimentelle.

Ritual


Cover - Ritual Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 55:2 ()
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Band:

Astrum Et Abyssum

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Stampede

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Stampede“ schimpft sich das zweite Werk der HELLYEAH Jungs um den ehemaligen PANTERA-Drummer Vinnie Paul und schlägt erwartungsgemäß in die gleiche Kerbe wie das Debüt. Man ordnet sich irgendwo zwischen PANTERA, MUDVAYNE, DAMAGEPLAN und vor mir aus noch REBEL MEETS REBEL ein, wobei der Sound von HELLYEAH vor allem durch die treibenden Riffs und das drückende Schlagzeugspiel bestimmt wird. Da geht die ansonsten emotionale Stimme von Chad Gray (eben MUDVAYNE ) schon mal etwas verloren. Auch wird bei HELLYEAH ganz klar die Southern-Karte gezockt – es geht nicht immer technisch zu, sondern der Background wird bluesiger gestaltet. Ungeachtete dessen eröffnet „Stampede“ mit dem heavy groovenden „Cowboy Way“ richtig “auf die Fresse mäßig”, um dann beim fast hymnischen „Hell Of A Time” mit radiokompatiblen Südstaatenflair eine deutlich eigene Markierung zu setzen und auch das als Country-Ballade konzipierte „Better Man” hätte man so eher nicht erwartet. Die wahren Highlights kommen dann im zweiten Teil des Album - der mit Hitpotential ausgestatte Ohrwurm „Pole Rider“, der Mid-Tempobolzen „Cold As A Stone“ und vor allem das etwas ruhigere, aber sehr intensiv aufgebaute „Stand Or Walk Away“. Trotzdem kann „Stampede” den hohen Erwartungen welche nach dem Superdebüt in HELLYEAH gesteckt wurden leider nicht in Gänze entsprechen – dazu haben sich zwischendurch doch ein paar (nicht mal schlechte) 08/15-Nummern eingeschlichen. Für die nächste Party und zum Riff-bangen passt es aber allemal; und somit dürfte das zweite HELLYEAH Werk für die Fans genannter Acts sicher auch eine Option sein.

Stampede


Cover - Stampede Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:36 ()
Label:
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Band:

Hellyeah

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News:

DAMNATION DEFACED geben Albumtitel bekannt

DAMNATION DEFACED befindet sich aktuell im Studio, um ein neues Album einzuspielen. Die Scheibe der Progressive Death-Metaller nennt sich „Beyond The Pale“ und soll im kommenden Herbst via SAOL/H´Art/Zebralution Records erscheinen.






Konzert:

Carpathian, Ruiner, Ritual, Just Went Black, Tackleberry - Hannover, Bad

Konzert vom

Direkt hinter den Herrenhäuser Gärten Hannover liegt das Bad: ein altes Schwimmbad, in dem von einem rührigen Verein unterstützt regelmäßig Konzerte aus allen Musiksparten stattfinden, von SIDO bis Crust ist alles dabei. Das The Rise Festival passt da gut hin und konnte knapp 400 an einem Wetter-mäßig durchwachsenen Tag anlocken – aber das Ganze drinnen stattfand (und somit leider nicht im ehemaligen, mittlerweile leeren, Schwimmbecken), war das kein Problem.



Nach einigen anderen Bands, die aufgrund später Anreise verpasst wurden (DENY EVERYTHNG, GET THE POINT, PATSY O’HARA), waren TACKLEBERRY die erste Band, die komplett gesehen werden konnte. Und was soll ich sagen? Die Kieler zogen mächtig vom Leder und konnten neben einem abwechslungsreichen Set auch mit den immer wieder kultigen Ansagen von Sänger, Spaßvogel und Strandexperte Hannes aka Hammer punkten, die immer wieder ein Grinsen auf die Lippen auch des härtesten Punks zaubern. Musikalisch gibt es beim kurzweiligen Hardcore der mit nur einem Gitarristen angereisten Nordlichtern auch nix zu meckern, so dass der große Pit nicht weiter überraschte. Gelungene Show, aber das ist bei TACKLEBERRY selten anders. Unbedingt auch mal AFFENMESSERKAMPF checken, bei denen Hannes ebenfalls das Mikro schwingt!



JUST WENT BLACK haben mit Sänger Sven einen ähnlich aktiven Mann am Mikro wie die Kieler vor ihnen, der das an diesem Abend einmal mehr unter Beweis stellte, auch wenn sein Kletterversuch auf die Boxen leicht schiefging. Wer sich aber mit so viel Chuzpe und Selbstironie aus der Situation rettet, hat alles richtig gemacht. Seine Kollegen gaben ebenfalls keinen Anlass zur Nörgeleil, im Gegenteil, auch bei ihnen was alles bestens, routiniert und voller Einsatz zockten sie die Songs des leider recht kurzen Sets runter. Kaum ging es vor der Bühne richtig ab, war auch schon wieder Schluss. Warum dem so war, wurde nicht verraten, schade war es dennoch, sind doch JUST WENT BLACK Live ebenso gut wie auf Platte.



RITUAL haben mit den ersten beiden Songs ihres letzten Albums „Beneath Aging Flesh And Bones“ den perfekten Start in jede Show geschrieben, kein Wunder also, dass die auch an diesem Abend genutzt wurden – und erwartungsgemäß bestens ankamen. Mit kurzen Ansagen war die Recklinghausen-Münster-Connection das erwartete Abrisskommando und erbrachte wieder einmal den Beweis, dass auch eine Gitarre alleine mächtig Druck machen kann. Nach gut 30 Minuten war der Spaß vorbei, zurück blieben ein gut ausgepumptes Publikum und zufriedene Gesichter im ganzen Saal. RITUAL sind Live eine Macht. Punkt.



Zufriedenheit konnte sich nach dem RUINER-Set nur bedingt einstellen: zwar war die Show grandios und Rob ehrlich-sympathisch wie immer, aber der Sound so grottig, dass vom Gesang kaum etwas zu hören war, dafür der Bass viel zu sehr lärmte. Zwar störte das niemanden, der die Songs erkannte und sich bei „I’m Out“ oder „Dead Weight“ die Seele aus dem Leib brüllte oder sich an (laut Rob „the most akward stagedives I’ve ever seen“) Stagedives versuchte, aber ärgerlich war es dennoch. Die Stimmung war bombig, jeder wollte mit RUINER ein letztes Mal feiern und ihnen einen würdigen Abschied von Hannover bereiten, was ihnen gelang. Aber nicht dank, sondern trotz des Sounds. Von dem war Rob am Ende des Sets so angenervt, dass er kommentarlos die Bühne verließ und die Band auf eine Zugabe verzichtete.



Es wurde nicht besser, als CARPATHIAN an der Reihe waren. Nach einem langen Konzerttag war das Publikum zwar noch immer motiviert und aktiv, aber dem Soundmann bekam das viele Arbeiten wohl nicht, anders lässt sich der fortgesetzt beschissene Sound nicht erklären. Natürlich zünden die Songs von „Isolation“ auch mit einem Scheiß-Sound, aber Spaß macht das nur halb so viel – und die Feinheiten des neuen Songs der „Wanderlust“-EP (die die Band für schlanke zehn Euro verkaufte) gingen völlig unter, so dass auch am Ende des eigentlich guten Gigs ein zwiespältiger Eindruck blieb, an dem die bestens aufgelegten Australier aber unschuldig waren.



Danach ging es nach Hause, durch die nächtlichen Herrenhäuser Gärten und auf das Pave Paradise. Im Gepäck die Erinnerung an durchweg gute Bands, eine kultige Location, schlechten Sound und verbesserungswürdige Organisation (keine Running Order außer einem selbst geschriebenem Zettel am Eingang; zuwenig Essen für die Besucher; hohe Getränkepreise). Licht und Schatten, aber durchaus mit Potential!



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Order Of The Black

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Zakk Wylde, seines Zeichens Kopf, Sänger und Gitarrist der BLACK LABEL SOCIETY hatte in den letzten Jahren mit einigen Unbilden zu kämpfen. Neben gesundheitlichen Problemen bekam er von Sharon Osbourne auch noch die Kündigung als OZZY’s Stammklampfer – und das obwohl er nicht unmaßgeblich am Songwriting einiger der Besten OZZY-Songs der letzten Jahre beteiligt war. Sei’s drum! Mit „Order Of The Black” meldet sich Zakk zurück – gewohnt mit deftigen Riffs, ordentlich Groove und Wiskey-geschwängerter Stimme lässt bereits das eröffnende Trio aus „Crazy Horse“ (typischer geradeaus Wylde Song) , „Overlord“ (hymnisch heavy) und der Single „Parade Of The Dead” (großartiger Banger mit geilen Solo) wenig Fragen offen. Auch das recht harte „Godspeed Hellbound“ (mit schönem Break um den Puls runter zu kriegen) sowie das fetzenden „Riders Of The Damned“ machen Laune. Dazu mit dem semi-akustischen und von Pianoklängen getragenen „Darkest Day“ und dem ähnlich aufgebautem, sehr atmosphärischen „Shallow Grave“ noch Balladen, die auch anderen Genregrößen verdammt gut zu Gesicht gestanden hätten; und auch die beiden anderen ruhigen Songs („Time Waits For No One“, „Can’t Find My Way Home“) brauchen sich nicht zu verstecken. Ach ja, und was ist mit seinem ehemaliger Brötchengeber OZZY? Mr. OSBOURNEs Veröffentlichung ist trotz neuem Gitarrenhexer (Gus G. von FIREWIND) und guten Momenten nicht in der Lage die ganz hohen Erwartungen zu erfüllen – auch wenn man den schwachen Vorgänger toppt - ohne Zakk gibt es da eine solide Vorstellung des Madman, basta. Die BLACK LABEL SOCIETY kann hier locker mithalten – ob man sich da jetzt entscheiden muss? Egal! Ich bleibe bei „Order Of The Black“ - wohl bekomm's.

Order Of The Black


Cover - Order Of The Black Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:3 ()
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High Hopes In Low Places

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Wenn man die Entwicklung der Band und die Qualität der Alben als Maßstab nimmt, dürften END OF GREEN schon lange kein Insidertipp aus deutschen Landen mehr sein. Ihre Spielart des traurigen Düsterrock hat nämlich durchweg internationales Niveau, wie auch das nunmehr siebte Album „High Hopes In Low Places” beweist. Die neue Scheibe kommt zwar etwas anders gelagert als der geniale Vorgänger „The Sick Sense“ daher – Anno 2010 geht es schon etwas gemächlicher zu - überzeugt aber wieder durch intensive Traurigkeit und dunkler Melancholie, nicht selten verpackt in Ohrwurm-Melodien. Das Göppinger Quintett um den sich zwischen Seelenschmerz und rauer Morbidität in hervorragender Verfassung präsentierenden Sänger Michelle Darkness erschaffen mit Songs wie der als Hit in THE 69 EYES Fahrwasser angelegten Single „Goodnight Insomnia“, dem flotteren Goth-Rocker „Under The Sway“, dem fast schon epischen „Tie Me A Rope ... While You're Calling My Name" sowie den beiden guten Balladen (da mit austariertem Kitschfaktor) „An Awful Day“ und „Starlight“ eine herbstlich Grundstimmung welche mit ihrem angedeuteten Pop-Appeal gänzlich überzeugt. Wie oben bereits erwähnt, END OF GREEN haben eine Tick Geschwindigkeit rausgenommen, diese aber entweder durch doomige Gitarren oder nebelgraue Atmosphäre ersetzt, so dass es den Fans leicht fallen sollte dies mitzugehen. Denn END OF GREEN liefern auch mit „High Hopes In Low Places” großes Schwarzfutter ab, das Michelle Darkness & Co. auf den eingeschlagenen Weg des Erfolges weiterführen dürfte. Nicht nur die bekennenden Anhänger der Band sollten jetzt wissen, was zu tun ist!

High Hopes In Low Places


Cover - High Hopes In Low Places Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:21 ()
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50 Sommer-50 Winter

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Eins vorweg: wer bereits mit dem NOCTE OBDUCTA-Abschlusswerk „Sequenzen Einer Wanderung“ seine Probleme hatte, kann dieses Review gleich überspringen! DINNER AUF URANOS nennt sich die offizielle Nachfolgeband der einstigen Schwarzmetall-Innovatoren und führt den stilistischen Kurs des genannten Albums konsequent weiter. Dabei wurde sowohl Material unterschiedlicher Aufnahme-Sessions verwendet als auch ein Teil des Materials live eingespielt, was der obskuren, subtil düsteren, mitunter schon surreal anmutenden Atmosphäre von „50 Sommer-50 Winter“ sogar entgegen kommt. Das in zwei Parts unterteilte Werk (die ersten drei Songs firmieren unter „50 Sommer“, die letzten drei Stücke unter „50 Winter“) bietet nicht nur erstklassigen, gotisch angehauchten und im wahrsten Sinne progressiven Avantgarde-Rock, den man mit kaum einer anderen Band vergleichen kann (Schrägheiten wie ELEMENT OF CRIME oder WEISSGLUT sind vielleicht mit Abstrichen ungefähre Wegweiser), sondern auch kuriose Texte, die den Hörer wahlweise zum Nachdenken oder Abwinken anregen. Auch der Hang zu überlangen Kompositionen lässt zu keiner Sekunde das Gefühl aufkommen, es hier mit dem nächsten großen Deutschrock-Chartstürmer zu tun zu haben. „50 Sommer-50 Winter“ bewegt sich auf dem ganz schmalen Grat zwischen unbändiger Experimentier- und Spielfreude und pseudointellektuellem Künstlergehabe, und man wird das Gefühl nicht los, dass die Herren Heidig, Marcel, Matze und Stefan fast vor Kreativität explodieren – was ja schon NOCTE OBDUCTA (leider, aufgrund mangelnder Offenheit seitens der Szene!) den Kopf gekostet hat. Aufgeschlossene Düsterrocker mit grenzenlosem Horizont können dieses Album getrost als Pflichtübung betrachten und sollten sich ruhig Zeit nehmen, Stücke wie „Zwischen Dem Salz Und Montpellier“ (!) oder „Töte Das Jahr Für Mich“ in vielen Durchläufen als Meisterwerke zu erkennen. Ein Solches ist die Platte dann auch!

50 Sommer-50 Winter


Cover - 50 Sommer-50 Winter Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 45:20 ()
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