Review:

Murder Ballads

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Bereits 2009 und 2010 veröffentlichte EMI die ersten Alben des Backkatalog von NICK CAVE & THE BAD SEEDS in Form aufwendig rekonstruierter Doppel-Packs (jeweils remasterdes Originalalbum auf CD und zusätzliche DVD mit dem Album in Dolby 5.1. Surround und Extras). Jetzt folgen in 2011 vier weitere Schätze des düsteren Poeten. Denn das NICK CAVE einer der ungewöhnlichsten Künstler unserer Zeit sein dürfte ist hinreichend bekannt; seine Alben, wie der Künstler vielschichtig, abwechslungsreich und doch immer wieder Melancholisch.

Mit „Murder Ballads“ hatten NICK CAVE & THE BAD SEEDS ihren kommerziellen Höhepunkt erreicht. Die Ballade „Where The Wild Roses Grow“ mit KYLIE MINOGUE wuchtete NICK CAVE und das Album 1996 in die vorderen Ränge der Charts und öffnete dem Künstler (und seinem bisherigen Schaffen) neue Horizonte. Auch das Duett „Henry Lee“ mit PJ Harvey (mit der CAVE auch privat einiges Verband) avancierte zum Hit. Das dabei trotzdem nicht die Altfans verscheut wurden lag sicher zum einen daran, dass auf den vorherigen Scheiben bereits gerade die ruhigen, traurig morbiden Stücke die Highlights darstellten, zum anderen die poetische Ausrichtung der Kompositionen, welche jeweils in wunderbarer Weise eine komplette Story zu Besten geben. Allesamt dem Thema des Album verpflichtet – dem (meist gewaltsamen) Tod – „Murder Ballads“ eben. Songs wie das ganz dunkle, freudig gespielte „The Curse Of Millhaven“ (der Track mit Tempo auf „Murder Ballads“), das expressiv drückende „The Kindness Of Strangers”, das 12-minütige „O'Malley's Bar“ (ein vertonter Amoklauf) sowie das abschließende, ich will es gesanglich mal gewöhnungsbedürftig nennen „Death Is Not The End“ (im Original von BOB DYLAN) setzten einem unwiderstehlich starkem Auftritt des Songwriters NICK CAVE die Krone auf.

Vier Bonussongs auf der DVD, der obligatorische Interviewreigen sowie die bekannten Videos zu den bereits oben genannten Hits („Where The Wild Roses Grow“ und „Henry Lee“) vervollständigen in gewohnt aufwändiger Aufmachung das NICK CAVE & THE BAD SEEDS Package.




CD:

1. Song Of Joy

2. Stagger Lee

3. Henry Lee

4. Lovely Creature

5. Where The Wild Roses Grow

6. The Curse Of Millhaven

7. The Kindness Of Strangers

8. Crow Jane

9. O'Malley's Bar

10. Death Is Not The End



DVD:

1. Song Of Joy

2. Stagger Lee

3. Henry Lee

4. Lovely Creature

5. Where The Wild Roses Grow

6. The Curse Of Millhaven

7. The Kindness Of Strangers

8. Crow Jane

9. O'Malley's Bar

10. Death Is Not The End

11. The Ballad Of Robert Moore And Betty Coltrane

12. The Willow Garden

13. King Kong Kitchee Kitchee Ki-Mi-O

14. Knoxville Girl

Videos:

15. Do You Love Me Like I Love You (Part 9 : Murder Ballads)

16. Where The Wild Roses Grow

17. Henry Lee

Murder Ballads


Cover - Murder Ballads Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 58:55 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Let Love In (Collector's Edition)

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Bereits 2009 und 2010 veröffentlichte EMI die ersten Alben des Backkatalog von NICK CAVE & THE BAD SEEDS in Form aufwendig rekonstruierter Doppel-Packs (jeweils remasterdes Originalalbum auf CD und zusätzliche DVD mit dem Album in Dolby 5.1. Surround und Extras). Jetzt folgen in 2011 vier weitere Schätze des düsteren Poeten. Denn das NICK CAVE einer der ungewöhnlichsten Künstler unserer Zeit sein dürfte ist hinreichend bekannt; seine Alben, wie der Künstler vielschichtig, abwechslungsreich und doch immer wieder Melancholisch.

Die neue Staffel startet mit dem 1994 erschienenen „Let Love In“, die letzte Platte auf der NICK CAVE & THE BAD SEEDS gelegentlich ihre brachial, aggressive Seite intensiv auslebten bevor es erst mal gänzlich in ruhige Gefilde ging. Zu diesen lauteren, durchaus schnellen Kompositionen gehören auch „Jangling Jack“ und „Thirsty Dog“. Aber die Highlights sind definitiv das beklemmend und bedrückende „Red Right Hand“ (hypnotischer Song), das eindringliche „Do You Love Me“, das wunderschöne „Nobody`s Baby Now“ (der heimliche Hit der Platte) und das geniale, spärliche „Ain`t Gonna Rain Anymore“ – allesamt eher langsamer Stoff, aber wie nicht anders von NICK CAVE & THE BAD SEEDS zu erwarten – intensives über Liebe, Verzweiflung, Wut und Trauer. „Let Love In“ gehört zu den besten Scheiben des MR. Cave in den 90ern.

Die Bonus-DVD bringt 5 zusätzliche Tracks (siehe unten), 4 Videos und wie immer ein paar O-Töne zum 94er-Album „Let Love in“.




CD:

1. Do You Love Me?

2. Nobody's Baby Now

3. Loverman

4. Jangling Jack

5. Red Right Hand

6. I Let Love In

7. Thirsty Dog

8. Ain't Gonna Rain Anymore

9. Lay Me Low

10. Do You Love Me? (Part 2)



DVD:

1. Do You Love Me?

2. Nobody's Baby Now

3. Loverman

4. Jangling Jack

5. Red Right Hand

6. I Let Love In

7. Thirsty Dog

8. Ain't Gonna Rain Anymore

9. Lay Me Low

10. Do You Love Me? (Part 2)

Bonus Tracks

11. Cassiel's Song

12. Sail Away

13. (I'll Love You) Till The End Of The World

14. That's What Jazz Is To Me

15. Where The Action Is

Videos:

16. Do You Love Me Like I Love You (Part 8 : Let Love In)

17. Do You Love Me?

18. Loverman

19. Red Right Hand

Let Love In (Collector's Edition)


Cover - Let Love In (Collector's Edition) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:19 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

No Devolucion

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Geoff Rickly hat bei THURSDAY einen ganz eigenen Gesangsstil gepflegt, der Gesangstrainern sicher die Tränen in die Augen treiben wird – und von dem er auch beim neuesten Werk seiner Band nicht lässt. Das ist aber auch das Einzige, was „No Devolucion“ und die Vorgänger zusammenhält, in den anderen Bereichen haben sich THURSDAY stark gewandelt. Aggressive Ausbrüche finden sich in den zwölf Songs gar nicht, dafür sind diese progressiver geworden und legen den Fokus auf den Aufbau einer melancholischen Grundstimmung. Hier schließt sich der Kreis, ist doch Geoffs Gesang der dominierende Aspekt im THURSDAY-Sound anno 2011, seine Kollegen nehmen sich sehr zurück, ohne sich völlig unwichtig zu machen – „Sparks Against The Sun“ ist dafür ein sehr gutes Beispiel. Aber auch emotionale Nummern wie „No Answers“ und „Empty Glass“ zeigen die Qualität der neuen THURSDAY-Platte in beeindruckender Art und Weise auf. Es spricht für die Songwriter-Qualitäten der Herren, dass „No Devolucion“ trotz der Fokussierung auf melancholische Songs und der damit verbundenen selbst gesetzten Limitierung zu keiner Zeit langweilt, sondern den Hörer für sich einnimt und durchweg spannend bleibt. THURSDAY haben sich mit diesem Album weit aus dem Fenster gelehnt und werden ihren Fans einiges zumuten, aber die Experimentierfreude hat sich ausgezahlt – „No Devolucion“ ist ein starkes, atmosphärisch dichtes Album geworden.

No Devolucion


Cover - No Devolucion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:14 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Wars Of The Roses

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ULVER sind ein Synonym für Wandel, für überbordende Kreativität, für Mut geworden, seit sie sich vom Black Metal-Korsett der ersten Jahre befreit haben. „Wars Of The Roses“ zeigt das wieder einmal deutlich, auch wenn das Album mit „February MMX“ unerwartet eingängig beginnt, ein direkter, straighter Dark Rock-Song, der eine Facette von Garms Gesang zeigt, die so bisher nicht zu hören war.

Das war es dann aber auch schon mit den leicht zugänglichen Songs auf „Wars Of The Roses“. Im weitere Verlauf geben sich ULVER ganz der Kreativität hin, ohne Rücksicht auf Konventionen oder gar dem Mainstream. Erstmals ist ja Daniel O’Sullivan beim Songwriting dabei gewesen, wobei nicht klar ist, auf welche Weise oder gar auf welche Songs er wie viel Einfluss genommen hat. Klar ist, dass Songs wie das wunderschöne „England“ (mit einer zerbrechlichen Grundatmosphäre) oder das verstörend, doch ruhige, „Islands“ Ausnahmesongs geworden sind, die so neben ULVER nur eine Handvoll Bands schreiben können.
Zusätzlich zur erweiterten Stammbelegschaft haben sich die Osloer einige Gastmusiker an Bord geholt, die „Wars Of The Roses“ im Gesamtbild noch facettenreicher machen, als es ohnehin schon ist. Mit dem abschließenden „Stone Angels“ schaffen ULVER einen atmosphärisch dichten Abschluss des Albums, indem sie einen inneren Monolog oder ein Zwiegespräch mit Gott vertont haben. John Fryer (DEPECHE MODE, NINE INCH NAILS, HIM) hat dem Album einen warmen, organischen Sound verpasst, der gerade dem Schlagzeug sehr zugute kommt und perfekt zur Atmosphäre der Songs passt. Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass ULVER einerseits einen passenden Nachfolger zu „Shadows Of The Sun“ geschrieben haben, andererseits aber (wieder einmal) ihren Sound verändert haben, ist doch das neue Material von der Atmosphäre her anders als der Vorgänger und sicherlich mit einem halben Ohr auf seine Live-Tauglichkeit geschrieben worden, um die sich ja nicht immer geschert wurde.

Wie dem auch sei, „Wars Of The Roses“ ist ein grandioses Album, das nicht nur ein Pflichtkauf für alle ULVER-Fans ist, sondern jedem Liebhaber fesselnder Musik empfohlen werden kann.

Wars Of The Roses


Cover - Wars Of The Roses Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 45:43 ()
Label:
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En Garde!

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Kinners, wie die Zeit vergeht… Die Lausanner FAVEZ gibt es jetzt auch schon eine ganze Weile. 1990 hat sich der wohl erfolgreichste Indie-Rock-Export der Schweiz gegründet und veröffentlicht bis heute regelmäßig Alben auf durchgehend hohem Niveau, wobei sich die Fangemeinde weltweit stetig vergrößert. Das neueste Album, „En Garde!“, wurde von niemand Geringerem als einem gewissen Andrew Scheps produziert, der auch schon für die CHILI PEPPERS, AUDIOSLAVE, U2 und Johnny Cash gearbeitet hat, und man könnte vermuten, dass die Band bei dieser Wahl auf den ganz großen Ruhm geschielt hat. Allerdings war es genau anders herum: Scheps ist nämlich großer FAVEZ-Fan und hat die Band kontaktiert und ihr seine Dienste angeboten. Er hat der Scheibe dann auch einen wirklich hervorragenden Sound verpasst: Die druckvolle Produktion lässt viel Platz für die einzelnen Instrumente und betont trotz ihrer Transparenz die dreckige Seite des Band-Sounds. An dieser Stelle sollte ich wohl noch einschieben, dass ich immer schon meine Probleme mit FAVEZ hatte. Die ruhigen Stellen sind mir oft zu seicht, die rockigen zu nah am Mainstream und die großen Refrains zu pathetisch. Aber zugegeben: Songs schreiben können FAVEZ, und das beweisen sie auch auf „En Garde!“ einmal mehr. Dabei wird mit einem Spektrum von gitarrenlastigen Rock-Krachern, über fast schon poppige Songs bis hin zu Balladen auch die gewohnte Vielfalt bedient. Meine persönlichen Highlights liegen dabei auf der eher härteren Schiene und umfassen Stücke wie das kickende „The Heart Of A Cynic“, das stampfende „On” oder den melancholisch rockenden Ohrwurm „Closet Astronaut”. Daneben gibt es die von mir – oben erwähnten – weniger geliebten Bestandteile des FAVEZ-Sounds leider auch auf „En Garde!“ wieder zu Genüge, aber die gehören wohl einfach irgendwie dazu. Objektiv betrachtet ist der Band damit aber ein tolles Album gelungen, das die Fans sicherlich lieben werden.

En Garde!


Cover - En Garde! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:31 ()
Label:
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Inside This Machine

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Nachdem MY PASSION vor zwei Jahren schon mit ihrem Debütalbum „Corporate Flesh Party“ auf sich aufmerksam machten, haben sie nun mit „Inside This Machine“ den Nachfolger am Start. Ein munter gemischter Cocktail von Elementen unterschiedlicher Stilrichtungen ist dabei herausgekommen, von Metal über Emo und Industrialeinflüsse bis hin zu Dark Rock, und das Ergebnis ist ein Gesamtsound, der ebenso eingängig wie eigenständig klingt. MY PASSION verstehen es, Melodie und Härte so zu mischen, dass das Ganze ordentlich kracht und dabei im Ohr hängen bleibt, als Beispiel hierzu seien unter andrem das groovige „My Confession“ genannt, das im Refrain stellenweise fast schon etwas an MARILYN MANSON erinnert, oder „Asleep In The Asylum“ . Dass die Jungs auch getrageneres Material beherrschen, stellen sie bei „Come Back To Me“ und „Cage“ unter Beweis. „Inside This Machine“ kann sich hören lassen und man darf gespannt sein, womit die Briten in Zukunft wohl noch so aufwarten werden.

Inside This Machine


Cover - Inside This Machine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 49:17 ()
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Vertrieb:
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Welcome Home Armageddon

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FUNERAL FOR A FRIEND sind wieder wütend! Muss man die beiden Vorgängeralben wohl eher als Emo-Pop bezeichnen, haben die Waliser nach dem Ausstieg von Gitarrist Darren Smith im April 2010 offenbar ihre Hardcore-Wurzeln wiederentdeckt. Okay, wer die Band bislang nicht mochte, wird auch mit „Welcome Home Armageddon“ nicht viel anfangen können. Dafür gibt es dann doch wieder zu viele süßliche Melodien und stadiontaugliche Refrains zu hören, und der Pathos in Songs wie „Owls (Are Watching)” oder „Medicated” und der Power-Pop von „Sixteen“ sind eigentlich unverzeihlich. Aber in Stücken wie „Front Row Seats To The End Of The World“, „Spinning Over The Island” oder „Broken Foundation” brüllt Sänger Matthew Davies-Kreye endlich mal wieder, und die entsprechenden Passagen walzen mächtig nach vorne. Spaß machen zudem auch die immer wieder eingestreuten NWOBH-Parts, die allerdings durchaus länger hätten ausfallen können. Zugegeben: Screamo passiert auch auf „Welcome Home Armageddon“ nur noch in Ansätzen. Alte Fans der Band werden hier aber trotzdem etwas von der Aggressivität der Frühzeit wiederfinden.

Welcome Home Armageddon


Cover - Welcome Home Armageddon Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 40:36 ()
Label:
Vertrieb:
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Beauty & The East

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Die Frage ob THE KORDZ aus dem Libanon einen Exotenbonus notwendig haben, darf man nach dem Hören von „Beauty & The East“ durchaus mit Nein beantworten. Musikalisch legt die Band aus Beirut eh Wert auf „westliches“ Songwriting; mit ihren orientalischen Wurzeln gehen THE KORDZ nicht hausieren, sondern setzen sie gekonnt unpenetrant und vielfach auch textlich um. Auf dem Album „Beauty & The East“ befinden sich Kompositionen unterschiedlicher Schaffensperiode, so dass man hier einen guten Überblick über eine der besten Band aus dem arabischen Raum erhält. Darunter die lokal recht erfolgreiche Rock Single „Last Call“ welche bereits 2004 veröffentlicht wurde und leicht gen New Progressive tendiert oder die Halbballade „The Garden“ mit ihrem Modern Alternative Touch. Anspieltipp sicher auch das instrumental gehaltene Titelstück „Beauty & The East” (hier wird es deutlicher orientalisch) und die emotionale Ballade „Save Us“. Professionell produziert wurde das Teil von Ulrich Wilde (DEFTONES; STATIC-X, WHITE ZOMBIE, BREAKING BENJAMIN), musikalisch unterstützt u.a. von Schlagzeuger Jeff Burrow (THE TEA PARTY). Nicht zu verhehlen ist, dass sich unter die 16 Tracks auf „Beauty & The East“ auch Filler eingeschlichen haben (z.B. der abschließende Krachbolzen „Nic-O-Teen“), was aber dem guten Gesamteindruck kaum schmälern kann. Wer ein wenig für Rock und Metal aus anderen Gefilden übrig hat, sollte THE KORDZ auf jeden Fall eine Chance geben.

Beauty & The East


Cover - Beauty & The East Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 63:45 ()
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Tao Of The Dead

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Wenn man Musik nach "Verwandtschaften" ordnen könnte, dann wären ...AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD die temperamentvolleren, aber weniger anarchistischen kleinen Geschwister aus der Großfamilie rund um The Flaming Lips. Mit kindisch-unschuldiger Sturheit verfolgen beide Bands ihren Weg des Eskapismus und der überbordenden Arrangements. Nein, TRAIL OF DEAD sind nicht so kaugummi-bunt inszeniert, aber was sie auf ihrem aktuellen Album "Tao Of The Dead" abliefern, ist ein vielfarbiges Kaleidoskop an verrückten Melodie-Ideen und Arrangements von hübsch bis aggressiv. Denn TRAIL OF DEAD (so darf man sie zum Glück abkürzen, sonst sitzen wir morgen noch hier) sind bei weitem noch nicht gesetzt: Schon vor 3 Jahren beendete die Band ihren Major-Plattenvertrag - mit dem nun zweiten Album seit der "Unabhängigkeit" scheinen die Texanern allen noch mal zeigen zu wollen, warum das notwendig war. Von Song zu Song wird abwechselnd geschwelgt und so richtig zugehauen, abwechselnd der Sound mit Instrumenten bis in den Himmel zugehangen oder ganz sparsam nur mit der Stimme gearbeitet. TRAIL OF DEAD sind auf das Songwriter-Duo und Herz der Band Conrad Keely und Jason Reece plus zwei Neumitglieder zusammengeschrumpft und haben sich damit offensichtlich auf das Optimum reduziert. Pink Floyd waren in ihrer Hochphase schließlich auch nur eine Handvoll Musiker. Bei diesen Vorraussetzungen ist es (fast) klar, dass auf dem Album kein echter "Hit" vertreten ist - der Star ist das Album und fast jede dieser Songperlen hat es verdient, besonders herausgehoben zu werden. "Introduction: "Let's Experiment" ist wie eine Ouvertüre der klassischen Kompositionskunst - im Popbereich hat es seit SMASHING PUMPIN's "Mellon Collie And The Infinite Sadness" lange niemand mehr geschafft, das Publikum so zuvorkommend abzuholen und mitzunehmen. "Pure Radio Cosplay" ist ein Uptempo-Stampfer, noch mit unterdrückter Aggressivität - die sich in "Summer of All Dead Souls" dann furios entladen darf, inklusive Mitgröhlpart. "Cover the Days Like a Tidal Wave" ist dagegen ruhig - also im Vergleich. Eine verstromte Gitarre ohne Effekte, drei Singstimmen, Schlagzeug. Hab ich das Tambourin und das Keyboard vergessen? Ok., sind wir mal nicht so - TRAIL OF DEAD machen selbst aus ihren ruhigsten Stücken Wechselbäder der Gefühle, und ich bescheide mich, dass man jeden Song besonders herausheben müsste. Wer mal für fast eine Stunde verreisen und bereichert wiederkommen möchte, besorge sich dieses Album!

Tao Of The Dead


Cover - Tao Of The Dead Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:17 ()
Label:
Vertrieb:
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Decade Of Darkness

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Die Finnen BEFORE THE DAWN rechnen sich gerne dem Düster-Genre zu oder werden von nicht ganz aufgeklärten Kollegen dorthin gesteckt. Natürlich spielt das Quartett keinen "Happy Metal", sondern klingt eigentlich "typisch finnisch" und entsprechend melancholisch, aber eben auch nicht melancholischer als die leider viel zu früh dahingeschiedenen SENTENCED oder die mittlerweile vollständig zur Goten-Karikatur verkommenen HIM. Jenen gegenüber wirken BEFORE THE DAWN mit ihrer Alternative-Schlagseite sogar richtig frisch, was die neue EP "Decade Of Darkness" einmal mehr unterstreicht. Vorweg im Fahrwasser des neuen Albums "Deathstar Rising" veröffentlicht, verabschieden sich die Jungs hiermit von ihrem bisherigen Label Cyclone Empire zum Branchenriesen Nuclear Blast - und hinterlassen sieben Songs plus einer DVD mit sieben weiteren Live-Songs vom Summer Breeze-Festival 2009 (die mir aber leider nicht vorliegt). Der reine Audio-Teil weiß aber zu überzeugen; mit dem Opener und Titelsong hat die Band gleich zu Beginn eine echte Ohrwurm-Hymne am Start, aber auch "End Of Days" und "Painless" (das ebenfalls in einer recht rohen Live-Version vorliegt) sind wirklich gelungen, während "Insomnia" einen gewissen Kitschfaktor nicht abschütteln kann. Das gleich zweimal vorhandene "Deadsong" (als Live- und Piano-Version) geht auch eher als verzichtbar durch, so dass diese EP (vor Allem zum Vollpreis!) daher primär für beinharte Fans von BEFORE THE DAWN taugt.

Decade Of Darkness


Cover - Decade Of Darkness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 26:12 ()
Label:
Vertrieb:

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