THE B52’s waren zu Beginn vor allem ein Phänomen der US-Studentenbewegung. Ihr Indie-Sound, eine Mixtur aus Rock, Pop, Punk und New Wave, ihre hippes Outfit (der Name B52 leitete sich von den turmhohen Frisuren der beiden Sängerinnen ab), eher seltsamen Texte und ihr eigenartiger verschrobener Gesang lies das Quintett aus Athens, Georgia recht schnell bekannt werden. Von 1979 bis Anfang der 90er war man recht erfolgreich und konnte vor allem in den US- und UK-Charts punkten. Hits wie „Roam“ und „Love Shack“ dürfte ein jedweder kennen, aber auch „Private Idaho“, das punkige „Wig“, „Planet Claire“ und die B52-Hymne, quasi die Essenz ihres Schaffens „Rock Lobster“ lassen die Partytauglichkeit der B52’S erahnen. Neben dem bereits erwähnten recht eigenwillig grotesken Gesang dominierte ein bissige Gitarre und typisch 80er Science Fiction Keyboards. Die DVD „With The Wild Crowd! Live In Athens“ bietet eine 20 Songs umfassende Best-of Show der B52’s, musikalisch nahe an den Studioaufnahmen, optisch deutlich gesetzter als in den 80er, gesanglich leicht schräg – aber vor allem machen THE B52’s immer noch einen auf gute Laune.
Der Sound in DTS Surround Sound, Dolby Digital 5.1 und Dolby Digital Stereo, das Bild in 16:9 und die Darbietung paßt. Die Show – optisch, musikalisch - sowie die Fans im Classic Center in Athens sind stimmig (manch einer krammte sein altes Outfit raus). Als Bonus zur 90-Minuten-Show (Setliste siehe unten) gibt es noch ausführliches Interviews (mit Untertitel in englisch, französisch und spanisch).
Das war ja fast klar, dass MINISTRY-Kopf Al Jourgensen nicht lange auf der faulen Haut sitzen bleiben kann; Labelchef ist Anno 2012 auch kein ausfüllendes Hobby mehr. Die CD zum Rückfall heißt passenderweise "Relapse" und wird ab diesem Wochenende in den Regalen stehen. Und inzwischen steht die erste Support-Band zur Reunion-Tour fest: Die verrückten Norweger von DJERV, die Band "mit der Sängerin aus dem letzten Dimmu-Borgir-Video" (Agnete Kjølsrud), werden der MINISTRY-Fanschar ordentlich einheizen.
Das sind die Termine im Einzugsbereich von Metal-Inside.de:
08.07.2012 Hamburg Docks
10.07.2012 Leipzig Werk 2
12.07.2012 NL-Tilburg O13
14.07.2012 Osnabrück Bastard Club
15.07.2012 Köln Underground
31.07.2012 CH-Luzern Konzerthaus Schüür
Konzert:
War From A Harlots Mouth, As Blood Runs Black, Thy Art Is Murder - Hamburg, Hafenklang
WAR FROM A HARLOTS MOUTH, die deutsche Vorzeigeband in Sachen Metalcore und Tourfreude, haben sich für den März zwei Bands eingeladen, um mit ihnen durch Europa zu touren. Eigentlich waren es drei, aber I, THE BREATHER hatten sich kurzfristig anders entschieden. Die kurzfristig aufs Billing gekommenen BERMUDA wurden in Hamburg dann aber verpasst, dank gesperrter Strassen.
So ging es im gut gefüllten Hafenklang mit den Australiern THY ART IS MURDER los, die erkennbar gut gelaunt waren und sich vom anfänglich zurückhaltenden Publikum nicht irritieren ließen. Mit ihrem flott gespielten, brutalen Metalcore konnten sie auch schnell das Eis brechen und die ersten Hansestädter zu Bewegung vor der Bühne animieren. Im Vergleich mit den anderen beiden Bands des Abends hatten THY ART IS MURDER den stärksten Death Metal-Einschlag und die gradlinigsten Songs, was ihnen sehr zugute kam, da so auch mit der Band nicht vertraute Leute schnell in die Musik fanden. Dank der launigen Ansagen des Sängers gab es auch zwischen den Songs gute Unterhaltung, so dass die 30 Minuten Spielzeit schnell vorübergingen und THY ART IS MURDER einen guten Eindruck hinterließen.
AS BLOOD RUNS BLACK hatten trotz längerer Umbaupause keine Mühe, die Leute wider in Bewegung zu bringen und den Pit noch größer als bei THY ART IS MURDER werden zu lassen. Wer eine solche Rampensau wie Sonik Garcia in seinen Reihen hat, kann es nicht verlieren – der Shouter hielt die Fans bei Laune und animierte zu allem, was zu einer Metalcore-Show dazugehört, von Stagedives einmal abgesehen. Musikalisch waren er und seine Kollegen aber weniger spannend, zu ähnlich klangen ihre Songs (zumindest für nicht Eingeweihte). Immerhin gab es mit den beiden Langhaardackeln zwei aktive Poser zu sehen, die sich und ihre Kollegen nicht vollkommen ernst nahmen. Insgesamt eine solide Show, die bei den Fans gut ankam, aber auch viele Besucher dezent gelangweilt zurückließ.
Langeweile kommt beim Headliner nicht auf, WAR FROM A HARLOTS MOUTH sind dafür zu routiniert und ihre Musik facettenreicher als die von AS BLOOD RUNS BLACK. Mit neuem Logo, schickem Backdrop und einer selbst auf der engen Hafenklangbühne gut wirkenden Lightshow machte die Show optisch auf alle Fälle was her. Musikalisch dann auch, da sich die Berliner in gut 50 Minuten durch ihre Discographie zockten und natürlich mit „Uptown Girl“ punkten konnten. Das Publikum war auch bei der vierten Band des Abends hellwach und bot den größten und aktivsten Pit auf, auch wenn nur eineinhalb Stagedives zu sehen waren. Immerhin funktionierten Circle Pit und Wall Of Death. WAR FROM A HARLOTS MOUTH waren wie erwartet sympathisch und hatten ebenso viel Spaß an der Show wie die Besucher, auch wenn Probleme mit der zweiten Gitarre in den letzten drei Songs die Laune ein wenig trübten. Bis dato war aber alles Zucker, es gab eine gelungene Metalcore-Show und der Beweis, dass WAR FROM A HARLOTS MOUTH völlig zu recht als Headliner der Tour unterwegs waren. Die Band hat sich zu einer gut funktionierenden Einheit entwickelt und den Spaß an Live-Shows nicht verloren. Sehr schön, bitte so weitermachen!
Am 15.06. erscheint via People Like Your Records das erste SLIME-Album nach 18 Jahren. "Sich Fügen Heißt Lügen" soll im Herbst mit einer ausgiebigen Headliner-Tour beworben werden.
NAGLFAR sind nur noch zu dritt unterwegs, nachdem 2011 sowohl Drummer Matthias Gran als auch Bassist Morgan Lie ihren Hut genommen haben. Für das fünf Jahre nach dem letzten Album kommende „Teras“ hat sich Gitarrist Marcus E. Norman um den Bass gekümmert, während mit Dirk Verbeuren (SOILWORK, SCARVE) ein renommierter Drummer verpflichtet wurde. Der kann auch vom Start überzeugen, wenn er in „Pale Horse“ förmlich sein Kit zerlegt und den Song gnadenlos vorantreibt, wodurch selbst die sehr gute Gesangsleistung von Kristoffer W. Olivius ein wenig verblasst. Überhaupt machen NAGLFAR in den neun Songs keine Kompromisse und gehen härter vor als noch auf „Harvest“, ohne ihr Gespür für melodische Gitarrenläufe verloren zu haben („Bring Out Your Dead“). Neben den Highspeed-Passagen gibt es mit fies-schleppenden Songs wie „The Monolith“ dezente Entspannung für die Nackenmuskeln, bevor der nächste Black/ Death-Hammer auf den Hörer niedersaust. NAGLFAR haben in der langen Pause das Songschreiben definitiv nicht verlernt, auch wenn sie wohl nie wieder an die Jens Ryden-Phase werden anknüpfen können. „Teras“ ist ein saustarkes Black/ Death-Album, das so aus außer NAGLFAR kaum eine andere Band hätte schreiben können und das in der Schwarzkittel-Szene mächtig einschlagen wird, soviel ist mal sicher.
THE MOUNT FUJI DOOMJAZZ CORPORATION haben eine Show in Moskau mitgeschnitten und so ihr bereits viertes Album „Egor“ herausbekommen. Der Live-Faktor ist aber kaum wahrnehmbar, da vom Publikum nichts zu hören ist und der Sound einer reinen Studioaufnahme in nichts nachsteht. In den vier Songs, die die 60-Minuten-Marke problemlos knacken, zeigen sich die Niederländer Song-orientierter als noch beim Vorgänger „Anthropomorphic“, so dass jeder Track für scih funktioniert, aber „Egor“ auch als überlanger Song ein homogenes Klangerlebnis ist. Wie nicht anders zu erwarten liegt er Schwerpunkt auf verstörender, dissonaler Musik, die zwar im Jazz ihren Ursprung hat, aber auch sehr stark von Ambient-, Drone- und psychedelischen Sounds geprägt ist; selbst Postrock findet sich immer wieder. Durch den Gesang von Charlotte Cegarra bekommt die Chose einen weiteren Gänsehautgaranten. „Egor“ ist eine faszinierend anzuhörende Scheibe, die niemals langweilt und trotz der vielen unterschiedlichen Versatzstücke wie aus einem Guss wirkt, hier ist eben eine sehr gut aufeinander eingespielte Schar guter Musiker am Werk. Gemeinsam haben sie eine Platte aufgenommen, die sich in den THE MOUNT FUJI DOOMJAZZ CORPORATION-Kontext einfügt und gleichzeitig die Grenzen des eigenen Sounds erweitert. Exzellente Arbeit, wie nicht anders zu erwarten.
Frankreichs dienstälteste Prog-Metal Band NIGHTMARE wird ihr neues Studiowerk 18.05. via AFM Records unter dem Titel "The Burden Of God" auf die Menschheit loslassen.
In Zusammenarbeit mit Produzent Patrick Liotard entstand die Scheibe, auf der "zwei sehr spezielle" Songs enthalten sind. Für das Mastering von "The Burden Of God" war Maor Appelbaum (u.a. HALFORD, THERION, SEPULTURA) zuständig.
Mit Magali Luyten (EPYSODE, BEAUTIFUL SIN, VIRUS IV) ist als Gastsängern mit Fronter Jo Amore als Duettpartnerin zu hören.
Desweiteren stellen NIGHTMARE mit Mat Asselberghs ein erst 21-jähriges Talent als ihren neuen Gitarristen vor. Den Saitenhexer kann man sich jetzt hier bei den Studiosessions per Video schon mal anschauen.