GRAVEYARD haben zu ihrem heuer erschienenen Album "Lights Out" ein Video gepostet, für das sie den Song "Endless Night" ausgewählt haben - das Ergebnis ist hier zu sehen.
BULLET FOR MY VALENTINE haben hier mit "Temper, Temper" einen neuen Song gepostet, der auf dem im kommenden Jahr erscheinenden Album zu finden sein soll.
ANGER CELL aus Finnland überraschen auf ihrer Scheibe "A Fear Formidable" in ihrem Opener "Worth The Pain" direkt mit kräftigen Gitarrenläufen und einem treibenden Schlagzeug. Nicht schlecht, denke ich. Obwohl wir hier eine skandinavische Band haben, hört man jedoch diese Wurzeln nicht heraus, in eine Schublade kann man die Scheibe aber auch schlecht stecken. Eine Mischung aus Melodic Death Metal meets Thrash Metal meets Death Rock meets Metalcore ist vielleicht noch treffend. Im zweiten Track "Absolution Thru Vengeance" geht es zunächst deutlich langsamer zur Sache, bevor nach ca. 40 Sekunden der Song doch sehr wieder an die erste Nummer der Scheibe erinnert. Insgesamt aber leider nicht sehr griffig. Zwischendurch wird der raue Gesang, der phasenweise an IN FLAMES erinnert, von einem melodischen Counterpart begleitet; so ein Wechselspiel kennt man z.B. von AS I LAY DYING. Auch im dritten Song "The Skin Of My Knees" gibt es einen solchen gesanglichen Wechsel, der mich jedoch zunehmend stört, da er den Songs die Härte nimmt. Zwar sind die Riffs ordentlich, die Produktion sauber und auch der Songaufbau ist stets nicht monoton, trotzdem sind die Tracks alle nicht sehr überzeugend und gehen einfach nicht wirklich ins Ohr. Nichts will sich festbeißen, und ich weiß nicht direkt warum. Das folgende "Warcry" schlägt da auch wieder in die gleiche Kerbe: das ganze poltert vor sich hin, ohne wirklich Schaden anzurichten. Herauszuheben ist jedoch noch "Wake Up Screaming", eine eher langsamere epischere Nummer, die mit atmosphärischen Parts überzeugen kann. Insgesamt liefern ANGER CELL mit ihrem Debutwerk nur durchschnittliche Hausmannskost ab. Das liegt nicht an der Produktion oder an schwachbrüstigen Gitarren, sondern vielmehr einfach darin, dass auf der Scheibe die Ohrwürmer oder Killertracks fehlen, weswegen man die Scheibe immer wieder anspielen wollte. Da ANGER CELL offenkundig die musikalischen Fähigkeiten dazu hätte, bleibt abzuwarten, was die Band zukünftig hieraus macht.
Seit 2000 sind CARBID! bereits im Underground aktiv, und auch ein Album von 2002 und eine EP von 2006 haben die Braunschweiger bereits auf dem Kerbholz, doch erst seit 2009 existiert die heutige Formation der Band, die auch „Breaking Walls“ eingetütet hat. Und dieses zweite Album kann sich trotz einiger Schwächen bei Produktion (der Sound ist arg dumpf und unvoluminös ausgefallen, geht aber für eine Eigenproduktion in Ordnung) und Songwriting (neue Ideen oder spektakuläre Hymnen sucht man leider vergebens) durchaus hören lassen, vorausgesetzt, man steht auf eine solide Mischung aus traditionellem Metal (NWOBHM) und Hardrock, die nicht selten in Richtung SAXON (hört Euch in dem Zusammenhang nur mal das Riff des Openers „Creatures Of The Light“ an!) ausschlägt. Mit weiteren Songs wie dem schleppenden Stampfer „Dark Night“, dem Ohrwurm „Never Regret“, der Mitgrölnummer „Over And Out“ oder dem einmal mehr stark an SAXON erinnernden „Pirates!“ hat das Quartett einige gelungene Nummern auf „Breaking Walls“ geparkt, die zwar keine Originalitätspreise einheimsen, aber auch abgesehen von der dünnen Produktion angenehm roh und authentisch tönen, was auch der Verdienst des rauen, passenden Gesangs von Frank „Kui“ Kubein ist. Mit „Fight For Your Right“ (BEASTIE BOYS), „Sin City“ (ATZEDETZE), “Rebel Yell” (Billy Idol), “Stand Up And Shout” (DIO) sowie “Bark At The Moon” (Ozzy) befinden sich noch ein paar Bonustracks auf dem Album, die zwar eine nette Dreingabe darstellen, aber erwartungsgemäß nicht im Ansatz am jeweiligen Original kratzen können. Wer etwa auch die Koblenzer METAL INQUISITOR mag, dem könnte „Breaking Walls“ gefallen.
Allerspätestens mit ihrem überragenden 2004er Album „Isa“ haben die einstmaligen norwegischen Black Metal-Pioniere einen Weg eingeschlagen, der in die musikalische Unendlichkeit führt. Von der schwarzmetallischen Basis haben sich ENSLAVED schon lange abgewendet, umgekehrt auch, es sei denn, man versteht diese Band und ihre Einstellung. „RIITIIR“, das inzwischen zwölfte Album der schon seit über 20 Jahren existierenden Truppe, reiht sich nahtlos die Riege der letzten Meisterwerke „Ruun“, „Vertebrae“ und „Axioma Ethica Odini“ ein und lässt sich mit kurzem Hineinhören absolut nicht greifen. Schon der geniale Opener „Thoughts Like Hammers“ überfällt einen nach einem etwas sperrigen Beginn mit einem Weltklasse-Refrain, der an dieser Stelle sofort Gänsehaut brät und sich metertief unter die Haut bohrt – so etwas schaffen nur die ganz ganz Großen! Eine Hymne wie „Veilburner“ leugnet seine schwarzen Wurzeln nicht, aber wenn dann nach fiesem Kreischen hochmelodische Chöre einsetzen, wird der Hörer einfach wieder überrollt. Einen Monolithen wie „Roots Of The Mountain“ hätte nicht mal Devin Townsend besser hinbekommen, und die Gitarrengebirge in Kombination mit dem eingängigen Klargesang in „Materal“ sind Songwriting-Kunst aus dem Lehrbuch. Man kann hier, wie bei den letzten Scheiben des Quintetts, stundenlang über die Langzeitwirkung, Komplexität und Vielschichtigkeit der Kompositionen schwärmen, aber ich belasse es bei der Tatsache, dass ENSLAVED ihrer eindrucksvollen Diskografie mit “RIITIIR“ ein weiteres Monument hinzugefügt haben. Die PINK FLOYD des Black Metal haben einmal mehr alles richtig gemacht!
JUST LIKE VINYL ist die „neue“ Band von Ex-FALL OF TROY-Sänger und -Gitarrist Thomas Erak. Das selbstbetitelte Debüt erschien 2010, jetzt ist mit „Black Mass“ der zweite Streich gefolgt. So heftig und vetrackt wie bei Eraks Ex-Band geht es hier allerdings nicht zu. Balladen gibt es zwar nicht zu hören, aber das ein oder andere gerade Hard Rock-Riff kommt durchaus zum Tragen. Trotzdem ist der Post-Hardcore-Einfluss auch immer wieder deutlich zu erkennen, vor allem im brachialen „Sucks To Be You“, und an jeder Ecke lauern kurze progressive Passagen. Überhaupt gefallen sich JUST LIKE VINYL darin, immer wieder kleine musikalischen Spielereien, überraschende Wendungen und anderes wildes Zeug einzubauen, was ihnen einen sehr eigenständigen Sound verleiht. Auf jeden Fall ein interessantes und intensives Album, das JUST LIKE VINYL hier abgeliefert haben, und ballern tut es auch immer mal wieder gut. Was aber fehlt, sind ein echter roter Faden und herausragendes Songmaterial. So hat man am Ende einfach eine Reihe spannender Riffs und Breaks, aber mehr bleibt langfristig leider nicht hängen.
THE INTERSPHERE melden sich wieder zurück! Diese Band hat aus zwei Gründen einen Eindruck bei mir hinterlassen: Zum einen wegen ihres Albums „Hold On, Liberty!“, welches uns Anfang dieses Jahres erreichte. Der Mix aus Alternative, Prog, Rock, Pop und Ambient hatten es mir damals nämlich durchaus angetan. Und zum anderen weil die Band einfach einen unglaublich eigenen Stil hat – und so was bleibt erst Recht im Gedächtnis.
Nun laufen wir steil auf die Winterzeit zu und THE INNTERSPHERE beglücken uns mit einem vorweihnachtlichen Datenträger: „Interspheres<>Atmospheres“ (inklusive Sonderzeichen) ist der Vorgänger zu „Hold On, Liberty!“ und erscheint erstmalig auf CD – vorher war das Teil nur als LP oder Download (eher mager) erhältlich. Fernab von stumpfen Vergleichen (mit fallen bis auf Anspielungen auf MUSE nicht einmal welche ein) spielen die vier Musiker aus Deutschland einen abwechslungsreichen, tiefsinnigen Track nach dem anderen. Wo der Musikstil galant zwischen bissigerem Rock („Ghostwriter“), fetzigen Nummern mit Live-Potential („Early Bird“), etwas hipsterigem wie progressivem („In Sattelites“) sowie ruhigem, etwas poppigem Material („Interspheres<>Amtospheres“) wechselt wird einem alles - nur nicht langweilig. Und das bei einer Platte die mächtige 67 Minuten läuft sagen zu können ist schon ein beachtliches Stück.
Aber: Die Jungs brauchen ihre Einspielzeit. Wer versucht sie die Platte nebenbei zu hören wird vermutlich nichts mitnehmen – ich spreche aus Erfahrung. „Hinsetzen, Zeit nehmen“ ist hier die klare Devise. Das hält einen gerade bei den Nummern mit etwas Nachdruck allerdings nicht vom Mitgehen ab – THE INTERSPHERE machen schließlich immer noch Musik mit absoluter Gig-Eignung! Das Ganze übriges wieder auf einem musikalisch exzellenten Niveau, technisch wie von der schieren Kreativität her. Produzent Fabio Trentini (Guano Apes) mag man dabei sicherlich auch seinen Anteil zusprechen.
Ich fasse es jetzt halt mal salopp zusammen: „Interspheres<>Atmospheres“ ist einfach eine faszinierend scharfe Platte – und daher eine Empfehlung von mir!
THE GREEN RIVER BURIAL haben mit "No Tomorrow, No Regrets" einen Songs ihre am 02.11. erscheinenden Albums "Separate & Coalesce" mit einem Video versehen.