Band:

Mörser

KEINE BIO! www
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Chronophage

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TOMYDEEPESTEGO haben sich dem Instrumental Rock verschrieben, wobei sie auf “Chronophage” im Post-Rock und weniger im Progressive unterwegs sind; die Italiener legen mehr Wert auf Atmosphäre als auf das Zurschaustellen der eigenen Fähigkeiten. Die ersten drei Songs ihres zweiten Albums klingen überraschend fröhlich und verbreiten dadurch eine beschwingte, sommerliche Atmosphäre. Das Schlagzeug hält sich sehr zurück und auch der Bass überlässt den Gitarren viel Platz, was sich in den späteren Songs aber ändert, denn spätestens ab dem vierten Song („J.H.I.“) wird „Chronophage“ druckvoller und von einer kraftvolleren Stimmung getragen, mit der sich die Musiker von der anfangs aufgebauten Atmosphäre aufbauen. Hier finden sich dann auch immer wieder kurze Rufe, die zwar kein wirklicher Gesang sind, aber schon einen Bruch darstellen und überraschend kommen. Ab diesem Punkt schaffen es TOMYDEEPESTEGO problemlos, den Hörer bei der Stange zu halten und „Chronophage“ nicht zu einer im Hintergrund dudelnden Easy Listening-Scheibe verkommen zu lassen. Wer bis dahin durchgehalten hat, wird mit einer komplexen (manchmal etwas zu überladenen) Platte belohnt, die viel Feinheiten aufweist und damit zu fesseln vermag.

Chronophage


Cover - Chronophage Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 47:56 ()
Label:
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Söhne Mülheims

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Gerade erst zu Ostern haben die LOKALMATADORE aus Mülheim an der Ruhr mit „Punk Weihnacht“ ein Live-Album inklusive drei neuer (Weihnachts-)Songs veröffentlicht, jetzt wird auch schon ein neues Album nachgeschoben. Na ja, „schon“ trifft es nicht wirklich, immerhin ist „Söhne Mülheims“ das erste Studioalbum seit dem Jahr 2000 und seit der Band-Gründung vor 28 Jahren überhaupt erst das fünfte. Verändert hat sich bei den LOKALMATOREN natürlich überhaupt nichts, sondern sie machen direkt da weiter, wo sie mit „Männer Rock´n´Roll“ aufgehört haben. So werden hier 16 rumpelige Deutsch-Punk-Gassenhauer zum Besten gegeben, allesamt bestens geeignet zum besoffen Mitgrölen und größtenteils versehen mit den üblichen prolligen Sauf-, Kot- und Pimmeltexten. Diese sind zum Teil sogar noch ganz witzig, zum Teil wird’s aber auch einfach eklig. Ein gehöriger Alkoholpegel gehört schon dazu, nüchtern ist das nicht zu ertragen. Einige kleine musikalische Überraschungen gibt es dennoch: Neben auf Deutsch umgetexteten Covers von den BUZZCOCKS und PETER AND THE TEST TUBE BABIES gibt es mit „Surfin´ Tolstoi“ ein Surf-Instrumental zu hören, und bei „Ein Abend im Posthorn“ wird die Slide-Gitarre ausgepackt. Mit dem „Steigerlied“ wird dann auch noch den Bergarbeitern gehuldigt, und lokale Fußball-Fans werden sich über „V. f. B. Speldorf ist der geilste Club der Welt!“ freuen. Zum Abschluss wird beim „komischen Analphabeten“ noch das Alphabet gerülpst. Die Fans werden das Album sicher großartig finden. Wer aber mit den LOKALMATADOREN bislang nichts anfangen konnte, wird auch mit „Söhne Mülheims“ nicht bekehrt werden.

Söhne Mülheims


Cover - Söhne Mülheims Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 31:8 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Tomydeepestego

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Band:

Depression

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Brutalis

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PLACENTA hatten nach den Aufnahmen zu ihrem Album entweder noch Songs in petto oder sind fixe Songschreiber, anders lässt sich die kurze Spanne zwischen „Fixed Action Pattern“ und der „Brutalis“-EP nicht erklären. Fünf Songs haben die Berliner draufgepackt, in denen sie sich weiterhin auf dem SUICIDE SILENCE/ BRING ME THE HORRIZON-Pfad unterwegs zeigen, wo sie eine gute Figur machen. Technisch ist das neue Material noch einen Ticken komplexer als die in der Hinsicht schon krassen Sachen von „Fixed Action Pattern“ – insbesondere beim Gesang haben PLACENTA noch eine Schippe draufgelegt. Selbst die Breakdowns passen und sind nicht wie bei vielen anderen Bands aus der Ecke unsinnig platzierte Stilmittel („Trendcutter“). PLACENTA sind um Abwechslung bemüht, wodurch sie nicht vor überraschend genutzten Mitteln wie Gangshouts („Trendcutter“) oder die immer wieder wechselnde Gitarrenarbeit, die sich nicht auf stumpfes Schema F limitieren lässt. Unter dem Strich, dem berühmten, ist „Brutalis“ eine saugute EP geworden, die auch Produktionstechnisch mit den Genre-Größen mithalten kann und somit für Fans genannter Bands ein Muss ist.

Brutalis


Cover - Brutalis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 19:49 ()
Label:
Vertrieb:
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Diamond Blue

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TERRY BROCK, seines Zeichens Sänger der in Insiderkreisen hochgeschätzten STRANGEWAYS (und zwischenzeitlich auch von THE SIGN, SEVENTH KEY, SLAMER und seit neustem GIANT) hatte in 2001 unter dem Titel „Back To Eden“ sein Solo-Debüt gegeben und damit manchen Freund einschlägiger AOR-Mucke in Verzückung versetzt. Mit „Diamond Blue“ gibt es jetzt satte neun Jahre später einen nicht minder guten Nachschlag, welcher vor allem Freunde seiner alten STRANGEWAYS, aber auch Fans von JOURNEY & Co. Freudentränen in die Augen treiben sollte. Alleine das melodisch, gekonnt im Mid-Tempo rockende Anfangstrio „Diamond Blue“, „It’s You“ und „Jessie’s Gone“ welches Sonne, Strand und Mädels geradezu herbeisehnt, gefolgt vom dann etwas härteren Rocker „No More Mr. Nice Guy“ zwingt den Finger gen Repeat-Taste. Dazu mit „Face In The Crowd“ ein Song der es locker auf einen der großartigen STRANGEWAYS Output geschafft hätte und mit „Too Young“ eine waschechte JOURNEY Hommage. Was aber bei Mr. BROCK auch nicht fehlen darf sind die ruhigen, balladesken Momente, wobei vor allem das gefühlvolle „The Rain“ und das episch anmutende „Soldier Falls“ zu gefallen wissen. Neben den richtig tollen Kompositionen gibt es auf „Diamond Blue“ natürlich auch Songs die eher guten Standard-AOR entsprechen – aber selbst diese veredelt TERRY mit seinem einzigartigen Gesang und so erzeugt die Scheibe jene unvergleichliche Westcoast Atmosphäre, die ein TERRY BROCK einfach ganz toll rüberbringt. Das Mike Slamer dann noch einige überaus gelungene Gitarrensolos beisteuert darf man auch noch auf die Positiv-Liste setzen. Mit „Diamond Blue” sollte jeder anständige AOR-Fan glücklich werden. Wer auf Acts wie JOURNEY, FOREIGNER und SURVIVOR abfährt sollte TERRY BROCK’s zweites Solowerk unbedingt antesten.

Diamond Blue


Cover - Diamond Blue Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:22 ()
Label:
Vertrieb:
Konzert:

Fluff Fest 2010 - Freitag

Konzert vom Das Fluff Fest ist das Paradebeispiel für ein DIY-Festival, das jährlich um die 2.000 Besucher anzieht und sich jeglichen Versuch der Kommerzialisierung verweigert: es gibt keine Karten im Vorverkauf (von sinnfreien Frühbucher-Shirts ganz zu schweigen), keine Sponsoren, keine tausend Bühnen, keine Security. Dafür Infostände, ausschließlich veganes Essen, eine entspannte Atmosphäre und günstige Preise. Duschen und Wasser-WCs werden dafür vergeblich gesucht, sind aber im nahe gelegenen Freibad zu finden, dessen einzige Dusche allerdings konkrete acht Grad Celsius hat. Aber das weiß jeder Besucher vorher, beschwert hat sich deswegen niemand, stattdessen wird sich über die günstigen Preise, die gut sortierten Distro-Stände, das Rahmenprogramm und nicht zuletzt die Bands gefreut.

Nach einer chaotischen Anreise, die uns durch das heftigste Gewitter seit Menschengedenken brachte, das schlappe fünf Stunden anhielt, erreichten wir Donnerstagnacht das bereits gut gefüllte Gelände. Am Freitag ging es nach kurzer Nacht, einem Abstecher zum Supermarkt und einer Erfrischung im Schwimmbad (was bei herbstlichen Temperaturen kein Spaß war) direkt vor die Bühne, wo es mit RAMMING SPPEED die erste Band des persönlichen Spielplans zu sehen gab.


Die Bostoner, die Kollege Otto mit ihrer “Brainwreck”-Scheibe überzeugen konnten, präsentierten sich als gut gelaunte, spielfreudige Thrash-Band, die beim Publikum bestens ankam und die ersten Stagediver für sich verbuchen konnte. Besonders der leichti dickliche Typ mit Oberlippenbart sprang immer wieder von der Bühne, zum Schluss nur mit einer Unterhose bekleidet, was den RAMMING SPEED-Basser dazu anhielt, sich mehr Stagedives von ihm zu fordern. Musikalisch klar auf MUNICIPAL WASTE-Kurs, was die Chose kurzweilig und partytauglich, ganz wie Thrash Metal sein sollte. Shouter Pete wirbelte wie eine Mischung aus LG Petrov und Barney Greenway über die Bühne und unterhielt mit kurzweiligen Anekdoten zwischen den Songs. Gelungener Auftakt für das Fluff Fest mit einer Party-Band in Höchstform!



PUNCH

Freundlich sind PUNCH auch, die Amis bitten sogar ausdrücklich darum, dass möglichst viele Leute auf die Bühne kommen, scheinbar mögen sie es kuschelig. Sängerin Meghan hatte sich just an diesem Tag den Knöchel verletzt, sich im Krankenhaus aber nur soweit eingipsen und verarzten lassen, dass sie die Show spielen konnte. Hinkend machte sie das mit Bravour und ohne sich oder ihren Knöchel zu schonen. Nach vier Wochen Tour sind sie und ihre Kollegen eine bestens eingespielte Einheit, die ihren brutalen Hardcore präzise und unbeeindruckt vom Gewimmel auf der Bühne in die Menge feuerte und das Fluf-Publikum zu einem großen Pit bewegen konnte. Das von RAMMING SPEED hoch angesetzte Niveau konnten PUNCH locker halten.



CARPATHIAN

Bevor die Australier um den sich gerne mal die Schuhe ausziehen lassenden Sänger Marty auf die Bühne kamen, standen PURIFICATION an, die aber für ein kurzes Nickerchen sausengelassen wurden. Um die Römer hatte es im Vorfeld viel Wirbel gegeben, da sie einen Ruf als faschistische Band hat – wie weit das wahr ist, konnte nie ganz geklärt werden. Bei CARPATHIAN ist das alles sauber, zum Glück. Die Australier hatten erkennbar Bock auf diese Show und gaben von Beginn an Vollgas, wobei Marty wie erwartet im Rampenlicht stand, was er aber sichtlich genoss. Zwei neue Songs hatte sich in die Setlist geschlichen, der Großteil bestand aber aus Material von „Isolation“, das natürlich sehr gut ankam und für mächtig Action vor und auf der Bühne sorgte. Marty behielt diesmal seine Schuhe an, auch wenn er einige Male unter Stagedivern begraben wurde. Also alles gut im Hause CARPATHIAN.



COMADRE

Genau wie ihre Tourpartner PUNCH mögen es COMADRE kuschelig auf der Bühne, weswegen sie erst loslegten, als selbige gut gefüllt war und sich der Bewegungsradius der Instrumentalfraktion auf ein Minimum beschränkte – es hat seinen Grund, dass die Monitorboxen nicht auf dem Boden stehen, sondern aufgehängt sind. COMADRE präsentierten sich am letzten Tag ihrer vierwöchigen Tour erwartungsgemäß gut aufeinander eingespielt und mit Bock auf die Show, ist doch eine Kulisse wie das Fluff Fest ein schöner Tourabschluss. Da ließen es sich die sympathischen Amis nicht nehmen, noch einmal richtig Vollgas zu geben und ihre komplexen Hardcore-Songs einen Ticken schneller als noch zu Tourbeginn zu spielen, was das Publikum mit dem bis dato heftigsten Pit quittierte. Das und die Zugabe ließen COMADRE sicher mit einem dicken Grinsen von der Bühne und nach Hause gehen. So schön kann die letzte Show einer Tour sein.



RUINER

Bis zur letzten Show ist es bei RUINER noch ein wenig hin, die wird am 09.10. in Baltimore stattfinden. Auf ihrer letzten Euro-Tour werden die Herren um Wutzwerg Rob in Tschechien frenetisch empfangen, schon vor dem Gig mussten die Typen viele Gespräche am Merch-Stand über sich ergehen lassen. Aber so freundlich und herzlich wie RUINER dabei waren, auch wenn sie sicher hundertmal das Gleiche sagen mussten, machte sie nur noch sympathischer. Als es pünktlich um 21 Uhr mit ihrer Show losging, war es vor der Bühne gerammelt voll, von Beginn an tobte da der Bär und wurden die meisten Stagediver des Tages verzeichnet. Wie immer war Rob am Mikro Dreh- und Angelpunkt der Show, deren Setlist sich auf ihre EPs (die in „I Heard These Dudes Are Assholes“ zusammengefasst sind) und „Hell Is Empty“ konzentrierte, dessen Vorgänger nur mit wenigen Songs gestreift wurde. Egal aus welche Schaffensphase die Songs stammten, jeder wurde frenetisch mitgesungen, mit gereckter Faust, Stagedives und allem was dazugehört. Viel zu schnell war die Show vorbei, was ja klar war – Abschied nehmen fällt bei einer Band nie leicht. Klar, dass RUINER noch eine Zugabe spielen musste, vor der das Publikum die Wahl hatte, welcher Song gespielt werden sollte und sich für einen alten entschied. Pünktlich dazu setzte ein heftiger Regenschauer ein, der die Leute vor der Bühne in Sekunden bis auf die Haut durchnässte, was natürlich die „selbst der Himmel weint an diesem Abend“-Vergleiche aufbrachte. Doch weder der Regen noch das Ende der Zugabe ließ die Fans verschwinden, so dass RUINER noch einen Song spielten, nachdem alle auf der Bühne Stehenden ihre Shirts ausgezogen hatten. Das Angebot, dass alle ihre Hosen ausziehen für einen weiteren Song wurde dann aber doch nicht angenommen…. Schade eigentlich…Eine grandiose Show, mit der sich RUINER würdig vom Fluff Fest verabschiedeten und klarmachten, was für eine Lücke sie hinterlassen werden…




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The Seraphic Clockwork

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Eines der großen Rätsel wird für mich immer bleiben, warum die Pfälzer Progmetaller von VANDEN PLAS trotz hochkarätiger Alben in Serie seit Bandgründung seit 1996 (!) noch immer nicht den Durchbruch auf breiter Front geschafft haben. Es ist eine Schande, dass VANDEN PLAS zwar in Deutschland sicher die beste Band dieses Genres sind (noch vor den aufgelösten SIEGES EVEN und auch die ebenfalls starken POVERTY’S NO CRIME können da nicht ganz mithalten) aber international nach wie vor ein recht unbeschriebenes Blatt in der öffentlichen und vor allem verkaufstechnischen Wahrnehmung geblieben sind.
Diese Band mit ihrem charismatischen Sänger Andy Kunz steht auch mit dem aktuellen Werk „The Seraphic Clockwork“ für bestens arrangierten echten Progmetal. Hier werden diese progressiven Elemente und manchmal recht ausufernden Instrumentalparts nicht nur angedeutet (wie gerade viele Bands dies zu kopieren zu versuchen) sondern gezielt eingesetzt und vor allem authentisch ausgelebt. Dabei vergessen diese technisch hochversierten Herren aber nie die entsprechenden packenden Hooklines sowie stimmig-atmosphärischen Songverläufe mit einzubauen. Ein gehöriger Schuss Bombast und Musicalflair fehlt ebenfalls nicht. VANDEN PLAS sind aber viel mehr Metal der Richtung QUEENSRYCHE (zu deren besseren Tagen) und von der intensiven Dramatik her etwas mit SAVATAGE zu vergleichen, deren typische Keyboard und die Gesangsparts aber noch etwas spezieller sind.

„Seraphic Clockwork" nennt sich nach vier Jahren Pause endlich der Nachfolger des für mich genialen Vorgängers „Christ O“. Man hat sich mit dem neuen Frontiers Label zwar nicht gerade eine für diesen Sound spezialisierte Company herausgesucht aber was hatte die Band groß zu verlieren?! In den letzten Jahren haben die Herren eigene Musicals produziert, das Album „Christ O“ auf der Theaterbühne umgesetzt und sind für andere Produktionen aktiv geworden. Damit hat man wirklich gutes Geld verdient, was bisher mit der Band eher weniger gelang, vor allem live. Der klassische Bombast in den Arrangements mit volumigen Chören und Streichern wurden hier nochmals verfeinert, intensiviert und auch der Härtegrad wurde nochmals angezogen, das Ganze geht jetzt deutlich heavier von der Stange in die Richtung SYMPHONY X aber diese Band hat schon ihr ganz eigenes Klangbild im Gegensatz zu vielen lieblosen Kopien der bekannten New Yorker Kapelle, die wir hier einmal nicht genauer nennen wollen.

Ansonsten gibt es auf "The Seraphic Clockwork – The Lost Psalms" neben einem erneut klasse Artwork musikalisch absolut stimmiges Progmetalfutter mit vielen symphonischen Elementen für die höheren Ansprüche. Für meinen Geschmack vielleicht einen Tick „schwächer“ als der Vorgänger aber dies ist wohl nur Kritikerjammern auf hohem Niveau.
Die Story hinter dem Konzeptwerk handelt von einem Helden der im 16. Jahrhundert nach einer Vision mittels einer alten Mühle bzw. Zeitmaschine (Seraphic Clockwork) in die Vergangenheit reist, um die etwas aus dem Ruder gelaufene Glaubensgeschichte zu korrigieren.

Dieses Album läuft einem, selbst für diese Art Musik eigentlich normal, nicht ganz so gut rein wie frühere Werke. Auch aufgrund der etwas überraschend sperrigen Härte wie beim Opener „Frequency“ oder der überfallartigen Riffschwere beim eher düsteren "Scar Of An Angel" - die Band gibt sich teilweise etwas vertrackter. Die einzige Ausnahme bieten VANDEN PLAS mit dem hymnischen Kracher "Holes In The Sky" - eine klasse Single, die robuste Kompaktheit und tolle Melodiebögen mit spielerischer Leichtigkeit ohne zu banal zu wirken vereint. Bei „Sound Of Blood“ sind die beinahe typisch Orf’schen sehr bedrohlich wirkenden Chorarrangements in Verbindung mit einer tollen Instrumentenfraktion besonders zu erwähnen. Die Band schafft es trotz komplexerer Strukturen und dadurch auch längerer Songs dank genügend Esprit, gekonnter Dramaturgien mit sehr viel Tiefe, sowie packend atmosphärisch-geprägter experimentellen Phasen den Zuhörer bei der Stange zu halten. Die Musik kann sich auch mal zurückhalten, sehr fein instrumentiert, richtig gefühlvoll wie beim Anfang des 13-Minüters „On My Way To Jerusalem“, dann wird es dazwischen wieder richtig schneller, fast schon Power Metal aber dies ist eher die Ausnahme. Und dann immer wieder diese mal folkig-klassischen oder auch akustischen Einschübe die enorm viel Spannung aufbauen. Der Song ist ein Paradebeispiel für das gewisse Händchen episch-bombastische Breite mit genügend Energie sowie mitreisenden Instrumentenparts mit vielen Breaks zu versehen, insbesondere die unglaubliche Tastenarbeit von Günther Werno verdient ein Sonderlob.
VANDEN PLAS haben erneut ein tolles Album fabriziert, dass auch international höchste Ansprüche erfüllt und mit hätten die Jungs wirklich mal „die“ Aufmerksamkeit verdient, die ihnen schon seit Jahren zustünde.

The Seraphic Clockwork


Cover - The Seraphic Clockwork Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 73:9 ()
Label:
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Review:

The Pusher

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BEISSERT liefern mit ihrer zweiten Scheibe eine ganz eigenwillige Mischung ab. CROWBAR, PANTERA gemixt mit LIFE OF AGONY und NEVERMORE, so wird der Stil beschrieben und trifft es auch ungefähr. Ständig wechselt die Band ihren Stil und das auch gerne mitten in einem Song. So beginnt beispielsweise der Titeltrack "The Pusher" mit brachialen Gitarren und wechselt nach ca. zweieinhalb Minuten in einen Kindergesang mit cleaner Gitarrenbegleitung. Es folgt ein gitarrenlastiger ins Hardcore tendierender Song namens "Die Dunkelheit Uns Mit Sich Nimmt", bevor mich plötzlich ein eher klassiches Klaviersolo als eigener Track namens "Die fabelhafte Welt Der Agonie" begrüßt. Richtig negativ fällt mir bei den Songs die Produktion auf. Die Instrumente wirken manchmal im Verhältnis zum Gesang nicht perfekt abgemischt. Der Gesang ist in der Regel ein wenig zu leise und wirkt, als würde der Sänger im Hintergrund (insb. bei "Unaussprechliche Kvlten") aktiv sein. Herausgreifen will ich aber die Songs "Gedanke und Erinnerung", der ein schönes Klavieroutro besitzt. Bei "Bloodsown" ist man sich eigentlich sicher, einen guten PANTERA Song zu hören: Kraftvolle, tief gestimmte Gitarren und ein Gesang (leider wieder zu leise), der Phil Anselmo in nichts nachsteht. Zusammenfassend ist "The Pusher" eine außergewöhnliche Scheibe. Niemand kann der Band eine fehlende Originalität nachsagen. Trotzdem ist die Mischung hier so wild, dass ich bezweifel, dass die Band einen größeren Fankreis gewinnen wird.

The Pusher


Cover - The Pusher Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:17 ()
Label:
Vertrieb:

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