Endlich mal wieder ein AOR/Melodic Rock Album, das von vorne bis hinten überzeugt und zwar ohne Einschränkungen. Dafür verantwortlich ist eine Ikone dieses Genres - STAN BUSH hat auf seinem 11’ten Album “Dream The Dream” erneut bewiesen, dass er zurecht seit Jahren als Altmeister ( er ist Baujahr 1953) bezeichnet wird und auch diesmal steht sein Name für hochwertige Musik auf gutem bis sehr gutem Niveau und drei Jahre nach dem letzten Werk „Shine“ zeigt dieser begnadete Songwriter mit seinem eingespielten Team, wie es geht. Natürlich ist der Sound relativ glatt aber die Gitarren dürfen durchaus etwas mehr aus sich heraustreten, die Keyboards sind eher dezent und klar gute Hooks in Serie sind hier obligatorisch. Sehr löblich außerdem, dass Meister BUSH kommt nicht zu cheesy ami-süsslich daher schunkelt wie viele seiner Kollegen, bei ihm klingen Balladen authentisch und nicht kitschig. Sachen wie „Don’t give up on Love“ oder auch der Titelsong sind da gute Beispiele dafür, nur „In my Life“ fällt da etwas ab, da hier einfach der Kick fehlt. Dies ist dann wohl der einzig etwas schwächere Track aber ansonsten gibt es viel hochwertiges zu hören wie das an FOREIGNER erinnernde „More than a Miracle“ oder auch das mit etwas SURVIVOR-Vibes daherkommende „Never hold back“. „I m still here“ kann durchaus wörtlich für diese Produktion genommen werden: Seht her, was ich alles noch drauf habe. Zusammen mit seinen Mitstreitern Matt Laug/Drums (u.a. RICHARD MARX, EDDIE MONEY, AUTOGRAPH), Matt Bisonette/Bass (DAVID LEE ROTH, JOE SATRIANI, RICK SPRINGFIELD, JOHN PARR) und sein deutscher Tastenmann und Gitarrist Holger Fath hat er wirklich ganze Arbeit geleistet. Damit läßt er viele Kollegen und deren letzte Outputs wie u.a. JOHN WAITE doch ziemlich alt aussehen. Das groovige „Two Hearts“, „Love is on the Road“ oder auch “All that I am” haben sogar echtes Hitpotential für die einschlägigen Radiosender. Klar die Texte sind natürlich Klischee pur, gehört aber irgendwie zu dieser Art „Gute Laune Sommer Musik“.
Zum Ende hin, es ist mir garnicht so recht aufgefallen hat der Gute nochmal Recycling aus dem eigenen Fundus betrieben. “Sam´s Theme (The Touch)” u.a. mit etwas Drumprogramming wurde komplett umarrangiert (mit richtigen heftigen Gitarrenwänden), etwas düster – dieser Song hieß 1987 mal nur „The Touch“ (habe ich noch als Single). Klasse Version, im Internet gibt es sogar eine Version mit Rappparts hat was von LINKIN PARK, aber damit wollte Bush seine Fans wohl hier lieber nicht vor den Kopf stoßen.
Jeder der auf gut gemachten natürlich Mainstream Melodic Rock aus den 80er Jahren mit einer zeitgemäßen Produktion steht ist bei STAN BUSH goldrichtig aufgehoben. Vielleicht ist „Dream the Dream“ nicht ganz so stark wie die letzte FOREIGNER-Comebackplatte aber trotzdem noch deutlich im oberen Bereich.
Danke auch nochmal extra für das schöne Cover, endlich mal nicht die Sängerkonturen zum x’ten mal vorne draufgepackt sondern etwas metaphorischer - geht doch.
Konzert vom Ein wenig Blut geleckt scheinen ULVER nach Tour Anfang des Jahres zu haben. Kaum 20 Konzerte haben sie gespielt, davon die Hälfte 2010. Im Rahmen der Kampnagel-Woche waren sie vom Hamburger Kulturverein Kampnagel eingeladen worden. Im großen Saal präsentierte sich die Band um Mastermind Garm als Sextett, ohne Bassisten, dafür aber mit gleich drei Klangtüftlern an Macbooks und Keyboards. E-Gitarre und Schlagzeug runden das Ensemble ab, bei dem Mr. Garm himself natürlich den Gesang übernimmt und sich immer wieder mit Pauke und Gong einbringt.
Der Saal ist wie ein Kino aufgebaut und dementsprechend bestuhlt, so dass jedermann beste Sicht sowohl auf das Geschehen auf der Bühne wie auch die auf einer Leinwand gezeigten Kurzfilme hat, mit denen ULVER ihre Ambient-Sounds unterstützen. Überraschenderweise ist die Show nicht ausverkauft und das Publikum relativ bunt gemischt, Metaller stellen gefühlt nur die Hälfte des Publikums, aber einige von ihnen fallen als einzige negativ auf, sei es durch permanentes unterhalten, gröhlen oder extrem Metal-mäßig headbangen und dabei mit den Füßen stampfen. Schön mal keine Rücksicht nehmen und alles ver-metaln. Super.
Wer das Glück hatte und ruhige Sitznachbarn hatte, konnte sich voll auf die Show einlassen, die zum einen von der Akzente setzenden Lightshow lebte (für die sich gut platzierte LED-Röhren verantwortlich zeigten), und zum anderen von den Filmen. Gekonnt zusammengestellt, boten sie immer den passenden Rahmen für die Songs, von Exorzismen über die ersten Pornos bis zu Wildnisszenen ist alles dabei. Einzig die Weltkriegsbilder wurden zensiert, aus Rücksicht auf die deutsche Geschichte, wie es auf der Leinwand zu lesen ist. Aber selbst das lässt das Kopfkino weiterlaufen. Die Musiker geben sich abwechselnd angespannt (allen voran Garm, der stimmlich in Bestform ist und seine Gesangsparts kraftvoll intoniert) bis zu sehr entspannt, wenn die Soundkünstler den Joint kreisen lassen und dabei selbst den Drummer nicht vergessen. Gute 90 Minuten lang nehmen die Norweger das gebannte Publikum mit auf eine visuell, akustisch und geistig fordernde Reise, verzichten danach auf jegliche Zugabe und versuchen einzig, ihren Guitar Tech auf die Bühne zu holen, da er an diesem Abend Geburtstag hat. Aber gleich und gleich gesellt sich gern, so dass der schüchterne Skandinavier sich partout nicht vor eine große Menge locken lässt und ULVER nach kurzem Zögern zufrieden verschwinden. Großes Kopfkino, mit ULVER beweisen, dass sie ihre ganz eigene Nische gefunden haben und diese auch Live ausfüllen können.
Ohne Angabe von Gründen haben TEAMKILLER ihr Ende verkündet:
"TEAMKILLER: Bound to Samsara
-----------------------------------
All material life comes to an end. For TEAMKILLER it is now about time to break the cycle of samsara and call it a day.
We have gone through a long, constant metamorphosis and experienced continous growth, both, as a band and as spiritual beings. The release of our final album "Bound To Samsara" in November 2010 on Let it Burn Records marks the last stage of this process. We strongly feel connected to this album and also to the decision that it is the right time to disband at this point.
We are deeply thankful for all the people who supported us on our way and share our spirit, all the great experiences we were allowed for and will avail ourselves of them for a lifetime. However, we know that we can only come full circle with a last tour and final show. It is our deepest wish to offer you an insight of what "Bound to Samsara" is capable of and share its sheer energy and spirit with you. We are currently in the stage of getting everything settled, more news and final tourdates in the works.
In the meantime we encourage you to join TEAMKILLER's final chapter by checking out our brand new song called "No More".
Am 29. Oktober werden die englischen Horror/Gothic/Black Metaller CRADLE OF FILTH ein neues Studioawerk Namens "Darkly, Darkly, Venus Aversa" veröffentlichen.
Die Scheibe wird via Peaceville Records (u.a. DARKTHRONE, KATATONIA, MY DYING BRIDE, BLOODBATH) auf dem bandeigenen Label AbraCadaver erscheinen. Jetzt wurde auch das Cover-Artwork bekanntgebgeben.
Einen neuen Track daraus "Lilith Immaculate" kann man sich hier gratis runterziehen.
Da lacht das Herz der Plattenbosse und die Kassen klingeln mal wieder ordentlich: IRON MAIDEN sind mit dem aktuellen Werk „The Final Frontier“ auf Platz 1 in die deutschen Media Control Charts eingestiegen und haben tatsächlich UNHEILIG vom Thron gestoßen.
Neben Deutschland gelang den Briten auch ein Chart Entry auf Platz 1 in UK, Schweden, Finnland, Norwegen und Österreich.
Anlässlich des einzigen Deutschland Konzertes 2010 unlängst auf dem WACKEN wurde die Band ausserdem gleich mit drei Gold Awards ausgezeichnet und zwar: - CD Gold für die Alben „Brave New World“ & „A Matter Of Life And Death“
Ganze zehn Jahre hat Matt Freeman gebraucht, um das Debüt-Album seiner Band DEVIL’S BRIGADE aufzunehmen. Ins Leben gerufen hat der RANCID-/Ex-OPERATION IVY-Bassist das Projekt nämlich schon im Jahr 2000, als er zusammen mit seinem langjährigen Band-Kumpel Tim Armstrong während RANCID-Tourneen begann, Songs dafür zu schreiben. Darauf folgten ein paar EPs und einige Compilation-Beiträge, aber zugunsten seiner Hauptband wurde das Seitenprojekt immer wieder zeitweise auf Eis gelegt. Da RANCID derzeit nach der Tour zu ihrem letzten Album pausieren, nutzte Freeman die Zeit, um endlich ein komplettes Album aufzunehmen. Natürlich stand ihm auch hierbei wieder Tim Armstrong zur Seite, und dazu holten sie sich mit DJ Bonebrake den Drummer von X und den KNITTERS dazu. Ein Teil der Songs unterscheidet sich nicht großartig vom typischen RANCID-Sound: Schneller, dreckiger und simpler Punkrock, über dem Freeman kratzig grölt. Dann gibt es aber auch jede Menge Rockabilly- und Psychobilly-Einflüsse zu hören, was noch dadurch unterstrichen wird, dass Freeman hier Kontrabass spielt. Und in einigen Songs öffnet sich das Trio dann noch weiteren Musikstilen, integriert Folk, Country und Surf-Sounds. Auch werden zusätzliche Instrumente eingebracht, so werden z. B. im flotten, folkigen Ohrwurm „Bridge Of Gold“ Mandoline und Banjo eingesetzt und im düsteren, Western-Sound inspirierten „Ride Harley Ride“ ein Vibraphon. Und „Gentleman Of The Road“ mit seinem groovigen Beat kann man sogar schon fast als funky bezeichnen. Besonders hervorzuheben ist auch der geniale hallige Surf-/Western-Sound von Tim Armstrongs Gitarre, der oft eine wichtige Rolle spielt und sich durch das gesamte Album zieht. Unterm Strich muss man schon sagen, dass Freeman noch an seiner Stimme arbeiten sollte, denn sein Gegröle wirkt auf Dauer doch etwas penetrant. Die stilistische Vielfalt der Songs, die spielerischen Qualitäten der Musiker, das Songwriting und nicht zuletzt die spürbare Spielfreude des Trios machen dieses Manko aber wett. Ein tolles Album, das einen wünschen lässt, dass auch andere RANCID-Mitglieder öfter mal einen Sprung über den Band-typischen Sound hinaus wagen.