Konzert vom Die letzte CASPER-Show in Bremen wurde noch vom kultigen Schlachthof in’s größere und unkultige Pier2 verlegt, der erste Besuch 2012 blieb aber im Schlachthof. Ausverkauft war das Ding, ist ja klar angesichts des Rummels um „XOXO“ und den Herrn Casper himself. Wie nicht anders zu erwarten, war ein Großteil des Publikums allerhöchstens volljährig und konnte die Ü30-Fraktion bequem an vier Händen abgezählt werden. Überraschenderweise hielt sich der Teenie-Kreischfaktor aber in Grenzen, wurden keine Plüschtiere auf die Bühne geworfen und gab es auch nur einige wenige Liebesbekundungen. Dafür ging es im Pit vor der Bühne ordentlich ab, von oben betrachtet sah das aus wie bei jeder x-beliebigen Punkrockband Marke RISE AGAINST – selbst eine Wall Of Death bekam der Bremer Nachwuchs hin. Soweit also alles wie erwartet.
CASPER (also die Band) machten ebenso alles wie erwartet, kamen mit den schon von der letztjährigen Tour bekannten Wolfsmasken auf die Bühne, um im Nebel „Der Druck steigt“ als Einstieg in den gut 90minütigen Set zu spielen. Das Eis war so natürlich sofort gebrochen, der Song ist einfach ein sehr guter Opener. Danach gab es kein Halten mehr, weder vor noch auf der Bühne. Sänger Ben/ Casper hielt die Fans bei Laune, kommentierte durchaus selbstironisch das Geschehen, während seine Nebenleute gut posten und wie gehabt mehr an HC-Kids als an Begleitmucker einer HipHop-Combo erinnerten (angesichts ihres Backgrounds nicht überraschend). Kurzum: es war eine knackige Show, die von CASPER ehrlich und emotional rübergebracht wurde. Die Band hat sich die ausverkauften Hallen ehrlich erspielt und nicht nur dank des tollen Albums, sondern auch dank ebensolcher Live-Performance verdient. Alles richtig gemacht, es ist ihnen zu gönnen, dass das noch lange so weitergeht.
MELECHESH, die Spezialisten für sumerischen Black/Thrash, werden demnächst eine exklusive Digital-EP namens „Mystics Of The Pillar II“ veröffentlichen.
Die EP wird drei Tracks beinhalten und am 27.04. via Nuclear Blast erscheinen.
Mit einem schwulstigen Intro leiten die Berliner Metalcore-Jünglinge BLACKEN MY MELODY ihre Debüt-EP „My Path To Hell“ ein. Der nachfolgende Sound bietet eine Melange aus Bands wie TRIVIUM, CHILDREN OF BODOM und den restlichen üblichen Verdächtigen des Genres. Keineswegs schlecht gemacht, sowohl spielerisch, soundtechnisch und auch Songschreiberisch. Lediglich der etwas komische Cleangesang kann nicht wirklich überzeugen. Ansonsten reihen sich die bekannten Strukturen und Riffs hinter einander aber leider bleibt am Ende nix davon hängen. Zu beliebig, zu ausgelutscht und zu anbiedernd sind die sechs Songs von „My Path To Hell“. Sicherlich gehen die Kids im Pit bei einem anständigen Konzert drauf steil, aber auf Platte muss noch einiges bei BLACKEN MY MELODY passieren, bis die Jungs ihre Linie gefunden haben. Auf gutem Wege sind sie sicherlich, dennoch sollte man mal eigenen Ideen mehr freien Lauf lassen. Kopien gibt es schon genügend.
Aus Algerien bekommt man nicht aller Tage Musik zugeschickt und so wurde ich höchst persönlich zur Post zitiert, um mir den Umschlag mit den vielen bunten Briefmarken und der CD von LELAHELL abzuholen. Sogar per Einschreiben. Meine Herren. Also LELAHELL heißt die Truppe aus Algerien, um Frontmann Lelahel. Und richtig fetter Gurgel-Grind wurde da zugeschickt. Wenn mich nicht alles täuscht, wird auf „Al Inithar” teilweise auch auf einer, mir fremden Sprache, geschrien und gesprochen. Ob es Mazirisch, die Nationalsprache Algeriens oder Arabisch, die Amtssprache dort ist, kann ich nicht sagen. Musikalisch haben wir eine Ursuppe aus old schooligen Grind, Death und Thrash-Elementen vorgesetzt bekommen, die soundtechnisch durchaus in Ordnung geht. Ab und an wird das Geprügel durch Sprechgesang mit Keyboards unterbrochen, oder es wird auch mal eine orientalische Akustikgitarrenspur im Hintergrund abgespielt. Durchaus vertrackte Beats und auch nicht ganz einfach zu durch schauendes rhythmisches Gegrowle, sorgen dann doch des Öfteren für Überraschung. „Al Inithar” ist interessant. Auch mal abgesehen vom Exotenbonus, lässt sich hier wirklich eine Musik entdecken, die man nicht so häufig zu Ohren bekommt. Ordentlich dick, ziemlich rhythmisch, oft stark verschleppt, richtig dreckig und irgendwie böse sind LELAHELL. Mit dem eigenwilligen MAYHEM Cover von „Freezing Moon“ beweisen die drei Herren aus Algerien auch ein gutes Händchen in Sachen Coversongs. Bleibt zu hoffen, dass man LELAHELL demnächst mal bei einem europäischen Label entdecken kann, denn das ist natürlich der Sinn hinter der EP „Al Inithar”. Hört einfach mal rein bei den Herren.
Jawoll! UNFOLD aus der Schweiz bringen mit ihrem Album „Cosmogon” mal wieder eine Sau starke Sludge-Platte in meine Anlage. Bereits seid 1997 marschieren die fünf Herren durch die Downtempo, Crust, Sludge, Post HC-Szenen dieser Welt und begeistern anno 2011 mit ihrem vierten Auswurf „Cosmogon”. Bands wie KRUGER, THE OCEAN in ihren besten Zeiten und auch MESHUGGAH könnten getrost auf dasselbe Mixtape gepackt werden, auf dem auch UNFOLD ihren Platz gefunden hätten. Düstere Atmosphäre, verzweifeltes, hasserfülltes Gekeife (sehr stark an MY OWN PRIVATE ALASKA erinnernd) und brachiale Gitarrenwände in F-Moll oder so, wuchten UNFOLD auf die vorliegende Langrille und lassen schon mal die Nackenhaare ein bisschen senkrechter stehen. Post Core artige Ruhepausen werden dem Hörer hier und da auch gegönnt. Im Großen und Ganzen aber ein eher brachiales Werk, das nicht so filigran ausgefallen ist, wie die Genrebezeichnung Postcore vermuten lässt. Jetzt schon freue ich mich auf das nächste Konzert der Schweizer, denn da wird es dann kein Halten mehr gebe für die Nackenhaare und auch sonst. Eine wirklich grandiose Platte, auf die auch ruhig noch mal sechs weitere Songs gepasst hätten. Empfehlung aus Ausgehtipp!
KING CANNONS haben zu "SMoked Out City" ein Video gedreht, das hier angeschaut werden kann und einen Vorgeschmack auf die am 05.04. erscheinende "King Cannon's"-EP gibt. Live vorgestellt werden die Songs auf der gemeinsamen Tour mit BROILERS - alle Dates dazu findet ihr in unseren Toudaten.