Nach zahlreichen Demos veröffentlicht das holländische Ein-Mann-Black-Thrash-Kommando nun endlich sein erstes Album, auf dem es zehn zumeist kurze, knackige Songs zu hören gibt, die ordentlich undergroundig produziert wurden. Michel Jonker, so der Name des Protagonisten, hat anscheinend daheim im Plattenschrank alles stehen, was man als Genre-Liebhaber haben sollte: alte VENOM, fast ebenso alte SEPULTURA, SARCOFAGO, aber mit großer Wahrscheinlichkeit auch alte DESTRUCTION, alte SODOM und alte POSSESSED. Wem jetzt vielleicht aufgefallen ist, dass die Vokabel „alt“ öfter gefallen ist, hat eine ungefähre Ahnung, womit man es bei ENTRAPMENT zu tun hat. Zeitgemäß ist hier gar nix, es wird in Stücken wie dem mit Spoken Words garnierten „Shallow Breath“, dem stellenweise melodischen „Dead And Cold“ oder dem wilden „Soul Entrapment“ herrlich räudig gebolzt. Dabei hat Herr Jonker allerdings das packende Songwriting vergessen, das zumindest aus ein paar Stücken von „The Obscurity Within“ wieder erkennbare Hymnen gemacht hätte. Die Attitüde stimmt, kurzweilig ist die Platte auch, aber leider noch nicht der große Wurf.
FAREWELL TO ARMS haben zu "Rejected" ein Video mit Szenen aus ihrer letzten Studiosession gedreht, zudem ist Matze von THE SORROW als Gast dabei - zu sehen ist das Ergebnis hier.
WE ARE THE OCEAN haben kurz vor den Aufnahmen zu „Maybe Today, Maybe Tomorrow“ ihren etatmäßigen Sänger Dan gefeuert, der den danach angebotenen Posten als Bandmanager nicht annahm. Auf dem neuen Album singt also Gitarrist Liam, einen neuen Sänger wollten die Briten scheinbar nicht so kurz vor den Aufnahmen dazuholen. Das Ergebnis ist durchwachsen. War der Vorgänger eine Gute-Laune-Platte irgendwo in der Schnittmenge von Hardcore und Pop, ist „Maybe Today, Maybe Tomorrow“ viel stärker in Richtung Rock unterwegs, was stark an der Fokussierung auf Liams klare Stimme und den Radio-tauglichen Songaufbau liegt. Natürlich geht die Chose gut in’s Ohr, so viel Songwriting-Vermögen muss WE ARE THE OCEAN zugestanden werden, aber so knackig wie beim Vorgänger ist das Ergebnis nicht. Handwerklich ist auch nach der Reduzierung auf vier Musiker alles im grünen Bereich, gerade da Liam einen guten Job macht und, wenn auch in anderer Stimmlage, den geschassten Sänger gut ersetzt. Aber waren WE ARE THE OCEAN bislang für EVERGREEN TERRACE- und RISE AGAINST-Fans zu empfehlen, schielen sie mit „Maybe Today, Maybe Tomorrow“ auf die zahlenmäßig größeren Anhängerschaften von NICKELBACK – na gut, und dem letzten RISE AGAINST-Album. Alles völlig im Rahmen, da das Ergebnis in Form poppiger Songs gut geschrieben ist, aber der Vorgänger wusste ob seiner dezent härteren Aurichtung etwas besser zu gefallen.
Hierbei handelt es sich nicht um ein neues Album der holländischen Schwarzheimer, sondern um eine Wiederveröffentlichung ihres sehr hörenswerten, wenn auch nicht überragenden 2004er Albums, das seinerzeit auch schon über Ketzer Records veröffentlicht wurde. Wer als Fan neu zu der Band gekommen ist und „Firestorm Apocalypse“ bisher nicht im Regal stehen hat (soweit ich weiß, ist die Original-Pressung auch vergriffen), sollte jetzt zuschlagen, denn dieser Re-Release im Digipak beinhaltet nicht nur das Album in remasterter, klanglich fetter Form, sondern zusätzlich eine Bonus-CD mit acht weiteren Songs. Darunter befinden sich mit „The Devil´s Ancient Disciples“ ein flottes und sehr gutes unveröffentlichtes Stück, mit „Total Annihilation“, „The Black Hordes“ und „Warcry Of The Southern Lands“ drei Nummern vom selbst betitelten 2007er Werk mit anderem „Gesang“ (die Originale hatte Drummer Levithmong eingesungen, da der vorherige und aktuelle Fronter Nimroth zu jener Zeit nicht in der Band war) sowie mit „Arcane Illusion“, „Firestorm Apocalypse“, „Eternal Damnation“ und „Infinite Consecration“ die vier Songs der „Demonic Incarnation“-Promo von 2002, die bisher nicht offiziell erhältlich war. So ist dieser Re-Release eine berechtigte und in Sachen Aufmachung hochwertige Angelegenheit (bei der sogar Besitzer der alten Version schwach werden könnten), auch wenn musikalisch nicht ganz in der Oberliga gespielt wird. Unterm Strich aber gut!
Firestorm Apocalypse/ Tomorrow Shall Know The Blackest Dawn (Re-Release)
Zu ihrem am 09.11. erscheinenden Album "Koi No Yokan" haben DEFTONES mit "Tempest" die erste Single des Albums genommen und mit einem Lyrics-Video unterlegt, das hier zu sehen ist.