Das Düstermetal Label Blackend biete mit dem mitlerweile dritten Sampler wiedereinmal einen kleinen Überblick über die bei ihm unter Vertrag stehenden Bands. Über den Sinnodre Unsinn solcher Sampler will ich hier mal keine Worte verlieren, die Bands spielen alle auf einem ordentlichen Niveau und von daher bietet die Scheibe einen ganz guten Überblick der gefeatureten Bands. Den Anfang machen HECATE ENTHRONED mit 3 Tracks ihres Albums "Kings Of Chaos" mit einem recht bombastischen und keyboardorientierten Death/Black Metal. Danach zeigen AMSVARTNER mit Songs von "Dreams" mit agressivem und rhythmusbetonten Death Metal, dass man zu der Mucke auch tanzen könnte, gefällt mir sehr gut, was die schwedische Combo hier abgeliefert hat. Als nächsten knüppeln ENTHRONED mit Black Metal der derben Schiene drauflos und ballern einem mit hyperschnellen Songs die Sülze aus den Ohren das es sich gewaschen hat. Die Band ist dann wohl doch eher nur was für Fans der schwarz/weiß geschminkten Fraktion. Melodischer Death Metal von MISFORTUNE, auf den ich hier nicht näher eingehe, denn ihr könntet eigentlich gleich die komplette Rezi lesen. Von ECLIPSE und IMMEMORAL ist jeweils nur noch ein Stück auf der CD vertreten, beide präsentieren Black Metal, der einen nicht unbedingt aus den Latschen haut...nicht schlecht, aber die vorangegangenen Bands waren einfach besser!
Deathrace King" ist eine konsequente Weiterentwicklung zu "Hell is here", dem letzten Album der Nordlichter von THE CROWN. Wieder geht es tierisch in die Fresse und straight zum Punkt mit Refrains die zum Mitgröhlen auffordern (hört euch z.B. "Executioner" an und ihr wisst, was ich meine!) und einigen Hardcore und starken Trash Elementen in ansonsten hervorragendem Death Metal. Der technische Aspekt kommt dabei ebenfalls nicht zu kurz und man merkt den Jungs die Spielfreude an, wie beispielsweise im saugeilen Solo des Openers "DeathExplosion". Weitere Anspieltips: "Total Satan" und "Killing Star" (etwas melodischer und von den Riffs her am klassischen Heavy Metal orientiert). Insgesamt ist das Album das kompakteste und ausgereifteste The Crown - Album bisher und die saubere und brutale Produktion tut ein übriges um den Gesamteindruck abzurunden. Ein kleiner Kritikpunkt ist vielleicht das Cover (es stellt einige Schwarzgraue Totenköpfe dar, welche sich ein Rennen liefern - "Deathrace" eben), welches im Vergleich zum Vorgängeralbum etwas langweilig erscheint, dennoch lautet die Devise: Wem "Hell is here" gefallen hat: Kaufen! Ansonsten: Wenigstens mal reinhören, es lohnt sich! Übrigens haben Thomas Lindberg (ex- At the Gates) und Mika Luttinen (Impaled Nazarene) an "Deathrace King" mitgerabeitet und sicherlich auch ihren Teil zum geilen Endergebnis beigetragen. THE CROWN has arrived... und sie sind bereit alles niederzumähen, was sich ihnen in den Weg stellt...
Als die CD das erste Mal in meinem Player lag, hatte ich das Gefühl, als läge sie dort 20 Jahre zu spät... Ihre erste 7" erreichte Deutschland leider nie und somit ist "Cinema Strange" die erste Scheibe, die auf das europäische Publikum wartet. Warum die CD 20 Jahre zu spät im Player lag? Nun ja, dieser Sound, dieses Songwriting ist 80er Style, Gothic/Batcave pur, lässt THE CURE oder SISTERS OF MERCY durchscheinen und klingt wie eine Hommage an diese Zeit. Die Postgothpunks von CINEMA STRANGE haben mit dieser CD etwas geschaffen, was es eigentlich schon lange nicht mehr gibt... Einfache Drums und tiefe Gitarren, Texte über den Tod, Klischee pur eben. Und der Sänger... eigentlich klingt er mehr wie eine Sängerin, ist der Hammer. Die Stimme erinnert nicht mal im entferntesten an einen Mann, vielmehr an das unschuldige Quäken eines Schulmädchens... passt aber dennoch zur Musik, diese melancholische Stimung, die durch Lucas Lanthier´s Stimme getragen wird... einfach genial! Und trotzalledem haben die drei ihren Humor nicht verloren, sie experimentieren in einigen Liedern mit Sprachsamples in der Art rum, dass man sofort grinsen muss, um danach bei der düsteren Musik wieder mit einer Gänsehaut zu träumen! Toll!
Man kann darüber diskutieren, ob es sinnvoll ist, nach gerade mal zwei Studioalben ein Livealbum zu veröffentlichen, ebenso wie man den Verdacht hegen kann, daß besagtes Album schnell und lieblos auf den Markt geworfen wurde, um noch eben von der Erfolgswelle zu profitieren, auf der die "Kinder von Bodom" gerade reiten.
Dieser Anfangsverdacht allerdings erweist sich nach Anhören der Scheibe schnell als unbegründet, hat man hier doch eine sauber produzierte Platte abgeliefert, die deutlich die Spielfreude der Band zeigt, ebenso wie sie das begeisterungsfähige japanische Publikum darstellt. An der Soundqualität gibt es nichts auszusetzen und zwischendurch lockern Soli das Ganze auf (z.B. vor "Deadnight Warrior").
Der Querschnitt über die beiden CoB-Alben "Something Wild" und "Hatebreeder" (u.a. "Lake Bodom", "Warheart" und "Bed of Razors") ist gerade für Leute, die sich einen Überblick über das Bodom-Material verschaffen wollen interessant und für Fans der Band ist die limitierte Box schon allein wegen der zehn Din-A 5 Postkarten, die Bilder der Band zeigen, ein Muß. Nervig ist allerdings das absolut comicmäßige Cover und ein Booklet wäre auch nicht schlecht gewesen, Platz hätte es in der großen Box jedenfalls gehabt.(pemi)
Mit "Digital Boulevard" haben Chalice aus Hamburg nun bereits ihr drittes Album vorgelegt und dabei ein richtig kleines Meisterwerk abgeliefert. Eine interessante Mischung aus Melodic/Power Rock mit gelegentlich eingestreuten progressiven Elementen ("The Mirror") sorgt für viel Abwechslung sowie kurzweiliges Hörvergnügen. Gleich zu Beginn mit dem gleichnamigen Titeltrack einer doppelbasslastigen Speedattacke legen die fünf Jungs einen Hammersong vor, der von seiner ganzen Art her auch von den benachbarten "Kürbisköpfen" stammen könnte. Das sind dann aber auch schon die einzigen Gemeinsamkeiten. Nicht nur das öfters mal zur Abwechslung einmal im "altmodischen" Hammondsound röhrende Keyboard in Verbindung mit taffen Gitarren sorgen u.a. bei "Moving in circles" oder "Can’t you feel it" dafür, daß hier regelrechte Classic Rock Feelings rüberkommen. Als noch ein wenig stärker herausragend, unter sowieso durchgehend nur guten Songs, muß hier zweifellos "Hold on to the years" eine Ballade mit Gänsehautgarantie, erwähnt werden. Produktionstechnisch gibt es hier auch überhaupt nichts zu kritisieren, denn das erreichte Niveau der mit viel Liebe zum Detail und bis ins Kleinste ausgetüfftelten Arrangements ("A day für Revolution") liegt über dem internationalen Standart in dieser Musikrichtung. Gino Naschke erinnert mit seinem Organ in manchen Passagen ein wenig an IQ was aber dem Album keinerlei Abbruch tut ganz im Gegenteil, denn diese zwar hohe aber doch warme Stimme sorgt für ein sehr harmonisches Gesamtbild. Insbesondere der Wechsel zwischen treibenden Songs und immer wieder atmosphärisch dichten Klangbildern macht den besonderen Reiz dieses Klassealbums aus
Die Jungs von Spiral Tower sind eigendlich keine Newcomer im herkömmlichen Sinne. Immerhin spielen Frank Zube ( Drums), Bernhard Altmann ( Bass) und Sven Podgurski (Gitarre) schon seit einigen Jahren zusammen. Lediglich die Band der drei ist neu. Sie haben sich einfach noch Alexander Koch ( Gesang) und Alex Konstandares zu sich geholt, um dann ein Album einzuspielen, daß vor Abwechslung und Ideen nur so trotzt. Schon der Opener ´ The Eyes of the blind" hat es in sich. Schnelle double bass, harte Riffs und dazu klarer aber kräftiger Gesang. "Mindkiller" kann man schlecht einer Richtung zuordnen, da eigentlich verschiedene Einflüsse darauf zu finden sind. Songs wie "The martyr is dead" oder der letzte Song "Feel the tears" verzichten auf die schnellen Passagen, sind jedoch mit ihren kompromißlosen harten Gitarrenklängen absolute Genickbrecher. "On the wings of an eagle" sondert sich ein wenig von den übrigen Trash/Speed Tracks ab und schlägt mehr den Weg in die Melodic/ Power Ecke ein und übernimmt auf diesem Album in meinen Augen den Hymnenstatus, bei dem Live wohl kaum einer seine Stimmbänder verschont lassen wird. Im Großen und Ganzen ein wirklich gelungenes "Debütalbum" - Ob Speed/Trash/Power Metal - auf diesem Album ist von jedem was vertreten
Melodic Metal Fans aufgepasst : Hier sind Sonata Arctica. Mit ihrem Debüt Album "Ecliptica" greifen die 4 jungen Finnen wohl nach den Sternen. Wer dachte, das aktuelle Stratovarius Album wäre das einzige Highlight dieses Jahr, der hat sich wohl geirrt. Viele werden nun sagen , Sonata Arctica sei nur ein Abklatsch von Stratovarius. Gut, gewisse Ähnlichkeiten lassen sich nicht abstreiten aber es ist ja auch keine Schande "Highspeedguitarplaying", super Melodien die sich ins Ohr bohren und sich ganz tief drinne festbeißen, klare Vocals usw. in die Songs einzubauen. Aber trotzdem hat die Band auch ihren eigenen Stil mit auf die Platte gebracht. Melodic Speed Metal Kracher mit teilweise progressiven Einlagen wie der erste Track "Blank File" oder "Destruction Prevender" gehen schon nach dem ersten Klängen sofort ins Ohr. Sonata Arctica beweisen jedoch mit "Letter to Dana´auch, daß sie nicht nur die Speed Nummern meistern, sondern auch gefühlvolle ( wie untrue, gell) Ballade spielen können. Mein persönlicher Fave der Scheibe, "Full Moon" beginnt mit sanftem Klavier und steigert sich dann bis zum ersten Refrain in ein absolutes Meisterwerk des melodischen Power Metals. Ein absolut gelungenes Debütalbum der jungen Finnen. Da Sonata Arctica die anlaufende Tour von Stratovarius und Rhapsody supporten, gibt es nun 3 Gründe, diese Tour nicht zu verpassen....
Und wieder einmal gelang es den Leuten von Massacre Records eine neue Band mit dem Namen SILENT FORCE an Land zu ziehen, in der ein sehr sehr grosses Potential steckt. Ist ja auch kein Wunder - immerhin zählt Alex Beyroth (Sinner, Primal Fear) als Gründer. Nachdem er 12 bereits ohne Gesang fertig produzierte Songs an D.C. Cooper (Ex Royal Hunt) schickte, war die Zusammenarbeit zwischen den zwei schon fast perfekt. In den House of Music bzw. House of Audio Studios haben die beiden dann zusammen mit Torsten Röhre (Keyboard), Andre Hilgers (Drums) und Fleisch (Bass) ihr Debütalbum "The Empire of Future" mit DC hinter dem Micro aufgenommen. Das Resultat spricht Bände: vollgepackt mit 8 Melodic Krachern wie der Opener Track "Live for the day" oder "Tell my why", groovigen Nummern wie "Saints and Sinners" oder abwechslungsreichen Stücken wie dem Titeltrack "Empire of Future": anfangs noch sehr langsam und leise über sanfte chorartige Einsätze, die schon bald in melodische Gitarrenriffs über gehen, die wir ja von Alex und seiner anderen Band SINNER schon kennen. D.C.´s klare Stimme ist förmlich wie für den Stil von Silent Force gemacht. Passagenweise erinnern mich manche Stellen stark an Savatage oder Queensryche. Zum Abschlus gibt’s dann mit "I´ll be there" noch eine keyboardgeprägte Ballade die das Melodic Metal Erlebnis "The Empire of Future" gefühlvoll ausklingen lässt.
Orchestraler Black Metal, ein riskantes Gebiet, auf dem Bands meist entweder genial oder miserabel sind. Meistens, denn gleich vorweg: Shining Of Kliffoth sind dazwischen... Aufgenommen mit 3 Sängern in 4 Sprachen bei 10 eigenen Liedern und einem Cover und das ganze gibts schon seit 7 Jahren! Das sind Shining Of Kliffoth. Mit ihrem aktuellen Werk "Twilight Of Sehemeah" behandeln sie textlich die Themen Magie und Kaballa, nicht gerade neu die Idee, diese Themen in epischen Werken umzusetzten und gerade deshalb war meine Erwartung sehr hoch. Leider werden sie nicht ganz erfüllt. Die Produktion schafft es einfach nicht die vielschichtigen Klangstrukturen differenziert genug abzubilden, die Sänger klingen für diese anspruchsvollen Themen nicht reif genug und die musikalisch Umsetztung geht in einem Stilwirrwar unter. Eigentlich echt schade, denn vier Sprachen in einem Werk zu verwenden hätte interessant sein können. Wenn, ja wenn man sich eben nicht hätte hinreißen lassen, alles zu verwenden zu versuchen, was THERION und andere Vorreiter des orchestralen Metals vorgemacht haben. Das Album wirkt nicht homogen und ausgereift genug, um zu Anhänger anspruchsvollen Metals zu begeistern und nicht hart und brutal genug um die Fans des "True Black Metal" für sich zu gewinnen. Die Band wird in Zukunft hoffentlich an sich arbeiten und dann mit ihrem nächsten Album die Herzen der Fans erobern.
Kaum hat das neue Jahrtausend begonnen, werden wir auch schon mit SENTENCED´s neuestem Longplayer "Crimson" überrascht. Was für ein Auftakt für das 21-igste Jahrhundert! Denn "Crimson" wird wohl in Zukunft aus keinem gut sortierten CD-Regal mehr wegzudenken sein. Obwohl es ihr erstes Album ist, dass sie in eigener Regie aufgenommen haben ist diese Scheibe mehr als nur gut gelungen. Mit melancholischen Texten und der dazugehörigen Atmosphäre versetzen sie den Hörer zuerst in tiefe Melancholie, die aber komischerweise nicht negativ wirkt. Da sind zum Beispiel: "Fragile" oder die erstes Singleauskopplung "Killing Me Killing You", die solche Ohrwurmqualitäten besitzen, dass sie ein breites Publikum ansprechen werden. Man merkt schon, dass sich die fünf Finnen mächtig ins Zeugt gelegt haben, um ein solches Album hinzukriegen. Auf "Crimson" können sie jedenfalls berechtigterweise sehr stolz sein, denn dies ist ein Album, das seinesgleichen sucht.