Die erste Metal-Kreuzfahrt unter dem Banner "70.000 Tons Of Metal" fand ja vor knapp zwei Monaten ein recht erfolgreiches Ende - jetzt gibt es schon den Nachfolgetermin für einen weiteren solchen exklusiven Trip:
Vom 23.01. bis zum 27.01.2012 wird der Kreuzfahrtliner, zusammen mit vielen begeisterten Metal-Fans und Bands an Bord, in See stechen. Als Ausgangspunkt wurde dabei erneut Miami (Florida) ausgewählt, der Zwischenstopp der Cruise mit ca. 40 Bands und rund 2.000 Fans wird aber diesmal in George Town (Kaimaninseln) sein.
Die ersten Bands mit GRAVE DIGGER, THERION, MY DYING BRIDE, TRISTINA, PESTILENCE, STRATOVARIUS und ELUVEITIE sind ebenfalls schon bestätigt.
Tickets gibt es ab US$ 666 plus US$ 289 Steuern und Gebühren pro Person. Im Preis enthalten sind das komplette On-Board Entertainment, sämtliche Mahlzeiten, alle alkoholfreien und nicht-kohlensäurehaltige Getränke in den Speisesälen sowie in den meisten Bord-Restaurants inkl. 24h-Room-Service.
Ein Paukenschlag aus dem Hause JUDAS PRIEST ist zu vermelden: Gitarrist K.K. Downing hat überraschend seinen Dienst bei den britischen Heavy-Metal-Urgesteinen quittiert und wird somit auch nicht an der kommenden Abschiedstour im Rahmen der "Epitaph-Weltour" teilnehmen.
Als Ersatz für Gründungsmitglied Downing haben die Priester schnell reagiert und Richie Faulkner (u.a. LAUREN HARRIS, DIRTY DEEDS) als neuen Gitarristen mit ins Boot geholt. .
Das offizielle Statement liest sich so:
"It is with regret that JUDAS PRIEST announce that K.K. Downing has formally retired from the band and will therefore not be joining them on their forthcoming Epitaph Tour. The remaining members of the group respect his decision and naturally all wish him well.
Having thought long and hard about how to proceed, singer Rob Halford, guitarist Glenn Tipton, bassist Ian Hill and drummer Scott Travis unanimously agreed that they should go ahead with the tour. Fate also stepped in and delivered the perfect replacement - 31 year-old guitar player Richie Faulkner.
The Epitaph Tour will include songs from every PRIEST studio album and also tracks that they have never before performed on stage plus all the old favorites.
With a new album due to be released next year, the Metal Gods are preparing to tour the planet once more. Heavy metal at its best complete with lasers, lights, bikes and hellfire!"
Auch wenn es dem Haufen aus Colorado - um das Fazit mal vorwegzunehmen - dieses Mal nicht ganz gelungen ist, seiner überragenden Diskografie einen neuen Meilenstein hinzuzufügen, ist "The Scourge Of The Light", nach sieben Jahren seit dem letzten Werk "Casting The Stones", zumindest eine Scheibe, die dem in diesem Genre kaum zu schlagenden Anspruch des Quintetts mehr als gerecht wird. Das soll eigentlich nur heißen, dass das Niveau von Alben wie "The Fourth Judgement", "Thane To The Throne" oder "Mechanized Warfare" hier "nur" öfter gestreift und eben nicht durchgehend gehalten wird. Mit dem recht sperrigen "Condemned To Fight" wird "The Scourge Of The Light" ein wenig schwerfällig eröffnet, bevor das schleppende "The Setting Of The Sun" den Eingängigkeitsfaktor auch nicht gerade in die Höhe schraubt, was teilweise aber auch Erinnerungen an Harry Conklins Zweitband TITAN FORCE aufkommen lässt. Aber spätestens hier verfällt man wieder dem nach wie vor unglaublich geilen Gesang des Tyrant, der auch in fortgeschrittenem Alter viele seiner Kollegen (und Vorbilder!) in die Tasche und wieder raus singt. Mit der kurzen, kompakten Mitsinghymne "Call To Arms", dem mit einem geilen Killerrefrain ausgestatteten "Overlord", dem treibenden "Union", der epischen JUDAS PRIEST-Verbeugung "Burn" und dem opulenten, überlangen Abschluss "The Book Of Kells" haben JAG PANZER wieder Material der Königsklasse am Start; lediglich die etwas banal daherkommenden "Cycles" und "Let It Out" wirken leicht bemüht und hätten zu besten Vinyl-Zeiten sicher passable B-Seiten abgegeben. Das ändert aber nix daran, dass "The Scourge Of The Light" problemlos den "Tipp" bekommt, da der Gesamtpegelstand des Albums weit über dem liegt, was der traditionelle, bisweilen theatralische Metal in der letzten Zeit verbrochen hat. Trotz kleiner Kritikpunkte wieder echt Spitze!
Die Frage ob THE KORDZ aus dem Libanon einen Exotenbonus notwendig haben, darf man nach dem Hören von „Beauty & The East“ durchaus mit Nein beantworten. Musikalisch legt die Band aus Beirut eh Wert auf „westliches“ Songwriting; mit ihren orientalischen Wurzeln gehen THE KORDZ nicht hausieren, sondern setzen sie gekonnt unpenetrant und vielfach auch textlich um. Auf dem Album „Beauty & The East“ befinden sich Kompositionen unterschiedlicher Schaffensperiode, so dass man hier einen guten Überblick über eine der besten Band aus dem arabischen Raum erhält. Darunter die lokal recht erfolgreiche Rock Single „Last Call“ welche bereits 2004 veröffentlicht wurde und leicht gen New Progressive tendiert oder die Halbballade „The Garden“ mit ihrem Modern Alternative Touch. Anspieltipp sicher auch das instrumental gehaltene Titelstück „Beauty & The East” (hier wird es deutlicher orientalisch) und die emotionale Ballade „Save Us“. Professionell produziert wurde das Teil von Ulrich Wilde (DEFTONES; STATIC-X, WHITE ZOMBIE, BREAKING BENJAMIN), musikalisch unterstützt u.a. von Schlagzeuger Jeff Burrow (THE TEA PARTY). Nicht zu verhehlen ist, dass sich unter die 16 Tracks auf „Beauty & The East“ auch Filler eingeschlichen haben (z.B. der abschließende Krachbolzen „Nic-O-Teen“), was aber dem guten Gesamteindruck kaum schmälern kann. Wer ein wenig für Rock und Metal aus anderen Gefilden übrig hat, sollte THE KORDZ auf jeden Fall eine Chance geben.
FLATFOOT 56 klingen wie die DROPKICK MURPHYS. Mit diesem Satz ist eigentlich alles gesagt, so dass diese Rezension hier enden könnte. So ganz gerecht wird man dem Fünfer aus Chicago dann aber doch nicht. Die Parallelen sind allerdings deutlich hörbar: Die Band verbindet Punkrock mit Folk und dreckige Gitarren mit Dudelsack und Mandoline, in ihren Texten singen sie über die Arbeiterklasse und an jeder Ecke gibt es Mit-gestreckter-Faust-mitgröl-Refrains. Bei FLATFOOT 56 sind die Streetpunk- und Oi!-Einflüsse allerdings noch etwas stärker, vor allem im Vergleich zum letzten DROPKICKS-Album. Gut gemacht ist das allemal, die Songs gehen mit viel Energie und Dreck nach vorne und ebenso schnell ins Ohr. Mit dem ruhigen, traditionell anmutenden „Shiny Eyes“ gibt es auf der Hälfte auch eine schöne Verschnaufpause. Wer nicht genug von Bands wie den DROPKICK MURPHYS oder FLOGGING MOLLY bekommen kann, sollte also unbedingt mal reinhören.
Die 7-köpfige Folk/Punk-Formation FLOGGING MOLLY wird am 27.05. mit „Speed Of Darkness“ ein neues Werk veröffentlichen. Der Nachfolger von „Float“ wurde erneut von Erfolgsproduzent Ryan Hewitt (u.a. RED HOT CHILLI PEPPERS) aufgenommen.
Aktuell ist auch das neue Flogging Molly-Video „Don’t Shut Em Down“ hier online.
Der Song ist die erste Singleauskopplung der quirligen Herren aus Los Angeles und reflektiert das zentrale Thema des neuen Albums mit den Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise.
Termine:
22.04.2011 Meerhout, BE - Groezrock Festival
09.06.2011 Interlaken, CH – Greenfield Festival
10.06.2011 Hauzenberg, DE – Pfingst Open Air
11.06.2011 Münster, DE – Vainstream Festival
12.06.2011 Nickelsdorf, AT – Nova Rock Festival
17.06.2011 Neuhausen Ob Eck, DE – Southside Festival
ANI LO. PROJECT sind anders! Die Band um die in Berlin geborene Sängerin Ani Lo. könnte man zwar auf Grund des Covers und der symphonischen Parts – welche Sängerin Ani Lo. auch mal opernhaft verstärkt - durchaus in die übervölkerte und einschlägig bekannte Goth-Ecke stecken. Ist aber nicht. Die aus der bulgarischen ANI LOZANOVA BAND entstandene Combo findet sich eher im powervollen Prog wieder; gesanglich schlägt Ani Lo. immer wieder die Brücke zur harten Frontröhre. Denn musikalisch geben die Hauptsongwriter auf „Miracle“ die Richtung vor: IAN PERRY (ELEGY) und Stephan Lill (VANDEN PLAS). So verwundert es nicht, dass Songs wie „The Ark Of The Covenant“ (symphonischer Banger), „Slip Away“ (ruhiger Prog) und „What You Sow, You Reap“ auf epische Größe, progressive Finessen und eine gelungene Mixtur von NIGHTWISH über die beiden oben genannten Bands bis DREAM THEATER setzen. Das abschließende „A Miracle Is All We Need“ greift den guten Opener, nun als Piano-Version und Duett mit Ian Perry, erneut auf und darf man durchaus als Highlight betrachten. Auch das (Achtung!) Michael Jackson Cover „Give In To Me” kann überzeugen, hat es doch nur noch wenig mit dem Original gemein und kommt absolut Headbanging kompatibel rüber. ANI LO. PROJECT liefern mit „Miracle“ abwechslungsreichen und feinen Stoff ab, mal balladesk, mal Power Prog, mit einer großartigen Sängerin am Mikro - auch wenn noch nicht alle Tracks das ganz hohe Niveau halten. Ein Debüt, welches man als Genreübergreifender Kopf ruhig mal antesten sollte.