QUINTESSENCE MYSTICA wurden im Sommer 2008 in Kharkov (Ukraine) gegründet. Die Band besteht dabei lediglich aus den beiden Musikern Dromos Aniliagos und Master Alafern. Letzterer trägt den Mastertitel wohl zu Recht, hat er doch bei dem Erstlingswerk namens "The 5th Harmonic Of Death" alle Instrumente eingespielt. Angeblich wurde das Material innerhalb von nur 2 Wochen nach Bandgründung geschrieben, was dann doch eine recht kurze Zeitspanne darstellt. Kann man da Qualität erwarten? Direkt der erste Track "Vector Space of Desires" bietet einem schnellen Blackmetal mit orchestraler Keyboarduntermalung wie man ihn z.B. von CRADLE OF FILTH gewohnt ist. Ein sehr dichtes Klangbild mit bedrohlichen Melodien und nähmaschinenartigem Schlagzeuggehämmer. Der zweite Track names "Triumpf of Cold Steel", der zur Eröffnung eines Gladiatorenkampfes gespielt werden könnte, ähnelt jedoch dem ersten Song je weiter man ihn laufen lässt. "Aspects of Contemplation Projected Onto The Eternity" lässt vom Titel abermals die Frage aufkommen, welchen Kram man geraucht hat, als man sich solche Titel ausdachte. Musikalisch geht es weiter im gleichen Stil. Eine etwas quälende Geigenmelodie im ersten Drittel des Songs und eine Keyboardpassage im Mittelteil sorgen für etwas Abwechslung. Um die Scheibe etwas aufzulockern, gibt es kurze "Interludes" wie "Entropy Of Sanity", "Metaphysics Of War" und "Memorial". Diese lassen trotzdem die Gleichartigkeit und Gesichtslosigkeit der "echten Songs" nicht entfallen. Positiv hervorheben will ich den letzten der 11 Tracks namens "Frankenwald Mystery", der gerade in der zweiten Hälfte durch seine Melodieführung und der Gesangspassage gegen Ende zu überzeugen weiß. Hier kommt für mich zum ersten Mal etwas wie Begeisterung auf. Zusammenfassend ist die Scheibe der Ukrainer ein Black Metal Album, das mir leider zu wenig Abwechslung bietet. Der Gesang steht stets im Hintergrund. Es dominieren Gitarren mit unterlegten Keyboardpassagen, die jedoch auf Dauer zu wenig Spirit haben, als dass mir die Musik ins Ohr gehen könnte. Angeblich ist das zweite Album für Anfang 2011 schon geplant, so dass man Abwarten muss, ob sich die Band weiter entwickelt. Derzeit nur für Fans der Musikrichtung zu empfehlen, die unbedingt vorher reinhören sollten.
Auf 15 Jahre Bandgeschichte blicken HERETIC aus den Niederlanden zurück. Grund genug, eine Scheibe wie "Praising Satan" zu veröffentlichen, auf der man eine Menge Wiederveröffentlichungen der ersten beiden Scheiben "Black Metal Holocaust" und "Devil Worshipper", Demos und Singles der Band wieder findet. HERETIC spielen einen ganz eigenwilligen diabolischen Rock´n´Roll, den sie selbst treffend als Black´n´Roll beschreiben. Manchmal frage ich mich, ob sich die Band selbst immer so ganz ernst nimmt oder die Stücke auch alle eine kleine Persiflage auf den Black Metal darstellen, was dann auch die Rückkehr zum simplen Punk und Rock´n´Roll irgendwie begründen könnte.
Trotz der Wiederveröffentlichung darf man an den Sound der Scheibe keine großen Ansprüche stellen. Das Material kommt arg "geschrubbelt", roh und direkt "aus der Garage aufgenommen" daher und unterstreicht damit sicherlich den Kultcharakter der Band. Zugegeben, die kurzen und simplen Punk und Rock´n´Roll Songs mit bösartigem Gesang haben ihren Charme. Für Fans sicherlich ein gefundenes Fressen. Alle anderen sollten unbedingt in das Werk zuerst hineinhören, denn Songs wie "Black Metal Overlords" (sehr empfehlenswert übrigens) oder "Angeldestruction" sind nicht nur vom Titel etwas skurril, sondern auch musikalisch eine ganz eigene Note. Der trashige Eindruck vermiest einem jedoch nicht den Spaß an den Songs, die wie eine wilde Mischung aus MOTORHEAD, TURBONEGRO, MISFITS und den SEX PISTOLS erscheinen.
Zusammenfassend will ich die Scheibe trotz der Kritik dennoch empfehlen. Selbst denen, die mit HERETIC nicht anfangen können, weil die Karriere der Band an einem vorbei lief, könnten an den Stücken ihr Gefallen finden. Daumen hoch.
UNCREATION kommen aus Hamburg und spielen Melodic Death Metal. Nach einem kleinen Intro scheppert das Quintett richtig los. Direkt fällt mir auf, dass die Scheibe sehr gut produziert, klar und druckvoll aus den Boxen kommt. Kein Wunder offensichtlich, hat man doch nach dem Einspielen die "Bänder" nach Schweden zu Dan Swanö übergeben, der sicher vielen als Producer von Bands wie MARDUK oder OPETH bekannt sein dürfte. Der erste Track "Uncreation" im gehobenen Midtempo Bereich baut auch schon mächtig Druck auf und besticht nicht nur durch eine gelungenen Songaufbau, sondern insbesondere durch interessante Melodien, die von den Gitarren immer wieder in den Vordergrund getragen werden. Ohne Zweifel haben die Gitarristen ihr Handwerk gelernt. "Breaking The Innocence" drückt noch mehr aufs Gaspedal und besticht durch treibende Gitarrenriffs, die ich lobend erwähnen will. Sehr gelungen. Der Song stellt für mich eine klare Steigerung zum ersten Track dar, auch, weil sich hier der Gesang noch mehr in den Song einbettet. "Sun Of Ice" als Track Nummero 3 legt mit einem sich ins Ohr fressenden Gitarrenriff los, bevor man in die Strophe wechselt. Der Song verliert dann etwas an Kraft, bevor er jedoch wieder später unter Zurückgreifen der anfänglichen Melodien mächtig Vortrieb bekommt. In der zweiten Hälfte gibt es dann ein hörenswertes Gitarrensolo. "Moonlight Rain" beginnt ebenso wie das später folgende "A Little Light Of Life" mit einem Akkustikintro, bevor sich der Song im Midtempo und dann im Uptempo Bereich zu einer Death Metal Nummer wandelt. Mittendrin gibt es nochmals eine gelungene Akkustikpassage. Herausheben will ich noch "My Game", das mit einem abgedrehten Gitarrenintro beginnt und dann mächtig Gas gibt. Tja, was bleibt zu sagen? UNCREATION sind musikalisch eine Berreicherung, das steht außer Frage. Die Band hat ein Gespür für ins Ohr gehende Melodien. Mit "Burning Blood" haben sie ein sehr gelungenes Erstlingswerk abgeliefert. Die Produktion lässt keine Wünsche offen. Für meinen persönlichen Geschmack ist die Musik aber schon fast zu melodisch und hat trotz der ab und zu einsetzenden Blast-Passagen und des Gesangs ihren Schwerpunkt klar im Melo-Metal. Um hier die Höchstnoten vergeben zu können, fehlen mir jedoch noch die Songs, die mir nicht mehr aus dem Kopf gehen. Solche finde ich leider auch nach mehrfachem Hören nicht. So verbleibt trotzdem eine tolle Scheibe, in die Fans des Genres unbedingt reinhören sollten.
Konzert vom Es gibt so Läden, da wird das alles etwas lockerer gehandhabt. In der Regel sorgt das für eine entspannte Atmosphäre, kann aber auch mal gepflegt auf die Nerven gehen. Beispiele? Bands, die locker eine Stunde später als geplant auf die Bühne stiefeln, ohne dass das irgendwie kommuniziert wird. So an diesem Abend, als FUTURE FLUXUS im Zucker zu Gast waren und erst gegen 23 Uhr loslegten, wo doch der Flyer 22 Uhr sagte. Und ja, natürlich erwartet niemand hundertprozentige Pünktlichkeit, aber eine Stunde länger nutzlos rumsitzen und warten nervt dann schon.
Immerhin entschädigten die Berliner um zwei KATE MOSH-Leute mit einer guten Show, die dank akzentuierter Beleuchtung und an die Wand projizierte Bilder optisch schön unterlegt wurde. Da ihr Debütalbum „Fuck The Universe And Say Yeah!“ erst im März auf den Markt kommt, waren die knapp achtzig Anwesenden mit dem Songmaterial natürlich noch nicht vertraut, was aber weder sie noch die Band störte. Denn wer sich auf die Mischung aus Indierock, Pop und Mathcore einließ, wurde mit gleichermaßen sperrigen wie poppigen Songs belohnt, die von den vier Musiker mit Leidenschaft gespielt wurden, wobei auch der Spaß nicht zu kurz kam – ganz ernst scheinen sich FUTURE FLUXUS selbst nicht zu nehmen. Nach gut 50 Minuten war der Spaß dann vorbei – die Band hatte trotz der Verspätung eine gute Show abgeliefert, die Lust auf ihr Debütalbum gemacht hat. HEIMATGLÜCK haben wir uns dann geklemmt, wer weiß, wann die auf die Bühne gekommen wären. Da lieber noch drei bis fünf Kaltgetränke im Laden des DIMPLE MINDS-Sängers….
Nachdem Terry Butler und Greg Gall Anfang Februar bei SIX FEET UNDER ausgestiegen sind, wurde mit Kevin Talley schnell ein neuer Drummer gefunden. Mit Rob Arnold (CHIMAIRA) hat nun die Saitenfraktion Zuwachs bekommen.
LONG DISTANCE CALLING haben vor ihrer aktuellen Tour ein Video zu "Into The Black Wide Open" fertiggestellt, das ab sofort hier angeschaut werden kann.