Interview:

Darkest Hour

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Interview Mike, ich habe das neue Album "The Human Romance" schon gehört - ich denke, ihr ändert etwas euren Stil, was nicht allen alten Fans gefallen könnte.



Das vorangegangene Album "The Eternal Return" ging mehr zu den Wurzeln der Band zurück. Wir wollten mit dem neuen Album einen etwas anderen Weg gehen. Etwas Neues probieren und uns auf Neuland begeben. Das ist immer so eine Sache mit neuen Alben. Wenn einem ein Album einer Band sehr gut gefällt, wird es für die Band immer schwer, ein neues Album zu veröffentlichen, dass einem Fan dann noch besser gefällt als das bisherige Lieblingsalbum. Ich denke, den meisten Fans geht es so. Unser neues Album ist sehr ausbalanciert. Besonders live werden die Songs sicher gut kommen und man erkennt sicher direkt, dass hier DARKEST HOUR am spielen sind. Bei den vorangegangenen Alben war es bzgl. der Produktion immer eine Zusammenarbeit von Devin Townsend und DARKEST HOUR. Nun ist es anders. Mit dem neuen Producer Peter Wicherts haben wir gemeinsam nach etwas Neuem gesucht und gefunden. Die Musik hat nun einen verstärkten amerikanischen Einschlag und hört sich etwas anders an als bisher. Wir haben lange Zeit einen ziemlichen schwedischen Einschlag in unserer Musik gehabt. Einige Fans hatten das Album und dachten, dass DARKEST HOUR eine schwedische Band sei. Peter Wicherts Vision war da etwas anders. Er mochte diesen schwedischen Touch, aber er wollte die amerikanische Seite des Sounds betonen und hat damit die Musik etwas verändert. Wenn man sich die Musik anhört, erkennt man immer noch klar DARKEST HOUR, aber die Musik hat mehr Persönlichkeit bekommen. Ich hoffe, dass es den Fans gefallen wird. Wir veröffentlichen übrigens auch ein Musikvideo zu "Savor The Kill". Ich bin gespannt, welche Reaktionen wir hierauf erhalten und wie die Fans den Song mit dem Video zusammen auffassen.






Wenn ich gefragt würde, wie ich den neuen Sound von DARKEST HOUR beschreiben würde, müsste auf jeden Fall sagen, dass die Band "melodischer" und "softer" geworden ist. Siehst Du das auch so?



Das stimmt, wir haben mehr Melodien in den Songs. Live wird man das sicher nicht so merken, aber das Album ist definitiv melodischer. "Soft" würde ich die Songs aber nicht beschreiben. Deine Einschätzung kommt aber vielleicht im Vergleich zu den Vorgängeralben wie z.B. "Deliver Us", bei dem wir uns gerade bei der Gitarrenarbeit den Kopf zerbrochen haben, wie wir hier das abgedrehteste Zeug überhaupt zusammenschreiben können. Wenn man das Ziel verfolgt, immer härtere Musik zu machen, ist es aber auch klar, dass man irgendwann einen Punkt erreicht, da ändert man dieses Ziel wieder. Der neue Sound ist daher für uns die Weiterentwicklung, die wir als Band gehen wollten.






Im September 2008 schied Kris Norris, euer damaliger Leadgitarrist, aus. Hat sich mit dem Ausscheiden von Kris Norris die Art und Weise, wie ihr Songs schreibt, nicht auch komplett geändert?



Sicherlich. Aber was beispielsweise auf "Deliver Us" oder "Undoing Ruin" zu hören war, ist das Ergebnis von Devin Townsend mit Kris Norris. Devin Townsend hat uns damals geholfen, die Riffs zusammen zu bringen und den Sound auch maßgeblich beeinflusst. Viele Songs starteten mit Riffs von mir. Dann legt Kris Norris seine Leads drüber. Die Songs nahmen wir auf ein Demo auf, diskutierten sie, änderten sie wieder, nahmen sie wieder auf, besprachen sie mit Devin Townsend, änderten sie erneut usw. Zum Schluss waren oft die Ursprungsideen im Song völlig vermischt, so dass wir was ganz Neues erschafft hatten. Das ganze hatte dann einen ganz eigenen Sound und einen Charakter, den uns Devin Townsend gab. Die Alben waren hervorragend und Devin Townsend ist ein begabter und talentierter Producer. Mit Peter Wicherts aber hingegen haben wir uns nun in eine etwas andere Richtung weiter entwickelt, die zu uns nun mehr passt.







Wenn ich mir das Album in die Hand nehme, stutze ich zuerst über den Titel "The Human Romance". Das klingt schon etwas romantisch. Wenn ich dann sehe, es gibt einen Song namens "Love As A Weapon", werde ich etwas stutzig. Solche Liebeleien gab es doch vorher bei DARKEST HOUR nicht, oder?



Oh, wir haben schön öfters "Liebeslieber" geschrieben. Zum Beispiel auf "Undoing Ruin" haben wir auch mehrere Songs über die Liebe. Aber hier ist es wegen dem Titel vielleicht noch offensichtlicher. Das ist wohl der Punkt. Wenn Du eher ein depressives, hässliches und sadistisches Material von DARKEST HOUR willst, sollte man sich z.B. "The Eternal Return" anhören. Trotzdem ist das neue Album keine Schmusescheibe. Es ist "brutal as fuck". Wir haben viele Blastbeat Passagen. Das ganze passt trotzdem zu dem Konzept des Albums. Wie das nächste Album dann wieder werden wird, können wir natürlich noch nicht sagen. Wir wollten bei diesem Album den Melodien einen Schwerpunkt geben.






Auf dem Album gibt es ein langes beeindruckendes Instrumental namens "Terra Solaris". Was steckt dahinter?



Als wir in der "Sadist Nation"-Phase waren, haben wir schon einmal ein Instrumental aufgenommen. Damals wollten wir ein episches Album machen, wie z.B. "Justice For All" von METALLICA. Bei "Deliver Us" hatten wir nicht den Freiraum für ein richtiges Instrumental. Nun haben wir mit "Terra Solaris" ein schon episches Instrumental auf dem Album, mit akkustischen Passagen, an denen wir ewig gesessen haben. Es ist wirklich ein besonderer Track von Anfang bis zum Ende.







Wie wählt ihr die Songs aus, die ihr auf der Tour spielt?



Oh, das ist ganz schön schwierig. Wir wählen schon die, von denen wir glauben, dass die meisten sie hören wollen. Manchmal treffen wir Fans, die haben sich die Songs auf die Arme tätowiert, in die sie total vernarrt sind. Das ist echt krass. Fans schlagen uns vor, wir sollten mal ein komplettes Album auf einer Tour runterspielen, das wäre auch mal ein Experiment. Wir spielen nun auch "How The Beautiful Decay" von "Mark Of The Judas", den wir sonst nicht spielen. Übrigens, der letzte Song eines DARKEST HOUR Albums ist immer etwas besonderes. Er soll die Charakteristik des Albums nochmals wiedergeben.







Ihr könntet doch mal eine Umfrage im Internet machen, welche Songs die Fans auf der Tour hören wollen.



Oh ja, gute Idee, aber wer weiß, was da dann raus käme! *lacht*








Habt ihr eigentlich noch Kontakt zu eurem Ex-Gitarristen Kris Norris?



Ja, sehr oft sogar. Er ist jetzt in einer Band namens STRAIGHT LINE STITCH. Ihm geht es wirklich gut. Ich habe letzte Woche ein Bild von ihm per eMail bekommen. Er war auf einer Party in Florida, hatte wohl gut einen getrunken und eine Zigarette im Mundwinkel, so kenn ich ihn.






Ihr seid nun seit 15 Jahren zusammen. Ihr zeichnet Euch dadurch aus, dass ihr sehr viel tourt, oder?

Ja, in den letzten Jahren sind wir aber nicht ganz so häufig mehr auf Tour wie die Jahre zuvor. Wir haben aber Familien gegründet, die uns sehr unterstützen und werden ja etwas älter. Ich denke, ohne die Familien würde man irgendwann verrückt werden. Aber Du hast Recht, DARKEST HOUR waren in der Tat schon sehr oft auf Tour.






Ich habe schon öfter gehört, dass Bands ihr Geld mehr mit dem Touren verdienen, statt mit den CDs. Ist das bei Euch auch so?



Das stimmt grundsätzlich. Es ist aber auch wichtig, dass die Labels die Platte gut promoten, was leider bei unserem alten Label Victory Records nicht der Fall war.







Was würdest Du machen, wenn Du nicht als Musiker unterwegs wärst?



Ich würde wahrscheinlich einen sozialen Beruf haben. Ich hab auch einen Abschluss in "Sozialarbeit". Menschen helfen, Ratschläge geben, sowas in der Art liegt mir und ist mein Ding. Aber ich liebe Musik und alle meine Hobbies beinhalten auch Musik. Von daher kann ich mir nichts anderes vorstellen.







Wie sind Eure Erfahrungen eigentlich mit den Fans auf der Tour?



Wir hatten ganz hervorragende Shows in England. Die Fans von DARKEST HOUR sind von der Art sehr unterschiedlich. Es gibt diese Hardcore Psycho-Fans, die Tattoos der Band haben und für die Musik leben. Sie lieben die Band. Ich traf letztens jemand, der hatte ein DARKEST HOUR Tattoo im Genick. Sehr krass. Ich hab ja nur eine Gitarre und anderes Zeug auf dem Arm tätowiert. Dann gibt es aber auch Leute, die einfach nur die Musik lieben. Wir haben auch einige weibliche Fans, was sehr cool ist. Es gibt sehr viele unterschiedliche Typen hier. Äußerlich unterscheiden sie sich aber nicht mehr groß, egal in welchem Land wir sind. Wohl weil wir überall das gleiche Merchandise haben und die Leute sich durch das Internet doch immer mehr angleichen. Ich denke, das Internet trägt viel dazu bei, dass sich die Menschen immer mehr angleichen.






Was machen DARKEST HOUR, wenn sie auf Tour sind und nicht auf der Bühne stehen?



Das kommt drauf an. Wir waren letztlich in Australien. Da hatten wir viel Spaß, waren am Strand und haben viel Blödsinn gemacht. Nun steht das Album an, da sind wir viel im Internet, um Verschiedenes zu klären, oder das Album zu promoten. Wenn wir unterwegs sind, schauen wir uns natürlich gerne die Länder an, in die man so rumkommt, insbesondere, wenn man das erste Mal in ein neues Land kommt. Wir lieben es zu reisen, sonst könnte man die ganze Tourerei ja auch nicht aushalten. Als wir das erste Mal in Japan waren, mannomann, das war total verrückt. Man kommt sich vor wie auf einem anderen Planeten, man kann nichts lesen, mit keinem sprechen. Überall sind Lichter in den Städten, fliegende Autos um dich herum, verrückt einfach.







Gibt es Unterschiede zwischen den Fans in den einzelnen Ländern?



Die Japaner sind schon unterschiedlich. Sie reden nicht zwischen Songs und sind ganz ruhig, sehr repektvoll. Sie moshen auch nicht wie die amerikanischen Fans. Die amerikanischen Fans sind die aggressivsten Fans überhaupt. Die deutschen Fans zum Beispiel sind auch sehr brutal in der Pit, aber sie stoppen sofort, wenn jemand beispielsweise zu Boden geht. Skandinavische Fans bewegen sich meistens nicht so viel. Die Italiener wollen hingegen richtig Party machen. Griechische Fans schreien sich oft die Seele aus dem Leib als seien sie total durchgedreht, aber sie sind nicht gewalttätig. Kanadische Fans sind auch eher nicht gewalttätig. In Südamerika waren wir noch nicht, keine Ahnung wie es da aussieht. Oder doch, wir spielten in Ekuador. Die haben auch derbe gemosht, aber letztlich eine recht freundliche Atmosphäre.






Wenn Du mal zehn Jahre zurückblickst und die Situation mit heute vergleichst, welche Unterschiede gibt es?



Viel hat sich verändert. Musiker werden immer mehr wie Sportstars angesehen. Die Computer von heute lassen die CD-Produktion viel einfacher werden, alles ist verrückter geworden. Heutzutage können sich die Leute Musik auch recht einfach besorgen und kopieren ohne dafür zu zahlen. Das Hauptproblem daran ist, dass die Bands anfangen auf Sachen wie T-Shirt Verkauf wert legen zu müssen. T-Shirts und das ganze Merchandise wird dann recht teuer. Hinzu kommt, dass dann auf der Tour jede Band Unmengen von T-Shirts verkauft, die keiner mehr haben will. Da nur wenige Fans dann noch T-Shirts kaufen, müssen die Kartenpreise steigen, damit die Band nicht Miese macht. Die eigentliche CD steht dann als Einnahme immer mehr im Hintergrund und hat nicht mehr so viel Wert. Das ist keine gute Entwicklung.





Ok, zum Abschluss noch eine Frage: Was würdest Du auf eine einsame Insel mitnehmen?



Definitiv eine Gitarre. Dann meine Frau, sonst bekomme ich Ärger und ich lasse sie ja nicht im Stich. Außerdem will man sich ja mit jemanden unterhalten, oder man ist schon bekloppt im Kopf. Hm, dann wird es schwierig. Ich denke eine Flasche Alkohol oder was anderes zum Berauschen. Dann halte ich es auch auf der Insel aus.





Ok, Mike, viel Spaß noch auf der Tour und viel Erfolg mit dem neuen Album.




Danke und viele Grüße an die Euch und jeden, der das Interview liest.





Review:

A View From The End Of The World

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Die letzten beiden Alben “Redeemer” und “Overworld” waren echt originelle, frische und mit allerlei coolen Songs und Melodien gespickte Spaßmacher, wie man sie in dieser Form seit den kreativen Glanzzeiten von WALTARI nicht mehr zu hören bekommen hatte. Der selbst definierte „C64 Metal“ (diese Bezeichnung trifft meiner Meinung nach nicht wirklich zu, sieht man mal von ein paar gut platzierten Samples ab) des schwedischen Haufens ist einfach knackig, jedoch schaffen es die Jungs auf „A View From The End Of The World“ nicht so richtig, ihn wie zuletzt in packende Hymnen zu stecken. Ein Großteil des Albums zieht in belanglosem Einheitsbrei am Hörer vorbei; die dynamischen Strukturen und langlebigen Ohrwürmer mit Killermelodien bleiben hier, sieht man mal von den beiden superben „Persona“ und „Nova Prospect“ ab, leider aus. Speziell die (vermutlich auch einfach zu lang geratene) zweite Hälfte des Albums will auch nach dem x-ten Durchlauf nicht zünden, was zumindest mich arg enttäuscht, denn auf „Overworld“ reihten Sänger Robert "Gaz" Stjärnström und seine Mitstreiter noch Hit an Hit. Richtig schwach ist das inzwischen fünfte Langspielgerät der Band zwar nicht, aber ich hätte nach den steilen Vorlagen der letzten Jahre doch eine ganze Schippe mehr erwartet. So bleibt die Hoffung, dass die Kurve auf dem nächsten Werk wieder mit Anlauf genommen wird.

A View From The End Of The World


Cover - A View From The End Of The World Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 62:7 ()
Label:
Vertrieb:
News:

ARCH ENEMY: Exklusives Club-Konzert steht an

ARCH ENEMY werden am 14.03. eine exklusive Clubshow im AJZ Bahndamm in Wermelskirchen absolvieren. Dieses autonome Jugendzentrum fasst maximal 200 Besucher.

Diese Show wird der Startpunkt für viele Aktionen rund um das neue Album „Khaos Legions“ sein, das am 27.05. in die Läden kommt. Für diesen Gig gibt es nur ein Kontingent von 150 Karten, die man hier käuflich erwerben kann.



Folgende Bedingungen sind dabei zu beachten:

- die Tickets werden nach dem Prinzip: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ verteilt und werden 12 EUR (inkl. Gebühren) kosten. Zahlungsinformationen werden mit der Ticketbestätigung zusammen per E-Mail verschickt

- jede Person kann sich für 2 Tickets anmelden. Am 01.03. werden die Benachrichtigungen an alle Fans rausgeschickt, die ein Ticket erhalten

- Konzertbesucher müssen mindestens 16 Jahre alt sein






News:

30 SECONDS TO MARS: Im Sommer in Europa

Im Rahmen der ihrer Worldtour werden 30 SECONDS TO MARS nach Australien, Kanada und der USA im Sommer auch bei uns in Europa erscheinen.



Termine:

17. Juni 2011 Fiera Open Air Arena - Mailand, Italy

23. Juni 2011 Prague City Festival - Prag

25. Juni 2011 Elevation Festival - Razlog, Bulgaria

28. Juni 2011 Hove Festival - Arendal, Norway

30. Juni 2011 Peace & Love - Borlänge, Schweden

02. Juli 2011 Volt Festival - Sopron, Ungarn

06. Juli 2011 Olympic Centre - Athen

08. Juli 2011 Optimus Alive Festival - Lissabon

09. Juli 2011 Bilbao BBK Live Festival - Arraiz, Spain

19. August 2011 Area 4 Festival - Lodingsen

20. August 2011 Highfield Festival - Grosspösna

23. August 2011 Trabrennbahn - Hamburg

24. August 2011 SAP ARENA - Mannheim






Review:

Lean Back In Anger

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VENEREA aus Schweden sind schon seit Anfang der 90er aktiv, und die langjährige Erfahrung hört man ihrem neuesten Album deutlich an. Auf „Lean Back In Anger“ wird nämlich 16 Songs lang nicht nur mächtig Druck gemacht, sondern auch noch eine Hymne nach der andere rausgehauen. Ihr melodischer Hardcore hat dabei aber nichts mit Pop-Punk zu tun, dafür ist der Sound zu dreckig, der Gesang zu rau, die Attitüde zu authentisch. Gerade letzteres zeichnet dieses Album besonders aus: Es könnte auch schon zwanzig Jahre alt sein, aber trotzdem klingt hier nichts aufgesetzt. Auch die kämpferischen Texte, die schon in den Titeln wie „Invitation To Action“, „Wake Up! Smell Napalm!“ oder „Kill Yourself Or Be Killed“ deutlich werden, gehen in diesem Kontext völlig in Ordnung. VENEREA sind immer noch wütend, und das spürt man an jeder Ecke. Wer auf die alten Scheiben ihrer Landsmänner MILLENCOLIN oder SATANIC SURFERS steht, sollte hier unbedingt mal reinhören.

Lean Back In Anger


Cover - Lean Back In Anger Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 32:7 ()
Label:
Vertrieb:
News:

EXTREME NOISE TERROR-Sänger verstorben

Im Alter von 46 Jahren ist EXTREME NOISE TERROR-Sänger Phil Vane verstorben. Die Band wird in Kürze ein Statement dazu veröffentlichen.

Review:

Wartime Citizens

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THE EFFORT sind nette Typen, die mit “Wartime Citizens” eine ziemlich gute Hardcore-Platte geschrieben haben. Aber was sie nicht machen sollten, ist der Versuch, aus von ihrem Nerd-Image (remember: in HC-Bands tummeln sich überproportional viele davon) wegzukommen, wie „The Price Of Man(ipulation)“ beweist – Tony ist kein Wutbrocken am Mikro und kann sich in der Kategorie „ich brülle gegen die Instrumente an“ nicht mit Lou Koller oder Rob Frusco messen, was den Einstieg in die Platte kramlif erscheinen lässt. Wird aber alles besser, sobald „1958 – The Effort“ loslegt. Ab dem Moment ziehen THE EFFORT schön vom Leder, mit variablen, melodischen, eingängigen Hardcore-Songs, die auch inhaltlich was zu bieten haben. Ähnlich wie VERSE sind THE EFFORT dabei im linken politischen Spektrum zu bieten, verpackt in durchdachte Texte. Beim Songwriting haben VERSE und Konsorten ebenfalls Pate gestanden, was ja bei THE EFFORT aber schon bei allen Alben und 7“ der Fall war. „Wartime Citizens“ entpuppt sich ihr ausgereiftestes Werk, das gut im Ohr hängen bleibt und aus der Masse der melodischen HC-Scheibe dank des guten Songwritings heraussticht. Feines Album.

Wartime Citizens


Cover - Wartime Citizens Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 27:2 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

The Effort

KEINE BIO! www
Review:

Do Not Resuscitate

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“This is my most heartfelt spit in the face to every one of you who represent this place./ Every word is a knife between the ribs of every single member of the fucking human race.” – Alles klar? MOST PRECIOUS BLOOD läuten ihr quasi-Comeback-Album “Do Not Resuscitate” mit zwei Zeilen ein, die zeigen, dass ihre Abscheu, ihre Verachtung für die Menschheit in den Jahren seit „Merciless“ keinen Deut geringer geworden ist. Dem geneigten Fan ist das erstmal egal, zu groß ist die Freude über ein neues Album der New Yoker, die sich nach einem Anfang 2007 veröffentlichten Statement über die Verkommenheit der heutigen HC-Szene aus ebenjener verabschiedet hatten. Wer aber hinter die Musik schaut, hinter die gnadenlosen Songs, die mal rasant schnell, mal in wuchtigen Mid-Tempo auf den Hörer einprasseln, wird eine Band finden, die kein Blatt vor dem Mund nimmt. Eine Band, die mehr zu bieten hat als Beziehungsdramen oder Straight Edge-Kram in den Texten. Die Texte von „Do Not Resuscitate” machen nachdenklich, was ja genau das ist, was jede Hardcore-Platte machen sollte, was aber bei dem Gros der Veröffentlichungen nicht mehr der Fall ist. Rob Fusco brüllt diese Texte mit einer Intensität raus, die beängstigend ist und sie gleichzeitig verstärkt, während er von Drummer Collin tatkräftig bei Aufbau einer Soundwand unterstützt wird. Die Gitarrenduelle und die Riffs sind ebenfalls erste Sahne und stehen der eigenen Vergangenheit in nichts nach. „Do Not Resuscitate” ist ein echter Arschtritt, mit dem MOST PRECIOUS BLOOD schon früh im Jahr eines der besten Hardcore-Alben des Jahres vorlegen. In Sachen Ehrlichkeit und Authentizität wird ihnen eh kaum eine Band das Wasser reichen können.

Do Not Resuscitate


Cover - Do Not Resuscitate Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 32:23 ()
Label:
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Review:

Glorious Collision

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Tom S. Englund hat vor den Arbeiten zu „Glorious Collision“ ordentlich Leute getauscht, vom Line-Up des Vorgängers ist nur der Keyboarder übrig geblieben. Neu dabei sind mit Marcus Jidell (Ex-ROYAL HUNT) und Johan Niemann (Ex-THERION) zwei gestandene Musiker, die um Karl-Hannes van Dahl an den Drums erweitert werden. Wie weit sich die neuen Kollegen auf den Sound von EVERGREY ausgewirkt haben, bleibt naturgemäß unklar, allerdings ist festzustellen, dass „Glorious Collision“ deutlich mehr elektronische Einschübe hat als von der Band bisher gewohnt (Leave It Behind Us", "Restorin The Loss" oder "To Fit The Mold") und gleichzeitig knackiger, heftiger geworden ist, quasi mehr Metal. EVERGREY haben aber ihr Gespür für hymnenhafte Songs voller Emotion und Dunkelheit behalten, wie jeder Song des Albums beweist, allen voran das knackige „Frozen“ und das nicht aus dem Ohr gehen wollende „Out Of Reach“. Tom liefert die erwartet grandiose Leistung am Mikro ab und schüttelt sich zudem einige sehr gute Riffs aus dem Ärmel, aber das war ja zu erwarten. Spannender ist die Frage, wie sich die Neuen einfügen und wie ihre Leistung ist. Sehr gut und sehr gut kann die Antwort nur lauten, wenn die gute Stunde Metal mehrmals im Player rotiert ist. Die Songs sind sehr stark und profitieren von der Routine und dem hohen spielerischen Niveau der Neuzugänge ungemein, was „Glorious Collision“ zu einem sehr guten Metal-Album werden lässt. EVERGREY sind auch im Gewand ein Garant für gute Musik, die zudem abwechslungsreicher als je zuvor geworden ist. Chapeau!

Glorious Collision


Cover - Glorious Collision Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 61:38 ()
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