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Big Dumb Rock

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Was hier der britische Gitarrist TAZ TAYLOR (er bedient auch den Bass) und seine beiden Mitmusiker Bruce Conners (Keyboard) und Val Trainor (Drums) auf „Big Dumb Rock“ (bescheuerter Titel) abliefern ist schon aller Ehren wert. Gepflegter klassischer Hardrock mit ein oder anderen leichten Heavynote bietet dieses rein instrumentale Album und zwar auf eine sehr vielfältig Weise, durchaus sogar packend und keineswegs der Egotripp eines profilierungssüchtigen Saitenhexers.

Genauso wie die gelungene Coveridee mit der Stonehenge-Adaption des Bandnamens TAZ TAYLOR BAND in Fels, ist auch die Musik recht unterhaltsam gemacht. Der Junge kann eine gut fließende Gitarre spielen, sehr melodisch, egal ob riffig oder solierend - es klingt immer recht songbetont, erdig und mit viel frischen Charme. Gefühl und Ausdruck stehen immer über pure Geschwindigkeitsorgien. Natürlich darf er ab und an auch den Frickelpapst geben, aber selbst dann kommt es nicht als Effekthascherei sondern es paßt halt gerade.

Die 10 Nummern kommen zwar selten über mehr als knapp drei Minuten aber das braucht es letztlich auch nicht. Die Spannungsbögen passen, man wird nicht gelangweilt wie bei vielen anderen Gitarristenscheiben, hier wirkt nichts um die Gitarre herumkonstruiert. Der Sound ist erdig, mit einem warmen Esprit versehen (dafür sogen auch die unaufdringlichen aber stets präsenten schön flächigen Keyboards mit wunderbaren Hammondsounds)
Die Songs verströmen ein gewissen RAINBOW meets DEEP PURPLE Charme oder erinnern auch an die alten guten Sachen von GARY MOORE in den 80ern, nur etwas aufbereitet für die heutige Zeit.

Mein einziger kleinerer Kritikpunkt sind die Drums, spielerisch sehr Ordnung aber der etwas schepprige Klang paßt nicht so recht zum tighten Bass und stört mitunter den Hörgesamteindruck. So mancher der Songs könnten mit Gesang ein echter Kracher sein wie u.a. das stampfende „Viper“ oder der Groover „City Zen“. Schade, dass er hier nicht wieder seinen alten Spezi Graham Bonnet (ex-RAINBOW „Since you've been gone) als Gast gewinnen konnte, mit dem hatte er 2006 ein viel gelobtes Album „Welcome To America“ aufgenommen. Sachen wie „11 Years“ oder der Titeltrack schreien nach dieser Gesangsröhre.

So bietet "Big Dumb Rock" tatsächlich zeitgemäßen Hardrock ohne eine angestaubte Nuance mit hohem Zuhörfaktor, kurzweilig und für pure Hintergrundberieselung definitiv zu Schade aber auch nicht zu anstrengend und keinesfalls nervig-dudelig. Coole Mucke von der es rein zeitlich dann auch ruhig hätte mehr sein dürfen, als nur knappe 33 Minuten.

Big Dumb Rock


Cover - Big Dumb Rock      Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 33:8 ()
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Dimension

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Respekt! Die Berliner THUNDER AND LIGHTNING haben seit ihrer Gründung 2004 bereits drei Alben herausgebracht, was auch erklärt, warum Werk Nummer vier, „Dimension“, so professionell und ausgereift klingt. Wer den Bandnamen liest, könnte meinen, dass das Quintett auf den Spuren von THIN LIZZY wandelt, doch weit gefehlt. Als sehr guter Vergleich fallen mir etwa BRAINSTORM oder die leider weniger bekannten TORIAN ein, denn auch THUNDER AND LIGHTNING setzen auf voluminöse Power und die alte US-Schule der Marke METAL CHURCH, RIOT oder JAG PANZER. Und mit Sänger Norman „Diddi“ Dittmar hat die Band einen echt fähigen Mann am Mikro, der in mittleren Tonlagen verweilt, auch ab und an mal den hohen Halford probiert und – Überraschung – nicht selten an BRAINSTORM/SYMPHORCE-Frontmann Andy B. Franck erinnert. Auch in kompositorischer Hinsicht wird Qualitätsware ohne Effekthascherei abgeliefert; die nahezu durchweg in flottem Midtempo gehaltenen, hymnischen Songs peitschen ohne Umschweife und mit eingängigen Refrains nach vorne, allen voran der starke Opener „Taken To Rest“, der Stampfer „Horizon“, das aggressive „Gismeroya“ sowie die beiden Highlights „Life Without Fear“ und „Sixty Towels“ (beide klasse!). Aber auch auf balladeskem Terrain („The Afterlife Pt.II – Back To Life“) machen die Jungs eine mehr als beachtliche Figur, so dass man festhalten kann, dass nicht nur „Dimension“ ein sehr gutes Album geworden ist, sondern die Band, sofern sie diese Hitdichte beim nächsten Mal vom ersten bis zum letzten Stück durchhält (was hier leider noch nicht ganz der Fall ist), auch locker den „Tipp“ kassieren könnte!

Dimension


Cover - Dimension Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:29 ()
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Victims Of The Modern Age

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Endlich, lange genug hat es ja gedauert, zunächst war überhaupt unklar, ob es je eine Fortsetzung geben würde aber das niederländische Allroundgenie Arjen A. Lucassen hat seinen „Space Metal" Odyssee (2002) fortgesetzt und präsentiert uns jetzt „Victims of the Modern Age“.

Unter dem Banner STAR ONE (sein anderes musikalisches Baby neben AREYON) legt er nach acht Jahren los wie die Feuerwehr, energiegeladen, voller Tatendrang auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen und wie gehabt ist jeder der vertretenen Tracks einem Science Fiction-Film oder einer TV-Serie dieses Genres gewidmet.

Für das damalige überragende Debüt "Space Metal" hatte, wie immer bei Lucassen, eine illustre Gästeschar, ihren ganz eigenen Anteil am großen Erfolg. Auch diesmal konnte er Russel Allen (SYMPHONY X), Damian Wilson (u.a. THRESHOPLD) und Goldkelchen Floor Jansen (REVAMP, ex-AFTER FOREVER) wieder überzeugen mitzumachen und mit Dan Swanö (u.a. NIGHTINGALE, ex-EDGE OF SANITY) ist auch ein neuer in der Stammcrew dabei. Schon nach den ersten Tönen des sphärischen-flirrenden Synthies ist man wieder voll im charakteristischen Space-Sound von STAR ONE eingenommen. Mit der Produktion von damals sei er im Nachhinein nicht so zufrieden gewesen, so Mastermind Arjen (neben dem Songwriting war für die Rhythmusgitarre sowie die prägnanten Hammond- und Analog-Synthesizer-Parts zuständig), Diesmal ist der Sound noch fetter, trotz aller Tastenfinessen und Gastkeyboarder Joost van den Broek (AFTER FOREVER) mehr gitarrenbetont, das Riffing ist aggressiver, die Gitarren recht tief gestimmt und fast schon echt thrashig. Gary Wehrkamp (SHADOW GALLERY) steuerte auch einige schöne Soli bei, Peter Vink (Bass) und Ed Warby (Drums) sorgen für eine wirklich satte Grundrhythmik.

Ich denke noch heute gerne an die damalige folgende Tour zurück, das war ein echt magisches Liveerlebnis, dass man so eher selten hat, genial. Daher würde es natürlich sehr schwierig werden, diesen hohen Standard zu halten und es gelingt aus meiner Sicht auch nicht ganz. Das liegt sicher nicht am gesteigerten Härtegrad, Kracher wie das düstere "Digital Rain" ein klasse Duett in der Hauptsache von Allen/Wilson mit toller Melodie und super Schluss wenn alle Vocals akustisch ineinander verschmelzen Der einzige kleine Kritikpunkt (nennt es gerne „jammern“ auf hohem Niveau) des Albums sind die stellenweise etwas weniger packend und hymnisch Hooklines wie auf „Space Metal“. Und für Floor Jansen hätte ich mir auch einige mehr reine Soloparts gewünscht, als ständig nur die typisch opulenten Backingvocals. Die Gesangsrige liefert aber insgesamt einen Hammerjob ab, geht voll in sich auf und man hört den Spaß der Akteure deutlich heraus. Trotzdem ist das Album natürlich bei weitem kein schwaches Werk geworden sondern bietet Progmetal vom aller feinsten und einen virtuos gas gebenden Lucassen, wie man ihn bisher so noch nicht gehört hat.

Herausragend das gut abgehende "24 Hours", eine echte Bangernummer vor Kraft strotzend ist „Human See, Human Do“, variantenreiche Stimmenharmonien gibt es u.a. auf "Cassandra Complex". Die Grenzen zu AYREON sind zwangsläufig sehr schwer zu ziehen, das Material geht in die „Universal Migrator“ Richtung plus mehr Heavy Metal ist aber auch nicht so entscheidend, wichtig ist die Qualität und was „hinten“ raus kommt. Und hier bietet der riffige Holländer absolute Championsleague. Auffallend ist diesmal noch für balladeske oder länger anhaltende ruhige Töne ist kaum Platz gewesen. Egal, muß ja auch nicht sein diese neue Sci-Fi-Lucassen-Apokalypse endet mit einem Hammertrack zum Schluss - das 10-minütige „It All Ends Here“ bietet die ganze Bandbreite von STAR ONE - üppige Instrumentalpassagen, abwechslungsreiche Songverläufe, Breaks, bärenstarke Gesangsduelle, episch-dramtischer Songaufbau mit sattem Bombastfeeling.

Ich kann letztlich nur empfehlen, in dieses Raumschiff einzusteigen und euch damit in einen Orbit aus hämmernden Riffs, opulenten Sounds und kraftvollem Gesang schießen zu lassen, ihr werdet es nicht bereuen.

Diese Scheibe mit dem wunderbaren Artwork gibt es noch in einer Limited Digibook Edition mit einem Making of-Video und 5 Bonustracks bei denen u.a. Tony Martin (ex-BLACK SABBATH) oder Mike Anderson (CLOUDSCAPE) am Mikro zu hören sind, dieses Material lagen uns leider nicht zur Besprechung vor.

Victims Of The Modern Age


Cover - Victims Of The Modern Age Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 53:10 ()
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Speye

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Bitte wieviele Stühle kann man im Kreis aufstellen, um sich dann doch gepflegt mitten dazwischen zu setzen? Sie selbst suchen sich die Schubladen Psychedelic, Stonerrock und Doom raus - aber das ist viel zu begrenzt für den treibenden Rock, den ELECTRO BABY aus Karlsruhe machen! Led Zeppelin auf Speed, Black Sabbath auf Antidepressiva, Pink Floyd mit funktionierendem Metronom - das wären so eher die Hausnummern, hinter denen ELECTRO BABY wirklich wohnen sollten. Denn "Speye" rockt wie die Sau, daran können auch ruhige Balladen nichts ändern. "El Matador" ist die Gesangs-Entdeckung meiner letzten paar Tausend CD-Player-Umdrehungen, der mit Stimmbändern Growls und spitze Schreie, cleanes Gewisper und einen Gesang entlocken kann, wie ihn Bruce Dickinson auf dem letzten Wacken nicht drauf hatte. Dieses Album hat wohl für fast jeden Metal-Fan von traditionell bis experimentierfreudig etwas zu bieten!

Speye


Cover - Speye Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 67:30 ()
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Cold Coda

(Underdog)
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Bleeding

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Liebe Musik-Redaktion bei Delta Radio: Bitte wendet eure Aufmerksamkeit dem Hamburger Newcomer NUAURA zu. Die haben zwar einen schwer auszusprechenden Namen, entschädigen aber dafür mit eingängigem Alternative-Rock, der zu 100 Prozent in euer Format passt. Songs wie "Waiting For An Angel" versüßen selbst den Stau auf der A7, "How Does It Feel" hilft bei Prüfungsangst, Liebeskummer oder anderen existenziellen Situationen - und "Trust" und "Feel" spielen schon fast in einer Liga mit Creed, Alter Bridge oder Staind. Auf "Bleeding" stapeln sich die schönen Melodien und die Band hat mit Lars einen Crooner vor dem Herrn am Mikrofon. Mit "Me Machine" ist auch ein Rocker am Start, auf dem Lars zeigt, dass er growlen und die Band, dass sie so richtig abgehen kann. Nun, alle die außerhalb des Einzugsgebietes des nordischen Rocksenders liegen: Man kann die Cd auch kaufen oder bei einem der bekannten Anbieter herunterladen. Und das lohnt sich, wenn ihr auf rockige Balladen steht, die immer noch genug Schmackes haben, so dass sie auch zu einem Astra schmecken. Prost!

Bleeding


Cover - Bleeding Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:55 ()
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Nuaura

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Karthago

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WESTERN STANDARD ist eine vierköpfige Band aus dem Ruhrgebiet, die nach einigen Demos mit „Karthago“ ihr erstes, komplett in Eigenregie entstandenes, Album veröffentlicht hat. Mit viel Energie hauen sie hier zehn wütende Songs raus, ungeschliffen, brachial und in rohem DIY-Sound. Die Musik des Vierers ist größtenteils am Hardcore alter Schule angelehnt, und die meisten Parts werden in Hochgeschwindigkeit nach vorne geprügelt, aber es werden auch einige moderne Elemente eingebaut. So gibt es auch immer mal wieder Breakdowns, ohne dass das Ganze jedoch in die Metalcore-Ecke abdriftet. „Say Nuthin“ überrascht dann noch mit deutschem Rap, was zuerst etwas ungewohnt klingt, nach kurzer Eingewöhnungsphase aber bestens funktioniert. Einziger Kritikpunkt an der Scheibe ist, dass den Jungs noch etwas mehr Eigenständigkeit gut stehen würde. Ein gutes Hardcore-Album ist „Karthago“ aber allemal.

Karthago


Cover - Karthago Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:2 ()
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Western Standard

(Underdog)
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Audio Secrecy

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Corey Taylor ist ja im „normalen“ Leben Schreihals oder Keiferer bei den Todesmetallern von SLIPKNOT. Aber zum Glück hat er musikalisch auch noch eine völlig andere als diese na sagen wir mal dunkle Seite zu bieten. Bei seiner Nebenband kommt er als Mastermind zusammen mit Gitarrist James Root (ebenfalls SLIPKNOT) aber völlig ohne Gummimasken und sonstiges Riffgeprügel aus. Mit STONE SOUR und "Audio Secrecy" tobt er sich jetzt bereits zum dritten Mal seit 2001 ausgiebig im Bereich des Alternative/Modern Rock Bereich aus.

Klar, im direkten Vergleich zum starken Vorgänger "Come What(ever) May" wird zwar schon nochmal eine Ecke runtergeschaltet, Aggroattacken oder aggressive Schreiparts sind relativ selten. Trotzdem ist die Scheibe beileibe nicht zahnlos oder gar auf Schmusekurs, wie in manchen Kritiken völlig überzogen geschrieben wurde.

Der etwas ruhigere Eindruck mitunter stimmt zwar schon aber die etwas bedächtigeren Tracks (und davon gibt es hier einige) haben ihren ganz eigene Reiz und sind nie wirklich zu platt oder gar cheesy. Nach einem schönen Pianointro des Titelsongs geht es gleich gut ab "Mission Statement" ist bester, geradliniger Alternative, dann das noch fettere "Digital (Did You Tell)" mit wuchtigen Riffs und natürlich guter Hookline. Auch das luftige "Say You'll Haunt Me" ist so ne Art aufgedonnerter Indie Rock mit klasse Refrain. ein super Start für diess Album, dann folgt dien erste Ballade „Dying" schöner halbakustischer Song, das können NICKELBACK sicher nicht besser, hier gänzlich ohne zu platten Pathos mit schönen Gitarrensolo. Etwas grungig im Stile von ALICE IN CHAINS kommt dann „Let's Be Honest“ mit etwas dreckigeren Vocaleinschüben und auch Pieces (könnte fast von ALTER BRIDGE sein), paßt einfach. So richtig schöne Tempokracher mit ordentlich Power sowie leicht düsterem Charakter sind "Unfinished" und auch das treibende "The Bitter End". Hier zeigen die Herren noch mal ihr echtes Händchen für griffige Melodien, aber auch schräge Gitarrenläufe, verzerrte Vocals und ordentlich Drive. "Hesitate" ist dann zwar Chartfutter pur, ein leicht melancholischer Gürtelrubbler, mit klasse mehrstimmigen Chorus. Für die Hardliner packt man bei „Nylon 6/6" nochmal etwas die härtere Schwarte aus. „Miracles“ ist dann wieder ein ruhiger Vertreter aber sehr entspannend und nicht zu aufgesetzt kitschig umgesetzt.

Klasse auch das wunderbar luftige, fast etwas an PINK FLOYD erinnernde „Imperfect“ mit beinahe schwebenden Vocals, hier werden die Wandergitarren ausgepackt und mit schönen Licks bei Bedarf untermalt. Mich überzeugt „Audio Secrecy" von vorne bis hinten, die Fans der härteren Ausprägung mögen dies wahrscheinlich etwas anders sehen aber denen bleibt ka immer noch die Maskenband.

Dieses Album hat recht viele recht emotionale Momente bietet aber insgesamt trotzdem sehr knackigen, amerikanisch geprägten Alternative aber beweist, dass auch Mainstream sehr gut klingen kann ohne auf 0815 Schemata der bekannten Bands der Szene zurückzugreifen. Kraft und Seele gepaart mit zündendem Songwriting zugleich - dafür stehen STONE SOUR und liefern so ganz sicher ein Genrehighlight des Jahres 2010 ab.

Audio Secrecy


Cover - Audio Secrecy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 54:4 ()
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