Review:

Mandraenken

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Der erste Durchgang von "Mandraenken” hat mich überhaupt nicht angesprochen, da war die Scheibe schon unter "langweiliger Black Metal" abgelegt. Beim zweiten Mal konzentrierte ich mich auf die Scheibe und siehe da, "Mandraenken" begann, sein Potential zu entfalten. Das Grundgerüst von MATHYR liegt im Black Metal, was besonders durch die typisch dauer-sägenden Gitarren und den Sound zustande kommt. Der anfängliche Gesang war für mich auch nichts sonderlich Neues und ist so von tausend andere Combos bekannt - als aber Sänger Numero Due einsetzte, wurde das erste Mal klar, dass MATHYR anders sind. der gute Mann grunzt wie ein Großer und verleiht der Mucke diese ganz eigene Note. Nach und nach brechen die Gitarren dann aus dem bekannten Schema aus und streuen kleine Prisen Thrash und Death Metal ein, wunderbar. Nur leider wiederholt sich vieles und die ganze Scheibe wirkt ein wenig künstlich in die Länge gezogen. So in der Mitte hat "Mandraenken” einen echten Hänger und mit dem Titelsong und "Resurrected Blasphemy” zwei echt lahme Nummern, die besonders im Vergleich zum Opener stark abfallen. Zum Ende hin nimmt die Qualität wieder zu, aber der Mittelteil hat mir die Platte echt madig gemacht. So bleibt eine Black/ Death-Scheibe mit Licht und Schatten, unterm Strich aber ganz ordentlich.

Mandraenken


Cover - Mandraenken Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 37:54 ()
Label:
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Interview:

Marduk

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InterviewWas ist denn nun genau mit dem Line - Up passiert? Das hat sich ja seit dem letzten Album stark verändert.



Ja, wir haben in diesem Jahr den Bassisten und den Sänger ausgetauscht. Unser alter Gitarrist Devo, der bei uns zwischen 1992 und 1994 gespielt hat, ist nun als Bassist zurückgekehrt. Und wir haben einen brandneuen Sänger namens Mortuus. Es gibt schon einige Änderungen, aber wir sind jetzt stärker als jemals zuvor!



Also bist Du jetzt mit dem neuen Line - Up zufrieden?!



Da bin ich mir sicher. Mit dem neuen Line - Up und dem neuen Album in der Hinterhand sind wir tödlicher als je zuvor. Ich bin damit sehr zufrieden.



Siehst Du MARDUK denn mehr als eine Death, - oder mehr als eine Black Metal - Band?



Das ist schwer zu kategorisieren, aber ich würde sagen, dass wir eine Black Metal - Band sind, deren Themen sich mit "Black Death" umschreiben lassen. Unsere Songs handeln ja nicht nur von Satan, sondern auch sehr oft vom Tod. Darum ist es, so gesehen, eine Kombination, aber aus dem Herzen und der Seele heraus sind wir schon eine Black Metal - Band.



Das neue Album habt Ihr ja wieder selbst produziert und kein "berühmter" Producer, wie es bei den letzten Alben der Fall war…



Richtig, aber unsere Alben zuvor sind von niemandem wirklich "produziert" worden, weil wir sie immer selbst produzieren. Wir hatten lediglich jeweils jemanden, der für den Mix zuständig war. Peter Tägtgren etwa hat den Mix übernommen, als wir im "Abyss" - Studio aufgenommen hatten. Jetzt sind wir eben in das lokale Studio gewechselt, aber wir produzieren unsere Alben immer selbst.



Gehörst Du eigentlich, unabhängig von Euren eigenen Alben, zu den Leuten, die, wie zum Beispiel DARKTHRONE, davon ausgehen, dass guter Black Metal wie ein schlecht produziertes Demo klingen muss?



Nein, nicht generell, aber meine Meinung ist, dass der Sound die Musik widerspiegeln soll. Das finde ich wichtig, und nicht, dass es schlecht klingen muss. Für mich zählt, dass sich die Musik powergeladen und packend anhört. Der Geist der Musik und der Texte muss dabei reflektiert werden. Ich denke auch nicht, dass schlechter Sound automatisch böser Sound ist. DARKTHRONE zum Beispiel haben einen Sound, der sehr gut zu ihnen passt, genauso wie wir einen Sound haben, der ausgezeichnet zu uns passt. Da wir unterschiedliche Arten von Musik spielen, ist es klar, dass wir auch unterschiedliche Arten der Produktion haben. Falls wir etwa eine Produktion wie DARKTHRONE hätten, könnte man gar nicht mehr hören, was in der Musik vor sich geht, weil wir so schnell spielen.



Mir ist aufgefallen, dass Ihr sehr gerne deutschsprachige Titel benutzt, oft kombiniert mit Kriegsthemen. Wie kommt das?



Es ist schon komisch, dass die Leute dieses Thema immer wieder ansprechen. Auf dem "Nightwing" - Album hatten wir einen türkischen Titel und einen rumänischen Titel hatten wir auch bereits. Und das gesamte "La Grande Danse Macabre" - Album hat einen französischen Titel. Wir machen einfach das, von dem wir meinen, dass wir es jetzt einfach benutzen müssen. Manchmal taucht ein Begriff im Kopf auf, der einfach gut in die Thematik passt und dann benutzen wir eben eine Fremdsprache. Das ist alles, eine tiefere Bedeutung hat es nicht.



Wovon handelt dann etwa der Song "Warschau"?



Er handelt vom Aufstand in Warschau gegen die Deutschen im Sommer 1944. Die vorab versprochene Hilfe der Russen blieb jedoch aus und die Deutschen machten die Stadt daraufhin dem Erdboden gleich und zerstörten sie zu etwa 85%. Ich habe über diese Vergeltung eine Dokumentation gesehen und sie hat mich so sehr fasziniert, dass ich einen Song darüber geschrieben habe. Der Song ist eine historische Abhandlung über ein wahres Ereignis.



Auf dem neuen Album finden sich jedoch noch mehr Songs über das Dritte Reich, wie zum Beispiel der Opener "The Hangman Of Prague".



Dieser Song handelt vom Attentat auf den Statthalter des Bezirks "Böhmen und Mähren", von seinem Tod und wie er getötet wurde. Das sind Sachen, die uns interessieren und inspirieren, Musik darüber zu schreiben. Ich schreibe eben gerne über historische Begebenheiten, die mich faszinieren.



Seid Ihr aus diesem Grund schon einmal als rechts orientierte Band betrachtet worden?



Manche Leute kommen auf diese Idee, ich habe jedoch keine Ahnung, woher sie das nehmen. Es sind alles nur historische Geschichten über reale Ereignisse und keine Stellungnahmen, in wie fern diese Leute mit ihren Taten Recht hatten oder nicht.



Nun, aber auf Eurer Homepage etwa gibt es einen Link mit dem Titel "Propaganda Ministerium". Na ja…



Ja, das bedeutet, dass sich dieser Teil der Homepage mit Promotion befasst. In der schwedischen Sprache ist es dasselbe Wort. Das ist einfach ein Wort, das benutzt wird und es ist mir egal, was die Leute darüber denken. Es verhält sich wie mit unserer Musik. Ich schreibe Songs über Dinge, die mich interessieren und es ist lediglich eine objektive Beschreibung derer. Wie bei Bildern handelt es sich dabei um eine Form von Kunst.



Seht Ihr Euch dann als provokante Band, wie es SLAYER in der Vergangenheit waren?



Nein, ich denke nicht, dass wir irgendetwas oder jemanden provozieren. Es sind, wie gesagt, nur historische Ereignisse und falls wir über die Pest oder den Dreißigjährigen Krieg schreiben würden, wäre es auch nicht provokant. Nur, weil es jemand, aus was für Gründen auch immer, provokant findet,… dann könnten wir ja auch Bücher, Dokumentationen oder sonst etwas schreiben und es würde sich immer jemand finden, dem es übel aufstößt. Es ist dumm, wenn Leute so reagieren, aber es zeigt, wie schwach sie im Kopf sind.



Auch auf dem neuen Album habt Ihr Euch wieder zumeist sehr schnellen Songs verschrieben. Schreibst Du generell lieber Hochgeschwindigkeit als langsamere, schwere Sachen?



Persönlich spiele ich genauso gerne schnelle Sachen, wie auch Heavyness, aber Schnelligkeit, Aggressivität und Brutalität sind für mich in der Musik sehr attraktiv, weil ich mich auf diese Art nicht hinsetzen und planen muss, ob ein Song auf diese oder jene Weise klingt. Ich schreibe nur für meine eigene Kreativität und lasse sie durch meine Adern fließen und genau das spiele ich auch. Dabei springen eben aggressive, schnelle Songs heraus und das ist für uns eine natürlich Sache.



Ihr habt auf Eurer "Glorification" - EP zwei Songs der Kanadier PILEDRIVER gecovert. Plant Ihr denn für die Zukunft noch mehr derartige Coverversionen?



Nein, aber falls wir in der Zukunft doch noch einmal eine Coverversion aufnehmen, dann wird sie von einer sehr obskuren Band stammen, die kaum jemand kennt. Es soll dann etwas völlig Anderes werden und nichts nach bekanntem Muster.



Werdet Ihr denn mit dem neuen Album eine komplette Worldtour absolvieren?



Ja, wir werden im Dezember in Paris loslegen, dann drei Wochen in Europa touren und danach wieder nach Hause kommen. Im Frühjahr werden wir dann eine weitere Europatour machen und die Orte abdecken, die wir im Dezember nicht erreichen konnten. Danach werden wir nach Südamerika und Japan reisen. Was dann passiert, kann ich jetzt noch nicht sagen.



Habt Ihr eigentlich keine Angst, dass Ihr mit dem Frontcover Eures neuen Albums Ärger bekommen könntet? Immerhin haben nicht nur wir hier in Deutschland sehr strenge Jugendschutzgesetze und eine wachsame Zensur.



Warum sollten wir mit dem Cover ein Problem haben? Das Bild zeigt eine Statue und wenn die Leute mit einer Statue Probleme haben, dann haben sie wirklich einen an der Waffel!



Was sind denn die direkten musikalischen Einflüsse der Band MARDUK?



Ich werde nicht von irgendwelchen anderen Bands beeinflusst, sondern mehr von aktuellen oder historischen Ereignissen. Ich meine auch Bilder wie Pieter Bruegels "The Triumph Of Death" oder die alten Holzstiche aus dem Mittelalter, wie etwa von dem deutschen Künstler Albrecht Dürer. Außerdem inspirieren mich Filme wie "The Seventh Seal"; düstere Kunst eben, keine anderen Bands.



Wie jetzt? Du schaust Dir zum Beispiel ein Gemälde oder eine Skulptur an und schreibst einen Song darüber?!



Yeah! Dinge wie diese oder historische Dokumentationen erzeugen Musik in meinem Kopf. Keine anderen Bands tun das.



Nicht einmal die alten Death, - und Black Metal - Bands???



Ok, einige davon kommen schon in Frage, aber nicht sehr stark. Ich mag eine Menge Bands, aber ich sehe in ihnen keine Inspiration, obwohl mich die alten BATHORY oder POSSESSED schon sehr beeindruckt haben. Aber heutzutage sind sie für mich kein Einfluss, wenn es um das Schreiben neuer Musik geht.



Was hörst Du denn zurzeit selbst für Musik?



Ich höre mir eine Menge unterschiedlicher Musik an, dazu gehört das für mich Beste in Sachen Black, - und Death Metal, aber auch klassische Musik oder Industrial. Ich höre auch eher gewöhnliche Musik wie 16 HORSEPOWER, eben sehr düstere Sachen. Wo immer ich Düsternis in Musik entdecke, mag ich sie und ich mag originelle und gute Bands, die mich persönlich beeindrucken.




Review:

Plague Angel

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Die lauten Schweden melden sich zurück. Und wie! Nach den fetten Longplayern "La Grande Danse Macabre" und "World Funeral" können MARDUK noch einmal nachlegen und brettern uns ein Hassinferno par excellence um die Ohren, dass zu keiner Sekunde erkennen lässt, dass kürzlich die Hälfte der Band ausgewechselt wurde. Statt B. War greift nun Devo Andersson in den Bass und Kult - Grunzer Legion wurde gegen Altmitglied Mortuus ausgetauscht. Wer allerdings glaubt, dass der zurückgekehrte Fronter nicht an seinen Vorgänger heranreicht, sieht sich schwer getäuscht. Mortuus keift, kotzt und kreischt, dass es eine Wonne ist und wirkt dabei zumindest auf mich sehr "Göteborg - orientiert". Das ist auch einer der Hauptgründe, warum man die Band weder dem tiefer gelegten Death Metal, noch dem eher höhenlastigen Black Metal exakt zuordnen kann. Herr Pobereit würde jetzt sagen: "Und das ist auch gut so!", denn so sichern sich die Schweden ihre eigene kleine Nische und können mit alles zerschmetternden, meist pfeilschnellen Donnerbalken wie dem räudigen Opener "The Hangman Of Prague", dem abwechselungsreichen "Throne Of Rats", der Dampframme "Steel Inferno", dem schweren Midtempo - Stampfer "Perish In Flames" oder der Wahnsinnshymne "Warschau" ohne Ende Punkte einfahren. Egal, welchen Song man anspielt (das Intermezzo "Deathmarch" ausgenommen - Morgan kokettiert gerne und öfter mit Nazi - Klischees, - und Geschichten…), es tobt das Donnerwetter, die fräsenden Riffs knallen im Sekundentakt in die Rübe und die schiere Überschallpower lässt einen nicht mehr los. Der gute Emil Dragutinovic massiert sein Drumkit ähnlich sanft wie sein Landsmann Matte Modin von DARK FUNERAL und knüppelt sich um Kopf und Kragen. Abgerundet von einer Hammerproduktion (für die die Band diesmal wieder selbst verantwortlich war, kein namhafter Producer) und einem morbide - geschmackvollen Cover, ergibt "Plague Angel" eine der besten, professionellsten und schlichtweg geilsten Extrem - Metal - Platten des Jahres. Immer schön auffe Zwölf!

Plague Angel


Cover - Plague Angel Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:3 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Never Ending Battles

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Die erfahrenen Metaller klöppelten vor der Wende als "Titan" durch die Nachbarrepublik, machten dann erste Gehversuche im härteren Metal-Bereich - und die waren wohl eher durchwachsen. Spätestens die wagnerianisch-geprägte "Saxot"-Scheibe von 2001 ließ Besserung erkennen. Das aktuelle Werk mußte label-technisch den langen Weg über "Down Under" nehmen, was sich aber gelohnt hat. Die sächsischen Soldaten hören sich an, als hätten sie mehr als einmal mit Quorthon (RIP) gefrühstückt. SAXORIOIR machen Papan-Metal mit rein-metallischen und klassischen Einflüssen - darum widmen sie mit dem zehnminütigen "Der Meister" auch dem Herren Richard Wagner mal wieder eine kleine Ode. Neben allen epischen Ausbrüchen, die sich konsequent durch das gesamte Album ziehen, beliefert die Band auch Anhänger anderer, artvewandter Genres: Da knüppelts mal blast-beatig, da rifft es mal old-school-metallisch, da double-basst es doppelt, da kreischt es blacky-mäßig - für jeden etwas. Gemeinsam haben aber alle Songs eine erhabene Atmosphäre, die jedem Bathory-Fan in Verzückung versetzen dürfte. Natürlich stehen die Germanen dem Urvater aus Schweden in Sachen Genialität einigermaßen nach, das macht aber nichts, sie haben ein wirklich tolles Album hingelegt. Und trotz SFU geht einen auch das ziemlich gelungene AC/DC-Cover "For Those About To Rock" (das BALTAKs Gorgoroth singt - allerdings nichts so fies wie in einer eigenen Band) nicht auf den Sack. Prima.

Never Ending Battles


Cover - Never Ending Battles Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 51:44 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Vreid

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InterviewNeue Band, neues Glück? Was ist denn die Tage so passiert?

Unser erstes Album "Kraft” ist gerade draußen, die Reaktionen sind sehr gut. Und wir haben eine Norwegen-Tour mit Enslaved hinter uns gebracht, auf der wir mit dem fantastischen Publikum gefeiert haben. Wir waren jede Nacht fürchterlich besoffen. Wie ihr seht, es war ein Erfolg auf ganzer Linie.



Es war sicherlich keine leichte Entscheidung, ohne Valfar weiter zu machen…

Windir starb mit Valfar. Ich brauchte allerdings ein Ventil, eine neue Band, wo ich meine musikalischen Output los werden konnte, Also gründete ich VREID - mit den Musikern, die ich wollte. Tja - und hier sind wir!



Was gibt es zu den Gerüchten, die hinter VALFARs Tod stehen, zu sagen?

Alles, was man wissen muss, steht auf der Windir-Homepage www.windir.no .



Und wie findest du die letzte Windir-Doppel-CD. Ausverkauf oder Tribute?

Natürlich mag ich die Scheibe, natürlich ist es keine Geldschneiderei, sonst hätten wir es ja nicht herausgebracht. Wir mussten unseren gefallenen Soldaten ehren.



Nun aber zu VREID: Wo liegt denn eigentlich der Unterschied zu Windir?

VREID sind viel direkter als Windir und lange nicht so symphonisch. Es ist dreckiger norwegischer Metal. Große Einfluß-Quellen sind natürlich Windir, Immortal, Death, alte
Metallica und Oddvar Torsheim.



Warum habt ihr eigentlich ein deutsches Wort als Titel eures ersten Albums gewählt?

"Kraft" hat im Norwegischen die gleiche Bedeutung wie auf Deutsch. Es ist eben ein kraftvoller Name für ein kraftvolles Album. Und es geht in den Texten auch um Power, um Hass, um Sehnsucht und Verlangen. Die Menschheit ist zerstörerisch, die dunkle Seite wird siegen über unsere guten Eigenschaften. Von Herzen sind Menschen Abfall.



Dann ist es ja schlimmer, dass VALFAR als Schreiber wegfällt….

Auf den beiden ersten Windir-Alben hat Valfar alles geschrieben, auf den beiden folgenden haben wir uns den Kram geteilt. Ich habe jetzt alles für "Kraft" verfasst, bis auf den letzen Song, den hat Ese geschrieben.



Wie ist die Arbeit denn überhaupt vor sich gegangen.


Wir haben mit Tabu einen vertrag über drei Alben unterzeichnet.
Unser Debut haben wir aufgenommen in meinem eigenen Studio, das ich "Studio 1184" genannt habe. Gemixt haben wir im Subsonic Society Studio, wo auch schon Susperia, Windir, Red Harvest und Darkthrone gearbeitet haben. Es war recht unproblematisch, schließlich kenne ich Steingrim und Sture schon von Windir, neu dazu gekommen ist lediglich Gitarrist Ese, mit dem wir aber schon lange Zeit befreundet sind.



Das Album ist ja nun schon draußen. Schon Reaktionen vernommen?

Schwer zu sagen, bislang waren die paar Feed-Backs geil, und unser Label scheint auch gute Arbeit zu machen, Außerdem arbeiten wir nach unserer Norwegen-Reise an einer Europa-Tour, vielleicht schon im Winter. Im Januar wird "Kraft" auch in Übersee erhältlich sein, so dass wir auch da touren könnten - wenn’s passt.



Ihr fühlt euch aber auch in eurer Heimat ganz wohl, oder?

Ich bin ein stolzer Norweger, und ich fühle mich vor allem in meiner Heimatstadt Sogndal wirklich wohl. Wenn Leute deswegen denken, ihr sei ein National-Sozialist, dann ist das ihr verficktes Problem.



Ich eurer Heimat befindet sich auch "Wolfs Liar”, dessen Schriftzug auf den netten kleinen Fotos auf eurer Homepage zu finden ist. Was hat es damit auf sich?

Ooch, das ist nur ein Laden, der Merchandise von und für uns verkauft. A great fucking metal shop. Hail Nissefar.



Valfar berichtete mir in einem Interview, dass ihr fleißige Brauerei-Bienchen seid und ihr euch Dunder und Moonshine macht, wie die Weltmeister.

In der Tat: Produktion und Genuss sind sehr konstant. Das Rezept bleibt allerdings unser absolutes Geheimnis. Dunder ist die Basis, bevor das Gesöff zum Moonshine gebrannt wird. Es stinkt wie ein alter Furz und schmeckt wie eine abgewrackte Hafennutte im Schritt. Wie gesagt: Das Rezept bekommt niemand aber der Effekt ist die totale Selbstzerstörung.




Review:

Domine Non Es Dignus

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Englische Fußballer sind Loser, ihrer Fans brauchen belastbare Nerven. Und auf die haben es ANAAL NATHRAAK abgesehen. Los geht’s mit fiesem Sample- Industrial-Krach für knapp zwei Minuten wünschen sich die Briten, Blood auf die Menschen zu kotzen. Ein legitimer Wunsch, sie schaffen es allerdings höchstens, dass einem die Ohren bluten. Wer will, der kann die Jungs als "Fucked Up Black Metal" einstufen, meiner Meinung nach sind da auch jede Menge Grind-Core- und Death-Metal-Elemente verklabustert. Und eben reiner Krach. Anfangs fast immer auf ICE-Tempo unterwegs, so machen’s uns die Tommies zeitweise auch ein wenig langsamer, immer wieder durchsetzt von Samples. Und immer wieder ergänzt durch unglaublich intensive Schreie, die auch direkt aus der Irren-Anstalt oder von Scheiterhaufen oder aus der Schweine-Schlacht-Anstalt kommen könnten. Aber plötzlich gibt’s richtig harmonische Gitarren-Soli inklusive reinrassiger Speed-Metal-Teile ("Do Not Speak") oder für AN-Verhältnisse einen echten Ohrwurm ("This Cannot Be The End"). Die Briten haben alles verwurstet, was ihnen unter die Fingernägel gekommen ist, vom normalen, über Speed- bis hin zu Death-, Black- und Industrial-Metal. Sie kratzen häufig am Unverständnis der Hörer, nagen an den Nervenende eben jener - aber sie haben eine unglaublich harte Scheibe gemacht, auf der es jede Menge zu entdecken gibt. Unter anderem fetten Sound und viele spielerische Feinheiten. Aber Achtung: Man muss echt gute Nerven haben. Vielleicht gewinnen die Engländer doch mal wieder ein Blumentopf, mit dieser Platte kann das klappen.

Domine Non Es Dignus


Cover - Domine Non Es Dignus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:29 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

... lost ...

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Backnang, Home of Totenmond und anderer Bands scheint eine kleine Quelle der Metal-Inspiration zu sein. DARK WIRE ist ein junger Sechser, der sich einer Mischung aus Dark- und Black Metal verschrieben hat. Und für eine zwei Jahre alte Band ist die Scheibe eigentlich auch recht ansehnlich geworden, vor allem das, denn neben der Aufmachung der normalen Premiere mit echter CD und Booklet, gibt’s das Ding auch limited in einer Metall-Verpackung. Ansehnlich also schon, aber auch hörbar? Es gibt sicherlich schlechteren Sound, obgleich DARK WIRE auch ein wenig topfig klingen und nicht recht viel Wumms haben. Eigentlich besitzen die Baden-Württemberger auch recht gute Ideen zwischen den beiden genannten Genres, zwischen Härte und Atmo hin- und herzuspringen. Aber letztlich ist der Wechsel zwischen Grunz- und Cleangesang irgendwie ausgelutscht, zumal sich das cleane Stimmchen manchmal anhört wie Kate Bush in hoch und doch einigermaßen an den Eiern kratzt (oder in ruhigen Phasen ein wenig eiert). Außerdem klingen die Gitarren ziemlich simpel und die alte Orgel hat schon 1979 bei den Puhdys hundertmal mehr nach Metal geklungen als beim dunklen Kabel. Für eine junge Band ist das zwar gar nicht mal so fürchterlich, aber wen interessiert’s, wenn er Kohle für ein noch recht unausgegorenes Werk investiert? Die-Hard-Dark-Metaller sollten dennoch reinhören, und es soll ja Leute geben, die Underground-Newcomer sowieso prima finden. Mir reicht die tolle Aufmachung nicht.

... lost ...


Cover - ... lost ... Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 31:51 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Valfar, ein Windir

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Valfar, oder auch Terje Bakken, Mastermind WINDIRs, ist tot. Da mag einem eine postmorte Veröffentlichung wie Geldmacherei vorkommen. Wenn es aber so gemacht wird wie hier, dann ist der Vorwurf der finanziellen Ausschlachtung ad absurdum geführt. In Absprache mit Valfars Eltern hat der Rest der Band eine Doppel-CD auf den Markt gebracht, die nicht nur jeden Cent Wert ist, sondern dem Verstorbenem regelrecht ein Denkmal setzt. Und so ganz nebenbei noch mal klarstellt, was für eine tolle Band WINDIR war - und was der Szene mit Valfar verloren gegangen ist. Das wissen auch die Kollegen, die der Band mit WINDIR-Coverversionen huldigt. Das tun ENSLAVED, FINNTROLL und eine Allstar-Band mit Samoth und Trym auf eigene wie hervorragende Weise (Mal abgesehen von der fürchterlichen Techno-Scheiße, die E-Head aus "Morkets Fyrste" gemacht hat. Vorne eingerahmt wird das nachgespielte Material von vier WINDIR-Songs, zwei neue ("Stri" und "Stridsman", dem letzten aus VALFARs Feder) und zwei neu.aufgenommen älteren Titeln. Den hinteren Teil des Rahmens bilden eine Akustik-Ode an Valfar von "Weh" sowie zwei Live-Songs von 2003. Auf der zweiten CD haben die Mitstreiter VALFARS (die jetzt mit VREID weitermachen) noch einmal elf Songs zusammengestellt, die so einen Einblick die WINDIR-Welt geben. Und die bestand aus Melodie, aus Gefühl, aus Härte, aus einfach allem, was hymnischen Black Pagan Metal ausmachen. Selten war BM so mitreißend und emotional. Vielleicht wären WINDIR eine Band gewesen, die in die Fußstapfen BATHORYs treten könnten - wenn sie es nicht schon getan haben. Schätze, Quorthon und Valfar treffen sich gerade irgendwo. Und wer da auch hin will, der muss (!!!) dieses (im übrigen auch noch überaus angemessen aufgemacht Doppel-Album haben.

Tracklist:


CD 1:


Stri

Stridsmann

Dans Pa Stemmehaugen

The Profound Power

Dauden (Enslaved)

Ending (Finntroll)

Morkets Fyrste (E-Head)

Destroy (Notodden All Stars)

Likbor

Svartasmeden Og Lundamyrstrollet (Live)

Blodssvik (Live)



CD 2:


Soge II: Framkomsten

Krigaren Si Gravferd

Sognariket Sine Krigarar

Byrjing

Arntor, Ein Windir

Saknet

1184

Journey To The End

Martyrium

Fagning

On The Mountain Of Goats

Soknardair

Valfar, ein Windir


Cover - Valfar, ein Windir Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 23
Länge: 132:4 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Desert Northern Hell

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Böse Menschen machen böse Musik. Dazu gehört natürlich auch ein akkurates schwarz-weiß-Cover, ebensolchen Gesichter, Fackeln, Patronen am Gürtel und althergebrachtes Schriftbild, vor allem im Logo nicht ganz leicht leserlich. Die Verpackung der passend betitelten Scheibe stimmt also hundertpro - weicht aber auch nicht vom Klischee-Standard ab. Das trifft genauso für die Musik zu, auf die der Band-eigene Slogan "No Synthesizers, no female vocals, no fucking compromises" passt wie harte Faust auf matschiges Auge. Neun mal gibt es also Black Metal der alte Schule, Metal und Old-school wird dabei groß geschrieben. Allerdings knüppeln die Jungens nicht während der ganzen Zeit auf Deibel komm raus - und gerade die kurzen, langsamen Phasen erhöhen die Bösartigkeit TSJUDERs zustzlich. Die Norweger covern dann auch noch pflichtgemäß Venom ("Sacrifice" vm 82er-Album "Black Metal"). Sie holzen sich mit fiesen Gekeife, flirring Guitars und hoppelden Drums durch satanische 50 Minuten - alles zwar außergewöhnlich ungewöhnlich, aber dennoch sehr, sehr fein. Gute Scheibe für Black-Metaller. Und viel böse. Und so.

Desert Northern Hell


Cover - Desert Northern Hell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 49:32 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Isa

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Um es mal wie in der guten alten "Was bin ich?"-Sendung anzufangen: Sind ENSLAVED Black Metal? Antwort: "Jein, ich würde sagen, im weitesten Sinne ja." ENSLAVED sind vielleicht die Blue Öyster Cult der Schwarzwurzel-Szene: Die Norweger verquicken Härte und Kälte ihres Ursprungs mit fast schon progressiven Parts und balladesken Anleihen, mit Keyboard und Klavier. BM-Brutalität äußert sich vor allem in der grätzigen Kreisch-Stimme Grutles (aber auch clean singt), und auch in den aggressiven Teilen der Songs, die nicht ohne das typische hoch-hektische Riffing auskommen. Stumpf-Knüppel-High-Speed-Attacken sucht Hörer aber vergebends. Ein Titel wie "Ascension" dürfte den Normalo-Schwarz-Mörteler überfordern - zumindesr aber einfach nerven, denn hier wimmelt es vor Breaks, vor progigger Key-Unterfütterung - vor vielem, was in den "wahren" BM nun mal nicht hinein gehört. ENSLAVED aber bekommen die Kurve, bevor sie sich in allzu seichten Gefilden nasse Füsse holen. Sie haben es fertig gebracht, himmlische Melodien, kalte Wut und verzwickte Ideen zu einer unglaublichen CD zu verquicken. Heraus gekommen sind große Songs wie das ausführliche und trreibende "Lunar Force" (mehr als sieben Minuten lang) oder das gigantische "Neogenesis" (knapp zwölf Minuten lang) - oder der Rest. So kann Black Metal heutzutage auch klingen, ob er es muss, sei mal dahingestellt. In jedem Fall haben ENSLAVED eine der Referenzscheiben des anspruchsvollen BM gemacht - was auch ohne die Mitwirkung von Abbath und Nocturno Culto geklappt hätte. Wahrscheinlich eben nix für Traditionalisten, aber vielleicht genau deshalb schlichtweg unglaublich - das hätte sogar Robert Lembke gewusst.

Isa


Cover - Isa Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 51:5 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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