Band:

Charlotte

www
Review:

Tales From The Grave

()

Ich muss mich entschuldigen. Bei eurem Intellekt, liebe Leser, denn ich werde der Versuchung nicht wiederstehen können. Bei meinem Gehör, denn es musste sich "Tales From The Grave" ein paar Mal anhören. Und ansonsten bei niemandem. Was als erstes ins Ohr sticht: "Tales From The Grave", die Scheibe der fünf Spanier von MINDWEAVER hat eine der schlechtesten Produktionen einer Death-/Black Metal Scheibe seit mindestens 10 Jahren. Moment - schlechteste Produktion? Aufgenommen und gemischt wurde "Tales From The Grave" nicht in irgendeinem Wohnzimmer, sondern in Andy LaRocques neuem Sonic Train Studio. Dass die Band Andy in ihrem CD-Booklet dann auch noch falsch schreibt, läßt einen noch weiter aufhorchen, ist natürlich aber nur ein Treppenwitz. Gemastert wurde bei Mika Jussila im Finnvox - dem Typen, der schon den Sound von STRAOVARIUS, MASTERPLAN und vielen anderen veredelt hat. Auch das hinterläßt einen Haufen Fragezeichen, aber gehen wir darüber mit der alten Produzenten-Weisheit "Bei einer schlechten Aufnahme nützt das beste Mastering nichts" hinweg. Kommen wir zu den Songs, und da die ins eine Ohr rein und aus dem anderen wieder rausgehen, zu den Instrumenten: Hätte Mystis bei DIMMU BORGIR jemals solche Klischee-Melodielinien und Synthie-Teppiche wie Textilien von KIK abgeliefert, wäre er bereits vor 12 Jahren rausgeschmissen worden. Das einzig Überzeugende an "Tales From The Grave" sind die Gitarren von Raul Weaver und Eduardo Alonso. Technisch gesehen jedenfalls. Denn so langweilig geklautes Riffing habe ich auch lange nicht mehr gehört. Alles in allem also ein großer - Mist. Und für diese Alliteration entschuldige ich mich jetzt nicht mehr.

Tales From The Grave


Cover - Tales From The Grave Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 62:12 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Mistweaver

KEINE BIO! www
Review:

Des Wolfes Zorn

()

Bei dem originellen Bandnamen und dem noch originelleren Albumtitel denkt man sofort an eine Herde betrunkener Nordlichter, die mit Äxten und Thorshämmern die nationale Heimatfront verteidigt. Und genau so klingt diese im Januar 2008 gegründete Band auch! Zwar musizieren einige der Bandmitglieder bereits seit 1999 miteinander und haben schon zusammen mit HELHEIM, NEGURA BUNGET, TYR oder OBSCURA auf der Bühne gestanden, doch bin ich mir ziemlich sicher, dass die anwesenden Leute bei jenen Konzerten die Vorband VARGRIMM schon nach zehn Minuten wieder vergessen hatten. Pseudoepischer Black/Viking Metal trifft auf Kreischgesang und „Ohohohohoho“-Chöre, Songtitel wie „Nagelfar“ (Originalitätspreis), „Ahnengruß“ (Originalitätssonderpreis), „Herrscher Des Feuers“ (Originalitätsnobelpreis) oder „Vom Vater Zum Sohn“ (immerhin ganz nette Mitsinghymne, wenn auch ebenfalls stumpf) treffen auf lyrische Deutschromantik, die man jedem Grundschulunterricht entnehmen kann. Selbst von B-Klasse-Genre-Vergewaltigern wie GWYDION oder HELFAHRT sind VARGRIMM noch eine ganze Ecke entfernt, von der Königsklasse der Marke NAGELFAR oder meinetwegen auch EQUILIBRIUM (auch wenn die ebenfalls Mitläufer sind…) will ich gar nicht erst reden. Hier ragt nichts heraus, hier sticht nix ins Ohr – musikalische und textliche C-Klasse sozusagen. Nicht zu verwechseln mit dem Auto!

Des Wolfes Zorn


Cover - Des Wolfes Zorn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 54:3 ()
Label:
Vertrieb:
Konzert:

With Full Force 2010 - Sonntag

Konzert vom Es wurde auch am letzten WFF-Tag nicht besser: Sonne, Sonne, Sonne. Harte Kerle, die am Bierstand nur Wasser kaufen, Kopfbedeckungen soweit das Auge reicht und viele krebsig rote Körper. Wer seit Donnerstag da war, kam so lange zum Ende seiner Kräfte. Aber ein letztes Mal noch motivieren und bei brütender Hitze zum Gelände…



MAMBO KURT

MAMBO KURT hatte dieses Jahr zwei leicht bekleidete Assistentinnen
mitgebracht, die ihm auf der Bühne das Tanzen abnahmen. Bei jedem Song
ließ er über zwei Alternativen abstimmen - Ace of Base oder AC/DC hatten
zum Beispiel jeweils verloren. Auch im inzwischen zehnten Jahr ist es
immer noch unterhaltsam zu sehen, wie MAMBO KURT Klassiker von Metal bis
Eurotrash durch die Heimorgel dreht. Zu SCOOTER (Döp-Döp-döp hatte im
ersten Anlauf verloren und bekam eine zweite Chance) gab es dann die
erste große Polonaise, und der Punk ging ab beim Deichkind-Cover
"Remmidemmi". (laetti)



CALLEJON

CALLEJON mögen umstritten sein, die Hardbowl füllen sie beim WFF aber locker. Ganz Entertainer, hatte Sänger Basti keine Probleme, die Masse bei Laune zu halten. Seine Ansagen waren dabei erfrischend anders, mit „liebe Freunde“ sprechen Shouter ja selten ihr Publikum an, von Tompa Lindberg mal abgesehen. War seine Ansagenstimme noch eine Mischung aus verführerisch und Hörspielsprecher, gab es während der Songs natürlich die erwartet fiesen Töne zu hören. Seine Kollegen hielten sich während des Sets relativ im Hintergrund und konzentrierten sich auf eine fehlerfreie Leistung, so dass dem Herrn am Mikro das Spotlight gehörte. Das wusste er zu nutzen und die komplette Spielzeit die angeheizte Menge bei Laune zu halten. Sehr guter Auftakt für den Hardbowl-Sonntag und der Beweis, dass CALLEJON eine formidable Live-Band sein können.



BURNING SKIES

BURNING SKIES fanden etwas weniger Zuspruch, viele Anwesende schienen sich nur des Schattens wegen im Zelt aufzuhalten. Mit ihrem an diesen Tag gesichtslos klingenden Metalcore machten es sic BURNING SKIES aber nicht leicht, neue Fans zu finden. Wer sich bereits zu den zählte, war in den ersten Reihen zu finden und hatte seinen Spaß, dem Rest war dieser Set schlicht egal.



EVERGREEN TERRACE

Sie sind eine perfekt eingespielte Band, die Herren EVERGREEN TERRACE aus dem schönen Florida. Da sitzt jeder Move, synchron bewegt sich die Saitenabteilung, verpasst keinen Gesangseinsatz und hält das Energielevel hoch. Fronter Andrew, mittlerweile mit apartem Kurzhaarschnitt, hüpft derweil auf und vor der Bühne rum, bezieht das Publikum ein und holt ungeahnte Töne aus seinem schmächtigen Körper. Die Songs von „Almost Home“ passen sich nahtlos in die Setlist ein, auch wenn die „Wolfbiker“-Songs vom vollen Zelt einen Tick enthusiastischer gefeiert wurden. Aber irgendwie wirkt die ganze Show zu einstudiert und zu im negativen Sinne routiniert gespielt, EVERGREEN TERRACE geht die Ehrlichkeit etwas ab. Genau das, was als Fulltime-Band passieren kann.



A.Y.S.

Dreckig, roh, mit einem Augenzwinkern asig waren A.Y.S., die kurzfristig für SKARHEAD eingesprungen waren. Von Beginn gaben die Mönchengladbacher ordentlich Gas und feuerten kurze, punkige angehauchte Hardcore-Songs ins Zelt, das leider nur wenig gefüllt war, was im Laufe der Show nicht wirklich besser wurde. Schade für eine der wenigen ehrlichen Bands des Wochenendes, die nicht nur stumpf ihren Set spielten, sondern intelligente Ansagen hatten und viele Kids daran erinnerten, dass Hardcore mehr als nur Musik ist.



DAATH

DAATH appellieren unterschwellig an die Instinkte: Da ist diese Band,
deren Mitglieder zu Gitarrensoli und Drumsolo ebenso in der Lage sind
wie zu wirrer Raserei, und dazu schreit dieses Haarknäuel namens Sean Z,
bei dem man sich nicht sicher sein kann, ob er der kleine Bruder von
Rübezahl oder der große vom Rumpelstilzchen ist... Nein, aber im Ernst:
DAATH können mit anspruchsvoller Aggressionsmusik die Lücke füllen, die
durch das nicht-mehr-Existieren der späten PANTERA entstanden ist.
Leider sind sie in Deutschland noch eine kleine Nummer, aber das wird
nicht so bleiben! (laetti)



MUSTASCH

"Prost ihr Säcke" - "Prost du Sack". Willkommen bei der Deutschstunde
mit MUSTASCH. Die vier Schweden wissen, wie sie ihre deutschen Fans
glänzend unterhalten, nämlich mit Vollgasrock und lustigen Sprüchen. Auf
deutsch, wie gesagt. Sänger Rolf Gyllenhammer hat immer da genau
hingehört, wo es wehtut. Schlagzeuger Danne McKenzie hat sein eigenes
Portrait auf der Double Bass. Das ist mal ein Ego, das so lustig over
the top ist, dass es wirklich von "Black City" bis "Double Nature"
glänzend unterhält, jeden kleinen Rocker und jede große Rockerin. (laetti)



SODOM

SODOM sind so Old School wie sonst keine andere Band des Wochenendes. Tom Angelripper macht immer noch einen auf Möchtegern-Lemmy und glänzt mit stumpf-peinlichen Ansagen direkt aus den 80ern, während sein Kompagnon Bernemann an der Gitarre optisch an TORFROCK erinnerte und nicht minder peinlich war. Immerhin hatte der Mann gute Laune und poste ordentlich. Die Setlist enthielt natürlich jeden Klassiker, der jemals aus dem Pott kam, was auf eine merkwürdige Art Spaß machte, aber auch verdeutliche, wie stumpf die Anfangstage des Metals gewesen sein können. Vor der Bühne war relativ wenig los, was wir mal auf die ungünstig stehende Sonne und die Mörderhitze schieben…



DARK TRANQUILLITY

DARK TRANQUILLITY, diese Mitbegründer des "Gothenburg Sound" oder
"Göteborg Death Metal", haben eine neue Platte draußen und haben
dementsprechend einige neue Songs in ihren Set integriert. Der Fokus
dieser Show lag also auf den letzten paar Alben, ältester Song im Set
war "The Wonders At Your Feet". An die neuen Songs der sechs Schweden
muss ich mich erst noch gewöhnen und hineinhören, sie fügten sich aber
nahtlos in die Setlist hinein. Mal sehen, wie sehr man sich bis zur
Herbst-Tour an "We Are The Void" gewöhnt haben wird! Ich hab mir die
Göteborger mit einem sehr alten Freund zusammen angeguckt, und so wird
man endlich mal wieder auf Besonderheiten gestoßen - zum Beispiel
darauf, dass Frontmann Mikael Stanne einer dieser Menschen ist, die
einfach nur von einer Bühne herunter grinsen müssen, um ihr Publikum
positiv aufzuladen und zu unterhalten. Dass er heute stimmlich in
Topform war, war natürlich ein weiterer Pluspunkt... (laetti)



Setlist DARK TRANQUILLITY

At The Point Of Ignition

The Fatalist

Focus Shift

The Wonders At Your Feet

Final Resistance

Misery's Crown

Iridium

The Lesser Faith

Dream Oblivion

Lost To Apathy

The Grandest Accusation

Terminus (Where Death Is Most Alive)


AS I LAY DYING

Nur eine Stunde später im Tagesverlauf, und schon ist es proppevoll vor
der Hauptbühne. AS I LAY DYING sind ohne Frage der heimliche Headliner
des heutigen Tages, die Band mit dem größten Publikums-Zuspruch. Klar,
das With Full Force ist schließlich DAS entscheidende Festival für und
über Metalcore. Die Amerikaner waren die Macht!

Ausgerechnet nach AILD sprach uns ein Besucher an, das sei doch
"Frauen-Metal". Ach ja? Und was hat der junge Mann heute bei MUSTACH
und DARK TRANQUILLITY gemacht? Leute gibts... (laetti)



SLAYER

Mit "Släiiijöööör" kam dann endlich die Band, auf die der Mann von
vorhin seit AS I LAY DYING gewartet hatte. SLAYER haben die legendären
Songs des Thrash im Köfferchen, da brauchen sie keine fette Produktion.
Kerry King, Jeff Hannemann und Dave Lombardo verlassen sich aufs Licht,
eine unschlagbare Setlist und Tom Arayas Stimmbänder. Leider sind diese
ziemlich angegriffen, halten aber zunächst. Bis zur Ansage nach dem
ersten Drittel des Sets, bei der Tom Araya die Stimme mitten im Satz
ganz wegbleibt. Eine Schrecksekunde vergeht Aber der echte SLAYER-Fan
kann schließlich selbst singen und trifft sogar den Einsatz zu "God
Hates Us All" in "Disciple". Die Setlist ist so ziemlich die gleiche wie
vor zwei Jahren, aber herrje - sie spielen! Solo Hannemann, Solo King,
Schlagzeug Lombardo. Das Leben kann so einfach sein, denn die vier alten
Säcke da oben haben wirklich Spielfreude. Und Tom Arayas angeknackste
Stimmbänder, die zwar nicht so doll sind, aber irgendwie halten. Egal,
werden halt die Ansagen weiter reduziert. Ein paar ganz besondere
Special Effects sorgen außerdem dafür, dass keiner diesen Abend
vergisst, denn zu "South Of Heaven" zieht ein Gewittersturm auf und
erhellt die Szenerie mit Blitzen. Aber, oh Wunder! Das Gewitter dreht
ab, es regnet kein Blut und der Abend kann im Zelt weitergehen! (laetti)



Setlist SLAYER

World Painted Blood

Jihad

War Ensemble

Hate Worldwide

Seasons In The Abyss

Angel Of Death

Beauty Through Order

Disciple

Mandatory Suicide

Chemical Warfare

South Of Heaven

Raining Blood




AMORPHIS

AMORPHIS haben mich dann noch mal voll in ihren Bann gezogen. Seit fünf
Jahren ist Tomi Joutsen jetzt bei den Finnen am Mikrofon, und es ist
immer wieder eine Freude, ihn zu den alten Songs growlen zu hören. Und
genauso eine Freude ist das komplette Gegenprogramm, wenn er auf Songs
wie "House Of Sleep" ganz fein und klar singt. Die Band aus Helsinki kam
zwar völlig übermüdet von einem Festival in Istanbul nach Roitzschjora,
aber sie schien richtig in den technischen Möglichkeiten aufzugehen. Der
Istanbul-Gig soll wohl ein richtiger Albtraum gewesen sein, mit
technischen Schwierigkeiten und schlechtem Sound. Dagegen hatten
AMORPHIS auf dem With Full Force den besten Sound aller Zeltbands und
das beflügelte die Performance zusätzlich. Sollten AMORPHIS tatsächlich
auf der Tour im Herbst ein letztes Mal eine Setlist aus allen
Schaffensperioden aufstellen wollen - unbedingt hingehen! (laetti)



PARADISE LOST

Oh diese Engländer! Die ewigen Zyniker von PARADISE LOST kommen mit dem
Gute-Laune-Schlagzeuger Adrian Erlandsson noch mal richtig auf Touren.
Allerdings mussten die fünf der späten Uhrzeit und drei Tagen sengender
Sonne Tribut zollen - das Zelt wurde leerer, und auch ich bin vor der
Zeit gegangen, denn ich habe PARADISE LOST erst kürzlich mit ähnlicher
Setlist und besserem Sound gesehen. Sorry! (laetti)





Band:

Ays

KEINE BIO! www
Interview:

Frenzy

Band anzeigen
InterviewHi Steve! Eure Fans mussten drei Jahre auf euer neues „Album „In The Blood” warten. Warum hat es so lange gedauert?


Hi Metal Inside! Ja, für das Album haben wir drei Jahre gebraucht, und der Grund dafür ist, dass wir wollten, dass es unser ultimatives Album wird. Eigentlich veröffentlichen wir sowieso nur alle drei Jahre Alben, denn einige Male hatten wir irgendwelche Probleme mit Labels und Lizenzen, und so etwas kann die Veröffentlichung eines Albums stark verzögern. Aber mit „In The Blood“ war es anders. Wir hatten uns vorgenommen, unser bestes Album überhaupt zu machen, ein echtes Album, anstatt nur eine Sammlung von Songs, die zusammengeworfen und als Album veröffentlich werden. Wir haben lange und hart daran gearbeitet, um die Songs zu einer Einheit von Tracks zusammenzufügen. Wir wollten, dass sich die Songs gegenseitig ergänzen und jedes Stück perfekt hinter das jeweils vorhergehende passt. Ich hatte auch in meinen Texten viel zu sagen. Während der letzten Jahre habe ich einige starke Gefühle durchlebt und Erfahrungen gemacht und wollte viel davon in den Texten ausdrücken. Und so eine Inspiration kann natürlich nicht geplant werden, es passiert einfach, wenn es passiert. Wir haben auch im Studio viel Zeit darauf verwendet, um die besten Sounds aus unseren Instrumenten herauszuholen, noch mehr an den Vocals zu arbeiten etc. Alles in allem wollten wir bei allem das Beste herausholen und ein spezielles Album machen. Bei all dem Kram, den wir in der Vergangenheit gemacht haben, blieb oft ein „Oh, Ich wünschte, wir hätten dies oder jenes tun können.“ oder „Wenn uns diese Geangs- oder Gitarrenlinie eingefallen wäre...“ Wir waren nie zu 100 Prozent glücklich mit dem fertigen Produkt. Bei „In The Blood“ sind wir sicher gegangen, dass wir zu 100 Prozent glücklich sind, und es hat funktioniert! Es gibt auf dieser Platte nichts, mit dem wir unzufrieden sind. Wir sind einfach wirklich, wirklich glücklich mit dem fertigen Produkt! Dazu kommt noch, dass wir dieses Mal auf den richtigen Platten-Deal gewartet haben. Wir wollten ein so gutes Album nicht an ein Mist-Plattenlabel verschwenden. People Like You ist ein großartiges Label, und sie haben unsere neuen Tracks sofort gemocht.


Ich mag den Sound von „In The Blood“ sehr. Man kann alle Instrumente sehr klar heraushören, und es gibt keine Horror-Sounds, Echo-Effekte oder sonstige Spielereien. Offenbar wolltet ihr, dass die Musik und die Instrumente wirklich im Mittelpunkt stehen. Ist das richtig?


Ja, das stimmt. Wie schon erwähnt: Es ging darum, den absolut besten Sound aus jedem Instrument und Gesangsmikro im Studio herauszuholen. Wir wollten, dass jeder Teil so groß und kraftvoll klingt, wie er nur kann. Wir haben mit vielen Amps und Mikrofonen und feinen Effekten gearbeitet. Das war schon unser Plan, bevor wir überhaupt nur einen Fuß ins Studio gesetzt haben. Normalerweise gehen wir einfach rein, spielen die Tracks ein, arbeiten ein bisschen an ihnen und mischen sie dann ab. Ich möchte nicht, dass die Leute denken, wir würden einfach ins Studio gehen und unseren Kram raushauen. Das ist einfach nicht der Fall, und wir sind dafür viel zu sehr Perfektionisten. Aber dieses Album wurde viel mehr als alle anderen zuvor im Vorhinein geplant und durchdacht, was bedeutete, dass wir wussten, was wir wollten, schon bevor wir ins Studio gegangen sind. Schön, dass du das bemerkt hast, und schön, dass dir der Sound gefällt! Danke!


„In The Blood” ist euer erstes Album auf People Like You. Wir seid ihr mit dem Label in Kontakt gekommen?


Eigentlich ist das Label auf uns zugekommen, nachdem einer unserer Booker die neuen Songs gehört hatte und People Like You gesagt hat, dass sie uns signen sollten. Sie hörten sich die Tracks an und fanden sie großartig. Eines Tages bekam ich einen Anruf vom Label-Manager, der mich fragte, ob wir daran interessiert wären, bei ihnen zu unterschreiben. Was hätte besser sein können? Vorher waren wir schon mit Hellcat im Gespräch, und sie haben sich einige Shows während unserer US-Tour angeschaut. Die letzte war beim Ink ´n´ Iron-Festival in Long Beach, wo wir vor 2.000 Leuten gespielt haben, die komplett ausgerastet sind. Wir haben einen guten Eindruck hinterlassen, aber der Deal schien nie zustande zu kommen, obwohl er uns zugesagt worden war. Wir waren auch noch im Gespräch mit I Hate People Records, aber mit denen kam aufgrund von Finanzierungsproblemen nichts zustande. Da kam PLY auf uns zu… und hier sind wir!


Wie ist die Zusammenarbeit mit People Like You?


People Like You ist toll für uns, wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit. Vor allem zeigt PLY bislang viel Eigeninitiative. Und das ist das, was uns an dem Label immer schon beeindruckt hat. Nachdem wir unser eigenes Label Crash Records gegründet und „Nitro Boy“ darauf veröffentlicht hatten, haben wir immer gesagt, dass wir nie mehr zu einem anderen Label gehen würden. Unser eigenes Label hat gut für uns funktioniert, und immerhin wussten wir da, dass wir bezahlt werden! Aber als wir gehört haben, wie sich „In The Blood“ entwickelte, wussten wir, dass wir ein größeres Publikum erreichen mussten. Wir haben lange Zeit an unserer Fanbase in den Staaten gearbeitet, indem wir dort getourt sind, aber wir wussten, dass wir einfach nicht die Zeit und die Kontakte haben, um wirklich gute Vertriebs-Deals zu bekommen. Dazu kommt, dass man diesen ganzen businessmäßigen Mist nicht erledigen kann, wenn man auf Tour ist. PLY haben Büros in den Staaten und in Europa, und sie haben uns einen großen Push in den USA versprochen. Das war Musik in unseren Ohren! Aber wir sind mittlerweile sehr vorsichtig mit unserem Material, und wir haben sichergestellt, dass wir immer noch die Rechte an dem Album besitzen. Wir haben in dieser Hinsicht nämlich schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht. In diesem Sinne: Wir freuen uns auf eine lange und produktive Zusammenarbeit mit Tobbe und PLY.


Die Release-Party für „In The Blood” hat in Bochum stattgefunden. Habt ihr eine spezielle Fanbase in Deutschland?


Ja, wir hatten immer eine großartige Fanbase in Europa und im Speziellen in Deutschland. Es schien uns nur logisch zu sein, die Release-Party in einer Stadt zu veranstalten, die zentral in Europa liegt. Und die Show war großartig!


Die METEORS gelten als die erste Psychobilly-Band überhaupt. Waren sie Vorbilder für euch?


Oh nein! Ich liebe ihr erste Album „In Heaven”, aber seitdem mochte ich keinen einzigen Song mehr. Das erste Album hat mich in gewisser Hinsicht schon ein bisschen beeinflusst, aber ich würde nie sagen, dass die METEORS ein Vorbild für FRENZY waren. No sir!


Was waren denn deine hauptsächlichen Einflüsse, als du FRENZY gegründet hast?


Die Frage ist eigentlich vielmehr, was zu dieser Zeit KEIN Einfluss auf mich war. Ich mag so viel verschiedene Musik. Offensichtlich ist ja, dass ich all den guten alten 50s-Kram liebe, mit dem ich aufgewachsen bin. Aber ich mochte auch viel punkigen Kram… und Jazz Funk (großartige Bassisten!), außerdem auch Rock und Metal, viel New Wave und Indie. Und natürlich war ich stark beeinflusst durch das 80s-Rockabilly-Revival, durch Bands wie die STRAY CATS, die POLECATS etc. Als ich 1980 die ersten Singles dieser Bands gehört habe… das war’s einfach! Mich hatte es erwischt… hier kam alles zusammen. Über die Jahre habe ich immer wieder ein bisschen von vielen Einflüssen ins Songwriting eingebaut. Der Rest der Band ist genauso drauf, wir mögen eine große Spannbreite von Musik.


Was sind deine heutigen musikalischen Einflüsse?


Auch für diese gilt: Sie sind wirklich breit gefächert und vielfältig. Ich höre immer noch viel alten Kram. Ich liebe es, auf meine 80er-Einflüsse zurückzugreifen, wann immer ich kann. Als Steve Eaton 1999 an der Gitarre in die Band eingestiegen ist, hat mir dies erlaubt, meine Einflüsse noch mehr zu erweitern, denn er kennt sich extrem gut mit Underground-Punk-Bands aus. Das hat meinen Ohren viele neue Türen geöffnet. Er hat dadurch auch den Blickwinkel auf unser eigenes Songwriting beeinflusst, und dadurch bekam es einen neuen Twist. Auch als Adam nach einigen Jahren Abwesenheit wieder zur Band an die Drums zurückkam, hat dies einen großartigen, neuen musikalischen Einfluss ergeben, weil er wieder andere Sachen hört. FRENZY ist wie ein gut durchgerührter Topf, und ich glaube, dass das unser Vorteil ist. Wir können mit diesem Album ein völlig neues Publikum erreichen, weil wir viele Genres berühren und sowohl ein neues junges Publikum als auch unsere treue, standhafte Fanbase damit ansprechen.


Was war der Grund für eure Wiedervereinigung 2007, und warum habt ihr euch vorher überhaupt getrennt?


Wir haben uns nie getrennt, nicht in 27 Jahren! 2007 gab es keine Wiedervereinigung, sondern ein Re-Launch. Ungefähr im Oktober 2006 haben wir einige Bands gesehen, die wir bewundern, wie THE LIVING END und GREEN DAY. Und wir konnten nicht glauben, wie viel Aufmerksamkeit diese Konzerte hatten und wie viele Fans kamen – besonders bei THE LIVING END! Wir haben sie in Exeter gesehen, und als der Kontrabass nach der Support-Band auf die Bühne gebracht wurde, ist das Publikum durchgedreht. Aufgrund eines Kontrabasses! Wir dachten uns, dass, wenn dieses junge Studenten-Publikum auf die Band abfährt, die uns als Einfluss genannt hat, als sie sich gegründet hat, und da wir wahrscheinlich eine von fünf Bands sind, die diese Szene begründet haben, sollten wir auch ein Stück von dem Kuchen abbekommen. Also machten wir uns daran, ein eigenes Label zu gründen, ein neues Album („Nitro Boy“) aufzunehmen und unseren Namen wieder ganz nach oben zu bekommen. Zu diesem Zeitpunk hätten wir nie gedacht, wie gut alles werden würde. Die ganze Welt scheint wieder einen Punk- und Billy-Fetisch zu haben, und das bedeutet, dass wir über den ganzen Globus reisen und mit neuer Energie großartige Shows spielen können. Die beste Sache ist, dass wir mittlerweile den Ruf haben, eine der besten Live-Shows der Szene zu bieten. Wir haben eine großartige Zeit auf der Bühne, besser denn je! Kommt zu einem Konzert, dann werdet ihr es sehen!


Was hat sich nach 27 Jahren im Geschäft für euch als Band verändert?


Seit wir die Band gegründet haben, ist viel Zeit vergangen. Und wir haben in diesen 27 Jahren einige großartige Erfahrungen gemacht. Wie viele Bands können schon von sich sagen, dass sie auf diesem Level so eine lange und aufregende Karriere hatten? Nicht allzu viele… Aber ich muss sagen, dass die letzten vier Jahre die weitaus besten waren. Die Einheit aus mir, Steve Eaton und Adam Seviour ist etwas Spezielles geworden. Das ist ein chemisches Ding, es macht einfach „klick“, und kaum jemals muss ein böses Wort gesprochen werden. Auf Tour sind wir jetzt viel lockerer, und all die Egos sind verschwunden. Früher war es normal, dass wir uns ständig gegenseitig angemacht haben. Jetzt geht es um die Show, die Gigs, die Touren und die Songs. Besonders um die Show – die ist die Nummer eins!


Welche Veränderungen in der Psychobilly-Szene hast du über die Jahre wahrgenommen?


Über die Jahre gab es viele Veränderungen in der Szene. Zunächst hat sie eher als eine Rockabilly-basierte Szene angefangen, die Neo-Rockabilly genannt wurde, ein Ausdruck, den ich dem Begriff Psychobilly vorziehe. Das war eine großartige und bunte Zeit. Der Großteil der Einflüsse kam aus den 50ern. Dann in den 90ern wurde die Billy-Szene sehr düster und Gore-basiert. Diese Periode mochte ich wirklich nicht, und ich nenne sie „the dark times“ für die Szene. Heutzutage stammen die Einflüsse aus einem viel melodischeren Punk-Stil, der mit Rockabilly zusammengeworfen wird. Das hat einige großartige Bands hervorgebracht, die wirklich gute Songs spielen, und ich muss sagen, dass das ein angenehmer Wechsel ist. Die traditionelle Rock ´n´ Roll-/Rockabilly-Szene ist während der dunklen Periode in den 90ern weggebrochen. Bis zu diesem Zeitpunkt gehörten die Rockabillies zur Szene, es war eigentlich alles ein und dieselbe Szene. Aber als sie zu sehr durch dreckigen Punk beeinflusst wurde und zu gorelastig und düster wurde, sind die traditionellen Rock ´n’ Roller weggebrochen und gingen wieder zurück zu ihren gemütlichen kleinen Weekendern und diesem Kram. Ich habe damit kein Problem, und ich denke, das war sicher das Beste für diesen Teil der Billy-Szene. Neues, junges Teenage-Publikum, das sich in die 2000er Version der Billy-Szene eingeklinkt hat, scheint aus allen möglichen Backgrounds zu kommen. Ich glaube, Bands wie wir, THE LIVING END, die PEACOCKS, LONG TALL TEXANS und TIGER ARMY haben Kids vom Street-Punk-Background hineingezogen, und das hat das Publikum mächtig anschwellen lassen. Die Szene ist jetzt so gesund und pulsierend wie seit Jahren nicht mehr, und wir lieben es, ein Teil davon zu sein.


Wie sieht die Psychobilly-Szene in England aus?


Die Szene in England ist im Moment noch relativ klein, aber sie wächst schnell, dank der Hilfe einiger engagierter Promoter, die gute Shows, All-Dayers und Weekenders auf die Beine stellen. Das hilft wirklich enorm. Natürlich ist die Rockabilly-Szene in den 80ern in England floriert, als die STRAY CATS aus den Staaten kamen, und eine Zeit lang war die Szene hier massiver als irgendwo anders auf der Welt. Als sie in England schon wieder ein bisschen abstarb, hat sich die Welle in großem Stil über ganz Europa verbreitet, vor allem in Holland und Deutschland. Und dann ist sie schließlich weiter gezogen, nach Japan, Australien und Amerika.


Es gibt andere Psychobilly-Bands aus England, die bekannter sind als FRENZY – auch wenn sie nicht unbedingt besser sind. Woran, glaubst du, liegt das?


Ich weiß nicht genau, auf wen du dich beziehst, aber ich möchte dazu sagen, dass FRENZY zu den bekanntesten Billy-Bands aus England zählen. Wir waren wesentlich daran beteiligt, die Szene am Anfang zu formen, zusammen mit Bands wie den METEORS, den POLECATS, RESTLESS und den GUANA BATZ. Meine erste Profi-Band, THE SHARKS, hatte ebenfalls eine Schlüsselrolle beim Bilden der Neo-Rockabilly-/Psychobilly-Szene. Aber ich glaube, mit der soliden, harten Arbeit, die wir seit Januar 2007 in Konzerte und Touren gesteckt haben, gehören wir weltweit zu den Top-Bands der Szene, nicht nur in England.


Was hälst du von den Psychobilly-Bands, die auf der Bühne Kostüme tragen und sich schminken?


Ich weiß, dass viele Kids das mögen, aber meiner Erfahrung nach kaschieren Bands, die das machen, eigentlich nur, dass sie entweder nicht spielen können oder ihr musikalischer Gehalt scheiße ist. Es gibt auch Ausnahmen, versteh mich nicht falsch, aber generell glaube ich, dass es so ist. Für FRENZY ist so etwas wirklich nichts.


Was sind eure Pläne für die zweite Jahreshälfte?


Die zweite Jahreshälfte wie auch überhaupt die absehbare Zukunft sind dazu bestimmt, „In The Blood“ bis zum Gehtnichtmehr zu promoten. Wir sind immer „on the road“, in irgendeinem Land, und derzeit arbeiten wir daran, im September wieder einmal in die Staaten zurückzukehren. Wir haben viele Shows in Europa entweder bestätigt oder in der Pipeline. Australien wird diskutiert, ebenso eine Rückkehr nach Japan zu irgendeinem Zeitpunkt. Wir müssen uns viel mit der Presse und anderen Medien beschäftigen, und wir planen, so hart wie möglich daran zu arbeiten, unsere Fanbase noch zu vergrößern. Unsere Mission ist es, so viele Menschen wie möglich aus so vielen verschiedenen Backgrounds wie möglich dazu zu bringen, sich „In The Blood“ anzuhören. Ich glaube, das ist ein Album, das in alle Ohren gelangen kann, und wir werden mit so vielen Leuten wie möglich daran arbeiten, um das geschehen zu lassen. Danke für das Interview!



News:

THE MAN-EATING TREE mit erstem Song

THE MAN-EATING TREE, die Band um SENTENCED-Schlagzeuger Vesa Ranta, haben "This Longitude Of Sleep" bei MySpace gepostet und geben so einen Eindruck ihres Debütalbums "Vine", das bei Century Media erscheinen wird.

News:

SUCKS'N'SUMMER: Running Order steht

Die Running Order des Sucks'n'Summer Festivals wurde jetzt bekanntgegeben:


THURSDAY:






Carpathian



Ruiner



Something Inside



Strength For A Reason



Bleed Into One



Paura



Sick Times








FRIDAY:






Cro Mags



The Black Dahlia Murder



Despised Icon



7 Seconds



War From A Harlots Mouth



Next Step Up



Cruel Hand



Miles Away



Bitter End



New Morality



SSS



Risk It













SATURDAY:







Slapshot



Converge



Nasty



All For Nothing



Confronto



Strength Approach



We Butter The Bread With Butter



Growing Movement



The Setup



Kylesa



Gaza



Kvelertak



For The Glory



Isolated




News:

IRON MAIDEN audiovisuell

IRON MAIDEN haben zu "The Final Frontier" ein Video gedreht, das hier zu sehen ist. Das Titelgebende Album wird im August erscheinen.

Seiten

Subscribe to metalinside - Das Rock und Metal Online-Magazin RSS