Der Metal boomt. Das merkt man schon allein daran, daß alle Nase lang neue Bands durchstarten und gleich mit den Debütalben nennenswerte Erfolge zu verzeichnen haben. So auch HYPERION mit ihrem Debütalbum "Where Stone is unscarred", eine neue Power Metal Band aus Italien. Das Intro der CD, deren Cover schon darauf schließen läßt was einem auf dieser CD zu erwarten hat, wird von einem 10 köpfigen italienischen Chor gesungen, denen man eigendlich einen Vertrag als Opernsänger anbieten sollte ! - Echt geile Stimmen !!! Dann hauen die 5 Italiener endlich richtig rein. Songs wie "Perpetual Burn", "Shade of Sin" und "Eyes full of fire" geben einem mit ihren Double Basses und denn stellenweise sehr schnellen und harten Riffs genau das richtige Brett !! Stellenweise erinnern die Keyboardparts an Rhapsodyklänge oder gehen ein wenig in die melancholische Ecke wie Therion. Die kräftige, klare aber auch hohe Stimme von Matt McHantin paßt perfekt zu dem Sound. Den letzten Song der CD, gleichzeitig auch der längste, kann man eigentlich als gelungenes Finale einer genialen CD bezeichnen. Ich sag nur eins: kaufen !!!
Eine 1-Mann Blackmetal Band ??? - Ja wirklich - das gibt es . Lord Azmodan hat sich nach seinem Debütalbum "Evil Obscurity" dazu entschlossen, die Band von nun an als Soloprojekt weiterzuführen. Das heißt, er spielt auf seinem neuen Album "Of Angels and demons" Gitarre, Bass, Schlagzeug und Keyboard. Außerdem singt er natürlich wieder. Lediglich für einige Parts hat er die Sängerin Carmen Clark hinzu geholt. Das neue Album verspricht einiges - Sieben Black Metal Songs der Extraklasse. Schon der erste Song, "The Lord of sins", zeigt was einem im weiteren Verlauf dieses Albums zu erwarten hat: atmosphärischer Blackmetal mit vielen Keyboard Parts, intensiver Blackmetal Gesang und anspruchsvollen Lyrics. Mit "Of Angels and Demons" stellt Lord Azmodan unter Beweis, daß man mit der Kombination von aggressiven Black Metal und melodischen Keyboardeinlagen ein kleines Meisterwerk in diesem Genre erschaffen kann. Wer hier nicht zugreift ist selber Schuld.
Eine absolut hochkarätig besetzte Band und dann ohne Plattenvertrag! Ich war erstaunt als mir in den letzten Tagen dieses Demo von SEVEN SINS ins Haus geflattert kam. Druckfrisch aus Norwegen und exklusiv könnt ihr jetzt schon mal lesen, was demnächst hier bei uns erscheinen wird. Tjodalv, ex-Dimmu Borgir Schlagzeuger, jetzt Old Man´s Child Drummer und Cyrus, Sessiongitarrist bei Satyricon und Old Man´s Child haben ihr eigenes Projekt ins Leben gerufen. Die Musik an sich ist technisch versierter Black Metal, durchsetzt von coolen Melodien und ultraschnell und sauber gespielten Drums. Die Keyboards befinden sich im Hintergrund und wurden von Mustis (Dimmu Borgir) eingespielt. Keine Angst, die Musik von SEVEN SINS ist bei weitem nicht so oberflächlich wie Dimmu Borgirs Düstermucke sondern kann mit verdammt genialen Gitarrenparts und tollen, einfallsreichen Melodien aufwarten, die darüberhinaus von Athera´s Stimme profitieren. SEVEN SINS ist durch die Vocals durchaus als derb und böse anzusehen, doch gewinnt es durch die erwähnten Attribute an viel mehr Gewicht und Tiefe als dies herkömmliche Black Metal Acts tun. Wer also auf gitarrenlastigen Metal mit Black Metal Vocals steht und das ganze in Vollendung erleben will, der sollte sofort zugreifen, sobald diese Scheibe das Licht der Welt erblickt. Keyboard und Evilfetischisten sollten aber auf jeden Fall vorher mal reinhören.
Lässt sich Heavy Metal mit Western Atmosphäre verbinden, ohne dass einer der beiden Stile den Kürzeren zieht? Eine Frage, die sich auch nicht unbedingt nach "The Dawn Of Dying" beantworten lässt. Nach zwei typischen Italo-Western Intros startet man mit "Gomorrah Of The Plains" erst einmal im typischen Power Thrash Metal Gewand los, was gerade durch Opa Tom Angelrippers Gesang stark an SODOM zu "Better Of Dead" Zeiten erinnert. Auch der zweite Song und Titeltrack rechtfertigt das Prädikat "Western Metal" noch lange nicht. Alles nur ein Promotiongag? Verkaufsstrategien? Nein, denn die Wende wird mit dem nächsten Track "My Gun And Me" erreicht. Das Duett von Angelripper und Bandinitiator Alex Kraft bietet genügend Country Elemente auf, um als gelungene Symbiose der zwei genannten Genres durchzugehen. Der Rest der Platte schließt sich bis auf wenige Ausnahmen dieser Stimmung an, so dass man den DESPERADOS doch noch eine etwas andere Metal Platte bescheinigen kann, die über eine gehörige Portion Frische und Ohrwurmmelodien verfügt. Erreicht zwar nicht die kultige "Jello Biafra meets Mojo Nixon" Platte, kann aber aufgrund ihres anderen, gewöhnungsbedürftigen Klangs und dem aufgewandten Herzblut ohne Bedenken weiterempfohlen werden. Das gut aufgemachte Booklet dürfte ebenfalls dazu beitragen, über die eine oder andere Schwäche hinwegzusehen.