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A World Through Dead Eyes

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Risiken und Nebenwirkungen? Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker oder am besten Metal Inside. Denn KROHM bringt Krankheit und Tod, Verdammnis und Fäulnis, zumindest aber Angst und Todessehnsucht. Nach Shining (deren Mastermind Kvarforth übrigens für das Artwork verantwortlich zeichnet) dürfte KROHM vielleicht die ekligste "Band" der Welt sein. KROHM , das ist kalter, depressiver Black Metal, der in seinen quälendsten Momenten einfach nur schleichend daher-doomt. Echte und rasende Knüppel-Passagen muss man mit der Lupe, ähem mit dem Hörgerät, suchen. Aber das macht diese Scheibe halt noch unerträglicher, noch böser. Sieben schleppende Titel nehmen den Hörer mit auf die Reise in Richtung Friedhof, der letzte trägt passender Weise den Titel "My Hearse". Sieben Titel, die verschmelzen zu einem Soundtrack für die Selbstmord-Orgie. Es ist schlichtweg unglaublich, wie man mit derart sparsamer Instrumentierung, mit sägenden Gitarren, schmalem Drumming, Keyboard-Hintergrund-Mucke und quälenden Vocals eine derartige ergreifende Atmosphäre schaffen kann. Dem Ami Numinas ist das mit seinem Ein-Mann-Projekt gelungen. Nichts für zarte Gemüter sicherlich, und vielen vielleicht auch fast langweilig, aber wer sich drauf einlässt, um den ist es geschehen. Wir haben auch gewarnt…

A World Through Dead Eyes


Cover - A World Through Dead Eyes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 53:19 ()
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Nektar – Teil 1: Zwölf Monde, eine Handvoll Träume

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NOCTE OBDUCTA sind einzigartig, soviel ist mal Fakt. Beim ersten Teil der Nektar-Saga handelt es sich sicherlich um ein Black-Death-Album mit deutschen Texten, aber so leicht, wie es diese Beschreibung vermuten lässt, ist "Nektar 1" eben nicht zu spezifizieren. Die Band will sich nicht kategorisieren lassen und hat das eindeutig geschafft. Die Scheibe ist düster, bisweilen melancholisch, manchmal bretthart, manchmal fast sanft, progressiv, stumpf - kurzum: Der Nektar schmeckt einfach interessant. Und gerade der BM-Szene tut es ja wirklich gut, ab und an von frischen Mitgliedern bestäubt zu werden. Dabei machen die Mainzer schon seit elf Jahren interessante und gute Scheiben, haben sich aber mit dem aktuellen, gut produzierten Werk selbst übertroffen. Dabei beginnen vier Stücke mit einem schwülstigen Intro der Marke Tiamats zu Gaia-Zeiten, das Schlimmes erahnen lässt. Aber wüster Black-Metal-Raserei zu Beginn der ersten echten Songs "Des schwarzen Flieders Wiegenlied" räumen alle Zweifel aus dem Weg, mit viel Pathos aber auch mit viel Aggressivität begleiten die Vocals die teils anspruchsvollen Klänge - endlich mal eine Scheibe, die das heisere Gekrächze wirkungsvoll in die Musik einbindet und eben nicht nur krächzt, weil es ach so aggro-old-school ist. Und doch weist die Scheibe erstaunliche Härte auf: Die vier langen Songs (die zwar icht so lang sind wie ein Jahr, aber von den vier Jahreszeiten handeln) hat eben alles, was eine gute Black-Metal-Scheibe heute benötigt, um Menschen zu fesseln: Härte und Melodie, Aggressivität und Einfühlungsvermögen. Dieser Nektar ist vielleicht der wertvollste der heutigen Zeit - mal schauen, was der zweite Teil noch bringt.

Nektar – Teil 1: Zwölf Monde, eine Handvoll Träume


Cover - Nektar  – Teil 1: Zwölf Monde, eine Handvoll Träume Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 51:23 ()
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Firestorm Apocalypse

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Jugend trainiert für Olympia in der "Nordischen Kombination", in diesem Fall nicht auf Skiern, sondern in Sachen besonders wahrem Black Metal. Also nehmen sich CIRITH GORGOR natürlich einen Name aus Tolkiens Welten, ein möglichst martialisch-unkenntliches Titelbild und verzichten dankenswerter Weise auf Syntesizer und vergleichbare Grausamkeiten. Der richtige Ski-Anzug sitzt, ganz ohne Milka-Werbung. Für die Produktion wurde in diesen Zeiten digitaler Aufnahmetechnik tief in der Müllkiste des Studios gewühlt und noch ein paar alte Mikrophone gefunden, die Crash scheppert und klirrt übersteuert, die Bass-Drum klingt ein bißchen nach Waschmittel-Tonne, und das soll bestimmt so sein - ansonsten ist der Sound gar nicht so dünn. Skier sind gewachst. Die Gitarristen und der Schlagzeuger können spielen, den Bassisten hört man nicht - auf den Bretterln stehen die also Niederländer auch. CIRITH GORGOR haben seit 1993 nur noch so viele Gründungsmitglieder über wie MAYHEM - eigentlich müsste das reichen. Tut es aber nicht. Was sich wie der apokalyptische Feuersturm anhören sollte, ist mit einer feuerfesten Jeans spielend zu überstehen. Die Blastbeats sind schnell, aber jede zweite andere Blackmetal-Band ist genauso schnell oder schneller. Die Midtempo-Parts sind langsamer - aber nicht erhaben, nicht furchteinflößend, nicht prächtig. Die Platte ist nicht schlecht - verbreitet aber mitnichten Angst und Schrecken, schon gar nicht Dominanz oder so etwas. CIRITH GORGOR stehen in der Loipe und haben sogar shcon unter den Fittichen von Osmose Records trainiert, aber für die Olympia-Qualifikation müssen sie noch einen gehörigen Zacken zulegen.

Firestorm Apocalypse


Cover - Firestorm Apocalypse Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 56:53 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Cradle Of Filth

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InterviewHallo Dave. Ging das nicht verdammt schnell - "Damnation And A Day" ist gerade erst seit eineinhalb Jahren im Laden. Ehrlich gesagt hätte ich noch nicht wieder mit einem neuen Album von euch gerechnet. Ist das nicht ein bisschen früh?


Nein, es ist schon wieder höchste Zeit.


Höchste Zeit? Aber ihr wart doch das Gegenteil von faul, habt die USA, Europa und wieder Amerika betourt.


Ja, aber schon allein in Deutschland haben wir nicht mehr gespielt seit - wo wohnst du?


Ich wohne in Hamburg.


Siehst du, seit April 2003 sind wir schon nicht mehr in Hamburg aufgetreten. Es sind also inzwischen 17 Monate vergangen, seitdem wir das letzte Mal in Deutschland gespielt haben. Das ist eine verdammt lange Zeit, findest du nicht?


Andere Gruppen schauen auch nur alle 2 bis 3 Jahre vorbei, erst recht in eurer Größenordnung.


Nun ja. Bis vor wenigen Tagen haben wir geplant, mit TYPE O NEGATIVE im Dezember wieder durch Europa zu touren, jetzt klappt das leider nicht und es wird noch später.


TYPE O und ihr, das wäre auch zu schön gewesen, um wahr zu sein. Auf der letzten US-Tour haben euch TYPE O NEGATIVE bereits supportet. TYPE O NEGATIVE sind in meinen Augen immer noch eine der Mega-Gruppen, war das nicht seltsam, die im eigenen Vorprogramm zu haben?


Am Ende war die Tour dann nicht halb so stark, wie wir uns ausgemalt hatten: TYPE O NEGATIVE waren genau einen Monat vorher schon kreuz und quer durch Nordamerika getourt, wir waren drei Monate zuvor Teil des Ozzfestes, also sind viele Leute gar nicht erst zu unseren Konzerten gekommen, weil sie mindestens eine der beiden Bands erst gerade live gesehen hatten. Die Tour war also keine so gute Idee. Aber wir haben dennoch einige gute Shows gespielt. Das Ozzfest war von vorn bis hinten unter Sharon Osbournes Kontrolle, wenn du verstehst, was ich meine. Wir wollten im Anschluss daran unseren Fans zeigen, wie eine richtige Show von uns aussehen kann. Allein das hat den Aufwand gerechtfertigt.


Wie seid ihr ausgerechnet auf Rob Caggiano als Produzenten gekommen? Für "Damnation And A Day" hat er schon den Endmix gemacht, aber eigentlich stammt er als New Yorker und ANTHRAX-Mitglied doch eher aus der Ursuppe des NY-Hardcore.


Nicht wir haben Rob gefragt, sondern er hat uns gefragt. Er wusste, dass wir in den Planungen für ein neues Album stecken und noch einen Produzenten suchen. Wir hatten dann die in Frage kommenden Produzenten gefragt, welche Ideen sie für die Aufnahmen hätten. Manche waren gut, andere waren nicht so doll, aber Rob hatte eine völlig andere Herangehensweise als alle anderen, er wollte unsere Atmosphäre einfangen. Die anderen Kandidaten haben über Einzelheiten von digitaler Aufnahmetechnik referiert, er wollte auf keinen Fall so eine polierte, porentief reine Aufnahme. Wir wollten auch nicht einfach am Computer zusammengeschnippelt werden. Er wollte, dass wir "Nymphetamine" live einspielen, und für uns hörte sich das interessant an, denn natürlich hängt viel von CRADLE OF FILTH von der Atmosphäre ab. Bei uns geht es nicht nur um die Musik, geht es nicht nur um zwei oder drei Hits, und wann die im Set gespielt werden. Wir wollten gern probieren, ein bisschen von der Atmosphäre zu transportieren, die uns dabei hilft, die Musik besser zu kommunizieren. Robs Idee war also cool, also haben wir "Nymphetamine" live aufgenommen. Hast du die Songs schon gehört?


Ich habe eine Advance-CD mit sechs Songs von eurer Plattenfirma bekommen.


Sind sie gut?


Ja. Ich bin am Anfang bei "Medusa & Hemlock" hängen geblieben, der Song hat ja unglaubliche Gitarren, sehr oldschool und sehr "metal".


Hast du das gemocht?


Klaro, was sonst?


Hast du ge-headbangt?


Na, fast.


Das ist der Sinn und Zweck dieses Albums, dann haben wir etwas Gutes erreicht.


Also sollte "Nymphetamine" ein Album zum Headbangen sein?


Es ist definitiv Metal! Es war eine wirklich gute Idee, Rob zu verpflichten, er hatte einige interessante Einfälle bezüglich der Aufnahmen, die sich im Ergebnis als sehr cool rausgestellt haben. Allerdings hat das alles eine Zeit lang gedauert, das war wiederum frustrierend. Aber wenn man sich die Songs anhört, merkt man, dass es sich nicht um ein normales Album handelt, bei dem jedes Instrument individuell aufgenommen und am Ende am Computer zusammengefügt wurde. Es wurde richtiggehend eingespielt, nicht wirklich "live", aber so hört es sich an, wenn wir wirklich zusammen spielen.


Für den interessierten Laien hört es sich immer komisch an, "live eingespielt". Scheint in der Erzählung furchtbar einfach: Alle stöpseln ein und es geht los...


Das ist schwierig.


Dann erzähl mal, wie ihr aufgenommen habt. Bei CRADLE passieren ja auch immer so viele Dinge gleichzeitig, Violinen, Chöre oder Keboards.


Das wurde natürlich erst später eingespielt, nachdem Martin aufgestanden war.

(Martin Powell ist der Keyboarder von CRADLE und Ex-Geiger von MY DYING BRIDE - laetti)


Was sind denn bei dieser Live-Technik die "Basics", was nehmt ihr zusammen auf und was passiert erst später?


Also: Adrian Erlandsson spielt sein Schlagzeug über Kopfhörer auf Click, und ich versuche, so exakt wie möglich zu spielen. Wenn man so schnell spielt wie wir ist es besonders einfach, Fehler zu machen. Natürlich kann man die im Nachhinein wieder ausbügeln, aber ich wollte schon Robs Anspruch genügen, jeden Song des Albums "live" in einem Stück einzuspielen. So spielt man dann bis zu sechs Stunden am Tag vor sich hin. Das ist hart! Nach zehn Wochen am Stück wird man davon, nun ja, müde. Es war fucking - ich würde jetzt nicht langweilig sagen, aber es wurde nach einer Zeit extrem schwierig, das Energie-Level hoch zu halten. Außerdem war es eine Geduldsprobe, selbst daran interessiert zu bleiben, vier Tage lang denselben Song zu spielen.


Hört sich nach einer neuen Sportart an.


Ja, ich war teilweise schon süchtig danach. Jetzt bin ich echt fit und habe sichtbar Muskeln bekommen (Dave lacht).


Ich habe mir das Promo jetzt drei, vier Male angehört, ich hatte es erst gestern bekommen. Hört sich bisher so an, als hättet ihr auf ziemlich viel Ballast verzichtet, nicht so viele Chöre, keine Überlast an Keyboards, kaum Orchester. Habt ihr das mit Absicht zurückgefahren?


Du hast erst das halbe Album gehört, bedenke das.


Ja und?


Für uns ist das gerade ein bisschen schwierig, wir bekommen die Fragen zu den ersten sechs Songs, die die Leute bekommen haben, und wir haben das ganze, fertige Album im Hinterkopf. Wir kennen natürlich das fertige Intro, einige Zwischenspiele und die Single "Nymphetamine", auf der Liv Kristine Espenaes Krull von LEAVES’ EYES singt. Hättest du das Album gehört, wüsstest du jetzt, dass nicht so einfach zu sagen ist, in welche Richtung das Album geht. Außerdem haben wir wieder - wie schon auf "Damnation And A Day" ein Orchester verpflichtet. Die Auswahl für die ersten sechs Tracks, die wir rausgegeben haben war dagegen rein technisch - das waren die ersten sechs Songs, die wir gemischt hatten. Die Single ist ja noch nicht mal dabei. "Nymphetamine" ist auf dem Album neun Minuten lang - das ist kein "Single Format". (Dave lacht). Der Song besteht aus drei Teilen: Der Anfang ist, hmm, anders (Dave pfeift). Im Mittelteil singt Liv Kristine, der ist etwa 4 Minuten lang, das koppeln wir dann als Single aus, und das Ende ist dann wieder sehr ähnlich wie der Anfang.


Glaubt ihr, dass ihr damit im Radio oder auf MTV gespielt werdet?


"Nymphetamine" ist schon ein zusammenhängender, langer Song. Trotzdem sind der Anfang und das Ende total unterschiedlich zum Mittelteil, darum kann man beide auch einfach so abschneiden und sich nur die Single anhören, wenn man das will. Aber, (mit sehr viel Betonung in der Stimme:) CRADLE OF FILTH sind keine single-produzierende Pop-Band. Wir müssen hier etwas eher unangenehmes tun. Wir tun es aber trotzdem anders. Die Aufnahmen können teilweise ziemlich frustrierend sein, wir tun all diese Dinge, und am Ende des Tages sagen wir uns: Machen wir es doch auch unangenehm für andere.


Nun ja, eure Musikvideos waren bisher schon sehr speziell.


Ja, Liv Kristine wird in unserem Video mitspielen. Finde ich übrigens sehr cool! Kennst du Liv Kristine?

(Dieses Interview fand kurz vor dem Dreh statt, das Video ist inzwischen bereits abgedreht - laetti).


Ja, schon.


Ich hoffe, sie freut sich genauso auf den Dreh wie wir. Ich habe sie nämlich bisher noch nie getroffen. Für uns ist es vor allem cool, dass sie dabei ist, sie ist unsere Geheimwaffe.


Wie oder wo habt ihr ihren Gesang denn aufgenommen?


Ihr Ehemann Alex Krull hat ein Studio. Wir haben den beiden den Track geschickt, das war ein kleines Experiment. Wir hatten am Anfang verschiedene Sängerinnen auf unserem Wunschzettel, Liv war erst gar nicht dabei. Dann haben wir ihr Comeback-Album gehört, und plötzlich war sie unsere erste Wahl, denn sie passt bestimmt von allen denkbaren Frauenstimmen am besten. Also hat ihr Ehemann die Spur aufgenommen und wieder zu uns zurück geschickt, und wir waren ganz aus dem Häuschen. Einen winzigen Part wollten wir geändert haben, und sie hat uns tatsächlich den Gefallen getan, es noch mal aufzunehmen, obwohl sie gerade mit LEAVES’ EYES einige Shows spielen musste. Aber ich habe sie nicht getroffen und werde sie wahrscheinlich auch nie treffen. (Dave seufzt.)


Warum das denn nicht?


Ich bin Single.


Äh, ja. Wer hat denn den Kontakt zwischen euch und Liv aufgebaut?


Das ist Job unseres Managements. Wir haben unserem Manager unseren Wunschzettel gegeben, und danach denkst du nicht mehr dran bis du das Tape dann losschicken darfst. Wir kommen also kaum dazu, mit anderen Musikern über so was zu reden.


Ist das die geschäftliche Seite an der Firma CRADLE OF FILTH?


Nein, wir haben einfach nur einen Manager. Und es ist schwieriger, mit jemandem zu arbeiten, mit dem man befreundet ist und der es notfalls umsonst für einen machen würde. In der Welt der Manager ist dagegen nichts umsonst, natürlich wollen sie am Ende des Monats Geld sehen. Aber das ist normal so. Natürlich kann das nerven, aber es ist professionell. Und, was ist der Vorteil daran, wenn man selbst am Telefon sitzt und eine Liste von Leuten durchtelefonieren muss? Außerdem bin ich nur der Bassist, ich treffe sowieso nie interessante Menschen. Und ich bin Single, sein Job ist also außerdem, die tollen Frauen von mir fern zu halten.


Gibt es andere Single-Frauen von denen er dich fernhalten könnte? Außer natürlich verheirateten wie Liv Kristine...


Keine Ahnung. Ich habe keine Ahnung, welche Frauen nun verheiratet und welche Single sind. Ich verfolge das nicht.


Ja, aber du bist Single, das ist dein Markt.


Gut, dann erzähle ich dir eine witzige Geschichte: Kennst du Melissa Auf der Maur?


Ja.


Wir haben in Finnland auf demselben Festival gespielt wie sie. Ich hatte mich darauf gefreut, sie dort zu sehen, ganz offensichtlich ist sie ja Bassistin. Also habe ich nach unserer Show schnell meine Sachen weggepackt und bin mit Dani gleich wieder runter zum Festival gegangen um mir ihre Show anzusehen. Ich war wirklich überrascht, denn sie hatte uns beide wohl gesehen und zwischen zwei Songs hat sie eine Ansage gemacht: "Hey Leute, schaut mal, CRADLE OF FILTH sind hier." Ich war ganz schön gebügelt, ich hatte nicht erwartet, dass sie uns erkennt.


... und dann noch ohne Make up...


(Dave plötzlich ebenso spitz:) Tja, verwunderlich, nicht?! Egal, ganz offensichtlich hatte sie auch unsere Show gesehen. Nach der Show habe ich mich mit ihrer Gitarristin Kim unterhalten. Sie war sehr nett, und wir haben uns bestimmt zehn Minuten lang unterhalten. Unser Shuttle ging kurz darauf ins Hotel. Kaum dass wir da waren, saßen auch schon die anderen von AUF DER MAUR an der Hotelbar und fragten, ob wir nicht auch auf ein Bier vorbeischauen wollten. Aber ich war ziemlich müde und bin ins Bett gegangen, Dani und der Rest von uns sind wieder runtergegangen und haben sich über die Euro-Disko amüsiert. Und Melissa kam tatsächlich ebenfalls runter und hat nach mir gefragt. Und ich war nicht da! Alle anderen waren ziemlich betrunken, sie werden sie bestimmt blöde angemacht und genervt haben. Melissa ist eine Berühmtheit, und sie hat nach mir gesucht.


Da hast du echt was verpasst.


Sie kam und hat nach mir gefragt, nicht ich nach ihr - ganz klar, und sehr cool, nach allem, was ihre Gitarristin mir erzählt hat. Ich denke, sie wollte mich wohl treffen und sich ein bisschen unterhalten. Typisch, ich war nicht da, sondern lag im Bett. Shit.


Worüber hättet ihr euch wohl unterhalten - so von Bassist zu Bassistin?


Ach je. Ist zwar schön, dass sie auch Bassistin ist, aber so abendfüllend finde ich das Feintuning eines Basses nicht als Gesprächsthema. Aber wäre interessant gewesen, sich überhaupt mit ihr über Musik zu unterhalten. Ich bin in vielem ein Fan geblieben. Obwohl: Neben Melissa Auf der Maur wäre ich bestimmt "star-struck" gewesen, gebannt wie ein Kaninchen vor der Schlange.


Ich dachte immer, dass du dir eher wirklich harte Musik anhörst wie Morbid Angel oder Terrorizer.


Ich bin absoluter Fan von Morbid Angel und Terrorizer. Aber ich höre auch andere Sachen. Gut, Melissas Album habe ich mir erst in der Woche nach dem Festival gekauft, weil ich danach neugierig war, wie es sich wohl anhört. Aber momentan habe ich nur den Soundtrack von "Dirty Harry" mit Clint Eastwood in meinem Gepäck. Insgesamt höre ich mir viele verschiedene Sachen an.


Zurück zur Band: Nachdem Gian Pyres euch verlassen hat, habt ihr mit Paul Allender nur noch einen regulären Gitarristen. Wie wollt ihr weitermachen? Die doppelte Gitarrenwand prägt euren Sound ziemlich.


Wir haben doch schon seit einem Jahr einen zweiten Gitarristen, James, den Mann mit den langen blonden Haaren. Außerdem ist er auch Single. Soll ich dir seine Nummer geben?


Danke, ich bin kein Single.


Ist das ein Hindernis? Dann eben nicht. James ist live ein sehr guter Gitarrist, und er füllt die großen Fußstapfen aus, die Gian hinterlassen hat. Gian hatte eine gigantische Präsenz auf der Bühne, und wir haben uns sehr gefragt, wer die ausfüllen kann. Aber James ist gut, live ist er voll da und alles ist gut geworden.


Ist er denn offiziell in der Band?


Nein, offiziell ist er immer noch kein Bandmitglied. Er ist jetzt zwar auch schon auf den Fotos, und er hat ein paar Gitarren aufgenommen, aber ganz offiziell ist er nicht mit im Vertrag.


Eure Line-Up-Wechsel sind eine unendliche Geschichte. Dave, ist das jetzt dein zweites oder schon dein drittes Album mit CRADLE OF FILTH?


Offiziell ist es erst mein zweites, aber ich habe schon vor "Damnation And A Day" einigen Kram für CRADLE aufgenommen, als ich offiziell noch nicht Teil der Band war. Darum: Das ist mein zweites Album.


Genauso offiziell bist du jetzt seit zweieinhalb Jahren Vollmitglied und schon nicht mehr der Band-jüngste.


Ja, stimmt schon. Juchu, ich habe überlebt. Insgesamt bin ich jetzt schon seit dreieinhalb Jahren dabei, es ist alles so schnell gegangen. Es kommt mir so vor, als sei ich non-stop bei CRADLE OF FILTH seitdem ich ANATHEMA verlassen habe. Es gibt genug Arbeit mit dieser Band, dass wir jeden Tag von morgens bis abends damit verbringen könnten.


Aber Dani hat es doch sogar geschafft, zwischen euren Aufnahmen und dem Mix Urlaub zu machen. Und du?


Kein Urlaub. Ich habe eine verdammt teure Wohnung, und ich bin nie da. Wenn ich also mal zwei oder drei Tage frei habe, nutze ich die Chance und besuche mein Apartment.


Wo gibt es denn in England teure Apartments, außer in London?


Es ist für meine Verhältnisse teuer. Ich lebe allein. Wenn ich es mit einem Freund oder - hmm, jemandem anders eben teilen könnte, wäre es nur halb so teuer. Ich zahle umgerechnet 800 EUR im Monat, und das für eine Wohnung, die die meiste Zeit leer steht.


Das ist in der Tat teuer.


Eben. Und ich wohne in Ipswich. Das Haus ist über 100 Jahre alt, und die Wohnung ist wirklich geil. Was ich sagen wollte: Ich fahre nicht in Urlaub, denn ich will auch mal Zeit für mich haben. Ganz allein. Und das allerletzte, was du tun willst, wenn du die ganze Welt betourst ist, schon wieder eine Tasche zu packen und zurück zum verfickten Flughafen zu fahren. Also bleibe ich an meinen freien Tagen zu Hause und besuche eventuell meine Eltern, die 200 Kilometer nördlich von mit leben. Die sehe ich daher nicht mehr so oft.


Auf der anderen Seite gibt es eine Menge Dinge, die man nicht aus dem Fenster eines Tourbusses sieht, zum Beispiel den Strand oder das Museum.


Ich habe noch nie gern am Strand gelegen.


Und in Museen gehst du wahrscheinlich auch nicht?!


Nein, wirklich nicht. Ich gehe in Spielzeuggeschäfte.


Hast du Zeit, in Spielzeuggeschäfte zu gehen, wenn du auf Tour bist?


Natürlich, wenn du weißt, wo sie sind. Am besten ist es, wenn man in eine Stadt kommt, wo man schon einen Freund oder Bekannten hat. Ám besten mit Auto. Einheimische kennen sich in der Regel aus, sie wissen, wo der Spielzeugladen ist, oder die Comic-Buchhandlung, oder ein Plattenladen. Innerhalb von zehn Minuten ist man da und nach einer Stunde pünktlich wieder zurück zum Soundcheck. Das ist perfekt. Dumm ist es, wenn man in einer Stadt ist, in der man keinen kennt. Zehn Minuten lang spricht man dann Leute auf der Straße an, "entschuldigen Sie, wo ist hier der nächste Spielzeugladen?". Die eine Hälfte kann dann kein Englisch, die andere ist auch nicht von dort, man selbst macht eine dumme Figur und am Ende bleibt man am Club.


Erinnere mich das nächste Mal in Hamburg daran.


Danke, in Hamburg haben wir bereits einen Haufen Freunde und Bekannte, die wir dann treffen. Ich weiß, wo der Toy Store in Hamburg ist.


Nun gut. Mit meinem Fragenkatalog bin ich auch durch.


Darf ich dich dann was fragen?


Klar.


Wie sieht deine ehrliche Meinung über diese 6-Track-Promo aus? Du hast die jetzt nur ein paar Mal gehört, aber ist findest du es positiv oder negativ? Glaubst du, das Album wird erfolgreich?


Erfolgreich? Kann ich nicht sagen. Aber mir gefallen die sechs Songs sehr gut.


Ehrlich?


Ja, ganz ehrlich. "Damnation and A Day" war mir zu überladen, "Nymphetamine" entspricht bisher weit eher meinem Geschmack.


Gut, dann bin ich jetzt froh. Es hat uns eine Menge Zeit und Energie gekostet, dieses Album zu machen. Bisher gibt es nur wenige Leute, die es auf ganzer Länge gehört haben. Ich habe noch keine einzige negative Rückmeldung bekommen. Gut, dann wird es wohl auch erfolgreich.


Wann habt ihr die Zeit gefunden, das Album zu schreiben - ihr wart fast pausenlos auf Tour.


Das haben wir an einem Nachmittag in zehn Minuten an der Raststätte geschrieben.


Hmm. Klaro...


Klar. Aber du hast schon recht, vergangenes Jahr waren wir beim Ozzfest dabei, und es hat eine halbe Ewigkeit gedauert. Wir haben letztes Jahr 106 Shows in zehn Monaten gespielt, haben Anfang des Jahres "Damnation And A Day" aufgenommen und Ende des Jahres schon wieder mit diesem Album angefangen. Wir waren unglaublich beschäftigt.


Das hört sich wirklich so an. Wer schreibt die Songs, schreibt ihr die alle zusammen?


Dani schreibt die Texte, er hat mit dem eigentlichen Songwriting nichts zu tun. Manchmal arrangiert er die Musik um, zum Beispiel, wenn er am Ende des Chorus oder im Mittelpart etwas anderes singen will, bittet er uns zum Beispiel darum, einen Part zu wiederholen oder zu kürzen. Wenn wir uns nicht auf etwas einigen können, sagt Dani, was besser klingt, der eine oder der andere Part. Aber die Möglichkeit hat jeder von uns, wir sind eine Band. Es gibt ja immer noch Leute die denken, wir seien eine Diktatur. Aber wenn es so wäre, würden wir nicht zusammen spielen. Wir wären nicht sechs Leute zusammen, wenn diese Band eine Diktatur wäre. Das ist zu kompliziert. Ach ja, aber der Grund, weshalb das Album so schnell rauskommt ist, weil wir heiß darauf waren, gute Songs zu schreiben.


Also kam jeder von euch mit Songideen oder Riffs an und...


Genauso. Jeder kann sich schminken und jeder kann auf der Bühne verkleidet rumlaufen und sich zum Affen machen. Aber nicht jeder kann Musik machen. Man kann nur Mitglied bei CRADLE OF FILTH werden, wenn man gute Songs schreiben kann. Es geht nicht um das Mak-Up oder den Popshit. Es wäre gut, wenn einige Lästermäuler das einfach nur respektieren.


Ist Sarah Jezebel Deva inzwischen Vollmitglied bei euch?


Nein, sie singt nur Session.


Eine lange Session inzwischen.


Sie ist nicht glücklich, dass sie kein Bandmitglied ist.


Und warum ist sie es dann nicht?


Wir brauchen sie nicht als volles Bandmitglied. Sie ist nur unsere Background-Sängerin.


Aber genau das tut sie seit dem ersten Album und ist damit als einzige so lange dabei wie Dani.


Zum Glück hat sie endlich ihre erste eigene Band mit ein paar Leuten zusammen, und die Musik ist phantastisch. Sie hat mir neulich ein paar Songs vorgespielt, und ich war wirklich überrascht, wie verdammt gut das Zeug war. Hoffentlich wird das also was richtiges mit ihrer Band und geht so weiter. Sie sollte sich um einen Deal bemühen und das Zeug ordentlich aufnehmen. Das mag natürlich noch ein Jahr dauern, für sie sicher eine Ewigkeit, aber es war wirklich gut, ich war überrascht.


Na dann auch Sarah viel Glück!



Review:

Obey

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Mensch, aufgenommen im Berno Studio, Schweden! Feiner schwedischer Death Metal, das wär’ geil. Aber Satz mit X - AXIS OF ADVANCE klingen mitnichten nach der kanadischen Ausgabe von DISMEMBER, sondern wie ein räudiger Bastard aus AGATHOCLES, ENTOMBED und MAYHEM - grinding Black Metal, wie’s auf ihrer Website so schön heißt. Im Klartext bedeutet das einfach richtig schwedisch klingende Gitarren, die teilweise 1:1 von DISMEMBER… inspiriert… wurden. Dazu chaotische Drums, die sich in Blast-Parts am wohlsten fühlen zu scheinen und ein Vokalakrobat, der sich richtig schön die Seele aus dem Leib kotzt und wie Mika Lutinen an einem verdammt schlechten Tag klingt. Das ballert alles ordentlich nach vorne und klingt entsprechend aufgedreht auch ganz geil. Nur geht auf die Dauer die Abwechslung ein wenig flöten und die Songs werden mehr und mehr zu einer gesichtslosen Einheit, die ziemlich auffällig immer den gleichen Strukturen im Aufbau folgt. Ganz nett und für Freunde kranken Geprügels sicher mal ein Ohr wert, aber keine Mucke für jeden Tag.

Obey


Cover - Obey Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 37:35 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Seal Of Belial

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Sie haben Pech mit ihren Scheiben gehabt und sie kamen nie auf die besten Tour-Slots. Sie haben gute Scheiben fabriziert, aber nie irgendwelche Ausnahme-Produkte auf den Markt geschmissen. Kurzum: Gute Band, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Auf dem neuen Output beeindrucken sie mit enorm ohrwurmigen Songs (als Beispiele nehme man "Sons Of Belial" oder "Armageddon Revelation"). Nun firmierten LORD BELIAL zumeist unter dem Banner des Black Metal. Rein und richtig ist das spätestens jetzt nicht mehr, Black-Death-Metal muß es mindestens heißen. LORD BELIAL haben einen Schwarz-Tod-Hybrid geschaffen, der sich nahe Hypocrisy, Necrophobic uund Immortal einordnet und mit old-school-Black-Metal wenig zu tun hat. Es gibt tüchtig viel Mid-Tempo, Keyboards, sogar Akustik-Parts und Frauen-Gewisper ("Legio Inferi") wird nicht außen vor gelassen. Und das Schönste: Die teuflische Lordschaft wird dadurch viel, viel fetter, macht viel mehr her. Wie also ist LORD BELIAL 2004? Nicht mehr ganz so schwarz, eher tot. Dafür wesentlich gewichtiger - aber noch lange nicht in kommerziellere Bombastgefilde abgedriftet. Eins aber auf jeden Fall: Gut!

The Seal Of Belial


Cover - The Seal Of Belial Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 47:36 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Kingdom Of The Dead

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Asien im Allgemeinen und Südostasien im Speziellen sind für europäische Metalfans immer noch ein weißer Fleck auf der Metal-Landkarte, obwohl sich dort ein Haufen Bands tummeln, gerade im brutalen Death Metal gibt es da so manche Perle zu entdecken. BAZZAH sind aber keineswegs die malayischen Brüder von Chris Barnes, sondern haben ihre Seele dem Teufel verkauft und dürfen old schooligen Black Metal spielen. An und für sich eine gute Sache, nur hakt es bei zwei Sachen: einer ordentlichen Produktion und anständigem Songwriting. Wenn ich eine CD höre, will ich verdammt noch mal auch was von den Drums mitkriegen und die Gitarren nicht nur als schrammeliges Hintergrundrauschen wahrnehmen! Songs sollten schon ein wenig unterschiedlich sein, damit irgendwas beim Hörer ankommt und nicht wie in diesem Falle belangloses 08/15-Geschrubbe. Völlig langweilig, man hat das Gefühl, dass die Jungs immer den gleichen Song spielen. Auch atmosphärisch können BAZZAH keinen Boden gutmachen, ihr Black Metal klingt weder aggressiv noch kalt. Einfach nur eine unterdurchschnittliche Black Metal-Scheibe.

Kingdom Of The Dead


Cover - Kingdom Of The Dead Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 64:50 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Era Decay

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Black Metal ist ein Genre, das sich wie alle anderen auch, immer mehr aufspaltet. Da gibt es die alte Schule, die verdammt alte Schule, die Bombasten, Avantgarden und die Industriellen. Zu letzteren beiden zählen sich SETH aus Frankreich, die in Frankreich aber nicht ganz unumstritten sind (von wegen Erfolg, Kommerz und Problemen mit dem Untergrund und deswegen auch nicht mehr bei "Season of Mist" unter Vertrag stehen). Fest steht: Sie sind hart, aber nicht so hart wie in der alten Schule. Und sie sind melodiös, aber lange nicht so schmalzig wie die Kommerz-Cradles und Co. Und der Gesang ist nicht weit weg vom Death Metal, paart sich allerdings häufig mit sprechgesanglichen, dunklen Verkündungen. Und auf ihren BM obendrauf packen die Mannen aus der Reiter-Schummel-Nation viele Industrial-Parts, die wahrscheinlich am allermeisten für die neue BM-Bewegung, für das Moderne stehen mag. Letztlich ist ja auch egal, wie eine Schublade aussieht oder was sich in ihr befindet, solange die Mucke nur zündet. Und das ist bei SETH definitiv der Fall. Die "Era Decay" ist böse, brutal, unternehmungslustig, abwechslungsreich und wahrscheinlich das beste SETH-Album. Zudem kommt die Scheibe im kartonierten Slipcase mit eingraviertem Logo und Poster. Wenn das nix ist? Die Scheibe jedenfalls ist eine gelungene und damit sehr positive Überraschung - zwar noch nicht ganz so geil wie Red Harvest oder The Amenta, aber wirklich prima.

Era Decay


Cover - Era Decay Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 42:23 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Creation Of Death

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Auf den Spuren vom Frostnatterchen befindet sich Freund Wargrath. Vier Scheiben seit MALUS-Gründung 2002, ein eigenes Label und die komplette Verantwortung für Instrumente und künstlerische Gestaltung, all das macht er - und noch viel mehr. Denn der Kolllege zieht Black-Metal-Fans in seinen Bann und nervt nicht wie Kotzfrost mit Aufgüssen alter Demo-Aufnahmen. MALUS sind eben nicht stumpf, wie es old-schooligen BM-Bands häufig vorgeworfen wird. Natürlich verwenden die deutsche Schwarz-Mannen die typisch-klirrende Raserei inklusive krächziger Vocals. Aber MALUS steht aber auch für absolute Tempo-Drosselung und fast übertriebenen Keyboard-Einsatz, der aber immer für gelungen-düstere Atmosphäre sorgt Auf der vierten Scheibe führt das zu einer extrem ekligen Atmosphäre, mal melancholisch, mal misantroph und niemals auch nur eine klitzekleine Spur gut gelaunt. Da muß es fast so sein, daß die Produktion mit der Klasse der Songs nicht ganz mithalten kann. Wer Bands wie Shining oder ähnlich (selbst-)mordende Truppen mag, der wird hier beim Rächer der Natur sicherlich prima aufgehoben sein. MALUS ist kalt, MALUS ist Untergrund - und MALUS könnte die Hoffnung für all jene sein, denen die alte, ewig bretternde Schule ebenso wenig Spaß macht, wie weiland der Gang in die höhere. Kontakt: contact@immensestorms.de oder themalus@gmx.de sowie http://www.immensestorms.de .

Creation Of Death


Cover - Creation Of Death Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:51 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Mass Suicide/ Steel Inferno

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Richtig viel Metal gibt’s bei dieser Scheibe für das sauer verdiente Geld. Displeased haben sich nicht lumpen lassen und sowohl das 2000er Album "Mass Suicide" als auch die komplette "Steel Inferno" (1998) plus einige aktuelle Tracks auf den Silberling gebrannt. AMMIT haben mit der Herkunft aus Chile einen kleinen Exotenbonus, würden musikalisch aber viel eher ins kalte Bergen/ Norwegen passen. Die Zeit scheint sich zehn Jahre zurück zu bewegen, wenn man die quasi-Doppel-CD reinschmeißt und sich dem grimmigen Black Metal hingibt. Die typische Staubsaugerproduktion, der Bässe egal sind und die Gitarren in einer Dauerschrubben verwandelt, und der knurrende, bösartige Sänger sind echter old schooliger Black Metal und dürften jedem gefallen, dem Metal im Allgemeinen und Black Metal im Besonderen heuer zu kommerziell ist. AMMIT sind das ganz bestimmt nicht, solche Scheiben nimmt man nur auf, wenn zu 110% (nein, kein Tipfehler) hinter der Mucke steht. Richtig cooler Black Metal, wie er heute nur noch selten zu hören ist. Klar gibt’s ein paar Füller, aber bei meher als einer Stunde nostalgischer Mucke kann man da drüber hinwegsehen.

Mass Suicide/ Steel Inferno


Cover - Mass Suicide/ Steel Inferno Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 21
Länge: 70:19 ()
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