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MMX

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WAR FROM A HARLOTS MOUTH werdeneinfach nicht müde; kurz nach der letzten Split (mit BURNING SKIES) ist “MMX” am Start, auf dem die Berliner wieder durchgehend Vollgas geben und ein akustisches Inferno sondergleichen entfachen. Es ist beeindruckend, wie die Musiker bei den auf dem ersten Hören völlig chaotischen Songstrukturen noch wissen, was Sache ist, aber schon der zweite Durchlauf macht klar, dass sich unter dem akustischen Wahnsinn Struktur verbirgt – im Falle von „Spineless“ sogar direkt eingängig und mit catchy Refrain. Das war alles bei „Shoals“ schon nicht anders, mit „MMX“ haben die Kerle ihren Sound nur noch ein Stückchen weiter verbessert und poliert, so dass ihr Mathcore bei immer noch vorhandener Komplexität etwas leichter zugänglich geworden ist. Anstrengend ist die Chose aber immer noch, das wird sich wohl auch nie ändern und ist zum großem Teil dem unglaublich angepisst klingenden Shouter Nico zuzuschreiben, aber auch dem irrwitzigen Grundtempo und den nicht minder irrwitzigen Gitarrenläufen. Unterbrochen wird das immer wieder durch jazzige Interludes, die WAR FROM A HARLOTS MOUTH locker von der Hand zu gehen scheinen, aber auch unterschwellig den Wahnsinn in sich bergen, der bei den regulären Songs dann durchbricht. Für die üblichen Verdächtigen unter den Musikfans und –nerds ist „MMX“ zweifellos eines der sehnlich erwarteten Alben – und enttäuscht werden sie davon nicht. WAR FROM A HARLOTS MOUTH liefern den komplexen Wutbrocken ab, den ihre Fans wollen, zeigen sich dabei weiterentwickelt und brutal wie eh und je.

MMX


Cover - MMX Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 32:24 ()
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Keepers Of The Faith

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Scott Vogel bringt es auf den Punkt: “Only death can slow me down” heißt es in „Only Death”, was sich als das passende Motto für ihn und Nick Jet (dr.), den beiden treibenden Kräften hinter den unermüdlich tourenden TERROR sehen lässt. Da nächste Album ist also fertig und wurde mit einer gut gemachten Werbekampagne begleitet, die auf dem Blog zum Album stattfand und den Albumtitel schon früh in aller Munde (und Hirne) brachte. Was gibt es auf dem 13-Tracker zu hören? TERROR, die beständig ihren weg gehen und auch weiterhin auf neue Einflüsse, Trends und Moden pfeifen. Die Songs wirken homogener als beim Vorgänger „The Damned, The Shamed“, das Album klingt wie aus einem Guss, kompakter. Zugleich sind die Songs eingängig wie eh und je, die Hitdichte zudem wieder angestiegen, wenn sie auch noch keine „One With The Underdogs“-Menge erreicht, aber bereits erwähntes „Only Death“ oder die NYHC-Hommage „You’re Caught“ brauchen sich vor den Bandklassikern nicht verstecken. „Return To Strength“ überzeugt mit guter Melodie und Metalriffing, bei „The New Blood“ wird es richtig groovig und ist mit H2O-Toby ein prominenter Gast zu vernehmen. Handwerklich wissen TERROR sowieso, wie Hase läuft, was sich in den erwartet knackigen, auf den Punkt kommenden Songs äußert, die Live noch viel besser funktionieren dürften als auf Platte schon. Stage Dive-Time! Bis dahin High Fives mit den Kumpels, die auf TERROR klarkommen und sich vom rohen Charme einer ehrlichen, hart arbeitenden Band begeistern lassen können. Stark!

Keepers Of The Faith


Cover - Keepers Of The Faith Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 33:26 ()
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Das Ende einer Wahrheit

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SAPHENA gingen bei der Produktion ihres neuen Albums “Das Ende einer Wahrheit” auf Nummer Sicher und ließen Alan Douches (CONVERGE, MASTODON) das Mastern übernehmen. Gut investiertes Geld, denn am Sound gibt es nichts zu meckern, der ist druckvoll und gibt jedem Instrument genügend Freiraum. Textlichen gehen die Herren ungewöhnlichere Wege, komplett in deutsche gesungene Alben sind ja nicht gerade alltäglich. In diesem Fall funktioniert das sehr gut, auch wenn durch das Dauergeschrei der Unterschied zum Englischen sowieso flöten geht. Generell ist die Gesangsleistung ein Schwachpunkt des Albums, da sich nur auf immer gleich intoniertes Geschrei versteift wurde, was nach vier, fünf Songs echt nervt. Die wenigen Momente mit klarem Gesang können Akzente setzen, sorgen aber nur dafür, dass der unweigerlich wieder einsetzende reguläre Gesang um so nerviger wird. Immerhin wird so die Brachialität von „Das Ende einer Wahrheit“ unterstrichen, denn was SAPHENA hier in mehr als 50 Minuten vom Stapel lassen, ist brutal und heftig wie sonst kaum was, ohne dass Melodien und gutes Riffing vernachlässigt werden. Im Metalcore-Bereich werden SAPHENA sicher ihrer Hörer finden, auch wenn es beim Gesang und beim Songwriting (auf Dauer ist das Strickmuster der Songs doch arg ähnlich) für das nächste Album noch Verbesserungspotential gibt.

Das Ende einer Wahrheit


Cover - Das Ende einer Wahrheit Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 53:16 ()
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They All Fall Down

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Nach dem etwas schwächeren zweiten Album „Run For Your Life“ starten die Kanadier THE CREEPSHOW mit „They All Fall Down“ jetzt richtig durch. Vielleicht macht sich hier das unermüdliche Touren in den vergangenen Jahren bemerkbar. Musikalisch befindet sich das neue Album nah bei den beiden Vorgängern, bietet also die gewohnte eingängige Mischung aus melodischem und leicht poppigem Psychobilly und Punkrock. Die Band hat sich jedoch auf allen Ebenen verbessert: Sie spielt sich so tight und druckvoll wie noch nie durch die 11 Songs, Sängerin und Gitarristin Sarah „Sin“ Blackwood kann inzwischen richtig toll singen und auch die oft mehrstimmigen Backing Vocals sind allesamt erste Sahne. Die Songs selbst sind musikalischer und vielfältiger denn je und halten immer wieder Überraschungen bereit, wie z. B. die fetten Bläsersätze in „Hellbound“ oder die wunderbar schwülstige Ballade „Sleep Tight“, die einem in der Hälfte des Albums eine schöne Verschnaufpause verschafft. Darüber hinaus wird hier eine ohrwurmartige Hymne nach der anderen abgeliefert. Auch die Produktion überzeugt auf ganzer Linie durch ihren gleichermaßen transparenten wie auch dreckigen und druckvollen Sound. „They All Fall Down“ zeigt THE CREEPSHOW in (bisheriger) Bestform und macht von vorne bis hinten gute Laune.

They All Fall Down


Cover - They All Fall Down Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 37:32 ()
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Cadence

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David Reece dürfte dem einen oder anderen noch durch seinen Kurzzeitauftritt bei den deutschen Heavy Metal Veteranen von ACCEPT ein Begriff sein (das recht erfolgloses Album „Eat The Heat“ von 1989). Danach formte er BANGALORE CHOIR und veröffentlichte in 1992 mit „On Target“ eine beachtliche Hard Rock Scheibe die im Grunge-Wahn leider etwas unterging. Auch den folgenden Projekten SIRCLE OF SILENCE und STREAM war wenig Erfolg beschieden, so dass Reece Mitte der 90er das musikalische Handtuch warf. Recht überrascht war man dann, dass er 2007 als Sänger der schwedischen Melodic Rocker Gypsy Rose auftauchte und beim Sweden Rock Festival eine richtig gute Live Performance hinlegte. In 2009 folgte dann noch ein Soloalbum. Folgerichtig nun also das Comeback von BANGALORE CHOIR. Zusammen mit den bereits 1990 in der Band tätigen Gitarristen Curt Mitchell und Bassist Danny Greenberg sowie Andy Susemihl (Gitarre, ex-U.D.O., ex-SINNER) und Hans i’nt Zandt (Schlagzeug, WITHIN TEMPTATION, VENGEANCE, MAD MAX, COOPER INC.) erscheint die Tage unter dem Titel „Cadence“ also das zweite Album von BANGALORE CHOIR. Zwar erreicht man Anno 2010 nicht mehr ganz die Coolness des Erstlings, und auch gitarrenmäßig geht man etwas ruhiger zur Sache als auf „On Target“; aber David Reece hat noch immer eine klasse Hard Rock Stimme und das Songwriting ist weitestgehend überdurchschnittlich. Und so darf sich der geneigte BANGALORE CHOIR „Alt-Fan“ zusammen mit heutigen Melodic Hard Rock Jüngern über Songs wie dem kraftvollen „Power Trippin’“, dem AOR-Song „Living Your Dreams Everyday", der 80er-Rock-Hommage „Heart Attack & Vine" und dem flotten „High On The Clouds” (nicht von ungefähr an THIN LIZZY erinnernd) freuen. BANGALORE CHOIR setzen recht gekonnt auf eingängiges Material, mal bedächtig fließend, mal rhythmisch stampfend und mit ausreichend Gitarren versehen. David Reece und BANGALORE CHOIR sorgen mit „Cadence“ sicher für eine der positiven Überraschungen im Hard Rock Segment des Jahres 2010.

Cadence


Cover - Cadence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 48:23 ()
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Bangalore Choir

KEINE BIO! www
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Musikk Fra Vettenes Dom

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Der Legende und dem legendären Presseinfo nach wurden KRAAKER im Jahr 2006 von den beiden Kumpels – jetzt kommt´s - Knockelkatt und Skrangelfant (!) gegründet, die sich nach einem gemeinsam besuchten Black Metal-Konzert dazu entschlossen, selbst Musik zu machen. Offiziell wurde die Band daraufhin auf der norwegischen Hochebene Hardangervidda besiegelt, mit dem Ziel, Black Metal mit Einflüssen von ARCTURUS, TULUS und CRADLE OF FILTH zu zocken. Das klingt alles sehr ausladend und unfreiwillig komisch, aber eine besondere Band sind KRAAKER daher noch lange nicht. Das recht kurze und dem räudigen Stil entsprechend passend produzierte Debüt „Musikk Fra Vettenes Dom“ bleibt auch nach mehreren Durchläufen nicht wirklich im Ohr hängen und kommt sehr beliebig daher. Natürlich hört man neben den genannten Einflüssen auch allgemein die nordische Kälte der Bandheimat heraus, aber mitreißende Songwriter sind die beiden Herren mit den witzigen Namen bei Weitem noch nicht. Bei meiner Wenigkeit ging „Musikk Fra Vettenes Dom“ trotz ein paar guter Ansätze jedenfalls links rein und rechts wieder raus. Da muss das Duo noch gewaltig nachlegen, wenn man ganz oben mitspielen will, nicht nur auf der größten Hochebene Europas…

Musikk Fra Vettenes Dom


Cover - Musikk Fra Vettenes Dom Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 32:31 ()
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Perfect World

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Selten so gefreut, selten so enttäuscht. Gehören die beiden STRANGEWAYS-Werke „Native Sons" und „Walk In The Fire“ aus den End-Achtzigern zum Besten was der AOR, respektive der Melodic Rock zu bieten hat (Klassiker), so hat die neue Reunion-Scheibe damit wenig am Hut (die drei Scheiben zwischen drinnen mit Sänger Ian Steward mal außen vorgelassen). Klingt das Album im aller ersten Moment noch angenehm, so stellt sich mit jedem Durchlauf zunehmend Langeweile ein. Nur TERRY BROCK’s Gesang rettet das Album vor dem Untergang – leider kein Album das wächst. Es scheint, als sei „Perfect World“ die Zweitverwertung der guten TERRY BROCK Soloscheibe (siehe Review) – und eine eher biederer Balladenscheibe dazu . Der eröffnende Titeltrack „Perfect World“ hat noch eine gewisses JOURNEY-Flair, das entspannt-lockere „Crackin’ Up Baby“, das etwas lautere „Liberty“ und das toll eingesungene „Say What You Want“ als die besseren Songs sind annähernd das, was man von STRANGEWAYS und vor allem TERRY an sich erwartet – das ist aber auch alles - die Magie der Klassiker-Alben kommt zu keiner Zeit auf. Wer ein Fan der „alten“ STRANGEWAYS Alben ist lässt doch besser die Finger von. „Perfect World“. Das Album ist einfach zu brav, zu emotionslos und dazu noch recht dünn produziert – die Stimme alleine kann es nicht richten.

Perfect World


Cover - Perfect World Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 58:54 ()
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Saphena

KEINE BIO! www
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Doomsday King

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Es scheint nicht recht rund zu laufen mit den THE CROWN-Nachfolgern, weder STOLEN POLICECARS noch ANGEL BLAKE kamen so richtig aus dem Quark. Einzig ONE MAN ARMY AND THE UNDEAD QUARTET läuft einigermaßen, so dass die Abwesenheit von Elvis-Lookalike Johan Lindstrand nicht überrascht. Jonas Stålhammar heißt der neue Mann am Mikro, der einen überzeugenden Job abliefert und Mr. Lindstrand zumindest auf Platte ersetzen kann. Der Rest der Band hat in den vergangenen Jahren nichts verlernt, was „Doomsday King“ zu einer handwerklich guten Scheibe macht, egal ob THE CROWN rasend schnell unterwegs sind („Soulslasher“) oder sich an Mid Tempo-Stampfern Marke „The Tempter And The Bible Black“ versuchen. Was „Doomsday King“ allerdings wirklich fehlt, ist der Schuss Genialität, der aus dem eigentlichen Abschiedswerk „Possessed 13“ erst das grandiose Album machte, das es ist. THE CROWN haben die Bissigkeit, die Rotzigkeit verloren, die sie Anfang des Jahrzehnts so gut machte – „Doomsday King“ ist erwachsener und durchgeplanter geworden, fast so als hätten sich die Schweden erst am Reißbrett ein Schema des Albums erstellt und dann die Songs geschrieben. Der Charme der alten THE CROWN-Sachen war doch der, dass sie gefühlt ohne Plan vorgegangen sind und ihre Rotzigkeit gekonnt auf Platte bannen konnten, ohne dass es zu einer chaotischen, unstrukturierten Lärmorgie verkam. „Doomsday King“ ist gut geschrieben, aber zu seelenlos, um an die alten Sachen wirklich heranzukommen. Stockholm gegen Dubai, quasi: beides schönes Städte, aber nur ein von beiden hat Charme.

Doomsday King


Cover - Doomsday King Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:7 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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