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Cantus

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Lord Inferos und Kollege Flagellum machen Pagan Black Metal. Nicht weiter verwunderlich, gibt’s ja öfter mal. Ungewöhnlich ist da eher die Herkunft des bemalten Duos: Sie kommen nach aus Palermo, der Hauptstadt der sizilianischen Mafia, zumindest, wenn man den vielen, vielen mono-thematischen Filmen glauben darf. Der innere Zirkel des BM hingegen tagt bekanntlich Tausende Kilometer weiter im Norden. Und dann wohnen die noch in der nach Paganini benannten Straße…
Wer nun erwartet, dass da South of Europe was ganz Ungewöhnliches kommt, der irrt. Die gut 50-minütige Scheibe beginnt und endet mit atmosphärisch-akustischen Einspielern und bietet mittig eine Mischung Vorlagen aus Skandinavien. Die Band selbst gibt Behemoth in einer frühen Phase und eine Band, die mit "G" anfängt und mit "…land" endet als Einflüsse an. Eher krude, möchte man meinen, letztlich aber doch recht gewöhnlich. Schnell, aber nicht zu flott, old-school, aber dennoch mit brauchbarem Sound versehen und hart, aber eben doch melodisch. Es gibt klirrende Gitarren, viel, viel Becken vom Drummer, fiese Krächzer, saubere Chöre und sogar eine Anne-Clark-ähnliche Frauenstimme, die sich bei "Lost Atlantis" zu Worte meldet. Und jederzeit bleibt die dunkle Legion fernab schwülstigen Chart-Black-Metals. Die Italiener haben tatsächlich eine mehr als brauchbare Eigenproduktion auf den Markt geworfen - in den überlangen Songs (drei von echten vier Songs sind länger als zehn Minuten) gibt es wirklich eine Menge zu entdecken. Nicht weltbewegend, aber schwer okay und ein guter Bewerbungsrundling für kleine Labels. Wenn das der Paganini wüsste…

Cantus


Cover - Cantus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 50:1 ()
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Herbstwärts

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Schwere Kost aus dem Hause LICHT UND SCHATTENSAITEN die mit "Herbstwärts" ins Haus kommt. Ein Soloprojekt, zwischen GOETHES ERBEN und Schwarzmetall, hochgradig unzugänglich und massiv verwirrend. Was einfachsten falls als jammig progressiver Metal mit teils leichtem Avantgard Black Einschlag scheint, gerät nicht selten aus der Spur und lässt den Hörer mit verwirrtem Blick zurück. LICHT UND SCHATTENSAITEN versuchen durchaus ambitioniert auf neuen Wege Metalspielarten zu verbinden, auf dem Weg bleibt dabei ein roter Faden. Hat man schon Schwierigkeiten der Instrumentierung und den definitiv selten vorhersehbaren Melodien zu folgen, unterbinden die oft improvisiert wirkenden und hochgradig ungradlinigen Drums jegliche Chance den Tracks zu folgen. Verschiedene Effekte auf den Vocals erhöhen den Eindruck des sensorischen Overkills. Polternde Drums und kraftlose Gitarren sind zwar wohl das Artefakt der Eigenproduktion, lassen dem Album aber einen leicht trashigen Charakter anhaften, dem es sich kaum entziehen kann. "Herbstwärts" ist das Gegenteil von Konsensmucke und bezeichnet sich selbst als experimentellen Black Metal. Der Schwerpunkt liegt auf dem Experiment und einige Songs scheinen eher Mittel zur Selbstheilung eines Freigeists als publikumstauglich zu sein. Wer dieser gewagten und sicherlich in dieser Form höchst selten fabrizierten Musik eine Chance geben will, findet auf der Homepage alle nötigen Infos.

Herbstwärts


Cover - Herbstwärts Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 61:12 ()
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Vertrieb:
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Vado Mori

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Die deutsche PEST kommt über Ketzer daher - doch nicht die ekelerregende Wirkung der Epidemie transportieren die muskulösen Glatzköpfe (zumindest drei von vier), sondern eisige Kälte - ganz wie die musikalischen Ahnen im hohen Norden. Unterdurchschnittliche Temperatur produzieren die Hilter-Jungs (bei Osnabrück) mit den bekannten Zutaten: Keifender Gesang, sägende Gitarrenwände und flottes Drumming, insgesamt hohes Tempo. Besonders atmosphärisch mutet PEST an, wenn sich die Band in instrumentalen Parts zu epischer Breite entschließt. Nicht selten nehmen die vier Herren Tempo raus, schaffen durch beinahe akustische, intro-ähnliche Versatzstücke Platz zum Regenerieren und sorgen so dafür, dass "Vado Mori" nicht Schnellzug-gleich am Hörer vorbeirauscht. Ein paar Vergleiche seien erlaubt: PEST ist nicht so abscheulich wie Krohm, aber auch nicht so eindimensional wie beispielsweise die neue Marduk. So gar in blitzartigem Tempo geht ihnen die Melodie nicht vollends verloren. Die Macher of "German Black Metal" haben sich hie und da was abgeschaut, wie gesagt vor allem vor ein paar Jahren in Norwegen und das zu einer durchaus akzeptablen BM-Scheibe zusammen gebastelt. Der Sound ist für eine blackmetallische Untergrundproduktion durchaus als gelungen - aber immer noch "true" - zu bezeichnen. Nur das Schlagzeug klingt ein wenig plöppig - irgendwie mag ich die stumpf-dünne Ausrichtung der Topf-Abteilung (vor allem in schnellen Parts) nicht recht goutieren. Aber das ist, wie so vieles Geschackssache.

Vado Mori


Cover - Vado Mori Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:26 ()
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Vertrieb:
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Antichristian War Propaganda

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So soll’s sein: Schwarz-Weiß-Cover mit umgedrehtem Pflock und genageltem Herren, Eisernes-Kreuz-ähnliches Logo und ein Titel wie "Antichristian War Propaganda" - das macht zusammen genommen schon mal ziemlichen "True War Satanic Black Metal". LUX FERRE (ein Synonym für Lucifer) kommen aus Portugal und holzen in bester alter Darkthrone-Manier los. Allerdings, und das gefällt mir prima: Sie schrecken für langsameren, groovigeren Parts nicht zurück. Zu finden ist der Groove zum Beispiel in "Achtung!" oder "Subvert", aber auch sonst ist der Rhythmus, mit dem Blackie mit muss beinahe allgegenwärtig. Dazu gibt’s gratis die klirrende Gitarrenkälte und die fiese Vocal-Keiferei aus dem Vorhof der Menschenfeinde. LUX FERRE sind in meinen Ohren eine echte Überraschung - heftig, untergrundig, zornig - eben mächtig Black Metal. Nur das Angebot auf der Homepage der Jungs macht macht doch etwas stutzig. Da gibt es nämlich für flotte Besteller Feuerzeug und Poster gratis. Müsst ihr ja nicht, ihr könnt ja auch bei Twilight oder Ketzer koofen. Wesentlich eviler ist da schon die Tatsache, dass es einigen Zensur-Ärger gab und die Scheiben jetzt mit einem Aufkleber versehen sind… Da steht dann was von ""The Texts not represent any fundamental attitude (…)" und: "the group dissociates itself from any way of the force glorification. (…)”. Zufrieden sind die scheinbar unangemalten Jungs mit diesem Klebchen offenbar nicht. Egal, Hauptsache die Scheibe rockt die Schwarzwurzel. Und das tut sie.

Antichristian War Propaganda


Cover - Antichristian War Propaganda Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:42 ()
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Vertrieb:
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Tyhjyys

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Songtitel wie "Tyhjyydestä" oder "Katumuksen kyinen koura" führen einem die kosmopolite eigene Sprachgelähmtheit eindrücklich vor Augen. Aber schließlich ist Hörer ja nicht taub. Die Finnen stilistisch einzuordnen, fällt nicht ganz leicht. Die einzelnen Komponenten: Black-Metal-lastiger Keif-Grunzgesang (von (Ex-)Amorphis-Pasi, der sich hier Ruoja nennt), viel, episches Keyboard-Gewaber, allgegenwärtiges Mid-Tempo und groovende Riffs. Zusammengeklebt ergibt das, ähem, ich möchte sagen, AJATTARA. Ein Name, der auf dem dritten (arg kurz geratenen) Output nicht gerade für Abwechslung steht, im Gegenteil. Sie gewinnen tatsächlich in der Monotonie an Boden. Vielleicht ähneln sie da Bolt Thrower - auch, wenn sie an deren Effektivität der Wiederholung noch lange nicht heranreichen. AJATTARA bewegen sich viel mehr in irgendeiner Schnittmenge aus Amorphis, Bathory, älteren Tiamat, wobei das Ganze mit kleinen Additiven aus paganischem BM, verträglichen DM und sogar Doom verfeinert wird. Oder? Jedenfalls verzichten die Nordies auf den bei landsmannschaftlichen Kollegen derzeit so beliebten Schunkel-Huppda-Jux, sind immer melancholisch, bisweilen ernst, haben aber jederzeit das goldene Händchen für musikalischen Grip. Und solange eine Scheibe so sehr catchy daherkommt, ohne popelig zu wirken, ist mir egal, dass viele die Scheibe einfach langweilig finden. Das einzige Problem der Herrschaften aus Suomi: Sie haben schon zwei bessere Platten gemacht.

Tyhjyys


Cover - Tyhjyys Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 36:6 ()
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Vertrieb:
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Macedonian War

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Gorgoroth ist der Mazedonier, der in Australien lebt, auf die Griechen schimpfen, weil die seine Landsleute unterdrücken - ach und der Macher von BALTAK. Auf "Macedonian War" (oder auch in Landessprache: "Makedonsksi Boj") gibt er’s den verhassten Hellenen mit assigem Black Metal., old-school as fuck und mit jeder Menge Thrash-Versatzstücken garniert. Und seinen ganzen Zorn auf die bösen Olympioniken und den alliierten Balkan lässt er raus über sein ungeheuer rauhes, kratziges, keifiges Organ. Irgendwo zwischen Donald Duck und Dani von COF, zwischen einem heiseren Frosch und einer sprechenden Lachgas-Flasche liegt "Gorgi" mit seiner Stimmlage - und ich bin mir sicher, wenn er die Platte pausenlos dem Feinde vorspielt, bewegt er sie vielleicht zur Aufgabe. Da ginge es ihnen so ähnlich wie mir, denn BALTAK sind stumpf, aber leider langweilig, gehen viel zu hektisch zu Werke - und dieses Organ nervt nach mehreren Hördurchgängen nur noch. Daran kann auch der für old-school-Verhältnisse ordentliche Sound vom Saxorior-Master Kai-Uwe nichts dran ändern. Sowas haben Sodom schon auf der unglaublichen ersten EP besser gemacht. Ich wünsche dem Exil-Mazedonier in seinem Kampf für Unabhängigkeit alles Gute - und mir, dass ich nicht noch mehr BALTAK-Platten anhören muss.

Macedonian War


Cover - Macedonian War Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 37:35 ()
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Thy Kingdom

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Badenser Blackies mit Death-Einschlag oder andersherum - wie jedenfalls bekannt lassen Immortal und Dissection grüßen. Plagiat hin, Plagiat her - die Scheibe geht ins Blut. Natürlich haben die Karlsruher kein Welt bewegendes Werk geschaffen, teilweise verwenden - äh klauen - sie Riffs der Vorbilder ohne Skrupel. Aber wie heißt es so schön: Besser gut geklaut, als schlecht selbst gemacht! S.O. verwursten das Diebesgut in bester Nachkriegs-Schieber-Mentalität, hier paßt jedes Stück zum anderen: Kompetenz beim Einspielen und Dichte beim Sound verleihen "Thy Kingdoms" ein überaus professionelles Antlitz. Tut sich nur noch eine Frage auf: Liegt die Stärke der Scheibe nun an der Klasse der Nachwuchs-Krachmaten oder an der Genialität der großen genannten Trendstetter? Letztlich auch egal - solange so amtlich gestohlen wird, können - sollen - es die Jungs auch machen. Denn merke: SANCTIMONOIUS ORDER machen Spaß.

Thy Kingdom


Cover - Thy Kingdom Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 37:37 ()
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Nefret

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WYKKED WYTCH gleich Bucklig Bitch. Ich weiß nicht wirklich, ob ich jemals ein unnützere Band gesehen und gehört have als diese Amis. Da erste Mal belästigten mich Sängerin Ipek und Co. als Support von Destruction, Sodom und Kreator. Schon damals war mir unverständlich - aber völlig - was diese Pusemuckls da zu suchen hatten. Tatsächlich versuchen sich die Überseeler mit dem Y-Fetisch auch noch an einer weiteren Scheibe. Sie kopieren Cradle, nehmen Thrash und Death, ein vollkommen überproduziertes Schlagzeug, ein bißchen Gotik, wenig Inspriation und viel Scheiße und kombinieren es zu "Nefret". Mag ja sein, dass die Herren der Schöpfung ihre Instrumente beherrschen, anhand der wild zusammengequirlten Songs ist das keineswegs zu erkennen. Was sich aber diese rothaarige, extrem unansehnliche Sängerin da leistet, das geht auf keine Kuhhaut - und Trommelfell wird damit erst recht nicht klar kommen. Sie schreit wie Dani - nur noch unglaublich viel nerviger. Was sie sich da beim zweiten Song "Fatal Intentions" zusammengulpert (und dabei ist es egal, ob sie keift-kreischt oder cleaner singt) - das grenzt nicht nur an Körperverletzung, der Tatbestand ist erfüllt. Ob Bucklig Bitch oder WYKKED WYTCH oder Prostata-Vereiterung - so was braucht kein Mensch. Niemand! Manchmal wünscht man sich die Hexenverbrennung zurück.

Nefret


Cover - Nefret Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 38:12 ()
Label:
Vertrieb:
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Paths

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Cradle und Dimmu sind nach Bayern ausgewandert und haben dort einen weiteren Ableger herangezüchtet. Menschen mit knot-fähiger Zunge sprechen ohne Straucheln nach: SYCRONOMICA. Der Name sei nochmals genannt, weil der Schriftzug den rätselhaftesten Nudelhaufen seit Olc Sinnsir darstellt. Zur Musik: Die Stimme nicht ganz so hoch wie Dani, der Sound noch lange nicht so fett, das Keyboard klingt mal so richtig Grütze (Höret "Something From The North"). Es gibt engelsgleichen Frauengesang, rasante Drum-Passagen, melodisch-gelungene Gitarrenläufe und BM-Gebelle - alles in allem ganz wie die Vorbilder, nur nicht so gut. Soweit solide eingespielt und so - nur strunz-langweilig. Ich las, manch einer fühlt sich versetzt in die Wälder, in die Finsternis. Ich wünschte, da wäre diese Band mit ihrem unleserlichen Logo geblieben. Vielleicht hätte es auch schon gereicht, erst genannte Bands wären nicht so erfolgreich geworden.

Paths


Cover - Paths Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 60:18 ()
Label:
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Kraft

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Wie bekannt treten die Zornigen nach dem Tod Valfars so was wie die Nachfolge Windirs an. Und VREID hat genau den richtigen Namen für die Band gewählt, denn verglichen mit den kongenialen Vorgängern wirken die Norweger wesentlich rauher, böser, halt zorniger. Außerdem mixen die Herrschaften mehr steinige Erde unter ihre Soundgebäude, machen auch vor rockigen Einflüssen nicht Halt. Und dennoch scheint überall die frühe norwegische BM-Phase durch. Was WINDIR aber in epischer Breite ausgewalzt haben, das schaffen VREID nicht - und sie wollen es wohl auch gar nicht. Natürlich machen Sie’s auch sanfter, ehren ihren verschiedenen Chef mit dem akustischen "Empty" und streuen überhaupt immer mal wieder un-elektrische Sound ein. VREID sorgen zumeist dann für eine angenehme Wende, wenn der nicht selten an einen Rasierer erinnernde Gitarrensound zu nerven beginnt. Bestes Beispiel: Der Abschluss-Song "Songen & Fangen", der von der Raserei bis hin zur traditionellen Hymne in sechs Minuten ein breites Spektrum abdeckt. Weitere Überraschungen: "Helvete" gruselt, erinnert an Schwarz-Weiß-Krimis und könnte als Soundtrack eines Hitchcock-Thrillers dienen - mit ungeheuer groovenden Abschnitten (und mit flehenden Engeln). Letztlich ist und bleibt VREID Wikinger-Black-Metal, eine musikalische Reise durch das Tal des Todes - ein gleichermaßen schöner wie zorniger Trip, allerdings lange nicht so unvergeßlich wie die Ausflüge mit Windir.

Kraft


Cover - Kraft Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 40:14 ()
Label:
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