Mit „Get Your Hands Dirty” stellen JETTBLACK aus London eine Debütalbum vor, dass deutlich hörbar die Luft der 80er atmet und sich freiweg bei AEROSMITH, SKID ROW, aber auch bei MÖTLEY CRÜE bedient und dazu die Chose noch mit einem Tick Hard Rock à la WHITESNACKE garniert. Dabei legen Will Stapleton (Gesang und Gitarre), Jon Dow (Gitarre), Tom Wright (Bass) und Matt Oliver (Schlagzeug) zu Beginn mit dem gut nach vorne gehenden Uptempo-Song „Slip It On“, dem genretypischen erdigen Westcoast-Testeronsong „Two Hot Girls” sowie dem etwas härter rockenden und mit eingängigen Refrain versehenen „When It Comes To Lovin’” gut los und lassen auch mit dem straight groovigen Titeltrack „Get Your Hands Dirty” nicht anbrennen. Gegen Ende darf dann mit „Innocence Is Mine“ ein ausladender, sich von gefühlvoll gen Stadionrock steigernder Track noch mal überzeugen. Ob das in gutem alten England wieder mal für einen Hype reicht – durchaus möglich. Für den neutralen Betrachtern, respektive Hörer haben JETTBLACK mit „Get Your Hands Dirty“ ein gutes Rockalbum im Petto, dem nach hörenswerten Start im Verlauf dann aber doch etwas die Luft ausgeht. Auch das eine oder andere (gute) Gitarresolo wirkt noch etwas aufgesetzt und hemmt den Fluss. Fazit – die Grundessenzen auf „Get Your Hands Dirty“ stimmen und machen JETTBLACK für Genrefreunde ein antesten wert, trotz Luft nach oben.
QUEENSRYCHE werden via Capitol Records/EMI am 10. September die Veröffentlichung ihres 3-fach Platin-Albums „Empire“ anstreben.
Mit dieser Scheibe gelang 1990 der globale Durchbruch für die Band aus Seatle. Für dieses Jubiläum kommt eine Doppel-CD mit der digitalen Version sowie das remasterte Original-Album inklusive aller Chart-Singles und dem Nummer 1-Hit „Silent Lucidity“ mit insgesamt 13 Bonus Tracks, darunter 10 bisher unveröffentlichte Live-Aufnahmen aus dem Londoner „Hammersmith Odeon“ heraus. Die CD-Neu-Edition wird als Lift-Top Box inklusive fünf Postkarten, einem Poster und einem Booklet mit exklusiven Fotos aus dem persönlichen Archiv der Band aufgelegt.
Jetzt wurde die Running-Order für das SUMMERS END OPEN AIR am 28.08.2010 in Andernach (Gelände vor dem JUZ Live Club - Einlass ab 14.00 Uhr) bekannt gegeben.
Tickets gibt es aktuell noch für 30 EUR plus Gebühren.
An BAD HABIT ist zunächstmal mal (leider) gar nichts „bad“ weder äußerlich noch musikalisch, denn diese smarten Mitvierziger gebürtig aus Schweden machen in typischem Ami-Wohlfühl-AOR. Die Band gibt es auch schon seit 1986, damals von Gitarrist Hal, Marabel ins Leben gerufen, hat man inklusive eines Minialbums bisher sage und schreibe acht Studioalben herausgebacht, das letzte Werk „Above And Beyond“ stammt aus dem Jahr 2009.
Jetzt meinten wohl Band und Label es sei an der Zeit etwas Rückschau zu halten und mit „Timeless“ erscheint passend dazu dieser Tage eine Best-Of-Zusammenstellung, die aber warum auch immer nur drei Alben berücksichtig. Das zuerst erwähnte Album aus dem letzten Jahr sowie die beiden Scheiben “Young & Innocent” sowie “After Hours”.
Wie heutzutage üblich hat man zuerst mal zwei brandneue Stücke draufgepackt. "Turning Water Into Wine" ist ein BON JOVI Cover dass die nie geschrieben haben, wirklich von Anfang bis Ende ein zu eins „kopiert“ sogar der etwas rauere Gesang, der sonst deutlich milder daherkommt wurde, bestens nachgeahmt – toller Song klasse Hook innovativ ist natürlich anderst. "Rock This Town" dagegen fällt schon etwas ab klingt wie MÖTLEYX Crüe für Arme zwar fett produziert aber zu abgedroschen und aufgesetzt.
Dann folgen 14 weitere Songs die in besseren Momenten irgendwo zwischen NIGHTRANGER („Play The Game“) SURVIVOR, TOTO oder BOSTON angesiedelt sind. Klar das ist Mainstream pur und in den 80ern wäre das sicher gut gekommen aber heute da wirken die Originale irgendwie authentischer. Ein glasklarer Sound, relativ druckvoll ja isses auch und immer spätestens nach ca. 35 Sekunden kommt die Hookline, mitunter gibt es sogar ein schönes Gitarrensolo. Aber viele Sachen sind auch recht flach, vorhersehbar, brav ohne jede Rockkante und auch ziemlich zahnlos geraten. Viel mittelmäßiges hat sich leider hier auch versammelt wie u.a. „Lost without you“ oder „Winner takes it all“ (wirkt überproduziert und etwas zu getrimmt, da wäre weniger mehr gewesen) genauso wie „Sad but True“. Balladen gibt’s auch einige (zuviel) „Everytime I See you“ überzeugt mich nicht so recht aber "Surrender" kommt ganz gut, entspannend nicht zu schmalzig. Mit “Rowena“ oder auch dem catchigen "Hunger" sind aber auch noch starke Tracks vorhanden - der beste Song ist für mich klar “Another Night“ nicht zu seicht und schwülstig, genügend Tempo mit Variation und etwas weg vom Standardsongwriting mit dem Plüschpopfaktor. Insgesamt typischer Sound für alle AOR-Fettischisten, meist ganz nett aber nichts besonderes oder gar innovatives - hatten wir alles schon (besser). Daher verwundert es nicht dass BAD HABIT bisher nicht den ganz großen Wurf gelandet haben und auch zukünftig nicht landen werden, dafür sind die Originale einfach zu gut. Da müßte man einfach mehr interessantes auf der Pfanne haben.
Die Power Metaller SEVEN KINGDOMS präsentieren mit ihrem selbstbetitelten Zweitwerk in 2010 nun den Nachfolger ihres 2007er Debüts „Brothers Of The Night“ und machen dabei keine schlechte Figur. Dabei legt man den Schwerpunkt zwar deutlich hörbar auf Melodie, lässt eine gewisse US-Metal Schlagseite aber nicht ganz außen vor. Ansonsten gibt es mit reichlich ICED EARTH-Riffs (u.a. „Eyes To The North“) über HAMMERFALL-Anleihen („Thunder Of The Hammer“ – nomen est omen) bis zu einer fast schon Gothic-mäßigen Ballade („A Murder Never Dead“) reichlich Abwechslung. Darüber hinaus sind SEVEN KINGDOMS mit einer Sängerin am Start (Sabrina Valentine), deren Stimme zwar eher in hohen Tönen angesiedelt ist, welche es aber tunlichst vermeidet als reine Heulboje zu fungieren und zum Teil durch Growls kontrastiert wird. Als Anspieltipps seien mal der schnelle, mit tollen Refrain versehene Opener „Somewhere Far Away“, das eingängige, fast schon hitverdächtige „Wolf In Sheeps Clothes“ (schielt schon in Richtung LACUNA COIL) und die abschließende, doch wieder stark an Kollege Schaffer erinnernder Bandhymne „Seven Kingdoms“ genannt. Fans einschlägiger Ware auf der Suche nach Raritäten dürfen bei SEVEN KINGDOMS also dann schon mal reinschnuppern.
Der ehemalige FREEDOM CALL und heutige SYMPHORCE Gitarrist Cédric Cede Dupont nutzte die Pause seiner Hauptcombo um in 2009 mit DOWNSPIRIT eine Band aus der Taufe heben, in welcher er auch seinen Vorlieben für den Blues mit einbringen konnte. Dem zu Folge klingt das Debüt „Point Of Origin“ rauer und weit dreckiger als oben genannte Acts, aber mindestens genauso fett. Das solchermaßen gelagertes auch einen kräftigen Stoner-Touch hat versteht sich von selbst und wird ergänzt durch moderne Metal-Elemente. So was muss nicht funktionieren – ich sage nur Mundharmonika - tut es hier aber. DOWNSPIRIT scheinen dabei Songs wie der mit klasse Gesangslinien versehene Titeltrack „Point Of Origin Pt. 2”, das abwechslungsreiche und gut groovende „Life’s A Bitch“, die leicht angekitschte Powerballade „Hollow Words“ und das fett kommende „Make My Day“ locker aus dem Ärmel zu schütteln. Auch wenn es zwischendurch, wohl durch den eingeflochtenen Blues bedingt mal ein wenig gleichförmiger wird, wirkt die Chose schlüssig. Vergleiche mit anderen Bands verbieten sich bei dargebotener Melange – bei den einen oder anderen Parts kommen mir aber immer wieder mal CLAWFINGER in den Sinn – auch wenn andere Baustelle. Anyway! Mit Sänger Steffen Lauth, Rhythmusgitarrist Axel Reissmann (PUMP), Bassist Sven Rakowitz und Schlagzeuger Sebastian Dunkel hat Cede Dupont hörbar kompetente Mitstreiter an Bord und sollten vor allem auch Live eine Bank sein. DOWNSPIRIT haben mit „Point Of Origin“ eine Originelle Mixtur aus Blues und ordentlich Metal am Start die bei Fans mit nicht eingeschränktem Blickfeld durchaus eine Chance verdient hätte.