Am 06.08.2010 veröffentlichen APOCALYPTICA mit der Single "End Of Me" den ersten Vorgeschmack auf das am 20.08. erscheinende neue Album "7th Symphony". Der Platz am Mikrofon wurde diesmal an Gavin Rossdale (BUSH) vergeben.
Einfach mögen sie ihren Metal nicht, die Herren bei WRETCHED. Was sie auf ihrem Zweitwerk „Beyond The Gates“ abliefern, ist verdammt frickelige Kost, die sich aus Death, Black und Thrash zusammensetzt und wenig bis gar keine Rücksicht auf den Hörer nimmt. Der wird bei den ersten Durchläufen angesichts der schieren Menge an Ideen, die WRETCHED in die Songs gepackt haben, erschlagen werden, mit zunehmender Hördauer aber den roten Faden in den Songs finden. Allerdings ist der an manchen Stellen dann doch nicht zu finden, was WRETCHED von ähnlich gelagerten Kapellen unterscheidet – es scheint, als hätten sie manchmal Probleme, vor lauter Spielfreude nicht die Zugänglichkeit des eigenen Materials aus dem Fokus zu verlieren. Trotz dieses kleinen Mankos wird „Beyond The Gates“ Technikfreunden und Fans so unterschiedlich gelagerter Bands wie THE BLACK DAHLIA M URDER (immer wieder ein hörbarer Einfluss) und THE DILLINGER ESCAPE PLAN (mit denen sich WRETCHED den Produzenten teilen) Spaß machen, dafür sorgen starke Nummern wie die Göteborg-Verneigung „The Deed Of Elturiel“ oder das heftige „My Carrion“. Also ruhig mal reinhören, wenn ein Faible für heftige Klänge vorhanden ist.
Eonian Records liefern mit SWEET SYBIL wieder mal Stoff aus den guten alten Tagen als sich in den Staaten noch Hard Rock und Alternative Mucke die Waage hielten und die Clubszene boomte. Von 1988 bis 1992 waren die Jungs aus Chicago in der Hard Rock / Sleaze / Hair Spray Ecke unterwegs und durften dabei u.a. für Acts wie EXTREME, KING’S X, ENUFF Z’NUFF und gar ALICE IN CHAINS eröffnen. Half alles nichts, richtig in die Gänge kam man nie. Denn obwohl Songs wie das groovende „#69“, das schon in Metal-Gefilden wildernde „Downtown Suicide“ und auch das melodisch eingängige „Someone In Your Eyes“ Potential zeigten kann man über die Leistung von Sänger Sami S. durchaus geteilter Meinung sein. Klingt er auf den ersten Hör noch sehr eigenwillig und markant (stärker näselnd als Mike Tramp, ex-WHITE LION), so offenbart er gelegentlich auch noch eine gewisse Schwachbrüstigkeit. Ein Manko welches die an sich guten Kompositionen nicht immer abdecken können. Demzufolge blieb der große Erfolg aus – die rollende Grungewelle gab SWEET SYBIL dann wohl den Rest. Den Bandnamen verdankt man übrigens einem Missverständnis – bei einem Bandcontest Ende der 80er wurde man irrtümlich als SWEET SYBIL vorgestellt, an sich der erste Titel der Setlist. Das brachte dann wohl auch Glück, den Contest gewann das Quartett und den Namen behielt man kurzer Hand bei. Für Freunde alter Sleaze und Hair Spray Mucke könnte die Zusammenstellung der SWEET SYBIL Historie (eine 6-Song EP von 1991, 2 Songs von einer 1992er Kompilation, ergänzt um eine Neuaufnahme aus 2009, „You & I“), welche klangtechnisch in Ordnung geht und mit einem schönen Retro-Cover daherkommt trotzdem was für die Raritätenecke sein.
Mann, was für ein Brett! TRUPPENSTURM, das Ein-Mann-Projekt von Vangard von Rimburg (der auch bei KERMANIA und ABUSUS lärmt), stammt aus der erstklassigen, nordrhein-westfälischen Dunkelstahlschmiede Wod-Ván, der auch etwa DESECRATION, GRAUPEL oder VERDUNKELN entspringen und deren Ursprung seinerzeit die Referenz-Black Metaller NAGELFAR bildeten. Nicht umsonst tauchen viele Mitglieder in verschiedenen Bands dieses Zirkels auf; zum Bleistift ist Meilenwald (THE RUINS OF BEVERAST) unter Anderem Live-Drummer dieser alles zermalmenden Combo. „Salute To The Iron Emperors“ ist völlig unpolitisch, aber in musikalischer Hinsicht radikal, wie Black Metal nur sein kann. Dumpf, sehr basslastig und mit hohem Vollgasanteil, hat man stellenweise das Gefühl, als wollten sich BOLT THROWER an einem schnellen, abgefuckten Schwarzmetallwerk austoben. Schöngeister machen besser einen Bogen um diese Band, die hier eine der fiesesten Scheiben der letzten Zeit eingetrümmert hat, die selbst gestandenen Genre-Fans Einiges abverlangt. Wenn auch rein stilistisch etwas anders geartet, steht „Salute To The Iron Emperors“ locker auf einer Kompromisslosigkeitsstufe mit etwa „Panzer Division Marduk“ oder „We Are War“ und ist für klangliche Extremisten eine grandiose Pflichtübung!
Die amerikanische Symphonic Progmetaller von SHADOW GALLERY kommen ab Oktober tatsächlich für eine allererste Europa-Tour über den Teich.
Die Tour mit Mastermind und Gitarrist Gary Wehrkamp startet am 2. Oktober mit dem Headliner Gig auf dem PROGPOWER EUROPE Festival in Baarlo. Leider steht trotz treuer Fangemeinde kein einziger Termin in Deutschland auf dem Kalender.
Termine:
02.10.2010 Baarlo / Netherlands – ProgPower Festival
TOTO sind nach dem Ausstieg von STEVE LUKATHER wohl nicht mehr existent und YES wechselten die Besetzungen zuletzt öfter wie manche Gitarristen ihr Plektrum - was liegt also näher als eine weitere Supergroup ins Leben zu rufen. YOSO mit „Elements“ schimpft sich diese schon seit Monaten im Net mit viel Vorschusslorbeeren angekündigte Kapelle. Und gleich vom ersten Ton an mit dem durchaus starken selbstbetitelten Opener „Yoso“ klingt diese Formation viel stärker nach (mittelmäßigen) TOTO als nach den Progikonen von YES. Progressive ist hier rein garnix, die meisten Sachen singt Bobby Kimball (recht solide, typisch nahe am Rand des Spektrums daran liegt es nicht) alleine schon deshalb hat man natürlich ständig ein TOTO-Dejavu in den Ohren aber auch songwriterisch ist diese eher Mainstream-Westcoast-AOR der meist mittelmäßigen Sorte, bei TOTO wäre dies wohl Ausschuss geworden, obwohl es diese Füller auch auf deren neueren Alben ab Mitte der 90er zu Hauf gab.
Wie gesagt, die beiden hier beteiligten ehemaligen YES-Musiker Billy Sherwood (war nur bei „The Ladder“ 1999 beteiligt) und Tastemann Tony Kaye (war zwar Gründungsmitglied steht aber auch eher für die kommerziellen YES-Phase mit Sachen wie „Owner Of A Lonely Heart" - da is nicht viel mit Progressive Rock) – Diehard Fans werden sich daher auch mit Grausen von diesem Werk abwenden.
Leider gibt es auf dem Album nur wenig bis fast keine Höhepunkte, alleine das sehr PINK FLOYD angehauchte „To Seek The Truth" (aber ohne Kimball am Gesang) ist ein echt starker Track, dass Gitarrensolo ist klasse elegisch und das groovig-pumpende leicht funkige Bassspiel (ist auf dem ganzen Album herausragend) sorgen hier für ein 4 Minuten Wohlfühlpaket, aber sonst nicht viel Bleibendes auf „Elements“ zu finden. Es fällt leider der Esprit sowie das gewisse etwas, was man hier erwarten darf. Solide sind "Path To Your Heart" (100% TOTO) oder auch “The New Revolution” mit schönen Hammonds aber viel zu kurz! Ganz übel kommt "Where You'll Stay" daher oh je platter geht’s nicht, auch „Come this far“ ist ähnlich fade. Es gibt zwar gute Ansätze, die aber oft verwässert, zu geglättet oder auch nichtssagend z.B. „Return To Yesterday“ abgeschlossen werden.
Die beiliegende Live Bonus-CD mit einigen großen Hits aus der Vergangenheit der beiden Ursprungsbands soll wohl an deren große Zeiten erinnern und auch auf YOSO übertagen geht aber völlig daneben. Der mehrstimmige Gesang ist dermaßen schief u.a. bei „Africa“ oder das flache „Rosanna“ dass es einem fast die Schuhe auszieht. Tja die Herren Lukather, Philipps oder Paich sind für diese neue Band eine gute Hausnummer zu groß, es klingt vielfach so wie eine sterile Coverband, die zwar spielerisch nicht ganz schlecht ist aber halt irgendwie nicht „echt“ und ohne den nötigen Groove daherkommt. Songwriterisch wie gesagt fehlt es ebenfalls (noch) deutlich. Nee das war leider nicht viel mit YOSO – selten zuletzt so enttäuscht gewesen. Selbst für einen TOTO-Fan wie mich kein Pflichtprogramm.
SLAYER-Core boten ALL OUT WAR schon auf ihrem letzten Album, auf „Into The Killing Fields“ geht das in die nächste Runde. Brachialer Metalcore im Sinne von Hardcore-trifft-auf-Thrash, verpackt in eine heftige Produktion. Neun knackige Songs haben die New Yorker auf den Silberling gepackt – und in keinem wird auch nur eine Sekunde das Aggressionslevel runtergeschraubt oder gar neumodischer Blödsinn wie klarer Gesang oder Schwedengitarren eingebaut. Im Gegenteil, ALL OUT WAR sind so old schoolig, wie eine Metalcore-Band nur sein kann und gehen ganz in ihren heftigen Songs auf. Wer darauf Bock hat, wird mit einer guten halben Stunde musikalischer Agreesivität bedacht, allen anderen könnte die Chose auf Dauer zu eintönig werden. Aber an letzterer Gruppe werden ALL OUT WAR eh kein Interesse haben, denn bei denen steht ja sicher keine MERAUDER-Scheibe im Regal oder liegt ein SLAYER-Shirt im Schrank. Whimps and posers und so….